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Title:
METHOD FOR PRODUCING ORIENTED STRAND BOARDS, AND ORIENTED STRAND BOARD PRODUCTION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232598
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing oriented strand boards (44), comprising the steps: producing coarse chips (20); applying a flame-retardant solution (28) to the coarse chips (20); subsequently removing the flame-retardant solution (28) from the coarse chips (20), in particular by applying a pressure difference, so that flame-retardant-containing coarse chips (32) are obtained; subsequently gluing the flame-retardant-containing coarse chips (32), so that glued coarse chips (20) are obtained; and compressing the coarse chips (20), so that the oriented strand board (44) is obtained.

Inventors:
KOPP TORSTEN (DE)
KALWA NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/063944
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
May 24, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SWISS KRONO TEC AG (CH)
International Classes:
B30B5/06; B27N1/00; B27N3/02; B27N3/18; B27N3/24; B27N9/00; B30B15/26; B30B15/30
Domestic Patent References:
WO2003099533A12003-12-04
WO2003099533A12003-12-04
Foreign References:
US20030059638A12003-03-27
EP2241426A12010-10-20
US6146766A2000-11-14
US20030059638A12003-03-27
EP2241426A12010-10-20
US6146766A2000-11-14
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von OSB-Platten (44) mit den Schritten:

(a) Herstellen von Grobspänen (20),

(b) Aufbringen einer Flammschutzmittellösung (28) auf die Grobspäne (20),

(c) danach Entfernen von Flammschutzmittellösung (28) von den Grobspänen (20), insbesondere durch Anlegen einer Druckdifferenz, sodass flammschutzmittelhaltige Grobspäne (32) entstehen,

(d) danach Beleimen der flammschutzmittelhaltigen Grobspäne (32), sodass beleimte Grobspäne (20) entstehen, und

(e) Verpressen der Grobspäne (20), sodass die OSB-Platte (44) entsteht.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch die Schritte:

(a) Anordnen der Grobspäne (20) auf einem Transportband (62), sodass eine Grobspanschicht (22) entsteht, und

(b) Aufbringen der Flammschutzmittellösung (28) auf die auf dem Transportband (62) liegenden Grobspäne (20),

(c) Anlegen einer Druckdifferenz an die mit Flammschutzmittellösung (28) benetzten Grobspäne (20) durch Anlegen eines Unterdrucks an eine Unterseite des Transportbands und/oder eines Überdrucks auf eine Oberseite der Grobspanschicht (22).

3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen der Grobspäne (20) ein Trocknen der Grobspäne (20) umfasst, wobei das Trocknen vor dem Aufbringen der Flammschutzmittellösung (28) erfolgt.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Spanschichtdicke der Grobspanschicht (22) höchstens das Vierfache einer Grobspanlagendicke einer Grobspanlage entspricht. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Schritt

Entfernen von auf den Grobspänen vorhandener Flammschutzmittellösung. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen von auf den Grobspänen vorhandener Flammschutzmittellösung

(a) ein Abblasen und/oder Absaugen durch Anlegen der Druckdifferenz und/oder

(b) ein Abschleudern umfasst. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Schritt

Trocknen der flammschutzmittelhaltigen Grobspäne (32), insbesondere nach dem Entfernen von auf den Grobspänen vorhandener Flammschutzmittellösung. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammschutzmittellösung (28)

(a) beim Aufbringen auf die Grobspanschicht (22) eine Temperatur von zumindest 50°C hat und/oder

(b) einen Viskositätssenker, insbesondere ein Tensid, enthält. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche mit den Schritten:

(a) Herstellen von Grob- und Mittelschichtspänen,

(b) gemeinsames Trocknen der Grob- und Mittelschichtspäne,

(c) Trennen von Grob- und Mittelschichtspänen,

(d) Einbringen des Flammschutzmittels auf die Grobspäne (20), sodass flammschutzmittelhaltige Grobspäne (32) entstehen,

(e) Herstellen einer ersten Deckschicht (36.1 ) und einer zweiten Deckschicht

(36.2) aus den flammschutzmittelhaltigen Grobspänen (32) und einer Mittelschicht (40) zumindest auch aus den Mittelschichtspänen (46) und

(f) Verpressen von erster Deckschicht (36.1 ), zweiter Deckschicht (36.2) und Mittelschicht (40) zur OSB-Platte (44). Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) die Flammschutzmittellösung (28) einen, insbesondere farblosen und im UV-Bereich absorbierenden oder fluoreszierenden, Farbstoff aufweist und

(b) das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:

(i) tiefenabhängiges, insbesondere optisches, Erfassen einer Farbstoffkonzentration der Grobspanschicht (22) und/oder der OSB-Platte (44), sodass ein Farbstoff-Tiefenverlauf erhalten wird, und

(ii) Regeln einer Transportbandgeschwindigkeit, der Druckdifferenz und/oder einer flächenspezifischen Ausbringmenge an Flammschutzmittellösung (28) anhand des Farbstoff-Tiefenverlaufs. OSB-Platten-Herstellvorrichtung mit

(a) einer Grobspan-Herstellvorrichtung (10) zum Herstellen von Grobspänen (20) aus Holz (16),

(b) einem Trockner (18) zum Trocknen der Grobspäne (20), der mit der Grobspan-Herstellvorrichtung (10) verbunden ist,

(c) einer Verteilvorrichtung (21 ) zum Verteilen der Grobspäne (20), sodass eine Grobspanschicht (22) entsteht, und

(d) einem Bandförderer (24), der in Materialflussrichtung hinter dem Trockner (18) angeordnet ist, zum Fördern der Grobspanschicht (22), gekennzeichnet durch

(e) eine Flammschutzmittellösung-Aufbringvorrichtung (26), die angeordnet ist zum Aufbringen einer Flammschutzmittellösung (28) auf die Grobspanschicht (22), und

(f) einen Druckdifferenzerzeuger (30) zum Anlegen unter einer Druckdifferenz an die Grobspanschicht (22). OSB-Platten-Herstellvorrichtung nach Anspruch 11 , gekennzeichnet durch ein Inspektionssystem (70) zum Erfassen einer Flammschutzmittelverteilung an Flammschutzmittel in der Grobspanschicht (22) und/oder in der OSB-Platte (44), wobei das Inspektionssystem (70)

(a) eine UV-Lichtquelle (76) und

(b) Kamera (72) zum Erfassen von reflektiertem UV-Licht und/oder Fluoreszenzlicht aufweist. OSB-Platten-Herstellvorrichtung nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Regelung (74), die ausgebildet ist zum automatischen Regeln einer Transportbandgeschwindigkeit, der Druckdifferenz und/oder einer flächenspezifischen Ausbringmenge an Flammschutzmittellösung (28) anhand der Flammschutzmittelverteilung. OSB-Platten-Herstellvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckdifferenzerzeuger

(a) eine Unterdruckpumpe (58) und eine Mehrzahl an Saugkammern, die jeweils über ein Ventil mit der Unterdruckpumpe (58) verbunden sind, aufweist, wobei die Ventile einen Ventilöffnungsgrad haben, der mit abnehmendem Druck (p) in der Saugkammern (60) zunimmt und/oder .

(b) eine Druckpumpe und eine Mehrzahl an Druckkammern, die jeweils über ein Ventil mit der Druckpumpe verbunden sind, aufweist, wobei die Ventile einen Ventilöffnungsgrad haben, der mit abnehmendem Druck (p) in der Saugkammer (60) zunimmt. OSB-Platten-Herstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, gekennzeichnet durch eine Rückführvorrichtung (88) zum Zurückführen von Flammschutzmittellösung (28), das vom Druckdifferenzerzeuger (30) von den Grobspäne (20) entfern wurde, zur Flammschutzmittellösung-Aufbringvorrichtung (26),.

Description:
Verfahren zum Herstellen von OSB-Platten und OSB-Platten-Herstellvorrich- tung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von OSB-Platten (oriented strand board), die auch als Grobspanplatten bezeichnet werden können. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine OSB-Platten-Herstellvorrichtung mit (a) einer Grobspan-Herstellvorrichtung zum Herstellen von Grobspänen aus Holz, (b) einem Trockner zum Trocknen der Grobspäne, der mit der Grobspan-Herstellvorrich- tung verbunden ist, (c) einer Verteilvorrichtung zum Verteilen der Grobspäne, sodass eine Grobspanschicht entsteht, und (d) einem Bandförderer, der in Materialflussrichtung hinter dem Trockner angeordnet ist, zum Fördern der Grobspanschicht. Die OSB-Platten-Herstellvorrichtung kann auch als Grobspanplatten-Herstellvorrichtung bezeichnet werden.

Es ist günstig, bei der Herstellung von schwerentflammbaren OSB-Platten möglichst wenig Flammschutzmittel verwenden zu müssen, da dieses einen beträchtlichen Kostenaufwand bedeutet. Ein Grund dafür ist, dass Flammschutzmittel selbst teuer ist. Zudem führt Flammschutzmittel dazu, dass mehr Leim verwendet werden muss, um die gleiche mechanische Festigkeit zu erhalten, wie eine nicht schwerentflammbare OSB-Platte, was ebenfalls unerwünscht ist. Zudem sind die meisten Flammschutzmittel schlecht wasserlöslich, sodass durch das Einbringen des Flammschutzmittels in die Späne zudem große Mengen Wasser eingetragen werden, die im weiteren Verarbeitungsprozess entfernt werden müssen.

Aus der US 2003/0059638 A1 ist ein Verfahren zum Herstellen von OSB-Platten bekannt, bei dem auf die Späne zunächst Flammschutzmittel durch Besprühen oder Eintauchen aufgebracht wird. Danach wird in einer Vakuum- oder Druckkammer Vakuum oder Überdruck angelegt, um das Flammschutzmittel in die Grobspäne einzubringen. In einem weiteren Schritt wird das Zellulosematerial mit gasförmigem Kohlendioxid behandelt. Das auf diese Weise behandelte feuchte Zellulosematerial wird mit einem zerkleinerten Protein, z. B. Sojamehl, beschichtet und zu einem Zelluloseprodukt wie Sperrholz und Spanplatten gepresst.

Die WO 03/099533 A1 beschreibt ein Verfahren, bei dem zunächst Makrospäne hergestellt werden, die an mittels Wechseldrucktränkung oder Kessel-Vakuum- Druck-Verfahren mit einem Flammschutzmitteln getränkt werden. Danach werden die so hergestellten Makrospäne zu Grobspänen zerspant und diese zu OSB-Platten verarbeitet.

Die EP 2 241 426 A1 betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Holzwerkstoffplatte, bei dem zunächst ein Faserkuchen aus Holzfasern oder Holzspänen hergestellt und mittels einer Vorpresse komprimiert wird. An diese Faserkuchen wird einseitig ein Vakuum angelegt und von der anderen Seite ein Imprägniermedium aufgetragen, dass sich infolge des Vakuums im Faserkuchen verteilt.

Die US 6 146 766 beschreibt ein Kessel-Vakuum-Druck-Verfahren, bei dem ein NatriumsilikatZ-boratgemisch eingesetzt wird. Nachfolgend wird diese Mischung per Wärmeeinwirkung polymerisiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung von schwerentflammbaren OSB-Platten zu verbessern.

Die Erfindung löst das Problem durch ein Verfahren zum Herstellen von OSB-Platten mit den Schritten (a) Herstellen von Grobspänen, (b) Aufbringen einer Flammschutzmittellösung auf die Grobspäne, (c) Anlegen einer Druckdifferenz an die Grobspäne zum Einbringen von Flammschutzmittellösung in die Grobspäne, sodass flammschutzmittelhaltige Grobspäne entstehen, (d) Beleimen der flammschutzmittelhaltigen Grobspäne, sodass beleimte Grobspäne entstehen, und (e) Verpressen der beleimten Grobspäne, sodass die OSB-Platte entsteht.

Die Erfindung löst das Problem auch durch ein Verfahren zum Herstellen von OSB- Platten mit den Schritten (a) Herstellen von Grobspänen, (b) Aufbringen einer Flammschutzmittellösung auf die Grobspäne, (c) danach Entfernen von Flammschutzmittellösung von den Grobspänen, insbesondere durch Anlegen einer Druckdifferenz an die Grobspäne, sodass flammschutzmittelhaltige Grobspäne entstehen, (d) Beleimen der flammschutzmittelhaltigen Grobspäne, sodass beleimte Grobspäne entstehen, und (e) Verpressen der beleimten Grobspäne, sodass die OSB-Platte entsteht.

Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch eine gattungsgemäße OSB-Platten-Herstellvorrichtung, die eine Flammschutzmittellösung-Aufbringvorrichtung, die angeordnet ist zum Aufbringen einer Flammschutzmittellösung auf die Grobspanschicht, und einen Druckdifferenzerzeuger zum Anlegen einer Druckdifferenz an die Grobspanschicht, aufweist.

Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass der Verbrauch an Flammschutzmittel in der Regel im Vergleich zu herkömmlich hergestellten OSB-Platten verringerbar ist. Dadurch, dass eine Druckdifferenz an die Grobspäne angelegt wird, wird die Flammschutzmittellösung zumindest teilweise in die Grobspäne eingesogen oder überschüssige Flammschutzmittellösung entfernt. Dadurch kommt es weniger zur Bildung einer Kruste aus Flammschutzmitteln auf den Grobspänen. Eine derartige Kruste würde bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere beim mechanischen Transport und Streuen, leicht abgerieben und würde zu einem Verlust an Flammschutzmittel führen.

Vorteilhaft ist zudem, dass durch das Anlegen der Druckdifferenz Flammschutzmittellösung in die Grobspäne eingesogen oder und/oder eingepresst werden kann. Es ist dann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform möglich, auf den Grobspänen vorhandene Flammschutzmittellösung zu entfernen, das kann beispielsweise ein Absaugen oder Abschleudern sein. Dadurch wird weniger Wasser in die Grobspäne eingebracht als bei bekannten Verfahren. Es muss daher bei der weiteren Verarbeitung der Grobspäne weniger Wasser entfernt werden als bei bekannten OSB-Platten- Herstellverfahren.

Es ist aber auch möglich, dass die Flammschutzmittellösung in die Grobspäne eindringt, ohne dass dies durch Über- oder Unterdrück gefördert wird. Danach wird Flammschutzmittellösung von den Grobspänen entfernt, beispielsweise durch Anlegen einer Druckdifferenz. Unter dem Merkmal, dass auf den Grobspänen vorhandene Flammschutzmittellösung entfernt wird, wird insbesondere verstanden, dass in die Grobspäne eingedrungenes Flammschutzmittel nicht entfernt wird. Es hat sich herausgestellt, dass die Erhöhung der Brandschutzfestigkeit primär dadurch zustande kommt, dass Flammschutzmittel in die Grobspäne eindringt, wohingegen Flammschutzmittel, das auf der Oberfläche der Grobspäne verbleibt, überwiegend zu einem erhöhten Verbrauch an Leim führt. Durch das Aufbringen der Flammschutzmittellösung auf die getrockneten Grobspäne wird ein Eindringen des Flammschutzmittels in das Innere der Grobspäne erreicht. Dazu ist das Vakuum nicht notwendig. Durch das nachfolgende Entfernen der Flammschutzmittellösung, die sich auf den Grobspänen befindet, wird ein übermäßiger Mehrverbrauch an Leim vermieden.

Das Anlegen der Druckdifferenz erfolgt bevorzugt, nicht aber notwendigerweise, zeitlich und/oder örtlich getrennt vom Aufbringen der Flammschutzmittellösung. Vorzuweisen beträgt der zeitliche Abstand zumindest 1 Sekunde, insbesondere zumindest 5 Sekunden. In der Regel beträgt der Abstand höchstens eine Woche.

Unter dem Merkmal des Entfernens der Flammschutzmittellösung von den Grobspänen wird ins oder verstanden, dass auf der Oberfläche der Grobspäne vorhandene Flammschutzmittellösung zumindest teilweise entfernt wird. Vorzugsweise wird bereits in die Grobspäne eingedrungene Flammschutzmittellösung nicht oder nur zu einem geringen Teil, beispielsweise höchstens 10 Gewichtsprozent, entfernt.

Häufig ist zudem günstig, dass es durch das optionale Einsaugen und/oder Einpressen der Flammschutzmittellösung in die Grobspäne zu weniger chemischen Reaktionen mit dem Leim kommt. In der Regel muss daher die Leimmenge deutlich weniger gesteigert werden, um eine Festigkeitsverlust durch das Hinzufügen des Flammschutzmittels auszugleichen.

Wenn - wie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen - Flammschutzmittellösung, die beim Anlegen der Druckdifferenz von den Grobspänen entfernt, abgeblasen und/oder abgesaugt und/oder abgeschleudert wird, erneut auf die Grobspäne aufgebracht wird, vermindert sich zudem die Menge an Flammschutzlösung, die nicht in eine OSB-Platte eingebracht wird. Vorzugsweise erfolgt das Entfernen nach dem Aufbringen der Flammschutzmittellösung und nicht gleichzeitig dazu. Hierunter wird insbesondere verstanden, dass an zumindest eine Mehrzahl der Grobspäne, insbesondere zumindest 80 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt zumindest 90 Gewichtsprozent, der Grobspäne, erst dann die Druckdifferenz angelegt wird, wenn die Flammschutzmittellösung aufgebracht wurde. Besonders bevorzugt ist der Ort, an dem die Flammschutzmittellösung auf die Grobspäne aufgebracht wird, von dem Ort beabstandet, an dem die Druckdifferenz angelegt wird. Vorzugsweise beträgt der Abstand zumindest 10 cm, insbesondere zumindest 1 m. Vorzugsweise beträgt der Abstand höchstens 100 m.

Es ist günstig, wenn die Flammschutzmittellösung, die beim Anlegen der Druckdifferenz von den Grobspänen entfernt, insbesondere abgeblasen und/oder abgesaugt, wird, vor dem erneuten Aufbringen gereinigt wird, beispielsweise durch Filtern und/oder Zentrifugieren. So werden beispielsweise etwaige Holzbestandteile aus der Flammschutzmittellösung abgetrennt.

Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung werden unter Grobspänen insbesondere Holzspäne verstanden, die im Größenintervall 200±30 cm x 20±4 cm x 0,5±0,2 cm liegen.

Insbesondere handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um ein Verfahren zum Herstellen von schwerentflammbaren OSB-Platten, die die DIN EN 13823 (single burner item) erfüllen und/oder schwer entflammbar nach DIN EN 13501-1 sind.

Bei der Flammschutzmittellösung handelt es sich vorzugsweise um eine wässrige Lösung. Die Flammschutzmittellösung enthält vorzugsweise zumindest eine organische oder anorganische phosphorhaltige und/oder stickstoffhaltige Verbindung. Gemäß einer Ausführungsform ist das Flammschutzmittel ein anorganisches Salz.

Unter dem Aufbringen der Flammschutzmittellösung auf die Grobspäne wird insbesondere ein Aufsprühen oder Aufdüsen verstanden.

Unter dem Anlegen der Druckdifferenz an die Grobspäne wird gemäß einer ersten Ausführungsform verstanden, dass eine Druckdifferenz zwischen einer ersten Seitenfläche der Grobspäne und der gegenüberliegenden Seitenfläche der Grobspäne erzeugt wird. Die beiden Seitenflächen sind um die Höhe des Grobspans voneinander entfernt, die 0,5 ± 0,2 Zentimeter beträgt.

Unter dem Anlegen der Druckdifferenz an die Grobspäne wird gemäß einer zweiten Ausführungsform verstanden, dass an die Grobspäne, insbesondere an die Grobspanschicht, ein Druck angelegt wird, der sich vom Umgebungsdruck, insbesondere um zumindest 200 hPa, vorzugsweise zumindest 400 hPa, besonders bevorzugt zumindest 600 hPa, unterscheidet. Es kann sich bei dem Druck um einen Überdruck oder einen Unterdrück handeln.

Unter dem Merkmal, dass die Grobspäne verpresst werden, sodass die OSB-Platte entsteht, wird insbesondere verstanden, dass zumindest die Grobspäne verpresst werden. Insbesondere ist es möglich, dass zudem weitere Späne, die keine Grobspäne sind, mit den Grobspänen verpresst werden. Zudem ist es möglich und stellt eine bevorzugte Ausführungsform dar, dass aus den Grobspänen eine erste Deckschicht und eine zweite Deckschicht gestreut werden und mit einer Mittelschicht, die zwischen den beiden Deckschichten angeordnet ist, zur OSB-Platte verpresst werden.

Unter dem Merkmal, dass die Flammschutzmittellösung auf die Grobspäne aufgebracht wird, wird insbesondere verstanden, dass die Grobspäne in dem Moment, in dem die Flammschutzmittellösung aufgebracht wird, nicht in verpresster Form vorliegen. In anderen Worten wird die Flammschutzmittellösung auf unverprasste Grobspäne aufgebracht.

Das Beleimen erfolgt vorzugsweise ohne an den Grobspänen anliegende Druckdifferenz.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die Schritte (a) Anordnen der Grobspäne auf einem Transportband, sodass eine Grobspanschicht entsteht, und (b) Aufbringen der Flammschutzmittellösung auf die Grobspanschicht. Auf diese Weise können die Grobspäne schnell, homogen und Prozess sicher mit Flammschutzmittellösung benetzt werden. Vorzugsweise ist das Anlegen der Druckdifferenz an die mit Flammschutzmittellösung besetzten Grobspäne ein Anlegen eines Unterdrucks an eine Unterseite des Transportbands. Das Transportband ist dazu gasdurchlässig. Beispielsweise ist das Transportband perforiert oder aus einem gasdurchlässigen Material aufgebaut, beispielsweise einem Textil. Alternativ kann das Transportband ein Metallband sein. Dieses Metallband ist vorzugsweise perforiert.

Alternativ oder zusätzlich ist das Anlegen der Druckdifferenz an die mit Flammschutzmittellösung benetzten Grobspäne ein Anlegen eines Überdrucks an eine Oberseite der Grobspanschicht. Das erfolgt beispielsweise dadurch, dass die Grobspanschicht zunächst eine Walze passiert, die als Abdichtung fungiert, und dann in einen Überdruckbereich eintritt, in dem der Überdruck anliegt. Die Grobspanschicht liegt auf einem gasdurchlässigen Förderband, auf dessen dem Überdruckbereich abgewandte Seite ein geringerer Druck, beispielsweise Umgebungsdruck oder Unterdrück, anliegt. Die Grobspanschicht verlässt den Überdruckbereich, indem sie eine Walze passiert, die als Dichtung wirkt.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren des Herstellens der Grobspäne ein Trocknen der Grobspäne. In anderen Worten werden die Grobspäne vor dem Aufbringen der Flammschutzmittellösung getrocknet. Das Trocknen kann auf dem gleichen Transportband erfolgen wie das Aufbringen der Flammschutzmittellösung und gegebenenfalls das Anlegen der Druckdifferenz, das ist aber nicht notwendig. Vorzugsweise werden die Grobspäne getrocknet, bis sie darrtrocken sind. In diesem Zustand wird besonders leicht und schnell Flammschutzmittellösung von den getrockneten Grobspänen aufgenommen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne nicht wesentlich getrocknet. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne vor dem Beleimen und/oder nach dem Beleimen und vor dem Verpressen sich in ihrem Feuchtegehalt um höchstens fünf Prozentpunkte, insbesondere um höchstens zwei Prozentpunkte, ändert.

Alternativ werden die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne getrocknet. Das erfolgt beispielsweise mittels eines Bandtrockners. Vorzugsweise werden die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne bei einer Temperatur von zumindest 50°, insbesondere zumindest 55°, und/oder höchstens 100°, insbesondere höchstens 90°, besonders bevorzugt höchstens 85°, getrocknet. Vorzugsweise werden die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne so lange getrocknet, bis eine Restfeuchte höchstens 9 Gewichtsprozent, insbesondere höchstens 8 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt höchstens 10 Gewichtsprozent insbesondere höchstens 9 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt höchstens 8 Gewichtsprozent, beträgt.

Vorzugsweise hat die Grobspanschicht eine Spanschichtdicke, die höchstens dem vierfachen, vorzugsweise höchstens dem dreifachen, bevorzugt höchstens dem Doppelten, einer Grobspanlagendicke einer einzelnen Grobspanlage entspricht. Die Grobspanlagendicke ist die minimal erreichbare Dicke einer Grobspanlage. Diese ist die mittlere Höhe einer Anordnung von Grobspänen auf einer ebenen, horizontal verlaufenden Testfläche von 1 m 2 , wobei für diese Anordnung gilt, dass auf höchstens 75 % der Testfläche Abschnitte von zwei oder mehr Grobspänen übereinanderliegen und wobei zumindest 90%, vorzugsweise zumindest 95%, insbesondere 100%, der Testfläche von Grobspänen bedeckt sind.

Vorzugsweise hat die Flammschutzmittellösung beim Aufbringen auf die Grobspanschicht eine Temperatur von zumindest 50°, vorzugsweise von zumindest 60°, insbesondere von zumindest 70°C. Eine hohe Temperatur erhöht in der Regel die Löslichkeit des Flammschutzmittels in dem Lösungsmittel, sodass weniger Lösungsmittel, in der Regel Wasser, notwendig ist, um eine vorgegebene Menge an Flammschutzmittel zu lösen. Zudem sinkt die Viskosität von Wasser mit zunehmender Temperatur, sodass die Flammschutzmittellösung leichter in die Grobspäne eindringen kann.

Günstig ist es, wenn die Flammschutzmittellösung eine Konzentration an Flammschutzmittel enthält, die zumindest 60 %, insbesondere zumindest 70 %, vorzugsweise zumindest 80 %, besonders bevorzugt zumindest 90 %, der maximalen Löslichkeit des Flammschutzmittels entspricht.

Günstig ist es, wenn die Flammschutzmittellösung eine Konzentration an Flammschutzmittel enthält, die 30 Gewichtsprozent, insbesondere zumindest 40 Gewichtsprozent, bevorzugt zumindest 45 Gewichtsprozent, beträgt.

Gemäß einer Ausführungsform werden zumindest 18 Gewichtsprozent insbesondere zumindest 20 Gewichtsprozent, bevorzugt zumindest 22 Gewichtsprozent, an Flammschutzmittel auf die Grobspäne aufgebracht. In anderen Worten werden auf 100 g Grobspäne zumindest 18 g an Flammschutzmittel aufgebracht. Vorzugsweise werden höchstens 30 Gewichtsprozent, insbesondere höchstens 28 Gewichtsprozent, bevorzugt höchstens 26 Gewichtsprozent, an Flammschutzmittel auf die Grobspäne aufgebracht. Diese Angaben beziehen sich auf das Flammschutzmittel in der Flammschutzmittellösung und ist unabhängig von der Menge an Lösungsmittel.

Vorzugsweise enthält die Flammschutzmittellösung einen Viskositätssenker. Alternativ oder zusätzlich enthält die Flammschutzmittellösung vorzugsweise ein Tensid. Das Verbessert die Benetzung der Grobspäne.

Günstig ist es, wenn das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: (a) Herstellen von Grob-und Mittelschichtspänen, (b) gemeinsames Trocknen der Grobspäne und der Mittelschichtspäne, (c) Trennen von Grobspänen und Mittelschichtspänen, (d) Aufbringen der Flammschutzmittellösung insbesondere auf die Grobspäne, vorzugsweise nur auf die Grobspäne, (e) Herstellen einer ersten Deckschicht und einer zweiten Deckschicht aus den flammschutzmittelhaltigen Grobspänen und einer Mittelschicht zumindest auch aus den Mittelschichtspänen und (f) Verpressen von erster Deckschicht, zweiter Deckschicht und Mittelschicht zur OSB-Platte. Auf diese Weise wird eine OSB-Platte erhalten, die einerseits schwerentflammbar ist und andererseits nicht mehr Flammschutzmittel enthält als notwendig ist.

Vorzugsweise weist die Flammschutzmittellösung einen Farbstoff auf. Dieser Farbstoff ist vorzugsweise im sichtbaren Bereich farblos. In diesem Fall kann der Farbstoff auch als Marker bezeichnet werden. Günstig ist es, wenn der Farbstoff im UV- Bereich absorbiert und/oder fluoresziert. In diesem Fall kann durch Bestrahlen mit UV-Licht und/oder Aufnehmen eines Bildes der Grobspanschicht und/oder der OSB- Platte mit einer im UV-Bereich empfindlichen Kamera eine Flammschutzmittelverteilung der Flammschutzmittellösung und/oder des Flammschutzmittels erfasst werden. Anhand der Flammschutzmittelverteilung kann dann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Prozessparameter in Form der Transportbandgeschwindigkeit des Transportbands und oder der Druckdifferenz und/oder einer flächenspezifischen Ausbringmenge an Flammschutzmittellösung geregelt werden. In anderen Worten wird eine Abweichung zwischen einer Soll-Flammschutzmittel- verteilung und der jeweils gemessenen Ist-Flammschutzmittelverteilung ermittelt und zumindest einer der genannten Parameter so geregelt werden, dass die Abweichung minimiert wird.

Eine erfindungsgemäße OSB-Platten-Herstellvorrichtung besitzt vorzugsweise ein Inspektionssystem zum Erfassen der Flammschutzmittelverteilung an Flammschutzmittel in der Grobspanschicht. Es kann sich hierbei um die Verteilung des Flammschutzmittels in der Fläche der Grobspanschicht handeln, also um die zweidimensionale Verteilung in Längsrichtung und Breitenrichtung der Grobspanschicht, nicht aber in Dickenrichtung.

Alternativ oder zusätzlich kann das Inspektionssystem ausgebildet sein zum Erfassen der Flammschutzmittelverteilung in der OSB-Platte. Es kann sich dann um die Verteilung des Flammschutzmittels in der Fläche der OSB-Platte handeln, also um die zweidimensionale Verteilung in Längsrichtung und Breitenrichtung der Grobspanschicht und/oder der Verteilung des Flammschutzmittels in Dickenrichtung.

Das Inspektionssystem besitzt vorzugsweise eine Kamera zum Erfassen von UV- Licht und/oder Fluoreszenzlicht, das beim Bestrahlen der Grobspanschicht bzw. der OSB-Platte mit UV-Licht entsteht. Vorzugsweise besitzt das Inspektionssystem zudem eine UV-Lichtquelle zum Bestrahlen der Grobspanschicht bzw. der OSB- Platte mit UV-Licht.

Die Grobspan-Herstellvomchtung weist vorzugsweise einen Zerspaner auf, mittels dem die Grobspäne aus Holz hergestellt werden.

Vorzugsweise besitzt der Differenzdruckerzeuger eine Unterdruckpumpe und zumindest eine Saugkammer, vorzugsweise zumindest zwei Saugkammern, insbesondere eine Mehrzahl an Saugkammern, die jeweils über ein Ventil mit der Unterdruckpumpe verbunden sind. Die Ventile sind vorzugsweise ausgebildet zum Vergrößern ihres Ventilöffnungsgrads bei abnehmendem Druck in der Saugkammer. In anderen Worten öffnen die Ventile umso weiter, je kleiner der Druck in der jeweiligen Saugkammer ist.

Die Saugkammern sind vorzugsweise so angeordnet, dass zumindest 90 % der Fläche, vorzugsweise zumindest 95% der Fläche, besonders bevorzugt 100% der Fläche der Grobspanlage für zumindest eine vorgegebene Zeit von beispielsweise 1 Sekunde, insbesondere zumindest 5 Sekunden, mittels zumindest jeweils einer Saugkammer mit der Druckdifferenz, im vorliegenden Fall mit einem Unterdrück, beaufschlagbar ist.

Vorzugsweise beträgt ein Unterdrück zumindest 300 hPa (und der Druck somit und 713 hPa), insbesondere zumindest 500 hPa (und der Druck somit unter Standardbedingungen unter 513 hPa).

Vorzugsweise sind die Segmente zum Anlegen unterschiedlicher Unterdrücke ausgebildet. Insbesondere unterscheiden sich die Drücke in zumindest zwei Segmenten um zumindest 30 hPa. Je größer der Unterdrück, desto effizienter wird Flammschutzmittel, dass nicht von den Grobspänen aufgesogen wurde, abgesaugt werden. Je größer der Unterdrück, desto mehr Leistung wird dazu jedoch auch benötigt. Es kann daher günstig sein, zunächst mit einem geringeren Unterdrück einen Großteil an überschüssigem Flammschutzmittel abzusaugen und danach mit einem größeren Unterdrück verbleibende Reste an Flammschutzmittel abzusaugen.

Vorzugsweise besitzt eine erfindungsgemäße OSB-Platten-Herstellvorrichtung eine Verteilvorrichtung, die auch als Homogenisator bezeichnet werden könnte und mittels der eine homogene Verteilung der Grobspäne über die Transportspannbreite eingestellt wird. Beispielsweise besitzt die Verteilvorrichtung eine Abkämmvorrichtung.

Vorzugsweise besitzt die OSB-Platten-Herstellvorrichtung eine Aufbringkabine, innerhalb der das Flammschutzmittel auf die Grobspäne aufgebracht wird. Günstig ist es, wenn in Materialflussrichtung vor der Aufbringkabine eine Schleuse angeordnet ist.

Vorzugsweise besitzt die OSB-Platten-Herstellvorrichtung einen Beieimer zum Beleimen der Grobspäne. Der Beieimer, der auch Beleimvorrichtung genannt werden kann, ist vorzugsweise ausgebildet zum Beleimen der Grobspäne mit PDMI (polymeres Diphenylmethandiisocyanat). Dazu besitzt der Beieimer beispielsweise einen Leimtank, in dem PDMI enthalten ist. Beispielsweise werden die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne mit 4 ± 0,5, insbesondere 4 ± 0,25, Gewichtsprozent PDMI beleimt.

Die hergestellte OSB-Platte entspricht vorzugsweise der Baustoffklasse B gemäß SBI-Test DIN EN 13823.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt

Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen OSB-Platten- Herstellvorrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens und

Figur 2 eine schematische Detailansicht der OSB-Platten-Herstellvorrichtung gemäß Figur 1 .

Figur 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße OSB-Platten-Herstellvorrichtung 10, die eine Grobspan-Herstellvorrichtung 12 aufweist. Die Grobspan-Herstellvorrichtung 12 umfasst einen Entrinder 14 zum Entrinden von Holz 16, einen in Materialflussrichtung M hinter dem Entrinder 14 angeordneten Grobzerspaner 16 und einen in Materialflussrichtung M dahinter angeordneten Trockner 18. Die Grobspan- Herstellvorrichtung 12 erzeugt so Grobspäne 20. i (i = 1 , 2, 3, ... ).

Die so erzeugten Grobspäne 20. i werden von einer schematisch eingezeichneten Verteilvorrichtung 21 zu einer Grobspanschicht 22 auf einen Bandförderer 24 gestreut und mittels einer Flammschutzmittellösung-Ausbringvorrichtung 26 mit einer Flammschutzmittellösung 28 benetzt. Nachfolgend wird mittels eines Druckdifferenzerzeugers 30 eine Druckdifferenz an die Grobspanschicht 22 angelegt, sodass überschüssige Flammschutzmittellösung 28 von den Grobspänen 20. i entfernt wird. So entstehen flammschutzmittelhaltigen Grobspäne 32. i, die an ihrer Oberfläche weniger Flammschutzmittel aufweisen

Die flammschutzmittelhaltigen Grobspäne 32. i. werden mittels einer Beleimvorrich- tung 33 beleimt. Die Beleimvorrichtung 33 kann beispielsweise ein Mischer oder ein Coil, also eine rotierende Trommel, sein. Die beleimten Grobspäne 32. i werden von einem ersten Streukopf 34.1 zu einer ersten Deckschicht 36.1 gestreut. Mittels eines Mittelschichtstreuers 38 wird eine Mittelschicht 40 auf die erste Deckschicht 20.1 gestreut. Auf die Mittelschicht 40 wird mittels eines zweiten Streukopfs 34.2 eine zweite Deckschicht 36.2 gestreut. Mittels einer Heißpresse 42 werden die Schichten 36.1 , 40, 36.2 zu einer OSB-Platte 44 verpresst.

Der Mittelschichtstreuer 38 streut Mittelschichtspäne 46. i, die entweder mittels einer Mittelspan-Herstellvorrichtung hergestellt werden oder durch Sieben mittels einem in diesem Fall vorhandenen Klassierer 48 von den Grobspänen 20. i getrennt. Nachfolgend werden die Mittelschichtspäne 46. i in einem zweiten Beieimer 50 beleimt und nachfolgend zum Mittelschichtstreuers 38 gefördert.

Mittels einer Rückführvorrichtung, beispielsweise einer Rückführleitung 88, wird Flammschutzmittellösung 28, die beim Anlegen der Druckdifferenz an die Grobspäne 20 von den Grobspänen 20 entfernt wird, zum Reservoir 50 zurückgeführt. Die Rückführleitung 88 kann einen Filter 90 aufweisen, mittels dem Holzpartikel entfernt werden. In der Regel besitzt die Rückführleitung 88 zudem eine Pumpe zum Pumpen der Flammschutzmittellösung.

Figur 2 zeigt die Verteilvorrichtung 21 , die Flammschutzmittellösung-Ausbringvorrichtung 26 und den Druckdifferenzerzeuger 30. Die Flammschutzmittellösung-Ausbringvorrichtung 26 weist ein Reservoir 50 auf, in dem die Flammschutzmittellösung 28 enthalten ist. Mittels einer Heizung 52 kann die Flammschutzmittellösung 28 auf eine vorgegebene Temperatur T28 gebracht werden, für die beispielsweise 50°C < T28 < 95°C gilt. Mittels einer Dosierpumpe 54 wird die Flammschutzmittellösung 28 zu Düsen 56. k geleitet, die quer zur Materialflussrichtung M nebeneinander angeordnet sind, und von dort auf die Grobspanschicht 22 gesprüht.

Der Druckdifferenzerzeuger 30 besitzt eine Unterdruckpumpe 58, die mit einer Mehrzahl an Saugkammer 6O.j (j = 1 , 2, ...) verbunden ist. Beim Betrieb der Unterdruckpumpe 58 liegt daher an den Saugkammern 6O.j ein Druck pj von beispielsweise 100 hPa < pj < 800 hPa an. Es ist dabei möglich, dass sich die Drücke in den einzelnen Saugkammern 6O.j voneinander unterscheiden. Die Saugkammern 6O.j liegen an einem Transportband 62 des Bandförderer 24 an, das Öffnungen, beispielsweise Löcher, aufweist. Dadurch liegt der Druck pj an der Grobspanschicht 22 an.

Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass der Differenzdruckerzeuger 30, wie in Figur 2 gezeigt, ein perforiertes Metallband 64 aufweist, das von oben auf die Grobspanschicht 22 drückt. Dazu sind beispielsweise Druckrollen 66.1 , 66.2 vorhanden. Die Saugkammern 6O.j liegen an dem Metallband 64 auf der der Grobspanschicht 22 abgewandten Seite des Metallbands 64 an. Im Bereich der Druckkammern 6O.j herrscht daher in der Grobspanschicht 22 ein Einbringdruck P22 von beispielsweise 100 hPa < P22 < 800 hPa.

Es ist zudem möglich, nicht aber notwendig, dass der Differenzdruckerzeuger 30, wie in Figur 2 gezeigt, zwei Sätze an Saugkammer 6O.j und 6O‘.j aufweist, zwischen denen die Grobspanschicht 22 angeordnet ist. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass der zweite Satz an Saugkammern 6O‘.j mit einer zweiten Pumpe 68 verbunden ist. Die zweite Pumpe 68 kann eine Vakuumpumpe oder eine Druckpumpe sein.

Es ist möglich, dass der Druck pj im ersten Satz an Saugkammern 6O.j ein Überdruck ist und der Druck p‘j im zweiten Satz an Saugkammern 6O‘.j ein Überdruck.

Alternativ ist möglich, dass der Druck pj ein Überdruck ist und der Druck p‘j ein Unterdrück.

Wiederum alternativ ist möglich, dass der Druck pj ein Unterdrück ist und der Druck p‘j ein Unterdrück.

Wiederum alternativ ist möglich, dass der Druck pj ein Unterdrück ist und der Druck p‘j ein Überdruck.

In Materialflussrichtung M hinter dem Druckdifferenzerzeuger 30 kann ein Inspektionssystem 70 angeordnet sein, das eine Kamera 72 aufweist. Mit der Kamera 72 wird Licht erfasst, das von einem Farbstoff in der Flammschutzmittellösung 28 emittiert oder nicht absorbiert wird. Alternativ oder zusätzlich wird mit der Kamera 72 Fluoreszenzlicht erfasst. Auf diese Weise wird eine Ist-Flammschutzmittelverteilung kist(x,y) ermittelt, die eine Konzentration k an Flammschutzmittel in Abhängigkeit von den Flächenkoordinaten x, y angibt. Eine Regelung 74 vergleicht die Ist-Flamm- schutzmittelverteilung kist(x,y) mit einer Soll-Flammschutzmittelverteilung ksoii(x,y) und steuert die Düsen 56. k individuell so an, dass eine Abweichung zwischen Ist-Flamm- schutzmittelverteilung kist(x,y) und Soll-Flammschutzmittelverteilung ksoii(x,y) minimiert wird.

Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass das Inspektionssystem eine UV-Licht- quelle 76 aufweist, die die Grobspanschicht 22 in einem Gesichtsfeld G der Kamera 72 beleuchtet. Das Gesichtsfeld G ist derjenige Bereich der Grobspanschicht 22, die mittels der Kamera 72 aufgenommen wird. Das Inspektionssystem 70 ist in Figur 1 der Übersichtlichkeit wegen nicht eingezeichnet.

Figur 1 zeigt, dass in Materialflussrichtung hinter der Heißpresse 42 eine Schneidevorrichtung 78 angeordnet sein kann, die die OSB-Platte 44 in einzelne Plattensegmente 80.1 zerteilt. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn ein zweites Inspektionssystem 82 angeordnet ist, dessen Kamera 84 eine Schnittfläche 86 des jeweiligen Plattensegments 80.1 aufnimmt. Daraus wird eine zweite Ist-Flammschutzmittelver- teilung kist,2(y,z) ermittelt, die auch die Tiefenabhängigkeit der Konzentration k an Flammschutzmittel kodiert. In anderen Worten kodiert die zweite Ist-Flammschutz- mittelverteilung kist,2(y,z) einen Tiefenverlauf des Farbstoffs.

Die Regelung 74 ist ausgebildet zum Verändern der Drücke pj in der zumindest einen Saugkammer 6O.j und/oder einer Transportbandgeschwindigkeit V62 des Transportbands 62, sodass sich die zweite Ist-Flammschutzmittelverteilung kist,2(y,z) einer zweiten Soll-Flammschutzmittelverteilung ksoii,2(y,z) annähert.

Bezugszeichenliste

10 OSB-Platten-Herstellvorrichtung 62 Transportband

12 Grobspan-Herstellvorrichtung 64 Metallband

14 Entrinder 66 Druckrolle

16 Holz 68 zweite Pumpe

18 T rockner

70 Inspektionssystem

20 Grobspäne 72 Kamera

21 Verteilvorrichtung 74 Regelung

22 Grobspanschicht 76 UV-Lichtquelle

24 Bandförderer 78 Schneidevorrichtung

26 Flammschutzmittellösung-Ausbringvorrichtung 80 Plattensegment

28 Flammschutzmittellösung 82 zweites Inspektionssystem

84 zweite Kamera

30 Druckdifferenzerzeuger

86 Schnittfläche

32 flammschutzmittelhaltige Grob¬

88 Rückführleitung späne

90 Filter

33 Beleimvorrichtung

34 Streukopf i Laufindex

36 Deckschicht j Laufindex

38 Mittelschichtstreuer k Konzentration kist (x,y) Ist-Flammschutzmittelver-

40 Mittelschicht teilung

42 Heißpresse ksoii (x,y) Soll-Flammschutzmittelver-

44 OSB-Platte teilung

46 Mittelschichtspänen kist,2(y,z) zweite Ist-Flammschutz¬

48 Klassierer mittelverteilung ksoii,2(y,z) zweite Soll-Flammschutz-

50 Reservoir mittelverteilung

52 Heizung

M Materialflussrichtung

54 Dosierpumpe p Druck

56 Düse

58 Unterdruckpumpe

60 Saugkammer