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Title:
METHOD FOR PRODUCING POLYMERS HAVING NUCLEO-BASES AS SIDE-GROUPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/051697
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing polymers having nucleo-bases as side groups by means of multi-constituent reactions, specially the Ugi reaction. By virtue of the multiconstituent nature of production, the properties of the polymers can be varied to a greater degree than before and can be adapted to meet the requirements for use as antisense or antigen therapeutic agent or diagnostic reagent.

Inventors:
DOEMLING ALEXANDER (DE)
RICHTER WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/002860
Publication Date:
November 19, 1998
Filing Date:
May 14, 1998
Export Citation:
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Assignee:
MORPHOCHEM GMBH (DE)
DOEMLING ALEXANDER (DE)
RICHTER WOLFGANG (DE)
International Classes:
C07B61/00; C07C231/02; C12N15/09; C07C231/10; C07C237/22; C07C291/10; C07D239/24; C07D239/54; C07D405/12; C07D473/00; C07D473/34; C07H21/00; C07K1/04; C07K5/06; C07K14/00; (IPC1-7): C07H21/00
Domestic Patent References:
WO1995002566A11995-01-26
WO1996015143A11996-05-23
Foreign References:
DE19532553A11997-03-06
EP0672661A11995-09-20
EP0739898A21996-10-30
Other References:
SHORT K M ET AL: "Exploitation of the Ugi 4CC Reaction: Preparation of Small Molecule Combinatorial Libraries via Solid Phase" TETRAHEDRON, Bd. 53, Nr. 19, 12. Mai 1997, Seite 6653-6679 XP004105657
RICHTER L S ET AL: "Synthesis of peptide nucleic acids (PNA) by submonomer solid-phase synthesis" BIOORGANIC & MEDICINAL CHEMISTRY LETTERS, Bd. 5, Nr. 11, 8. Juni 1995, Seite 1159-1162 XP004135496
IVAR UGI ET AL: "Ugi Reactions with Trifunctional alpha-Aminoacids, Aldehydes, Isocyanides and Alcohols" TETRAHEDRON, Bd. 52, Nr. 35, August 1996, Seiten 11657-11664, XP002084702
BREIPOHL G ET AL: "Novel Synthetic Routes to PNA Monomers and PNA-DNA Linker Molecules" TETRAHEDRON, Bd. 53, Nr. 43, 27. Oktober 1997, Seite 14671-14686 XP004106298
See also references of EP 0983290A1
Attorney, Agent or Firm:
Forstmeyer, Dietmar (Bereiteranger 15, M�nchen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) Formel I dadurch gekennzeichnet, da Verbindungen der Formeln A NH2 II R1G III R2C (O)R3 IV und in einem ersten Schritt gegebenenfalls gleichzeitig miteinander umgesetzt werden, gegebenenfalls eine oder mehrere Schutzgruppen entfernt werden und die Reaktion mmal wiederholt wird, wobei das Produkt des jeweils vorangegangenen Schrittes nach dem ersten Schritt anstelle der Verbindung mit der Formel II einge setzt wird, wobei m 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 1000, vorzugsweise 1 bis 300 ist, A ein in der Ugi Reaktion üblicher Rest der Aminkomponente wie ein Wasserstoffatom, ein Substituent, (Cyclo)Alkyl, (Cyclo )Alkenyl, (Cyclo)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein die Zellaufnahme erleichterndes Agens, ein Saccharid oder Oligosaccharid, ein Antisensepolymer, ein Peptid, ein AntikörperKonjugat, ein synthetisches Polymer oder eine entsprechend modifizierte Oberfläche ist, B ein Wasserstoffatom, ein Substituent, (Cyclo)Alkyl, (Cyclo )Alkenyl, (Cyclo)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein die Zellaufnahme erleichterndes Agens, ein Saccharid oder Oligosaccharid, ein An tisensepolymer, ein Peptid, ein AntikörperKonjugat, ein synthe tisches Polymer oder eine entsprechend modifizierte Oberfläche oder ein Rest X NPG der Verbindung V ist, R1G aus Strukturen der folgenden Formeln ausgewählt wird: wobei die Gruppe RlG über einen molekularen Spacer über R1 oder R oder R4 mit der Verbindung der Formel IV verknüpft sein kann; R und R unabhängig voneinander ein in der Ugi Reaktion üblicher Rest der Säurekomponente wie H, ein Substituent, (Cyclo) Alkyl, (Cyclo)Alkenyl, (Cyclo)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein Saccharid oder Oligosaccharid, ein Antisenspolymer, ein Peptid, ein Antikörper Konjugat, ein synthetisches Polymer oder eine entsprechend modifizierte Oberfläche, oder von den natürlichen Nucleobasen oder von synthetischen Nucleobasen abgeleitete Reste sind; L, M, T und Z unabhängig voneinander 0, S oder NR4 bedeuten, wobei R4 H, Fluor, (Cyclo) Alkyl, (Cyclo)Alkenyl, (Cyclo )Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus oder O(Cyclo)Alkyl, OAroyl, S(Cyclo)Alkyl, SAroyl bedeuten; R2 und R unabhängig voneinander ein in der Ugi Reaktion üblicher Rest der Oxokomponente wie H, ein Substituent, (Cyclo )Alkyl, (Cyclo)Alkenyl, (Cyclo)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein über einen Aminspacer verknüpftes Saccharid oder Oligosaccharid, ein Antisensemolekül, ein Peptid, ein AntikörperKonjugat, ein synthetisches Polymer, eine modifizierte Oberfläche oder ein Verzweigungspunkt P sind, der wiederum Ausgangspunkt für einen weiteren DNA, RNA, PNA oder Peptidstrang oder ein anderes Oligomer oder Polymer ist, X die folgende Struktur aufweist: PG unabhängig voneinander gegebenenfalls orthogonale Schutzgrup pen wie Aminschutzgruppen aus der Klasse der NAcylderivate, der NSulfonylderivate, der NAlkylderivate, der NSilylderivate, der Carbamate oder der Salze darstellen; die Reste R5 unabhängig voneinander Wasserstoffatome, unsubsti tuierte oder substituierte Alkyl, Cycloalkyl, Alkoxyalkyl oder Arylgruppen oder Heterocyclen darstellen; die Reste U, W, K und Y unabhängig voneinander unsubstituierte oder substituierte Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, Alkanoyl, Al koxyalkanoyl, Cycloalkyl oder Arylgruppen, unsubstituierte oder substituierte Heterocyclen oder die Gruppe NR5 darstellen, wobei R5 wie vorstehend definiert ist; a, b, c, n, o und p unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 010 vorzugsweise 05 sind; Q eine unsubstituierte oder substituierte Alkyl, Aryl, Al kenyl, Alkinyl, ein oder mehrwertige Alkanoyl, Cycloalkyl, Alkoxyalkanoyl, Cycloalkanoyl, Aroylgruppe oder einen unsub stituierten oder substituierten Heterocyclus, oder eine der Gruppen NR5, P, P(O), P(S), B, BR5 oder SO2 darstellt, wobei R5 wie vorstehend definiert ist und die Indices a, b, o und p jeweils entsprechende Werte aufweisen; F eine Oxo, Thio, Seleno oder Iminogruppe darstellt, und J aus den folgenden Strukturen ausgewählt wird, wobei der obere vertikale Strich die Bindung zu R1 und der untere vertikale Strich die Bindung zum Stickstoffatom der Hauptkette des Polymers in der allgemeinen Formel I darstellt: wobei R6 H, einen Substituent, (Cyclo)Alkyl, (Cyclo)Alkenyl, (Cyclo)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus darstellt, mit der Ma gabe, da mindestens einer der Reste R oder R1 in der Verbindung der Formel I ein von einer natürlichen oder synthetischen Nucleobase abgeleiteter Rest ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, da der Fluoreszenzmarker Fluorescein, Texas Rot, Lissamin Rhodamin, Cyanin oder Rhodamin, die Intercalatoren Psoralen, Acridin, Phenanthrolin, ein PhenanthrolinMetall Komplex oder Ellipticin sind, die Antibiotika Endiine, Lactame, Tetracycline, Anthracycline, Polyether, Mitomycinartige, Phosphomycinartige, Macrolide, Bleomycinartige oder ein Aminoglycosid sind, der Minor Groove Binder Netropsin oder Distamycin ist, das Polyamin ein Spermidinartiges Polyamin ist, das Antisensepolymer ein DNA (5' oder 3' verknüpft) oder RNA Strang (5' oder 3' verknüpft) oder ein Phosphothioat ist, das Peptid N oder C terminal verknüpft ist, das AntikörperKonjugat aus Antikörperkonjugaten ausgewählt wird, die zellspezifische Aufnahme gewähren, spezifische Carriersysteme ansprechen oder Endocytose bewirken, das synthetische Polymer CPG, Wang, oder Tentagel ist, die natürlichen Nucleobasen Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin oder Uracil sind und die synthetischen Nucleobasen Pseudouracil, 5Propinyluracil, 5Hexenyluracil, 5 Fluorcytidin, 5Hydroxymethyluracil, 5Methylcytidin, 5 Bromcytidin und Verbindungen der folgenden Formel sind wobei R, und R9 unabhängig voneinander H, Alkyl, (Cyclo )Alkenyl, (Cyclo)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus, Chlor oder Fluor sind, Rlo = Fluor, Brom, Jod, Chlor, Alkinyl, Alkyl, Aroyl, Heteroaroyl oder H ist, und n = 1 20, bevorzugt 1 10 und besonders bevorzugt 1 5 ist, wobei die Seitengruppen der Basen Schutzgruppen aufweisen können.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, da m = 1 200, vorzugsweise 1 100 ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, da in jedem Reaktionsschritt zumindest eine der Komponenten III, IV, und/oder V variiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, da es auf einer festen Phase wie einem Chip durchgeführt wird.
6. Verbindunglherstellbar nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Polymeren, die Nucleobasen als Seitengruppen aufweisen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polymeren, die Nucleobasen als Seitengruppen aufweisen, mittels Multi-Komponenten Reaktionen, speziell der Ugi-Reaktion.

Ferner betrifft die vorliegende Erfindung multi funktionelle Isonitrile, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung in Multikompollentenreaktionen. Derartige Isonitrile können in dem erfindungsgemå en Verfahren zur ISerstellung von Nucleobasen als Seitengruppen aufweisenden Polymeren eingesetzt werden.

In der organischen Synthese stellen Multikomponentenreaktionen (MCRs) wertvolle Verfahren dar. Sie werden z.B. zum Aufbau von Antibiotika, Peptiden etc., d.h. komplexen Molekülen mit einem hohen Diversitätsgrad eingesetzt. Bei üblichen MCRs wie z.B.

einer Vier-Komponentenreaktion (4-CC) werden ein Isonitril, ein Aldehyd, eine Carbonsäure und ein Amin zu einem definierten Produkt umgesetzt. Als Isonitrile kommen dabei bisher monofunk- tionelle Verbindunge zum Einsatz, so da die Vielfalt der Pro- dukte derartiger Mehrkomponentenreaktionen beschränkt ist (vgl.

Isonitril Chemistry; I. Ugi (Ed.), Academic Press, New York, London 1971) und die entsprechende Reaktion abgeschlossen ist, sobald die einzelnen Komponenten abreagiert haben.

Mittels polymeren peptidischen Nucleinsäuren (PNA) regulierend auf die Genexpression einzuwirken wurde erstmals in den 60er Jahren von Svachkin et al. beschrieben (R. A. Paegle, M. G.

Plata, M. Yu. Lidak, S. A. Giller, Yu. P. Shvachkin, in: Present State of the Chemotherapy of Malignant Tumors [in russisch], Riga (1968), 103 ff; Review: Yu. P. Shavachkin, G. P. Mishin, G.

A. Korshunova, Russian Chemical Reviews, 51, 1982, 178 - 188).

1978 haben Zamecnik und Stephenson die Begriffe Antisense und Antigen eingeführt: Diese Begriffe beschreiben Mechanismen, wie therapeutisch in die Translation und Transkription von Genen eingegriffen werden kann (Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 1978, 75, 280 und 285).

Bei der Antisense Strategie bindet ein Antisense Molekül an die mRNA u-nd verhindert somit deren Translation zu einem Protein.

Bei der Antigen Strategie wird eine Tripelhelix des Antigen Moleküls mit der doppelsträngigen DNA gebildet und somit die Transkription in die mRNA modifiziert (E. Uhlmann, A. Peyman, Chem. Rev., 90, 1990, 544 -- 584). Verschiedene Substanzen befin- den sich in diesem Zusammenhang als potentielle Therapeutika von Viruskrankheiten, Krebs etc. in diversen klinischen Phasen.

Ein gutes Antisense Molekül sollte dabei u.a. den folgenden An- forderungen genügen: 1. Es sollte ohne Zuhilfenahme sog. Transfektionsreagentien oder Liposomen eine gute Zell- und Zellkerngängigkeit aufweisen; 2. Es sollte zur Erreichung einer ausreichenden Bioverfügbarkeit Nuclease- und Peptidase-Resistenz aufweisen; und 3. Es sollte die Sequenz des natürlichen Sense Stranges präzise erkennen.

Als ein vielversprechendes Antisense und Antigen Polymer hat sich die von Nielsen et al. beschriebene PNA erwiesen (Science 1991, 254, 1497 - 1500; WO 92/20702), die auch als molekularbio- logisches Werkzeug vielfältige Anwendung gefunden hat. Dies ist vor allem auf die hohe Affinität der PNA zum Sense Strang (DNA, RNA) bei sehr guter Sequenzspezifität zurückzuführen. Die PNA kann wesentlich besser Mismatches in Sequenzen identifizieren als natürliche DNA oder RNA. Weiterhin vermögen Pyrimidin-reiche PNA-Stränge die DNA-Doppelhelix aufzuwinden und eine (PNA)2DNA Tripelhelix zu bilden. Solche Strukturen sind potentielle Trans- lations- und Replikationskomplexmimetika und man könnte damit in der Lage sein, gezielt Gene ein- und auszuschalten. Für eine in vivo Anwendung müssen aber noch diverse Eigenschaften der PNA verbessert und optimiert werden. Z.B. ist die PNA nicht zell- gängig. Die erwähnte (PNA)2DNA Tripelhelix Bildung findet nur bei Pyrimidin-reichen PNA-Strängen und nur unter unphysiolo- gischen Salzkonzentrationen statt. PNA's aggregieren und sind schlecht wasserlöslich. PNA - selbst ein polares Polymer - bindet sowohl parallel als auch antiparallel mit ähnlichen Bindungskonstanten an die Zielstruktur DNA oder RNA. Es wird auch über starke cytotoxische Effekte der PNA berichtet (EP 0 672 677 A2).

Wie sich gezeigt hat, werden neue verbesserte PNA's am effektiv- sten durch Screening einer gro en Zahl von Varianten gefunden (S. Jordan et al., Bioorganic & Medicinal Chemistry Letters, 1997, 7, 681 und 687). Zur systematischen und schnellen Herstellung vieler Analoga erscheinen die bisherigen beschriebenen Methoden der PNA Synthese, die auf sequentiellen Zweikomponentenreaktionen von Monomeren beruhen, welche ihrer- seits über viele Schritte aus geeigneten käuflichen Vorstufen synthetisiert werden müssen, nicht optimal geeignet (M. Egholm et al., Journal of the American Chemical Society, (1992) 114, 1895).

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfah- ren bereitzustellen, mit dem komplexe Mono-, Oligo- und Polymere, die Nucleobasen als Seitengruppen aufweisen, und insbesondere PNA s mit einer gro en Variationsfähigkeit hergestellt werden können.

Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Komponente bereitzustellen, mit der die Diversität der MCRs und insbesondere von Verfahren zur Herstellung von Nucleobasen als Seitengruppen aufweisenden Polymeren erheblich erhöht werden kann und komplexe Moleküle aufgebaut werden können, d.h. eine Komponente, die in einer MCR-artigen Reaktion umgesetzt werden kann. Derartige Komponenten müssen die folgenden Voraus- setzungen erfüllen: 1. Sie müssen leicht und billig herstellbar sein; 2. Die in ihnen verwendeten Schutzgruppen müssen leicht, d.h.

unter milden Bedingungen abspaltbar sein; 3. Die in ihnen verwendeten Schutzgruppen müssen unter üblichen Reaktionsbedingungen zur Umsetzung anderer funktioneller Grup- pen stabil sein; 4. Die Komponenten müssen so aufgebaut sein, da nach der Ent- fernung einer Schutzgruppe funktionelle Gruppen freigesetzt werden, die für eine MCR geeignet sind, ohne da andere Gruppen z.B. auch funktionelle Gruppen der Komponenten oder der Reak- tionspartner modifiziert werden.

Erfindungsgemä wird ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I) offenbart Formel I dadurch gekennzeichnet, da Verbindungen der Formeln A- NH2 II Rl-G III R2-C (O)-R3 IV und in einem ersten Schritt gegebenenfalls gleichzeitig miteinander umgesetzt werden, gegebenenfalls eine oder mehrere Schutzgruppen entfernt werden und die Reaktion m-mal wiederholt wird, wobei das Produkt des jeweils vorangegangenen Schrittes nach dem ersten Schritt anstelle der Verbindung mit der Formel II einge- setzt wird, wobei m 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 1000, vorzugsweise 1 bis 300, stärker bevorzugt 1 - 100, insbesondere 1 - 50, 1 - 30, 1 - 10 oder 1 - 5 ist, A ein in der Ugi Reaktion üblicher Rest der Aminkomponente wie ein Wasserstoffatom, ein Substituent, (Cyclo-)Alkyl, (Cyclo- )Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein die Zellaufnahme erleichterndes Agens, ein Saccharid oder Oligosaccharid, ein Antisensepolymer, ein Peptid, ein Antikörper-Konjugat, ein synthetisches Polymer oder eine entsprechend modifizierte Oberfläche ist, B ein Wasserstoffatom, ein Substituent, (Cyclo-)Alkyl, (Cyclo- )Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein die Zellaufnahme erleichterndes Agens, ein Saccharid oder Oligosaccharid, ein An- tisensepolymer, ein Peptid, ein Antikörper-Konjugat, ein synthe- tisches Polymer oder eine entsprechend modifizierte Oberfläche oder ein Rest X--NPG der Verbindung V ist, R1-G aus Strukturen der folgenden Formeln ausgewählt wird: wobei die Gruppe R-G über einen molekularen Spacer über R1 oder R oder R4 mit der Verbindung der Formel IV verknüpft sein kann; R und R unabhängig voneinander ein in der Ugi Reaktion üblicher Rest der Säurekomponente wie H, ein Substituent, (Cyclo-) Alkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Tntercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein Saccharid oder Oligosaccharid, ein Antisenspolymer, ein Peptid, ein Antikörper- Konjugat, ein synthetisches Polymer oder eine entsprechend modifizierte Oberfläche, oder von den natürlichen Nucleobasen oder von synthetischen Nucleobasen abgeleitete Reste sind; L, M, T und Z unabhängig voneinander 0, S oder NR4 bedeuten, wobei R4 H, Fluor, (Cyclo-) Alkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo- )Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus oder -O(Cyclo-)Alkyl, -OAroyl, -S(Cyclo-)Alkyl, -SAroyl bedeuten; R2 und R3 unabhängig voneinander ein in der Ugi Reaktion üblicher Rest der Oxokomponente wie H, ein Substituent, (Cyclo- )Alkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, ein Fluoreszenzmarker, ein Intercalator, ein Antibiotikum, ein Minor Groove Binder, ein Major Groove Binder, ein Biotinylrest, ein intercalierender Rest, ein alkylierender Rest, ein Steroid, ein Lipid, ein Polyamin, ein über einen Aminspacer verknüpftes Saccharid oder Oligosaccharid, ein Antisensemolekül, ein Peptid, ein Antikörper-Konjugat, ein synthetisches Polymer, eine modifizierte Oberfläche oder ein Verzweigungspunkt P sind, der wiederum Ausgangspunkt für einen weiteren DNA-, RNA-, PNA- oder Peptidstrang oder ein anderes Oligomer oder Polymer ist, X die folgende Struktur aufweist: PG unabhängig voneinander gegebenenfalls orthogonale Schutzgrup- pen wie Aminschutzgruppen aus der Klasse der N-Acylderivate, der N-Sulfonylderivate, der N-Alkylderivate, der N-Silylderivate, der Carbamate oder der Salze darstellen; die Reste R5 unabhängig voneinander Wasserstoffatome, unsubsti- tuierte oder substituierte Alkyl-, Cycloalkyl-, Alkoxyalkyl- oder Arylgruppen oder Heterocyclen darstellen; die Reste U, W, K und Y unabhängig voneinander unsubstituierte oder substituierte Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-, Alkanoyl-, Al- koxyalkanoyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen, unsubstituierte oder substituierte Heterocyclen oder die Gruppe NR5 darstellen, wobei R5 wie vorstehend definiert ist; a, b, c, n, o und p unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 0-10 vorzugsweise 0-5 sind; Q eine unsubstituierte oder substituierte Alkyl-, Aryl-, Al- kenyl-, Alkinyl-, ein- oder mehrwertige Alkanoyl-, Cycloalkyl-, Alkoxyalkanoyl-, Cycloalkanoyl-, Aroylgruppe oder einen unsub- stituierten oder substituierten Heterocyclus, oder eine der Gruppen NRs, P, P(O), P(S), B, BR5 oder SO2 darstellt, wobei R5 wie vorstehend definiert ist und die Indices a, b, o und p jeweils entsprechende Werte aufweisen; F eine Oxo, Thio, Seleno oder Iminogruppe darstellt, und J aus den folgenden Strukturen ausgewählt wird, wobei der obere vertikale Strich die Bindung zu R1 und der untere vertikale Strich die Bindung zum Stickstoffatom der Hauptkette des Polymers in der allgemeinen Formel I darstellt: wobei R6 H, einen Substituent, (Cyclo-)Alkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus darstellt, mit der Ma gabe, da mindestens einer der Reste R oder R1 in der Verbindung der Formel I ein von einer natürlichen oder synthetischen Nucleobase abgeleiteter Rest ist (Anspruch 1).

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, da : die Fluoreszenzmarker Fluorescein, Texas Rot, Lissamin Rhodamin, Cyanin oder Rhodamin, die Intercalatoren Psoralen, Acridin, Phenanthrolin, ein Phenanthrolin-Metall Kom- plex oder Ellipticin sind, die Antibiotika Endiine, -Lactame, Tetracycline, Anthracycline, Polyether, Mitomycin-artige, Phos- phomycin-artige, Macrolide, Bleomycin-artige oder ein Aminoglycosid sind, der Minor Groove Binder Netropsin oder Distamycin ist, das Polyamin ein Spermidin-artiges Polyamin ist, das Antisensepolymer ein DNA- (5' oder 3' verknüpft) oder RNA- Strang (5' oder 3' verknüpft) oder ein Phosphothioat ist, das Peptid N- oder C-terminal verknüpft ist, das Antikörper-Konjugat aus Antikörperkonjugaten ausgewählt wird, die zellspezifische Aufnahme gewähren, spezifische Carriersysteme ansprechen oder Endocytose bewirken, das synthetische Polymer CPG, Wang, oder Tentagel ist, die natürlichen Nucleobasen Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin oder Uracil sind und die synthetischen Nucleobasen Pseudouracil, 5-Propinyluracil, 5-Hexenyluracil, 5- Fluorcytidin, 5-Hydroxymethyluracil, 5-Methylcytidin, 5- Bromcytidin und Verbindungen der folgenden Formeln sind wobei Rs und R9 unabhängig voneinander H, (Cyclo-)Alkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus, Chlor oder Fluor sind, Rlo = Fluor, Brom, Jod, Chlor, Alkinyl, (Cyclo-)Alkyl, Aroyl, Heteroaroyl oder H ist, und n = 1 - 20, bevorzugt 1 - 10 und besonders bevorzugt 1 - 5 ist, wobei die Seitengruppen der Basen mit dem Fachmann bekannten Schutzgruppen, wie z.B.tert-Butylbenzoyl, p-Methoxybenzyl, iso- Butanoyl geschützt sein können.

Alle bisherigen und im folgenden genannten funktionellen Einheiten wie Antibiotika, Groove Binder, Antisensemoleküle, Steroide, Antikörperkonjugate, Interkalatoren und Oligosaccharide können über einen geeignet konstruierten Spacer an das Hauptpolymer gebunden werden. Geeignet meint mindestens eine funktionelle Gruppe der Ugi-Reaktion wie Oxo-, Säure-, Amin- oder Isocyano-funktion enthaltend. Geeignet kann aber auch eine sonstige funktionelle Gruppe bedeuten, über die der Fachmann zwei molekulare Einheiten miteinander verbindet.

Die Schutzgruppen PG sind an sich übliche leicht abspaltbare (temporäre) Schutzgruppen für Amingruppen. Ansonsten müssten zur ihrer Abspaltung zu drastische Bedingungen eingesetzt werden, welche zu unerwünschten Nebenreaktionen oder sogar zur Zersetzung der Reaktionsprodukte führen können. Bevorzugt stellen die Schutzgruppen PG N-Acylderivate, N-Alkylderivate oder Azidgruppen dar, und besonders werden N-Acyl-, N-Sulfonyl-, N-Alkyl-, N-Silylschutzgruppen wie z.B. tert.-Boc-, Alloc-, Fmoc-, Moz-, Z-, Tr-, MMTr-, DMTr-, Pixyl-, TBDMS-Schutzgruppen, Salze des Amins bevorzugt.

Die Reste R5 stellen bevorzugt unabhängig voneinander Wasser- stoffatome, oder unsubstituierte oder substituierte Alkyl-, Aryl-, Cycloalkyl-, Alkoxyalkylgruppen oder Heterocyclen, ins- besondere sterisch wenig anspruchsvolle Gruppen, wie Alkyl, Aryl, Cycloalkyl, Heterocyclen und besonders bevorzugt Wasser- stoffatome dar, primäre Amine meist reaktiver sind als sekun- däre Amine [I. Ugi, Angew. Chem. 74, 9 (1962)].

Die Reste U, W, K und Y stellen bevorzugt unabhängig voneinander unsubstituierte oder substituierte Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen und besonders bevorzugt Methylen-, Ethylen-, Propylen-, Heptylen-, Octylen-, Nonylen-, Oxymethylen-, Oxyethylen-, Cyclohexyl-, Phenylgruppen und Heterocyclen dar.

Die Indices a, b, m, n, o und p sind bevorzugt unabhängig voneinander ganze Zahlen von 0-50, stärker bevorzugt von 0-20 bzw. von 0-10, noch stärker bevorzugt von 0-5 und besonders bevorzugt von 0-3 und am stärksten bevorzugt sind a, b, p und o 0 und sind m und n 0, 1 oder 2.

Der Rest Q stellt bevorzugt mindestens eine unsubstituierte Al- kyl-, Aroyl- oder Arylgruppe oder einen unsubstituierten oder substituierten Heterocyclus und besonders bevorzugt Methylen-, Ethylen-, Propylen-, Oxymethylen-, Oxyethylen-, Dioxymethylen-, 1,2-Dioxyethylen-, Cyclohexyl-, Phenylgruppen, N und Heterocyclen dar.

Erfindungsgemä werden also auch Verbindungen der Formel V be- reitgestellt. Bevorzugte Verbindungen der Formel V weisen die folgende Struktur auf: Verbindungen der Formel V können erfindungsgemä dadurch her- gestellt werden, da eine Verbindung der Formel VII mit den wie vorstehend definierten Gruppen PG, die voneinander unabhängig sein können, mit üblichen Verfahren geschützt wird, wodurch eine Verbindung der Formel VIII hergestellt wird wobei die Reste und Indices wie vorstehend definiert sind, und dann die Verbindung der Formel VIII mit üblichen Verfahren zu einem Isonitril der Formel V umgesetzt wird. Derartige übliche Verfahren zur Umsetzung von Verbindungen der Formel VIII zu Isonitrilen der Formel V sind z.B. in W.P. Weber, G.W. Gokel, Tetrahedron Lett. 1972, 1637; W.P. Weber, G.W. Gokel, I.K. Ugi, Angew. Chem. 84, 587 (1972); Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 11, 530 (1972) beschrieben. Verbindungen der Formel VII sind im Handel erhältlich.

In einer weiteren Ausführungsform wird die Verbindung der Formel VIII mit üblichen Formylierungsreagenzien zu einer Verbindung der Formel IX umgesetzt: die dann unter üblichen Bedingungen zu einer Verbindung der For- mel V umgesetzt wird, wobei die Reste und Indices wie vorstehend definiert sind (Anspruch 4). Die Formylierung mit derartigen üb- lichen Formylierungsreagentien ist z.B. in U. Schöllkopf et al., Liebigs Ann. 89, 351-360 (1977) beschrieben. Ein übliches Verfahren zur Umsetzung einer Verbindung der Formel IX zu einer Verbindung der Formel V ist eine Wasserabspaltung, wie z.B. von I. Hagedorn, H. Tönjes, Pharmazie 11, 409 (1956); I. Ugi, R.

Meyr, Angew. Chem. 70, 702 (1958); H.M. Walborsky, G.E. Niznik, J. Org. Chem. 37, 187 (1972); I. Ugi, W. Betz, U. Fetzer, K.

Offermann, Chem. Ber. 94, 2814 (1961) I. Ugi, R. Obrecht, R.

Herrmann, Synthesis 1985, 400-402; G. Gokel, D. Marquarding, P.

Hoffmann, I. Ugi in Isonitrile Chemistry; I. Ugi (Ed.), Academic Press, New York, London 1971, 9 beschrieben. Bevorzugt werden dabei Phosphoroxychlorid und eine geeignete Base wie Triethylamin oder Diisopropylamin eingesetzt.

In einer weiteren Ausführungsform wird ausgehend von Verbindun- gen der Formel X wobei die Reste und Indices wie vorstehend definiert sind, zu- nächst die Aminfunktion z.B. nach einer o.g. Methode formyliert, anschlie end eine oder mehrere der Funktionalitäten M, T und S, die unabhängig voneinander Halogene oder Hydroxyfunktionen, be- vorzugt Chlor, Brom und Hydroxyl bedeuten, nach einem üblichen Verfahren in eine oder mehrere Azidfunktionen umgewandelt, diese Azide nach einem üblichen Verfahren in die entsprechenden Amine konvertiert und diese dann mit üblichen Verfahren mit o.g.

Schutzgruppen versehen, um zu Verbindungen der Formel IX zu ge- langen. Ebenso können die Verbindungen der Formel X nach Formy- lierung.und Umwandlung der Gruppen M, T und S in die entsprechenden Azide z.B. nach o.g. Methoden zuerst in die entsprechenden Isonitrile umgesetzt werden, die Azidfunktionen nach einem üblichen Verfahren in Amine konvertiert und dann mit o.g. Schutzgruppen versehen werden, um zu Verbindungen der Formel V zu gelangen.

Erfindungsgemä wird weiter die Verwendung von Verbindungen der Formel V offenbart: Bei ihrer Verwendung können die erfindungsgemä en Verbindungen zunächst z.B. im Rahmen einer üblichen MCR wie z.B. vom Ugi- oder Passerini-Typ mit 2, 3 oder mehr weiteren Verbindungen wie Aldehyden, Aminen und Carbonsäuren umgesetzt werden. Da- nach kann durch Abspaltung von mindestens einer Schutzgruppe mindestens eine funktionelle Gruppe wie ein primäres oder se- kundäres Amin oder eine Hydrazingruppe freigesetzt werden, die dann z.B. im Rahmen einer weiteren wie vorstehend beschriebe- nen MCR oder einer klassischen Zweikomponentenreaktion weiter umgesetzt werden kann. Dadurch kann auch durch wiederholten Einsatz der erfindungsgemä en Verbindungen eine Vielzahl hochkomplexer Moleküle hergestellt werden. Durch die selektive Abspaltung von Schutzgruppen und genau definierte Reak- tionspartner ist es weiterhin möglich, eine Vielzahl ansonsten nicht oder nur schwer zugänglicher Moleküle zu synthetisieren.

Weiter können die erfindungsgemä en Verbindungen zur Herstellung von peptidischen Nukleinsäurepolymeren (PNA) ver- wendet werden.

In der Beschreibung und den Ansprüchen werden die folgemden Definitionen zu Grunde gelegt: Alkyl oder "Alk" oder "Alkan" auch als Wortbestandteile: Kettenlänge C1 bis C100, bevorzugt C1 bis C20, stärker bevorzugt C1 bis C10, noch stärker bevorzugt C1 bis C6 und am stärksten bevorzugt C1 bis C4, linear oder verzweigt, substituiert (wie unten definiert) oder unsubstituiert, Cycloalkyl oder Cycloalkan: Ringgrö e C3 bis C20, bevorzugt C3 bis C9, stärker bevorzugt C3 bis C7, am stärksten bevorzugt C5, C6 oder C, substituiert (wie unten definiert) oder unsub- stituiert, Alkenyl: 1 bis 5, vorzugsweise 1 oder 2 konjugierte oder nicht konjugierte Doppelbindungen enthaltendes Alkyl (mit mindestens 2 C-Atomen) oder Cycloalkyl, Alkinyl: 1 bis 5, vorzugsweise 1 oder 2 konjugierte oder nicht konjugierte Dreifachbindungen enthaltendes Alkyl (mit minde- stens 2 C-Atomen) oder Cycloalkyl, Heterocyclus: 3 bis 7 gliedrige, vorzugsweise 5 oder 6 glied- rige, Heterocyclen mit 1, 2, 3 oder gegebenenfalls 4 Hetero- atomen, wie N, 0 oder S wie Z. B. substituiertes (wie unten definiert) oder unsubstituiertes Oxiran, Thiiran, Aziridin, Oxaziridin, Oxetan, Thietan, Azetidin, Tetrahydrofuran, Dihy- drofuran, Tetrahydrothiophen, Dihydrothiophen, Pyrrolidin, Dihydropyrrol, 1,3-Dioxolan, 1, 3-Dithiolan, Imidazolidin, Oxa- zolidin, Thiazolidin, 2H-Pyran, 4H-Pyran, Tetrahydropyran, 2H- Thiopyran, 4H-Thiopyran, Tetrahydrothiopyran, Piperidin, Mor- pholin, 1,4-Dioxin, 1,4-Dioxan, 1,4-Dithiin, 1,4-Dithian, Pi- perazin, Oxepan, Thiepan, Thiepin, lH-Azepin, 2H-Azepin, Aze- pan, Aroyl: substituiertes (wie unten definiert) oder unsubstituiertes Benzol, Naphthalin, Anthrazen, Biphenyl, Triphenyl, Azulen, Ferrocen, Cyclopropenylium, Heteroaroyl: 5-6 gliedrige heterocyclische aromatische Heterocyclen mit 1, 2 oder 3 Heteroatomen wie z.B.

substituiertes (wie unten definiert) Pyrrol, Furan, Thiophen, Pyrazol, Isoxazol, Isothiazol, Imidazol, Oxazol, Thiazol, 1,2,4- Triazol, 1,2,4-Oxadiazol, 1,2,4-Thiadiazol, 1,2,5-Oxadiazol, 1,2,5-Thiadiazol, Tetrazol, Pyridin, Pyrylium, Thiapyrylium, Pyridazin, Pyrimidin, Pyrazin, 1,2,3-Triazin, 1,2,4-Triazin, 1,3,5-Triazin, 1,2,3,4-Tetrazin, 1,2,3,5-Tetrazin, 1,2,4,5- Tetrazin, Indol, Cumaron, Thionaphthen, Carbazol, Bibenzofuran, Dibenzothiophen, 1H-Indazol, Indoxazol, Benzo[d]isothiazol, Anthranil, Benzimidazol, Benzoxazol, Benzothiazol, Benzotriazol, Chinolin, Isochinolin, Benzopyrylium, Thiabenzopyrylium, Acridin, Benzo[g]chinolin, Benzo[g]isochinolin, Benzo[c]chinolin, Cinnolin, Phthalazin, Chinazolin, Chinoxalin, Phenazin, Benzo[g]cinnolin, Benzo[g]chinazolin, Benzo[g]chinoxalin, l,5-Naphthyridin, 1,6-Naphthyridin, 1,7- Naphthyridin, 1, 8-Naphthyridin, 2,6-Naphthyridin, 2,7- Naphthyridin, 1,7-Phenanthrolin, 1,8-Phenanthrolin, 1,9- Phenanthrolin,1,10-Phenanthrolin, Indolizin, 4H-Chinolizin, Car- bolin, Ergolin, Purin, Pteridin, Alloxazin, Flavin, Substituent oder "substituiert mit": -H, -OH, -Ra, -O- (Cyclo- )Alkyl, -O-Aryl, -O-Heteroaroyl, -O-Heterocyclus, -NH2, -NO2, - CN, -N3, -CNRaNRbRc, -NRaRb, NRaRbRc , Fluor, Chlor, Brom, a-, b-, bis w-Aminosäureester, -NRaCORb, -NRaCOXRb (X = -O, -NR, - PO0,2,3,4R, -SO0,1,2,4,R, -NRaNRbRc), -CORa, -COORa, -OCOORa, - CONRaRb, -OCONRaRb, -NRCCONRaRb, -Ra-O-Rb, -Rc-NRaRb, -Ra-S-Rb, -Ra-SO-Rb, -Ra-S(O)2-Rb, -ORa-O-Rb, -NRaRb-O-Rc, -SO2Ra, - SO1,2,3,4Ra-O-Rb, -CORa-ORb, -COORa-O-Rb, -OCORa-O-Rb, -OCOORa- O-Rb, -NRbCORa-O-Rb, -CONRaRb-O-Rc, -OCONRaRb-O-Rc, -NRcCONRaRb- O-Rd, -NRaCORb-O-Rc, -ORa-S-Rb, -NRaRb-S-RC, -SO1,2,3,4Ra-S-Rb, -CORa-S-Rb, -OCORa-S-Rb, -OCORa-S-Rb, NRaCORb-S-Rc, -CONRaRb-S- Rc, -NRaCONRbRc-S-Rd, -ORa-NRbRc, -NRaRb-NRcRdr -501,2,3, 4Rb- NRbRc, -CORa-NRbRc, -COORa-NRbRc, -OCORa-NRbRcr -OCO0Ra-NRbRc, - NRaCONRbRc-NRd, -NRaCOORb-NRcRd, -OCONRaRb-NRcRd, -NRaCONRbRc- NHRd, -NRaCOORb-NRcRd, -POORaORb, -NRcPOORaORb, wobei Ra, Rb, Rc und Rd unabhängig voneinander wie oben definiert (Cyclo-)Alkyl, Alkenyl, Akinyl, Aroyl, Heteroaroyl, ein Heterocyclus, Aralkyl, Aralkenyl oder Perhalogenalkyl sein können und wobei Ra, Rb, Rc und Rd substituiert sein können.

Das erfindungsgemä e Verfahren betrifft also die Herstellung von Mono-, Oligo- und Polymeren, die Nucleobasen als Seitengruppen aufweisen, insbesondere von Peptide Nucleic Acid (PNA) und deren Varianten mittels Multi Komponenten Reaktionen (MCR's), 0<BR> <BR> <BR> speziell MCR's auf Iscyanid-Basis wie der Ugi-Reaktion. Dabei wird nicht wie bei herkömmlichen Verfahren auf Monomere zurückgegriffen sondern mit kleineren Bausteine als bisher üblich gearbeitet, sog. Submonomeren. Das hier vorgestellte Verfahren erlaubt eine verbesserte Synthese der bisher beschriebenen PNA Varianten und v.a. die rasche Synthese neuer bisher nicht beschriebener Varianten mit potentiell verbesserten und/oder neuen Eigenschaften. Aufgrund der Multikomponenten- Natur dieses Verfahrens ist der gleichzeitige Einbau vieler verschieden gearteter Reste in quasi kombinatorischer Manier z.B. in das Polyamid-Rückgrat der PNA, sowie mit geeigneten weiter unten beschriebenen Synthesebausteinen der Aufbau von (PNA)2-, (PNA)(DNA)-, (PNA)(RNA)-, (PNA)(Peptid)-, (PNA)2(DNA)-, (PNA) ( (Oligo)Saccharid)-, (PNA)2(DNA) (Peptid)-Chimaeren etc., sowie der Aufbau von veränderten PNA-Polymerrückgraten wie z.B.

Thioamiden möglich. Nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte kürzere Oligomere oder gar Monomere sind potentiell pharmakologisch oder agrochemisch relevante Wirkstoffe.

Das hier beschriebene Verfahren beruht auf Isocyanid-gestützten Multikomponenten Reaktionen (MCR's) vom Typ der Vier Komponenten Kondensation oder Ugi-Reaktion (Isocyanide Chemistry, (I. Ugi, ed.), Wiley, New York, 1971; I. Ugi, R. Karl, in: Comprehensive Organic Synthesis), (B.M.Trost, C. H. Heathcock (ed.), Vol. II, 1083 - 1109, Pergamon Press, New York 1991). In dieser Reaktion reagieren die vier Eduktkomponenten Isocyanid, Oxoverbindung (Aldehyde oder Ketone), aminartige Verbindungen (z.B. Ammoniak, primäre Amine, sekundäre Amine, Hydrazin und Derivate, Hydroxyl- amin und Derivate) und geeignete Säurekomponenten (z.B. Carbon- säuren, Kohlensäuremonoester, Wasser, Thiosulfat, Selenwasser- stoff, Stickstoffwasserstoffsäure, Cyansäure, Thiocyansäure) zu einheitlichen Produkten, deren zentrales Grundgerüst wesentlich von der Natur der Säurekomponente abhängt. Bemerkenswerterweise können die Reste der einzelnen Komponenten ohne Reaktivitätsver- lust in weiten Grenzen variiert werden. So reagieren sterisch anspruchsvolle oder kleine, aromatische, heteroaromatische wie auch aliphatische oder heterocyclische, elektronenziehende oder elektronenschiebende Edukte gleicherma en in der Ugi Reaktion.

Verwandte auf Isocyaniden basierende MCR's sind die Passerini Reaktion (I. Ugi in, Isocyanide Chemistry, (I. Ugi, ed.), Wiley, New York, 1971), sowie eine Reihe von Heterocyclensynthesen (S.

Marcaccini, T. Torroba, OPPI, 143.).

Erfindungsgemä einsetzbare Verbindungen weisen z.B. die fol- genden Strukturen auf: Imine: Isocyanide: Carbonsäuren: Diese Verbindungen können z.B. in der folgenden Umsetzung ein- gesetzt werden: HO CÖöH X 1. Ugl Reaktion 2 1. Ugl Reaklion 1 t zuCN 2 TFA]0H2C12 OO NHBoc Mit Hilfe des erfindungsgemä en Verfahrens können auch Homo- und Heteropolymere der allgemeinen Formel I wie in Schema I gezeigt hergestellt werden.

Schritt I: Schritt II: R SchutzgruppePG fllj F F Schutzgruppe PG R1J J F entfernen N , , s F | NH2 A N2 Rs \\-X-NPG A NH2 R2 R3 R2 R3 Schritt III: wiederhole Schritt I und II m mal, wobei HiM J F A ,NH2 = A-NII2 von Schritt I bedeutet R2 R3 R R1 A x R3 L + 1 Fornel 1 Schema I Das Verfahren zur Herstellung von Homo- und Heteropolymeren der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet, da vier ver- schiedene Verbindungen mit geeigneten funktionellen Gruppen gegebenenfalls synchron gegebenenfalls mehrfach miteinander umgesetzt werden. Nach dem ersten Schritt, d.h. der gegebenenfalls synchron erfolgenden Umsetzung der Verbindungen II, III, IV und V, wird das Produkt des jeweils vorangegangenen Schrittes dann an Stelle der Verbindung der Formel II eingesetzt. Um zu Heteropolymeren zu gelangen, weisen die Verbindungen nicht in allen Syntheseschritten die gleichen Reste oder funktionellen Gruppen auf.

Die Synthesen der unter Formel I gezeigten Verbindungsklassen kann auf Oberflächen, in flüssiger Phase oder an polymeren Trä- gern durchgeführt werden.

Die Synthese der Verbindungen der Formel I kann weiter auf soge- nannten Chips erfolgen: dabei wird ein Substrat hergestellt, auf dem in einem ersten Be- reich eine Verbindung, ausgewählt aus Verbindungen der Formel II, III, IV und V, aufgebracht wird, die Schutzgruppen aufweisen, welche mit Aktivatoren entfernt werden können; dieser Schritt gegebenenfalls auf anderen Bereichen der Oberflä- che jeweils mit einer anderen der (eine) entsprechende Schutz- gruppe(n) aufweisenden Verbindungen II, III, IV und V wiederholt, ein Bereich des gegebenenfalls eine oder mehrere der Verbindungen II, III, IV und V aufweisenden Oberfläche einem Aktivator ausgesetzt, um mindestens eine Schutzgruppe zu entfernen, dieser Bereich einer Verbindung der Formel II, III, IV oder V ausgesetzt, die wiederum eine lichtempfindliche Schutzgruppe aufweist, und dieser Schritt gegebenenfalls in anderen Bereichen mit einer beliebigen Kombination der Verbindungen der Formel II, III, IV und V wiederholen.

Das Substrat kann dabei ein polymerisierter Langmuir Blodgett- film, ein funktionalisiertes Glas, Germanium, Silizium, Polymere, (Poly-)Tetrafluorethylen, Polystyrol, Galliumarsenit oder Kombinationen davon sein; als Aktivatoren kommen Ionenstrahlen, Elektronenstrahlen, y - Strahlen, Röntgenstrahlen, Ultraviolette Strahlen, Licht, Infra- rotstrahlen, Mikrowellen, elektrische Ströme, Radiowellen und Kombinationen davon in Betracht.

Als lichtempfindliche Schutzgruppen kommen z.B. orto- Nitrobenzylderivate, 6-Nitroveratryloxycarbononyl, 2- Nitrobenzyloxycarbonyl, Zinnamoylderivate und Gemische davon in Betracht.

Weiter wird bzgl. der zu verwendenden Substrate der einzusetzen- den Aktivatoren, der lichtempfindlichen Schutzgruppen und der Bedingungen, bei denen die einzelnen Schritte durchgeführt werden, auf die folgenden Druckschriften voll inhaltlich Bezug genommen: WO 90/15070, WO 91/07087, WO 92/10092, EP 0 728 520.\ Vorteile von PNA-Chips gegenüber DNA-Chips sind u.a. die wesentlich bessere Erkennung von Mutationen in der zu untersuchenden DNA, sowie die grö ere Stabilität von PNA-Chips verglichen mit DNA-Chips.

Der Aufbau eines DNA- oder RNA-Stranges in A erfolgt nach den dem Fachmann bekannten Verfahren, wie der Triester-Methode, der H-Phosphonat-Methode oder Phosphoamidit-Methode, bevorzugt nach der Standard-Phosphoamidit Methode nach Caruthers (M. H.

Caruthers et al., J. Am. Chem. Soc., 103, 3185 (1981)). Als Linkerbaustein zur Verbindung zur herkömmlichen in Schema I synthetisierten PNA kann folgende Verbindung dienen: wobei x ein gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, oder Heterocyclus bedeutet PG eine Schutzgruppe ist, die mit einem synthetisierten DNA- oder RNA- oder sonstigem Antisense Polymer Strang kompatibel sein mu , und z.B. Dimethoxytrityl, Fmoc, Moc, 5- Dimethoxybenzylcarbamat, o- oder m-Nitrophenylcarbamate wie Nvoc oder 3, 4-Dimethoxy-6-nitrobenzylcarbamat oder Phenyl(o- nitrophenyl)methylcarbamat bedeutet.

Der Aufbau eines Peptidstranges in A erfolgt nach den dem Fach- mann bekannten Verfahren, wie der Merrifield Methode (E. Ather- ton, R. C. Sheppard, Solid Phase Peptide Synthesis - A Practical Approach, IRL Press, New York, 1989). Als Linkerbaustein zur Verbindung zur herkömmlichen in Schema I synthetisierten PNA kann jede natürliche oder synthetische N-geschützte Animosäure dienen. Nach Abspaltung der Schutzgruppe wird im Anschlu an den Peptidstrang ein PNA-Strang nach der im Schema I skizzieren Methodik hergestellt.

Der Aufbau eines Oligosaccharidstranges in A erfolgt nach den dem Fachmann bekannten Verfahren, wie z.B. der Schmidtschen Trichloracetimidat- Methode oder der Ringöffnung von Epoxiden (P. Collins, R. Ferrier, Monosaccharides, Wiley, New York 1996, 415 - 430). Als Linkerbaustein zur Verbindung zur herkömmlichen in Schema I synthetisierten PNA kann z.B.

wobei X ein gegebenenfalls substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, oder Heterocyclus bedeutet, Y ein Nucleophil wie s, O, NR mit R = ein gegebenenfalls substi- tuiertes Alkyl, Cycloalkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus oder -CHPL bedeutet, wobei P und L unabhängig voneinander -CN, -NC, -COOR, -PO(OR)2 oder - SO2R bedeuten, PG eine Schutzgruppe ist, die mit einem synthetisierten Oligosaccharid Strang kompatibel sein mu , und z.B.

Dimethoxytrityl, Fmoc oder Pmoc oder Nvoc bedeuten.

Die Gruppe X in der Formel V kann Ausgangspunkt für eine weitere DNA-, RNA-, PNA- oder Peptid- oder eine andere Oligomer- oder Polymer- Synthese sein.

Der Aufbau eines DNA- oder RNA-Stranges in X erfolgt nach den dem Fachmann bekannten Verfahren, wie der Triester-Methode, der H-Phosphonat-Methode oder Phosphoamidit-Methode, bevorzugt nach der Standard-Phosphoamidit Methode nach Caruthers (M. H.

Caruthers et al., J. Am. Chem. Soc., 103 3185 (1981)). Als Linkerbaustein zur Verbindung zur herkömmlichen in Schema I synthetisierten PNA kann z.B. folgende Verbindung der allgemeinen Formel CN-X-NPG dienen: wobei die Hydroxygruppe als Anker für die folgende RNA/DNA oder Phosphothioat Antisense Synthese dient.

Der Aufbau eines Peptidstranges oder eines weiteren PNA Stranges in X erfolgt nach den dem Fachmann bekannten Verfahren, wie der Merrifield Methode (E. Atherton, R. C. Sheppard, Solid Phase Peptide Synthesis - A Practical Approach, IRL Press, New York, 1989) bzw. der in Schema I beschriebenen Methode (PNA). Als Linkerbaustein kann jedes Isocyanid mit einer geschützten Aminfunktion wie z.B. folgendes trifunktionelles Isocyanid der allgemeinen Formel CN-X-NPG dienen: Nach vollzogener Ugi Reaktion mit dem Isocyanid wird z.B. die Fmoc Schutzgruppe abgespalten und ein Peptid oder PNA-Strang aufgebaut. Nach Beendigung der Seitenketten Synthese wird durch Abspalten der Boc Schutzgruppe die PNA der Hauptkette weiter synthetisiert.

Der Aufbau eines Oligosaccharidstranges in X erfolgt nach den dem Fachmann bekannten Verfahren, wie z.B. der Schmidtschen Trichloracetimidat- Methode oder der Ringöffnung von Epoxiden (P. Collins, R. Ferrier, Monosaccharides, Wiley, New York 1996, 415 - 430). Als Linkerbaustein kann z.B. folgendes trifunktionelles Isocyanid der allgemeinen Formel CN-X-NPG dienen: wobei die Glycolysierung an der freien Hydroxyfunktion stattfin- det oder folgendes Isocyanid der allgemeinen Formel CN-X-NPG dienen: wobei die Glycolysierung über die nucleophile Y-Gruppe stattfin- det, X substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo- )Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus, Y ein Nucleophil wie S, O, NR mit R = substituiertes Alkyl, Cyc- loalkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl, Heterocyclus oder -CHPL ist, wobei P und L unabhängig voneinander -CN, -NC, -COOR, -PO(OR)2 oder -SO2R bedeuten.

Der Aufbau eines DNA- oder RNA-Stranges in B erfolgt nach den dem Fachmann bekannten Verfahren, wie der Triester-Methode, der H-Phosphonat-Methode oder Phosphoamidit-Methode, bevorzugt nach der Standard-Phosphoamidit Methode nach Caruthers (M. H.

Caruthers et al., J. Am. Chem. Soc., 103 3185 (1981)). Als Linkerbaustein zur Verbindung zur herkömmlichen in Schema I synthetisierten PNA Synthese kann z.B. folgende Verbindung der allgemeinen Formel CN-X-NPG dienen: wobei X substituiertes Alkyl, Cycloalkyl, (Cyclo-)Alkenyl, (Cyclo-)Alkinyl, Aroyl, Heteroaroyl oder Heterocyclus bedeutet, PG eine Schutzgruppe ist, die mit einem synthetisierten DNA oder RNA oder sonstigem Antisense Polymer Strang kompatibel sein mu , und z.B. Dimethoxytrityl, Fmoc, Moc, 5-Dimethoxybenzylcarbamat, oder o- und m-Nitrophenylcarbamate wie Nvoc oder 3,4-Dimethoxy- 6-nitrobenzylcarbamat oder Phenyl(o-nitrophenyl)methylcarbamat bedeutet, wobei die Hydroxygruppe als Anker für die folgende RNA/DNA oder Phosphothioat Antisense Synthese dient.

Flüssigphasenverfahren werden bevorzugt zum Aufbau kürzerer aber gro er Mengen von Oligomeren herangezogen, während Festphasenverfahren für den Aufbau langer und kleiner bis gro er Mengen von Oligomeren geeignet sind und Oberflächenverfahren für den Aufbau langer und kleiner Mengen von Oligomeren geeignet sind.

Experimentelle Bedingungen der Flüssig-Phasen Synthese In flüssiger Phase wird die Aminkomponente mit der Oxokomponente, der Säurekomponente und einer geeignet substituierten amingeschtzten Isocyanoaminkomponente entsprechend dem Formelschema I umgesetzt. Vorteilhaft werden dabei je ein Äquivalent der vier verschiedenen Komponenten zueinandergegeben und damit zur Reaktion gebracht. Vorteilhaft ist auch die Amin und die Oxokomponenten zur Schiff'schen Base vorzukondensieren. Als Lösungsmittel eigenen sich aprotisch polar wie unpolare sowie protisch polare. Aufgrund der Löslichkeitseigenschaften der Nucleobasensäurekomponenten eignen sich v.a. protische wie protisch polare Lösungsmittel wie z.B.

Alkohole wie Wasser, Methanol, Ethanol, Propanol, Ethylenglycol, Glycerin, Trifluorethanol und aprotisch polare Lösungsmittel wie z.B. Pyridin, iT-Methylmorpholin, Methylenchlorid, Chloroform, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Acetonitril, Ethylenglycoldimethylether oder auch Mischungen derselbigen wie z.B. Ethylenglycoldimethylether/Glycerin oder die Schiffbasenbildung fördernde Lösungsmittel wie Trimethylorthoformiat. Acylierungskatalysatoren wie z.B. Pyridin oder 4-Dimethylaminopyridin erweisen sich als reaktionsfördernd bei der Ugi Reaktion. Auch Lewis Säuren wie ZnCl2, TiCl4, ZrCp2Cl2 u.s.w. erweisen sich als reaktionsfördernd bei der Ugi Reaktion. Die Reaktionstemperatur kann -20°C und + 100"C, bevorzugt jedoch 10-40"Cbetragen. Die Reaktionszeit beträgt je nach Reaktivität der Komponenten Sekunden bis mehrere Tage.

Vorteilhaft wird die Ugi Reaktion konzentriert durchgeführt, d.h. die Konzentrationen der Einzelkomponenten betragen 0.1M bis 4M.

Experimentelle Bedingungen der Fest-Phasen Synthese Polymere für die Fest-Phasen Synthese von Nucleobasenpolymeren können z.B. Polystyrol, Polyethylenglycol, Polyethylenglycol-Po- lystyrol Copolymere, Polyacrylamid, Controled Porous Glass (CPG), Teflon, Polyethylen, Polypropylen, Nylon, Cellulose sein.

Geeignete Linker sind z.B. Aminomethyl, 4-Methylbenzhydrylamin (MBHA), 4-(2',4t-Dimethyloxyphenyl-Fmoc-aminomethyl)- phenoxyacetamido-norleucylaminomethyl (Rink Amide AM), 4-(2',4'- <BR> <BR> <BR> <BR> Dimethyloxyphenyl-Fmoc-aminomethyl) -phenoxyacetamido-norleucyl- 31BHA (Rink Amide WEAH), 4-(2',4'-Dimethyloxyphenyl-Fmoc- aminomethyl) -phenoxy (Rink Amid), 9-Fmoc-amino-xanthen-3-yloxy (Sieber Amid), Hydrazine-2-chlorotrityl, 4-Sulfamylbenzoyl AM, 4-Sulfamylbutyryl AM, Bis-(2-aminoethyl)-ethertrityl, 1,3-Bis- (aminomethyl-phenyltrityl, oder mit N-terminal geschützten Aminosäuren beladene Harze.

Die Edukte der Synthese können in verschiedensten im vorhergehenden Abschnitt genannten, mit den Quelleigenschaften der Polymere kompatiblen Lösungsmitteln vorliegen. Bezogen auf die Beladung des Polmer werden die Edukte im 2 - 20 fachen Überschuss eingesetzt. Auch Lewis Säuren wie ZnCl2, TiCl4, ZrCp2Cl2 u.s.w. erweisen sich als reaktionsfördernd bei der Ugi Reaktion. Die Reaktionstemperatur kann -20°C und + 100"C, bevorzugt jedoch 10-40"C betragen. Die Reaktionszeit beträgt je nach Reaktivität der Komponenten Sekunden bis mehrere Tage.

Vorteilhaft wird die Ugi Reaktion konzentriert durchgeführt, d.h. die Konzentrationen der Einzelkomponenten betragen 0.1M bis 4M.

Experimentelle Bedingungen der Synthese an Oberflächen Die Oberflächen müssen durch Linker für die Polymersynthese modifiziert werden. Mögliche Oberflächen sind z.B.

Glasoberflächen, Polymeroberflächen wie Teflon, Polyethylen, Polypropylen, Nylon, Cellulose. Vorteilhaft werden über einen Linker Photoschutzgruppen auf der Oberfläche angebracht. Durch Entfernung der Schutzgruppen eines selektiven Bereiches der Oberfläche kann mit dem in Schema I beschrieben Verfahren zum Aufbau von PNAs begonnen werden. Vorteilhaft sind alle Schutzgruppen der einzelnen Komponenten Photoschutzgruppen wie in nachfolgender Abbildung gezeigt.

Vorteile und mögliche Anwendungen der beschriebenen Erfindung Das hier vorgestellte Verfahren zur Herstellung von Polymeren mit Nucleobasen als Seitengruppen unter Anwendung von Multikomponenten Reaktionen übertrifft in der Syntheseeffektivität und der Zugänglichkeit neuer PNAs alle bisher beschriebenen Verfahren. Die bisher beschriebenen PNA Varianten besitzen viele Nachteile für eine Anwendung als Antisense und Antigene Wirkstoffe. Am effektivsten kann nach neuen verbesserten Varianten mit dem hier vorgestellten Verfahren gesucht werden. Da bei bisherigen Verfahren über mehrere Stufen herzustellende Monomere zu den PNAs polymerisiert wurden ist die Variationseffektivität verglichen mit dem hier vorgestellten Verfahren wesentlich geringer. Bei dem vorgestellten Verfahren wird eine Monomereinheit aus vier ver- schiedenen Komponenten in einem Schritt hergestellt. Da die Edukte der Ugi Reaktion in gro er Vielfalt kommerziell erhältlich sind oder einfach in ein bis zwei Stufen aus kommerziell erhältlichen Verbndungen leicht zugänglichen sind können in der gleichen Zeit bei vergleichbarem Aufwand wesentlich mehr Varianten hergestellt werden.

Über das hier vorgestellte kombinatorische Verfahren dargestellte Monomer oder Di- und Trimere können potente Virostatika oder Cancerostatika dargestellt werden.

Beispiele Die verwendeten Abkürzungen sind nachfolgend aufgelistet.

Alloc Allyloxycarbonyl Boc tert.-Butyloxycarbonyl Boc2O Pyrokohlensäure-di-tert.-butylester DCM Dichlormethan DMF Dimethylformamid Dmt 4,4'-Dimethoxytriphenylmethyl Fmoc 9-Fluorenylmethoxycarbonyl FmocONSu N- ( 9-Fluorenylmethoxycarbonyloxy) -succinimid Mmt 4-Methoxytriphenylmethyl Moz p-Methoxybenzyloxycarbonyl Pixyl 9- ( 9-Phenyl ) xanthenyl TBDMS tert.-Butyldimethylsilyl TFA Trifluoressigsäure Trt Triphenylmethyl Z Benzyloxycarbonyl Allgemeine Vorschrift zur Synthese der 2-Tritylamino-ethyliso- cyanidreste (X) Darstellung der 2-Tritylethylendiamine Zu 12.20 g (200 mmol) Ethylendiamin in 500 ml THF werden bei RT langsam 40 mmol des jeweiligen Tritylchlorides (Triphenylmethylchlorid, 4-Methoxytriphenylmethylchlorid, 4,4'- Dimethoxytriphenylmethylchlorid), welches in 500 ml THF gelöst wurde, getropft. Danach wird 12 h bei RT gerührt, das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt, der ölige, leicht gelbe bis orange Rückstand in 500 ml Essigester aufgenommen und je dreimal mit 250 ml gesättigter Natriumchloridlösung extrahiert. Die organische Phase wird mit Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels wird das jeweilige Amin als öl bzw. Schaum in Ausbeuten von 50-95% erhalten.

N-Tritylethylendiamin C21H22N2 (288.42) RF= 0.21 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) N-(4-Monomethoxytrityl)ethylendiamin C22H24N2O (332.45) RF= 0.21 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) N-(4,4'-Dimethoxytrityl)ethylendiamin C23H26N202 (362.48) RF= 0.22 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) Darstellung der 2-Tritylaminoethylformamide 190 mmol des jeweiligen Amins werden in 300 ml Ameisensäure- ethylester 12 h refluxiert (Ölbadtemperatur 750C). Nach Ent- fernen des überschüssigen Esters am Rotationsverdampfer wird das jeweilige Formamid als stabiler bzw. klebriger, gelber bis oranger Schaum erhalten. Die Ausbeuten liegen zwischen 80 und 95%.

2-Tritylaminoethylformamid C22H22N20 (330.42) RF= 0.87 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) 2-(4-Monomethoxytrityl)aminoethylformamid C23H24N202 (360.46) RF= 0.86 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) H-NMR (CDCl3, 250.133 MHz): = 1.70 (br s, 1H); 2.32 (tr, 2H, J = 6.0 Hz); 3.37 (m, 2H); 3.76 (s, 3H); 5.99 (br s, lH); 6.78- 7.49 (m, 14H); 8.17 (s, 1H).

13C-NMR (CDCl3, 62.896 MHz): = 38.7 (CH2); 43.1 (CH2); 55.2 (CH3); 70.2 (C); 113.2 (CH); 126.4 -(CH); 127.9 (CH); 128.3 (CH); 129.7 (CH); 137.8 (C); 145.9 (C); 158.0 (C); 164.7 (CHO).

2-(4,4'-Dimethyoxytrityl)aminoethylformamid C24H26N203 (390.49) RF= 0.92 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl) Darstellung der 2-Tritylaminoethylisonitrile 180 mmol des jeweiligen Formamides werden in 250 ml Methylen- chlorid gelöst. Nach Zugabe von 400 mmol TEA kühlt man auf OOC, tropft langsam 180 mmol Phosphoroxychlorid zu und lä t weiter bei dieser Temperatur zwei Stunden rühren. Dann werden bei 200C 340 mmol Natriumcarbonat in 150 ml Wasser langsam unter starkem Rühren hinzugefügt und es wird noch 30 min bei RT nachgerührt.

Die wä rige Phase wird auf 400 ml verdünnt und zweimal mit je 150 ml DCM extrahiert. Nach Waschen der organischen Phase mit gesättigter NaCl-Lösung, Trocknen über Kaliumcarbonat und Abziehen des Lösungsmittels resultieren die jeweiligen Isoni- trile als Schaum in 85-95% Ausbeute.

2-Tritylaminoethylisocyanid C22H20N2 (312.42) RF= 0.90 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) 2- ( 4-Monomethoxytrityl ) aminoethylisocyanid C23H22N2O (342.44) RF= 0.89 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HCl-Dampf) 2-(4,4'-Dimethyoxytrityl)aminoethylisocyanid C24H24N202 (372.47) RF= 0.95 (DCM/MeOH 5:1, v,v); Spot färbt mit Ninhydrinspray bzw.

mit HC-l-Dampf) Allgemeine Vorschrift zur Synthese der N-Acylethylisocyanide N-(tert.-Butyloxycarbonyl)ethylendiamin Zu einer Lösung von 2.0 mol Ethylendiamin in 700 ml THF werden bei RT 0.25 mol Boc2O in 500 ml THF innerhalb von 12-'J8 h ge- tropft. Die Lösung wird vom ausgefallenen Feststoff abdekantiert und das Lösungsmittel abgezogen. Der Rückstand und der ausgefal- lene Feststoff werden in 500 ml Wasser gelöst und die entstandene Suspension filtriert. Die wä rige Phase wird dreimal mit je 150 ml DCM extrahiert, mit konzentrierter NaCl-Lösung gewaschen, getrocknet und einrotiert. Es resultieren 36 g eines Öls (90% bez. auf Boc2O).

N-(tert.-Butyloxycarbonyl)aminoethylformamid 21.8 mmol N-(tert.-Butyloxycarbonyl)ethylendiamin werden in 50 ml Ameisensäureethyl- oder methylester gelöst und p-Toluolsul- fonsäure als Katalysator zugegeben. Diese Mischung wird 12 h lang refluxiert. Nach Einrotieren der Lösung wird der Rückstand in 100 ml DCM oder Essigester aufgenommen, zweimal mit Wasser gewaschen, getrocknet und das Lösungsmittel abgezogen. Es werden 3.86 g eines öls erhalten, das allmählich auskristallisiert (94% Ausbeute).

Afp. : 84-860C 2- (N-tert. -Butyloxycarbonyl) aminoethylisonitril Die Darstellung des Isonitrils erfolgt nach o.g.

Vorschrift.

Es resultiert nahezu quantitativ ein öl, das allmählich auskri- stalli-siert.

1H-NMR (250 MHz, CDCl3): 1.42 (s, 9H, CH3), 2.92 (m, 2H, CH2), 3.40 (m, 2H, CH2) 5.00 (s, 1H, NH).

13C-NMR (62 MHz, CDC13): 28.1 (CH3); 38.1 (t, 1J=7.5HZT CH2-NC), 39.0 (CH2-NH), 80.0 (C), 155.8 (CO), 156.2 (t, J=5.5Hz, NC).

Nach obigen Vorschriften werden folgende Verbindungen in analoger Weise hergestellt: 3-(N-tert.-Butyloxyearbonyl)aminopropylisonitril H-NMR (250 MHz, CDCl3): 1.44 (s, 9H, CH3), 1.89 (m, 2H, CH2), 3.26 (q, 2H, J=6.2Hz, CH2), 3.46 (m, 2H, CH2) 4.92 (s, 1H, NH).

13C-NMR (62 MHz, CDC13): 28.2 (CH3); 29.4 (CH2), 38.1 (t, J=7.6Hz, CH2-NC), 39.0 (CH-NH), 79.4 (C), 155,9 (CO), 156.4 (t, J=5.3Hz, NC).

6-(N-tert.-Butyloxyearbonyl)aminohexylisonitril 1H-NMR (250 MHz, CDC13): 1.36 (m, 6H, CH2), 1.44 (s, 9H, CH3), 1.89 (m ,2H, CH2), 3.27 (m, 2H, CH2), 3.47 (m, 2H, CH2), 5.02, 4.92 (2s, 1H, NHCO-Rotamere).

13C-NMR (62 MHz, CDCl3): 28.2 (CH3), 28.3 (CH2), 29.5 (CH2), 30.5 (CH2), 38.2 (t, 2J=6.7Hz, CH2-NC), 39.0 (CH2-NH), 77.4 (C), 156.2 (CO), 156.4 (t, ²J=5.3Hz, NC).

8-(N-tert.-Butyloxyearbonyl)aminooctylisonitril H-NMR (250 MHz, CDC13): 1.31 (m, 10H, CH2), 1.44 (s, 9H, CH3), 1.69 (m ,2H, CH2), 3.11 (m, 2H, CH2-NC), 3.37 (m, 2H, CH2-NHCO), 4.57 (s, 1H, NH).

13C-NMR (62 MHz, CDC13): 26.5 (CH2), 26.6 (CH2), 28.5 (CH3), 28.9 (CH2), 29.0 (CH2), 29.1 (CH2), 29.9 (CH2), 40.5 (CH2-NC), 41.5 (CH2-NH), 77.4 (C), 156.6 (CO), 155.9 (NC).

N-1-(4-Methoxybenzyloxycarbonyl)-N'-2-formylethylendiamin : Synthese von N-(4-Methoxybenzyloxycarbonyl)-ethylendiamin nach Vorschrift [L.S.Richter, R.N. Zuckermann, Bioorg. Med. Chem.

Lett., 5, 1159-1162 (1995)1, wobei die organische Methylenchlo- ridphase 2 x mit 100 ml gesättigte Kochsalzlösung gewaschen wird. Ausbeute: 7.1 g, 64 % (Lit.: 6.0 g, 54 %).

7.1 g N-(4-Methoxybenzyloxycarbonyl)-ethylendiamin werden in 100 ml Ameisensäureethylester 3 Stunden und einer Spatelspitze 4-Di- methylaminopyridin unter Rückfluss gekocht. Der überschüssige Ameisensäureethylester wird am Rotationsverdampfer unter Vakuum abgezogen. Der verbleibende Feststoff wird in 100 ml CH2Cl2 auf- genommen und mit 30 ml H2O ausgeschüttelt. Die organische Phase wird mit Na2S04 getrocknet und unter Vakuum einrotiert. Das ver- bleibende Öl (6.53 g, 81 % Ausbeute) kristallisiert nach einiger Zeit und ist rein genug für die weitere Umsetzung.

1K-NMR (250 toHz, CDCl3): 3.37 (m, 4H), 3.80 (s, 3H), 5.02 (s, 2H), 5.28 (s, br, 1H), 6.32 (s, br, 1H), 6.87 (m, 2K), 7.27 (m, 2H), 8.14 (s, br, 1H).

13C-NMR (62 MHz, CDC13): 39,0, 40.6, 55.3, 66.8, 113.9, 128.4, 129.9, 159.7, 161.8, 163.4.

Rf (CH2Cl2/31eOIS 9/1): 0.6 N-1- (4-Methoxybenzyloxycarbonyl) -2-isocyano-l-aminoethan: Zu 6.53 g N-1-(4-Methoxybenzyloxycarbonyl)-N-2-formylethylendi- amin (25.9 mmol) und 10.85 ml Triethylamin (78 mmol) in 100 ml CH2Cl2, temperiert mit einem Eisbad, werden langsam innerhalb von einer 1/2 h 3.97 g POC13 (25.91 mmol) getropft und das Gemisch weitere 4 h lang bei 0 0C gerührt. Eine wässrige Lösung von 5.51 g Na2CO3 in 40 ml H20 wird langsam bei 0 0C zugetropft.

Schlie lich wird noch 1 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Es wird mit weiteren 100 ml Wasser verdünnt, die organische Phase abgetrennt und die wässrige Phase 2 x mit 50 ml CH2Cl2 extra- hiert. Die vereinigten organischen Phasen werden mit MgSO4 ge- trocknet und unter Vakuum einrotiert. Es verbleiben 6.0 g (99 %) roter Feststoff, dessen Reinheit ausreichend für die nach- folgenden Reaktionen ist. Eine analytische Probe, umkristallis- iert aus Ethylacetat, ergibt einen farblosen Feststoff.

1H-NMR (250 MHz, CDCl3): 3.43 (m, 2H), 3.53 (m, 2H), 3.80 (s, 3H), 5.04 (s, 2H), 5.50 (s, br, lH), 6.88 (m, 2H), 7.28 (m, 2H).

13C-NMR (62 MHz, CDCl3): 40.2, 41.8, 55.3, 66.9, 114.0, 128.2, 130.0, 156.4, 159.7.

Rf (CH2Cl2/MeOH 9/1): 0.8.

Beispiel 1 lmmol Thyminessigsäure, lmmol Oxokomponente, lmmol Aminkomponente und 1mmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

C23H31N506- M,: 473.53342 tH-NMR (360 FlHz / d6-DMSO): 1.35 (9H, s), 1.76 (3H, s), 2.95 - 3.1 (4H, m), 3.77 and 3.93 (2H, 2 x s {rotamers}), 4.46, 4.58, 4.62, 4.67, 4.76, 4.80 (4H, 6 x s {rotamers}), 6.78 (1H, m), 7.21 - 7.39 (6H, m), 7.87 and 8.13 (1H, 2 x tr {rotamers}), 11.29 (1H, s, thymine-NH).

3C-NMR (62.9 MHz): 11.7, 28.1, 47.9, 48.8, 49.5, 77.5, 107.9, 127.1, 127.4, 127.6, 128.2, 128.5, 136.1, 136.8, 142.2, 150.9, 155.5, 158.0, 164.3, 167.2.

ES-MS: 474.0 (m + H)+ Beispiel 2: lmmol Thyminessigsäure, Immol Oxokomponente, lmmol Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

Beispiel 3: lmmol Thyminessigsäure, lmmol Oxokomponente, Immol Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

Beispiel 4: lmmol Thyminessigsäure, lmmol Oxokomponente, lmmol Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

Beispiel 5: Beispiel 5: Eine Deep Well Multi Titer Plate aus Polypropylene mit 1 ml Volumen je Vertiefung wird mit Thymin-l-essigsäure in Methanol und l-Isocyano-2-N-tertbutoxycarbonylethan in Methanol je Vertiefung bestückt. Die Zeilen A - H werden mit den unten abgebildeten Aminen und die Spalten 1 - 12 mit den unten abgebildeten Oxokomponenten bestückt. Die verschlossenen MTP's werden bei Raumtemperatur geschüttelt und die ausgefallenen Produkte abfiltriert. Zur Erhöhung der Ausbeuten kann das Filtrat noch zur Hälfte eingeengt werden und die nochmals ausgefallenen Produkte abfiltriert werden. Die Produkte wurden durch HPLC-ES, DC und durch IH/l3C-NMR charakterisiert. Bestückung der 96-MTP: Zeilen mit Aminkomponenten: Spalten mit Oxokomponente: z.B. in Vertiefung H10 befindet sich folgende Verbindung: Beispiel 6: Herstellung eines Thyminpentamer: C6sHg3N2l020 Mw = 1488.56 HPLC-ESI-MS: entspicht Zur Herstellung dieser Verbindung an Fmoc-Rinkamidharz wird nach folgendem Syntheseschema verfahren: 1. Entfernen der Fmoc-Gruppe des Rinkharz mit Morpholin.

2. Schütteln des so behandelten Harzes mit Aceton, Thyminessigsäure und N-1-(4-Methoxybenzyloxycarbonyl)-2- isocyano-l-aminoethan in DMSO/DMF.

3. Cappingschritt mit Essigsäureanhydrid in DMF.

4. Entfernen der Moz-Schutzgruppe mit 5% Trifluoressigsäure, 2.5% Thioanisol, 2.5% Dimercaptoethan in CH2Cl2.

5. Neutralisieren mit Morpholin.

6. Schritt 2-5 4 mal wiederholen.

7. Abspaltung vom Harz mit 95% TFA.

Beispiel 7: lmmol Thyminessigsäure, Immol Oxokomponente, lmmol Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

H-NMR (250 MHz / d6-DMSO): 1.23 (6H, s), 1.37 (9H, s), 1.75 (3H, s), 2.95 - 3.17 (4H, m), 4.58 (2H, s), 4.73 (2H, s), 6.70 (1H, tr), 7.29 - 7.50 (6H, m), 11.25 (1H, d, thymine-NH).

13C-NMR (62.9 MHz): 12.2, 24.4, 28.5, 43.0, 47.4, 49.7, 62.9, 78.0, 108.0, 126.9, 127.5, 128.9, 128.2, 138.8, 142.6, 151.4, 156.1, 164.8, 169.9, 174.1.

ES-MS: 502.0 (m + H)+ Beispiel 8 lmmol Thyminessigsäure, Immol Oxokomponente, lmmol Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

H-NMR (360 MHz / d6-DMSO): 0.83 - 1.54 (8H, m), 1.37 (9H, s), 1.75 (3H, s), 2.24 (2H, m), 2.95 - 3.17 (4H, m), 4.56 (2H, s), 4.73 (2H, s), 6.67 (1H, tr), 7.27 - 7.48 (6H, m), 11.28 (1H, s, thymine-NH).

3C-NMR (62.9 MHz): 11.6, 22.0, 24.7, 28.0, 32.2, 46.6, 49.7, 65.2, 77.4, 107.8, 126.5, 126.9, 128.4, 138.1, 136.1, 142.1, 142.4, 151.0, 155.5, 157.1, 164.3, 167.7, 172.7.

ES-MS: 542.0 (m + Beispiel 9 lmmol Thyminessigsäure, lmmol Oxokomponente, lmmol Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

C23H48N6O7 zur 520.67501 H-NMR (250 iHz / d6-DMSO):.

13C-NMR (62.9 MHz):11.8, 23.7, 24.0, 28.1, 44.9, 45.6, 47.9, 49.8, 53.0, 54.4, 55.3, 66.1, 77.6, 107.8, 142.3, 150.9, 155.5, 164.3, 166.9, 167.3, 167.9, 168.0.

ES-MS: 522 (m + Beispiel 10: Ausführung analog den vorhergehenden Beispielen.

Isocyanidkomponente: l-Isocyano-3-N(tert.-Butoxycarbonyl)propan Oxokomponente: Paraformaldehyd Aminkomponente: Benzylamin Säurekomponente: N-(p-Methoxybenzoyl)-N9-adeninessigsäure C32H 3,N,O6 Mw = 630.71 ES-MS: 632(m + H)+ Beispiel 11 lmmol Thyminessigsäure, lmmoi Oxokomponente, lmmoi Aminkomponente und lmmol Isocyanidkomponente werden in 1 ml Methanol 24 h gerührt und das ausgefallene Produkt abfiltriert.

Die Ausbeuten können erhöht werden, wenn das Filtrat zur Hälfte eingeengt wird und nochmals einer Filtration unterzogen wird.

C27H2,N6O10 Mw = 596.56