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Title:
METHOD FOR PRODUCING PREPARATIONS CONTAINING BISMUTH SALTS AND THEIR USE AS CATALYTIC COMPONENTS IN ELECTROPHORETIC PAINTS APPLIED BY CATHODIC DEPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/007377
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention pertains to a method for producing preparations containing bismuth salts, wherein bismuth oxide is reacted in a specific way with lactic acid and the resulting mixture of bismuthyl lactate and bismuth lactate is dispersed in a paint binder. These preparations are used as catalytic components in electrophoretic paints to be applied by cathodic deposition. Dipping paints of this kind have excellent application and film properties. This obviates the need to use lead and tin compounds as catalysts.

Inventors:
FEOLA ROLAND (AT)
BURGMANN BRIGITTE (AT)
KURZMANN FRANZ (AT)
Application Number:
PCT/AT1994/000123
Publication Date:
March 16, 1995
Filing Date:
September 02, 1994
Export Citation:
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Assignee:
VIANOVA KUNSTHARZ AG (AT)
FEOLA ROLAND (AT)
BURGMANN BRIGITTE (AT)
KURZMANN FRANZ (AT)
International Classes:
B01J23/16; C09D4/00; C09D5/44; B01J23/18; C09D7/12; C09D167/00; C09D167/02; C09D175/00; C25D13/06; C25D13/10; C25D13/14; (IPC1-7): C25D13/14; C09D7/12; B01J23/18
Foreign References:
EP0376674A11990-07-04
EP0379246A21990-07-25
Other References:
DATABASE WPI Derwent World Patents Index;
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Claims:
Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Wismutsalze enthal¬ tenden Zubereitungen zur Katalysierung der Ver¬ netzungsreaktionen von kationischen Lackbindemit¬ teln, dadurch gekennzeichnet, daß man A) 1,0 Mol Wismutoxid schrittweise mit insgesamt 4,0 Mol Milchsäure umsetzt, wobei man Aa) zuerst 1,0 Mol Wismutoxid und 2,0 Mol Milch¬ säure in Gegenwart von Wasser bei 20 bis 0"C während 30 bis 60 Minuten homogenisiert. Ab) das nach Aa) erhaltene Gemisch nach Zugabe von 1,0 Mol Milchsäure bei 30 bis 40°C wie¬ derum während 30 bis 60 Minuten homogenisiert und Ac) den Vorgang gemäß Ab) wiederholt, wobei man so lange homogenisiert, bis sich die Farbe des Reaktionsansatzes von ursprünglich gelb auf weiß geändert hat, und B) anschließend die nach Aa) bis Ac) erhaltene Mischung von Wismutyllactat und Wismutlactat mit einem kationischen Lackbindemittel kombi¬ niert, mit der Maßgabe, daß der Gehalt an Wismut, bezogen auf den gesamten Feststoffge¬ halt der Zubereitung, 25 bis 45 Gew.%, vor¬ zugsweise 30 bis 40 Gew.%, beträgt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß man in B) durch Umesterung und/oder Umamidierung und/oder Umurethanisierung und/oder durch Reaktion endständiger Doppelbindungen ver netzbare kationische Lackbindemittel, vorzugswei¬ se ein Pigmentpastenharz, einsetzt, wobei die Zubereitungen bevorzugt eine Viskosität im Be¬ reich von 4000 bis 10000 mPa.s/23°C aufweisen. Verwendung der gemäß den Ansprüchen 1 und 2 her¬ gestellten Zubereitungen, gegebenenfalls in Form von Pigmentpasten, in Kombination mit durch Um¬ esterung und/oder Umamidierung und/oder Umuretha¬ nisierung und/oder durch Reaktion endständiger Doppelbindungen vernetzbaren kationischen Lack¬ bindemitteln, wobei diese identisch mit oder ver¬ schieden von dem in der Zubereitung enthaltenen Lackbindemittel sind und gegebenenfalls als Dis¬ persionen vorliegen, zur Formulierung von katho¬ disch abscheidbaren Elektrotauchlacken mit der Maßgabe, daß diese einen Gehalt an Wismut, bezo¬ gen auf den Feststoffgehalt des gesamten Lackbin¬ demittels, von 0,5 bis 3,0 Gew.%, vorzugsweise von 0,8 bis 2,5 Gew.%, aufweisen. Kathodisch abscheidbare Elektrotauchlacke mit einem Gehalt an Wismut, bezogen auf den Fest¬ stoffgehalt des gesamten Lackbindemittels, von 0,5 bis 3,0 Gew.%, vorzugsweise von 0,8 bis 2,5 Gew.%, welche die gemäß den Ansprüchen 1 und 2 hergestellten Zubereitungen, gegebenenfalls in Form von Pigmentpasten, sowie weitere durch Umesterung und/oder Umamidierung und/oder Umure¬ thanisierung und/oder durch Reaktion endständiger Doppelbindungen vernetzbare kationische Lackbin¬ demittel enthalten, wobei diese identisch mit oder verschieden von dem in der Zubereitung ent¬ haltenen Lackbindemittel sind und gegebenenfalls als Dispersionen vorliegen.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Wismutsalze enthalten¬ den Zubereitungen und deren Verwendung als Katalysa¬ torkomponente in kathodisch abscheidbaren Elektro- tauchlacken

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wismutsalze enthaltenden Zubereitungen, wobei Wismutoxid in spezifischer Weise mit Milchsäure umge¬ setzt und anschließend das erhaltene Gemisch von Wis¬ mutyllactat und Wismutlactat in einem Lackbindemittel dispergiert wird, und die Verwendung dieser Zuberei¬ tungen als Katalysatorkomponente in kathodisch ab¬ scheidbaren Elektrotauchlacken.

Aus der AT 397.820 Bl ist ein Verfahren zur Herstellung von katalysatorhältigen, nach Proto- nisierung wasserverdünnbaren, kationischen Lackbinde¬ mitteln bekannt, die durch Umesterung und/oder Umami- dierung und/oder Umurethanisierung und/oder durch Reaktion endständiger Doppelbindungen vernetzbare kationische Lackbindemittel und Wismutsalze von ali- phatischen Hydroxycarbonsäuren, vorzugsweise der Milchsäure oder Dirnethylolpropionsäure, enthalten.

Gemäß diesem Vorschlag werden die Wismutsalze durch die Reaktion von 1,0 Mol Wismutoxid mit 7,0 Mol der jeweiligen Hydroxycarbonsäure erhalten, wobei der Überschuß von 1,0 Mol Säure eine möglichst quantita¬ tive Umsetzung gewährleisten soll. Deionisiertes Was¬ ser und die Säure werden vorgelegt und bei 70°C wird unter Rühren handelsübliches Wismutoxid (Bi 2 0 3 ) porti¬ onsweise zugegeben. Der Niederschlag wird abfiltriert und bei einer Temperatur von 40 bis 60°C getrocknet.

Die Herstellung der katalysatorhältigen Lackbinde it- tel erfolgt in der Weise, daß man vor der Zugabe

wesentlicher Mengen von Wasser als Verdünnungsmittel das Wismutsalz der protonisierten Bindemittellösung zugibt und anschließend den Ansatz mehrere Stunden homogenisiert.

Gemäß der WO 93/24578, Ansprüche 3 und 5, wird das Wismutsalz in einem als Pastenharz verwendbaren Lack¬ bindemittel am Dissolver und anschließend auf einer Perlmühle, gegebenenfalls in Gegenwart von Pigmenten, homogenisiert.

Die in den beiden Patentschriften beschriebenen Ver¬ fahren weisen in ihrer technischen Anwendbarkeit ei¬ nige wesentliche Nachteile auf.

Einerseits neigen die isolierten und getrockneten Wismutsalze während ihrer Lagerung zur Agglomeration. Andererseits ist für den "Aufschluß" des Wismutoxids eine größere Menge an Säure erforderlich als an¬ schließend zur Neutralisation des gesamten Lackbinde¬ mittels benötigt wird. In den Tauchlack wird somit überschüssige Säure eingebracht, wodurch sich der Strombedarf während des Betriebs des Tauchbeckens merkbar erhöht.

Die in den beiden Patentschriften beschriebene spe¬ zielle Ausführungsform, im Falle der Verwendung von Milchsäure oder Di ethylolpropionsäure als Neutra¬ lisationsmittel für das gesamte Bindemittel, statt der Wismutsalze ganz oder teilweise die entsprechen¬ den Mengen an Wismutoxid oder Wismuthydroxid zu homo¬ genisieren - bei dieser in-situ Methode ist keine Isolierung der Wismutsalze erforderlich - ist eben¬ falls nur bedingt zielführend. Entsprechend formu¬ lierte Lacke neigen nach längerer Lagerung in vielen Fällen zur Sedimentbildung, außerdem ist eine

Verringerung der katalytischen Wirksamkeit der Wis¬ mutsalze festzustellen.

Wird hingegen die Menge an Säure auf weniger als 7,0 Mol pro 1,0 Mol Wismutoxid reduziert, so bildet das Reaktionsgemisch während des "Aufschlusses" häufig eine kristallin-klebrige Masse, die sich weder rühren noch filtrieren läßt.

Auch die Verwendung eines Pastenharzes gemäß der WO 93/23578 ändert nichts an den aufge¬ zeigten Schwierigkeiten.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß eine Änderung des "AufSchlußVerfahrens" für das Wismutoxid die praxisgerechte Verwendung von Wismutsalzen der Milchsäure als Katalysatorkomponente in kathodisch abscheidbaren Elektrotauchlacken ermöglicht.

Die Erfindung betrifft demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von Wismutsalze enthaltenden Zubereitun¬ gen zur Katalysierung der Vernetzungsreaktionen von kationischen Lackbindemitteln, welches dadurch ge¬ kennzeichnet ist, daß man

A) 1,0 Mol Wismutoxid schrittweise mit insgesamt 4,0 Mol Milchsäure umsetzt, wobei man

Aa) zuerst 1,0 Mol Wismutoxid und 2,0 Mol Milchsäure in Gegenwart von Wasser bei 20 bis 40°C während 30 bis 60 Minuten homogenisiert.

Ab) das nach Aa) erhaltene Gemisch nach Zugabe von 1,0 Mol Milchsäure bei 30 bis 40°C wiederum wäh¬ rend 30 bis 60 Minuten homogenisiert und

Ac) den Vorgang gemäß Ab) wiederholt, wobei man so lange homogenisiert, bis sich die Farbe des

Reaktionsansatzes von ursprünglich gelb auf weiß geändert hat, und

B) anschließend die nach Aa) bis Ac) erhaltene Mi¬ schung von Wismutyllactat und Wismutlactat mit einem kationischen Lackbindemittel kombiniert, mit der Maßgabe, daß der Gehalt an Wismut, bezo¬ gen auf den gesamten Feststoffgehalt der Zuberei¬ tung, 25 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 40 Gew.-%, beträgt.

Die Erfindung betrifft weiters die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Zubereitungen, gegebe¬ nenfalls in Form von Pigmentpasten, in Kombination mit durch Umesterung und/oder Umamidierung und/oder Umurethanisierung und/oder durch Reaktion endständi¬ ger Doppelbindungen vernetzbaren kationischen Lack¬ bindemitteln, wobei diese identisch mit oder ver¬ schieden von dem in der Zubereitung enthaltenen Lack¬ bindemittel sind und gegebenenfalls als Dispersionen vorliegen, zur Formulierung von kathodisch abscheid¬ baren Elektrotauchlacken mit der Maßgabe, daß diese einen Gehalt an Wismut, bezogen auf den Feststoffge¬ halt des gesamten Lackbindemittels, von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, vorzugsweise von 0,8 bis 2,5 Gew.-%, aufweisen.

Die Erfindung betrifft schließlich kathodisch ab¬ scheidbare Elektrotauchlacke mit einem Gehalt an Wis¬ mut, bezogen auf den Feststoffgehalt des gesamten Lackbindemittels, von 0,5 bis 3,0 Gew.-%, vorzugs¬ weise von 0,8 bis 2,5 Gew.-%, welche die erfin¬ dungsgemäß hergestellten Zubereitungen, gegebenen- , falls in Form von Pigmentpasten, sowie weitere durch Umesterung und/oder Umamidierung und/oder Umurethani¬ sierung und/oder durch Reaktion endständiger

Doppelbindungen vernetzbare kationische Lackbindemit¬ tel enthalten, wobei diese identisch mit oder ver¬ schieden von dem in der Zubereitung enthaltenen Lack¬ bindemittel sind und gegebenenfalls als Dispersionen vorliegen.

Das beanspruchte Verfahren ist technologisch einfach und auch bei großen Ansätzen ausgezeichnet repro¬ duzierbar. Die kathodisch abscheidbaren Elektrotauch- lacke weisen ausgezeichnete Applikations- und Filmei¬ genschaften auf. Es kann auf die Verwendung von Blei- und Zinnverbindungen als Katalysatoren verzichtet werden.

Die Herstellung der Zubereitungen erfolgt in der im Hauptanspruch definierten Vorgangsweise. Nach den Reaktionsschritten Aa) bis Ac) wird die Mischung von Wismutyllactat und Wismutlactat mit einem kationi¬ schen Lackbindemittel kombiniert. Es ist vorteilhaft, wenn die Zubereitungen einen Viskosität im Bereich von 4000 bis 10000 mPa.s/23°C aufweisen. Sie sind somit auch bei Raumtemperatur fließfähig und gut manipulierbar.

Üblicherweise werden für die Zubereitungen die selben kationischen Lackbindemittel ausgewählt, wie sie als "Basisharze" für die Herstellung der kathodisch ab¬ scheidbaren Elektrotauchlacke verwendet werden, je¬ doch ohne Härterkomponente und nicht als Dispersion.

Derartige durch Umesterung und/oder Umamidierung und/oder Umurethanisierung und/oder durch Reaktion endständiger Doppelbindungen vernetzbare Lackbinde¬ mittel sind in großer Anzahl aus der Literatur be¬ kannt. Ein näheres Eingehen auf den Aufbau und die Chemie dieser Produkte ist daher nicht notwendig.

Falls die Zubereitungen in Form von Pigmentpasten weiter verarbeitet werden, so ist es vorteilhaft, im Reaktionsschritt (D) spezielle Pigmentpastenharze zu verwenden, wie sie beispielsweise in DE 2634211 C2, DE-OS-2634229, EP 107088 AI, EP 107089 AI, EP 107098 AI, EP 251772 A2, EP 336599 A2, AT-PS 380 264 und AT-PS 394372 beschrieben werden.

Die Formulierung, Weiterverarbeitung bzw. Anwendung der Pigmentpasten und Lacke ist dem Fachmann bekannt.

Die kathodisch abscheidbaren Elektrotauchlacke weisen auch über einen längeren Zeitraum eine sehr gute La¬ gerstabilität auf, d. h. weder eine Sedimentbildung noch einen Abfall der Reaktivität. Die Eigenschaften der abgeschiedenen Naßfilme bzw. der vernetzten Lack¬ filme entsprechen völlig dem von der Automobilindus¬ trie geforderten sehr hohen Qualitätsstandard.

Die Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie in ihrem Umfang einzuschränken. Alle Angaben in Teilen oder Prozenten beziehen sich auf Gewichtseinheiten.

Folgende Abkürzungen werden in den Beispielen verwendet:

EEW Epoxidharzäquivalentgewicht, d. h. die eine

Epoxidgruppe enthaltende Menge (in Gramm) eines Epoxidharzes

EGL Ethylenglykolmonoethylether

DEAPA Diethylaminopropylamin

CE Glycidylester einer C 9 -C n -tert.-Monocarbon- säure

BUGL Monoethylenglykol onobutylether MP Methoxypropanol

TDI Toluylendiisocyanat (handelsübliches Iso¬ merengemisch)

DGDME Diethylenglykoldimethylether

PF 91 Paraformaldehyd 91%ig

VEW vollentsalztes Wasser

MEQ Milliäquivalente Säure pro 100 g Bindemittel (Festsubstanz)

1. Herstellung der Wismutsalze enthaltenden Zuberei¬ tungen KAT 1 bis KAT 4 (Beispiele 1 bis 4)

Aus den in der Tabelle 1 angegebenen Produkten in den entsprechenden Mengenverhältnissen werden in nachste¬ hend beschriebener Weise die Wismutsalze enthaltenden Zubereitungen KAT 1 bis KAT 4 hergestellt:

In ein geeignetes Reaktionsgefäß mit einer Rührein¬ richtung werden VEW und die Milchsäure I (2,0 Mol) vorgelegt. Unter Rühren wird Wismutoxid (1,0 Mol) portionsweise zugegeben. Die Mischung wird während 30 bis 60 Minuten homogenisiert, wobei die Temperatur auf ca. 40°C ansteigt.

Anschließend wird die Milchsäure II (1,0 Mol) zugege¬ ben. Die Mischung wird wiederum während 30 bis 60 Minuten homogenisiert.

Nach der Zugabe der Milchsäure III (1,0 Mol) wird der Ansatz so lange homogenisiert, bis sich dessen Farbe von ursprünglich gelb auf weiß (ohne merkbaren Gelb¬ stich) geändert hat.

Der so erhaltenen Mischung von Wismutyllactat und Wismutlactat wird abschließend ein kationisches

Lackbindemittel in einer Menge zugegeben, daß der Ansatz auch nach längerer Lagerung gut fließfähig bleibt und das Wismutsalz nicht sedimentiert (Viskositätsbereich ca. 4000 bis 10000 mPa.s/23°C) .

Tabelle 1

2. Herstellung der für die Zubereitungen KAT 1 bis KAT 4 und für die Formulierung der Elektrotauchlacke beispielsweise verwendeten Bindemittel-Komponenten:

2.1. Bindemittel Bl:

190 g eines Bisphenol-A-Epoxidharzes (EEW ca. 190) und 1425 g eines Bisphenol-A-Epoxidharzes (EEW ca. 475) werden bei 100 °C in 597 g EGL gelöst. Die Lö¬ sung wird auf 60 β C gekühlt und mit 126 g Diethanol- amin versetzt. Man steigert die Temperatur während 2 Stunden langsam auf 80°C. Anschließend werden 169 g DEAPA zugegeben. Die Temperatur wird in 2 Stunden auf 120°C gesteigert. Bei dieser Temperatur werden 478 g CE zugegeben, der Ansatz wird 5 Stunden bei 130°C gerührt und schließlich mit EGL auf einen Feststoff¬ gehalt von 65 Gew.-% verdünnt. Das Harz hat eine Aminzahl von 91 mg KOH/g und eine Hydroxylzahl von 265 mg KOH/g, jeweils auf den Feststoff bezogen.

2.2. Bindemittel B2:

2 g Azobisisobutyronitril werden in 40 g Isopropanol unter Erwärmen gelöst. Zur klaren Lösung wird bei Rückflußtemperatur (ca. 84°C) ein Monomerengemisch, bestehend aus 20 g Glycidylmethacrylat, 20 g Hydroxy- ethylmethacrylat, 20 g Methylmethacrylat und 40 g 2-Ethylhexylacrylat, in dem 2 g Azobisisobutyronitril klar gelöst sind, während 2 Stunden gleichmäßig zuge¬ geben. Die Reaktionsmasse wird weitere 3 Stunden bei Rückflußtemperatur gerührt. Anschließend wird eine homogene Lösung von 16 g Diisopropanolamin in 20 g BUGL der Reaktionsmasse bei 85°C rasch zugegeben, der Ansatz noch 2 Stunden bei 90°C gerührt und schlie߬ lich das Produkt bei 90°C mit 13 g EGL und bei 40° C mit Aceton verdünnt.

Das Harz hat einen Feststoffgehalt von 57 Gew.-%, eine Aminzahl von 58 mg KOH/g und eine Hydroxylzahl von 250 mg KOH/g, jeweils auf den Feststoff bezogen.

2.3. Bindemittel B3:

570 g eines Epoxidharzes auf Basis von Bisphenol A (EEW ca. 190) und 317 g MP werden auf 60°C erwärmt, innerhalb von 2 Stunden mit einer Mischung aus 116 g (0,9 Mol) Ethylhexylamin und 163 g (0,15 NH- Äquivalente) eines polymeren Amins (siehe unten) ver¬ setzt und bis zu einem MEQ-Wert von 2,06 reagiert. Anschließend werden 1330 g (2,1 Mol) einer 75 %igen Lösung eines Bisphenol A-Epoxidharzes (EEW ca. 475) in MP zugegeben. In der Folge wird bei 60°C innerhalb einer Stunde eine Lösung von 189 g (1,8 Mol) Dietha- nolamin in 176 g MP zugegeben und die Reaktion bis zu einem MEQ-Wert von 1,57 geführt. Nach weiterer Zugabe einer Lösung von 78 g (1,2 Mol) DEAPA in 54 g MP in¬ nerhalb einer Stunde wird bei 60°C bis zu einem MEQ- Wert von 1,46 reagiert. Die Temperatur wird auf 90°C und anschließend innerhalb einer weiteren Stunde auf 120°C gesteigert. Bei Erreichen einer Viskosität (GARDNER-HOLD; 6 g Harz + 4 g MP) von I-J wird mit MP auf einen Feststoffgehalt von 65 Gew.-% verdünnt. Das Produkt hat eine Aminzahl von 117 mg KOH/g und eine Hydroxylzahl von 323 mg KOH/g, jeweils auf den Fest¬ stoff bezogen.

Das polymere Amin wird durch Umsetzung von 1 Mol Die- thylentriamin mit 3,1 Mol 2-Ethylhexylglycidylether und 0,5 Mol eines Bisphenol A-Epoxidharzes (EEW ca. 190) in 80%iger MP-Lösung hergestellt. Das Produkt weist eine Viskosität (DIN 53211/20°C; 100 g Harz + 30 g MP) von 60 bis 80 Sekunden auf.

2.4. Bindemittel B4: (gemäß AT-PS 394372, Beispiel 1)

In ein geeignetes Reaktionsgefäß, ausgestattet mit Rührer, Thermometer und Destillationsvorrichtung, werden 258 Tle (2 Mol) 2-Ethylhexylamin vorgelegt, auf 80°C erwärmt und anschließend 380 Tle eines ali- phatischen Epoxidharzes (Basis Polypropylenglykol, EEW ca. 190) gleichmäßig innerhalb einer Stunde zuge¬ geben. Dabei steigt die Temperatur auf 120°C. Der Ansatz wird eine weitere Stunde bei 120°C gehalten. Anschließend werden 693 Tle BUGL und bei 70°C 1900 Tle eines Epoxidharzes auf Bisphenol A-Basis (EEW ca. 475) zugegeben. Es wird der Ansatz wieder auf 120°C erwärmt und die Reaktion bei dieser Temperatur 1 1/2 Stunden fortgeführt. Das Zwischenprodukt weist einen Anteil an Polyoxyalkylenstruktureinheiten von 11 Gew.-% und einen Anteil an Alkylresten mit mehr als 3 C-Atomen von 9 Gew.-% auf.

Zu diesem Zwischenprodukt werden bei 100°C 204 Tle (2 Mol) Dimethylaminopropylamin zugegeben. Nach 1 Stunde bei 100°C werden dem Ansatz 66 Tle (2 Mol) PF 91 zu¬ gegeben und bei ca. 140°C unter azeotroper Destilla¬ tion mit Methylisobutylketon als Schleppmittel ca. 36 Tle Reaktionswasser entfernt. Danach wird das Methyl¬ isobutylketon unter Vakuum abgezogen, die Masse bei ca. 80°C mit 200 Tlen 30%iger Essigsäure (36 mMol/100 Feststoff) neutralisiert und mit 3265 Tlen VEW auf einen FestStoffgehalt von ca. 40 % verdünnt.

2.5. Vernetzungskomponente VK 1;

In einem Reaktionsgefäß, welches mit einer für das Azeotropverfahren geeigneten Einrichtung und mit ei¬ ner Glockenbodenkolonne zur Abtrennung der bei der partiellen Umesterung gebildeten Alkoholkomponente

ausgestattet ist, werden zu einer Mischung aus 160 g (1 Mol) Malonsäurediethylester, 0,34 g (0,004 Mol) Piperidin und 0,22 g (0,004 Mol) Ameisensäure 85 %ig bei 80°C 29,7 g (0,9 Mol) PF 91 portionsweise so zu¬ gegeben, daß bei Einsetzen der exothermen Reaktion eine Temperatur von 95°C nicht überschritten wird. Das Reaktionsgemisch wird bei 95°C gerührt, bis der PF 91 vollständig gelöst ist. Die Temperatur wird unter einsetzender Wasserabspaltung innerhalb von 2 Stunden auf 110 β C erhöht. Nach Erreichen von 110°C werden mit Spezialbenzin (Siedebereich 80 - 120°C) als Schleppmittel insgesamt 9 g Wasser abdestilliert. Unter Anlegen von Vakuum wird anschließend das einge¬ setzte Schleppmittel entfernt.

Nach Zugabe von 22,8 g (0,3 Mol) 1,2-Propylenglykol wird der Ansatz bis zum Destillationsbeginn (140 - 150°C) erhitzt. Bei steigender Temperatur werden 27 Tle (0,6 Mol) Ethanol abdestilliert. Das erhaltene Produkt weist einen Feststoffgehalt (120°C,30 Minu¬ ten) von ca. 92 Gew.-%, eine OH-Zahl unter 5 mg KOH/g, eine Grenzviskositätszahl von ca. 5,2 ml/g (20°C, Dimethylformamid) und einen Brechungsindex n 20/d von 1,4670 auf.

2.6. Vernetzungskomponente VK 2:

Umsetzungsprodukt von 134 g (1 Mol) Trimethylolpropan mit 851 g (2,8 Mol) eines mit 2-Ethylhexanol halb¬ blockierten TDI in 70 %iger DGDME-Lösung.

2.7. Vernetzunσskomponente VK 3:

134 g (1 Mol) Trimethylolpropan werden mit 160 g (1 Mol) Malonsäurediethylester versetzt und bis zum Destillationsbeginn (ca. 140 - 150°C) erhitzt. Bei

steigender Temperatur (bis 180°C) werden 46 g (1 Mol) Ethanol abdestilliert. Nach beendeter Reak¬ tion wird mit 128 g DGDME verdünnt und auf 60°C ge¬ kühlt. Anschließend werden 264 g (1 Mol bzw. 1 NCO- Äquivalent) eines Reaktionsproduktes aus 1 Mol TDI und 1 Mol EGL innerhalb von 4 Stunden zugegeben und bei 60°C auf einen NCO-Gehalt unter 0,02 Milliäquiva- lente pro g Probe reagiert.

Das erhaltene Produkt hat einen Feststoffgehalt von 80 + 2 Gew.-% (30 Minuten, 120°C) , eine Viskosität nach GARDNER - HOLD (10 g Produkt + 2 g DGDME) von K und einen Brechnungsindex n 20/d von 1,4960.

3. Prüfung der Wismutsalze enthaltenden Zubereitungen KAT 1 bis KAT 4 als Katalysatorkomponente in katho- disch abscheidbaren Elektrotauchlacken

3.1. Herstellung der Lacke 1 bis 6

2499 Bindemittel B4 (40 %)

40 Farbruß

4960 Titandioxid

92 Ameisensäure 5 n

2409 VEW

10000 Pigmentpaste, 60 %ig

Die der Tabelle 2 entsprechenden Mengen an KAT 1 bis KAT 4 werden dem Ansatz entweder vor dem Anreiben in der Perlmühle oder der fertigen Pigmentpaste zuge¬ mischt.

Aus 90 Tlen der kationischen Bindemittelkombination (70 Tle Bindemittel und 30 Tle Vernetzungskomponente,

siehe Tabelle 2) und 60 Tlen der Pigmentpaste (jeweils auf den Feststoff bezogen und ohne Berück¬ sichtigung der zugesetzten Menge der Wismutsalze ent¬ haltenden Zubereitung) werden unter praxisgerechten Bedingungen Lacke mit einem Pigment/Bindemittel- Verhältnis von 0,5 : 1 hergestellt.

Tabelle 2

Lack Bindemittelkomb. Zubereitung 11 % Wismut 21 70/30 Tle 11

1 Bl/Vl KAT 1 3 Tle 1,0

2 B2/V2 KAT 2 5 Tle 1,8

3 B3/V3 KAT 3 2,5 Tle 0,8

4 B1/V2 KAT 4 8 Tle 2,4

5 B2/V3 KAT 1 4 Tle 1,4

6 B3/V1 KAT 2 6 Tle 2,2

11 jeweils auf Feststoff bezogen

21 Wismutgehalt bezogen auf den gesamten Feststoff der Lackbindemittel

3.2. Beurteilung der abgeschiedenen und anschließend eingebrannten Lackfilme

Die Lackansätze werden mit VEW auf einen Feststoffge¬ halt von 18 % eingestellt.

Nach einer Homogenisierungszeit von 24 Stunden werden die Lacke auf gereinigte, nicht phosphatierte Stahl¬ bleche kathodisch abgeschieden. Die Abscheidungsbe- dingungen werden so gewählt, daß die Filme eine

Trockenfilmstärke von 22 ± 2 μm aufweisen. Die Här¬ tung erfolgt durch Einbrennen im Umluftofen (20 min/170°C) .

Alle Lackierungen zeigen ausgezeichnete mechanische Eigenschaften (Schlagtest gemäß ASTM-D-2794-90: mind. 80 i.p.; kein Abplatzen beim Dornbiegeversuch gemäß ASTM D-522-88) sowie eine ausgezeichnete Korrosions¬ festigkeit (Salzsprühtest gemäß ASTM B 117-90 nach 360 Stunden Prüfdauer: max. 2 mm)

3.3. Prüfung der Lagerbeständigkeit der Lacke 1 bis 6

Nach einem vierwöchigen "Ruhr-Test" (Applikations¬ viskosität, Raumtemperatur) weisen die Lacke kein Sediment (unter 20 mg/1, Perlonsieb 28 um Maschenwei¬ te) und eine unverminderte Reaktivität (Wiederholung der Prüfungen gemäß 3.2.) auf.