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Title:
METHOD FOR PRODUCING A PRINTED CONCRETE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/219525
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a printed concrete element, in particular a printed concrete block, a printed concrete slab or a printed concrete step, comprising at least the following steps: filling concrete into a mould, shaping a concrete element; printing at least one surface region of the concrete element with a printing composition comprising a binder A and a colouring agent B, wherein the binder A contains at least one siloxane and at least one silane; and hardening the concrete element after the printing.

Inventors:
METTEN MICHAEL (DE)
VOLMER GUIDO (DE)
SEPEUR STEFAN (DE)
MUTH ALEXANDRA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/058551
Publication Date:
December 06, 2018
Filing Date:
April 04, 2018
Export Citation:
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Assignee:
METTEN STEIN DESIGN GMBH & CO KG (DE)
NANO X GMBH (DE)
International Classes:
B28B11/00; B28B11/04; B41M5/00; C04B41/45; E04B1/04
Domestic Patent References:
WO2016134728A12016-09-01
WO2017021284A12017-02-09
Foreign References:
DE102006014900A12007-12-27
JP2007038416A2007-02-15
DE102006014900A12007-12-27
DE10054581A12002-05-08
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Herstellung eines bedruckten Betonelements, insbesondere eines bedruckten Betonsteins, einer bedruckten Betonplatte oder einer bedruckten Betonstufe, umfassend mindestens folgende Schritte:

Einfüllen von Beton in eine Form unter Ausformung eines Betonelements;

Bedrucken mindestens eines Oberflächenbereichs des Betonelements mit einer Druckzusammensetzung umfassend ein Bindemittel A und einen Farbstoff B, wobei das Bindemittel A mindestens ein Siloxan und mindestens ein Silan enthält; und

- Aushärten des Betonelements nach dem Bedrucken.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Siloxan ein Silikonharz ist.

3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedrucken unter Einsatz eines Tintenstrahl-, Siebdruck-,

Pulverlackierungs-, Laserdruck-, Nadeldruck-, Elektrostatik-, Flüssigdruck- und/oder Tampondruck- Verfahrens erfolgt.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das organisch-anorganische Bindemittel A ein kondensiertes vorvernetztes Silikonharz mit einem anorganischen Anteil von 50 bis 85% und/oder einer Kondensationsrate von 30 bis 90%, insbesondere 70 bis 90% , enthält.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel A ein Silan enthält, welches ausgewählt ist aus Monomeren der Zusammensetzung (R)a-Si-(OR)b mit a = 0, 1 oder 2 und b= 2, 3 oder 4, wobei R eine unsubstituierte oder substituierte organische Seitenkette der

Zusammensetzung Methyl (Me), Ethyl (Et], Propyl (Pr) oder Phenyl (Ph) ist.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel A ein Silan enthält, welches ausgewählt ist aus Me-Si-(OEt)3, Pr-Si-(OEt)3, Ph-Si-(OMe)3, Me2Si-(OMe)2 und Si(OEt)4.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel A Silikonharz und Silan in einem Massenverhältnis von 10:90 bis 90:10, insbesondere von 50:50 bis 80:20, enthält.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff B ausgewählt ist aus anorganischen und organischen

Farbstoffen bzw. Pigmenten, insbesondere aus Rußen, Eisenoxiden,

fluoreszierenden Farbstoffen, IR-absorbierenden Farbstoffen, UV-reflektierenden Farbstoffen, elektrisch leitenden Pigmenten, elektrisch isolierenden Pigmenten und magnetischen Füllstoffen.

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff B ausgewählt ist aus anorganischen Farbstoffen bzw.

anorganischen Pigmenten.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckzusammensetzung weiterhin einen Härtungskatalysator C enthält.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Härtungskatalysator C ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Phosphorsäure, Phosphorsäureester, Phosphorsäurediester, Phosphonsäure, Phosphonsäureester, Phosphonsäurediester, Metallalkoxiden einschließlich Aluminium-, Titan- und Zirkonalkoxiden, Aminen und Aminosilanen.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Härtungskatalysator C in der Druckzusammensetzung in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.%, insbesondere 2,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf das

Gesamtgewicht der Druckzusammensetzung, enthalten ist.

13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beton nach dem Einfüllen in die Form verdichtet wird, insbesondere mittels Vibration und/oder mittels eines Stempels.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Beton vor dem Bedrucken verdichtet wird.

15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beton vor dem Bedrucken aus der Form entnommen wird

(„Entschalung").

16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Entschalung nach dem Verdichten des Betons erfolgt.

17. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Beton einer strukturverleihenden Oberflächenbehandlung,

insbesondere durch Bürsten oder Prägen, unterzogen wird.

18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die

strukturverleihende Oberflächenbehandlung nach dem Bedrucken und/oder vor dem Aushärten des Betons erfolgt.

19. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Form ein Kern- und/oder Vorsatzbeton eingefüllt wird.

20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung auf dem Vorsatzbeton erfolgt.

21. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu bedruckende Beton zum Zeitpunkt des Bedruckens einen Wasser- Bindemittel-Wert (w/b-Wert) von 0,30 bis 0,50, insbesondere einen w/b-Wert von 0,31 bis 0,45 oder 0,35 bis 0,40, aufweist.

22. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu bedruckende Beton einen Bindemittelanteil von 10 bis 35 Gew.%, insbesondere 17,5 bis 20,5 Gew.% oder 25 bis 30 Gew.%, bezogen auf die

Gesamtzusammensetzung des Betons, beträgt.

23. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu bedruckende Beton ein anorganisches Bindemittel wie Zement, Alkalisilikat-basiertes Bindemittel (Geopolymer), hydraulischer Kalk und/oder Gips enthält.

24. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zu bedruckende Beton ein Vorsatzbeton auf Basis von Zement,

(Brech)Sand-Kies-Splitt-Gemisch und Wasser ist, welcher optional Farbpigmente, Zusatzmittel und/oder Zusatzstoffe zur Verbesserung der Verarbeitungs- oder

Produkteigenschaften enthält.

25. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Bedrucken des Betonelements mindestens eine Deckschicht D auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements aufgebracht wird.

26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale Deckschicht D vor und/oder nach dem Aushärten des Betons aufgebracht wird.

27. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale Deckschicht D eine Deckschicht auf Basis eines

wasserbasierenden Lackes, insbesondere eines wasserbasierenden Acrylat-, Polyurethan-, und/oder Epoxidharzes ist.

28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, dass der

wasserbasierende Lack einen Feststoffgehalt von 20 bis 45 Gew.% aufweist.

29. Verfahren nach einem der Ansprüche 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale Deckschicht D eine Deckschicht auf Basis eines Sol-Gel-Lacks, insbesondere eines Sol-Gel-Lacks auf Silikonharz/Silan-Basis, ist.

30. Verfahren nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, dass der Sol-Gel-Lack einen Feststoffgehalt von 60 bis 100 Gew.% aufweist.

31. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale Deckschicht D eine Deckschicht auf Basis eines unter

Einwirkung von Wärme und/oder elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, selbstständig aushärtenden Lackes ist.

32. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Bedrucken und vor dem Aushärten eine Deckschicht D auf Basis eines thermisch aushärtenden Lackes auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements aufgetragen wird.

33. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aushärten eine Deckschicht D auf Basis eines unter Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, aushärtenden Lackes auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements aufgetragen wird.

34. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale Deckschicht D mittels Sprüh-, Walz- oder

Vorhanggießverfahren auf einen Oberflächenbereich des Betonelements aufgetragen wird.

35. Bedrucktes Betonelement, erhältlich nach einem Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.

36. Bedrucktes Betonelement gemäß Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Betonelement ein bedruckter Betonstein, eine bedruckte Betonplatte oder eine bedruckte Betonstufe ist.

37. Betonelement, insbesondere Betonstein, Betonplatte oder Betonstufe, welches an mindestens einer Sichtseite eine in den Beton eingebundene Bedruckung aufweist, wobei die Bedruckung mit einer Druckzusammensetzung erzeugt worden ist, die ein Bindemittel A und einen Farbstoff B umfasst und wobei das Bindemittel A ein Siloxan und ein Silan enthält.

38. Betonelement gemäß Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass das

Bindemittel A und/oder der Farbstoff B wie in einem der Ansprüche 1 bis 34 definiert ist .

Betonelement gemäß Anspruch 37 oder 38, dadurch gekennzeichnet, dass die bedruckte Sichtseite des Betonelements mindestens eine Deckschicht D aufweist.

40. Betonelement gemäß Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass die

Deckschicht D wie in einem der Ansprüche 25 bis 34 definiert ist.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines bedruckten Betonelements

Die Erfindung betrifft ein bedrucktes Betonelement, ein Betonelement sowie ein Verfahren zur Herstellung des bedruckten Betonelements. Die vielfältige Gestaltung von Betonelementen ermöglicht es, den Baustoff Beton für anspruchsvolle Bauprojekte und ästhetisch ansprechende Oberflächen zu nutzen. Insbesondere die farbliche Gestaltung und Bedruckung von Betonelementen hat sich als nützliche Technik zur Ausgestaltung von Beton erwiesen. Allerdings sind eine Vielzahl von Herausforderungen bei der Ausgestaltung von Betonelementen zu berücksichtigen, wie beispielsweise die Schwierigkeit, eine gute Haftung von

Materialien auf dem Beton zu erreichen. Außerdem stellt sich bei der Ausgestaltung des Betons das Problem, dass der bereits ausgehärtete Beton schwierig zu gestalten ist, aber viele Materialien nicht vorher aufgetragen werden können, da sie nicht mit den Bedingungen des Aushärtens des Betons kompatibel sind.

Die bekannten Verfahren zum Bedrucken von Betonelementen basieren vor allem auf dem sogenannten Trockendruckverfahren. Hierbei wird nach dem Aushärten des Betons das Betonelement mit einem Material bedruckt. So können Muster auf dem Beton aufgetragen werden und auch farbliche Gestaltungen des Betonelements sind auf diese Weise möglich.

Allerdings wäre die Bedruckung von noch nicht ausgehärtetem, nassem Beton von besonderem Interesse, da die Druckzusammensetzungen durch das Zerfließen im Beton Muster und Strukturen ergeben können, die nicht durch das

Trockendruckverfahren zu erhalten sind. Hierfür müssten die

Druckzusammensetzungen allerdings eine Vielzahl an Bedingungen erfüllen. Sie müssten im richtigen Maße in horizontaler und/oder vertikaler Richtung im Beton zerfließen, um die gewünschten Muster zu ergeben. Gleichzeitig müssten sie eine gute Haftung auf dem ausgehärteten Beton aufweisen und mit den Bedingungen des Aushärtens des Betons kompatibel sein.

In der DE 10 2006 014 900 AI wird ein Nassdruckverfahren für Betonelemente beschrieben. Das dort beschriebene Betonerzeugnis weist an einer Sichtseite eine in den Beton eingebundene Bedruckung auf. Die Bedruckung wird herstellungstechnisch auf dem nassen Beton, der noch nicht abgebunden hat oder höchstens zu einem Teil abgebunden hat, vorgenommen. Allerdings geht die DE 10 2006 014 900 AI nicht auf die genaue Druckzusammensetzung ein und beschäftigt sich nicht mit dem Zerfließen der Druckzusammensetzung auf dem nassen Beton. Somit können nicht die gewünschten zerfließenden Muster auf und/oder im Beton erhalten werden.

Außerdem geht die Druckschrift nicht auf das Problem der Haftung des Materials am ausgehärteten Beton ein und auf die Eigenschaften, die von der

Druckzusammensetzung erfüllt werden müssen, damit die Druckzusammensetzung nicht beim thermischen Aushärten des Betonelements die gewünschte Struktur verliert.

Die vorliegende Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung eines bedruckten Betonelements bereitzustellen, bei dem ein Betonelement mit einer Druckzusammensetzung noch vor dem Aushärten des Betonelements bedruckt wird, wobei die Druckzusammensetzung in horizontaler und/oder vertikaler Richtung zur Oberfläche im Beton zerfließt, gut am Beton haftet und mit den Bedingungen des Aushärtens, insbesondere des thermischen Aushärtens, des Betons kompatibel ist. Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 beschriebene Verfahren und die in den Ansprüchen 35 und 37 beschriebenen Erzeugnisse erfüllt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben und werden nachfolgend wie der allgemeine Erfindungsgedanke im Einzelnen erläutert. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines bedruckten Betonelements, insbesondere eines bedruckten Betonsteins, einer bedruckten Betonplatte oder einer bedruckten Betonstufe, umfasst mindestens folgende Schritte:

Einfüllen von Beton in eine Form unter Ausformung eines Betonelements;

Bedrucken mindestens eines Oberflächenbereichs des Betonelements mit einer Druckzusammensetzung umfassend ein Bindemittel A und einen Farbstoff B, wobei das Bindemittel A mindestens ein Siloxan und mindestens ein Silan enthält; und

Aushärten des Betonelements nach dem Bedrucken.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass die besonderen

Herausforderungen an eine Druckzusammensetzung für das Bedrucken eines noch nicht ausgehärteten Betons von einer Druckzusammensetzung erfüllt werden, die ein Bindemittel A und einen Farbstoff B umfasst, wobei das Bindemittel A ein Siloxan und ein Silan enthält. Wird mindestens ein Oberflächenbereich des Betonelements mit der beschriebenen Druckzusammensetzung bedruckt, so entstehen durch das Zerfließen der Druckzusammensetzung in horizontaler und/oder vertikaler Richtung zur Oberfläche im Beton verschiedene, gestaltende Muster, die auch nach dem

anschließenden Aushärten des Betons gut am Beton haften und durch den Prozess des Aushärtens nicht beschädigt werden.

Das Bedrucken eines nassen, noch nicht ausgehärteten Betonelements mit einer Druckzusammensetzung, die ein Bindemittel A und einen Farbstoff B umfasst, wobei das Bindemittel mindestens ein Siloxan und mindestens ein Silan enthält, ermöglicht den Zugang zu neuen Mustern und Strukturen auf und/oder im Beton, die mit den zuvor existierenden Verfahren nicht zugänglich waren. Durch die spezifische

Zusammensetzung von Siloxan und Silan im Bindemittel A zerfließt die

Druckzusammensetzung im nassen Beton in genau dem richtigen Maß, um interessante Muster zu ergeben. Das Silan geliert beim anschließenden Aushärten des Betons und sorgt für die ausgezeichnete Haftung des Materials am Beton. Im

Gegensatz zu anderen getesteten Materialien zeichnet sich das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Bindemittel A durch eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit aus, weshalb das im nassen Betonelement aufgetragene Muster auch einen

thermischen Aushärtungsschritt gut übersteht.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit eine große Anzahl von neuartigen Strukturen und Mustern auf einem Betonelement ermöglichen. Zum Bedrucken des Betonelements mit der Druckzusammensetzung kann eine Vielzahl an

unterschiedlichen Druckverfahren verwendet werden. Zu den möglichen

Druckverfahren gehören Tintenstrahldruck-, Siebdruck-, Pulverlackierungs-,

Laserdruck-, Nadeldruck-, Elektrostatik-, Flüssigdruck- und/oder

Tampondruck- Verfahren. Es können auch unterschiedliche Druckverfahren

kombiniert werden. Das Tintenstrahldruckverfahren hat sich als besonders bevorzugt herausgestellt, vor allem da es günstig und weit verbreitet ist. Es ist durchaus möglich, auch andere Druckverfahren zum Bedrucken des Betonelements mit der

Druckzusammensetzung zu verwenden. Als besonders bedeutend für das erfindungsgemäße Verfahren hat sich das

Bindemittel A herausgestellt. Das Bindemittel A umfasst mindestens zwei

Komponenten, wobei eine Komponente ein Siloxan ist und eine andere Komponente ein Silan ist. Bei dem Siloxan handelt es sich vorzugsweise um ein Silikonharz, insbesondere um ein kondensiertes, vorvernetztes Silikonharz. Kondensierte, vorvernetzte Silikonharze besitzen die richtigen Eigenschaften, um der

Druckzusammensetzung die nötige Stabilität und Fließbarkeit zu geben. Das

Bindemittel A ist vorzugsweise ein organisch-anorganisches Bindemittel.

Das Bindemittel A enthält als eine Komponente vorzugsweise ein kondensiertes, vorvernetztes Silikonharz mit einem anorganischen Anteil vorzugsweise von 50 bis 85% und/oder einer bevorzugten Kondensationsrate von 30 bis 90%, besonders bevorzugt von 70 bis 90%. Das Silikonharz ist vorzugsweise ein Methyl-,

Methyl/Phenyl- oder Phenyl-Silikonharz. Es kommen auch Mischungen von unterschiedlichen Silikonharzen, insbesondere Mischungen der zuvor genannten Silikonharze, in Betracht.

Das Bindemittel A enthält als weitere Komponente ein Silan. Das Silan ist

vorzugsweise ausgewählt aus Monomeren der Zusammensetzung (R) a -Si-(OR)b mit a = 0, 1 oder 2 und b = 2, 3 oder 4. Hierbei kann R vorzugsweise eine unsubstituierte oder substituierte organische Seitenkette der Zusammensetzung Methyl (Me), Ethyl (Et), Propyl (Pr) und/oder Phenyl (Ph) sein. Besonders bevorzugt wird das Silan ausgewählt aus Me-Si-(OEt) 3 , Pr-Si-(OEt) 3 , Ph-Si-(OMe) 3 , Me 2 Si-(OMe) 2 und Si(0Et) 4 . Es kommen auch Mischungen von unterschiedlichen Silanen, insbesondere

Mischungen der zuvor genannten Silane, in Betracht. Das erfindungsgemäße Bindemittel A kann sehr breite Mischungsverhältnisse der beiden Komponenten, Siloxan und Silan, aufweisen. Insbesondere kann die

Bindemittel A-Mischung vorzugsweise Siloxan und Silan in einem Massenverhältnis von 10:90 bis 90:10, besonders bevorzugt von 50:50 bis 80:20 enthalten. Weiter bevorzugt sind die Massenverhältnisse von Siloxan und Silan im Bindemittel A von etwa 75:25, etwa 70:30, etwa 65:35, etwa 60:40 und etwa 55:45.

Das erfindungsgemäße Bindemittel A kann mit Lösungsmitteln verdünnt werden. Vorzugsweise sind die Lösungsmittel ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus Wasser, Alkoholen, Estern, Siedebenzinen, aromatischen Lösungsmitteln und Mischungen davon. Bevorzugte Verdünnungen des Bindemittels in den

Lösungsmitteln haben einen Feststoffwert von 10 bis 100 Gew.%, weiter bevorzugt von 40 bis 80 Gew.%, besonders bevorzugt von 60 bis 80 Gew.%, gemessen nach DIN EN ISO 3251:2008. Für das erfindungsgemäße Verfahren können unterschiedlichste Farbstoffe als

Farbstoff B eingesetzt werden. So kann Farbstoff B vorzugsweise ausgewählt sein aus anorganischen und organischen Farbstoffen und/oder Pigmenten, insbesondere aus Rußen, Eisenoxiden, fluoreszierenden Farbstoffen, IR-absorbierenden Farbstoffen, UV-reflektierenden Farbstoffen, elektrisch leitenden Pigmenten, elektrisch

isolierenden Pigmenten und magnetischen Füllstoffen. Besonders bevorzugt ist Farbstoff B ausgewählt aus anorganischen Farbstoffen und/oder Pigmenten wie etwa Eisenoxidpigmenten (rot, gelb, schwarz), Kobaltoxidpigmenten (blau, grün) und/oder Titanoxidpigmenten (weiß).

Eine weitere Besonderheit der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Druckzusammensetzung ist, dass der Einsatz eines Härtungskatalysators optional ist. Andere Druckzusammensetzungen benötigen häufig große Mengen an

Härtungskatalysatoren. Da im erfindungsgemäßen Verfahren die

Druckzusammensetzung auf den frischen Beton noch vor dem Aushärten aufgetragen wird, kann das im Beton enthaltene alkalische Milieu als Katalysator für die

Aushärtung der Druckzusammensetzung dienen. Es kann allerdings Fälle geben, in denen es durchaus sinnvoll ist, wenn die Druckzusammensetzung weiterhin einen Härtungskatalysator C enthält. Der Härtungskatalysator C ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Phosphorsäure, Phosphorsäureester, Phosphorsäurediester, Phosphonsäure, Phosphonsäureester, Phosphonsäurediester, Metallalkoxiden einschließlich Aluminium-, Titan- und Zirkonalkoxiden, Aminen und Aminosilanen. Der Härtungskatalysator C kann in vergleichsweise geringen Mengen eingesetzt werden, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.%, besonders bevorzugt in einer Menge von 2,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Druckzusammensetzung.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann neben den bereits beschriebenen

Verfahrensschritten noch weitere Verfahrensschritte umfassen. Vorzugsweise wird der Beton nach dem Einfüllen in die Form verdichtet, insbesondere mittels Vibration und/oder mittels eines Stempels. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Beton vor dem Bedrucken verdichtet wird. Das Verdichten sorgt für eine gleichmäßige

Oberfläche des Betons und hilft dabei, Luft aus dem Beton auszutreiben. Gemäß einer Ausführungsform wird der Beton vor dem Bedrucken aus der Form entnommen. Dieser Verfahrensschritt wird gemeinhin als„Entschalung" bezeichnet. Der Beton kann gemäß einer alternativen Ausführungsform auch nach dem

Bedrucken aus der Form entnommen werden. Die Entschalung findet besonders bevorzugt nach dem Verdichten des Betons statt. Somit ist eine besonders bevorzugte Verfahrensabfolge:

Einfüllen des Betons in eine Form unter Ausformung eines Betonelements; - Verdichten des Betons;

Entschalung des Betonelements;

Bedrucken mindestens eines Oberflächenbereichs des Betonelements; - Aushärten des Betonelements nach dem Bedrucken. Bei einem weiteren, bevorzugten Verfahrensschritt wird der Beton einer

strukturverleihenden Oberflächenbehandlung, vorzugsweise durch Bürsten oder Prägen, unterzogen. Als eine solche strukturverleihende Oberflächenbehandlung kommt in bevorzugter Weise das Verfahren zur Behandlung von Oberflächen aus der DE 100 54 581 AI in Betracht. Die strukturverleihende Oberflächenbehandlung findet vorzugsweise nach dem Bedrucken des Betonelements statt. Weiter bevorzugt findet die strukturverleihende Oberflächenbehandlung vor dem Aushärten des Betons statt. Besonders bevorzugt findet die strukturverleihende Oberflächenbehandlung nach dem Bedrucken und vor dem Aushärten des Betons statt. Durch diese Reihenfolge der Verfahrensschritte lassen sich synergistische Gestaltungseffekte zwischen dem Bedrucken und der strukturverleihenden Oberflächenbehandlung erreichen, da die strukturverleihende Oberflächenbehandlung einen Einfluss auf die bereits bedruckten Muster haben kann und sich somit weitere Muster und Gestaltungen des

Betonelements eröffnen. Bei dem in die Form einzufüllenden Beton kann es sich um beliebige Betonarten handeln. Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in die Form ein Kernbeton (Rohbeton) eingefüllt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird in die Form ein Vorsatzbeton eingefüllt.

Besonders bevorzugt werden in die Form ein Kernbeton und ein Vorsatzbeton eingefüllt. Wenn sowohl ein Kernbeton als auch ein Vorsatzbeton in die Form eingefüllt wird, besteht eine bevorzugte Reihenfolge des Einfüllens darin, zuerst den Kernbeton in die Form einzufüllen und anschließend den Vorsatzbeton in die Form einzufüllen. Dadurch liegt der Vorsatzbeton auf dem günstigeren Kernbeton und stellt die sichtbare Oberfläche des Betonelements dar. Die Reihenfolge kann allerdings auch umgedreht werden, beispielsweise wenn das Betonelement noch vor dem Bedrucken umgedreht wird. Vorzugsweise findet die erfindungsgemäße Bedruckung des Betons auf dem Vorsatzbeton statt. Dadurch lassen sich besonders schöne Betonelemente erhalten. Wenn sowohl ein Kernbeton als auch ein Vorsatzbeton in die Form eingefüllt wird, können die Mengenverhältnisse zwischen Kern- und Vorsatzbeton aus einem breiten Bereich ausgewählt sein. Es ist bevorzugt, wenn mehr Kernbeton als

Vorsatzbeton verwendet wird, da dadurch ein ökonomischeres Verfahren möglich ist.

Von besonderer Bedeutung für das erfindungsgemäße Verfahren ist die

Zusammensetzung des zu bedruckenden Betons. Besonders gute Ergebnisse können erzielt werden, wenn der zu bedruckende Beton zum Zeitpunkt des Bedruckens einen Wasser-Bindemittel-Wert (w/b-Wert) von 0,30 bis 0,50 aufweist. Experimentelle Studien haben gezeigt, dass besonders ein Beton mit einem w/b-Wert von 0,31 bis 0,45, vorzugsweise 0,35 bis 0,40, sehr gute Druckergebnisse ermöglicht. Insbesondere wurde festgestellt, dass mit der erfindungsgemäß eingesetzten

Druckzusammensetzung eine besonders gute Haftfestigkeit einerseits sowie homogene Zerfließeigenschaften andererseits erzielt werden können, wenn ein Beton verwendet wird, der zum Zeitpunkt des Bedruckens die genannten w/b-Werte aufweist.

Es hat sich ferner gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein besonders gutes Druckbild erzeugt werden kann, wenn ein Beton verwendet wird, dessen

Bindemittelanteil in einem bestimmten Zahlenbereich liegt. Der Bindemittelanteil des zu bedruckenden Betons beträgt nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung von 10 bis 35 Gew.%, weiter bevorzugt 17,5 bis 20,5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Betons. Diese Bereiche gelten insbesondere, wenn Zement als Bindemittel eingesetzt wird. Wird Geopolymer als Bindemittel eingesetzt, beträgt der Bindemittelanteil des zu bedruckenden Betons vorzugsweise 25 bis 30 Gew.% (Feststoffkomponente) und 2,5 Gew.% bis 6 Gew.% Aktivatorflüssigkeit (bevorzugt etwa 4,5 Gew.%), bezogen auf die Gesamtzusammensetzung des Betons.

Vorzugsweise enthält der zu bedruckende Beton ein anorganisches Bindemittel. Besonders bevorzugte anorganische Bindemittel sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zement, Alkalisilikat-basierte Bindemittel (Geopolymere),

hydraulischer Kalk, Gips und Mischungen davon.

Der zu bedruckende Beton enthält vorzugsweise einen Vorsatzbeton auf Basis von Zement, (Brech)Sand-Kies-Splitt-Gemisch und Wasser. Dieser Vorsatzbeton zeichnet sich durch gute mechanischen Eigenschaften und ein ansprechendes Erscheinungsbild aus. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der

Vorsatzbeton außerdem Farbpigmente, Zusatzmittel und/oder Zusatzstoffe zur Verbesserung der Verarbeitungs- oder Produkteigenschaften. Die Auswahl der Zusatzstoffe hängt unter anderem von anderen Parametern des Verfahrens sowie von der gewünschten Verwendung des Betonelements ab. Durch die besondere

Zusammensetzung des Vorsatzbetons und die optionalen Farbpigmente, Zusatzmittel und/oder Zusatzstoffe zur Verbesserung der Verarbeitungs- oder

Produkteigenschaften können besonders viele unterschiedlich bedruckte und gestaltete Betonelemente gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden.

Zum weiteren Schutz der Oberfläche des Betonelements kann gemäß einer

bevorzugten Ausführungsform nach dem Bedrucken des Betonelements mindestens eine Deckschicht D auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements gebracht werden. Die Deckschicht D kann vor und/oder nach dem Aushärten des Betons aufgebracht werden. Je nachdem, ob die Deckschicht vor oder nach dem Aushärten des Betons aufgebracht wird, kann diese in ihrer Zusammensetzung variieren. Als Deckschicht, die vor dem Aushärten des Betons aufgebracht wird, kann beispielsweise eine thermisch aushärtende Deckschicht verwendet werden. Als Deckschicht, die nach dem Aushärten des Betons aufgebracht wird, kommt hingegen, wie weiter unten näher ausgeführt, beispielsweise eine UV-härtende Deckschicht in Betracht.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Deckschicht D eine Deckschicht auf Basis eines wasserbasierenden Lackes, insbesondere eines

wasserbasierenden Acrylat- und/oder Polyurethan- und/oder Epoxidharzes. Die wasserbasierten Acrylat- und/oder Polyurethan- und/oder Epoxidharze eignen sich für das Aufbringen auf das bedruckte Betonelement vor und/oder nach dem

Aushärten des Betons, besonders aber eignen sie sich für das Aufbringen auf das bedruckte Betonelement nach dem Aushärten des Betons. Die wasserbasierten

Acrylat- und/oder Polyurethan- und/oder Epoxidharze zeigen besonders gute Schutz- und Deckeigenschaften, wenn sie einen Feststoffgehalt von 20 bis 45 Gew.%

aufweisen. Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die

Deckschicht D eine Deckschicht auf Basis eines Sol-Gel-Lacks, vorzugsweise eines Sol-Gel-Lacks auf Silikonharz/Silan-Basis. Der Sol-Gel-Lack weist vorzugsweise einen relativ hohen Feststoffgehalt von 60 bis 100 Gew.% auf. Besonders bevorzugt weist der Sol-Gel-Lack einen Feststoffgehalt von mindestens 80 Gew.% auf (high-solid Lack). Der Feststoffgehalt des Sol-Gel-Lacks wird vorzugsweise nach DIN EN ISO 3251:2008 bestimmt. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Sol-Gel-Lack der optionalen Deckschicht D eine wässrige Emulsion. Eine Deckschicht auf Basis eines Sol-Gel-Lackes eignet sich für das Aufbringen auf das bedruckte Betonelement vor und/oder nach dem Aushärten des Betons, besonders aber eignen sie sich für das Aufbringen auf das bedruckte Betonelement vor dem Aushärten des Betons. Wird eine Deckschicht auf Basis eines Sol-Gel-Lacks vor dem Aushärten des Betons auf das bedruckte Betonelement aufgebracht, so kann der Sol-Gel-Lack beim Aushärten des Betons auch selbst aushärten. Auf diese Weise ist kein weiterer Aushärtungsschritt nötig. Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung eignet sich eine Deckschicht D, insbesondere eine Deckschicht D auf Basis eines Sol- Gel-Lacks, auch als Primer (Haftvermittler) vor dem Bedrucken des Betons. Zu diesem Zweck kann die Deckschicht D vor dem Bedrucken auf die Oberfläche des noch nicht ausgehärteten Betons aufgebracht werden. Durch das optionale Aufbringen einer Deckschicht D als Primer vor dem Bedrucken kann die Haftung der

Druckzusammensetzung an dem Beton weiter verbessert werden.

Die optionale Deckschicht D ist nach einer bevorzugten Ausführungsform eine Deckschicht auf Basis eines unter Einwirkung von Wärme und/oder

elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, selbstständig

aushärtenden Lackes. Wird die Deckschicht D nach dem Bedrucken und vor dem

Aushärten auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements aufgetragen, so handelt es sich nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung um eine Deckschicht D auf Basis eines thermisch aushärtenden Lackes. Dadurch kann der Lack beim Aushärten des Betons mitaushärten. Wird die Deckschicht D nach dem

Aushärten auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements aufgetragen, so handelt es sich nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung um eine Deckschicht D auf Basis eines unter Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, aushärtenden Lackes. Bei dem Lack kann es sich beispielsweise um einen wasserbasierten oder nicht-wasserbasierten Lack, insbesondere UV-Lack, handeln. Wird ein nicht-wasserbasierter Lack eingesetzt, weist dieser vorzugsweise einen Feststoffgehalt von 100 Gew.% auf. Vorzugsweise wird ein sogenannter„100% UV-Lack ohne Lösungsmittel" eingesetzt. Mit dieser

Verfahrensweise kann eine Deckschicht D auf das ausgehärtete Betonelement auf den bedruckten Oberflächenbereich aufgetragen und in einem separaten Schritt durch den Einfluss von elektromagnetischer Strahlung, insbesondere UV-Strahlung, ausgehärtet werden. Die optionale Deckschicht D kann auf unterschiedliche Weise auf den bedruckten Oberflächenbereich des Betonelements aufgetragen werden. Bevorzugte Verfahren zum Auftragen der Deckschicht sind das Sprüh-, Walz-, oder Vorhanggießverfahren.

Die Erfindung stellt ferner ein bedrucktes Betonelement bereit, erhältlich nach einem Verfahren, das mindestens folgende Schritte umfasst:

Einfüllen von Beton in eine Form unter Ausformung eines Betonelements;

Bedrucken mindestens eines Oberflächenbereichs des Betonelements mit einer Druckzusammensetzung umfassend ein Bindemittel A und einen Farbstoff B, wobei das Bindemittel A mindestens ein Siloxan und mindestens ein Silan enthält; und

- Aushärten des Betonelements nach dem Bedrucken.

Bevorzugt ist das erfindungsgemäße bedruckte Betonelement ein bedruckter

Betonstein, eine bedruckte Betonplatte oder eine bedruckte Betonstufe.

Die Erfindung stellt ferner ein Betonelement, insbesondere einen Betonstein, eine Betonplatte oder eine Betonstufe bereit, welches an mindestens einer Sichtseite eine in den Beton eingebundene Bedruckung aufweist, wobei die Bedruckung mit einer Druckzusammensetzung erzeugt worden ist, die ein Bindemittel A und einen

Farbstoff B umfasst und wobei das Bindemittel A ein Siloxan und ein Silan enthält. Das Bindemittel A und/oder der Farbstoff B des erfindungsgemäßen Betonelements sind bevorzugt wie in einem der vorherigen Absätze definiert. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die bedruckte Sichtseite des Betonelements mindestens eine Deckschicht D auf. Die mindestens eine Deckschicht D des

erfindungsgemäßen Betonelements ist vorzugsweise wie in einem der vorherigen Absätze definiert. Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das allein dem Verständnis der Erfindung dient und diese nicht beschränken soll. Beispiel

Ein Rohbeton wurde in eine Form für einen Pflasterstein eingefüllt. Anschließend wurde ein Vorsatzbeton bestehend aus Zement, einem

(Brech)Sand-Kies-Splitt-Gemisch und Wasser mit einem Wasser-Bindemittel-Wert (w/b-Wert] von 0,35, einem Größtkorn von 4 mm und einem Zementanteil in der Vorsatzbetonschicht von 19 Gew.%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung der Vorsatzbetonschicht, auf den Kernbeton und in die Form eingefüllt. Mit einem

Rüttelstampfverfahren wurde anschließend der Beton zu einem Pflasterstein verdichtet und das Betonelement wurde direkt im Anschluss von der Form entschalt. Direkt nach der Entschalung wurde der feuchte Beton mit einem Tintenstrahldrucker mit einer Tinte bedruckt. Die Tinte wurde wie folgt hergestellt:

30 g Silres MSE100 (Silikonharz; WACKER CHEMIE AG) und 30 g Dynasil A

(Tetraethylorthosilicat; EVONIK INDUSTRIES AG] wurden vermischt und für 10 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden 18 g Bayferrox 306 schwarz (Farbstoff; LANXESS AG], 3 g Silbond 6000 EST (Si0 2 Pulver; QUARZWERKE GmbH], 2,5 g 3-Aminopropyltriethoxysilan, 0,18 g Tego Glide 410 (Additiv;

TEGO/EVONIK INDUSTRIES AG] und 3 g Hordaphos MDAH (Phosphorsäureester; CLARIANT AG] zur Mischung unter Rühren hinzugegeben und die gesamte Mischung wurde für 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Die erhaltene Tinte konnte direkt im Anschluss eingesetzt werden.

Durch das Bedrucken des feuchten Betons mit der Tinte entstand ein Druckbild.

Anschließend wurde das Druckbild mit einem Klarlack auf Basis einer

Sol-Gel-Mischung versehen. Das Betonelement wurde bei einer Temperatur von 25 bis 30 °C für eine Dauer von 12 Stunden ausgehärtet. Abschließend wurde eine weitere Klarlackschicht auf Basis eines wässrigen Acrylat/Polyurethan-Gemisches auf das ausgehärtete Betonelement aufgetragen und unter einer UV-Lampe ausgehärtet. Der auf diese Weise erhaltene Pflasterstein hatte eine Spaltzugfestigkeit bestimmt nach DIN EN 1338 von > 2,6 MPa und im Falle einer Platte eine Biegezugfestigkeit von > 4,0 MPa sowie einen Abriebwiderstand gemäß DIN EN 1338, Anhang H von

< 18000 cm 3 /5000mm 2 auf. Weiterhin hatte die ausgehärtete Betonschicht des

Pflastersteins eine Dichte gemäß DIN EN 13369 von > 2,25 kg / m 3 . Das Druckbild auf dem Betonelement war nach dem Aushärten des Betons und Lacks komplett erhalten geblieben.