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Title:
METHOD FOR PRODUCING ROLLING STOCK BY MEANS OF A COMBINED CONTINUOUS CASTING AND ROLLING SYSTEM, CONTROL DEVICE FOR A COMBINED CONTINUOUS CASTING AND ROLLING SYSTEM, AND COMBINED CONTINUOUS CASTING AND ROLLING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/019917
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a combined continuous casting and rolling system, to a control device for a combined continuous casting and rolling system, and to a method for producing rolling stock (B), in particular metal strip, by means of a combined continuous casting and rolling system, comprising a casting device (1, 1') for casting metal and a roll train (2) comprising at least one roll stand for hot forming the rolling stock (B), wherein the combined continuous casting and rolling system is operated such that the rolling stock (B) extends continuously between the casting device (1, 1') and the roll train (2), wherein rolling stock is continually supplied to the roll train (2), wherein a target thickness progression according to which the roll train (2) rolls the rolling stock (B) is predetermined for the roll train (2). Because the thickness progression has at least two different target thicknesses for different sections in the longitudinal direction of the rolling stock (B) and the thickness progression is designed such that the first and/or the second target thicknesses are set at least twice, it is possible for longitudinally profiled rolling stock to be produced considerably more inexpensively than with conventional processes. To this end, the combined continuous casting and rolling system is operated such that an infeed rate (V) of the rolling stock (B) into the roll stand is set to less than 7 metres/second, in particular less than 5 metres/second, in particular between 1 metre/second and 4 metres/second.

Inventors:
WINTER GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/062963
Publication Date:
February 16, 2012
Filing Date:
July 28, 2011
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
WINTER GUENTHER (DE)
International Classes:
B22D11/06; B21B1/46; B21B37/24
Domestic Patent References:
WO2000021695A12000-04-20
WO2000013820A12000-03-16
Foreign References:
US20090139290A12009-06-04
JPS6340604A1988-02-22
US4248072A1981-02-03
US20100000705A12010-01-07
EP1044734A22000-10-18
DE19840898A12000-03-16
DE10041280A12002-03-21
Other References:
HACHMANN B ET AL: "WALZEN BELASTUNGSOPTIMIERTER LAENGSPROFILE", UMFORMTECHNIK. AACHENER STAHLCOLLOQUIUM, XX, XX, 1 January 1992 (1992-01-01), pages 4.2.01 - 4.2.06, XP000856454
SCHWARZ N ET AL: "FLEXIBEL GEWALZTE BLECH FUER BELASTUNGSANGEPASSTE WERKSTUECKE", WERKSTATT UND BETRIEB, CARL HANSER VERLAG GMBH & CO. KG, DE, vol. 131, no. 5, 1 May 1998 (1998-05-01), pages 424 - 427, XP000776752, ISSN: 0043-2792
KOPP R ET AL: "BELASTUNGSANGEPASSTE BLECHE DURCH FLEXIBLES WALZEN", VDI Z, SPRINGER VDI VERLAG, DE, no. SPECIAL ISSUE, 1 October 1998 (1998-10-01), pages 50/51 - 53, XP000827017, ISSN: 0042-1766
HAUGER A: "KOSTENGUENSTIGES VERFAHREN DURCH FLEXIBLES WALZEN BELASTUNGSGERECHT ERZEUGTE BLECHDICKENPROFILE", FERTIGUNG, VERLAG MODERNE INDUSTRIE,LANDSBERG, DE, vol. 23, no. 10, 1 October 1995 (1995-10-01), pages 40 - 42, XP001040097, ISSN: 0936-8760
R. KOPP: "Some current development trends in metal-forming technology", JOURNAL OF MATERIALS PROCESSING TECHNOLOGY, no. 60, 1996, pages 1 - 9, XP002614825
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Walzgut (B) , insbesondere Metallband, mittels einer Gießwalzverbundanlage, umfassend eine Gießeinrichtung (1, 1') zum Vergießen von Metall und eine wenigstens ein Walzgerüst umfassende Walzstraße (2) zur Warmum¬ formung des Walzgutes (B) , wobei die Gießwalzverbundanlage derart betrieben wird, dass sich das Walzgut (B) zwischen der Gießeinrichtung (1, 1') und der Walzstraße (2) durchgehend erstreckt, wobei der Walzstraße (2) kontinuierlich Walzgut (B) zugeführt wird, wobei der Walzstraße (2) ein Soll- Dickenverlauf vorgegeben wird, gemäß welchem die Walzstraße (2) das Walzgut (B) walzt, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Dickenverlauf wenigstens zwei un- terschiedliche Soll-Dicken für unterschiedliche Abschnitte in Längsrichtung des Walzgutes (B) aufweist, und dass der

Dickenverlauf derart ausgebildet ist, dass die erste und/oder die zweite Soll-Dicke wenigstens zweimal eingestellt wird, wobei die Gießwalzverbundanlage derart betrieben wird, dass eine Einlaufgeschwindigkeit (V) des Walzgutes (B) in das

Walzgerüst kleiner als 7 Meter/Sekunde, insbesondere kleiner als 5 Meter/Sekunde, insbesondere zwischen 1 Meter/Sekunde und 4 Meter/Sekunde, eingestellt ist. 2. Verfahren nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass zusätzlich zu den wenigstens zwei unterschiedlichen Soll-Dicken zugehörige Soll-Walzkräfte und/oder Soll-Walzspaltöffnungen vorgegeben werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Dicken¬ verlauf sich wiederholende, insbesondere sich periodisch wie¬ derholende, Dickenänderungen in Längsrichtung des Walzgutes (B) umfasst.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass zwischen der Gießeinrichtung (1, 1') und der Walzstraße (2) ein Bandspeicher (S, S' ) , insbesondere eine Bandschlinge (S), vorhanden ist, mit welchem durch den vorgegebenen Dickenverlauf verursachte Massenflussschwankungen ausgeglichen werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Gießein- richtung (1, 1') derart betrieben wird, dass mittels der Gießeinrichtung (1, 1') ein vorgegebener, mit dem Soll- Dickenverlauf abgestimmter Ist-Dickenverlauf des Walzgutes (B) hergestellt wird, welchen das Walzgut (B) vor Eintreten in die Walzstraße (2) aufweist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Walz¬ straße (2) in Massenflussrichtung eine Dickenmesseinrichtung (3) nachgeordnet ist, mittels welcher die gewalzte Dicke des Walzgutes (B) erfasst wird, wobei wenigstens ein Stellglied für die Walzstraße (2), insbesondere wenigstens eines Walzge- rüsts, in Abhängigkeit von der erfassten Dicke und dem vorge¬ gebenen Dickenverlauf eingestellt wird. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Walz¬ straße (2) in Massenflussrichtung eine Planheitsmesseinrich- tung (4) nachgeordnet ist, mittels welcher die Planheit des Walzgutes (B) erfasst wird, wobei wenigstens ein Stellglied, insbesondere ein Biegezylinder, für die Walzstraße (2) in Ab¬ hängigkeit von der erfassten Planheit und eines vorgegebenen Dickenverlaufs eingestellt wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Dicken¬ verlauf mit einer Walzstraße (2) eingestellt wird, welche ein Walzgerüst umfasst, welches einen Satz Arbeitswalzen auf- weist, die einen Durchmesser (D) kleiner 800 Millimeter, insbesondere 200 Millimeter bis 600 Millimeter, aufweisen.

9. Verfahren nach Anspruch 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Einlauf¬ geschwindigkeit derart eingestellt und das Walzgerüst derart ausgelegt ist, dass ein Verhältnis einer Einlaufgeschwindig- keit (V) des Walzgutes (B) in das Walzgerüst zu einer maxima¬ len Anstellgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des Walzgerüsts zur Dickenbeeinflussung des Walzgutes (B) kleiner als 3500, insbesondere kleiner als 2000, insbesondere zwischen 200 und 1500, ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass als Gießein¬ richtung (1, 1') eine Zweirollengießeinrichtung (1) oder eine Umlaufbandgießeinrichtung (1') verwendet wird.

11. Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) für eine Gießwalz- verbundanlage zum Herstellen von in Längsrichtung dickenprofiliertem Walzgut (B) , mit einem maschinenlesbaren Programmcode (12), welcher Steuerbefehle umfasst, welche die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche veranlassen.

12. Gießwalzverbundlage zum Herstellen von in seiner Längsrichtung dickenprofiliertem Walzgut (B) , wobei sich das Walzgut (B) im stationären Betrieb durchgehend von der Gießeinrichtung (1, 1') zu einer wenigstens ein Walzgerüst umfassen- den Walzstraße (2) erstreckt, mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) nach Anspruch 11, wobei die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) mit der Walzstraße (2) wirkverbunden ist. 13. Gießwalzverbundlage nach Anspruch 12,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Walz¬ straße (2) ein Walzgerüst umfasst, welches einen Satz Ar¬ beitswalzen aufweist, welche einen Durchmesser (D) kleiner 800 Millimeter, insbesondere 200 Millimeter bis 600 Millimeter aufweisen, wobei das Walzgerüst derart ausgelegt und der¬ art betrieben ist, dass ein Verhältnis einer Einlaufgeschwin- digkeit (V) des Walzgutes (B) in das Walzgerüst zu einer ma- ximalen Anstellgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des Walzge- rüsts zur Dickenbeeinflussung des Walzgutes (B) kleiner als 3500, insbesondere kleiner als 2000, insbesondere zwischen 200 bis 1500, ist. 14. Gießwalzverbundlage nach Anspruch 12 oder 13,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass zusätzlich die Gießeinrichtung (1, 1') mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (10) nach Anspruch 11 wirkverbunden ist. 15. Gießwalzverbundlage nach einem der Ansprüche 12 bis 14, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Gießein¬ richtung (1, 1') als Zweirollengießeinrichtung (1) oder als Umlaufbandgießeinrichtung (1') ausgebildet ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Herstellen von Walzgut mittels einer Gießwalz- verbundanlage, Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Gießwalzverbundanlage und Gießwalzverbundanlage

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Walzgut, insbesondere Metallband, mittels einer Gießwalzverbund ¬ anlage, umfassend eine Gießeinrichtung zum Vergießen von Metall und eine wenigstens ein Walzgerüst umfassende Walzstraße zur Warmumformung des Metalls, wobei die Gießwalzverbundanla ¬ ge derart betrieben wird, dass sich das Walzgut zwischen der Gießeinrichtung und der Walzstraße durchgehend erstreckt, wo ¬ bei der Walzstraße kontinuierlich Walzgut zugeführt wird, wo ¬ bei der Walzstraße ein Soll-Dickenverlauf vorgegeben wird, gemäß welcher die Walzstraße das Walzgut walzt. Ferner be ¬ trifft die Erfindung eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Gießwalzverbundanlage sowie eine Gießwalzverbundan ¬ lage zum Herstellen von in seiner Längsrichtung dickenprofiliertem Walzgut.

Die Erfindung betrifft das technische Gebiet des Walzens von Walzgut, insbesondere von Metallband, insbesondere von soge ¬ nannten „Tailored Blanks", d.h. Walzgut mit gewünschtem Di ¬ ckenprofil in Längsrichtung des Walzgutes. Wenn das Walzgut ein Metallband ist, wird ein derartiges Metallband auch als längsprofiliertes Metallband bezeichnet. Der zugehörige Pro- zess ist auch als flexibles Walzen bekannt. Flexibles Walzen wird aus verschiedenen unten erläuterten Gründen heute nur im Kaltwalzbereich eingesetzt. Die mit diesen Verfahren hergestellten Produkte werden bspw. im Automobilbau eingesetzt, um die Sicherheit der Fahrzeuginsassen bei gleichzeitig mög ¬ lichst geringem Gewicht des Automobils zu erhöhen.

Aus der Offenlegungsschrift DE10041280A1 ist ein Verfahren zum flexiblen Kaltwalzen von Metallband bekannt. Aus der WO 00/13820 ist ein Verfahren zum Herstellen von Metallbändern mittels eines Warmwalzverfahrens bekannt, deren Dicke sich stetig in Längsrichtung ändern. Diese variable Dicke wird mittels eines variablen Gießrollenspalts sowie der Kühlung der Gießrollen eingestellt. Nachteil dieser Lösung ist es, dass Dickeneinstellungen mittels der Gießrollen ungenau und schwer steuerbar sind. Ferner sind nur bestimmte Dickenverläufe herstellbar. Hierdurch ist die Flexibilität der Anlage eingeschränkt.

Mit konventionellen Warmwalzstraßen findet heute keine Herstellung von „tailored blanks" statt. Denn die erreichbaren minimalen Warmband-Dicken liegen in der Regel im Bereich von 1,2 bis 1,5 Millimeter, was für tailored blanks, welche häu- fig minimale Dicken von 0, 6 mm benötigen, nicht ausreichend ist. Daher kann der erforderliche Dickenbereich mittels herkömmlicher Warmwalzstraßen für tailored blanks nur unzureichend abgedeckt werden. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung bereitzustellen, mittels welchen längsprofiliertes Walzgut deutlich günstiger hergestellt werden kann als mit herkömmlichen Prozessen. Der verfahrensmäßige Teil wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen von Walzgut, insbesondere Metallband, mittels ei ¬ ner Gießwalzverbundanlage, umfassend eine Gießeinrichtung zum Vergießen von Metall und eine wenigstens ein Walzgerüst um ¬ fassende Walzstraße zur Warmumformung des Walzgutes, wobei die Gießwalzverbundanlage derart betrieben wird, dass sich das Walzgut zwischen der Gießeinrichtung und der Walzstraße durchgehend erstreckt, wobei der Walzstraße kontinuierlich Walzgut zugeführt wird, wobei der Walzstraße ein Soll-Dicken ¬ verlauf vorgegeben wird, gemäß welchem die Walzstraße das Walzgut walzt, wobei der Dickenverlauf wenigstens zwei unter ¬ schiedliche Soll-Dicken für unterschiedliche Abschnitte in Längsrichtung des Walzgutes aufweist, und dass der Dickenver ¬ lauf derart ausgebildet ist, dass die erste und/oder die zweite Soll-Dicke wenigstens zweimal eingestellt wird, wobei die Gießwalzverbundanlage derart betrieben wird, dass eine Geschwindigkeit des Walzgutes unmittelbar in Massenflussrich- tung vor dem Walzgerüst kleiner als 7 Meter/Sekunde, insbe- sondere kleiner als 5 Meter/Sekunde, eingestellt ist.

Unter Walzgut wird hierbei insbesondere ein Metallband ver ¬ standen, das Walzgut kann jedoch alternativ ein Langprodukt wie z.B. Draht, Stabstahl oder Profile aus Stahl oder aus ei- nem Nichteisenmetall wie Aluminium oder Magnesium sein. Die Begriffe „Metallband" und „Warmband" werden weiter im Text als Synonyme für „Walzgut" verwendet, so dass der Gegenstand der Erfindung nicht nur auf bandförmige Produkte einge ¬ schränkt ist.

Die Verwendung einer Gießwalzverbundanlage, deren Aggregate durch das einteilig ausgebildete Walzgut gekoppelt sind, er ¬ laubt eine Herstellung von längsprofiliertem Warmband bereits beim Warmwalzen. Denn aufgrund des Gießwalzverbunds wird in der Regel die Geschwindigkeit des Bandes am Ausgang der Warm ¬ walzstraße wesentlich durch die Gießgeschwindigkeit und die mittels der Anlage vorgenommene Dickenabnahme bestimmt. Auf ¬ grund dieser Kopplung werden in der Walzstraße maximale Band ¬ geschwindigkeiten erreicht, welche signifikant unterhalb der üblichen Bandgeschwindigkeiten von 10 bis 20 Meter/Sekunde bei herkömmlichen, nicht im gekoppelten Betrieb arbeitenden Warmwalzwerken liegen.

Darüber hinaus ist insbesondere beim Dünnbandgießen oder Dünnbrammengießen der für „tailored blanks" erforderliche Di ¬ ckenbereich gut abdeckbar.

Als Gießeinrichtungen können beliebige Gießwalzverbundanlagen geeignete Gießeinrichtungen verwendet werden.

Somit wird es möglich, mittels eines Walzgerüsts ein Längs ¬ profil in das Warmband in wirtschaftlicher Weise einzubringen . Dadurch kann ein flexibler Kaltwalzschritt vollumfanglich entfallen. Damit kann ein gesamter Anlagenteil, nämlich das Kaltwalzwerk zur Herstellung von längsprofiliertem Walzgut, entfallen. Dies führt zu erheblichen Einsparungen bei Investitionskosten und Betriebskosten.

Als Dickenverlauf in Längsrichtung können beliebige Dickenverläufe vorgegeben werden, je nachdem was von den Abnehmern des hergestellten Produkts gewünscht wird. Insbesondere peri ¬ odische Dickenprofile in Längsrichtung sind auf diese Weise sehr effizient herstellbar.

In einer vorteilhaften Aus führungs form des Verfahrens werden zusätzlich zu den wenigstens zwei unterschiedlichen Soll- Dicken zugehörige Soll-Walzkräfte und/oder Soll-Walzspalt ¬ öffnungen vorgegeben. Hierdurch wird die Genauigkeit für die Herstellung eines längsprofilierten Walzgutes weiter erhöht.

In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Dickenverlauf sich wiederholende, insbesondere sich periodisch wiederholen de, Dickenänderungen in Längsrichtung des Walzgutes. Hierdurch können effektiv große Stückzahlen an in Längsrichtung profilierten Metallblechen erzeugt werden, welche bspw. nach dem Walzen direkt aus dem Walzgut geschnitten werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist zwischen der Gießeinrichtung und der Walzstraße ein Bandspeicher, insbesondere eine Bandschlinge, vorhanden, mit welchem durch den vorgegebenen Dickenverlauf verursachte Massenflussschwankungen in der Gießwalzverbundanlage ausgeglichen werden. Dies ist besonderes einfach und effektiv bei Dünnbandgießwalzverbundanlagen möglich. Denn aufgrund des geringen Durchmessers des gegossenen Metallbands beim Dünnband ¬ gießen weist das gegossene Band bereits eine ausreichende Verformbarkeit auf, welche es erlaubt, dass sich zwischen Walzgerüst und Gießeinrichtung bspw. eine durch die Schwerkraft bedingte Bandschlinge ausbildet. Diese ist als Band ¬ speicher zwischen Gießeinrichtung und Walzstraße nutzbar. Ein Bandspeicher ist deshalb sehr vorteilhaft, da die Massen- flussschwankungen in der Gießwalzanlage, insbesondere in der Walzstraße, - verursacht durch die Dickenänderungen in Längs ¬ richtung des Metallbands - hierdurch kompensiert werden kön- nen. Dies wiederum erlaubt es, bspw. Bandrisse zu vermeiden.

Für den Bandspeicher kann insbesondere als Bandspeichervorrichtung ausgebildet sein, welche derart betrieben wird, dass durch den vorgegebenen Dickenverlauf verursachte Massenfluss- Schwankungen in der Gießwalzverbundanlage ausgeglichen werden .

In einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung wird die Gießeinrichtung derart betrieben, dass mittels der Gieß- einrichtung ein vorgegebener, mit dem Soll-Dickenverlauf abgestimmter Ist-Dickenverlauf des Walzgutes hergestellt wird, welchen das Walzgut vor Eintreten in die Walzstraße aufweist. Hierdurch wird das wenigstens eine Walzgerüst bei der Längs- profilierung des Walzgutes durch die Gießeinrichtung unter- stützt. Insbesondere lassen sich hierdurch hohe Walzkräfte vermeiden und unerwünschte Verarbeitungsgeschwindigkeitsab- weichungen zwischen Gießeinrichtung und Walzstraße reduzieren. Dadurch die entsprechende Aufteilung der Einstellung des Dickenverlaufs an Gießeinrichtung und Walzstraße ist es mög- lieh, dass das Walzgerüst stets derart betrieben wird, dass es bei der Einstellung des Soll-Dickenverlaufs nicht an anla ¬ gentechnische Grenzen oder technologische Grenzen stößt. An ¬ lagentechnische Grenzen sind bspw. die Stellposition und/oder Stellgeschwindigkeit der Arbeitswalzen, technologische Gren- zen sind bspw. Dickenabnahmen, welche zwar zur Einstellung des Soll-Dickenverlaufs erforderlich wären, aber zu nicht mehr tolerierbaren Abweichungen z.B. bei der Planheit des Walzgutes führen. Dies kann vermieden werden, wenn die Längs- profilierung des Walzgutes zwischen Gießeinrichtung und Walz- straße aufgeteilt wird.

In einer weiteren vorteilhaften Aus führungs form der Erfindung ist der Walzstraße in Massenflussrichtung eine Dickenmessein- richtung nachgeordnet, mittels welcher die gewalzte Dicke des Walzgutes erfasst wird, wobei wenigstens ein Stellglied für die Walzstraße in Abhängigkeit von der erfassten Dicke und dem vorgegebenen Dickenverlauf eingestellt wird. Hierdurch lässt sich ein Vergleich zwischen der gewünschten Soll-Dicke für einen Abschnitt hinter dem Walzgerüst und der tatsächlich vorliegenden Ist-Dicke für diesen Abschnitt anstellen. Ausgehend davon kann eine verbesserte Einstellung der Stellglieder und/oder eine Modelladaption vorgenommen werden, welche für zukünftig zu walzende Abschnitte die tatsächliche Ist-Dicke hinter dem Walzgerüst der gewünschten Soll-Dicke hinter dem Walzgerüst weiter annähert.

Ferner ist es vorteilhaft, dass der Walzstraße in Massen- flussrichtung eine Planheitsmesseinrichtung nachgeordnet ist, mittels welcher die Planheit des Walzgutes erfasst wird, wo ¬ bei wenigstens ein Stellglied, insbesondere ein Biegezylin ¬ der, für die Walzstraße in Abhängigkeit von der erfassten Planheit und eines vorgegebenen Dickenverlaufs eingestellt wird. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass einerseits der gewünschte Dickenverlauf eingestellt wird und anderer ¬ seits die Anforderungen an das Walzgut hinsichtlich Planheit erfüllt werden. In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Dickenverlauf mit einer Walzstraße einge ¬ stellt, welche ein Walzgerüst umfasst, welches einen Satz Ar ¬ beitswalzen aufweist, die einen Durchmesser kleiner 800 Millimeter, insbesondere 200 Millimeter bis 600 Millimeter auf- weisen.

Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Einlaufgeschwindig- keit derart eingestellt und das Walzgerüst derart ausgelegt ist, dass ein Verhältnis einer Einlaufgeschwindigkeit des Walzgutes in das Walzgerüst zu einer maximalen Anstellge ¬ schwindigkeit der Arbeitswalzen des Walzgerüsts zur Dickenbe ¬ einflussung des Walzgutes kleiner als 3500, insbesondere kleiner als 2000, insbesondere zwischen 200 und 1500, ist. Vorzugsweise wird das obige Verhältnis für alle betriebenen Walzgerüste einer Walzstraße eingehalten, sofern die Walzstraße mehr als ein einziges Walzgerüst umfasst. Die Einlauf ¬ geschwindigkeit ist in der Regel mittels der Gießgeschwindig- keit beeinflussbar bzw. steuerbar. Durch die Verwendung der Arbeitwalzen mit einem Durchmesser von weniger als 800mm in Kombination mit dem genannten Verhältnis von Einlaufgeschwin- digkeit zu maximaler Anstellgeschwindigkeit des Walzgerüsts können Dickenverläufe einstellt werden, welche im Wesentli- chen alle erforderlichen Dickengradienten für die Herstellung von längsprofiliertem Walzgut ermöglichen. Dies erlaubt es nahezu alle von Kundenseite gewünschten Dickenprofile während des Warmwalzens zu realisieren. Insbesondere ist bei Einhal ¬ tung des obigen Verhältnisses von Einlaufgeschwindigkeit zu maximaler Anstellgeschwindigkeit eine ausreichende Dynamik für das Walzgerüst zur Bearbeitung des Walzgutes in gewünschter Weise vorhanden. Unter Dickengradient wird die Änderung der Dicke pro Längeneinheit des Walzgutes, d.h. in Längsrich ¬ tung des Walzgutes, verstanden. Unter Anstellgeschwindigkeit wird die hydraulische Anstellgeschwindigkeit zur Anstellung der Arbeitswalzen unter Last verstanden.

Besonders vorteilhaft lässt sich das erfindungsgemäße Verfah ¬ ren einsetzen für Gießwalzanlagen, in welchen eine Zweirol- lengießeinrichtung oder eine Umlaufbandgießeinrichtung, auch als Direct Strip Casting bezeichnet, zum Einsatz kommt. Denn bei diesen Gießeinrichtungen handelt es sich um Dünnbandgieß- einrichtungen . Das von der Gießeinrichtung produzierte Walzgut, insbesondere Metallband, ist in der Regel bereits rela- tiv dünn, insbesondere weist dies eine Dicke auf von weniger als 3 mm. Dieses erlaubt es einerseits Enddicken im Bereich von 0,7 mm und darunter bei gleichzeitig vergleichsweise ge ¬ ringen Einlaufgeschwindigkeiten in die Walzstraße zu produzieren. Insbesondere kommen als Gießeinrichtungen Zweirollen- gießeinrichtungen in Betracht, bei welchen die zwei Rollen in einer vertikalen Ebene angeordnet sind, d.h. das Metall wird horizontal vergossen. Diese Anlagen können bspw. für Aluminium, Magnesium, Zink usw. eingesetzt werden, d.h. für „weiche" Metalle. Ferner können auch Zweirollengießeinrichtungen verwendet werden, bei welchen die Rollen in einer horizontalen Ebene angeordnet sind, d.h. das Metall wird vertikal vergos ¬ sen. Dies ist z.B. üblich für Carbon-Stähle und andere Stäh- le.

Der vorrichtungsmäßige Teil der Aufgabe wird gelöst durch ei ¬ ne Steuer- und/oder Regeleinrichtung für eine Gießwalzver- bundanlage zum Herstellen von in Längsrichtung dickenprofi- liertem Walzgut, mit einem maschinenlesbaren Programmcode, welcher Steuerbefehle umfasst, welche die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 veranlassen. Insbesondere kann die Steuer- und/oder Regeleinrichtung eine Mehrzahl an Modulen umfassen, welche dazu ausgebildet sind, die einzelnen Verfah ¬ rensschritte der Aus führungs formen des erfindungsgemäßen Verfahrens maschinenlesbar für die Steuer- und/oder Regeleinrichtung zu implementieren, so dass diese durch die Steuer- und/oder Regeleinrichtung veranlasst werden können.

Ferner wird der vorrichtungsmäßige Teil der Aufgabe gelöst durch eine Gießwalzverbundlage zum Herstellen von in seiner Längsrichtung dickenprofiliertem Walzgut, wobei sich das Walzgut im stationären Betrieb der Gießwalzverbundanlage durchgehend von der Gießeinrichtung zu einer wenigstens ein Walzgerüst umfassenden Walzstraße erstreckt, mit einer Steu ¬ ereinrichtung nach Anspruch 11, wobei die Steuereinrichtung nach Anspruch 11 mit dem wenigstens einen Walzgerüst wirkverbunden ist. Hierdurch wird eine Vorrichtung bereitgestellt, mit welcher längsprofiliertes Walzgut während des Warmwalzens hergestellt werden kann.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Walzstraße ein Walzgerüst, welches einen Satz Arbeitswalzen aufweist, welche einen Durchmesser kleiner 800 Millimeter, insbesondere 200 Millimeter bis 600 Millimeter aufweisen, wobei das Walzgerüst derart ausgelegt und der ¬ art betrieben ist, dass ein Verhältnis einer Einlaufgeschwin- digkeit des Walzgutes in Walzgerüst zu einer maximalen An ¬ stellgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des Walzgerüsts zur Dickenbeeinflussung des Walzgutes kleiner als 3500, insbesondere kleiner als 2000, insbesondere zwischen 200 und 1500, ist. Weist die Gießwalzverbundanlage eine Walzstraße mit mehr als einem Walzgerüst auf, so wird vorzugsweise für jedes Walzgerüst obiges Verhältnis eingehalten. Hierdurch ist eine Vorrichtung bereitgestellt, mittels welcher nahezu alle vom Kunden gewünschten Dickenprofile während des Warmwalzens rea- lisierbar sind, da entsprechende Dickengradienten walzbar sind .

Von Vorteil ist ebenfalls, dass zusätzlich die Gießeinrich ¬ tung mit der Steuer- und/oder Regeleinrichtung nach Anspruch 11 wirkverbunden ist. Hierdurch wird es ermöglicht, den

Dickenverlauf und damit die Last der einzelnen Aggregate zur Herstellung der gewünschten Soll-Dicke für einen Abschnitt in zweckmäßigerweise zwischen Gießeinrichtung und Walzstraße aufzuteilen. Über eine Walzgut- oder Bandverfolgung wird dann der gemäß der Vorgaben der Steuer- und/oder Regeleinrichtung gegossene Abschnitt zeit- und ortsrichtig durch die Walzstra ¬ ße derart bearbeitet, dass der Abschnitt nach der Walzstraße möglichst die gewünschte Soll-Dicke aufweist. Hierdurch wird vermieden, dass bspw. einzelne Stellglieder der Walzstraße zur Herstellung des gewünschten Dickenverlaufs an ihre Grenzen laufen oder technologische Probleme, wie Planheitsfehler, aufgrund bspw. zu hoher Dickenabnahmen im Walzgerüst, auftre ¬ ten . Ebenfalls ist es vorteilhaft, dass die Gießeinrichtung als

Zweirollengießeinrichtung oder als Umlaufbandgießeinrichtung ausgebildet ist. Die Vorteile ergeben sich gemäß obiger Aus ¬ führungen zum korrespondierenden Verfahrensanspruch. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche anhand der nachfolgenden, schematischen Zeichnungen genauer erläutert werden. Es zeigen: FIG 1 eine schematische Darstellung einer Gießwalzverbundanlage mit einer Umlaufbandgießeinrichtung,

FIG 2 eine schematische Darstellung einer Gießwalzverbundanlage mit einer vertikal gießenden Zweirollengießein- richtung,

FIG 3 eine schematische Darstellung einer Gießwalzverbundanlage mit einer horizontal gießenden Zweirollengießein- richtung,

FIG 4 ein Ablaufdiagramm zur schematischen Darstellung einer Aus führungs form des Verfahrens.

FIG 1 zeigt eine Gießwalzverbundanlage, umfassend eine Um ¬ laufbandgießeinrichtung 1' bzw. eine „Direct Strip Casting"- Einrichtung, mit welcher flüssiges Metall M auf ein umlaufendes Gieß-Band vergossen wird. Hierbei verfestigt sich das Me ¬ tall und es entsteht ein dünnes Metallband B als Walzgut, welches in der Gießwalzverbundanlage weiterverarbeitbar ist.

Die Gießwalzverbundanlage umfasst ferner eine Walzstraße 2. Die Walzstraße 2 kann ein Walzgerüst aufweisen oder auch mehrere Walzgerüste. Die Walzstraße 2 dient zur Warmumformung des Metallbands B. Insbesondere wird mittels dieser das Me ¬ tallband B auf seine Enddicke gewalzt.

Das Metallband B erstreckt sich durchgehend von der Umlauf ¬ bandgießeinrichtung 1' bis zur Walzstraße 2. Durch das Metallband B sind in der Regel, d.h. im stationären Betrieb der Gießwalzverbundanlage, alle Aggregate der Gießwalzverbundan ¬ lage miteinander über das Metallband B gekoppelt.

Zwischen der Walzstraße 2 und der Umlaufbandgießeinrichtung 1' ist ein Bandspeicher S' angeordnet. Der Bandspeicher S' ist als ein Paar S-Rollen ausgebildet. Durch die Drehung des Rollenpaares um einen zwischen den Rollen liegenden Drehpunkt, lässt sich die Bandlänge, welche über die Rollen ge ¬ führt wird, verändern. Hierdurch kann ein Bandspeichervolumen bereitgestellt werden. In Massenflussrichtung der Walzstraße 2 nachgeordnet ist eine Dickenmesseinrichtung 3 und eine Planheitsmesseinrichtung 4 vorgesehen. Diese können beliebig ausgestaltet werden. Ent ¬ sprechende Einrichtungen sind dem Fachmann hinreichend be- kannt . Ggf. können diese auch in Massenflussrichtung vor der Walzstraße 2 angeordnet sein, so dass das wenigstens eine Walzgerüst der Walzstraße 2 in vorgesteuerter Weise betrieben werden kann, d.h. der vermessene Abschnitt, weiterhin als Bandabschnitt bezeichnet, durchläuft noch das Walzgerüst. Da- durch kann dieser Bandabschnitt noch in gewünschter Weise be- einflusst werden.

Die Planheitsmesseinrichtung 4 und die Dickenmesseinrichtung 3 sind mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 wirk- verbunden, welche die Walzstraße 2 derart steuert bzw. re ¬ gelt, dass der gewünschte Dickenverlauf in Längsrichtung des Metallbands B erzeugt wird.

Die erfassten Daten zur Planheit und zur Dicke werden der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 zugeführt. Anhand dieser Daten sowie anhand des vorgegebenen Soll-Dickenverlaufs wird die Walzstraße 2 betrieben.

Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 wird mittels maschi- nenlesbaren Programmcodes 12 ertüchtigt, die Walzstraße 2 ge ¬ mäß einer Aus führungs form des erfindungsgemäßen Verfahrens zu betreiben. Der maschinenlesbare Programmcode 12 wird bspw. mittels eines Speichermediums 11 auf der Steuer- und/oder Re ¬ geleinrichtung 10 hinterlegt. Ferner sind mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 zu walzende Soll-Dickenverläufe für das Metallband B vorgebbar.

Im Betrieb wird die Einlaufgeschwindigkeit V des Metall ¬ bands B in das Walzgerüst derart eingestellt, dass die Ein- laufgeschwindigkeit des Metallbands B von 5 Meter/Sekunde für keines der von der Walzstraße 2 umfassten Walzgerüste über ¬ schritten wird. Dies kann durch eine entsprechende Einstel ¬ lung der Gießgeschwindigkeit erreicht werden. Ferner werden zur Herstellung der Dickenverläufe in Längsrichtung des Metallbands B Arbeitswalzen eingesetzt, welche einen Durchmesser D von 500 Millimetern aufweisen. Durch die verringerten Durchmesser D der Arbeitswalzen im Vergleich zu den üblicherweise genutzten Arbeitswalzen beim Warmwalzen - diese weisen häufig eine Durchmesser von etwa 1000mm auf -, können die Walzkräfte auf das Metallband B erhöht werden, wo ¬ durch höhere Dickenabnahmen erzielbar sind. Gleichzeitig können höhere Dickengradienten gewalzt werden. Ferner sind die Arbeitswalzen zur Dickenbeeinflussung mit einer Anstellgeschwindigkeit von maximal 4 Millimeter/Sekunde anstellbar.

Hierdurch wird ein beispielhaftes maximales Verhältnis von Einlaufgeschwindigkeit V zu Anstellgeschwindigkeit von 1250 erzielt, welches für eine Dickenprofilierung des Metall ¬ bands B in Längsrichtung sehr gut geeignet ist.

Aufgrund der Dickenprofilierung in Längsrichtung des Metallbands B kommt es in der Regel zu Schwankungen der Einlaufge- schwindigkeit V des Metallbands B in die Walzstraße bzw. in ein Walzgerüst. Diese Schwankungen werden mittels des Band ¬ speichers S' kompensiert, so dass möglichst ein konstanter Zug für das Metallband B während des flexiblen Warmwalzens realisiert wird.

FIG 2 zeigt eine Gießwalzverbundanlage, umfassend eine Zwei- rollengießanlage 1 zum vertikalen Vergießen von Flüssigmetall M. Ferner umfasst die Gießwalzanlage eine Walzstraße 2, in welcher das vergossene Metall auf seine Enddicke gewalzt wird. Analog zu FIG 1 kann die Walzstraße ein Walzgerüst oder mehrere Walzgerüste umfassen.

Das von der Zweirollengießmaschine 1 vergossene Metallband B bildet eine durch Schwerkraft bedingte Schlinge S aus und tritt dann in eine Walzstraße 2 ein, umfassend wenigstens ein Walzgerüst . In Massenflussrichtung hinter der Walzstraße 2 bzw. dem Walzgerüst ist analog zu der unter FIG 1 beschriebenen Gießwalz- verbundanlage eine Dickenmesseinrichtung zur Messung der Dicke des aus der Walzstraße 2 austretenden Metallbands B ange- ordnet.

Ferner ist ebenfalls in Massenflussrichtung hinter der Walzstraße 2 eine Planheitsmesseinrichtung 4 angeordnet. Die Dickenmesseinrichtung 3 und die Planheitsmesseinrichtung 4 sind mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 wirkverbunden, welcher die erfassten Daten zugeführt werden.

Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 ist gemäß den in FIG 1 gemachten Ausführungen ertüchtigt, eine Aus führungs form des erfindungsgemäßen Verfahrens zu veranlassen. Im vorliegenden Fall ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 hierzu mit der Walzstraße 2 einerseits und mit der Gießeinrichtung 1 an ¬ dererseits wirkverbunden. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 10 steuert die Einstellung des gewünschten Dickenverlaufs in Längsrichtung für das Metallband B übergreifend, d.h. die Steuer- und/oder Re ¬ geleinrichtung 10 veranlasst auf Grundlage des gewünschten Soll-Dickenverlaufs bereits ein Vergießen des Flüssigmetalls M mit entsprechendem Dickenprofil in Längsrichtung, so dass das Metallband B bereits bei Einlaufen in die Walzstraße 2 variierende Dicken in Längsrichtung aufweist. Dieses von der Gießeinrichtung 1 erzeugte Dickenvorprofil wird anschließend von dem wenigstens einen Walzgerüst der Walzstraße 2 derart überwalzt, dass das gewünschte Soll-Dickenprofil in Längs ¬ richtung erhalten wird. Hierdurch kann die erforderliche Last für die gewünschte Dickenprofilierung zwischen den Aggregaten aufgeteilt werden, so dass die Walzstraße 2 beim Walzen des Längsprofils des Metallbands B nicht an anlagentechnische Grenzen heranläuft.

Ferner wird neben dem Dickenvorprofil die Gießgeschwindigkeit der Zweirollengießeinrichtung 1 derart gesteuert, dass das Verhältnis der Einlaufgeschwindigkeit V des Metallbands B in das Walzgerüst und die Anstellgeschwindigkeit der Arbeitswal ¬ zen zur Dickenbeeinflussung des Walzgerüsts kleiner als 2000 ist. Hierzu wird ein Walzgerüst verwendet, welches eine An- Stellgeschwindigkeit von 3 Millimeter/Sekunde aufweist und eine Gießgeschwindigkeit von 2 Metern/Sekunde eingestellt. Hieraus ergibt sich ein Verhältnis von ca. 670, mit welchem es möglich ist, ohne an anlagentechnische Grenzen zu gelan ¬ gen, gewünschte Dickenprofile in Längsrichtung in gewünschter Weise herzustellen. Besonders vorteilhaft kann dies mit Ar ¬ beitswalzen mit Durchmessern kleiner 800 Millimetern kombiniert werden.

FIG 3 zeigt eine Gießwalzverbundanlage, umfassend eine Zwei- rollengießanlage 1 zum horizontalen Vergießen von Flüssigmetall M. Im Gegensatz zu FIG 2 sind die Gießrollen hier derart angeordnet, dass das Metall horizontal vergossen werden kann und nicht vertikal. Ferner bildet sich bei der Anlage gemäß FIG 3, in der Regel keine Bandschlaufe des vergossenen Me- talls aus, so dass - wie in FIG 1 - vorzugsweise eine Band ¬ speichereinrichtung zwischen Gießeinrichtung 1 und Walzstraße 2 vorgesehen wird.

Ein Grund, weshalb horizontal und nicht vertikal vergossen wird, liegt in der Zugfestigkeit des zu vergießenden Metalls. Während in einer Anlage gemäß FIG 2 es zu einer Ausbildung einer Schlinge kommt, deren Eigengewicht durch das Band ge ¬ tragen werden muss, kann diese Belastung des Bandes in einer Anlage gemäß FIG 3 vermieden werden. Diese ist daher in der Regel für das Vergießen derartiger Metall und Legierungen zu verwenden, deren Zugfestigkeit zu gering ist, um das Eigenge ¬ wicht einer Schlinge, wie in FIG 2 gezeigt, zu tragen. Bei ¬ spiele für derartige Metalle sind etwa Magnesium, Zink oder Aluminium.

Im Weiteren gelten die für FIG 2 gemachten Aussagen im Wesentlichen analog für FIG 3. Insbesondere liegen für die Walzstraße, die Planheitsmesseinrichtung oder die Dickenmess- einrichtung keine substantiellen Unterschiede zur Ausfüh- rungsform gemäß FIG 2 vor. Die Aussagen zu FIG 2 können für diese Teile ohne weiteres auf FIG 3 übertragen werden. Insbesondere ist der Walzbetrieb in der Regel unabhängig da ¬ von, ob das Metall horizontal oder vertikal vergossen wird. Es ist lediglich auf die ggf. vorliegenden geänderten Gießgeschwindigkeiten, Materialfestigkeiten, usw. Rücksicht zu nehmen und der Walzbetrieb entsprechend anzupassen.

FIG 4 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm für eine Aus ¬ führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bei dem Ablaufdiagramm wird davon ausgegangen, dass sich die Gießwalz- verbundanlage in einem stationären Betrieb befindet, wobei als Gießeinrichtung eine Zweirollengießeinrichtung gemäß FIG 2 verwendet wird.

In einem Verfahrensschritt 101 wird für das zu walzende Warm ¬ band ein Soll-Dickenverlauf in Längsrichtung des Metall- bands B vorgegeben. Dieser gibt bspw. einen sich wiederholenden periodischen Dickenverlauf für das Metallband vor.

In einem Verfahrensschritt 102 wird eine anhand des vorgege ¬ benen Dickenprofils aus Verfahrensschritt 101 Stellgrößen für die Gießeinrichtung und die Walzstraße ermittelt. Insbesonde ¬ re wird ein von der Gießeinrichtung bereitzustellender

Dickenverlauf ermittelt. Dieser weicht in der Regel von dem durch Walzstraße bereitzustellenden Dickenverlauf in Längs ¬ richtung ab, da die Gießwalzen nur einen vergleichsweise un- genauen Dickenverlauf liefern können. Jedoch vereinfacht dieser Dickenverlauf die Bearbeitung des Metallbands B im Hin ¬ blick auf die Bereitstellung des Soll-Dickenverlaufs signifi ¬ kant. Ferner wird für die Walzstraße ein Dickenverlauf ermit ¬ telt, welcher dazu führt, dass das Metallband B mit einem Ist-Dickenverlauf in Längsrichtung aus der Walzstraße aus ¬ tritt, der im Wesentlichen dem gewünschten Soll-Dickenverlauf in Längsrichtung des Metallbands B entspricht. Die Gießwalzen der Gießeinrichtung werden derart mittels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung gesteuert bzw. geregelt, dass der vorgegebene Dickenverlauf vor Eintritt in die Walz ¬ straße vorliegt. Darüber hinaus wird die Gießeinrichtung mit- tels der Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Abhängigkeit von der maximalen Anstellgeschwindigkeit des Walzgerüsts der ¬ art angesteuert, dass die Einlaufgeschwindigkeit in die Walz ¬ straße unterhalb eines entsprechenden Schwellwerts liegt, bspw. 3 Meter/Sekunde. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Verhältnis von Bandeinlaufgeschwindigkeit in das Walzge ¬ rüst und Anstellgeschwindigkeit der Arbeitswalzen zur Beein ¬ flussung der Metallbanddicke derart ist, dass das gewünschte Dickenprofil auch herstellbar ist. Dies ist der Regel dann möglich, wenn das Verhältnis von Bandeinlaufgeschwindigkeit und Anstellgeschwindigkeit für jedes Walzgerüst der Walzstra ¬ ße kleiner als 3500, insbesondere zwischen 200 und 1500, ist.

Für den Soll-Dickenverlauf wird eine Mehrzahl an Arbeitspunkten zur Verfügung gestellt, welche vom Walzgerüst für einen bestimmten Bandabschnitt durchfahren werden sollen. Diese Arbeitspunkte geben bspw. neben der Soll-Dicke eine Soll- Walzkraft und einen Soll-Walzspalt für das Walzgerüst vor. Diese Arbeitspunkte werden vorzugsweise mittels eines Pro ¬ zessmodells ermittelt.

In einem Verfahrensschritt 103 wird der entsprechende Bandab ¬ schnitt gemäß des für die Gießeinrichtung vorgegebenen

Dickenverlaufs gegossen. Anschließend läuft der entsprechende Bandabschnitt in die

Walzstraße ein und wird entsprechend des vorgegebenen Dicken ¬ verlaufs in einem Verfahrensschritt 104 derart gewalzt, dass der Bandabschnitt einen Ist-Dickenverlauf aufweist, der im Wesentlichen dem vorgesehenen Soll-Dickenverlauf für diesen Bandabschnitt entspricht.

Die Dicke des Metallbands B wird vorzugsweise geregelt, ins ¬ besondere unter Zuhilfenahme von erfassten Anstellpositionen für die Arbeitswalzen, erfasste Walzkräfte, erfasste Dicken und/oder erfasste Profile des Metallbands B.

Insbesondere wird in einem Verfahrensschritt 105 eine Dicken- messung sowie eine Planheitsmessung vorgenommen. Die aus der Messung erhaltenen Daten werden der Steuer- und/oder Regeleinrichtung zugeführt, welche anhand dieser Daten die Stellglieder des Walzgerüsts derart beeinflusst, dass die für nachfolgend gewalzte Bandabschnitte die Ist-Dicke der Soll- Dicke sowie die Ist-Planheit der Soll-Planheit weiter angenä ¬ hert wird.

In einem Verfahrensschritt 106 wird abgefragt, ob das Verfah ¬ ren abgebrochen werden soll. Falls nicht, wird das Verfahren solange ausgeführt, bis ein Abbruch erfolgen soll.

Ein derartiger Verfahrensablauf ist für alle Anlagentypen gemäß FIG 1 bis FIG 3 realisierbar, jedoch weder auf den Ablauf als solchen noch auf die Anlagentypen gemäß FIG 1 bis FIG 3 beschränkt.

Das Verfahren kann bei entsprechend geringen Walzgeschwindig ¬ keiten auch für Gießwalzverbundanlagen eingesetzt werden, welche bspw. eine Kokille als Gießeinrichtung verwendet.