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Title:
METHOD FOR PRODUCING A ROTARY BEARING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/124723
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a rotary bearing (7, 8) for the image sensor (5) and/or the objective (4) of a video endoscope (1), said rotary bearing consisting of two parts (9, 6; 12, 13), running surfaces of which run one over the other in a tight fitting manner. The invention is characterized in that a first of the two parts (12, 9) is first provided with the respective running surfaces; the running surfaces are then coated with a sacrificial layer (14); the second of the two parts (13, 6) together with the respective running surfaces is then formed on the sacrificial layer; and finally the sacrificial layer (14) is removed.

Inventors:
WIETERS MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/000110
Publication Date:
August 21, 2014
Filing Date:
January 16, 2014
Export Citation:
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Assignee:
WINTER & IBE OLYMPUS (DE)
International Classes:
F16C33/20; A61B1/00; A61B1/05; B29C33/52; F16C33/14
Foreign References:
US4917846A1990-04-17
CH555485A1974-10-31
DE102004044119A12006-03-30
DE102004044119A12006-03-30
DE20113031U12001-12-20
Attorney, Agent or Firm:
HAUSFELD, Norbert (DE)
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Claims:
Verfahren zur Herstellung einer Drehlagerung

ANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Herstellung einer aus zwei mit Laufflächen aufeinander mit enger Passung laufenden Teilen (9, 6; 12, 13) bestehenden Drehlagerung (7, 8) für den Bildsensor (5) und/oder das Objektiv (4) eines Videoendo- skops (1), dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein erstes der beiden Teile (12, 9) mit seinen Laufflächen angefertigt wird, dass dann die Laufflächen mit einer Opferschicht (14) beschichtet werden, dass dann auf dieser das zweite der beiden Teile (13, 6) mit seinen Laufflächen aufgeformt wird und dass schließlich die Opferschicht (14) entfernt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Opferschicht (14) durch Ätzen und/oder Lösen entfernt wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufformen durch Spritzgießen erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufformen durch Sintern erfolgt.

Description:
Verfahren zur Herstellung einer Drehlagerung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruch 1 genannten Art.

Eine Drehlagerung dieser Art ist in der DE 10 2004 044 1 19 AI beschrieben. Die DE 201 13 031 Ul zeigt ein weiteres Videoendoskop dieser Art. Bei solchen Vi- deoendoskopen ist der Bildsensor und/oder das Objektiv drehbar angeordnet. Es kommt dabei auf eine hochpräzise Lagerung an. Bei der bekannten Konstruktion ist die Drehlagerung aus Drehteilen hergestellt, die in spanabhebender Fertigung hergestellt sind.

Daraus ergeben sich hohe Fertigungskosten und die Notwendigkeit, zur Vermeidung von Passungsungenauigkeiten sehr präzise und daher teure Fertigungstechniken einsetzen zu müssen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, mit dem gattungsgemäße Drehlagerungen kostengünstig und präzise gefertigt werden können.

BESTÄTIGUNGSKOPIE Diese Aufgabe wird mit den Merkma- len des Kennzeichnungsteiles des Anspruches 1 gelöst.

Erfindungsgemäß wird zunächst ein erstes der beiden mit Laufflächen aufeinander laufenden Teile des Lagers hergestellt und an den Laufflächen mit einer Opferschicht versehen. Sodann wird das zweite Teil mit seinen Laufflächen auf die Opferschicht aufgeformt. Beide Teile sitzen nun passgenau im Abstand der Opferschicht aneinander. Anschließend wird die Opferschicht entfernt, so dass man die beiden Teile erhält, die mit einem engen Spalt voneinander getrennt sind, in dem sich vorher die Opferschicht befand.

Bei dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren muss nur ein erstes der aneinander zu passenden Teile mit seinen Laufflächen hochgenau angefertigt werden. Das zweite Teil passt sich bei der Herstellung selbst an. Dadurch wird die Herstellung wesentlich vereinfacht. Das Aufbringen und Entfernen der Opferschicht stellt keine technischen Probleme dar.

Das Entfernen der Opferschicht kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Vorzugsweise gemäß Anspruch 2 wird die Opferschicht durch Atzen und/oder Lösen entfernt. Es existieren viele Materialien für die Opferschicht und auch für die Teile des Drehlagers, die ein Wegätzen oder Auflösen der Opferschicht ohne Beschädigung der Drehlagerteile ermöglichen.

Das Aufformen des zweiten Teiles kann auf unterschiedliche Arten erfolgen, wobei vorteilhaft gemäß Anspruch 3 die Spritzgusstechnik verwendet wird, die insbesondere für Kunststoffmaterialien geeignet ist.

Alternativ kann vorteilhaft gemäß Anspruch 3 aufgesintert werden, was für Teile aus Metall oder Keramik gut geeignet ist. Die Opferschicht könnte dann zum Beispiel aus einem leichter schmelzbaren Material bestehen. In der Zeichnung ist die Erfindung bei- spielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 im Längsschnitt durch den distalen Endteil eines erfindungsgemäß hergestellten Videoendoskops mit einem distalen und einem proximalen Lager,

Figur 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung des proximalen Lagers während der Herstellung,

Figur 3 eine Darstellung entsprechend Figur 2 desselben proximalen Lagers, jedoch nach Abschluss des Herstellungsverfahrens,

Figur 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung des distalen Lagers während der

Herstellung und

Figur 5 eine Darstellung entsprechend Figur 2 desselben distalen Lagers, jedoch nach Abschluss des Herstellungsverfahrens.

Figur 1 zeigt im Längsschnitt den distalen Endbereich des Schaftes eines Videoendoskops 1, das im Wesentlichen der Konstruktion entspricht, die in der DE 10 2004 044 119 AI gezeigt ist, auf deren Erläuterungen daher Bezug genommen wird.

Der dargestellte Schaft des Videoendoskops 1 wird von einem umschließenden Rohr 2 gebildet, in dem am distalen Ende ein schräg blickender, distaler Objektivteil 3 angeordnet ist. Ein proximaler Objektivteil 4 ist zusammen mit einem Bildsensor 5 in einem Drehrohr 6 befestigt, das gegenüber dem feststehenden äußeren Rohr 2 mit einem distalen Lager 7 und mit einem proximalen Lager 8 drehbar gelagert ist. Betrachtet man das zweiteilig ausgebildete Objektiv 3, 4 und die Anordnung des Bildsensors 5, so wird klar, dass die Justierung der Objektivteile 3 und 4 zueinander äußerst kritisch ist. Das distale Objektivteil 3 ist im feststehenden äußeren Rohr 2 befestigt. Das Drehrohr 6 muss also gegenüber dem Rohr 2 sehr genau gelagert sein. Es wird eine hochgenaue Lagerung sowohl in radialer als auch in axialer Richtung verlangt.

Bei der in Figur 1 dargestellten Konstruktion dienen beide Lager 7 und 8 zu radialer Führung. Das distale Lager 7 dient zusätzlich zur axialen Führung.

Dazu ist das distale Lager 7 mit einem feststehenden äußeren Lagerring 9 versehen, der auf der Innenfläche des äußeren feststehenden Rohres 2 befestigt ist und in einer Nut 10 in einem verdickten Teil des Drehrohres 6 läuft.

Das proximale Lager 8 besteht in einfacherer Konstruktion aus einem auf der Innenfläche des feststehenden Rohres 2 befestigten Außenring 12 und einem auf dem Drehrohr 6 befestigten Innenring 13, die mit ihren Lagerflächen aufeinander laufen.

Um die erforderliche Präzision der optischen Ausrichtung der Objektivteile 3 und 4 zu gewährleisten und ebenso die präzise Fokussierung des Bildsensors 5, müssen die Passungen zwischen dem Lagerring 9 und der Nut 10 sowie zwischen den Ringen 12 und 13 sehr eng sein. Das bedeutet, dass die Spalten zwischen diesen sehr klein sein müssen. Andererseits muss natürlich Klemmgefahr vermieden werden. Teile mit so engen Toleranzen zueinander passend herzustellen, ist schwierig.

Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Dies wird nun anhand der Herstellung der beiden Lager 8 und 9 erläutert. Dazu ist zunächst das proximale Lager 8 in den Figuren 2 und 3 stark vergrößert dargestellt. Bei dem erfindungsgemässen Herstellungsverfahren wird zunächst der Außenring 12 hergestellt, zum Beispiel mit üblichen spanabhebenden Verfahren oder Gießverfahren. Sodann wird eine Opferschicht 14 aufgebracht, die wie das Aus- führungsbeispiel der Figur 2 zeigt, zur Vereinfachung auf der ganzen inneren Fläche des Außenringes 12 aufgebracht ist.

Das Aufbringen der Opferschicht 14 kann mit vielen hierfür geeignete Verfahren erfolgen wie z.B. Lackieren, Tauchen, Spritzen, Aufdampfen, Sputtern oder dergleichen.

Anschließend wird der Innenring 13 an der erforderlichen Stelle, die in Figur 2 dargestellt ist, auf der Opferschicht 14 aufgeformt. Er kann zum Beispiel gegen diese drückend verformt oder auf dieser zum Beispiel durch Spritzgießen oder Sintern in geeigneten Gießformen hergestellt werden.

Die Opferschicht 14 kann außerordentlich dünn und präzise aufgebracht werden. Nach Aufformen des Innenringes 13 auf diese hat der Innenring 13 eine Außenfläche, die sehr präzise im Abstand der Dicke der Opferschicht 14 parallel zur Innenfläche des Außenringes 12 liegt.

In einem letzten Herstellungsschritt wird die Opferschicht 14 entfernt. Es ergibt sich dann das fertige Lager 8, wie die Figur 3 zeigt. Der eingezeichnete Spalt 15 entspricht der nun fehlenden Opferschicht 14. In Figur 3 ist der Spalt 15 unverhältnismäßig vergrößert. In einer realen Ausführungsform könnte er zum Beispiel einige μ betragen.

Die Herstellung des distalen Lagers 9 ist anhand der Figuren 4 und 5 erläutert. Analog zu den Figuren 2 und 3 zeigt Figur 4 den Herstellungszwischenschritt mit der Opferschicht 14 und Figur 5 den Endzustand bei entfernter Opferschicht. Figur 4 zeigt, dass der Lagerring 9 bei der dargestellten Ausführungsform auf allen Seiten mit der Opferschicht 14 versehen ist, obwohl er diese auf seiner Außenfläche nicht braucht. Auf diese Weise kann die Anbringung der Opferschicht 14, zum Beispiel mittels eines Eintauchvorganges, erleichtert werden.

Auch hier wird zunächst der Lagerring 9 hergestellt, sodann auf diesem die Opferschicht 14 angebracht und dann auf diese das Drehrohr 6 aufgeformt, zumindest im Bereich der Umgebung der Nut 10.

Figur 5 zeigt das Drehlager 7 bei entfernter Opferschicht. Man sieht hier, dass der Lagerring 9 in der Nut 10 nicht nur nach innen hin eine radiale Lauffläche zum Drehrohr 6, sondern auch in beiden Richtungen axiale Laufflächen aufweist, die enge Passungen benötigen, so dass die Opferschicht 14 also auf der Innenfläche des Lagerringes 9 und auf dessen Stirnflächen erforderlich ist.

Erfindungsgemäß wird also zunächst eines der beiden mit Lagerflächen aufeinander laufenden Lagerteile hergestellt, auf dessen Lagerfläche eine Opferschicht aufgebracht, auf diese dann das andere Teil aufgeformt und sodann die Opfer- schicht entfernt. Es resultieren dann die beiden Teile im Abstand des sehr engen Spaltes, in dem sich die Opferschicht befand, also mit sehr enger Passung.

Unterschiedliche Fertigungsvarianten und Materialkombinationen sind geeignet: Die aufeinander laufenden Lagerteile 12, 13 bzw. 9, 6 können aus Metall bestehen. Die Opferschicht 14 kann aus einem Kunststoff bestehen. Zum Entfernen der Opferschicht kann dieser Kunststoff zum Beispiel mit einem geeigneten Lösungsmittel entfernt werden oder bei höherer Temperatur, die vom Metall noch gut vertragen wird, weggebrannt werden.

Im Falle der Ausbildung der Lagerteile aus Metall kann die Opferschicht auch aus einem anderen Metall bestehen, das zum Beispiel mit einer Säure entfernbar ist, die die anderen Metalle nicht an- greift. Auch Metallbeschichtungen auf Kunststoff, die ohne den Kunststoff anzugreifen entfernbar sind, sind geeignet

Wie die Ausführungsformen der Figuren 2 und 3 sowie der Figuren 4 und 5 zeigen, ist dort die Opferschicht 14 auf dem außen umgreifenden Teil der Lagerkonstruktion angeordnet. Es ist jedoch auch die umgekehrte Konstruktion möglich, bei der die Opferschicht zum Beispiel im Falle der Figur 2 auf der Außenfläche des Innenringes 13 und bei der Konstruktion der Figur 4 auf den Flächen der Nut 10 angeordnet wird. Die Opferschicht wird stets auf den Laufflächen eines ersten der beiden das Lager bildenden Teile angeordnet und dann wird das zweite der Teile auf die Opferschicht aufgeformt.

Für das Aufformen sind verschiedene Wege möglich. Bevorzugt wird ein Spritzgussvorgang verwendet. Dabei besteht das aufgeformte Teil aus Kunststoff. Im Falle der Figur 2 würde also der Innenring 13 aus Kunststoff bestehen und im Falle der Konstruktion der Figur 4 das Drehrohr 6, zumindest im Bereich der Nut 10.

Es sind auch Metallgussverfahren verwendbar, wenn die Opferschicht geeignet temperaturbeständig ist. Auch Sinterverfahren sind zur Herstellung aufgeformter Teile verwendbar.