HUPPMANN SOPHIA (DE)
WO2012164431A1 | 2012-12-06 |
US20140014990A1 | 2014-01-16 | |||
US20140273318A1 | 2014-09-18 | |||
DE102018103169A | 2018-02-13 |
Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements (10) , umfassend die Schritte: - Herstellen einer Halbleiterschichtenfolge (2) auf einem Aufwachssubstrat (1), - Aufbringen einer Siliziumoxidschicht (3) auf die vom Aufwachssubstrat (1) abgewandte Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge (2), - Aufbringen einer ersten Metallschicht (4a) auf die Siliziumoxidschicht (3) , wobei die erste Metallschicht Gold, Platin, Kupfer oder Silber aufweist, - Bereitstellen eines Siliziumsubstrats (5) und Aufbringen einer zweiten Metallschicht (4b) , die aus dem gleichen Material wie die erste Metallschicht (4a) gebildet ist, auf das Siliziumsubstrat (5) , - Verbinden der Halbleiterschichtenfolge (2) mit dem Siliziumsubstrat (5) durch direktes Bonden der ersten Metallschicht an die zweite Metallschicht, wobei die erste Metallschicht (4a) und die zweite Metallschicht (4b) bei einer Temperatur im Bereich zwischen 150 °C und 400 °C in Kontakt gebracht werden, so dass sie eine Metall-Verbindungsschicht (4) ausbilden, und - Ablösen des Aufwachssubstrats (1) von der Halbleiterschichtenfolge (2). 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das direkte Bonden bei einer Temperatur im Bereich von 200 °C bis 400 °C erfolgt. 3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Metallschicht (4a) und die zweite Metallschicht (4b) Goldschichten sind. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei vor dem Aufbringen der ersten Metallschicht (4a) und/oder der zweiten Metallschicht (4b) eine Haftschicht (4c) aufgebracht wird. 5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Haftschicht (4c) eine Titanschicht ist. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Halbleiterschichtenfolge (2) eine erste Kontaktschicht (11) und eine zweite Kontaktschicht (12) an einer vom Aufwachssubstrat (1) abgewandten Oberfläche aufweist, und wobei in einem weiteren Schritt Durchgangslöcher (21, 22) erzeugt werden, die sich durch das Siliziumsubstrat (5) , durch die Metall- Verbindungsschicht (4) und durch die Siliziumoxidschicht (3) zu der ersten Kontaktschicht (11) und zweiten Kontaktschicht (12) erstrecken. 7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei in einem weiteren Schritt eine Passivierungsschicht (6) auf Wände der Durchgangslöcher (21, 22) aufgebracht wird. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Metallschicht (4a) und die zweite Metallschicht (4b) jeweils nicht mehr als 20 nm dick sind . 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Siliziumoxidschicht (3) vor dem Aufbringen der ersten Metallschicht (4a) durch chemisch-mechanisches Polieren geglättet wird. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Halbleiterschichtenfolge (2) auf einem Nitridverbindungshalbleiter basiert und das Aufwachssubstrat (1) ein Saphirsubstrat ist. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Halbleiterbauelement (10) ein optoelektronisches Halbleiterbauelement ist. 12. Halbleiterbauelement, umfassend: - eine Halbleiterschichtenfolge (2), die auf einem Siliziumsubstrat (5) angeordnet ist, wobei die Halbleiterschichtenfolge (2) eine erste Kontaktschicht (11) und eine zweite Kontaktschicht (12) an einer dem Siliziumsubstrat (5) zugewandten Oberfläche aufweist, - eine Siliziumoxidschicht (3) an der dem Siliziumsubstrat (5) zugewandten Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge (2), und - eine Metall-Verbindungsschicht (4) zwischen dem Siliziumsubstrat (5) und der Siliziumoxidschicht (3) , wobei die Metall-Verbindungsschicht (4) Gold, Platin, Kupfer oder Silber aufweist. 13. Halbleiterbauelement nach Anspruch 12, wobei die Metall-Verbindungsschicht (4) eine Goldschicht umfasst . 14. Halbleiterbauelement nach Anspruch 12 oder 13, wobei in dem Siliziumsubstrat (5) Durchgangslöcher (21, 22) ausgebildet sind, die sich durch das Siliziumsubstrat (5) , durch die Metall- Verbindungsschicht (4) und durch die Siliziumoxidschicht (3) zu der ersten Kontaktschicht (11) und zweiten Kontaktschicht (12) erstrecken, und wobei Wände der Durchgangslöcher (21, 22) mit einer Passivierungsschicht (6) versehen sind. 15. Halbleiterbauelement nach Anspruch 14, wobei die Durchgangslöcher (21, 22) mit einem elektrisch leitfähigen Material gefüllt sind, welches die erste Kontaktschicht (11) und die zweite Kontaktschicht (12) jeweils mit einer Anschlussschicht (41, 42) auf einem Trägerkörper (7) verbindet. |
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES HALBLEITERBAUELEMENTS UND
HALBLEITERBAUELEMENT
Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements, insbesondere eines auf einem
Nitridverbindungshalbleiter basierenden
Halbleiterbauelements, das mit einem Siliziumsubstrat
verbunden wird. Weiterhin betrifft die Anmeldung ein mit dem Verfahren herstellbares Halbleiterbauelement.
Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2018 103 169.6, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.
Halbleiterbauelemente, die auf einem
Nitridverbindungshalbleiter basieren, werden in der Regel durch epitaktisches Aufwachsen einer Halbleiterschichtenfolge auf ein geeignetes Aufwachssubstrat, wie zum Beispiel Saphir, hergestellt. Da zum Aufwachsen von
Nitridverbindungshalbleitern geeignete Aufwachssubstrate in der Regel vergleichsweise teuer sind, kann es zweckmäßig sein, den Halbleiterkörper auf ein vergleichsweise günstiges Trägersubstrat, wie zum Beispiel ein Siliziumsubstrat, zu übertragen und das Aufwachssubstrat abzulösen. Eine
Verbindung zwischen dem Halbleiterkörper und dem neuen
Trägersubstrat kann durch eine Verbindungsschicht, wie zum Beispiel eine Lotschicht, oder durch direktes Bonden
hergestellt werden.
Direktes Bonden ist eine Technik zum Waferbonden, bei der keine haftvermittelnden Zwischenschichten eingesetzt werden. Ein direktes Bonden ist beispielsweise möglich, wenn die beiden zu verbindenden Oberflächen jeweils Siliziumoxid
(Si02) aufweisen. Die Siliziumoxidschichten können
beispielsweise vor dem direkten Bonden auf den
Halbleiterkörper und das Trägersubstrat aufgebracht werden.
Es hat sich herausgestellt, dass beim Verbinden eines
Halbleiterkörpers, der auf einem
Nitridverbindungshalbleitermaterial basiert, mit einem
Siliziumsubstrat durch direktes Bonden, insbesondere mittels Siliziumoxidschichten, aufgrund der unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Galliumnitrid und Silizium eine vergleichsweise große Verspannung auftritt.
Dies kann dazu führen, dass das Siliziumsubstrat nach dem Verbinden mit dem Halbleiterkörper und Ablösen des
Aufwachssubstrats eine Durchbiegung aufweist.
Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements anzugeben, bei dem eine Halbleiterschichtenfolge mit einem Siliziumsubstrat verbunden wird. Weiterhin soll ein mit dem Verfahren herstellbares Halbleiterbauelement angegeben werden, dass sich wobei eine gute Haftung der
Halbleiterschichtenfolge an dem Siliziumsubstrat und eine nur geringe Durchbiegung des Siliziumsubstrats auszeichnet.
Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren und ein
Halbleiterbauelement gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung des Verfahrens wird zuerst eine Halbleiterschichtenfolge auf einem Aufwachssubstrat hergestellt. Die Halbleiterschichtenfolge kann insbesondere epitaktisch auf das Aufwachssubstrat aufgewachsen werden. Die Halbleiterschichtenfolge kann insbesondere die Halbleiterschichtenfolge eines
elektronischen oder optoelektronischen Bauelements sein. Im Fall eines optoelektronischen Bauelements kann die
Halbleiterschichtenfolge insbesondere die funktionelle
Schichtenfolge einer Leuchtdiode oder einer Laserdiode sein. Die Halbleiterschichtenfolge kann insbesondere auf einem Nitridverbindungshalbleiter basieren. Das Aufwachssubstrat des Halbleiterkörpers kann insbesondere ein Saphirsubstrat sein .
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung des Verfahrens wird eine Siliziumoxidschicht auf die vom Aufwachssubstrat abgewandte Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge aufgebracht. Die Siliziumoxidschicht ist insbesondere eine Si02 _ Schicht . Die Siliziumoxidschicht kann beispielsweise durch ein CVD- Verfahren aufgebracht werden. Die Dicke der
Siliziumoxidschicht beträgt beispielsweise zwischen 300 nm und 3 ym.
Dass eine Schicht oder ein Element „auf" oder „über" einer anderen Schicht oder einem anderen Element angeordnet oder aufgebracht ist, kann hier und im Folgenden bedeuten, dass die eine Schicht oder das eine Element unmittelbar in direktem mechanischem und/oder elektrischem Kontakt auf der anderen Schicht oder dem anderen Element angeordnet ist. Weiterhin kann es auch bedeuten, dass die eine Schicht oder das eine Element mittelbar auf beziehungsweise über der anderen Schicht oder dem anderen Element angeordnet ist. Dabei können dann weitere Schichten und/oder Elemente zwischen der einen und der anderen Schicht beziehungsweise zwischen dem einen und dem anderen Element angeordnet sein.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung des Verfahrens wird in einem weiteren Schritt eine erste Metallschicht auf die
Siliziumoxidschicht aufgebracht. Dies kann beispielsweise durch Sputtern erfolgen. Die erste Metallschicht weist eines der Metalle Au, Pt, Ag oder Cu auf oder besteht daraus.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens wird ein Siliziumsubstrat bereitgestellt und eine zweite Metallschicht auf das Siliziumsubstrat aufgebracht. Dies kann
beispielsweise durch Sputtern erfolgen. Die zweite
Metallschicht ist aus dem gleichen Metall wie die erste
Metallschicht gebildet. Insbesondere weist die zweite
Metallschicht eines der Metalle Au, Pt, Ag oder Cu auf oder besteht daraus.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung des Verfahrens wird in einem weiteren Schritt die Halbleiterschichtenfolge durch direktes Bonden der ersten Metallschicht an die zweite
Metallschicht mit dem Siliziumsubstrat verbunden. Bei diesem Schritt werden die erste Metallschicht und die zweite
Metallschicht bei einer Temperatur im Bereich zwischen 150 °C und 400 °C in Kontakt gebracht, sodass sie eine Metall- Verbindungsschicht ausbilden. Nach diesem Schritt ist die Halbleiterschichtenfolge an einer dem Aufwachssubstrat gegenüberliegenden Oberfläche mit dem Siliziumsubstrat verbunden, das nun als Trägersubstrat fungieren kann.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens erfolgt in einem weiteren Schritt das Ablösen des Aufwachssubstrats von der Halbleiterschichtenfolge. Dies kann beispielsweise durch ein Laser-Lift-off-Verfahren erfolgen.
Das Verfahren kann gemäß einer Ausgestaltung die folgenden Schritte, insbesondere in der genannten Reihenfolge, umfassen :
- Herstellen einer Halbleiterschichtenfolge auf einem
AufwachsSubstrat,
- Aufbringen einer Siliziumoxidschicht auf die vom
Aufwachssubstrat abgewandte Oberfläche der
Halbleiterschichtenfolge,
- Aufbringen einer ersten Metallschicht auf die
Siliziumoxidschicht, wobei die erste Metallschicht Gold, Platin, Kupfer oder Silber aufweist,
- Bereitstellen eines Siliziumsubstrats und Aufbringen einer zweiten Metallschicht, die aus dem gleichen Material wie die erste Metallschicht gebildet ist, auf das Siliziumsubstrat,
- Verbinden der Halbleiterschichtenfolge mit dem
Siliziumsubstrat durch direktes Bonden der ersten
Metallschicht an die zweite Metallschicht, wobei die erste Metallschicht und die zweite Metallschicht bei einer
Temperatur im Bereich zwischen 150 °C und 400 °C in Kontakt gebracht werden, so dass sie eine Metall-Verbindungsschicht ausbilden, und
- Ablösen des Aufwachssubstrats von der
Halbleiterschichtenfolge .
Das Verfahren hat insbesondere den Vorteil, dass durch das direkte Bonden der ersten Metallschicht und der zweiten Metallschicht eine besonders feste Verbindung erzielt wird. Insbesondere wird beim direkten Bonden der Metallschichten, vorzugsweise Goldschichten, eine bessere Haftung als beim direkten Bonden von zwei Si0 2 -Schichten erzielt. Das direkte Bonden der Metallschichten erfordert außerdem keine Plasmaaktivierung. Weiterhin hat das Verfahren im Vergleich zum direkten Bonden von zwei SiCg-Schichten den Vorteil, dass das direkte Bonden der ersten und zweiten Metallschicht bei einer höheren Temperatur, insbesondere im Temperaturbereich zwischen 150 °C und 400 °C, erfolgen kann.
Beim direkten Bonden von Siliziumoxidschichten sind OH- Gruppen an der Oberfläche erforderlich, die bei erhöhten Temperaturen von über 100 °C nicht mehr vorhanden sind. Das hierin vorgeschlagene Prinzip, wonach das direkte Bonden mit Metallschichten erfolgt, nutzt insbesondere die Erkenntnis aus, das in diesem Fall das Bonden bei einer höheren
Temperatur, insbesondere bei mindestens 150 °C erfolgen kann. Dadurch wird eine thermisch induzierte Verspannung zwischen dem Halbleiterkörper, der insbesondere auf einem
Nitridverbindungshalbleitermaterial basieren kann, und dem Siliziumsubstrat, vorteilhaft vermindert.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das direkte Bonden der ersten Metallschicht an die zweite Metallschicht im Temperaturbereich zwischen 200 °C und 400 °C, besonders bevorzugt zwischen 300 °C und 400 °C. Es hat sich
herausgestellt, dass die Spannung in der
Halbleiterschichtenfolge nach dem Ablösen des
Aufwachssubstrats besonders gering ist, wenn das direkte Bonden in diesem Temperaturbereich erfolgt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die erste
Metallschicht und die zweite Metallschicht Goldschichten.
Gold eignet sich besonders gut für das direkte Bonden gemäß dem hierin vorgeschlagenen Prinzip, weil Gold besonders glatte Schichten ausbildet und besonders resistent gegen Oxidation ist.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird vor dem Aufbringen der ersten Metallschicht und/oder der zweiten Metallschicht eine Haftschicht aufgebracht. Insbesondere kann vor dem
Aufbringen der ersten Metallschicht eine Haftschicht auf die Siliziumoxidschicht aufgebracht werden. Weiterhin kann vorteilhaft vor dem Aufbringen der zweiten Metallschicht eine Haftschicht auf das Siliziumsubstrat aufgebracht werden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist die Haftschicht eine Titanschicht. Eine Titanschicht eignet sich insbesondere gut als Haftschicht für eine Goldschicht. Die Haftschicht ist insbesondere eine sehr dünne Schicht. Die Dicke der
Haftschicht beträgt vorzugsweise zwischen 0,5 nm und 5 nm, beispielsweise etwa 1 nm.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die
Halbleiterschichtenfolge eine erste Kontaktschicht und eine zweite Kontaktschicht an einer vom Aufwachssubstrat
abgewandten Oberfläche auf. Die erste Kontaktschicht und die zweite Kontaktschicht sind insbesondere lateral versetzt voneinander angeordnet. Die erste Kontaktschicht kann
beispielsweise mit einem p-Typ-Halbleiterbereich der
Halbleiterschichtenfolge und die zweite Kontaktschicht mit einem n-Typ-Halbleiterbereich der Halbleiterschichtenfolge verbunden sein.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung werden in einem weiteren Schritt des Verfahrens Durchgangslöcher erzeugt, die sich durch das Siliziumsubstrat, durch die Metall- Verbindungsschicht und durch die Siliziumoxidschicht zu der ersten Kontaktschicht und der zweiten Kontaktschicht
erstrecken. Die Durchgangslöcher sind insbesondere als
Durchkontakte durch das Siliziumsubstrat (TSV, Through
Silicon Vias) vorgesehen, um die erste Kontaktschicht und die zweite Kontaktschicht jeweils durch das Trägersubstrat hindurch elektrisch anzuschließen. Das Herstellen der
Durchgangslöcher kann insbesondere durch reaktives
Ionentiefätzen (DRIE - Deep Reactive Ion Etching) erfolgen.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung wird in einem weiteren Schritt des Verfahrens eine Passivierungsschicht auf Wände der Durchgangslöcher aufgebracht. Die Passivierungsschicht kann insbesondere eine Si02 _ Schicht sein. Die
Passivierungsschicht bedeckt insbesondere die Metall- Verbindungsschicht, die in den Durchgangslöchern freiliegt. Auf diese Weise wird ein Kurzschluss vermieden, wenn die Durchgangslöcher zur Kontaktierung der ersten Kontaktschicht und der zweiten Kontaktschicht mit einem elektrisch
leitfähigen Material gefüllt werden.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung sind die erste
Metallschicht und die zweite Metallschicht jeweils nicht mehr als 20 nm dick. Die erste Metallschicht und die zweite
Metallschicht können insbesondere zwischen 4 nm und 20 nm dick sein. Eine vergleichsweise geringe Dicke der
Metallschicht erleichtert insbesondere das Durchtrennen der Metallschichten beim Erzeugen der Durchgangslöcher zur
Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zu den Kontaktschichten der Halbleiterschichtenfolge.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird die
Siliziumoxidschicht vor dem Aufbringen der ersten
Metallschicht durch chemisch-mechanisches Polieren geglättet. Auf diese Weise wird vorteilhaft erreicht, dass die
vergleichsweise dünne Metallschicht eine sehr glatte
Oberfläche ausbildet, die vorteilhaft für das direkte Bonden ist .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens basiert die Halbleiterschichtenfolge auf einem
Nitridverbindungshalbleiter. „Auf einem
Nitridverbindungshalbleiter basierend" bedeutet im
vorliegenden Zusammenhang, dass die Halbleiterschichtenfolge oder zumindest eine Schicht davon ein III-Nitrid- Verbindungshalbleitermaterial , vorzugsweise In x Al y Gai- x-y N umfasst, wobei 0 < x < 1, 0 < y < 1 und x + y < 1. Dabei muss dieses Material nicht zwingend eine mathematisch exakte
Zusammensetzung nach obiger Formel aufweisen. Vielmehr kann es einen oder mehrere Dotierstoffe sowie zusätzliche
Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber beinhaltet obige Formel jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters (In, Al, Ga, N) , auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen weiterer Stoffe ersetzt sein können.
Das Aufwachssubstrat ist im Fall einer auf
Halbleiterschichtenfolge, die auf einem
Nitridverbindungshalbleiter basiert, vorzugweise ein
Saphirsubstrat, welches vorteilhaft zum epitaktischen
Aufwachsen von Nitridverbindungshalbleitern geeignet ist. Da Saphirsubstrate vergleichsweise teuer sind, ist es
vorteilhaft, dass das Aufwachssubstrat bei dem Verfahren von dem Halbleiterkörper abgelöst wird, sodass es wiederverwendet werden kann. Das Verfahren ist für Halbleiterkörper mit einer Halbleiterschichtenfolge aus einem
Nitridverbindungshalbleiter besonders vorteilhaft, da der Schritt des direkten Bondens der Metallschichten bei einer Temperatur von mehr als 200 °C, insbesondere im
Temperaturbereich von etwa 200 °C bis etwa 400 °C und
bevorzugt im Temperaturbereich von etwa 300 °C bis etwa
400 °C, durchgeführt werden kann, da bei einer derart hohen Temperatur die Verspannung zwischen dem
Nitridverbindungshalbleitermaterial und dem Siliziumsubstrat vergleichsweise gering ist. Eine derart hohe Temperatur wäre beim direkten Bonden von Si02 _ Schichten nicht möglich, da die
Bindungsenergie für diese Materialkombination bereits oberhalb von einer Temperatur von etwa 100 °C signifikant abnimmt .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Verfahrens ist das Halbleiterbauelement ein optoelektronisches
Halbleiterbauelement. Das Halbleiterbauelement kann
insbesondere ein strahlungsemittierendes optoelektronisches Halbleiterbauelement sein, beispielsweise eine Leuchtdiode oder eine Laserdiode.
Es wird weiterhin ein mit dem Verfahren herstellbares
Halbleiterbauelement angegeben. Gemäß zumindest einer
Ausgestaltung umfasst das Halbleiterbauelement eine
Halbleiterschichtenfolge, die auf einem Siliziumsubstrat angeordnet ist. Die Halbleiterschichtenfolge weist eine erste Kontaktschicht und eine zweite Kontaktschicht an einer dem Siliziumsubstrat zugewandten Oberfläche auf. Weiterhin weist die Halbleiterschichtenfolge eine Siliziumoxidschicht an der dem Siliziumsubstrat zugewandten Oberfläche auf. Weiterhin weist das Halbleiterbauelement eine Metall-Verbindungsschicht zwischen dem Siliziumsubstrat und der Siliziumoxidschicht auf, wobei die Metall-Verbindungsschicht Gold, Silber, Platin oder Kupfer aufweist. Die Metall-Verbindungsschicht
ermöglicht vorteilhaft eine besonders gute Haftung zwischen der Halbleiterschichtenfolge und dem Siliziumsubstrat.
Die Metall-Verbindungsschicht ist vorzugsweise eine
Goldschicht oder umfasst eine Goldschicht. Es ist möglich, dass zwischen der Siliziumoxidschicht und der Metall- Verbindungsschicht und/oder zwischen dem Siliziumsubstrat und der Metall-Verbindungsschicht eine Haftschicht wie zum
Beispiel eine Titanschicht angeordnet ist.
Das Halbleiterbauelement kann insbesondere ein sogenanntes Dünnfilm-Halbleiterbauelement sein, bei dem das zum
Aufwachsen der Halbleiterschichtenfolge verwendete
Aufwachssubstrat von der Halbleiterschichtenfolge abgelöst ist. Das Siliziumsubstrat, das mit der Metall- Verbindungsschicht mit dem Halbleiterkörper verbunden ist, fungiert in diesem Fall als Trägersubstrat des
Halbleiterbauelements .
Bei einer Ausgestaltung des Halbleiterbauelements sind in dem Siliziumsubstrat Durchgangslöcher ausgebildet, die sich durch das Siliziumsubstrat, durch die Metall-Verbindungsschicht und durch die Siliziumoxidschicht zu der ersten Kontaktschicht und zweiten Kontaktschicht erstrecken. In diesem Fall sind Wände der Durchgangslöcher vorteilhaft mit einer
Passivierungsschicht versehen. Die Passivierungsschicht ist eine elektrisch isolierende Schicht, wie zum Beispiel eine Siliziumoxidschicht, die verhindert, dass ein elektrisch leitfähiges Material in den Durchgangslöchern in elektrischen Kontakt mit der Metall-Verbindungsschicht kommt.
Gemäß zumindest einer Ausgestaltung des Halbleiterbauelements sind die Durchgangslöcher mit einem elektrisch leitfähigen Material gefüllt, welches die erste Kontaktschicht und die zweite Kontaktschicht jeweils mit einem Anschlusskontakt auf einem Trägerkörper verbindet. Das elektrisch leitfähige
Material kann insbesondere Kupfer sein. Der Trägerkörper kann beispielsweise eine Leiterplatte sein, auf der das
Halbleiterbauelement angeordnet ist. Es ist auch möglich, dass der Trägerkörper ein Halbleiterchip ist, der zum
Beispiel eine Treiberschaltung für das Halbleiterbauelement umfasst .
Das Halbleiterbauelement kann insbesondere ein
strahlungsemittierendes optoelektronisches
Halbleiterbauelement sein, wobei eine
Strahlungsaustrittsfläche eine vom Siliziumsubstrat
abgewandte Oberfläche des Halbleiterkörpers ist. Insbesondere sind die erste Kontaktschicht und die zweite Kontaktschicht der Halbleiterschichtenfolge dem als Trägersubstrat
fungierenden Siliziumsubstrat zugewandt. Das
Halbleiterbauelement weist somit eine sogenannte Flip-Chip- Konfiguration auf.
Das Halbleiterbauelement kann gemäß einer Ausführungsform insbesondere eine Leuchtdiode oder ein Halbleiterlaser sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des
Halbleiterbauelements ergeben sich aus der Beschreibung des Verfahrens und umgekehrt.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 12 näher erläutert. Es zeigen:
Figuren 1 bis 11 eine schematische Darstellung von
Zwischenschritten des Verfahrens bei einem
Ausführungsbeispiel, und
Figur 12 eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein Halbleiterbauelement gemäß einem
Ausführungsbeispiel .
Gleiche oder gleich wirkende Bestandteile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die
dargestellten Bestandteile sowie die Größenverhältnisse der Bestandteile untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen. Vielmehr können einzelne Bestandteile zur
Verdeutlichung übertrieben groß dargestellt sein.
Bei dem in Figur 1 dargestellten Zwischenschritt des
Verfahrens ist eine Halbleiterschichtenfolge 2 auf ein
Aufwachssubstrat 1 aufgebracht worden. Die
Halbleiterschichtenfolge 2 kann insbesondere die funktionelle Schichtenfolge eines elektronischen oder optoelektronischen Bauelements sein. Die Halbleiterschichtenfolge 2 kann eine Vielzahl von Einzelschichten aufweisen, die hier zur
Vereinfachung nicht einzeln dargestellt sind.
Im Fall eines optoelektronischen Bauelements kann die
Halbleiterschichtenfolge 2 beispielsweise einen p-Typ- Halbleiterbereich, einen n-Typ-Halbleiterbereich und eine zwischen dem p-Typ-Halbleiterbereich und dem n-Typ- Halbleiterbereich angeordnete aktive Schicht aufweisen. Die Halbleiterschichtenfolge 2 kann in diesem Fall insbesondere eine Leuchtdiodenschichtenfolge sein. Die Halbleiterschichtenfolge 2 kann insbesondere auf einem Nitridverbindungshalbleiter basieren. In diesem Fall kann das Aufwachssubstrat 1 insbesondere ein Saphirsubstrat sein.
Bei dem in Figur 2 dargestellten Zwischenschritt des
Verfahrens sind eine erste Kontaktschicht 11 und eine zweite Kontaktschicht 12 auf die vom Aufwachssubstrat 1 abgewandte Oberfläche der Halbleiterschichtenfolge 2 aufgebracht worden. Die erste Kontaktschicht 11 und die zweite Kontaktschicht 12 können beispielsweise eine oder mehrere Metallschichten umfassen. Die erste Kontaktschicht 11 und die zweite
Kontaktschicht 12 dienen insbesondere zur elektrischen
Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge 2 und sind
beispielsweise mit Bereichen unterschiedlicher Polarität der Halbleiterschichtenfolge 2 verbunden. Zum Beispiel ist die erste Kontaktschicht 11 mit einem p-Typ-Halbleiterbereich der Halbleiterschichtenfolge 2 und die zweite Kontaktschicht 12 mit einem n-Typ-Halbleiterbereich der
Halbleiterschichtenfolge 2 verbunden.
Um die Kontaktierung der verschiedenen Halbleiterbereiche zu ermöglichen, kann die Halbleiterschichtenfolge 2 eine
geeignete laterale Strukturierung aufweisen, die hier zur Vereinfachung nicht dargestellt ist. Wenn beispielsweise die Halbleiterschichtenfolge 2 einen n-Typ-Halbleiterbereich, eine aktive Schicht und einen p-Typ-Halbleiterbereich
aufweist, die in dieser Reihenfolge übereinander abgeschieden werden, können ein Teil des p-Typ-Halbleiterbereichs und der aktiven Schicht abgetragen werden, um das Aufbringen der zweiten Kontaktschicht 12 auf den n-Typ-Halbleiterbereich zu ermöglichen. Hierzu geeignete Strukturierungsverfahren, wie beispielsweise Ätzprozesse, sind dem Fachmann bekannt und werden deshalb an dieser Stelle nicht näher erläutert.
Bei dem in Figur 3 dargestellten Zwischenschritt ist eine Siliziumoxidschicht 3, insbesondere eine SiCg-Schicht, auf eine vom Aufwachssubstrat 1 abgewandte Oberfläche der
Halbleiterschichtenfolge 2 aufgebracht worden. Das Aufbringen der Siliziumoxidschicht erfolgt vorzugsweise mittels eines CVD-Verfahrens . Es ist möglich, dass die Siliziumoxidschicht 3 nach diesem Zwischenschritt die erste Kontaktschicht 11 und die zweite Kontaktschicht 12 überdeckt. Es ist deshalb möglich, dass die Oberfläche der Siliziumoxidschicht 3 nach dem Aufbringen nicht vollständig planar ist.
Bei dem in Figur 4 dargestellten Zwischenschritt ist die Oberfläche der Siliziumoxidschicht 3 planarisiert worden. Das Planarisieren der Siliziumoxidschicht 3 kann insbesondere durch chemisch-mechanisches Polieren (CMP) erfolgen.
Bei dem in Figur 5 dargestellten Zwischenschritt des
Verfahrens ist eine erste Metallschicht 4a auf die
Siliziumoxidschicht 3 aufgebracht worden. Bevorzugt ist die erste Metallschicht 4a eine Goldschicht. Die erste
Metallschicht 4a kann beispielsweise zwischen 4 nm und 20 nm dick sein. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird vor dem Aufbringen der ersten Metallschicht 4a eine Haftschicht 4c auf die Siliziumoxidschicht 3 aufgebracht. Die Haftschicht 4c kann insbesondere eine Titanschicht sein. Die Haftschicht 4c ist vorzugsweise eine dünne Schicht, deren Dicke nur etwa 0,5 nm bis 5 nm beträgt. Das Aufbringen der ersten Metallschicht 4a und/oder der Haftschicht 4c kann insbesondere durch
Sputtern erfolgen. Bei dem in Figur 6 dargestellten Zwischenschritt ist ein Siliziumsubstrat 5 bereitgestellt worden, das im fertigen Halbleiterbauelement als Trägersubstrat für die
Halbleiterschichtenfolge dienen soll. Das Siliziumsubstrat 5 wird vorzugsweise mittels NH 3 und/oder Ultraschall gereinigt. Auf das Siliziumsubtrat 5 wird eine zweite Metallschicht 4b aufgebracht, die aus dem gleichen Metall wie die erste
Metallschicht 4a besteht. Vorzugsweise sind die erste
Metallschicht 4a und die zweite Metallschicht 4b jeweils Goldschichten. Die zweite Metallschicht 4b kann wie die erste Metallschicht 4a beispielsweise eine Dicke zwischen 4 nm und 20 nm aufweisen. Vor dem Aufbringen der zweiten Metallschicht 4b kann, wie im Fall der ersten Metallschicht 4a, vorteilhaft eine Haftschicht 4c auf das Siliziumsubstrat 5 aufgebracht werden. Die Haftschicht 4c kann insbesondere eine
Titanschicht sein, die vorzugsweise eine Dicke von 0,5 nm bis 5 nm aufweist. Das Aufbringen der zweiten Metallschicht 4b und/oder der Haftschicht 4c erfolgt insbesondere durch
Sputtern .
Bei dem in Figur 7 dargestellten weiteren Zwischenschritt werden die erste Metallschicht 4a und die zweite
Metallschicht 4b direkt miteinander in Kontakt gebracht und auf diese Weise durch direktes Bonden miteinander verbunden. Bevor die erste Metallschicht 4a und die zweite Metallschicht 4b direkt miteinander in Kontakt gebracht werden, wird die Temperatur T auf mindestens 150° C, vorzugsweise auf eine Temperatur T im Bereich von 200 °C bis 400 °C, erhöht. Das direkte Bonden erfolgt insbesondere nicht bei Raumtemperatur. Beim direkten Bonden verbinden sich die erste Metallschicht 4a und die zweite Metallschicht 4b an ihrer Grenzfläche miteinander und bilden so eine Metall-Verbindungsschicht 4 aus. Das direkte Bonden bei einer Temperatur zwischen 150 °C und 400 °C, bevorzugt zwischen 200 °C und 400 °C, hat den Vorteil, dass die Verspannung zwischen dem Siliziumsubstrat 5 und dem Material der Halbleiterschichtenfolge 2, insbesondere einem Nitridverbindungshalbleitermaterial, nach dem Ablösen des Aufwachssubstrats 1 vorteilhaft gering ist.
Wie in Figur 8 dargestellt, ist die Halbleiterschichtenfolge 2 nun durch die Metall-Verbindungsschicht 4 mit dem
Siliziumsubstrat 5 verbunden. Das Siliziumsubstrat 5 fungiert nun als Trägersubstrat für die Halbleiterschichtenfolge 2.
Bei dem Zwischenschritt der Figur 8 ist das Aufwachssubstrat 1 von der Halbleiterschichtenfolge 2 abgelöst worden. Das Ablösen des Aufwachssubstrats kann beispielsweise durch einen Laser-Lift-off-Prozess erfolgen.
Bei dem in Figur 9 dargestellten Zwischenschritt sind
Durchgangslöcher 21, 22 in dem Siliziumsubstrat 5 erzeugt worden, die sich auch durch die Metall-Verbindungsschicht 4 und die Siliziumoxidschicht 3 hindurch zu der ersten
Kontaktschicht 11 und der zweiten Kontaktschicht 12 hin erstrecken. Das Herstellen der Durchgangslöcher 21, 22 in dem Siliziumsubstrat 5 sowie der Metall-Verbindungsschicht 4 und ggf. den Haftschichten 4c kann beispielsweise durch reaktives Ionentiefätzen (DRIE) erfolgen. Für das Herstellen der
Durchgangslöcher in dem Siliziumsubstrat 5 mittels DRIE ist es vorteilhaft, dass die Metall-Verbindungsschicht 4 zwischen der Siliziumoxidschicht 3 und dem Siliziumsubstrat 5
angeordnet ist. Die elektrische Leitfähigkeit der Metall- Verbindungsschicht 4 ermöglicht das Abfließen von Ionen, wenn die Ätztiefe die Dicke des Siliziumsubstrat 5 erreicht hat. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich der Ätzprozess in Seitwärtsrichtung fortsetzt (notching effect) , wenn ein elektrisch isolierendes Material erreicht wird. Dies wäre der Fall, wenn das Siliziumsubstrat unmittelbar an die Siliziumoxidschicht angrenzen würde.
Bei dem Herstellen der Durchgangslöcher 21, 22 wird auch die Siliziumoxidschicht 3 durchtrennt. Zum Durchtrennen der Siliziumoxidschicht 3 kann ein zusätzlicher Prozessschritt erforderlich sein. Die Durchgangslöcher 21, 22 können im Bereich der Siliziumoxidschicht 3 beispielsweise durch einen Plasmaätzprozess, insbesondere mit einem auf Fluor
basierenden Ätzmittel wie zum Beispiel SF ß oder CIF 3 ,
hergestellt werden.
Bei dem in Figur 10 dargestellten weiteren Zwischenschritt des Verfahrens ist eine Passivierungsschicht 6 auf die Wände der Durchgangslöcher 21, 22 aufgebracht worden. Die
Passivierungsschicht 6 ist vorzugsweise eine
Siliziumoxidschicht, insbesondere eine Si02 _ Schicht . Die Passivierungsschicht 6 bedeckt vorteilhaft nicht nur die Durchgangslöcher 21, 22, sondern auch die von der
Halbleiterschichtenfolge 2 abgewandte Oberfläche des
Siliziumsubstrats 5. Die Passivierungsschicht 6 wird
vorzugsweise mit einem CVD-Prozess hergestellt.
Bei dem in Figur 11 dargestellten weiteren Zwischenschritt des Verfahrens sind die Durchgangslöcher 21, 22 zur
Ausbildung eines ersten Durchkontakts 31 und eines zweiten Durchkontakts 32 mit einem elektrisch leitfähigen Material aufgefüllt worden. Der erste Durchkontakt 31 ist an die erste Kontaktschicht 11 der Halbleiterschichtenfolge 2
angeschlossen, und der zweite Durchkontakt 32 ist an die zweite Kontaktschicht 12 der Halbleiterschichtenfolge 2 angeschlossen. Die Durchkontakte 31, 32 können beispielsweise jeweils Kupfer aufweisen oder daraus bestehen. Die Durchkontakte 31, 32 weisen an der von der
Halbleiterschichtenfolge 2 abgewandten Oberfläche des
Siliziumsubstrats 5 vorteilhaft jeweils eine Kontaktflache auf, an denen das so fertiggestellte Ausführungsbeispiel des Halbleiterbauelements 10 elektrisch leitend angeschlossen werden kann. Die Halbleiterschichtenfolge 2 kann
beispielsweise eine Leuchtdiodenschichtenfolge sein, die Strahlung 9 durch die Strahlungsaustrittsfläche 8 emittiert. Da die elektrische Kontaktierung der Halbleiterschichtenfolge 2 mittels der Durchkontakte 31, 32 von einer der
Strahlungsaustrittsfläche 8 gegenüberliegenden Seite her erfolgt, kann die Strahlungsaustrittsfläche 8 vorteilhaft frei von elektrischen Kontakten sein. Dies ist vorteilhaft, um die Strahlungsausbeute zu erhöhen.
Figur 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel des
Halbleiterbauelements 10, bei dem das Halbleiterbauelement 10 auf einem Trägerkörper 7 angeordnet ist. Der Trägerkörper 7 weist beispielsweise eine erste Anschlussschicht 41 auf, die mit dem ersten Durchkontakt 31 verbunden ist. Weiterhin weist der Trägerkörper 7 eine zweite Anschlussschicht 42 auf, die mit dem zweiten Durchkontakt 32 verbunden ist. Das
Halbleiterbauelement 10 ist ein sogenanntes Flip-Chip- Halbleiterbauelement, bei dem die Halbleiterschichtenfolge 2 gegenüber der ursprünglichen Aufwachsrichtung um 180° gedreht ist. Die Strahlungsaustrittsfläche 8 des
Halbleiterbauelements 10 kann somit vorteilhaft frei von elektrischen Kontakten sein.
Der Trägerkörper 7 kann bei einer Ausgestaltung ein
integrierter Schaltkreis sein, der zur Ansteuerung des
Halbleiterbauelements 10 dienen kann. Das Halbleiterbauelement 10 und der Trägerkörper 7 sind hier und in der Beschreibung des Verfahrens beispielhaft mit nur jeweils zwei Kontaktschichten 11, 12 bzw. Anschlussschichten
41, 42 dargestellt. Das Verfahren ist aber insbesondere auch dazu geeignet, ein pixeliertes Halbleiterbauelement mit einer Vielzahl von Kontaktschichten herzustellen, das mit einem Trägerkörper mit einer Vielzahl von Anschlussschichten verbunden wird.
Das Halbleiterbauelement 10 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Metall-Verbindungsschicht 4 eine gute Haftung zwischen dem Siliziumsubstrat 5 und der auf der
Halbleiterschichtenfolge 2 angeordneten Siliziumoxidschicht 3 vermittelt. Weiterhin ist die Durchbiegung des
Siliziumsubstrats 5 aufgrund der hohen Temperatur beim direkten Bonden vorteilhaft gering im Vergleich zu direkten Si02-Si02-Direktbonds oder Silizium-Silizium-Direktbonds .
Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr umfasst die
Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von
Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den
Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist. Bezugszeichenliste
1 Aufwachssubstrat
2 Halbleiterschichtenfolge
3 Siliziumoxidschicht
4 Metall-Verbindungsschicht
4a erste Metallschicht
4b zweite Metallschicht
4c Haftschicht
5 Siliziumsubstrat
6 Passivierungsschicht
7 Trägerkörper
8 Strahlungsaustrittsfläche
9 Strahlung
10 Halbleiterbauelement
11 erste Kontaktschicht
12 zweite Kontaktschicht
21 erstes Durchgangsloch
22 zweites Durchgangsloch
31 erster Durchkontakt
32 zweiter Durchkontakt
41 erste Anschlussschicht
42 zweite Anschlussschicht
Next Patent: METHOD AND DEVICE FOR EXTRACTING A NUCLEIC ACID FROM A SAMPLE LIQUID