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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SHAPED BODY HAVING A SUPERHYDROPHOBIC SURFACE AND SHAPED BODY WHICH CAN BE OBTAINED BY SAID METHOD AND USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/075761
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a shaped body and a shaped body which can be obtained by said method and which has at least in part a superhydrophobic surface which exhibits craters, on the upper edges of which fine polymer hairs are formed. In order to carry out the method, first of all a composite (21) is produced from a first plate (11) having a polymer film (20') pressed into a surface of the first plate (11) and a third plate (13) which has rough areas at least on one of the surfaces thereof. Then the third plate (13) is placed opposite the pressed-in polymer film (20') without the third plate (13) touching the composite (21). Then the third plate (13) is heated to a temperature above the glass transition temperature of the polymer contained in the polymer film (20'), without the composite (21) being heated, and the heated third plate (13) is brought into contact with the surface of the polymer film (20') facing away from the first plate. In this way polymer from the polymer film (20') penetrates partially into the rough areas of the third plate (13). Finally the structuring of the surface of the pressed-in polymer film (20') facing the third panel (13) takes place by a relative movement which distances the third plate (13) from the first plate (11) so long as the pressed-in polymer film (20') remains softened and can be prolonged in this way. As a result a modified composite (21') is formed which comprises the required shaped body.

Inventors:
RÖHRIG MICHAEL (DE)
HÖLSCHER HENDRIK (DE)
SCHNEIDER MARC (DE)
WORGULL MATTHIAS (DE)
HOPF ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/003199
Publication Date:
May 22, 2014
Filing Date:
October 24, 2013
Export Citation:
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Assignee:
KARLSRUHER INST FÜR TECHNOLOGIE (DE)
International Classes:
B29C59/02; B01D17/02; B08B17/06; B29C37/00; B81C1/00
Domestic Patent References:
WO2012058090A12012-05-03
WO2012024099A12012-02-23
Foreign References:
DE102008053619A12010-05-20
US20100326922A12010-12-30
DE2512772A11976-09-30
DE102008057346A12009-10-01
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers mit den Verfah¬ rensschritten

a) Bereitstellen eines Verbunds (21) aus einer ersten

Platte (11) mit einer in eine Oberfläche der ersten Platte (11) eingepressten Polymerfolie (20'),

b) Bereitstellen einer dritten Platte (13), die zumindest teilweise auf einer ihrer Oberflächen Rauheiten aufweist, die eine mittlere Rauheit Ra von 1 μπι bis 30 μπι und eine gemittelten Rautiefe Rz von 20 pm bis 100 μπι · besitzen,

c) Platzieren der dritten Platte (13) gegenüber der eingepressten Polymerfolie (20' ) , ohne dass die dritte Platte (13) den Verbund (21) berührt, anschließendes Erwärmen der dritten Platte (13) auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur Tg des in der Polymerfolie (20' ) enthaltenen Polymers, ohne dass der Verbund (21) erwärmt wird, und Inkontaktbringen der erwärmten dritten Platte (13) mit der der ersten Platte abgewandten Oberfläche der Polymerfolie (20' ) , wodurch das Polymer aus der Polymerfolie (20' ) zumindest teilweise in die Rauheiten der dritten Platte (13) eindringt, d.) Strukturieren der der dritten Platte (13) zugewandten Oberfläche der eingepressten Polymerfolie (20' ) durch eine Relativbewegung, die die dritte Platte (13) von der ersten Platte (11) entfernt, solange die einge- presste Polymerfolie (20' ) erweicht bleibt und sich hierdurch in die Länge ziehen lässt, wodurch sich ein modifizierter Verbund (21')., der den gewünschten Formkörper umfasst ,· ausbildet .

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Verbund (21) aus der ersten Platte (11) mit der in eine Oberfläche der ersten Platte (11) eingepressten Polymerfolie (20') erzeugt wird durch Einbringen einer Polymerfolie (20) zwischen die erste Platte (11) und eine zweite Platte (12), die derart ausgestaltet sind, dass die erste Platte (11) eine höhere Haf¬ tung gegenüber der Polymerfolie (20) im Vergleich zur zweiten Platte (12) aufweist, und anschließendes Erwärmen der beiden Platten (11, 12) auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur Tg, wodurch das erweichte Polymer unter Aufbringen einer Prägekraft derart an die erste Platte (11) gepresst wird, dass sich der Verbund (21) aus der ersten . Platte (11) mit der darin eingepressten Polymerfolie (20' ) ausbildet.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Rauheiten der dritten Platte (13) durch Behandlung mindestens einer Oberfläche einer unbehandelten dritten Platte , (10) mittels Be¬ aufschlagung durch Partikel.

Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Rauheiten der dritten Platte (13) mittels Beaufschlagung mindestens eines Teils einer Oberfläche der unbehandelten dritten Platte (10) durch Sandstrahlen erzeugt werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei auf der dritten Platte (13) zumindest teilweise, auf einer ihrer Oberflächen Rauheiten erzeugt werden, die eine mittlere Rauheit Ra' von 1 μπι bis 20 pm und eine gemittelten Rautie- fe Rz' von 30 μιη bis 100 μπι aufweisen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das

Strukturieren der der dritten Platte (13) zugewandten Oberfläche der eingepressten Polymerfolie (20' ) durch

ein vollständiges Abziehen der eingepressten Polymerfolie (20') von der noch erwärmten dritten Platte (13) erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das

Strukturieren der der dritten Platte (13) zugewandten' Oberfläche der eingepressten Polymerfolie (20' ) erfolgt, indem durch ein Abreißen der eingepressten Polymerfolie (20' ) von der noch erwärmten dritten Platte (13) Teile der Polymerfolie (20') an der dritten ^Platte (13) haften bleiben, die nicht Bestandteil des modifizierten Verbunds (21' ) , der den gewünschten Formkörper umfasst, sind.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die erste Platte (11) und/oder die zweite Platte ( 12 ) ' und/oder die dritte Platte (13) in Form einer Walze ausgestaltet sind.

•9. Formkörper, .hergestellt durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, der zumindest teilweise eine superhydrophobe Oberfläche besitzt, die eine Kraterstruktur aufweist, wobei auf den Oberkanten der Krater Polymerhärchen ausgebildet sind.

10. Formkörper nach Anspruch 9, wobei die Krater einen mittle-, ren Durchmesser von 2 μιτι bis 250 μιτι und eine Höhe von

1 μπι bis, 500 μιη aufweisen, auf deren Oberkanten Polymerhärchen mit einer Länge von 0,5 m bis 200 μπι ausgebildet sind.

11. Verwendung des Formkörpers nach Anspruch 9 oder 10 zur

Trennung mindestens einer unpolaren Flüssigkeit von mindes¬ tens einer, polaren Flüssigkeit.

12. Verwendung des Formkörpers nach Anspruch 11, wobei mit In- kontaktbringen des Formkörpers mit einer zu trennenden Mischung,, umfassend mindestens eine unpolare Flüssigkeit und mindestens eine polare Flüssigkeit, nur die unpolare . Flüssigkeit an der mindesten teilweise superhydrophoben nano- strukturierten Oberfläche . des Formkörpers angebunden wird. Verwendung des Formkörpers nach Anspruch 11 oder 12 zur Trennung von Olschichten auf Wasseroberflächen, zur Rein¬ haltung von Gewässern, zur Entfernung von Öl aus Abwässern oder in der Filtertechnik.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Formicorpers mit supernyaropno- ber Oberfläche und

Formkörper erhältlich mit diesem Verfahren und dessen Verwendung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers und einen Formkörper, der durch dieses Verfahren erhältlich ist, sowie eine Verwendung des Formkörpers zur . Trennung einer nicht-polaren Flüssigkeit von einer polaren Flüssigkeit .

Die Frage der Benetzbarkeit einer Oberfläche mit Wässer bildet die Basis. für viele technische Lösungen in den Bereichen Dichtungen, - selbstreinigende Oberflächen oder Trinkwassergewiri- nung. Hierfür. hat die Natur bereits vielfältige Lösungen entwickelt, die oftmals aus einer Strukturierung bzw. einer ausgewählten chemischen Zusammensetzung der natürlichen Oberfläche resultieren.

Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist die Lotuspflanze, deren Blätter nach W. Barthlott und C. Neinhuis, Purity. of the sacred. lotus, or escape from contamination in biological sur- faces, Planta 202, 1 (1997), mit mikrometergroßen Papillen besetzt sind, auf denen sich eine epicuticulare Wachsschicht befindet. Durch eine geeignete Kombination aus Strukturierung und Oberflächenchemie ergibt sich eine geringe Benetzbarkeit der Blätter der Lotuspflanze mit Wasser, worauf die berühmte . Fähigkeit der Lotuspflanze zur Selbstreinigung basiert.

B. Bhushan und E.K. Her, Fabrication of Superhydrophobic Sur- faces with High and Low Adhesion Inspired from Rose Petal, Langmuir 26(11), 8207 (2010) beschreiben, dass einige Rosen ¬ arten einen gegenteiligen Effekt besitzen. Diese Rosen haben auf ihren Blüten eine Oberfläche entwickelt, die eine große Menge Wasser speichern kann. Obwohl diese Oberflächen ähnlich wie die der Lotuspflanze mit einer feinen Wachsschicht belegt sind, führt eine davon abweichende Anordnung der darunter lie ¬ genden Mikrostruktur jedoch dazu, dass die Wassertropfen von den Rosenblütenblättern, quasi festgehalten werden.

Nach A.R. Parker und CR. Lawrence, Water capture by a desert beetle, Nature 414, 33 (2001), macht sich der Namibische Wüstenkäfer die Benetzbarkeit- durch Wasser in besonderem Maße zu Nutzen. Um in der heißen Wüste genügend Wasser aufnehmen zu können, streckt er bei aufkommendem Nebel seine Flügel, die mit mikrometergroßen hydrophilen Erhebungen und hydrophoben Mulden bedeckt sind, in die feuchte Umgebung, woraufhin der Nebel an den Flügeln kondensiert und Tropfen formt, die, nach ¬ dem sie eine gewisse Größe erreicht haben, direkt in den Mund des Käfers laufen.

Um auf technische Weise superhydrophobe Oberflächen herzustellen, setzen J.- Bekesi, J.J.J. Kaakkunen, W. Michaeli, F. Klai- ber, M. Schoengart, J. Ihlemarn und P.Simon, Fast fabrication of super-hydrophobic surfaces on polypropylene by replication of short-pulse laser structured molds, Appl . Phys . A 99, 691 (2010) , ein Spritzgussverfahren ein, wozu regelmäßig angeord ¬ nete Strukturen dienen, deren Bereitstellung eine spezielle und teure Fprmeinsatzerzeugung erforderlich macht. Um die Strukturen oder deren Funktion zu ändern, ist die aufwändige . Herstellung eines neuen Formeinsatzes erforderlich. Um Hinter ¬ schnitte . zu erzeugen, müssen die Formeinsätze anschließend mittels eines zusätzlichen Verfahrensschrittes, insbesondere - durch Laserablation, nachbearbeitet werden. Schließlich ist die damit erzielte Steigerung des Kontaktwinkels gering.

Die DE 10 2008 053 619 AI offenbart ein Verfahren zur Herstel ¬ lung -eines technischen Formkörpers. Hierzu werden eine Schicht eines aushärtbaren Kunststoffs zwischen zwei parallele, wärme- leitfähige. Platten eingebracht, ein Pressdruck zwischen die beiden Platten angelegt und die beiden Platten aufgeheizt, so dass die Schicht auf eine Temperatur ooernaiD ües biaspunKts des Kunststoffs erwärmt wird. Die beiden Platten unterscheide sich dadurch, dass sie auf ihrer Oberfläche eine unterschiedliche Adhäsionskraft oder Rauheit aufweisen oder sie auf zwei verschiedene Temperaturen erhitzt werden. Anschließend werden die beiden Platten unter Beibehaltung der Temperatur auseinan ' der gezogen, wodurch die Schicht an einer der beiden Platten haften bleibt, während sich an der anderen Platte eine Viel ¬ zahl von ersten Fäden ausbildet. Nach Aushärten des Kunststoffs wird ein Substrat, auf das eine Vielzahl von ersten Fä den aufgebracht ist, erhalten und zwischen zwei parallele, wärmeleitfähige Platten eingebracht. Nach Anlegen eines Press drucks und Aufheizen der beiden Platten auf eine Temperatur oberhalb des Glaspunkts werden die beiden Platten unter Beibe haltung der Temperatur auseinander gezogen, wodurch das Substrat an einer der beiden Platten haften bleibt, während sich an der anderen der beiden Platten eine Vielzahl von zweiten Fäden, deren Unterseiten jeweils fest mit der Oberfläche jede ersten Fadens verbunden ist, ausbildet.

Der Begriff der Rauheit bezeichnet gemäß U. Fischer et al., Tabellenbuch Metall, 41. neubearbeitete und erweiterte Aufla ¬ ge, Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten (2002) eine Form der Gestaltabweichung, hervorgerufen durch Abweichungen der Ist-Oberfläche (messtechnisch erfassbare Oberfläche) von der geometrisch idealen Oberfläche, deren Nennform durch eine Zeichnung definiert ist. Eine solche Unebenheit einer Oberflächenhöhe wird mess ' technisch erfasst und. mittels der Parame ter der mittleren Rauheit R a und der. gemittelten Rautiefe R z zahlenmäßig charakterisiert. Diese Rauheitskenngrößen werden nach W. Beitz und K.-H. Grote, Dubbel Taschenbuch für den Ma ¬ schinenbau, 19. Auflage, Springer-Verlag Berlin (1997) ausgehend von der Bezugsoberfläche erfasst, die im Regelfall die Form der geometrischen Oberfläche hat und in ihrer Lage im Raum mit der Hauptrichtung der wirklichen Oberfläche überein- stimmt .

Der Parameter der mittleren Rauheit R a entspricht dem arithmetischen Mittel der Abweichung eines Messpunktes auf der Oberfläche von der Mittellinie. Der Parameter der gemittelten Rau- tiefe R z wird ermittelt, indem eine definierte Messstrecke auf der Oberfläche des Werkstücks in sieben gleich große Einzelmessstrecken eingeteilt wird, wobei die Auswertung nur über fünf dieser Strecken erfolgt. Von jeder der Einzelmessstrecken wird die Differenz aus maximalem und minimalem Wert ermittelt und hieraus abschließend der Mittelwert gebildet.

Die Separation von Öl-Wässer Emulsionen stellt eine große technische Herausforderung dar. Insbesondere durch Umweltkatastrophen auf offener See rückt die Beseitigung von Ölteppichen immer wieder in den Fokus.

Zur Beseitigung eines Ölteppichs auf hoher See stehen grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Verfügung:

- das Abschöpfen des Öls,

- die Beschleunigung der natürlichen Zersetzung des Öls durch Zugabe von Dispergiermitteln,

- sowie die Verbrennung des Ölfilms auf dem offenen Meer.

Unter Durchführung der beiden letztgenannten Möglichkeiten ist keine fachgerechte Entsorgung des Öls möglich, priorisieren Juuso T. ' Korhonen, Marjo Kettunen, · Robin H. A. Ras and Olli Ikkala, Hydrophobie nanocellulose aero-gels as floating, sustainable, reusable, and recyclable oil absorbents, ACS Appl. Mater. Interfaces, 3 (6) : 1813-1816, 2011, das Abschöpfen des Öls. Um die aufwändige Aufbereitung des abgeschöpften Öl- Wasser-Ge'mischs zu vermeiden, müssen selektive Sorbenzien eingesetzt werden. Üblicherweise werden hierzu natürliche Absor- benzien herangezogen. Als natürliche Absorbenzien dienen beispielsweise Sägespäne, Reisstroh oder Baumwolle. Diese saugen zwar, wenn auch in recht geringem Maße, Öl auf, jedoch wird ihre Einsatzfähigkeit durch eine scniecnte ücnwimmiamg eit und vor allem aufgrund ihrer ausgeprägten Neigung zur Wasseraufnahme stark eingeschränkt wie es A. Venkateswara Rao, Nagaraja D. Hegde and Hiroshi Hirashima, Absorption and desorption of organic liquids in elastic superhydrophobic si- lica aerogels, Journal of Colloid and Interface Science, 305(1) :124 - 132, 2007 zeigt. Neben ihrer geringen Aufnahmefähigkeit, liegt also der große Nachteil dieser hydrophilen Absorbenzien darin, dass sie neben Öl auch eine beachtlichen Menge Wasser absorbieren. Dies macht eine Wiederaufbereitung der absorbierten Flüssigkeiten notwendig. Hierzu werden aufwendige" Techniken wie beispielsweise Sedimentation, Flotation oder Zentrifugation nachgeschalten. Diese Methoden können Emulsionen allerdings erst ab einer gewissen Partikelgröße auftrennen. .Für Partikelgrößen unter 150 μιτι sind sie lediglich begrenzt einsetzbar. Xinwei Chen, Liang Hong, Yanfang Xu and Zheng Wei Ong, Ceramic pore Channels with inducted car-bon nanotubes for removing oil from water, ACS Applied Materials & Interfaces, 4 (4) : 1909-1918, 2012 nutzen hierzu komplexe Methoden auf Basis von Kohlenstoffnanoröhrchen . Um eine derart aufwändige Aufbereitung abgeschöpfter Flüssigkeit zu vermeiden, sind Sorbenzien gefordert, die Wasser abweisen und somit selektiv Öl aufnehmen.

Solche Sorbenzien beruhen auf mineralischer Basis. Minerali ¬ sche Absorbenzien wie Zeolith oder Silica-Schäume sind zunächst einmal amphiphil (hydrophil ' und lipophil) . M.O. Adeba- jo, R.L. Frost, J..T. Kloprögge, 0. Carmody and . S. Kokot, Porous materials for oil spill cleanup: A review of synthesis and absorbing properties, Journal of Porous Materials, 10:159- 170, 2003 zeigt eine geeignete -Behandlung, die diese Absorbenzien hydrophobisiert , wodurch das Eindringen von Wasser in die Mikro- und Nanoporen verhindert werden soll. Wie allgemein geläufig stehen bei mineralischen Absorbenzien jedoch der hohen Ölaufnahmefähigkeit folgende negative Eigenschaften gegenüber: hohe Entflammbarkeit, hohe Sprödig eit una eine mcnt perma ¬ nent aufrechtzuerhaltende Hydrophobizität. Sollte Wasser in die Schäume eindringen, was , für den Einsatz im Meer aufgrund von Strömung bzw. Wellengang nicht zu verhindern ist, kollabieren diese Absorbenzien in aller Regel. Weitere auf dem Markt und in der Forschung . verfügbare Sorbenzien sind synthetische organische Absorbenzien wie kommerziell erhältliche Polypropylen- oder . Polyurethan-Matten, die diese Lücke zu schließen scheinen. Sie zeichnen sich zunächst durch eine rasche und hohe Ölaufnähme aus. Die Wasseraufnahme ist gering, aber dennoch vorhanden. Bei der Entnahme dieser Matten aus dem Wasser wird jedoch eine Schwachstelle sichtbar: die Rückhal- tung des Öls ist stark beschränkt.

Dies hat zur Folge das bei der Entnahme der Matten ca. 50% des aufgefangen Öls in das Meer zurückfließt.

Demnach erfüllt das Gros der erhältlichen Absorbenzien nicht die erfoderliche Hydrophobizität. Neben Öl wird zusätzlich Wasser,- teils in sehr ' hohem Ausmaß, aufgenommen. Die selektive Aufnahme von Öl ist sowohl bei natürlichen als auch mineralischen Absorbenzien nicht ausreichend gewährleistet. Die Was- . seraufnahme kann unter Umständen sogar zur vollständigen Zer ¬ störung des Absorbens durch Strukturkollaps führen. Die orga- nischen Absorbenzien haben hier Vorteile, sind jedoch in ihrer Rückhaltefähigkeit begrenzt. Bis zu 50% des absorbierten Öls wird bei der Entnahme der Absorbenzien aus dem Wasser wieder an das Meer abgegeben.

Ausgehend hiervon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfin ¬ dung, ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers und ein damit erhältlicher Formkörper von einer polaren Flüssigkeit vorzuschlagen, die die vorher genannten Nachteile und Einschränkungen nicht aufweisen.

Insbesondere soll ein Verfahren bereitgestellt werden, mit dem sich auf möglichst einfache Weise superhydrophobe Oberflächen für eine Vielzahl von technischen Anwendungen herstellen lassen, wobei sich Art und Grad der Haftung der Oberfläche zu Wasser mittels ausgewählter Verfahrensparameter einstellen lassen. Die Aufgabe besteht insbesondere darin, einen Formkörper mit superhydrophoben Oberflächen bereitzustellen, die einen weitgehend vollständig wasserabweisenden Charakter aufweisen und/oder Wassertropfen festhalten können.

Weiterhin besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin den Formkörper mit superhydrophoben Eigenschaften als Trennungsmedium einer nicht-polaren Lösung von einer polaren Flüssigkeit zu verwenden und insbesondere dabei eine ungewollt Rückvermischung der bereits getrennten Flüssigkeiten zu vermeiden.

Diese Aufgabe wird in Bezug auf das Verfahren durch die Verfahrensschritte des Anspruchs 1, in Bezug auf den damit erhältlichen Formkörper durch die Merkmale des Anspruchs 9 und hinsichtlich der Verwendung des Formkörpers durch den Anspruch 10 gelöst. Die abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

Erfindungsgemäß wird ein Formkörper hergestellt, der eine superhydrophobe Oberfläche aus einem Polymer aufweist, die mittels eines besonders ausgestalteten Umformverfahrens erhältlich ist. Das eingesetzte Polymer selbst kann hydrophilen oder hydrophoben Ursprungscharakter aufweisen. Die Oberfläche des erfindungsgemäßen Formkörpers weist eine Kraterstruktur mit Kratern mit einem mittleren Durchmesser von 2 pm bis 250 m und einer Höhe von 1, pm bis ' 500 μπι auf, auf deren Oberkanten. Polymerhärchen mit einer Länge von 0,5 μιη bis 200 m ausgebildet sind .

In einer ersten Ausgestaltung entspricht die Länge der Polymerhärchen dem 0,5-fachen bis 10-fachen der mittleren Durch- messer der Krater (siehe Fig. 2a und b) ) . Wie sich aus damit durchgeführten Versuchen ergab, weisen diese Strukturen einen weitgehend vollständig wasserabweisenden Charakter auf und ahmen durch ihre geometrische Ausprägung den Lotuseffekt nach.

In einer zweiten Ausgestaltung entspricht die Länge der Polymerhärchen dem 0,01-fachen bis 0,5-fachen der mittleren Durchmesser der Krater (siehe Fig. * 2c)) . Wie sich aus durchgeführten Versuchen ergab, ermöglichen diese Strukturen als Funktion der Dichte der Krater zusammen mit der Dichte der sich auf der Oberkante der Krater befindlichen Polymerhärchen keine oder eine hohe Haftung der Oberfläche des Formkörpers insbesondere zu Wasser. Bei geeigneter Wahl dieser Funktion lassen sich damit auf der Oberfläche des Formkörpers Strukturen ausbilden, die in der Lage sind, Wassertropfen festzuhalten.

Der Formkörper ist erhältlich durch ein erfindungsgemäßes Verfahren, das die Verfahrensschritte a) bis d) umfasst.

In einem ersten Verfahrensschritt a) wird zunächst ein Verbund zwischen einer ersten Platte und einer Polymerfolie bereitge ¬ stellt. Unter einer Polymerfolie wird hier ein ebenes und ausgedehntes Gebilde aus einem Polymer, insbesondere ein thermoplastischen Polymer (Thermoplast) , verstanden, das eine Dicke von 1 pm bis 10 cm, bevorzugt von 250 μιη bis 2mm, aufweist. '

Die Herstellung des Verbunds aus der ersten Platte und der Polymerfolie erfolgt vorzugsweise, indem hierzu zunächst die Po ¬ lymerfolie zwischen die erste Platte und eine zweite Platte eingelegt wird. In der Praxis besitzt stets eine der beiden Platten (erste Platte) eine höhere Haftung zum Polymer, während die andere der beiden Platten (zweite Platte) eine geringere Haftung zum Polymer aufweist, insbesondere dann, wenn sie bereits eine polierte oder geschliffene Oberfläche besitzt, oder indem eine Trennschicht zwischen ihr und der Polymerfolie eingelegt wird. Um den Verbund aus der Polymertolie mit der . ersten, gut haftenden Platte zu erzeugen, werden anschließend vorzugsweise beide Platten auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur T g des in der Polymerfolie enthaltenen Polymers erhitzt, wobei das erweichte Polymer durch ein Auf ¬ bringen einer Prägekraft derart an die erste Platte gepresst ' wird, dass dadurch der Verbund aus der Polymerfolie mit der ersten Platte gebildet und abschließend Polymerverbund und Ge ¬ genplatte voneinander getrennt wird.

In einem zweiten Verfahrensschritt b) 'wird eine dritte Platte bereitgestellt, die Rauheiten besitzt, die über eine mittlere Rauheit R a ' von 1 μπι bis 20 μπι, bevorzugt von 8 μπι bis 15 μπι, und über eine gemittelte Rautiefe R z ' von 30 μιη bis 100 μιτι, bevorzugt von 40 μπι bis 50 μιη, verfügen. Das Erzeugen der er ¬ forderlichen Rauheiten erfolgt vorzugsweise durch eine Einwirkung von Partikeln, bevorzugt Sandstrahlen, auf mindestens einer Seite der dritten Platte.

In einem dritten Verfahrensschritt c) , der den eigentlichen Umformschritt . darstellt , werden an der Oberfläche der Polymerfolie die oben .beschriebenen gewünschten Strukturen erzeugt. Die dritte Platte dient im Umformverfahren als ' Formeinsatzplatte und wird demgemäß gegenüber dem in Verfahrenssphritt a) erzeugten Verbund aus der ersten Platte und der Polymerfolie platziert, ohne bereits jetzt den Verbund zu berühren. Hieran anschließend . wird' die dritte Platte über die Glasübergangstemperatur T g des in der Polymerfolie enthaltenden Polymers erwärmt, wobei der Verbund aus der ersten Platte und der Polymerfolie selbst nicht erwärmt wird. Tritt daraufhin die nun heiße dritte Platte in ihrer Eigenschaft als Fo.rmeinsatzplatte unter Krafteinwirkung mit der Polymerfolie in Kontakt, wird das Polymer aus der Polymerfolie teilweise in, die bestehenden Rauheiten der dritten Platte eingepresst. In einem vierten Verfahrensschritt: o , aer aen n,nrrormvorgang darstellt, wird die der dritten Platte' zugewandte andere Ober ¬ fläche der Polymerfolie durch eine Relativbewegung zwischen der ersten Platte aus dem Verbund und der als Formeinsatzplat ¬ te dienenden dritten Platte strukturiert, solange die Polymerfolie, die sich. im Verbund mit der ersten Platte befindet und daher durch die Relativbewegung mit erfasst wird, während des Entformvorgangs weiterhin erweicht bleibt, d.h. solange ihre Temperatur ungefähr der Glasübergangstemperatur entspricht, und sich hierdurch in die Länge ziehen lässt. Die Richtung der Relativbewegung ist hierbei im Wesentlichen antiparallel zur . Richtung der- Krafteinwirkung und senkrecht oder schräg bzgl. der mittleren Oberfläche der ersten Platte, einschließlich der damit . im Verbund stehenden Polymerfolie, und der dritten Platte. ,

Die genaue geometrische Ausprägung der Strukturen wird hierbei durch eine fachmännisch geläufige Wahl eines Parametersatzes, der die folgenden Parameter

- Temperatur,, auf die die dritte Platte während des Verfah ¬ rensschritts b) .erwärmt wird,

- Rauheit der dritten Platte,

- Höhe der Kraft, mit der die heiße dritte Platte während des Verfahrensschritts b) in ihrer Eigenschaft als Form ¬ einsatzplatte mit der Polymerfolie in Kontakt tritt,

- Haltezeit, während der die Kraft auf Polymerfolie ein ¬ wirkt, und

- Entformgeschwihdigkeit, mit der die . Relativbewegung zwi ¬ schen der ersten Platte aus dem Verbund und der als Form ¬ einsatzplatte dienenden dritten Platte erfolgt,

umfasst, eingestellt.

Abhängig vom gewählten Parametersatz, insbesondere bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzbereichs des Polymers, erfolgt ein vorzugsweise rückstandsfreies Entformen (Ziehen) der ein- gepressten Polymerfolie von der nocn erwärmten dritten Platte, wodurch dichte, feine Polymerhärchen gezogen werden (siehe

Fig. 2a) , die in Form einer Kraterstruktur angeordnet sind . (siehe Fig. 2b) . Durch ihre Art der geometrischen Ausprägung ahmen diese Strukturen den Lotuseffekt nach.

Bei einem anders gewählten Parametersatz, insbesondere bei einer Temperatur im Schmelzbefeich des Polymers, führt ein Ent- formen der. eingepressten Polymerfolie von der noch erwärmten dritten Platte zu einem Auseinanderreißen der Polymerschicht, wodurch feine Krater erzeugt werden, an deren Oberkante sich kleinste Polymerhäfchen befinden (siehe Fig. 2c) . Diese Strukturen ermöglichen als Funktion der Dichte der Krater zusammen mit der Dichte. der sich auf der Oberkante der Krater befindlichen Polymerhärchen eine hohe Haftung der geformten Polymerschicht . insbesondere zu Wasser.

Bei einem weiteren Parametersatz, insbesondere bei einer Temperatur, die zwischen den bisher beschriebenen Ausgestaltungen liegt, werden beim Entformen Krater erzeugt, an deren Oberkan ¬ te sich längere Polymerhärchen befinden (siehe Fig. 2d) , die im Vergleich zu einem mittleren Grad an Haftung der geformten Polymerschicht insbesondere zu Wasser . führen .

In einer alternativen Ausgestaltung sind die im vorliegenden Verfahren eingesetzte erste Platte und/oder zweite Platte. und/ oder dritte Platte in Form einer Walze ausgestaltet. Eine der ¬ artige Ausgestaltung ermöglicht einen erheblich höheren Durchsatz bei der praktischen Durchführung des vorliegenden Verfahrens .

Ein erfindungsgemäß ausgestalteter Formkörper lässt sich über ¬ all dort verwenden, wo Oberflächen gewollt oder ungewollt mit Wasser oder Feuchtigkeit bzw. wasser- oder feuchtigkeitsbasie- rten Stoffen oder Ölen oder ölhaltigen Flüssigkeiten in Kon- takt kommen.

Ein erster Einsatzbereich sind selbstreinigende Oberflächen, die sich für eine Vielzahl von Produkten eignen, insbesondere für sterile Medizingeräten, ' im Laborbedarf, in der Lebensmittelindustrie, bei Plastikgeschirr, Vorratsdosen, Backformen und -päpier, für schmutzabweisende Kleidung, bei selbstreini- genden Dachziegeln oder für vollständig entleerbare Klebe- flaschen. Zu diesem Bereich gehören auch wasserabweisende Oberflächen, vorzugsweise in Dichtungen, als Anti-Beschlag, bevorzugt für Brillengläser, als Korrosionsschutz, indem ein Kontakt des Wassers mit der Oberfläche verhindert wird, als wasserabweisende Kleidung oder als innenstrukturierte Schläu ¬ che zur Verringerung der Reibung bzw. der Veränderung der Strömungseigenschaften .

Ein zweiter Einsatzbereich ist die Lufthaltung, insbesondere als Korrosionsschutz unter Wasser, als Beschichtung für

Schiffsrümpfe zur Verringerung der Reibung in Wasser, zur Rei- bungsminimierung im Wasser durch Lufthaltung der Strukturen mit dem Zweck der Treibstoffersparnis in der Schifffahrt.

Ein weiterer Einsatzbereich ist die Wasserhaltung, insbesondere zum Zurückhalten von Kondenswasser, bevorzugt in Räumen o- der Flugzeugen, um einen Niederschlag des Kondenswassers in , Passagierbereichen zu verhindern, als Wasserauffangbehälter, in Kinder-Lätzchen oder Windeln. Zu diesem Bereich gehört auch die Trinkwassergewinnung, insbesondere ein sog. Water-Har- vesting nach dem Vorbild des eingangs genannten namibischen Wüstenkäfers, Zelte, die auch in trockenen Regionen Wasser der feuchten Umgebungsluft entziehen, oder die Bewässerungsland ¬ wirtschaft.

Ein weiterer Einsatzbereich sind die kanalfreie Mikrofluidik und Lab-on-a-chip Systeme, bei denen Tröpfchen mittels hydro- philer und/oder hydrophober Bereiche in einem Kanai bzw. Uder eine Oberfläche geführt werden.

Der erfindungsgemäß ausgestaltete Formkörper findet weiterhin Verwendung als Trennungsmedium mindestens einer unpolaren Flüssigkeit und mindestens einer polaren Flüssigkeit. Zur Durchführung der Trennung wird zunächst ein Formkörper bereitgestellt, der zumindest teilweise eine gleichzeitig superhydrophobe und superlipophile nanostrukturierte Oberfläche aufweist. Durch die Nanostrukturierung ist die Oberfläche fähig mehr Öl aufzunehmen. Anschließend wird der. Formkörper mit der zumindest teilweise superhydrophoben nanostrukturierten Oberfläche mit einer Mischung in Kontakt gebracht, umfassend mindestens eine unpolare Flüssigkeit und mindestens eine polare Flüssigkeit, die zu trennen sind. Dabei wird die unpolare Flüssigkeit auf der superhydrophoben nanöstrukturierten Oberfläche des Formkörpers aufgenommen. Zum Schluss wird der Formkörper mit der superhydrophoben nanostrukturierten Oberfläche, auf die zumindestens teilweise die unpolare Flüssigkeit aufgenommen wurde, entnommen.

Um die Benetzbarkeit einer Flüssigkeit bei Kontakt mit einer Oberfläche einzuschätzen wird der sogenannte Spreitparameter S ermittelt, der die Differenz zwischen der Oberflächenspannung des Substrats γ 3 ν / der Oberflächenspannung der Flüssigkeit y L v und der Grenzflächenspannung zwischen Substrat und Flüssigkeit YSL beschreibt:

Im Falle eines positiven Spreitparameters S > 0, benetzt die Flüssigkeit das Substrat vollständig und : bildet einen dünnen Film an dessen Oberfläche. Ist der Spreitparameter negativ benetzt die Flüssigkeit das Substrat nur partiell. Je kleiner der Spreitparameter, desto · grösser die Benetzbarkeit der Ober ¬ fläche. Kontaktwinkel Θ der entstehenden Tropfen unter 90° bedeuten benetzbare Oberflächen, während Kontaktwinkel ' über 90° unbenetzbaren Oberflächen entsprechen. Benutzt man θ=90 υ als Randbedingung, ergibt die Youngsche Gleichung, Y S L = Ysv und der Spreitparameter S b , der die Grenze zwischen Benetzbarkeit und Unbenetzbarkeit darstellt, ist gleich - Y LV

Wenn die Grenzflächenspannungen für die Grenzflächen zwischen Substrat/Gas und zwischen Flüssigkeit/Gas bekannt sind, lässt sich nach D. K. Owens and R. C. Wendt , Estimation of the surface free energy of polymers, Journal of Applied Polymer Science, 13 ( 8 ): 1741-1747 , 1969, die entsprechende Grenzflächenspannung für die Grenzfläche zwischen Substrat /Flüssigkeit herausfinden, wobei d und p für die disperse bzw. die polare stehen. Demnach reicht es aus, die Oberflächenspannung vom Substrat und die Oberflächenspannung von der Flüssigkeit zu kennen, um den Spreitparameter S zu bestimmen und die Benetzbarkeit vorherzusagen.

Daraus wird als superhydrophob eine äußerst hydrophobe Ober ¬ fläche definiert, die sehr schwer benetzbar ist, d.h. bei der die entsprechenden Kontaktwinkel eines Wassertropfens grösser als 150° sind.

Als superhydrophil wird eine Oberfläche bezeichnet, die vollständig mit Wasser benetzbar ist, wobei der Spreitparameter S > 0 ist. Analog dazu ist ein superlipophiles Material so lipo- phil oder ölaffin, dass sich das Öl komplett auf der Oberfläche verteilt bis zur vollständigen Benetzung mit mindestens einer Monolage.

In einer besonderen Ausgestaltung ist der Formkörper eine Folie. Bereits bekannte Adsorbenzien sind entweder Granulate, Aerogel, Schäume oder filzartige Matten. Öl wird nach erfolgreicher Trennung von Wasser durch das erfindungsgemäße Verfah ¬ ren deutlich leichter ' von der Folie getrennt und anschließend entsorgt als dies bei den bekannten Absorbenzien der Fall ist. In einer besonderen Ausgestaltung weist die zumindest teilweise superhydrophobe nanostrukturierte Oberfläche eine Kra ¬ terstruktur auf, wobei auf der Oberkante der Krater Härchen ausgebildet sind.

Vorzugsweise nimmt die superhydrophobe nanostrukturierte Oberfläche des Formkörpers die unpolare Flüssigkeit auf, indem letztere an der nanostrukturierten Oberfläche adsorbiert wird. Daher unterscheidet sich die Aufnahme der Flüssigkeit von einer Absorption, bei der diese in _ das Innere des Formkörpers eindringt. Die selektive Aufnahme der unpolaren Flüssigkeit erfolgt durch die Härchen. Die aufgesammelte Flüssigkeit besteht aufgrund der hohen Hydrophobizität des Formkörpers meist aus der reinen unpolaren Flüssigkeit. Überraschenderweise, ist der erfindungsgemäße Formkörper gleichzeitig superlipophil . Die Härchen auf der Oberkante der Krater nehmen also die unpolare Flüssigkeit selektiv auf und halten sie fest.

Zwar sind hydrophobe Substanzen oft gleichzeitig lipophil.

Überraschenderweise besitzt der Formkörper aber eine äußerst ungewöhnlich, hohe Hydrophobizität, und gleichzeitig auch eine äußerst ungewöhnlich hohe Lipophilität . Die Benetzbarkeit des Formkörpers durch unpolare Flüssigkeiten wie Öle und polares Wasser könnte kaum höher sein. Kontaktwinkel von deutlich unterhalb 10° für n-Hexadecan und oberhalb von 170° für Wasser, wie es Fig. 3 zeigt, sind nahe am physikalisch größtmöglichen Unterschied. Andere Sorbenzien besitzen hier ein deutlich nachteiligeres Verhalten, auf das die Wasseraufnahme aller an ¬ deren Sorbenzien hinweist. Natürliche Absorber und mineralische Absorber sind zunächst sogar wasserliebend. Durch auf ¬ wendige Verfahren kann. deren Oberfläche zumindest für kurze Dauer, in den hydrophoben Bereich angehoben werden, jedoch nicht in den superhydrophoben Bereich. Q.F. Wei, R.R. Mather, A.F. Fotheringham, and R.D. Yang. Evaluation of nonwoven poly- propylene oil sorbents in marine oil-spill recovery. Marine Pollution Bulletin, 46 ( 6) : 780-783 , 2003, zeigt, dass selbst Polymermatten aus leicht hydrophobem Polypropylen nehmen noch eine, wenn auch verhältnismäßig geringe, Wassermenge auf. Im Gegensatz zu diesen Matten, die aufgrund ihrer filzartigen Ausgestaltung lediglich eine sehr geringe Ölrückhaltung auf ¬ weisen, wird Öl welches an der nanostrukturierten Folie adsor ¬ biert restlos festgehalten. Auch mehrmaliges wiederholtes Ein ¬ tauchen einer mit Öl benetzten Fläche führt nicht zum Abspülen des Öls. Aufgrund der enormen Hydrophobizitat sollte auch enormer Wellengang nicht zu einem Eindringen von Wasser oder Abspülen des Öls führen.

In einer weiteren Ausgestaltung erfolgt das Inkontaktbringen des Formkörpers mit der zu trennenden Mischung durch Eintau ¬ chen des Formkörpers in die zu trennende Mischung .oder letztere wird direkt auf den Formkörper aufgebracht.

In einer besonderen Ausgestaltung ist die zu trennenden- Mischung eine sichtbare heterogene Mischung aus einer unpolaren Flüssigkeit und einer polaren -Flüssigkeit oder eine Emulsion einer unpolaren Flüssigkeit in einer polaren Flüssigkeit ist. Unter einer Emulsion wird ein fein verteiltes Gemisch zweier normalerweise nicht mischbarer Flüssigkeiten ohne sichtbare Entmischung definiert.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Verwendung des Verfahrens zur Trennung einer unpolaren Flüssigkeit von einer polaren Flüssigkeit als Aufnahmeverfahren von Ölschich- ten auf Wasseroberflächen, wo das Entfernen des Öls aus dem verschmutzen Gewässer sei es Süß- oder Salzwasser auch bei Wellen durch intelligente Ölsperren oder Ölabsauger sogenannte Ölskimmer erfolgen kann. Aufgrund der enormen Hydrophobizität und der völligen Ölrückhaltung sollte auch enormer Wellengang nicht zu einem Eindringen von Wasser oder Abspülen des Öls führen. Weiterhin ist das Verfahren zur Reinhaltung von Gewäs ¬ sern oder zum Entfernen von Öl aus Abwässern oder zur Wiederaufbereitung in Kläranlagen geeignet. Zudem kann das Verfahren zur Aufbereitung von Kühlwasser nach längeren Standzeiten durch Entfernen von Öl aus Kühlmittel eingesetzt werden. Das Verfahren dient auch in der Filtertechnik für Filteranwendungen, wo Emulsionen auf den Formkörper direkt aufgebracht werden und die unpolare Flüssigkeit an der nanostrukturierten Oberfläche adsorbiert wird.

Die Erfindung weist insbesondere die im Folgenden genannten Vorteile auf. Der Verzicht auf Formeinsätze mit einer geometrisch vorbestimmten Struktur erfordert nur einen geringen technischen Aufwand. Das erfindungsgemäße Verfahren ist aufgrund seiner Einfachheit gut skalierbar und damit massentaug- lich.

Die erfindungsgemäßen Verfahrensprodukte weisen eine Oberflä- chenstrukturierung auf, die bisher. nur mittels des vorliegenden Verfahrens erzielbar sind. Insbesondere konnte in Versu ¬ chen nachgewiesen werden, dass damit eine Steigerung des Kontaktwinkels um bis zu 100° möglich ist.

Ein besonderer Vortei 1 bei der Verwendung ist, dass sie wenig aufwändig ist. Durch das Eintauchen des Formkörpers wird an dessen nanostrukturierter Oberfläche die unpolare Flüssigkeit selektiv adsorbiert.

Die unpolare Flüssigkeit . ist deutlich leichter von dem Form ¬ körper zu trennen, um anschließend entsorgt zu werden, als es mit den aus dem Stand der Technik bekannten Absorbenzien der Fall ist.

Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist der hohe Unterschied in der Benetzbarkeit des Formkörpers durch unpola- re Flüssigkeiten und polare Flüssigkeiten. Parallel zu der ho ¬ hen Abweisung der polaren Flüssigkeit, welche es ermöglicht keine polare Flüssigkeit aufzunehmen, wird nämlich die unpola ¬ re Flüssigkeit adsorbiert und restlos festgehalten. Auch mehr ¬ maliges Eintauchen * einer mit unpolarer Flüssigkeit benetzten · Oberfläche führt nicht zu einem Abspülen der unpolaren Flüssigkeit.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und den Figuren näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 Schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte a) bis d)

Fig. 2 a) bis d) Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Formkörper mit superhydrophoben Oberflächen;

Fig. 3 a) Erfindungsgemäß mögliche Umwandlung eines hydrophi ¬ len Ausgangsmaterials in ein

b) Material, das superhydrophobe Kontaktwinkel aufweist, ohne dass dabei eine chemische Modifizierung der Oberfläche stattfindet.

Fig. 4 Aufnahmen der nanostrukturierten Folie vor,, während und nach deren Eintauchen in ein mit einer Öl-Wasser- Mischung gefülltes Becherglas.

Fig. 5 Spreitparameter als Funktion der polaren Komponenten der Oberflächenspannung.

Fig. 6 Untersuchungen des Benetzungsverhaltens von Wasser und n-Hexadecan.

Fig. 7 Oberflächenspannung von erprobten Flüssigkeiten und deren dispersiven und polaren Komponenten.

In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Verfahren schematisch dargestellt. Gemäß Fig. 1 a) wird in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des ersten Verfahrensschritts a) eine Polymerfo- lie 20 aus Polycarbonat (PC) zwischen eine erste Platte 11 und eine zweite Platte 12 platziert. Hierbei besitzt die erste Platte 11 aufgrund ihrer rauen Oberfläche eine höhere Haftung gegenüber der Polymerfolie 20, während die zweite Platte 12 aufgrund ihrer geschliffenen Oberfläche eine geringere Haftung zur Polymerfolie 20 aufweist. Hieran anschließend werden beide Platten 11, 12 auf eine Temperatur oberhalb T g erhitzt, so dass ein Aufbringen einer Prägekraft F das erweichte Polymer derart in die Rauheit der ersten Platte 11 hineinpresst , dass sich ein Verbund 21 aus der ersten Platte 11 mit der darin hinein- gepressten Polymerfolie 20' ausbildet, der anschließend entformt wird.

Gemäß Fig. ib) wird in einer besonders bevorzugten Ausgestal- tung des zweiten Verfahrensschritts b) eine dritte Platte 13 mit einer mittleren Rauheit R a ' von 1 μπι bis 20 μπι und einer gemittelten Rautiefe R z ' von 30 μπι bis 100 μιη durch eine Ein ¬ wirkung von Sandstrahlen 30 auf eine Seite- einer bereitgestellten Platte 10 hergestellt.

In Fig. lc) ist Verfahrensschritt c) und damit der eigentliche Umformschritt im . erfindungsgemäßen Verfahren dargestellt.

Hierzu wird die dritte Platte 13 als Formeinsatzplatte gegenüber dem in Verfahrensschritt a) erzeugten Verbund 21 aus der ersten Platte 11 und. der darin hineingepressten Polymerfolie 20' platziert, ohne dass die dritte Platte 13 bereits jetzt den Verbund 21 berührt. Hieran anschließend wird die dritte Platte 13 derart auf eine. Temperatur oberhalb von T g erwärmt, dass der Verbund.21 selbst nicht erwärmt wird. Sobald nun die heiße dritte Platte 13 als , Formeinsatzplatte unter Einwirkung einer Kraft F mit der gepressten Polymerfolie 20' aus dem Verbund 21 in Kontakt, dringt das Polymer aus der gepressten Polymerfolie 20' teilweise in die bestehenden Rauheiten der dritten Platte 13 ein. Gemäß Fig. 1 d) wird in einem vierten Verfahrensschritt d) durch eine Relativbewegung v zwischen der ersten Platte 11 aus dem Verbund 21 und der als Formeinsatzplatte dienenden dritten Platte 13 die der dritten Platte zugewandte andere Oberfläche der in die erste Platte 11 hineingepresste Polymerfolie 20' strukturiert. Entscheidend ist hierbei, dass die hineingepresste Polymerfolie 20' , die sich im Verbund 21 mit der ersten. Platte 11 befindet und daher durch die Relativbewegung mit erfasst wird, während des Entformvorgangs weiterhin erweicht bleibt und sich hierdurch in die Länge ziehen lässt. Auf diese Weise bildet sich ein modifizierter Verbund 21' aus, der den gewünschten Formkörper enthält. Aufgrund des gewählten Parametersatzes (s. o.) führt der Entformvorgang hier zu einem im Wesentlichen rückstandsfreien Entformen (Ziehen) , wodurch dichte, feine Polymerhärchen gezogen werden, die in Fig. 2a) zu erkennen sind. Durch ihre geometrische Ausprägung ahmen diese Strukturen den Lotuseffekt nach, wobei auch hierbei gemäß Fig. 2b) die charakteristische Kraterstruktur zu erkennen ist.

In Fig. le) ist eine Variante des vierten Verfahrensschritts d) dargestellt, bei der ein anderer Parametersatz gewählt wur ¬ de, der zu einem Auseinanderreißen der Polymerschicht führt. Fig. 2c) zeigt, dass so feine Krater erzeugt werden, an deren Oberkante sich kleinste Polymerhärchen befinden. Diese Struk ¬ turen ermöglichen als Funktion der Dichte der Krater zusammen mit der Dichte der sich auf der Oberkante der Krater befindli ¬ chen Polymerhärchen eine hohe Haftung der geformten Polymer ¬ schicht insbesondere zu Wasser.

Fig. 2d) zeigt eine weitere superhydrophobe Oberfläche mit einem weiteren Parametersatz, der zu Kratern führt, an deren Oberkante sich längere Polymerhärchen befinden, die zu einem mittleren Grad an Haftung, der geformten Polymerschicht insbesondere zu Wasser führen. Fig. 3 belegt, dass mit dem vorliegenden Verfahren selbst für hydrophile Ausgangsmaterialien, wie hier Polycarbonat (PC), superhydrophobe Kontaktwinkel erhalten werden, ohne dass hierzu eine chemische Modifizierung der Oberfläche erforderlich ist. Fig. 3a) zeigt, wie ein Tropfen auf einer hydrophilen Oberfläche aus Polycarbonat einen Kontaktwinkel von ca. 72° ausbildet.

Mit einer mit dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführten Strukturierung wurde ein Formköper erhalten, der an seiner nun strukturierten Oberfläche, ohne dass hierzu eine Behandlung mit chemischen Substanzen erfolgte, superhydrophobe Eigenschaften aufweist. Diese zeigen sich, wie in Fig. 3b) dargestellt, insbesondere im beobachteten Kontaktwinkel von ca. 172°.

Fig. 4 zeigt Aufnahmen der nanostrukturierten Folie vor, während und nach deren Eintauchen in ein mit einer Öl-Wasser- Mischung gefülltes Becherglas. Das Wasser wird abgewiesen, während das Öl auf der Folie selektiv adsorbiert wird.

Fig. 5 stellt den Spreitparämeter als Funktion der polaren Komponenten der Oberflächenspannung dar. Die theoretische Spreitparameter (Linien) sind aufgezeigt für 4 verschiedene Oberflächenspannungen. Gemessene Daten für die unstrukturierte Polycarbonatfolie : ausgefüllte Zeichen (Diiodmethan: ■,

Thioglycol: T und Wasser: A) , für die nanostrukturierte Polycarbonatfolie : die entsprechenden leeren Zeichen außer für Diiodmethan: o. Der theoretische Wert des Spreitparameters für n-Hexadecan auf die unstrukturierte Polycarbonatfolie ist als Raute ♦ markiert.

Fig. 6 zeigt die Untersuchung der Benetzungsverhaltens von Wasser und n-Hexadecan. Durch Anwendung des Strukturgebungs- verfahrens wird die strukturierte Polymerfolie wasserabwei- send. Aufgegebenes n-Hexadecan spreitet jedoch an der struktu ¬ rierten Polymerfolie und benetzt sie völlig. Es wurden Kon ¬ taktwinkel von deutlich unterhalb 10° für n-Hexadecan und oberhalb von 170° für Wasser gemessen, welche nahe am physika ¬ lisch größtmöglichen Unterschied. sind.

Ausführungsbeispiel 1:

Zur Trennung mittels der superhydrophoben Folie wurde mit Ölfarbe gefärbtes Öl in einen Glasbecher mit Wasser gegeben. Anschließend wurde eine Folie in die Öl-Wasser Mischung eingetaucht und wieder herausgezogen. Das Experiment wurde mit verschiedenen unpolaren Flüssigkeiten durchgeführt (n-Hexadecan und Hydrauliköl „Total Azolla ZS 10"). Wie aus Fig. 4 zu ent ¬ nehmen ist, wird das Öl durch die nanostrukturierte Folie adsorbiert. Das gefärbte Öl steigt über den Wasserpegel auf.

Beim Entnehmen der Folie wird das Öl an der strukturierten Fo ¬ lie durch die Härchen festgehalten und wird somit vom Wasser . getrennt. Das Wasser wird fast ausschließlich abgewiesen. Eine. Öl-Aufnahme von bis zu 150 mL/m2 wurde gemessen und zwar mit „Total Azolla ZS 10".

Ausführungsbeispiel 2:

In diesem Ausführungsbeispiel wurde einen Emulsion von orange ¬ gefärbtem Öl in blauem Farbwasser auf eine geneigte nano ¬ strukturierte Folie und auf die unstrukturierte Folie aufge ¬ bracht. Die aufgebrachte Emulsion entmischt sich nicht auf der unstrukturierten Oberfläche in der Zeit, wo diese auf der Fo ¬ lie hinunterläuft. Das Öl benetzt die unstrukturierte Oberflä ¬ che und der Rest der Emulsion gleitet auf der Folie ohne Ent ¬ mischung weiter. Anders verläuft es bei der nanostrukturierten Folie, auf der sich die Emulsion entmischt, da das Öl adsor ¬ biert wird und von den Nanohärchen eingesperrt wird, während das Wasser abperlt. Das Wasser wird dadurch gereinigt. Für die Oberflächenspannung von dem unstrukturierten Polycar- bonat wurde ein Wert y S v = 46, 78 mN/m gemessen mit klarer Über ¬ hand von den dispersiven Interaktionen (46,76 mN/m und 0,02 mN/m ) .

Fig. 5 zeigt den Spreitparameter von der unstrukturierten Po- lycarbonatfolie abhängig von der polaren Komponente für verschiedene Oberflächenspannungen. Die ausgewählten Oberflächen ¬ spannungen entsprechen den Flüssigkeiten, die in Fig. 7 aufge ¬ listet. Der Spreitparameter und demnach auch die Benetzbarkeit gehen mit steigender Oberflächenspannung der Flüssigkeit zu ¬ rück. Interessanterweise beeinflusst der Polaritätsanteil den Spreitparameter noch deutlicher. Mit steigenden polaren Interaktionen im Gegenzug zu dispersive Interaktionen sinkt der Spreitparameter exponentiell . Die Verteilung der dispersiven und polaren Komponenten haben einen starken Einfluss auf das unstrukturierte Polycarbonat.

Die Spreitparameter für Diiodemethan, Thioglycol und Wasser wurden errechnet durch Einsetzen der gemessenen statischen Kontaktwinkel in die Youngsche Gleichung [9]. Die Lösung der Gleichung ergab den Wert für YSL- Gemäß der Gleichung zur Be ¬ stimmung der Spreitparameter wurden diese errechnet und in Fig. 4B hinzugefügt (Vierecke nach Farben: Diiodmethan: rot, Thiodiglycol : grün, Wasser: blau). Interessanterweise gleichen sich die errechtneten Daten den theoretischen Werten (Linien) sehr gut an. Des weiteren wird der theoretische Spreitparame ¬ ter für n-hexadecan durch ein braune Raute angezeigt. Die Tat ¬ sache, dass alle Datenpunkte sich weit über den Spreitparame ¬ tern bei Randbedigung Sb befinden, zeigt dass alle erprobten Flüssigkeiten die unstrukturierte Polycarbonatfolie benetzen.

Für das nanostrukturierte Substrat (ySV = 122,.65 mN/m; 63,73 mN/m und 58,92 mN/m) wurden die Spreitparameter der getesteten Flüssigkeiten analog gemessen (Kreise) . Interessanterweise entsprachen die Veränderungen im Streitparameter der polaren Komp.onente der Oberflächenspannung. Der Spreitparameter des quasi unpolaren Diiodmethans ist leicht angestiegen, wobei der Spreitparameter für die Flüssigkeiten mit höherer Polarität sprich Thiodiglycol und Wasser im Vergleich zu den Werten hinsichtlich der unstrukturierten Polycarbonatfolie abnahm. Mit steigender polarem Beitrag, wurde die Änderung bezüglich des Spreitparameters grösser. Die Spreitparameter für Thiodiglycol und Wasser, sind sogar unter dem entsprechenden Spreitparameter bei Randbedingung S b und somit ist die unstrukturierte Folie deutlich in einem unbenetzbaren Zustand. Folglich benetzen die quasi unpolaren Flüssigkeiten die nanostrukturierte Folie sogar mehr als die polaren Flüssigkeiten abgewiesen werden. Dem ¬ zufolge neigt das unpolare Öl dazu, die nanostrukturierte Fo ¬ lie zu benetzen, wohingegen polare Flüssigkeiten wie ' Wasser abgewiesen werden. Dies ermöglicht die Öl-Wasser Trennung durch die nanostrukturierte Folie.