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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SHOE, IN PARTICULAR A SPORTS SHOE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/140328
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a shoe (1), in particular a sports shoe. In order to provide an optimally fitting shoe in a simple manner, the method comprises the following steps according to the invention: a) measuring at least one individual characteristic of the foot of a person and/or one walking characteristic of the person by means of a measuring device (2); b) determining the progression of a material characteristic and/or mechanical characteristic of at least one sole (3) or one sole part of the shoe (1) along at least one direction of extent (L) of the sole (3) or of the sole part in accordance with the values measured according to step a) using a specified algorithm or a specified rule; c) producing the sole (3) or a sole part of the shoe (1), wherein the material characteristics and/or mechanical characteristics are varied along the at least one direction of extent (L) of the sole (3) or of the sole part such that the material characteristics and/or mechanical characteristics at least approximately correspond to the progression determined according to step b); d) connecting the sole (3) produced according to step c) or the sole part to an upper (4) in order to complete the shoe (1).

Inventors:
HARTMANN MATTHIAS (DE)
SUSSMANN REINHOLD (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/000297
Publication Date:
August 24, 2017
Filing Date:
February 19, 2016
Export Citation:
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Assignee:
PUMA SE (DE)
International Classes:
A43D1/02; A43B13/18; B29D35/12
Domestic Patent References:
WO2009126111A12009-10-15
Foreign References:
DE102012017882A12014-03-13
US20140182170A12014-07-03
Attorney, Agent or Firm:
GOSDIN, Michael (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen eines Schuhs (1), insbesondere eines Sportschuhs, umfassend die Schritte: a) Messen mindestens einer individuellen Eigenschaft des Fußes einer Person und/oder einer Laufeigenschaft der Person mittels eines Messgeräts (2); b) Bestimmen des Verlaufs einer Material- und/oder mechanischen Eigenschaft mindestens einer Sohle (3) oder eines Sohlenteils des Schuhs (1) entlang mindestens einer Erstreckungsrichtung (L) der Sohle (3) oder des Sohlenteils in Abhängigkeit der gemäß Schritt a) gemessenen Werte anhand eines vorgegebenen Algorithmus oder einer vorgegebenen Regel; c) Herstellen der Sohle (3) oder eines Sohlenteils des Schuhs (1), wobei die Materialeigenschaften und/oder mechanischen Eigenschaften entlang der mindestens einer Erstreckungsrichtung (L) der Sohle (3) oder des Sohlenteils verändert werden, so dass die Materialeigenschaften und/oder mechanischen Eigenschaften zumindest annähernd dem gemäß Schritt b) bestimmten Verlauf entsprechen; d) Verbinden der gemäß Schritt c) hergestellten Sohle (3) oder des Sohlenteils mit einem Schuhoberteil (4), um den Schuh (1) fertigzustellen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messen gemäß Schritt a) von Anspruch 1 erfolgt, indem die Druckverteilung des Fußes der Person über der Auftrittsfläche des Fußes am Boden bestimmt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Messen mittels einer Druckaufnahmeplatte (2) erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Messen gemäß Schritt a) von Anspruch 1 erfolgt, indem das Laufverhalten der Person ermittelt wird, insbesondere die Tendenz des Fußes zur Pronation oder Supination.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Messen mittels einer Kamera und einem Laufband erfolgt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung gemäß Schritt b) nach Anspruch 1 erfolgt, indem der Verlauf einer Material- und/oder mechanischen Eigenschaft entlang der Längsachse (L) der Sohle (3) festgelegt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung gemäß Schritt c) nach Anspruch 1 erfolgt, indem einem Grundmaterial (A, B) der Sohle (3) oder des Sohlenteils bei der Fertigung der Sohle (3) oder des Sohlenteils mindestens ein Additiv (C) abschnittsweise in unterschiedlichem Maße zugegeben wird.

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundmaterial (A, B) der Sohle (3) oder des Sohlenteils Polyurethan ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialeigenschaft, die entlang der mindestens einen Erstreckungsrichtung (L) der Sohle (3) oder des Sohlenteils verändert wird, die Härte, insbesondere die Shore-Härte, ist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das gefertigte Sohlenteil eine Zwischensohle des Schuhs (1) ist.

1. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das gefertigte Sohlenteil eine Außensohle des Schuhs (1) ist. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sohle (3) beim Verbinden gemäß Schritt d) nach Anspruch 1 mit dem Schuhoberteil (4) vernäht und/oder verklebt wird.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis d) gemäß Anspruch 1 in räumlicher Nähe erfolgen, insbesondere in einem Schuhgeschäft.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte a) bis d) gemäß Anspruch 1 in zeitlicher Nähe erfolgen, insbesondere binnen eines Zeitraums von maximal 3 Stunden.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Schuhs, insbesondere eines Sportschuhs

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Schuhs, insbesondere eines Sportschuhs.

Klassische Herstellungsverfahren für Schuhe, insbesondere für Sportschuhe, sind bekannt. Zumeist wird eine Schuhsohle - gegebenenfalls bestehend aus mehreren Teilen (Außensohle, Zwischensohle, Innensohle) - hergestellt, was oft durch Spritzgießen eines geeigneten Kunststoffmaterials erfolgt. Dann wird das Schuhoberteil gefertigt, wobei Leder oder Textilmaterialien zum Einsatz kommen können. Zur Fertigstellung des Schuhs werden die Sohle und das Schuhoberteil miteinander verbunden, beispielsweise durch Vernähen oder Verkleben.

Dabei können im gegebenen Falle auch individuelle Wünsche des Benutzers eines Schuhs berücksichtigt werden, wobei Maßanfertigungen erfolgen können. Allerdings erfordert dies in der Regel einen hohen Kostenaufwand, da in erheblichem Umfang Arbeit entsprechender Schuh-Spezialisten benötigt wird. Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass es möglich ist, in einfacher und damit kostengünstiger Weise einen optimal passenden Schuh bereitzustellen. Der Schuh soll dabei schnell und somit kostengünstig fertigbar sein, allerdings individuelle Bedürfnisse eines Benutzers befriedigen können. Der Einsatz von Spezialisten bei der Schuhherstellung soll vermindert oder ganz vermieden werden können.

Die L ö s u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekenn- zeichnet, dass das Verfahren zum Herstellen des Schuhs die Schritte umfasst:

Messen mindestens einer individuellen Eigenschaft des Fußes einer Person und/oder einer Laufeigenschaft der Person mittels eines Messgeräts; b) Bestimmen des Verlaufs einer Material- und/oder mechanischen

Eigenschaft mindestens einer Sohle oder eines Sohlenteils des Schuhs entlang mindestens einer Erstreckungsrichtung der Sohle oder des Sohlenteils in Abhängigkeit der gemäß Schritt a) gemessenen Werte anhand eines vorgegebenen Algorithmus oder einer vorgegebenen Regel;

Herstellen der Sohle oder eines Sohlenteils des Schuhs, wobei die

Materialeigenschaften und/oder mechanischen Eigenschaften entlang der mindestens einer Erstreckungsrichtung der Sohle oder des Sohlenteils verändert werden, so dass die Materialeigenschaften und/oder mechanischen Eigenschaften zumindest annähernd dem gemäß Schritt b) bestimmten Verlauf entsprechen; d) Verbinden der gemäß Schritt c) hergestellten Sohle oder des Sohlenteils mit einem Schuhoberteil, um den Schuh fertigzustellen.

Das Messen gemäß obigem Schritt a) erfolgt bevorzugt, indem die Druckverteilung des Fußes der Person über der Auftrittsfläche des Fußes am Boden bestimmt wird; das Messen erfolgt in diesem Falle bevorzugt mittels einer Druckaufhahmeplatte.

Das Messen gemäß obigem Schritt a) erfolgt nach einer anderen bevorzugten Lösung, indem das Laufverhalten der Person ermittelt wird, insbesondere die Tendenz des Fußes zur Pronation oder Supination. Das Messen erfolgt in diesem Falle bevorzugt mittels einer Kamera und einem Laufband.

Die Bestimmung gemäß obigem Schritt b) erfolgt bevorzugt, indem der Verlauf einer Material- und/oder mechanischen Eigenschaft entlang der Längsachse der Sohle festgelegt wird. Allerdings kann genauso vorteilhaft auch vorgesehen werden, dass der Verlauf einer Material- und/oder mechanischen Eigenschaft entlang der zur Längsachse quer verlaufenden Richtung der Sohle festgelegt wird. Besonders bevorzugt erfolgt eine Kombination beider angesprochener Vorgehensweisen, wonach besagter Verlauf einer Material- und/oder mechanischen Eigenschaft über den Verlauf der Ebene erfolgt, mit der der Fuß des Trägers auf dem Boden aufliegt.

Die Herstellung gemäß obigem Schritt c) erfolgt bevorzugt, indem einem Grundmaterial der Sohle oder des Sohlenteils bei der Fertigung der Sohle oder des Sohlenteils mindestens ein Additiv abschnittsweise in unterschiedlichem Maße zugegeben wird. Dabei sieht eine besondere Ausgestaltung vor, dass das Grundmaterial der Sohle oder des Sohlenteils Polyurethan ist. Durch Zugabe eines Additivs kann dann die Materialeigenschaft bzw. mechanische Eigenschaft des Polyurethans verändert und somit gezielt gesteuert werden. Im Stand der Technik ist es dabei hinlänglich bekannt, welche Additive geeignet sind, um insbesondere beispielsweise die Härte des Polyurethans zu beeinflussen.

Die Materialeigenschaft, die entlang der mindestens einen Erstreckungs- richtung der Sohle oder des Sohlenteils verändert wird, ist bevorzugt die Härte, insbesondere die Shore-Härte, des Materials.

Das gefertigte Sohlenteil ist bevorzugt eine Zwischensohle des Schuhs und/oder eine Außensohle desselben. Die Sohle kann beim Verbinden gemäß obigem Schritt d) mit dem Schuhoberteil vernäht oder verklebt werden.

Das vorgeschlagene Verfahren ist besonders vorteilhaft, wenn es auf einer integrierten Anlage durchgeführt wird, die sowohl zeitlich als auch räumlich eine konzentrierte Herstellung des Schuhs erlaubt. Demgemäß können die obigen Schritte a) bis d) in räumlicher Nähe, insbesondere in einem Schuhgeschäft, erfolgen. Die Schritte a) bis d) können auch in zeitlicher Nähe erfolgen, insbesondere binnen eines Zeitraums von maximal 3 Stunden. Damit ist es möglich, sehr schnell einem Kunden einen individuell auf ihn zugeschnittenen Schuh anzubieten, der an seine Gegebenheiten optimal angepasst ist.

Das vorgeschlagene Konzept stellt also darauf ab, eine Sohle bzw. einen Teil einer solchen (Zwischen- und/oder Außensohle) bedarfsgerecht vorteilhaft direkt in einem Schuhgeschäft zu fertigen, wobei die Sohle bzw. das Sohlenteil abschnittsweise bzw. in vorgegebenen definierten Zonen unterschiedliche Eigenschaften aufweist. Generell gilt, dass Sohlenfertigungsmaschinen, die eine solche Produktion erlauben, im Stand der Technik bekannt sind. Es wird exemplarisch auf Sohlenmaschinen der Klöckner Desma Schuhmaschinen GmbH hingewiesen, die es erlauben, eine Sohle bzw. ein Sohlenteil nicht nur homogen aus einem einzigen Material zu fertigen, sondern den Spritzgießprozess der Sohle bzw. des Sohlenteils so zu steuern, dass sich eine inhomogene Struktur ergibt.

Bevorzugt wird bei der vorgeschlagenen Idee - wie erwähnt - ein Polyurethan-Gemisch durch die Zugabe mindestens eines geeigneten Additivs in seiner Eigenschaft variiert, was vorliegend im Rahmen der Erfindung genutzt wird, um eine Schuhsohle abschnittsweise mit unterschiedlichen Eigenschaften zu versehen.

Am Ort der Anlage, insbesondere also in einem Schuhgeschäft, wird dann zunächst beispielsweise ein Scan des Fußes des Kunden angefertigt und festgestellt, welche Laufcharakteristik der Kunde aufweist. Abhängig davon wird dann die Ausgestaltung der Sohle hinsichtlich verschiedener Zonen festgelegt und diese dann vor Ort hergestellt und mit einem Schuhoberteil verbunden. In vorteilhafter Weise kann so ein individuell passgenauer Schuh, der einem Kunden also individuell angepasst ist, schnell und somit kostengünstig hergestellt werden. In der Zeichnung ist ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch die Draufsicht auf eine Druckaufnahmeplatte, mit der die Druckverteilung eines Fußes einer Person über der Aufstandsfläche auf dem Boden aufgenommen wurde,

Fig. 2 schematisch in der geschnittenen Seitenansicht ein Spritzgießwerkzeug, mit der die Sohle eines Schuhs gefertigt wird, und

Fig. 3 die fertige Sohle und ein Schuhoberteil vor dem Verbinden der beiden Teile.

In Figur 1 ist schematisch eine ebene Druckaumahmeplatte 2 dargestellt, die als Messgerät fungiert, mit dem die Druckverteilung gemessen wird, die sich ergibt, wenn eine Person auf die Druckaumahmeplatte 2 auftritt. Schematisch und nur zum Zwecke der Illustration sind sechs Bereiche a, b, c, d, e und f skizziert, in denen unterschiedlicher Druck herrscht, wenn die Person auf dem Boden steht.

Insoweit kann mittels der Druckaumahmeplatte 2 bestimmt werden, wie sich für eine individuelle Person die Druckverteilung infolge der persönlichen Ergonomie des Fußes ergibt. Anhand der Druckaumahmeplatte 2 ist es daher möglich, die genannten Bereiche a, b, c, d, e und f zu identifizieren, in denen verschiedene Drücke herrschen (wobei für die verschiedenen genannten Bereiche jeweils Druckintervalle definiert sein können). Aufgrund der Längsachse L des Fußes und korrespondierend hierzu der Sohle des zu fertigenden Schuhs sowie der hierzu quer liegenden Richtung Q kann daher für eine individuelle Person anhand der Druckaufnahmeplatte die Druckverteilung über der Auftrittsfläche des Fußes auf dem Boden bestimmt werden.

Besagte Vermessung der Druckverteilung über der Auftrittsfläche stellt einen ersten Schritt bei der Fertigung eines individuellen Schuhs dar (s. den oben genannten Schritt a).

Alternativ oder additiv kann besagte Messung aber auch anders von statten gehen: Beispielsweise kann mittels einer Kamera der Fuß der Person während des Laufens bzw. Joggens auf einem Laufband beobachtet und hieraus Aussagen über das Pronations- bzw. Supinationsverhalten des Fußes der Person gewonnen werden.

In beiden Fällen ist es generell im weiteren Verlauf möglich, gemäß obigem Schritt b) den Verlauf einer Materialeigenschaft bzw. einer mechanischen Eigenschaft der zu fertigenden Schuhsohle zu bestimmen. Hierunter ist zu verstehen, dass für unterschiedliche Bereiche der Sohle sowohl in Richtung der Längsachse L der Sohle als auch in Richtung Q quer hierzu beispielsweise die Festigkeit oder Härte des Sohlenmaterials definiert wird, die angestrebt wird, um dem Fuß der Person optimale Stütze zu geben.

So kann beispielsweise vorgesehen werden, dass in den Bereichen, in denen ein in Relation zu anderen Bereichen hoher Druck herrscht (siehe zum Beispiel den Bereich a) im Verhältnis zu dem Bereich d) in Figur 1) ein härteres Material vorgesehen wird, als es in anderen Bereichen der Sohle der Fall ist, um dem Fuß insoweit eine bessere Stütze zu geben.

Genauso kann beispielsweise additiv oder alternativ durch Auswertung des Pronations- oder Supinationsverhaltens des Fußes der Person gezielt durch Erhöhung oder Erniedrigung der Materialfestigkeit bzw. Materialsteifigkeit der Sohle einer Abweichung von einer Idealform entgegengewirkt werden.

Diese Festlegung des Verlaufs der Materialeigenschaft bzw. mechanischen Eigenschaft der Sohle über die Koordinaten L und Q kann dabei von einem Spezialisten vorgenommen werden. Genauso ist es aber auch möglich, dass durch Vorgabe eines entsprechenden Algorithmus die per Messgerät 2 ermittelten Werte automatisch in eine entsprechende Vorgabe für die besagten Eigenschaften umgerechnet werden. Obiger Schritt b) wird folglich bevorzugt automatisch von einem Rechner durchgeführt. Hierzu können gegebenenfalls gespeicherte Vergleichswerte oder Optimalwerte für die Bestimmung des Verlaufs der Eigenschaften herangezogen werden, wobei besagte Werte gegebenenfalls auch nach Vorgabe von Daten der Person (z. B. Größe, Gewicht, Geschlecht) aus einer Datenbank entnommen werden können.

In Figur 2 ist der oben angesprochene Schritt c) des Herstellens einer Sohle 3 illustriert. Zu erkennen ist ein oberes Werkzeugteil 5 und ein unteres Werkzeugteil 6 eines Spritzgießwerkzeugs, in dem eine Kavität für die Sohle 3 ausgebildet ist. Über ein Angußsystem wird Kunststoffmaterial in die Kavität des Werkzeugs eingespritzt, wobei hier ein Mischkopf 7 angedeutet ist, in dem Polyurethan hergestellt und ins Werkzeug eingegeben wird. Dabei wird ein erstes Grundmaterial A in Form von Polyol mit einem zweiten Grundmaterial B in Form von Isocyanat zum Polyurethan vermischt.

Dargestellt ist weiterhin ein Behälter für ein Additiv C, das den Materialien A und B zugegeben werden kann und das dessen Materialeigenschaften bzw. mechanischen Eigenschaften verändert. Wie in Figur 2 durch verschiedene Schraffuren angedeutet ist, sind durch unterschiedliche Wahl der Komponenten A, B und C und insbesondere unterschiedliche Zugabemengen des Additivs C über die Erstreckungs- richtung L der Sohle 3 unterschiedliche Abschnitte der Sohle 3 ausgebildet, die sich durch unterschiedliche Materialeigenschaften und/oder mechanischen Eigenschaften auszeichnen. Dabei erfolgt die Steuerung der Zugabe der Komponenten A, B, C im Mischkopf 7 dergestalt, dass sich der in Figur 1 dargestellte gewünschte Verlauf für die Bereiche a, b, c, d, e und f ergibt. Es muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden, dass es sich insoweit bei Figur 2 um eine schematische Darstellung des erläuterten Prinzips handelt, wobei es bei entsprechender Vorgabe der Materialverteilung in zwei Koordinatenrichtungen L und Q (wie in Figur 1 zu sehen) erforderlich werden wird, gegebenenfalls durch mehrere Spritzdüsen bzw. Mischköpfe 7 an unterschiedlichen Stellen des Werkzeugs Material aufzubereiten und einzuspritzen, um in der Ebene gezielt eine gewünschte Verteilung des Materials mit den jeweiligen Eigenschaften zu erreichen. Die hierfür benötigte Maschinentechnik ist allerdings bekannt und braucht daher hier nicht im Detail erläutert zu werden.

Gegebenenfalls kann durch eine numerische rheologische Analyse des Fließverhaltens des in die Kavität eingespritzten Materials (sog.„Meltflow"- Analyse) die Steuerung der Zugabe der Komponenten A, B, C erfolgen, so dass nach erfolgter vollständiger Füllung der Kavität die gewünschte Schichtung der Materialien unterschiedlicher Eigenschaft in der Kavität vorliegt (siehe Schraffur der Sohle 3 in Figur 2).

In Figur 3 ist schließlich die Durchfuhrung des obigen Schritts d) illustriert, wonach die nunmehr fertig hergestellte Sohle 3 mit einem Schuhoberteil 4 verbunden wird, um den Schuh 1 fertig zu stellen (siehe die beiden aufeinander zu gerichteten Pfeile).

Die Verbindung zwischen Sohle 3 und Schuhoberteil 4 kann in bekannter Weise erfolgen, insbesondere also durch Vernähen oder Verkleben.

Bezugszeichenliste;

1 Schuh

2 Messgerät (Druckaufhahmeplatte)

3 Sohle

4 Schuhoberteil

5 oberes Werkzeugteil

6 unteres Werkzeugteil

7 Mischkopf

L Erstreckungsrichtung der Sohle

(Längsachse der Sohle)

Q Richtung quer zur Längsachse

A erstes Grundmaterial (Polyol)

B zweites Grundmaterial (Isocyanat) C Additiv

Bereiche unterschiedlichen Drucks