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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SHOE TREE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/137300
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a shoe tree, comprising the following steps: creating a three-dimensional representation of a shoe (10); modeling the space content of the shoe formed by the outer contour in a polygonal model for the space content and recording the data of the polygonal model for the space content; modeling the shoe sole of the shoe in a polygonal model for the shoe sole and recording the data of the polygonal model for the shoe sole; subtracting the data of the polygonal model of the shoe sole from the data of the polygonal model for the space content; identifying the differential data set as a data set for a prototype of a shoe tree (16); and creating a shoe tree on the basis of the data set for a prototype of a shoe tree (16).

Inventors:
KNERR HANS-MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/052227
Publication Date:
August 17, 2017
Filing Date:
February 02, 2017
Export Citation:
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Assignee:
KNERR HANS-MARTIN (DE)
International Classes:
A43B13/22; A43D1/02; A43D3/00; A43D3/02; B29D35/00
Domestic Patent References:
WO2015123518A12015-08-20
WO2014107520A12014-07-10
Foreign References:
JP2004305449A2004-11-04
Attorney, Agent or Firm:
SCHWERTFEGER, Astrid et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zur Herstellung eines Schuhleistens, umfassend die folgenden Schritte:

Erstellen einer dreidimensionalen Abbildung eines Schuhs (10);

Abbilden des durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalts des Schuhs in einem Polygonmodell für den Rauminhalt und Erfassen der Daten des

Polygonmodells für den Rauminhalt;

Abbilden der Schuhsohle des Schuhs in einem Polygonmodell für die Schuhsohle und Erfassen der Daten des Polygonmodells für die Schuhsohle; Subtrahieren der Daten des Polygonmodells der Schuhsohle von den Daten des Polygonmodells für den Rauminhalt;

Identifizieren des Differenzdatensatzes als Datensatz für einen Prototypen eines Schuhleistens (16) und

Erstellen eines Schuhleistens auf Basis des Datensatzes für einen Prototypen eines Schuhleistens (16).

2. Verfahren zur Herstellung eines Schuhleistens nach Anspruch 1 , dadurch

gekennzeichnet, dass der Schuh eine Außenhülle (14) aufweist und die Daten des Polygonmodells für den Rauminhalt bezüglich der Außenhülle (14) des Schuhs korrigiert werden.

3. Verfahren zur Herstellung eines Schuhleistens nach einem der Ansprüche 1 oder 2, umfassend die folgenden Schritte:

Erstellen einer dreidimensionalen Abbildung eines Schuhs (10);

Abbilden des durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalts des Schuhs in einem Polygonmodell für den Rauminhalt;

Speichern des Datensatzes des Polygonmodells für den Rauminhalt in einem Datenspeicher;

Erstellen einer polygonalen Außenhülle (14) des Schuhs auf Basis des

Datensatzes des Polygonmodells für den Rauminhalt, wobei die Dicke der Außenhülle (14) der Materialdicke des Schuhs entspricht, und Hinterlegen der Daten der polygonalen Außenhülle in einem Datenspeicher;

Erstellen einer dreidimensionalen Abbildung der Schuhsohle;

Abbilden der Schuhsohle in einem Polygonmodell für die Schuhsohle; - Zusammenführen der Daten der polygonalen Außenhülle (14) und der Daten der Schuhsohle in ein dreidimensionales polygonales Gesamtobjekt und Speichern des Datensatzes des polygonalen Gesamtobjekts;

- Subtrahieren der Daten des Datensatzes des polygonalen Gesamtobjekts von den Daten des Datensatzes des Polygonmodells für den durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalt;

Identifizieren des Differenzdatensatzes als Datensatz für einen Prototypen eines Schuhleistens (16) und

Erstellen eines Schuhleistens auf Basis des Datensatzes für einen Prototypen eines Schuhleistens (16).

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale Abbildung des Schuhs (10) und/oder die dreidimensionale

Abbildung der Schuhsohle (15) mittels Fotogrammetrie erstellt wird und die erfassten Daten Ortskoordinaten aufweisen, die zu polygonalen Flächen verbunden werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abbilden des durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalts des Schuhs in einem Polygonmodell für den Rauminhalt auf Basis der dreidimensionalen Abbildung eines Schuhs (10) folgende Schritte umfasst:

Extrudieren des Seitenprofils mit dreidimensionaler Projektion auf beiden Seiten des Schuhs und Erfassen des Datensatzes für jedes extrudiertes Seitenprofil;

Bildung der Schnittmenge aus den Datensätzen für jedes extrudierte Seitenprofil und Erfassen der Daten der Schnittmenge.

Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5 , dadurch gekennzeichnet, dass das Erstellen einer polygonalen Außenhülle des Schuhs auf Basis des Datensatzes des Polygonmodells für den Rauminhalt folgende Schritte umfasst:

Abbilden der Außenkontur des Schuhs in Form eines polygonales Objekts mit variabler Oberflächendichte;

- Anpassen der Oberflächendichte an die tatsächliche Materialdicke des Schuhs.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Maße des Prototyps eines Schuhleistens (16) mit den Maßen des abgebildeten Schuhs verglichen werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Brandsohlenumriss auf den Prototyp eines Schuhleistens (16) projiziert wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Prototyp eines Schuhleistens digital erstellt wird und digital bearbeitbar ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich folgende Schritte umfasst:

Erstellen einer dreidimensionalen Abbildung eines Basisleistens (17) Abbilden des Basisleistens (17) in einem Polygonmodell und

Speichern der Daten des Polygonmodells des Basisleistens in einem

Datenspeicher.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale

Abbildung des Basisleistens mittels Fotogrammetrie ermittelt wird und die erfassten Daten Ortskoordinaten aufweisen, die zu polygonalen Flächen verbunden werden.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der

Vorderfußbereich (18) des Basisleistens (17) ausgenommen einer Schippe (20) ausgeschnitten wird und gegen einen vergleichbaren Vorderfußbereich des Prototyps eines Schuhleistens (16) ersetzt wird, indem die Daten, die den Vorderfuß des

Basisleistens darstellen, ausgenommen einer Schippe aus dem Datensatz für den Basisleistens entfernt und gegen die vergleichbaren Daten des Vorderfußes des

Prototyps eines Schuhleistens ohne Schippe ersetzt werden und daraus ein neues polygonales Leistenobjekt gebildet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anpassung der Form des Vorderfußes des Basisleistens (17) an den Vorderfußbereich des Prototyps eines Schuhleistens (16) die Daten des Basisleistens im Bereich des Vorderfußes räumlich verdichtet und/oder erweitert werden.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Glättung der

Oberfläche des polygonalen Leistenobjekts ein Gitterobjekt über das polagonale

Leistenobjekt gelegt wird und das Gitterobjekt den Übergängen zwischen dem

Rückfußbereich und dem Vorderfuß des Schuhleistens dem Gitterobjekt angepasst wird.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Datensatz für den Prototyp eines Schuhleistens (16) oder der Datensatz für das polygonale Leistenobjekt an eine Vorrichtung zur Erstellung eines Leistens weitergeleitet wird.

16. Schuhleisten hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 15.

Description:
"Verfahren zur Herstellung eines Schuhleistens" Beschreibung: Technisches Gebiet:

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schuhleisten. Stand der Technik:

Schuhleisten werden zur Herstellung von Schuhen benötigt. Die Herstellung eines

Originalleistens, der das Ausgangsmodell für weitere Schuhleisten bildet, erfolgt üblicherweise rein handwerklich und bedarf viel Erfahrung und Geschicks.

In der Regel wird der Originalschuhleisten aus einem Holzblock herausgearbeitet.

Erfahrungsgemäß führt die Bearbeitung von Holz zur Bildung von unerwünschtem Staub. Dieser unerwünschte Staub kann Feinstaub enthalten, der gesundheitsgefährdend ist. Da die Bearbeitung des Holzstückes klassischerweise per Hand erfolgt, liegt es im

Erfahrungsbereich des Leistenbauers, wie genau der Originalleisten in Bezug auf den herzustellenden Schuh gearbeitet ist. Somit können Originalleisten durchaus

Abweichungen vom ursprünglichen Schuhmodell aufweisen, so dass die auf Basis des Schuhmodells gefertigten Schuhe vom ursprünglichen Schuhmodell abweichen können.

Üblicherweise variiert ein Schuhhersteller bei seinen Schuhmodellen nur den

Vorderfußbereich. Den Rückfußbereich hält er konstant. Aus diesem Grund wird zur Herstellung eines Leistens eines neuen Schuhmodells mittels einer verformbaren Masse nur ein Innenabdruck des Vorderfußbereichs im Schuh angefertigt. Dieser Abdruck des Vorderfußes wird dann manuell auf einen bestehenden Leisten übertragen, so dass nicht der gesamte Leisten neu entworfen werden muss, sondern nur der Vorderfußbereich des Leistens.

Ein Nachteil des eben beschriebenen Verfahrens zur Herstellung eines Leistens für ein neues Schuhmodell besteht darin, dass zur Herstellung eines Abdrucks des

Vorderfußbereichs die eingefügte Masse nicht zerstörungsfrei aus dem Schuh entnommen werden kann, so dass ein Schuh-Prototyp in der Regel zerstört wird und ein nachträglicher Abgleich des Leistens mit dem Schuhprototyp nicht möglich ist. Schuhleisten werden üblicherweise von Schuhleistenmodelleuren hergestellt. Diese verfügen über eine entsprechende Ausbildung zur Herstellung von Leisten. In diesem Beruf wird heute jedoch nicht mehr ausgebildet, so dass das Wissen und die Erfahrung der Schuhleistenmodelleure nicht mehr weitergegeben werden können. Von daher ist es notwendig, Verfahren zur Herstellung von Schuhleisten bereitzustellen, die auch von nicht auf diesem Gebiet ausgebildeten Arbeitskräften durchgeführt werden können.

Darstellung der Erfindung:

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines Leistens anzugeben, bei dem der Leisten ohne Staubbelastung für den Bearbeiter herstellbar ist und mittels dessen ein Schuhprototyp exakt reproduzierbar ist, wobei der Schuhprotyp hierbei nicht zerstört werden soll.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Idee besteht darin, zunächst eine dreidimensionale Abbildung eines Schuhs zu erstellen und dann den durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalt in einem Polygonmodell für den Rauminhalt abzubilden, wobei die Daten des

Polygonmodells für den Rauminhalt erfasst werden. Im nächsten Schritt werden die Schuhsohle des Schuhs in einem Polygonmodell für die Schuhsohle abgebildet und die Daten des Polygonmodells für die Schuhsohle erfasst. Danach werden die Daten des Polygonmodells der Schuhsohle von den Daten des Polygonmodells für den Rauminhalt subtrahiert und der Differenzdatensatz als Datensatz für einen Prototypen eines

Schuhleistens identifiziert. Schließlich wird ein Schuhleisten auf Basis des Datensatzes für einen Prototypen eines Schuhleistens erstellt.

Auf Basis des Datensatzes, der für die Herstellung eines Prototyps eines Schuhleistens alle notwendigen Daten enthält, kann somit ein Leisten physisch oder digital erstellt werden.

Auf diese Art und Weise ist es möglich, ein Modell für einen Leisten bzw. eine Vielzahl von Leisten eines Prototyps eines Schuhs zu erstellen, ohne dass der Bearbeiter oder der Handwerker der bisher üblicherweise auftretenden Staubbelastung ausgesetzt ist.

Der Schuhprototyp steht darüber hinaus weiter unversehrt zur Verfügung. Da der Schuh in der Regel einen Schaft und somit eine Außenhülle mit einer vorgegebenen Dicke aufweist, ist bei einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die Daten des Polygonmodells für den Rauminhalt bezüglich der Außenhülle des Schuhs korrigiert werden.

Ein bevorzugtes Verfahren besteht darin, zunächst eine dreidimensionale Abbildung eines Schuhs zu erstellen und dann den durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalt in einem Polygonmodell für den Rauminhalt abzubilden. Der Datensatz des Polygonmodells für den Rauminhalt wird in einem Datenspeicher gespeichert. Weiterhin wird auf Basis des Datensatzes des Polygonmodells für den Rauminhalt eine polygonale Außenhülle des Schuhs erstellt, wobei die Dicke der Außenhülle der Materialdicke des Schuhs entspricht. Die Daten der polygonalen Außenhülle werden in einem Datenspeicher hinterlegt.

Weiterhin wird eine dreidimensionale Abbildung der Schuhsohle erstellt und die

Schuhsohle in einem Polygonmodell für die Schuhsohle abgebildet. Die Daten der polygonalen Außenhülle und die Daten der Schuhsohle werden in ein dreidimensionales polygonales Gesamtobjekt zusammengeführt, wobei der Datensatz des polygonalen Gesamtobjekts in einem Datenspeicher gespeichert wird. Die Daten des Datensatzes des polygonalen Gesamtobjekts werden von den Daten des Datensatzes des Polygonmodells für den durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalt subtrahiert. Der aus der Subtraktion erhaltene Datensatz enthält die notwendigen Daten für die Herstellung eines Prototyps eines Schuhleistens. Schließlich wird ein Schuhleisten auf Basis des Datensatzes für einen Prototypen eines Schuhleistens erstellt. Die dreidimensionale Abbildung des Schuhs und/oder der Schuhsohle kann beispielsweise mittels Fotogrammetrie erstellt werden, wobei die erfassten Daten Ortskoordinaten aufweisen, die zu polygonalen Flächen verbunden werden.

Das Abbilden des durch die Außenkontur gebildeten Rauminhalts des Schuhs auf Basis der dreidimensionale Abbildung des Schuhs in einem Polygonmodell für den Rauminhalt umfasst vorzugsweise die folgenden Schritte: Zunächst wird das Seitenprofil mit dreidimensionaler Projektion auf beiden Seiten des Schuhs extrudiert und die Datensätze für jedes extrudierte Seitenprofil werden erfasst, insbesondere gespeichert. Danach wird die Schnittmenge aus den Datensätzen für jedes extrudierte Seitenprofil gebildet und die Daten der Schnittmenge erfasst, insbesondere gespeichert.

Es sei angemerkt, dass unter dem Begriff Extrudieren eine Dimensionserhöhung eines Elementes durch Parallelverschieben im Raum verstanden wird.

Die Erstellung der polygonalen Außenhülle des Schuhs auf Basis des Datensatzes des Polygonmodells für den Rauminhalt umfasst vorzugsweise folgende Schritte: Zunächst wird die Außenkontur des Schuhs in Form eines polygonalen Objekts variabler

Oberflächendichte abgebildet. Anschließend wird die Oberflächendichte an die

tatsächliche Materialdicke des Schuhs angepasst.

Zur Kontrolle, ob der digital ermittelte Leisten, insbesondere ob der Prototyp eines Schuhleistens dem Schuhprototyp entspricht, werden die Maße des mittels des beschriebenen Verfahrens erhaltenen Prototyps eines Schuhleistens mit den Maßen des abgebildeten Schuhs verglichen.

Insbesondere kann der Brandsohlenumriss auf den Prototyp eines Schuhleistens projiziert werden.

Zusätzlich können die Leistenmaße in Bezug auf Größe/Länge und Weite bestimmt werden. Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird der Schuhleisten digital erstellt, so dass er der weiteren digitalen Bearbeitung zur Verfügung steht.

Somit ist es beispielsweise möglich, den Prototyp eines Schuhleistens, der in einer gegebenen Größe vorliegt, auch auf andere Schuhgröße oder Schuhweiten zu skalieren.

Bei der Herstellung von Schuhleisten ist es üblich, auf bereits bestehende Schuhleisten zurückzugreifen und nur den Vorderfußbereich an ein neues Leistenmodell anzupassen. Der Rückfußbereich bleibt unverändert. Ist es somit erwünscht, dass nur die Form des Vorderfußbereiches auf einen bestehenden Leisten übertragen wird, sieht das Verfahren folgende Schritte vor:

Zunächst wird eine dreidimensionale Abbildung eines Basisleistens erstellt und der Basisleisten in einem Polygonmodell abgebildet. Die ermittelten Daten des

Polygonmodells des Basisleistens werden dann in einem Datenspeicher gespeichert.

Die dreidimensionale Abbildung des Basisleistens kann beispielsweise mittels Fotogrammetrie ermittelt werden, wobei die erfassten Daten Ortskoordinaten aufweisen, die zu polygonalen Flächen verbunden werden.

Im nächsten Schritt wird der Vorderfußbereich des Basisleistens ausgenommen einer Schippe ausgeschnitten und gegen einen vergleichbaren Vorderfußbereich des Prototyps eines Schuhleistens ersetzt, indem die Daten, die den Vorderfuß des Basisleistens darstellen, ausgenommen einer Schippe aus dem Datensatz für den Basisleisten entfernt und gegen die vergleichbaren Daten des Vorderfußes des Prototyps eines Schuhleistens ohne Schippe ersetzt werden und daraus ein neues polygonales Leistenobjekt gebildet wird.

Unter "Schippe" wird hier eine Verlängerung des Sohlenbereichs des Basisleistens verstanden, um die dreidimensionale Kontur der Sohlenfläche des Basisleistens im neuen Leisten beizubehalten.

Zur Anpassung der Form des Vorderfußes des Basisleistens an den Vorderfußbereich des Prototyps eines Schuhleistens werden die Daten des Basisleistens im Bereich des Vorderfußes räumlich verdichtet und/oder erweitert. In einem weiteren Schritt wird zur Glättung der Oberfläche des polygonalen Leistenobjekts ein Gitterobjekt über das Leistenobjekt gelegt. Die Übergänge zwischen dem

Rückfußbereich und dem Vorderfuß des Prototyps eines Schuhleistens werden mittels des Gitterobjekts angepasst. Es versteht sich, dass zur Kontrolle, ob das polygonale Leistenobjekt dem Prototypen eines Schuhs entspricht, analog wie bei dem Prototypen eines Leistens die Maße des mittels des eben beschriebenen Verfahrens erhaltenen polygonalen Leistenobjekts mit den Maßen des abgebildeten Schuhprototypens verglichen werden können. Der mit Hilfe des beschriebenen Verfahrens erhaltene Datensatz für den Prototyp eines Schuhleistens bzw. eines polygonalen Leistenobjekts wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform an eine Vorrichtung zur Erstellung eines Leistens, beispielsweise eine Fräsmaschine oder einen 3-D-Drucker weitergeleitet, um ein physisches Modell des Leistens herzustellen. Kurze Beschreibung der Zeichnungen:

Bevorzugte Ausführungsformen werden anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:

Fig. 1 ein Abbild eines Schuhs, für den ein Leisten anzufertigen ist;

Fig. 2 ein einseitig extrudiertes Seitenprofil eines abgebildeten Schuhs;

Fig. 3 einen gefüllten Schuh;

Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Außenhülle; Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Außenhülle mit Schuhsohle;

Fig. 6 einen Prototyp eines Schuhleistens;

Fig. 7 einen Basisleisten mit abgeschnittenem Vorderfuß;

Fig. 8 ein Gitternetz über einen Prototyp eines Schuhleistens; und

Fig. 9 einen digitalen Leisten mit einem Brandsohlenabbild. Fig. 1 zeigt ein Abbild eines Schuhs 10, für den ein Schuhleisten anzufertigen ist.

Wege zur Ausführung der Erfindung und gewerbliche Verwertbarkeit:

Zur Herstellung eines solchen Schuhleistens wird zunächst ein Abbild eines Schuhs 10 erstellt. Zur Erstellung des Abbilds eines Schuhs kann beispielsweise ein

fotogrammetrisches Verfahren eingesetzt werden. Das Abbild des Schuhs 10 ist in einem Datensatz gespeichert, wobei die Daten des Datensatzes Ortskoordinaten enthalten.

Die erfassten Ortskoordinaten werden zu Flächeneinheiten verbunden, so dass ein polygonales Schuhmodell entsteht. Das Polygonmodell des Schuhs wird skaliert und an einem Raster ausgerichtet. Im nächsten Schritt wird der Rauminhalt der Außenkontur des Schuhs ermittelt. Hierfür werden, wie in Fig. 2 dargestellt, die Seitenprofile mit dreidimensionaler Projektion im 3-D- Raum auf beiden Seiten des Schuhs extrudiert und jeweils gespeichert. Aus den beiden Datensätzen für jedes extrudierte Seitenprofil werden die Schnittmenge und ein

Polygonmodell für den Rauminhalt gebildet. Die Daten des Polygonmodells für den Rauminhalt werden in einem Datenspeicher gespeichert. Hierdurch entsteht ein

Grundbasisschuh 12 oder gefüllter Schuh (siehe Fig.3).

Ausgehend von dem Polygonmodell für den Rauminhalt wird die Außenhülle 14 des Schuhs erstellt (siehe Fig. 4). Die Außenhülle 14 des Schuhs entspricht der Dicke des Schaftmaterials.

Hierfür wird die Außenkontur des Schuhs in Form eines polygonalen Objekts mit variabler Oberflächendichte abgebildet. Die Oberflächendichte wird im nächsten Schritt der tatsächlichen Materialdicke des Schuhs angepasst, nämlich der Dicke des Schaftmaterials.

Die Daten der so ermittelten polygonalen Außenhülle 14 werden in einem Datenspeicher gespeichert. In einem weiteren Schritt wird eine dreidimensionale Abbildung der Schuhsohle 15 erstellt, wobei die Schuhsohle 15 in einem Polygonmodell für die Schuhsohle abgebildet wird und die Daten des Polygonmodells für die Schuhsohle in einem Datenspeicher gespeichert werden. Schließlich werden die Daten der Außenhülle14 und die Daten der Schuhsohle 15 wie in Fig. 5 dargestellt in ein dreidimensionales polygonales Gesamtobjekt zusammengeführt. Die Daten des Gesamtobjekts werden gespeichert.

Die Daten des Datensatzes für das Gesamtobjekt werden von den Daten des Datensatzes für den Rauminhalt der Außenkontur abgezogen, so dass sich daraus ein Datensatz für einen Prototyp eines Schuhleistens ergibt. Dieser Datensatz wird als Prototyp eines Schuhleistens für das Schuhmodell gespeichert und kann einer Vorrichtung zur Erstellung eines Leistens zugeführt werden, wie beispielsweise einer Fräsmaschine oder einem 3-D- Drucker.

Diese Vorrichtung kann aus den Daten des Prototyps eines Schuhleistens einen

Schuhleisten des Schuhmodells maschinell und somit ohne die bisher übliche Staubbelastung für einen Arbeiter oder Handwerker erzeugen.

Dieser in Fig. 6 dargestellte Prototyp eines Schuhleistens wird im Folgenden als

Hohlraumschuh 16 bezeichnet.

Bei der Entwicklung von Schuhen wird üblicherweise der Rückfußbereich unverändert gelassen. Anpassungen an verschiedene Weiten und Schuhformen erfolgen in der Regel nur im Vorderfußbereich. Somit ist es im Bereich des Leistenbaus üblich, auf bereits vorhandene Leisten zurückzugreifen und nur den Vorderfußbereich anzupassen.

Diese Art des Leistenbaus kann mittels des folgenden digitalen Verfahrens erreicht werden.

Zu diesem Zweck wird zunächst ein dreidimensionales Abbild eines Basisleistens 17 erstellt und der ermittelte Datensatz in einem Datenspeicher gespeichert.

Zur Bestimmung des Abbilds eines Basisleistens kann beispielsweise ein

fotogrammetrisches Verfahren eingesetzt werden. Das Abbild des Basisleistens 17 ist in einem Datensatz gespeichert, wobei die Daten des Datensatzes Ortskoordinaten enthalten.

Die erfassten Ortskoordinaten werden zu Flächeneinheiten verbunden, so dass ein polygonales Basisleistenmodell entsteht. Das Polygonmodell des Basisleistens wird skaliert und in einem Raster ausgerichtet. Hierbei entspricht die Skalierung des

Basisleistens der Skalierung des Hohlraumschuhs 16.

Im nächsten Schritt wird der Vorderfußbereich 18 des Basisleistens 17 ausgenommen einer Schippe 20 ausgeschnitten und gegen einen vergleichbaren Vorderfußbereich des Hohlraumschuhs 16 ersetzt, indem die Daten, die den Vorderfuß des Basisleistens darstellen, ausgenommen einer Schippe aus dem Datensatz für den Basisleisten entfernt und gegen die vergleichbaren Daten des Vorderfußes des Hohlraumschuhs 16 ohne Schippe ersetzt werden. Hierdurch entsteht ein neues polygonales Leistenobjekt.

Die Schippe 20 stellt eine Verlängerung der Grundfläche der Sohle des Basisleistens 17 dar (siehe Fig. 7).

Da sich die Sohlenschmiege des Basisleistens 17 nicht ändern soll, wird der Vorderfuß des Hohlraumschuhs 16 an die Schippe 20 des Basisleistens 17 angepasst.

Die Anpassung des Basisleistens 17 an die Form der Schuhspitze des Hohlraumschuhs 16 erfolgt durch räumliche Verdichtung des Polygonnetzes analog einer Stauchung, wenn der Basisleisten 17 einen breiten Vorderfuß aufweist und die Schuhspitze des

Hohlraumschuhs 16 schmal ausgebildet ist. Im umgekehrten Fall wird das Polygonnetz gedehnt bzw. erweitert.

Im letzten Schritt wird zur Glättung und Anpassung der Oberfläche des neuen polygonalen Leistenobjekts ein Gitterobjekt über das Leistenobjekt gelegt (siehe Fig. 8). Die Übergänge zwischen dem Rückfußbereich des Basisleistens und dem Vorderfuß des polygonalen Leistenobjekts werden dem Gitterobjekt angepasst.

Analog wie im ersten Ausführungsbeispiel wird der so gewonnene Datensatz für das Leistenmodell an eine Vorrichtung zur Erstellung eines Leistens weitergeleitet.

Zur Überprüfung der Passgenauigkeit des digital erstellten Schuhleistens mit dem

Schuhmodell wird ein Bild des Brandsohlenumriss auf den digital erstellten Schuhleisten 24 projiziert (Fig. 9). Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Schuhleisten der Prototyp eines Schuhleistens oder das polygonale Leistenobjekt ist.

Weiterhin können die Leistenmaße in Bezug auf die Größe/Länge und Weite bestimmt werden. Bei einer weiteren Ausführungsform des beschriebenen Verfahrens ist vorgesehen, dass der Datensatz für den Prototyp eines Schuhleistens dazu verwendet wird, um den

Schuhleisten beispielsweise für eine weitere Bearbeitung digital darzustellen.

Auf diese Weise ist es vergleichsweise einfach möglich, Größenskalierungen an dem Schuhleisten vorzunehmen. Die Datensätze der größenangepassten digitalen

Schuhleisten können dann der weiteren Verarbeitung zur Herstellung physischer

Schuhleisten an entsprechende Vorrichtungen zur Herstellung von Schuhleisten weitergebeben werden. Darüber hinaus kann der digitale Datensatz für den Prototyp eines Schuhleistens dazu verwendet werden, um die Gestalt des Leistens an beliebige, gewünschte Schuhformen anzupassen. Auch diese digital veränderten Datensätze eines Schuhleistens können zur Herstellu physischer Schuhleisten an entsprechende Vorrichtungen zur Herstellung von Schuhleisten weitergegeben werden.