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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SHOE AND SHOE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/060463
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a shoe, particularly a sports shoe, and shoe comprising an upper (6') made of a flexible material (6) and a sole (12), wherein the flexible material of the upper (6) is inserted into an injection mould (3), a plastic material (5) is injected in some sections onto the material of the upper (6) and the material of the upper (6) reinforced with the plastic material (5) is removed from the injection mould (3) and drawn over a shoe tree (9) for forming the desired shape of the upper (6') before the sole (12) is connected to the upper (6').

Inventors:
WIESER GERHARD (AT)
Application Number:
PCT/AT2010/000426
Publication Date:
May 26, 2011
Filing Date:
November 09, 2010
Export Citation:
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Assignee:
FISCHER SPORTS GMBH (AT)
WIESER GERHARD (AT)
International Classes:
A43B5/02; A43B23/02; B29D35/14
Domestic Patent References:
WO1992022224A11992-12-23
WO2005107509A12005-11-17
WO1992022224A11992-12-23
Foreign References:
FR2780619A12000-01-07
EP0363629A21990-04-18
US4447967A1984-05-15
FR2780619A12000-01-07
EP0787444B12001-08-08
DE2938514A11980-04-03
FR2208279A51974-06-21
EP0643931A11995-03-22
DE8807537U11988-07-28
FR2856252A12004-12-24
JP2001179850A2001-07-03
EP0363629A21990-04-18
US4447967A1984-05-15
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER (AT)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Herstellung eines Schuhs, insbesondere Sportschuhs, mit einem ein flexibles Schaftmaterial (6) aufweisenden Schaft (6') und einer Sohle (12), dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Schaftmaterial (6) in eine Spritzgussform (3) eingelegt wird, ein Kunststoffmaterial (5) abschnittsweise auf das Schaftmaterial (6) aufgespritzt wird, und das mit dem Kunst- stoffmaterial (5) verstärkte Schaftmaterial (6) aus der Spritzgussform (3) entnommen wird und zur Ausbildung der gewünschten Form des Schaftes (6') über einen Leisten (9) gezogen wird, bevor die Sohle (12) mit dem Schaft (6') verbunden wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftmaterial (6) in Form einer planen Fläche in die Spritzgussform (3) eingelegt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaftmaterial (6) auf die gewünschten Konturen (6'') nach der Entnahme aus der Spritzgussform (3) zugeschnitten wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Überziehen über den Leisten (9) weitere Teile des Schuhs, insbesondere eine Fersenkappe, mit dem Schaftmaterial (6) verbunden werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das das Schaftmaterial (6) verstärkende Kunst- stoffmaterial (5) zumindest abschnittsweise auf eine Sohlenseite (9') des Leistens (9) gezogen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausgleichselement (13) zwischen beabstandeten sohlenseitigen Rändern (8') des mit dem Kunststoffmaterial (5) verstärkten Schaftmaterials (6) angeordnet wird, bevor die Sohle (12) mit dem Schaft (6') verbunden wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das das Schaftmaterial (6) verstärkende Kunststoffmaterial (5) mit der Sohle (12) verklebt oder verschweißt wird.

8. Schuh, insbesondere Sportschuh, mit einem ein flexibles

Schaftmaterial (6) aufweisenden Schaft {6' ) , der zumindest abschnittsweise, vorzugsweise in einem Bereich des Vorfußes, ein Verstärkungselement (8) aufweist, das aus einem Kunststoffmaterial (4) größerer Härte als das Schaftmaterial (6) besteht, wobei der Schaft (6') mit einer Sohle (12) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (8) auf dem flexiblen Schaftmaterial (6) aufgespritzt ist.

9. Schuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (8) zumindest abschnittsweise in einem an die Sohle (12) angrenzenden Bereich des Schafts (6') vorgesehen ist, wobei sich das Verstärkungselement (8) bis in den Bereich zwi¬ schen der Sohle (12) und einem sohlenseit igen Schaftabschnitt hineinerstreckt .

10. Schuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die soh- lenseitige Erstreckungsbreite (b) des Verstärkungselements (8) zumindest in einem Bereich mindestens 10mm beträgt.

11. Schuh nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen beabstandeten sohlenseit igen Rändern (8') des Verstärkungselements (8) ein Ausgleichselement (13) angeordnet ist.

12. Schuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausgleichselement (13) aus einem Material besteht, das ein Elas¬ tizitätsmodul größer 200 MPa aufweist, vorzugsweise einem Kar¬ bon- oder Glasfaser-verstärkten Kunststoff.

13. Schuh nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (8) im Wesentlichen die gesamte Fläche der dem Schaft (6') zugewandten Seite der Sohle (12) bedeckt.

14. Schuh nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Schaftmaterial (6) ein eine Kunststoff-Be- schichtung, insbesondere eine Beschichtung aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PUR), aufweisendes Gewebe oder Vlies vorgesehen ist.

15. Schuh nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das KunstStoffmaterial (5) des Verstärkungselements (8) einen Härtegrad nach Shore A zwischen 40 und 90 aufweist .

16. Schuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement (8) aus einem thermoplastischen Polyurethan besteht .

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Schuhs sowie Schuh

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines

Schuhs, insbesondere Sportschuhs, mit einem ein flexibles

Schaftmaterial aufweisenden Schaft und einer Sohle sowie einen Schuh, insbesondere Sportschuh, mit einem ein flexibles Schaftmaterial aufweisenden Schaft, der zumindest abschnittsweise, vorzugsweise in einem Bereich des Vorfußes, ein Verstärkungselement aufweist, das aus einem Kunststoffmaterial größerer Härte als das Schaftmaterial besteht, wobei der Schaft mit einer Sohle verbunden ist.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedenste Schuhe, insbesondere Sportschuhe, bekannt, welche hinsichtlich eines hohen Tragekomforts einen Schaft aus einem flexiblen Material aufweisen und bei welchen das Schaftmaterial zur besseren Kräfteübertragung zumindest abschnittsweise mit verstärkenden bzw. versteifenden Elementen verbunden ist.

Hierbei sind insbesondere verschiedenste Sportschuhe bekannt, welche eine vergleichsweise steife Fersenkappe aufweisen, deren seitliche Wände sich bis in den Bereich einer metatarsophalangi- schen Biegezone erstrecken. Ein derartiger Sportschuh, insbesondere Langlaufschuh, ist beispielsweise aus der EP 787 444 Bl bekannt; aber auch aus der DE 29 38 514 A, der FR 2 208 279 A, der EP 643 931 A sowie der DE 88 07 537 U sind bereits verschie ¬ denste Sportschuhe mit vergleichbaren Fersenverstärkungsteilen bekannt, um dem Benutzer des Sportschuhs bis in den Bereich der metatarsophalangischen Biegezone eine besonders hohe Stabilität anzubieten. Nachteilig bei diesen bekannten Fersenverstärkungsteilen ist insbesondere, dass die Verbindung des steifen Materials der Fersenverstärkung, die beispielsweise aus einem Karbonoder Glasfaser-verstärkten KunstStoffmaterial bestehen kann, mit dem aus einem Gewebe oder Leder bestehenden flexiblen Schaftmaterial schwierig herzustellen ist bzw. dass sich die Verbindung, zumeist Klebeverbindung, aufgrund der Beanspruchung des Schuhs ungewollterweise löst. Zudem ist auch nachteilig, dass aufgrund der die Ferse umfassenden Ausgestaltung des Verstärkungselements die Gefahr von Druckstellen im Fersenbereich erhöht wird. Aus der FR 2 856 252 AI ist eine andersartige Zehenkappe für Sicherheitsschuhe bekannt. Die Zehenkappe weist eine aus einem thermoplastischen Material gefertigte Hülle auf, die den Zehenbereich des Trägers schützt. An einem rückseitigen Öffnungsrand der Hülle ist eine umlaufende Verbindung aus einem elastischen Kunststoffmaterial (insbesondere Polyurethan oder Silikon) vorgesehen, welche durch Spritzgießen mit der Zehenkappe verbunden wird. Die abschnittsweise Verstärkung eines flexiblen Schaftmaterial ist jedoch nicht beschrieben.

Aus der JP 2001179850 A ist weiters ein Freizeitschuh bekannt, bei dem eine Sohle auf eine Innensohle spritzgegossen wird.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist demzufolge, ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhs bzw. einen Schuh zu schaffen, welcher einerseits dem Benutzer einen gegenüber ausschließlich aus flexiblem Schaftmaterial bestehendem Schuh erhöhten Halt bietet, der zugleich jedoch einfach herzustellen ist und bei welchem die Verbindung zwischen dem Verstärkungselement und dem flexiblen Schaftmaterial auch hohen Beanspruchungen standhält.

Erfindungsgemäß wird dies durch ein Verfahren erzielt, bei welchem das flexible Schaftmaterial in eine Spritzgussform einge ¬ legt wird, ein Kunststoffmaterial abschnittsweise auf das

Schaftmaterial aufgespritzt wird, und das mit dem Kunststoffmaterial verstärkte Schaftmaterial aus der Spritzgussform entnommen wird und zur Ausbildung der gewünschten Form des Schaftes über einen Leisten gezogen wird, bevor die Sohle mit dem Schaft verbunden wird.

Durch die Verbindung des Schaftmaterials mit dem ein Verstärkungselement bildenden KunstStoffmaterial im Spritzgussverfahren ergibt sich auf einfache Weise ein besonders inniger Verbund zwischen dem Schaftmaterial und dem Kunststoffmaterial des Ver ¬ stärkungselements-, so dass die Gefahr, dass sich die Verbindung zwischen den beiden Materialien ungewollterweise bei einem mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten Schuh aufgrund von Beanspruchungen wieder löst, gegenüber mittels

bekannter Verfahren hergestellten Schuhen deutlich verringert werden kann. Hinsichtlich einer einfachen Herstellung, bei welcher sich die beiden Materialien, d.h. das Schaftmaterial und das auf dem Schaft aufgespritzte Kunststoffmaterial innig miteinander verbinden, ist es von Vorteil, wenn das Schaftmaterial in Form einer planen Fläche in die Spritzgussform eingelegt wird.

Wenn das Schaftmaterial auf die gewünschten Konturen nach der Entnahme aus der Spritzgussform zugeschnitten wird, können mit einer einzigen - herkömmlichen - Spritzgussform verschiedenste Konturen bzw. Konfektionen von Schuhen hergestellt werden. Sofern die Spritzgussform jedoch an eine spezielle Schaftgeometrie angepasst ist, kann alternativ der Zuschnitt der gewünschten Kontur auch vor dem Aufspritzen des das Schaftmaterial verstärkenden Kunststoffmaterials vorgenommen werden.

Hinsichtlich einer aus verfahrenstechnischer Sicht möglichst unaufwendigen Herstellung des Schuhs ist es günstig, wenn vor dem Überziehen über den Leisten weitere Teile des Schuhs, insbesondere eine Fersenkappe, mit dem Schaftmaterial verbunden werden. Die Verbindung zwischen einem die gewünschten Schaftkonturen aufweisenden Schaftmaterial mit den restlichen Teilen des

Schuhs, wie z.B. der Fersenkappe und dergl . , auszuführen, sofern das Schaftmaterial noch plan, d.h. zweidimensional, ausgebildet ist, ist grundsätzlich im Schuhmacherwesen bekannt; dieses Zusammenfügen der restlichen Teile des Schuhs mittels Nähen, Kleben, allenfalls unter Verwendung sog. Untertritte bzw.

Schärfschnitte, mit dem Schaftmaterial wird üblicherweise als Herstellung eines Rohschafts bezeichnet.

Um im Zuge der Herstellung des Schuhs einen eine vergleichsweise hohe Torsionsstabilität aufweisenden Schaft zu erzeugen, ist es günstig, wenn das das Schaftmaterial verstärkende Kunststoffmaterial zumindest abschnittsweise auf eine Sohlenseite des Leis ¬ ten gezogen wird. Da das verstärkende Kunststoffmaterial somit nach dem Aufspritzen auf das Schaftmaterial plastisch verformt wird, um das Kunststoffmaterial von der Oberseite des Leistens auf dessen Sohlenseite umzubiegen, sind der Materialwahl natürliche Grenzen gesetzt, da Materialien ausgesprochen hoher Steifigkeit, wie beispielsweise Karbonfaser-verstärkte Kunststoffe, in einem derartigen Verfahren nicht verarbeitet werden könnten. Vorzugsweise wird demzufolge bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bei welchem Abschnitte des versteifenden Kunststoffmaterials auf die Sohlenseite des Leistens gezogen werden, ein

thermoplastisches Polyurethan zur Verstärkung des Schaftmaterials verwendet, das vorzugsweise einen Härtegrad nach Shore Ά zwischen 40 und 90 aufweist. Aufgrund der plastischen Verformung des Versteifungsmaterials, mit welcher dieses im Wesentlichen schalenförmig verbogen wird, kann trotz der - für ein Versteifungsmaterial - vergleichsweise geringen Materialhärte eine hohe Torsionsstabilität erzielt werden, welche insbesondere im Bereich des Vorfuß-Schaftes zweckmäßig ist.

Um eine geometrisch saubere Verbindungsfläche mit der Sohle zu erzielen, ist es günstig, wenn ein Ausgleichselement zwischen beabstandeten sohlenseitigen Rändern des mit dem Kunststoffmaterial verstärkten Schaftmaterials angeordnet wird, bevor die Sohle mit dem Schaft verbunden wird. Hinsichtlich einer

zuverlässigen Verbindung zwischen dem Schaft und der Sohle ist es von Vorteil, wenn das das Schaftmaterial verstärkende Kunst- stoffmaterial mit der Sohle verklebt oder verschweißt wird. Insbesondere lässt das verstärkende Kunststoffmaterial, das der Oberseite der Sohle zugewandt ist, - im Gegensatz zu herkömmlichen Gewebe- oder Vliesmaterialien - auch eine Verbindung zwischen dem Schaft und der Sohle durch ein Schweißverfahren, wie z.B. ein Hochfrequenzschweißen oder Ultraschallschweißen, zu, so dass auf den Einsatz von Klebstoff verzichtet werden kann. In diesem Fall ist es insbesondere günstig, wenn das Kunststoffma ¬ terial die gesamte der Oberseite der Sohle zugewandte Fläche be ¬ deckt, so dass eine besonders innige Verbindung zwischen Sohle und dem verstärkenden Kunststoffmaterial hergestellt werden kann .

Der Schuh der eingangs angeführten Art ist dadurch gekennzeichnet, dass das Verstärkungselement auf dem flexiblen Schaftmaterial aufgespritzt ist. Mittels des aufgespritzten Kunststoff- Verstärkungselements auf dem flexiblen Schaftmaterial ergeben sich die gleichen Vorteile wie bereits in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorstehend erläutert, so dass zwecks Vermeidung von Wiederholungen hierauf verwiesen wird. Durch das Vorsehen eines im Vorfußbereich des Schafts angeordneten Verstärkungselements kann insbesondere die Torsionsstabilität in diesem Bereich erhöht werden, was bei der bevorzugten Ausgestaltung als Langlaufschuh von besonderem Vorteil ist. Durch das Aufspritzen der Verstärkungselemente auf das Schaftmaterial ist es vorteilhafterweise auch nicht erforderlich an der Innen- und/oder Außenseite des Schafts vorgesehene Verstärkungselemente mit einer Fersenkappe zu verbinden; vielmehr können die Verstärkungselemente gesondert von der Fersenkappe ausgebildet werden und an einer beliebigen Stelle des Schafts aufgespritzt werden. Demzufolge kann vorteilhafterweise auch ein gegenüber den Verstärkungselementen vergleichsweise weicher Fersenteil vorgesehen sein .

Wenn das Verstärkungselement zumindest abschnittsweise in einem an die Sohle angrenzenden Bereich des Schafts vorgesehen ist, wobei sich das Verstärkungselement bis in den Bereich zwischen der Sohle und einem sohlenseitigen Schaftabschnitt hineinerstreckt, wird der Fuß des Benutzers von dem an die Sohle angrenzenden Bereich des Verstärkungselements zumindest

abschnittsweise, vorteilhafterweise insbesondere im Bereich des Vorfußes, eingefasst, wobei sich aufgrund der Erstreckung des Versteifungselements in den sohlenseitigen Bereich des Schafts, d.h. in einen Abschnitt zwischen dem flexiblen Schaftmaterial und der Oberseite der Sohle, nach Aufbringen der Sohle ein besonders inniger Verbund ergibt, so dass aufgrund des Gesamtverbunds der unterschiedlichen Materialien ein Schuh mit

vergleichsweise guter Torsionsstabilität erzielt wird. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere günstig, wenn die sohlenseitige Erstreckungsbreite des Verstärkungselements zumindest in einem Bereich mindestens 10mm beträgt, so dass über eine vergleichsweise große Fläche eine Kräfteübertragung zwischen der Sohle und dem Verstärkungselement erzielt wird.

Um eine weitgehend ebene Fläche zu schaffen, welche für eine gute Verbindung mit der Sohle zweckdienlich ist, ist es von Vorteil, wenn zwischen beabstandeten sohlenseitigen Rändern des Verstärkungselements ein Ausgleichselement angeordnet ist. Um auf einfache Weise die Torsionssteifigkeit des Schuhs zu erhöhen, ist es von Vorteil, wenn das Ausgleichselement aus einem Material besteht, das ein Elastizitätsmodul größer 200 MPa auf ¬ weist, vorzugsweise einem Karbon- oder Glasfaser-verstärkten Kunststoff .

Sofern das Verstärkungselement im Wesentlichen die gesamte Flä ¬ che der dem Schaft zugewandten Seite der Sohle bedeckt, kann vorzugsweise mittels einer Schweißverbindung eine besonders innige Verbindung zwischen dem Schaft und der Sohle erzielt wer ¬ den .

Um eine innige Verbindung zwischen dem Schaftmaterial und einem auf dem flexiblen Schaftmaterial aufgespritzten Kunststoffmaterial zu ermöglichen, ist es günstig, wenn als Schaftmaterial ein eine Kunststoff-Beschichtung, insbesondere eine Beschichtung aus Polyvinylchlorid (PVC) oder Polyurethan (PUR), aufweisendes Ge ¬ webe oder Vlies vorgesehen ist.

Als Verstärkungsmaterial ist es insbesondere von Vorteil, wenn das Kunststoffmaterial des Verstärkungselements einen Härtegrad nach Shore A zwischen 40 und 90 aufweist. Demnach weist das Ver- ' Stärkungselement im Vergleich zu anderen Verstärkungsmateriali ¬ en, wie z.B. faserverstärktem Kunststoff, eine vergleichsweise geringe Härte auf, so dass sichergestellt ist, dass das Kunst ¬ stoffmaterial bei der Herstellung des Schuhs auch in den sohlen- seitigen Bereich des Schafts hineingezogen werden kann, d.h.

dass es auf einfache Weise plastisch verformt werden kann. Hin ¬ sichtlich einer zuverlässigen Verbindung des Verstärkungsele ¬ ments mit dem Schaftmaterial ist es günstig, wenn das

Verstärkungselement aus einem thermoplastischen Polyurethan be ¬ steht .

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels, auf das sie ' je ¬ doch nicht beschränkt sein soll, noch näher erläutert. Im Ein ¬ zelnen zeigen in den Zeichnungen:

Fig. .1 eine schematische Schnittansicht einer Spritzgussvorrichtung in einer geöffneten Stellung der Spritzgussform, in welcher ein Schaftmaterial eingelegt wird; Fig. 2 eine schematische Schnittansicht der Spritzgussvorrichtung gemäß Fig. 1, jedoch in einer geschlossenen Stellung;

Fig. 3 eine schematische Ansicht auf das aus der Spritzgussform entnommene Schaftmaterial;

Fig. 4 eine schematische Ansicht auf einen Leisten, über welchen das mit einem Kunststoffmaterial verstärkte, flexible Schaftmaterial gezogen ist;

Fig. 5 eine Ansicht auf den mit dem Schaftmaterial überzogenen Leisten sowie eine mit dem Schaft zu verbindende Sohle; und

Fig. 6 eine Schnittansicht durch den fertiggestellten Schuh gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5.

In Fig. 1 ist eine Spritzgussvorrichtung 1 mit. einer Schnecke 2 und einer sich aus zwei Formhälften 3a, 3b zusammensetzenden Spritzgussform 3 in geöffnetem Zustand gezeigt. Die Spritzgussform 3 weist hierbei einen Hohlraum 4 auf, in welchen mit Hilfe der Schnecke 2 verflüssigtes Kunststoffmaterial 5 eingebracht wird und somit auf ein in die Spritzgussform eingelegtes Schaft ¬ material 6 aufgespritzt wird. Hierzu wird das Schaftmaterial 6 im geöffneten Zustand der Spritzgussform 3 zunächst in diese eingelegt, anschließend werden die Formhälften 3a, 3b durch Kraftaufbringung in Pfeilrichtung 7 geschlossen, so dass auf das Schaftmaterial 6 dann der flüssige Kunststoff 5, der in den Hohlraum 4 eintritt, aufgespritzt wird.

Das Schaftmaterial 6 besteht hierbei aus einem flexiblen Schaft ¬ material, z.B. einem textilen Gewebe, einem Vlies, einem Kunst- stoffmaterial , das sreduce the publication feeich an den Rist eines Benutzers des Schuhs anschmiegen kann; auch weiche Leder oder Kombinationen hiervon können verwendet werden. Zudem weist das Schaftmaterial 6 eine Kunststoffbeschichtung, vorzugsweise aus PVC oder auch Polyurethan, auf, um eine gute Verbindung im Spritzgussverfahren mit dem KunstStoffmaterial 5, welches vorzugsweise aus thermoplastischen Polyurethanen besteht, erzielen zu können . Nachdem der verflüssigte Kunststoff nach Schließen der Formhälften 3a, 3b auf das Schaftmaterial 6 aufgespritzt wurde, wird das Kunststoffmaterial in der geschlossenen Spritzgussform 3 abgekühlt, so dass der Kunststoff erstarrt.

Nach dem Erstarren des Kunststoffes kann das in Fig. 3 dargestellte Zwischenprodukt aus der Spritzgussform 3 entnommen werden. Hierbei sind in Fig. 3 zwei rahmenförmige

Verstärkungselemente 8 gezeigt, wobei die Verstärkungselemente 8 selbstverständlich auch flächig ausgebildet sein können. Nach Entnahme des Schaftmaterials 6 mit den aufgespritzten Verstärkungselementen 8 wird, wie in Fig. 3 mit strichlierter Linie 6'' gezeigt, im zweidimensionalen Zustand des Schaftmaterials 6 die für den Schuh erforderliche Schaftkontur zugeschnitten. Anschließend werden, wie in der Schuhmacherbranche üblich, weitere Teile des Schuhs, wie z.B. eine Fersenkappe oder dergl., mittels Nähen, Kleben etc., allenfalls unter Verwendung sog. Untertritte bzw. Schärfschnitte, zu einem Rohschaft zusammengefügt.

Dieser Rohschaft wird sodann, wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt, über einen Leisten 9 gezogen, so dass das Schaftmaterial 6, ebenso wie die aus dem verstärkenden KunstStoffmaterial 5 bestehenden Verstärkungselemente 8, zu einem dreidimensionalen Schaft 6' geformt wird. Wie insbesondere in Fig. 4 ersichtlich, ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen innen- und außenseitig ein rahmenförmiges Versteifungselement 8 vorgesehen, welches sich - seitlich gesehen - ca. von Höhe des Knöchels bis in den Zehenbereich nach vor erstreckt, wobei eine obere Rahmenstrebe vorzugsweise nach vorne zur Schuhspitze hin abfallend an ¬ geordnet ist. Ein Fersenbereich 11 wird von den

Verstärkungselementen 8 hierbei nicht umfasst, so dass etwaige Druckstellen aufgrund einer erhöhten Steifigkeit im Fersenbereich vermieden werden können. Zudem wird das Schaftmaterial 6 samt den Verstärkungselementen 8 auf die Sohlenseite 9' des Leistens 9 gezogen, so dass sich nach Aufbringen einer Sohle 12 (vgl. Fig. 5) ein inniger, eine hohe Torsionsstabilität aufwei ¬ sender Verbund zwischen Sohle 12, Verstärkungselementen 8 und Schaftmaterial 6 ergibt.

In Fig. 5 ist insbesondere ersichtlich, dass, bevor die Sohle 12 mit dem Schaftmaterial 6 verbunden wird, ein Ausgleichselement 13 in einem Bereich zwischen innenseitigen Rändern 8' (vgl. Fig. 6) der Verstärkungselemente 8 angeordnet wird, so dass die soh- lenseitig vorgesehene Fläche des Schafts 6' im Wesentlichen vollflächig mit der dem Schaft 6' zugewandten Oberseite 13' der Sohle verbunden werden kann. Sofern eine sehr hohe Torsionsstei- figkeit des gesamten Schuhs gewünscht ist, kann das Ausgleichselement 13 aus einem besonders torsionssteifen Material, wie Karbon- oder Glasfaser-verstärktem Kunststoff, bestehen.

In Fig. 6 ist ein Schnitt durch den fertiggestellten Schuh gemäß der Linie VI-VI in Fig. 5 gezeigt, nachdem der Leisten 9 aus dem Schaft 6' entnommen wurde und die Sohle 12 mit dem Schaft 6' verbunden wurde. Hierbei ist eine Brandsohle 14 ersichtlich, mit welcher das Schaftmaterial 6 bzw. die Verstärkungselemente 8 zuvor in einem sog. Zwickvorgang vernäht oder verklebt werden, so dass die dreidimensionale Form des Schafts 6' sichergestellt ist. Die Verstärkungselemente 8 erstrecken sich hierbei sohlen- seitig zumindest um die Breite b von ca. 10mm vom äußeren Rand der Sohle 12 nach innen.

Alternativ zu dem in Fig. 6 gezeigten Ausgleichselement 13 können die Ränder 8 1 des Versteifungselements 8 auch im Wesentli ¬ chen aneinander anschließen, so dass das Ausgleichselement 13 entfallen kann. Insbesondere in diesem Fall können die Kunst- stoffmaterialien des Versteifungselements 8 und der Sohle 12 für einen innigen Verbund durch ein Schweißverfahren, z.B. Hochfrequenzschweißen oder Ultraschweißen, miteinander verbunden werden .