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Title:
METHOD FOR PRODUCING A SLIDING ELEMENT COATED WITH SILVER IN A STRUCTURED MANNER, AND SLIDING ELEMENT OBTAINED BY SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/154978
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing a sliding element coated in a structured manner. According to said method, in a first step, a silver-containing layer is electrolytically deposited on a sliding element as the main constituent in relation to the mass, and in a second step, a metal or metal alloy layer is then electrolytically deposited on the first layer. The current density in the first step is at least 1 A/dm2. The invention also relates to a sliding element coated in a structured manner.

Inventors:
LINDE RUDOLF (DE)
STASCHKO KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/003045
Publication Date:
December 24, 2008
Filing Date:
April 16, 2008
Export Citation:
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Assignee:
FEDERAL MOGUL BURSCHEID GMBH (DE)
LINDE RUDOLF (DE)
STASCHKO KLAUS (DE)
International Classes:
C25D5/10; C25D5/48; C25D15/00
Domestic Patent References:
WO2005015037A12005-02-17
Foreign References:
GB2380772A2003-04-16
DE4036835A11991-05-23
DE4211642C11993-05-19
US6251249B12001-06-26
US4508396A1985-04-02
DE4340073A11994-06-01
DE19606993C11997-04-03
EP1705259A12006-09-27
Other References:
Schlesinger M., Paunovic M. (Eds.): "Modern Electroplating 4th Ed." 2000, John Wiley & Sons , US, New York , XP002534092 Seite 231 - Seite 233
Attorney, Agent or Firm:
GEYER, FEHERNS & PARTNER (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines strukturiert beschichteten Gleitelements, bei dem auf einem Gleitelement in einem ersten Schritt eine als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthaltende Schicht elektrolytisch abgeschieden wird und auf der ersten Schicht anschließend in einem zweiten Schritt eine Metall- oder Metallegierungsschicht elektrolytisch abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte im ersten Schritt mindestens 1 A/dm 2 beträgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Stromdichte im ersten Schritt mindestens 3 A/dm 2 beträgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Schritt aus einem Elektrolyten abgeschieden wird, der 80-300 g/l Methansulfonsäure enthält.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Schritt eine als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Zinn oder Bismuth enthaltende Schicht bei einer Stromdichte von nicht mehr als 4 A/dm 2 oder eine als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthaltende Schicht bei einer Stromdichte von nicht mehr als 0,9 A/dm 2 elektrolytisch abgeschieden wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht eine Schichtdicke von 0,1 bis 3 μm und die zweite Schicht eine Schichtdicke von 3 bis 60 μm aufweist.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Gleitelement vor dem ersten Schritt eine Unterschicht aus Metall oder einer Metallegierung aufgebracht wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem zweiten Schritt eine Einlaufschicht aufgebracht wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufschicht eine PCD- oder CVD-Schicht ist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem zweiten Schritt der erste und zweite Schritt, gegebenenfalls mehrfach, wiederholt werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und/oder zweite Schritt in Gegenwart von Feststoffpartikeln durchgeführt wird, die in die erste und/oder zweite Schicht eingelagert werden.

11. Beschichtetes Gleitelement, erhältlich nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10.

12. Beschichtetes Gleitelement, mit einer Oberfläche, umfassend eine auf die Oberfläche aufgebrachte erste Schicht, die als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthält und eine darüber aufgebrachte zweite Schicht aus Metall oder einer Metallegierung, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht eine Mikrostrukturierung aufweist.

13. Beschichtetes Gleitelement nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht keine eigene Mikrostrukturierung aufweist.

14. Beschichtetes Gleitelement nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Zinn, Silber oder Bismυth enthält.

Description:

Verfahren zur Herstellung eines mit Silber strukturiert beschichteten Gleitelements und danach erhältliches Gleitelement

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines strukturiert beschichteten Gleitelements, insbesondere eines Gleitlagers, bei dem Metall oder eine Metallegierung elektrolytisch in mindestens zwei Schritten auf dem Gleitelement abgeschieden wird, wobei im ersten Schritt eine als Hauptbestandteil Silber enthaltende Schicht bei einer unüblich hohen Stromdichte von mindestens 1 A/dm 2 elektrolytisch abgeschieden wird, um eine Mikrostrukturierung der ersten Schicht zu erzeugen.

Gleitelemente, die mechanischen Beanspruchungen in Form von Reibung ausgesetzt sind, beispielsweise Gleitlager, müssen über gute Gleiteigenschaften, eine hohe Korrosionsbeständigkeit und eine ausreichende Verschleißbeständigkeit verfügen.

Zur Erzielung dieser Eigenschaften können Gleitelemente, insbesondere deren Laufflächen, mit Gleitschichten in Form von elektrolytisch abgeschiedenen Metallen oder Metallegierungen versehen werden. Diese Beschichtungen sollten einerseits eine ausreichende Duktilität aufweisen und eine geringe Versprödungsneigung zeigen, insbesondere unter Belastung und bei hohen Temperaturen, und andererseits über eine hohe innere Festigkeit verfügen, um hohen Belastungen Stand zu halten. In der DE 197 54 221 A1 ist ein Schichtverbundwerkstoff beschrieben, dessen galvanisch aufgebrachte Gleitschicht unabhängig vom Kupfergehalt auch bei höheren Temperaturen keine Versprödung zeigt, wobei der Schichtverbundwerkstoff eine Gleitschicht mit 8-30 Gew.-% Kupfer, 60-97 Gew.-% Zinn und 0,5-10 Gew.-% Kobalt aufweist.

Zur Erzielung guter Gleiteigenschaften werden diese elektrolytisch abgeschiedenen Beschichtungen in der Regel mit möglichst glatten Oberflächen versehen. Die Gleiteigenschaften beschichteter Gleitelemente können zusätzlich durch einen Schmiermittelfilm verbessert werden. Zur besseren Haftung dieses Schmiermittelfilms an der Oberfläche und zur Erzielung besserer Notlaufeigenschaften kann eine Strukturierung der

Laufflächen solcher Gleitelemente vorgesehen werden. Um eine Strukturierung der Oberfläche einer elektrolytisch abgeschiedenen Metall- oder Metallegierungsschicht zu erreichen, ist es bekannt, die Oberfläche des zu beschichtenden Gleitelements vor der elektrolytischen Abscheidung mechanisch oder mit Hilfe einer chemisch erzeugten ätzung zu strukturieren.

Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, daß ein zeit- und kostenintensiver Strukturierungsschnitt vorgesehen werden muß. Ferner ist auf diese Weise in der Regel keine Mikrostrukturierung zu erreichen. Da zur Beschichtung von Gleitelementen, beispielsweise Gleitlagern, keine Beschichtungen aus sehr harten Metallen wie Chrom oder Titan hergenommen werden können, ist darüber hinaus bei diesen Verfahren des Standes der Technik häufig die innere Festigkeit und damit die Belastbarkeit der elektrolytisch abgeschiedenen Metallbeschichtungen nur unzureichend.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines strukturiert beschichteten Gleitelements zur Verfügung zu stellen und ein nach diesem Verfahren erhältliches beschichtetes Gleitelement, das die oben beschriebenen Nachteile des Standes der Technik überwindet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines strukturiert beschichteten Gleitelements, bei dem auf einem Gleitelement in einem ersten Schritt eine als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthaltende Schicht elektrolytisch abgeschieden wird und auf der ersten Schicht anschließend in einem zweiten Schritt eine Metall- oder Metallegierungsschicht elektrolytisch abgeschieden wird, wobei die Stromdichte im ersten Schritt mindestens 1 A/dm 2 beträgt.

Mit diesem Verfahren ist überraschenderweise ein beschichtetes Gleitelement erhältlich, das eine hohe Belastbarkeit und eine gute Schmiermittelhaltefähigkeit aufweist, wobei der Schritt der vorherigen mechanischen Strukturierung der Oberfläche des zu beschichtenden Gleitelements vermieden wird.

Bei der Herstellung elektrochemischer Beschichtungen wird in der Regel eine für das Elektrolytsystem geeignete Beschichtungsstromdichte eingesetzt, um eine störungsfreie, gleichmäßige Metallbeschichtung zu erzielen. Diese Stromdichten sind jeweils für die Elektrolyten und damit für die elektrolytisch abzuscheidenden Metalle und Metallegierungen spezifisch und dem Fachmann bekannt.

Bei diesen Stromdichten wird eine Metall- oder eine Metallegterungsschicht abgeschieden, die keine eigene Mikrostrukturierung aufweist. Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, daß

oberhalb einer Stromdichte von 1 A/dm 2 eine spezielle Mikrostrukturierung einer elektrolytisch abgeschiedenen Silberschicht oder einer Silber als Hauptbestandteil enthaltenden Legierungsschicht (sogenannte Silber-basierte Schicht) in Form einer knospenförmigen und/oder dendritischen Struktur erzeugt wird, die bei anschließender elekrolytischer Abscheidung einer zweiten Metall- oder Metallegierungsschicht zu einer hoch belastbaren Gleitbeschichtung führt.

Die zweite Schicht folgt der Mikrostrukturierung der ersten Schicht, und die knospenförmige und/oder dendritische Struktur der ersten Schicht (Grundschicht) führt bei diesem zweistufigen Verfahren so zu einer besonderen Mikrostrukturierung der Oberfläche der zweiten Schicht, d.h. zu einer Mikrostrukturierung der Oberfläche der aufgebrachten Beschichtung. überraschenderweise führt diese Beschichtung zu einer hohen Verschleißbeständigkeit des beschichteten Gleitelements, bei gleichzeitig sehr gutem Schmiermittelhaltevermögen der Oberfläche.

Die hohe Verschleißbeständigkeit der durch das erfindungsgemäße Verfahren erzeugten Beschichtung wird, ohne erfindungsgemäß daran gebunden zu sein, auf die Steigerung der inneren Festigkeit der aufgebrachten Beschichtung durch eine änderung der Wachstumsrichtung der Kristallisation des elektrolytisch abgeschiedenen Silbers oder der elektrolytisch abgeschiedenen Silberlegierung zurückgeführt.

Ferner wird die Hydrodynamik zwischen einem so beschichteten Gleitelement und einem Gleitpartner durch die Verbesserung der Konstanz des Schmiermittels positiv beeinflußt. Dadurch werden zusätzlich auch die Notlaufeigenschaften und die Beständigkeit des Gleitelements hinsichtlich des Adhäsiverschleißes deutlich erhöht. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren ist eine Verkürzung des Verfahrens, wodurch eine Zeitersparnis resultiert und die Herstellkosten gesenkt werden, da die bislang erforderliche, vorherige mechanische oder durch chemische ätzung erzeugte Strukturierung des zu beschichtenden Gleitelements nicht mehr erforderlich ist.

Unter einem Gleitelement werden im Sinne der Erfindung Elemente verstanden, insbesondere Maschinenelemente, die eine Gleitfläche zur gleitenden Anlage an eine Gegenfläche aufweisen und mit einer Gleit- und Verschleißschutzschicht versehen werden sollen. Dabei kann es sich um metallische oder nicht-metallische Gleitelemente handeln. Soll auf ein nicht metallisches Gleitelement eine Metall- oder Metallegierungsschicht abgeschieden werden, so wird das Gleitelement zunächst durch Aufbringen eines dünnen Metallfilms elektrisch leitend gemacht. Die erfindungsgemäße Beschichtung kann zur Beschichtung unterschiedlicher Gleitelemente eingesetzt werden, beispielsweise Gleitlagern, Buchsen Zylindern, Kolben, Bolzen, Dichtungen,

Ventilen und Daickzylindern. Bevorzugte Gleitelemente sind Gleitlager, insbesondere Gleitlager für Kraftfahrzeuge, zum Beispiel Kurbelwellenlager, Nockenwellenlager oder Pleuellager. Das erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren kann zur Beschichtung der gesamten Oberfläche des Gleitelements oder nur zur Beschichtung der Gleitflächen des Gleitelements eingesetzt werden.

Das Gleitelement kann vor der Beschichtung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits mit zusätzlichen Metall- oder Metallegierungsschichten versehen sein. Beispielsweise weist ein Gleitlager in der Regel folgenden Schichtaufbau auf: Stahl (Material des Gleitlagers), Lagermetallschicht, gegebenenfalls eine Dammschicht, Gleitschicht, gegebenenfalls eine Einlaufschicht. Die Lagermetallschicht kann beispielsweise eine Kupferlegierungsschicht, insbesondere eine gesinterte oder gegossene Kupferlegierungsschicht sein. Die Dammschicht kann als Diffusionssperre dienen und die Gleitschicht wiederum kann durch das erfindungsgemäße Verfahren aufgebracht werden.

Die erste Stromdichte zur Abscheidung einer als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthaltenden Schicht beträgt vorzugsweise mindestens 1 ,5 A/dm 2 , besonders bevorzugt mindestens 2 A/dm 2 , noch weiter bevorzugt mindestens 3 A/dm 2 und am meisten bevorzugt mindestens 5 A/dm 2 . Bei diesen Stromdichten werden besonders günstige Mikrostrukturierungen der Silberschicht oder Silber-basierten Schicht erhalten, die zu hoch belastbaren beschichteten Gleitflächen führen.

Die elektrolytische Abscheidung im zweiten Schritt erfolgt bevorzugt bei einer so niedrigen Stromdichte, daß die erhaltene zweite Schicht aus Metall oder einer Metallegierung keine eigene Mikrostrukturierung aufweist.

Unter einer strukturfreien oder mikrostrukturfreien Beschichtung oder Schicht wird im Sinne der Erfindung verstanden, daß die Metallschicht oder Metallegierungsschicht keine eigene Mikrostrukturierung ausbildet, sondern sich auf der zu beschichtenden Oberfläche ablagert und dabei der Oberflächenstruktur dieser beschichteten Oberfläche folgt. Beispielsweise kann eine zu beschichtende Oberfläche sandgestrahlt sein und damit eine Makrostrukturierung aufweisen, der dann die Beschichtung bei der elektrolytischen Abscheidung folgt ohne jedoch zusätzlich eine eigene Mikrostrukturierung auszubilden.

Die oben beschriebenen, im zweiten Schritt angewandten Stromdichten zur Abscheidung einer Metall- oder Metallegierungsschicht ohne eigene Mikrostruktur hängen von dem abzuscheidenden Metall und von dem verwendeten Elektrolyten ab. Erfindungsgemäß beträgt die zweite Stromdichte zur Abscheidung einer bezogen auf die Masse als Hauptbestandteil Zinn

oder Bismuth enthaltenden Schicht nicht mehr 4 A/dm 2 (Ampere pro Quadratdezimeter), bevorzugt nicht mehr als 3 A/dm 2 , besonders bevorzugt 0,5-3 A/dm 2 und noch weiter bevorzugt 0,5-2,5 A/dm 2 . Zinn als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, enthaltende Schichten sind Zinnschichten, die zu 100 Gew.-% oder nahezu 100 Gew.-% aus Zinn bestehen und lediglich die üblichen Verunreinigungen enthalten sowie Legierungen, deren Gewichtsanteil an Zinn höher als der Gewichtsanteil der restlichen Legierungsbestandteile ist. Zur Abscheidung einer als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthaltenden Schicht beträgt die zweite Stromdichte nicht mehr 0,9 A/dm 2 , bevorzugt 0,3-0,75 A/dm 2 , besonders bevorzugt 0,5-0,75 A/dm 2 . Zur Abscheidung einer als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Nickel enthaltenden Schicht beträgt die zweite Stromdichte nicht mehr 7 A/dm 2 , bevorzugt nicht mehr als 6 A/dm 2 und besonders bevorzugt 1 -5 A/dm 2 .

Die Oberflächenstruktur des beschichteten Gleitelements, insbesondere die Rauhigkeit der Oberfläche und die Dichte der Oberflächenstrukturen, kann über die Beschichtungsstromdichte im ersten Schritt der elektrolytischen Abscheidung, die die Ausprägung der Knospen und Dendriten beeinflußt, und die Schichtdicken der ersten Schicht und der zweiten Schicht gesteuert werden. Je höher die Stromdichte im ersten Schritt ist, je größer die Schichtdicke der ersten Schicht ist und je geringer die Schichtdicke der darüber abgeschiedenen zweiten Schicht ist, desto rauher ist die erhaltende Oberfläche und desto dichter ist die erhaltene Oberflächenstruktur. Auf diese Weise kann die innere Festigkeit der Beschichtung und die Oberflächenstruktur an die Art der Verwendung des Gleitelementes und das einzusetzende Schmiermittel angepaßt werden. Beispielsweise kann die innere Festigkeit und die Oberflächenstruktur in Richtung einer hohen Belastbarkeit, bei z.B. Kurbelwellen von hochdrehenden Verbrennungsmotoren oder in Richtung einer hohen Laufleistung, bei z.B. Gleitlagern von Lkw-Verbrennungsmotoren optimiert werden.

Als Beschichtungsmaterialien sind für die zweite Schicht alle Metalle und Metallegierungen geeignet, die eine für das jeweilige Gleitelement und dessen gewünschte Verwendung hinreichende Duktilität und Festigkeit aufweisen. Die erste und die zweite Schicht können dasselbe Metall oder dieselbe Metallegierung oder verschiedene Metalle oder Metallegierungen umfassen. Wenn die erste und die zweite Schicht verschiedene Metalle oder Metallegierungen umfassen sollen, wird vor der Durchführung des zweiten elektrolytischen Abscheidungsschritts der Elektrolyt gewechselt.

Geeignete Metalle und Metallegierungen für die zweite Schicht sind unabhängig voneinander Aluminium, Antimon, Bismuth, Blei, Eisen, Gold, Kupfer, Nickel, Kobalt, Silber, Zink und Zinn sowie deren Legierungen. Bevorzugt sind Zinn, Silber und Bismuth sowie deren Legierungen, insbesondere solche, die Zinn, Silber oder Bismuth als Hauptbestandteile enthalten. Diese

Materialien liefern hoch belastbare und gleichzeitig ausreichend duktile strukturierte Beschichtungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, die insbesondere für Gleitlager geeignet sind.

Unter den Zinnlegierungen sind Zinn-Legierungen mit den Metallen Antimon, Blei, Kupfer, Silber, Bismuth, Kobalt und/oder Nickel bevorzugt. Beispiele sind Zinn-Antimon-Legierungen, Zinn-Kupfer-Legierungen, Zinn-Bismuth-Legierungen und Zinn-Blei-Legierungen, insbesondere solche, die als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Zinn enthalten und bevorzugt zusätzlich Silber, Kobalt, Aluminium, Eisen und/oder Nickel enthalten. Der Zinngehalt der Zinn- basierten Legierungen beträgt bevorzugt 60-98 Gew.-%.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind für die zweite Schicht Zinn-Kupfer-Legierungen mit 60-98 Gew.-% Zinn und 2-40 Gew.-% Kupfer sowie Zinn-Kupfer-Kobalt-Legierungen mit 60-98 Gew.-% Zinn, 1-30 Gew.-% Kupfer und 1-10 Gew.-% Kobalt, die jeweils bevorzugt zusätzlich Silber, Bismuth und/oder Nickel als Legierungsbestandteile enthalten können.

Die elektrolytische Abscheidung auf der Oberfläche des Gleitelementes findet aus einem Elektrolyten statt. Unter einem Elektrolyten wird im Sinne der Erfindung eine wäßrige Lösung verstanden, deren elektrische Leitfähigkeit durch elektrolytische Dissoziation in Ionen zustande kommt. Der Elektrolyt enthält daher das Metall oder die Metalle zur Ausbildung der Metallegierung in Form von Ionen und darüber hinaus die dem Fachmann bekannten üblichen Elektrolysehilfsmittel, wie beispielsweise Säuren und Salze sowie als Rest Wasser.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt in einem Elektrolyten durchgeführt, der 80-300 g/l (Gramm pro Liter) Methansulfonsäure enthält. Weiter ist es bevorzugt, daß der Elektrolyt ein oder mehrere Mono- oder Polyhydroxybenzol(e) und/oder ß-Naphtholethoxylat enthält. Ein besonders bevorzugter Elektrolyt zur Durchführung des erfindungsgemäfien Verfahrens umfaßt 1-150 g/l abscheidbares Metall oder abscheidbare Metalle in lonenform, 80- 300 g/l Methansulfonsäure, bevorzugt 80-250 g/l Methansulfonsäure, 1-5 g/l Mono- oder Polyhydroxybenzol, 30-45 g/l Cerolyt BMM-T (Firma Enthone) und den Rest Wasser. Cerolyt BMM-T ist ein Elektrolysehilfsmittel, das als Hauptbestandteil ß-Naphtholethoxylat enthält. Als Polyhydroxybenzol sind die Di-, Tri- und Tetrahydroxybenzole geeignet, bevorzugt sind Dihydroxybenzole, unter denen Resorcin besonders bevorzugt ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in einem im Stand der Technik üblicherweise verwendeten Cyanid-Elektrolyten durchgeführt werden. Cyanid-Elektrolyten enthalten in der Regel als Hauptbestandteile der gelösten Komponenten Cyanid- und Hydroxidsalze, insbesondere in Form von Kalium- oder Natriumcyanid und Kalium- oder Natriumhydroxid. In

einem Cyanid-Elektrolyt werden die oben genannten Stromdichten zur Erzeugung von Silberschichten oder Silber, bezogen auf die Masse, als Hauptbestandteil enthaltenden Schichten bevorzugt etwa zweimal so hoch gewählt. Die erste Stromdichte zur Erzeugung einer als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthaltenden Schicht beträgt daher bei Verwendung eines Cyanid-Elektrolyten vorzugsweise mindestens 2 A/dm 2 , besonders bevorzugt mindestens 4 A/dm 2 , noch weiter bevorzugt mindestens 8 A/dm 2 und am meisten bevorzugt mindestens 10 A/dm 2 .

Diese Elektrolyten, insbesondere der oben beschriebene, Methansulfonsäure enthaltende Elektrolyt, haben sich als besonders geeignet für die Ausbildung der Strukturierung und die innere Festigkeit der erfindungsgemäßen Beschichtung erwiesen.

über die elektrolytische Beschichtungsdauer, d. h. den Zeitraum der Abscheidung, kann die gewünschte Schichtdicke eingestellt werden. üblicherweise beträgt die Beschichtungsdauer im ersten Schritt 5 bis 60 Sekunden und im zweiten Schritt 5 bis 25 Minuten. Die Temperatur des Elektrolyten für die Abscheidung des Metalls oder der Metallegierung beträgt üblicherweise 20- 90 0 C, bevorzugt 20-50 0 C.

Als geeignete Schichtdicken haben sich für die erste Schicht 0,1 bis 3 μm und für die darauf abgeschiedene zweite Schicht 3 bis 60 μm erwiesen. Bevorzugt liegt die Schichtdicke der ersten Schicht im Bereich von 0,3 bis 2 μm, besonders bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1,5 μm. Die Schichtdicke der darauf abgeschiedenen zweiten Schicht liegt bevorzugt im Bereich von 4 bis 25 μm und besonders bevorzugt im Bereich von 5 bis 12 μm.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erste und/oder die zweite Schicht zusätzlich Feststoffpartikel. Durch die Einlagerung von Feststoffpartikeln können überraschenderweise die Verschleißbeständigkeit und die Notlaufeigenschaften der erfindungsgemäßen Beschichtung noch weiter verbessert werden.

Die Erfindung betrifft somit in einer bevorzugten Ausführungsform ein Verfahren, bei dem in die erste und/oder die zweite Schicht Feststoffpartikel eingelagert werden. Zur Herstellung der Feststoffpartikel enthaltenden Schicht wird die elektrolytische Abscheidung in Gegenwart von Feststoffpartikeln durchgeführt. Die Feststoffpartikel sind vorteilhafterweise in dem Elektrolyten dispergiert. Die Feststoffpartikel lagern sich bei der Abscheidung an Unebenheiten der Oberfläche an und werden durch das nachfolgend abgeschiedene Metall eingekapselt und/oder an der Oberfläche fixiert.

Bevorzugt werden als Feststoffpartikel Hartstoffpartikel aus Wolframkarbid, Chromkarbid, Aluminiumoxid, Siliziumkarbid, Siliziumnitrid, Borkarbid und/oder Diamant eingesetzt. Die Korngröße der Feststoffpartikel liegt bevorzugt im Bereich von 0,01 bis 5 μm. Besonders bevorzugt sind als Feststoffpartikel Diamanten und unter diesem sind wiederum solche mit einer Größe im Bereich von 0,25-0,4 μm bevorzugt. Ferner sind Aluminiumoxid-Partikel mit einer Partikelgröße im Bereich von etwa 0,2-5 μm bevorzugt. Eingelagerte Diamantpartikel können aus mono- und/oder polykristallinem Diamant gebildet sein. Mit polykristallinem Diamant werden häufig die besseren Ergebnisse erzielt, da ein polykristalliner Diamant aufgrund der vielen verschiedenen Kristalle zahlreiche Gleitebenen aufweist. Die Feststoffpartikel oder Hartstoffpartikel können auch eine Mischung von Feststoffpartikeln verschiedener Stoffarten in Kombination sein.

Zur Verbesserung der Gleitfähigkeit können in der Feststoffpartikel enthaltenden Schicht zusätzlich Festschmierstoffpartikel enthalten sein, wodurch die Schicht an die jeweilige Anwendung angepaßt werden kann. Als Festschmierstoffteilchen können beispielsweise hexagonales Bornitrid, Graphit und/oder Polymerteilchen, insbesondere aus Polyethylen und/oder Polytetrafluorethylen, in die Schicht eingelagert werden.

Der erste und zweite elektrolytische Abscheidungsschritt können, gegebenenfalls mehrfach, wiederholt werden, so daß die erste und zweite Schicht wechselseitig aufeinander abgeschieden werden. Beispielsweise können auf diese Weise vier, sechs, acht, zehn oder zwölf Schichten aufeinander abgeschieden werden, so daß die erste Schicht, die eine knospenförmige und/oder dendritische Struktur aufweist, und die zweite Schicht abwechselnd auf dem Gleitelement aufgebracht sind. Auf diese Weise kann eine abhängig vom Material und der gewünschten Verwendung optimale Beschichtung erzeugt werden. Insbesondere kann durch das Wiederholen des ersten und zweiten Schritts eine noch höhere innere Festigkeit und damit eine höhere Belastbarkeit der Beschichtung erzielt werden.

Des weiteren kann in der ersten und/oder der zweiten Schicht ein Gradientenaufbau erzeugt werden, indem beispielsweise bei einem Stromdichtegradienten oder einem Konzentrationsgradienten beschichtet wird. So kann zum Beispiel in der ersten Schicht eine abnehmende Mikrostrukturierung durch eine im ersten Schritt abnehmende Stromdichte erzeugt werden und die Mikrostrukturierung so an das abzuscheidende Material und die gewünschte Verwendung angepaßt werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren kann es günstig sein, unter der ersten Schicht (Grundschicht), die eine Mikrostrukturierung aufweist, zur besseren Haftung dieser ersten Schicht und/oder als Diffusionssperre auf dem Gleitelement eine Unterschicht aus Metall

oder einer Metallegierung aufzubringen, bevorzugt durch elektrolytische Abscheidung. Es ist daher erfindungsgemäß bevorzugt, vor dem ersten Schritt zur Erzeugung der ersten Schicht eine Unterschicht aus Metall oder einer Metallegierung elektrolytisch abzuscheiden.

Eine Diffusionssperre ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das unter der ersten Schicht befindliche Metall mit steigender Nutzungsdauer des Gleitelements in die erste Schicht diffundiert und dabei die Eigenschaften des Gleitelements verschlechtert. Beispielsweise diffundiert Kupfer häufig in darüber abgeschiedene Zinnschichten, wodurch sich Sprödphasen bilden und die aufgebrachte Zinnschicht abplatzen kann.

Für die Unterschicht sind Zinn, Nickel, Eisen, Gold, Kobalt, Kupfer und deren Legierungen bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Nickel und Nickel-Legierungen, da sie hervorragend als Diffusionssperren wirken. Die Unterschicht wird in der Regel mit Hilfe konventioneller Verfahren aufgebracht, d.h. sie weist keine eigene Mikrostrukturierung auf. Es kann jedoch auch die Unterschicht elektrolytisch bei einer entsprechend hohen Stromdichte aufgebracht werden, so daß die Unterschicht dann eine eigene Mikrostrukturierung besitzt.

über der zweiten Schicht kann zusätzlich eine Einlaufschicht aufgebracht werden, die das Einlaufen des Gleitelements erleichtert. Dabei kann es sich um eine wettere elektrolytische abgeschiedene Metall- oder Metallegierungsschicht oder eine durch PVD- oder CVO-Verfahren aufgebrachte Schicht handeln. Als Einlaufschichten sind elektrolytisch abgeschiedene Schichten auf Molybdänbasis, PVD- und CVD-Schichten bevorzugt. Es ist daher erfindungsgemäß bevorzugt, im Anschluß an den zweiten Schritt zur Erzeugung einer zweiten Schicht eine Einlaufschicht aufzubringen, bevorzugt durch elektrolytische Abscheidung oder durch ein PVD- oder CVD-Verfahren.

Unter einer PVD-Schicht wird im Sinne der Erfindung eine durch PVD (Physical Vapor Deposition) abgeschiedene Schicht auf einem Gleitelement verstanden. PVD-Verfahren sind dem Fachmann an sich bekannt. Dabei wird das Schichtausgangsmaterial durch Laser-, lonen- oder Elektronenstrahlen oder durch Lichtbogenentladung, meist unter vermindertem Druck bei etwa 1-1000 Pa, verdampft und die PVD-Schicht durch Kondensation des Materialdampfes auf dem Substrat ausgebildet. Bei Bedarf kann auch ein geeignetes Prozeßgas zugeführt werden.

Unter einer CVD-Schicht wird im Sinne der Erfindung eine durch CVD (Chemical Vapor Deposition) auf einem Gleitelement abgeschiedene Schicht verstanden. CVD-Verfahren sind dem Fachmann an sich bekannt. Bei einem CVD-Verfahren wird ein Feststoff aus der

Gasphase an der erhitzten Oberfläche eines Substrats durch eine chemische Reaktion

abgeschieden. In der Regel werden auch CVD-Verfahren unter vermindertem Druck bei etwa 1- 1000 Pa durchgeführt.

Als PVD- oder CVD-Schichten eignen sich erfindungsgemäß alle durch PVD- oder CVD- Verfahren erhältlichen Beschichtungen. Bevorzugte PVD- und CVD-Schichten sind AISn 20 Cu und AISn 2O Fe.

Die Einlaufschicht wird erfindungsgemäß, in einer Schichtdicke aufgebracht, so daß. Sie nach einer gewissen Nutzungszeit, insbesondere nach der Einlaufphase, so weit abgetragen ist, daß die darunterliegende zweite Schicht, die eine strukturierte Oberfläche aufweist, zum Vorschein kommt. Auf diese Weise verbleibt nach der Abtragung der oberen Einlaufschicht zumindest ein Teil des in den Vertiefungen der darunter liegenden strukturierten Schicht befindliche Materials, so daß die Oberfläche dann von den Erhebungen der strukturierten zweiten Schicht und dem in den Vertiefungen dieser strukturierten Schicht verbleibenden Material der aufgebrachten Einlaufschicht gebildet wird.

Die Schichtdicke der Einlaufschicht, beispielsweise der PVD- oder CVD-Schicht, beträgt bevorzugt 4-12 μm, besonders bevorzugt 4-8 μm, noch weiter bevorzugt 5-6 μm. Da die Einlaufschicht auf eine strukturierte Schicht aufgebracht ist, wird im Sinne der Erfindung unter einer Einlaufschicht auch ein abgeschiedenes Material verstanden, das die Täler der darunter liegenden strukturierten Schicht ganz oder teilweise füllt und dabei die darüberliegende strukturierte Schicht vollständig bedeckt oder nur teilweise bedeckt oder lediglich die Täler der darunterliegenden strukturierten Schicht ganz oder teilweise füllt, ohne eine durchgängige Schicht im Sinne einer vollständigen Beschichtung zu bilden. Die Schichtdicke ist im zuletzt genannten Fall der Mittelwert aus der Höhe der Füllung der Täler.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein strukturiert beschichtetes Gleitelement, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlich ist, insbesondere ein Gleitlager, z.B. Kurbelwellen-, Nockenwellen- oder Pleuellager.

Die Erfindung betrifft somit auch ein strukturiert beschichtetes Gleitelement, mit einer Oberfläche, umfassend eine auf die Oberfläche aufgebrachte erste Schicht, die als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse, Silber enthält und eine darüber aufgebrachte zweite Schicht aus Metall oder einer Metallegierung, wobei die erste Schicht eine Mikrostrukturierung aufweist.

Die Oberfläche kann die gesamte Oberfläche des Gleitelements sein oder nur die Gleitfläche(n) des Gleitelements umfassen. Die zweite Schicht weist bevorzugt keine eigene

Mikrostrukturierung auf. Bevorzugt enthält die zweite Schicht Zinn, Silber oder Bismuth, insbesondere als Hauptbestandteil, bezogen auf die Masse. Die Mikrostrukturierung der ersten Schicht ist bevorzugt knospenförmig und/oder dendritisch. Die zweite Schicht folgt der Mikrostruktur der ersten Schicht und weist daher eine Oberflächen-Mikrostruktur auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ferner ein strukturiert beschichtetes Gleitelement, das zusätzlich zu der ersten und zweiten Schicht eine unter der ersten Schicht angeordnete Unterschicht aus Metall oder einer Metallegierung umfaßt. Die Unterschicht kann vorteilhafterweise zur Vermittlung einer besseren Haftung der ersten Schicht auf dem Gleitelement beitragen und/oder als Diffusionssperre dienen.

Weiter betrifft die Erfindung ein beschichtetes Gleitelement, das zusätzlich zu der ersten und zweiten Schicht und gegebenenfalls der oben beschriebenen Unterschicht über der zweiten Schicht eine Einlaufschicht umfaßt. Die Einlaufschicht ist bevorzugt eine elektrolytisch abgeschiedene Metall- oder Metallegierungsschicht, eine PVD- oder CVD-Schicht.

Das erfindungsgemäße, strukturiert beschichtete Gleitelement weist die oben im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen Vorteile auf. Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beschriebenen, geeigneten, bevorzugten und besonders bevorzugten Ausgestaltungen sind bei dem erfindungsgemäßen, beschichteten Gleitelement ebenfalls geeignet, bevorzugt und besonders bevorzugt.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch erläuterten Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.

Es wird ein Elektrolyt folgender Zusammensetzung hergestellt:

Ag + -Gehalt (als Silber(l)methansulfonat zugesetzt) 30 g/l

Methansulfonsäure 250 g/l Resorcin 2,5 g/l

Cerolyt BMM-T (Firma Enthone) 30 g/l

Anschließend wird ein Gleitlager in den Elektrolyten eingebracht und das Gleitlager bei 30°C 30 Sekunden bei einer Stromdichte von 2 A/dm 2 beschichtet. Anschließend wird bei einer Stromdichte von 0,5 A/dm 2 für weitere 20 Minuten beschichtet.

Vergleichsversuch:

Ein identisches Gleitlager wird in den Elektrolyten mit der gleichen Zusammensetzung wie im obigen Beispiel beschrieben für 22 Minuten bei einer Stromdichte von 0,5 A/dm 2 beschichtet.

Anschließend wurde die Belastbarkeit mit Underwood-Tests geprüft. Hierbei rotiert eine Welle mit Exzentergewichten in starr montierten Pleuelstangen. Die Lagerung in den Pleuelstangen wird durch die Prüflager gebildet. Die Prüflager haben eine Wanddicke von 1 ,4 mm und einen Durchmesser von 50 mm. über die Lagerbreite wird die spezifische Belastung eingestellt. Die Drehzahl beträgt 4000 Umdrehungen/min. Es wurde die maximale Belastbarkeit in Megapascal (MPa) ohne Gleitschichtermüdung nach 250 h Dauerlauf gemessen.

Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:

Die obigen Versuche zeigen, daß das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren beschichtete Gleitlager eine deutlich verbesserte Belastbarkeit gegenüber dem nach herkömmlichen Verfahren beschichteten Gleitlager aufweist. Ferner zeigte das erfindungsgemäß beschichtete Gleitlager gegenüber dem im Vergleichsversuch beschichteten Gleitlager eine deutlich verbesserte Schmiermittelhaltefähigkeit, wie durch Inaugenscheinnahme überprüft wurde. Diese erhöhte Schmiermittelhaltefähigkeit verbessert die Gleiteigenschaften und die Notlaufeigenschaften des erfindungsgemäß beschichteten Gleitlagers.