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Title:
METHOD FOR PRODUCING A TABLET MADE OF ISOMALTULOSE, ISOMALT OR ISOLMALT VARIANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/019401
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing an improved tablet whereby said constituents are agglomerated. The invention also relates to a tablet produced according to the above method.

Inventors:
BAYERKOEHLER THEODOR (DE)
DOERR TILLMANN (DE)
KOWALCZYK JOERG (DE)
KUNZ MARKWART (DE)
RIFFEL PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/008832
Publication Date:
March 22, 2001
Filing Date:
September 09, 2000
Export Citation:
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Assignee:
SUEDZUCKER AG (DE)
BAYERKOEHLER THEODOR (DE)
DOERR TILLMANN (DE)
KOWALCZYK JOERG (DE)
KUNZ MARKWART (DE)
RIFFEL PETER (DE)
International Classes:
A23G3/34; A23L27/30; A61K9/14; A23G3/00; A61K9/20; A61K31/7028; A61K47/08; A61K47/26; A61K47/32; A61K47/42; A61K47/44; A61P1/02; A61P1/14; A61P3/06; A61P3/10; C07H3/04; (IPC1-7): A61K47/08; A61K47/26
Domestic Patent References:
WO1998037769A11998-09-03
Foreign References:
US5709895A1998-01-20
Attorney, Agent or Firm:
Schrell, Andreas (Maybachstrasse 6A Stuttgart, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines Komprimates aus Isomaltulose, Isomalt oder IsomaltVarianten, wobei a) die Isomaltulose, das Isomalt und/oder die Iso maltVariante trocken gemahlen, b) gleichzeitig oder danach eine gemahlene Fraktion der Isomaltulose, des Isomalts oder der Isomalt Variante mit einem Partikeldurchmesser von maxi mal 100 pm erhalten oder abgetrennt, c) die gemahlene Fraktion unter Zusatz eines flüs sigen Bindemittel agglomeriert und d) anschließend zu einem Komprimat verpreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Partikel durchmesser : 50 u. m beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Par tikeldurchmesser < 30 pm beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Vermahlung in einer Sichtermühle oder in einer Kombination von Mühle und nachge schaltetem Sichter erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei beim Vermahlen Hilfsoder Zusatzstoffe eingebracht werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei das flüssige Bindemittel eine Lösung o der Suspension von Isomalt, einer IsomaltVariante, Fett und Gelatine oder Kollidon ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei das flüssige Bindemittel mittels Sprühen der abgetrennten gemahlenen Fraktion zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei das flüssige Bindemittel aber eine Düse der abgetrennten gemahlenen Fraktion zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Agglomeration in einem Wirbel schichtagglomerator satzweise oder in einer konti nuierlich arbeitenden Anlage durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei das flüssige Bindemittel in über Raum temperatur liegender erhitzter Form der abgetrenn ten gemahlenen Fraktion zugeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei dem Agglomerat nach Zugabe des flüssigen Bindemittels und vor dem Verpressen Hilfsstoffe und/oder Aromen hinzugefügt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei nach Zugabe des flüssigen Bindemittels und vor dem Verpressen eine Größenfraktionierung des Agglomerats durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei die Größenfraktionierung des Agglomerats nach Anspruch 12 in einer Siebmaschine durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, wobei im Anschluß an die Agglomeration das Ag glomerat getrocknet wird.
15. Komprimat, herstellbar nach einem der vorherge henden Ansprüche.
16. Agglomerat, herstellbar nach den Verfahrens schritten a) bis c) nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
Description:
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES KOMPRIMATES AUS ISOMALTULOSE, iSOMALTODER ISOJMALT-VARIANTEN Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Komprimates aus Isomaltulose, Isomalt und Isomalt-Varianten sowie die mittels dieses Verfahrens hergestellten Komprimate.

Komprimate sind aus zusammengepreßten Bestandteilen bestehende Genuß-, Arznei-oder auch Nahrungsmit- tel. Komprimate enthalten dementsprechend im allge- meinen ein Träger-oder Verdünnungsmittel, Binde- mittel, Trenn-oder Gleitmittel sowie die aktiven Wirkstoffe, wie Geschmacksstoffe, Arzneistoffe oder Süßungsmittel. Als Träger-beziehungsweise Verdün- nungsmittel wird häufig Saccharose, Lactose, Glu- cose, Stärke oder Mannit verwendet.

Die EP-B1 0 028 905 offenbart Isomaltulose enthal- tende Tabletten und Verfahren zu deren Herstellung.

Die Druckschrift offenbart eine vorteilhafte Ver- wendung von Isomaltulose als Verdünnungsmittel für die Komprimatherstellung, da Isomaltulose direkt ohne Bindemittel und ohne kontrollierte Granulie- rung verpreßt werden könne. Gemäß dieser Druck- schrift wird direkt aus der enzymatischen Umwand- lung von Saccharose zu Isomaltulose hergestellte kristallisierte Isomaltulose für die Tablettierung verwendet.

Die DE 196 39 343 C2 offenbart Isomalt und Isomalt- Varianten enthaltende Komprimate. Die Herstellung der Komprimate erfolgte durch einfaches Verpressen der Einzelkomponenten ohne eine spezielle mecha- nische und/oder chemische Behandlung der Einzelkom- ponenten vorzusehen.

Aus der EP-A1 0 625 578 gehen Isomalt-Varianten hervor, jedoch keine Komprimate, die diese Süßungs- mittel enthalten.

Die im Stand der Technik bekannten Isomaltulose-, Isomalt-und Isomalt-Varianten-haltigen Komprimate zeichnen sich allesamt durch die Notwendigkeit aus, vergleichsweise hohe Preßdrücke bei der Komprimat- Herstellung einzusetzen, wobei vergleichsweise nur geringe Tablettenhärten erzielt werden können. Zu- dem sind die Komprimate des Standes der Technik hinsichtlich ihrer sensorischen Eigenschaften ver- besserungsfähig, zeigen zum Beispiel Rauhigkeit beim Zerbeißen sowie nachteiliges Bruchverhalten und ein verbesserungsfähiges Ablutschverhalten.

Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende technische Problem besteht also darin, ein Verfah- ren zur Herstellung von Komprimaten aus Isomaltu- lose, Isomalt oder Isomalt-Varianten bereitzustel- len, welches die vorgenannten Nachteile beseitigt, insbesondere unter Verwendung möglichst niedriger Preßdrücke Komprimate großer Härte herzustellen, die sich durch verbesserte sensorische Eigenschaf- ten und ein verbessertes Bruchverhalten auszeich- nen.

Die vorliegende Erfindung löst das ihr zugrundelie- gende technische Problem durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Komprimates aus Isomaltulose, Isomalt oder Isomalt-Varianten, wobei in einem ersten Verfahrensschritt die Isomal- tulose, das Isomalt und/oder die Isomalt-Variante trocken gemahlen, in einem zweiten Verfahrens- schritt gleichzeitig oder nach dem ersten Verfah- rensschritt eine gemahlene Fraktion Isomaltulose, Isomalt oder Isomalt-Varianten mit einem Partikel- durchmesser dgo von maximal 100 pm (dgo = 90 W der Partikel mit erforderlichem Durchmesser) erhalten oder abgetrennt, in einem dritten Verfahrensschritt die abgetrennte gemahlene Fraktion unter Zusatz eines flüssigen Bindemittels agglomeriert und an- schließend in einem vierten Verfahrensschritt das Agglomerat zu einem Komprimat verpreßt wird. Die Erfindung löst das ihr zugrundeliegende technische Problem auch durch die Bereitstellung eines gemäß des vorliegenden Verfahrens hergestellten Komprima- tes und Agglomerats.

Die Erfindung sieht also vor, daß aus einem oder mehreren der Edukte Isomaltulose, Isomalt oder Iso- malt-Variante ein Komprimat hergestellt wird, indem eines oder mehrerer der Edukte trocken gemahlen wird, wobei entweder nach oder während des Mahlens eine Fraktion abgetrennt und gewonnen wird, deren Partikelgröße maximal 100 pm beträgt. Die erfin- dungsgemäße Einstellung der Primärkornverteilung erweist sich dabei als von großer Bedeutung. Das Vermahlen wird vorzugsweise in einer Sichtermühle beziehungsweise einer Kombination von Mühle und nachgeschaltetem Sichter durchgeführt. Die erhal- tene Fraktion wird unter Zusatz eines flüssigen Bindemittels agglomeriert und kann anschließend nach Zugabe weiterer Komponenten, wie zum Beispiel Aromen, Preßhilfsmittel, und andere, direkt verpreßt werden. Mittels des erfindungsgemäßen Ver- fahrens können preßfertige Mischungen hergestellt werden, die sich zu Komprimaten verarbeiten lassen, die zu einer vorteilhaften erheblichen Reduktion der Preßkraft führen und die daraus resultierenden Komprimate gleichzeitig eine sehr gute Bruchkraft bei gleichzeitig verbesserten sensorischen Eigen- schaften aufweisen. Die erfindungsgemäße Verfah- rensweise ermöglicht es also, deutlich niedrigere Preßkräfte als im Stand der Technik zu verwenden, um ausreichend harte Tabletten zu erhalten. Die di- rekt verpreßbaren Mischungen zeigen eine verbesser- te Flie$fähigkeit und einen geringeren Staubanteil.

Dieses führt zu einer besseren Verarbeitbarkeit und einer Verringerung des Maschinenverschleißes sowie einer Erhöhung der Tablettierleistung.

Die Agglomerate zeichnen sich im allgemeinen durch eine gute Fließfähigkeit und gute selbstbindende Eigenschaften aus, die ein Verkleben an einer Presse weitgehend oder ganz unmöglich machen. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem Komprimat ein aus zusammengepreßten Be- standteilen bestehendes Genuß-, Arznei-oder Nah- rungsmittel verstanden. Ein Komprimat im Sinne der vorliegenden Erfindung ist zum Beispiel eine Tab- lette. Komprimate können Hilfs-und Zusatzstoffe, wie Schmiermittel, Binder, Verdünnungsmittel sowie Aromastoffe, Geschmacksstoffe, Trennmittel, Farb- stoffe, Säuerungsmittel, Vitamine, Functional Foods, Süßungsmittel und/oder Arzneistoffe enthal- ten.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter Isomalt ein auch unter dem Namen Palatinit bekanntes nahezu äquimolares Gemisch der beiden Stereoisomere 6-O-a-D-Glucopyranosyl-D-sorbit (1,6-GPS) und 1-O-a-D-Glucopyranosyl-D-mannit (1,1-GPM) verstanden. Unter dem Begriff Isomalt- Varianten werden 1,6-GPS- und 1, 1-GPM-haltige Gemi- sche verstanden, die sich beispielsweise durch von Isomalt abweichende Mengenverhältnisse von 1,1-GPM zu 1,6-GPS auszeichnen und/oder weitere Zuckeralko- hole wie 1,1-GPS (1-O-a-D-Glucopyranosyl-D-sorbit) enthalten. Derartige Gemische gehen beispielsweise aus der EP-A1 0 625 578 hervor, die hinsichtlich der quantitativen und qualitativen Zusammensetzung der 1,1-GPM- und 1,6-GPS-haltigen Zuckeralkoholge- mische und Verfahren zu deren Herstellung in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung mit einbezogen ist. Isomalt-Varianten können daher bei- spielsweise Gemische aus 10 bis 50 Gew.-% 1,6-GPS, 2 bis 20 Gew.-% 1,1-GPS und 30 bis 70 Gew.-% 1,1-GPM oder Gemische aus 5 bis 10 Gew.-% 1,6-GPS, 30 bis 40 Gew.-% 1,1-GPS und 45 bis 60 Gew.-% 1,1-GPM darstellen. Gemäß des Vorstehenden können Isomalt-Varianten auch 1,6-GPS- oder 1,1-GPM-ange- reicherte Gemische darstellen, also Gemische, wie sie in der DE 195 32 396 C2 beschrieben sind, die hinsichtlich der quantitativen und qualitativen Zu- sammensetzung der dort beschriebenen Gemische und Verfahren zu deren Herstellung in den Offenbarungs- gehalt der vorliegenden Anmeldung mit einbezogen ist. 1,6-GPS angereicherte Gemische zeichnen sich durch einen 1,6-GPS-Anteil von 57 bis 99 Gew.-% und einen 1,1-GPM-Anteil von 43 bis 1 Gew.-% aus, wäh- rend sich 1,1-GPM-haltige Gemische durch einen 1,6-GPS-Anteil von 1 bis 43 Gew.-% und einen 1,1-GPM-Anteil von 57 bis 99 Gew.-% auszeichnen.

Selbstverständlich können die vorgenannten Isomalt- Varianten oder das Isomalt weitere Stoffe wie Man- nit, Sorbit, hydrierte oder nicht-hydrierte Oligo- saccharide sowie gegebenenfalls Glucose, Fructose und/oder Saccharose, Trehalulose oder Isomaltose enthalten.

Die Erfindung sieht also vor, daß nach einem ersten Verfahrensschritt das Edukt, nämlich Isomaltulose, Isomalt oder/und die Isomalt-Variante trocken ge- mahlen wird. Dies kann in bevorzugter Ausführungs- form der Erfindung in einer Sichtermühle bezie- hungsweise Kombination von Mühle und nachgeschalte- tem Sichter geschehen. Selbstverständlich sieht die Erfindung auch vor, die eingesetzten Edukte auf die erforderliche Partikelgroße mittels anderer Maßnah- men als Vermahlen zu bringen, beispielsweise durch Zerstampfen. Beim Vermahlen können bereits Hilfs- und Zusatzstoffe hinzugegeben werden, bevorzugt in einer Menge bis zu 30 Gew.-% (bezogen auf Gesamt- trockensubstanz).

Die Erfindung sieht in einem im wesentlichen gleichzeitig oder anschließend an das Vermahlen stattfindenden zweiten Verfahrensschritt vor, eine Fraktion abzutrennen und der Weiterverwendung durchzuführen, wobei die darin enthaltenen Partikel eine Maximalgröße von 100 pm, bevorzugt kleiner als 50 pm, insbesondere eine Maximalgröße von 40 pm, bevorzugt 35 pm und besonders bevorzugt 30 pm auf- weisen. Sofern nach dem ersten Verfahrensschritt, also dem Vermahlen, das eingesetzte Edukt bereits vollstandig die erforderliche Partikelgröße dgo (dgo = 90 % der Partikel mit erforderlichem Durch- messer) aufweist, kann auf die Abtrennung verzich- tet und die erhaltene Pulver direkt dem dritten Verfahrensschritt zugeführt werden. Das Vermahlen und Abtrennen kann selbstverständlich gleichzeitig, zum Beispiel in einer Sichtermühle beziehungsweise einer Kombination von Mühle und nachgeschaltetem Sichter, erfolgen.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem Partikeldurchmesser von maximal 100 pm, 40 Hm, 35 pm oder 30 pm verstanden, daß mindestens 90 % der Partikel (duo) der gemahlenen Fraktion einen Durchmesser von maximal 100 pm, 40 pm, 35 pm oder 30 um aufweisen.

In einem dritten Verfahrensschritt wird erfindungs- gemäß vorgesehen, der abgetrennten gemahlenen Frak- tion ein flüssiges Bindemittel zuzusetzen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dieses flüssige Bindemittel eine, insbesondere wässrige, Lösung oder Suspension von Isomalt, einer Isomalt-Variante, ein Gemisch aus Gelatine und Fett, ein wasserlösliches Kolloid, wie Polyvinyl- pyrrolidon (zum Beispiel Kollidon@ der Firma BASF), Stärke, Zucker wie Saccharose, Dextrose, Lactose, natürliche oder synthetische Gummis wie Gummi arabicum, Cellulose, Talkum, mikrokristalline Cellulose, polymerisierte reduzierende Zucker, Pek- tin, Konservierungsmittel, Agar Agar, Säuerungsmit- tel, Inulin, Alkalicarboxymethylcellulose, HSH (hydrierte Stärkehydrolysate), Polydextrose in teilweise oder vollständig gereinigter und/oder in teilweise oder vollständig neutralisierter Form, Natriumcarboxymethylcellulose etc. Selbstverständ- lich sind auch andere Bindemittel einsetzbar, wobei es bevorzugt ist, physiologisch verträgliche und/oder nicht kariogene, brennwertreduzierte Bin- demittel einzusetzen. In vorteilhafter Weise ent- hält das erfindungsgemäße Komprimat 0,5 bis 7 Gew.-% des Bindemittels beziehungsweise eine Kom- bination von Bindemitteln, vorzugsweise 2 bis 3 Gew.-%.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das flüssige, also bevorzugt in Form einer wässrigen Lösung oder wäss- rigen Suspension vorliegende Bindemittel dem ver- mahlenen Edukt durch Sprühen über ein Düsensystem zugeführt wird.

Die Herstellung der sich nach dem Mischen des E- dukts mit dem Bindemittel bildenden Agglomerate kann vorzugsweise in einem Wirbelschichtagglomera- tor, besonders bevorzugt in batchweiser Verfahrens- durchfuhrung beziehungsweise in einer kontinuier- lich arbeitenden Anlage, durchgeführt werden. Dabei ist es erfindungsgemäß bevorzugt, ein Wirbelbett bei einer Temperatur von 50° bis 70°C, insbesondere 60°C aufzubauen und bei Erreichen der gewünschten Temperatur auf circa 70° bis 80°C, vorzugsweise 75°C, also über Raumtemperatur erhitzte Bindemit- tel-Lösung oder Bindemittel-Suspension in das Wir- belbett einzusprühen. Die Temperatur des Bindemit- tels ist je nach eingesetztem Bindemittel so zu wählen, daß das Bindemittel sprühfähig ist, das heißt, daß die Temperatur bei oder über dem Schmelzpunkt des Bindemittels liegt. Im Anschluß an die Agglomeration kann in einer weiteren bevorzug- ten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen sein, eine Trocknung durchzuführen, die in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform bei konstanter Zuluft- temperatur, zum Beispiel von 70° bis 90°C, beson- ders bevorzugt 80°C, durchgeführt wird. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgese- hen sein, die Trocknung bis zu einer Ablufttempera- tur von 50° bis 70°C, vorzugsweise 60°C, durchzu- führen, wobei die Produktabkühlung vorzugsweise mit Au$enluft geschieht.

Die Erfindung betrifft selbstverständlich auch die wie vorstehend hergestellten Agglomerate selbst.

Die Erfindung sieht in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Lehre vor, nach der Zugabe des Bindemittels und dem Agglomerieren, aber vor dem Verpressen des Agglomerats, eine Größen- fraktionierung, insbesondere eine Abtrennung von Überkorn und Stäuben, der agglomerierten Produkte durchzuführen. Dabei kann vorzugsweise eine Siebma- schine mit einer Siebbelegung von beispielsweise 0,8 mm bis 0,1 mm vorgesehen sein.

In einem vierten Verfahrensschritt ist erfindungs- gemäß vorgesehen, das agglomerierte und gegebenen- falls nach der Agglomeration fraktionierte Produkt direkt zu verpressen. Dabei kann vorgesehen sein, den Agglomeraten Hilfs-oder Zusatzstoffe, wie Trenn-oder Gleitmittel, Wirkstoffe etc., hinzuzu- fügen. Derartige Stoffe können Süßstoffe, Aromen, Geschmacks-und Farbstoffe, lebensmittelverträgli- che Säuren, Sprengmittel, Monosaccharide, Disaccha- ride, Monosaccharidalkohole, Disaccharidalkohole, Stärke, Stärkederivate, Pektin, Polyvinylpyrroli- don, Cellulose, Cellulosederivate, Stearinsäure o- der deren Salze oder Inulin, Oligofructose bezie- hungsweise andere Produkte, zum Beispiel Functional Foods, die entsprechend ausgelobt werden können, sein. Den Agglomeraten können auch Sorbit, Mannit, hydrierte oder nicht-hydrierte Oligosaccharide, Erythrit, Xylit oder Zucker, wie Saccharose, Gluco- se, Lactose, Fructose oder Xylose, zugefügt werden.

In vorteilhafter Weise liegt der Anteil dieser Stoffe, bezogen auf das Gesamttrockengewicht, bei einer Menge von gleich oder weniger als 30 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 25,20,15,10 oder 5 Gew.-%. Die genannten Hilfs-und Zusatzstoffe kön- nen selbstverständlich den Edukten auch schon beim Vermahlen zugefügt werden. Die vorstehend genannten Komponenten wie Hilfs-oder Zusatzstoffe, zum Bei- spiel Erythrit, können also in einer weiteren Aus- führungsform der vorliegenden Erfindung zusammen mit der Isomaltulose, dem Isomalt und/oder der Iso- malt-Variante zusammen trocken gemahlen werden und anschließend erfindungsgemäß weiter behandelt wer- den. In einer anderen Ausgestaltung der vorliegen- den Erfindung können die vorgenannten Zusatz-oder Hilfsstoffe, wie Erythrit, in einem Lösungsmittel, zum Beispiel Wasser, gelöst und während des Agglo- merierens der gemahlenen Isomaltulose, des Isomalts und/oder der Isomalt-Variante in diese gemahlene Fraktion gesprüht werden, so daß das Einbringen der gelösten Zusatz-oder Hilfsstoffe während des Ag- glomerationsprozesses geschieht. Schließlich kann in einer dritten Ausgestaltung der Erfindung vorge- sehen sein, die genannten Zusatz-oder Hilfsstoffe zusammen mit der agglomerierten Fraktion zu mischen und zu einem Komprimat zu verpressen.

In besonders vorteilhafter Ausführungsform sind die erfindungsgemäß hergestellten Komprimate zucker- frei. Die Komprimate oder Agglomerate können auch in einer Ausführungsform Xylit-frei sein. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die er- findungsgemäßen Komprimate brennwertreduziert, Dia- betiker-geeignet, Blutfett-reduzierend, bifidogen und/oder zahnfreundlich.

Den Agglomeraten oder Edukten können ferner Inten- siv-Süßstoffe, wie Dipeptid-Süßstoffe, Saccharin, Acesulfam-K, Aspartam, Cyclamat, Glycyrrhizin, Tau- matin, Saccharin, Steveoside, Neohesperidin- Dihydrochalkon und/oder Sucralose zugefügt werden.

In vorteilhafter Weise enthalten die erfindungsge- mäßen Komprimate zudem Geschmacks-oder Aroma- stoffe, wie Citronen-oder Pfefferminz-Aroma. Die erfindungsgemäßen Komprimate können auch lebensmit- telverträgliche Säuren, wie Ascorbinsäure oder Citronensäure, sowie als Gleitmittel Fettsäuren o- der deren Salze, wie Magnesiumstearat oder Natri- umstearat, enthalten. Schließlich kann vorgesehen sein, daß in den erfindungsgemäßen Komprimaten Farbstoffe und/oder Sprengmittel, wie Bicarbonat oder Carboxymethylcellulose, enthalten sind.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, Komprimate bereitzustellen, die pharma- zeutisch aktive Wirkstoffe in den Mund-und Rachen- raum bringen und dort freisetzen können. Im Zusam- menhang mit der vorliegenden Erfindung sind unter pharmazeutisch aktiven Wirkstoffen Substanzen zu verstehen, die einen erwünschten prophylaktischen oder therapeutischen Effekt auf den menschlichen oder tierischen Körper haben. Diese Substanzen die- nen also insbesondere der Prophylaxe oder Therapie von Mangelzuständen oder Krankheitsbildern. Erfin- dungsgemäß können beispielsweise Enzyme, Coenzyme, Mineralstoffe, Vitamine, Antibiotica, microbizid oder fungizid wirkende Stoffe, Nikotin, Coffein, Zink, Eukalyptus, Menthol, Codein, Phenacetin, Ace- tylsalicylsäure oder andere pharmazeutisch aktive Stoffe in die Komprimate eingeschlossen werden. Die pharmazeutisch aktiven Wirkstoffe sind in einer Menge vorzusehen, die den erwünschten pharmazeuti- schen Effekt bewirken. Die schonende Verarbeitbar- keit der Komprimate machen die erfindungsgemäßen Komprimate besonders geeignet, pharmazeutisch akti- ve Wirkstoffe in den Mund-und Rachenraum zu verbringen.

Die Erfindung betrifft auch die mittels der vorge- nannten Verfahren hergestellten Komprimate, insbe- sondere in Form von Lutsch-, Kau-oder Brause- tabletten.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung in Einzelheiten.

Die Figuren zeigen : Figur 1 einen Bruchkraftvergleich zwischen Kom- primaten aus Isomalt ST (Typ FE, nicht agglomeriert), Isomalt ST (agglomeriert) und Isomalt GS (agglomeriert), Figur 2 einen Bruchkraftvergleich zwischen Kom- primaten aus Isomalt ST und Isomalt GS und Figur 3 Bruchkraftangaben zu Isomaltulose-halti- gen Komprimaten.

Beispiel 1 : Herstellung von Komprimaten Isomalt ST (Standard, nahezu äquimolares Gemisch aus 1,1-GPM und 1,6-GPS) wurde trocken bis zu einer dgo 50m in einer Sichtermühle vermahlen. Ebenso wurde mit Isomalt GS (Zusammensetzung circa 76 % 1,6-GPS und 23 % 1,1-GPM) und Isomaltulose verfah- ren. Isomalt ST Typ FE (wie Isomalt ST, aber nicht agglomiert ; 60 bis 300 pm Partikelgröße) diente als Kontrolle.

Zur Herstellung der Agglomerate wurde ein Wirbel- schichtagglomerator im Batch-Verfahren verwendet, und zwar der Agglomerator STREA 7 der Firma Aeroma- tic. Die Versuchschargen betrugen jeweils 10 kg.

Dabei wurde das gemahlene Schüttgut im Wirbel- schichtagglomerator vorgelegt und ein Wirbelbett bei circa 60°C aufgebaut. Beim Erreichen dieser Temperatur wurde eine circa 75°C heiße Bindemittel- lösung in das Wirbelbett eingespritzt, wobei entwe- der 3 Gew.-% Kollidon 30 oder 0,8 Gew.-% Gelatine (130 Bloom) und 0,5 Gew.-% Fett eingesetzt wurden.

Der eingesetzte Sprühdruck betrug zwischen 2,0 und 4,5 bar, wobei ein Vordruck von 0,4 bis 0,8 bar eingesetzt wurde. Anschließend wurden die gebilde- ten Agglomerate bei konstanter Zulufttemperatur von circa 80°C bis zu einer Ablufttemperatur von circa 60°C getrocknet, wobei die Produktabkühlung mit Außenluft erfolgt. Anschließend wurde mittels einer Taumelsiebmaschine mit einer Siebbelegung 0,8 mm bis 0,1 mm eine Größenfraktionierung durchgeführt.

Dabei wurden Überkorn und Stäube abgetrennt. Agglo- meratfraktionen mit einem Partikeldurchmesser von > 0,1 mm bis < = 0, 8 mm wurden dann weiterverwen- det, um nach Zugabe von Aromen, Intensiv-Süßstoffen und Trennmitteln gemäß nachstehender Rezeptur die Komprimate zu pressen.

Rezeptur : Isomalt, Isomalt-Variante (GS) oder Isomaltulose-Agglomerat : 98,40 % Mg-Stearat : 0,50 % natürliches Citronenaroma 0,50 % Citronensäure (Mono.) 0,30 % Acesulfam-K 0,15 % Aspartam 0,15 % Alle Angaben in Gew.-%, bezogen auf Gesamttrocken- gewicht des Komprimats.

Die nachfolgende Tabelle zeigt chemischphysi- kalische Parameter der eingesetzten Komprimat- Mischungen auf. Rezep-Wasser-d05d95d Schutt-Stampf-Riesel- tur gehaltdichtedichtezeit ommmmmm g/cm'g/cm's Isomalt 4,10,530,070,312,010,440,4523,0 ST(K) I Isomalt 3,90,530,060,31,880,510,5224,7 ST (G-F) Isomalt 1,90,530,060,31,920,420,4224,6 GS(K) Isomalt 1,40,70,090,41,940,530,5418,9 GS(G-F) Isomal- tulose 5,10,530,040,261,550, 440,4522,8 (K) I Tabelle (K : Kollidon 30 ; G-F : Gelatine-Fett) Bestimmung der Rieselfähigkeit und der Rieselzeit nach DIN 53194 und DIN 53492 Art der Düse zur Bestimmung der Rieselfähigkeit : 10 mm Durchmesser Bestimmung der Schutt-und Stampfdichtigkeit nach DIN 53194 Die vorgenannten Mischungen für die Komprimat- Versuche wurden im Pflugscharmischer der Firma Lödige hergestellt. Die Mischzeit lag bei 1,5 min.

Die Zudosierung der Einzelkomponenten erfolgte über eine Öffnung in der Deckelklappe des Mischers. Nach Beendigung des Mischvorganges wurden die Mischungen in PE-Säcken von je 5 kg abgefüllt und verschweißt.

Anschließend wurden mit den so erhaltenen Mischun- gen mittels einer FETTE PT 2090 Rundläuferpresse runde Tabletten mit einem Durchmesser von 18 mm und Facette, einer Steghöhe von 0,35 bis 0,37 mm und einem Gewicht zwischen 850 mg bis 1000 mg herge- stellt.

Beispiel 2 : Bruchkraftvergleiche Die Figur 1 zeigt einen Bruchkraftvergleich zwi- schen Komprimaten aus agglomeriertem Isomalt ST (K und G-F) und agglomeriertem Isomalt GS (K und G-F). Als Vergleich ist auch ein Komprimat aus Iso- malt ST Typ FE dargestellt, hergestellt aus einer Fraktion von Partikeln mit einem Partikeldurchmes- ser von 60 bis 300 pm. Die erfindungsgemäßen Komprimate wurden mit einer Preßkraft von nur 40 kN hergestellt, weisen jedoch eine extrem hohe Bruch- kraft auf. (Die Abkürzungen in den Figuren bedeu- ten : K 30 : Kollidon 30 ; GF : Gelatine-Fett).

Figur 2 zeigt einen Bruchkraftvergleich zwischen Isomalt ST und Isomalt GS, beide in agglomerierter Form. Es zeigt sich, daß sich zwischen diesen bei- den Isomalt-Formen kein signifikanter Unterschied ergibt. Bei einer sensorischen Beurteilung wurde das Ablutschverhalten der GS-Variante als geringfü- gig besser beurteilt.

Die Figur 3 vergleicht auf der Basis von Isomaltu- lose (gleich Palatinose) hergestellte Komprimate.

Dargestellt sind Preßkraft, Bruchkraft und Sensorik von Isomaltulose-Komprimaten, hergestellt aus einer Fraktion mit einer Partikelgröße von 100 pm und Kollidon 30. Die Verwendung einer Fraktion mit Par- tikeln eines Durchmessers < 100 pm, bevorzugt < 50 pm, insbesondere < ist bei Isomaltulose besonders wichtig, da Isomaltulose-Fraktionen mit Partikelgrößen > 100 pm beim Komprimieren stark zu einer spürbar rauhen Oberfläche neigen.

Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß die erfin- dungsgemäß vorgegebene Agglomeration dazu führt, daß deutlich niedrigere Preßkräfte als im Stand der Technik verwendet werden können, um Tabletten mit ausreichender Bruchkraft zu erhalten. Die Mischung mit den so hergestellten Agglomeraten führt zu einer verbesserten Fließfähigkeit und einem gerin- geren Staubanteil, was zu einer besseren Verarbeit- barkeit und zur Verringerung des Maschinen- Verschleisses sowie einer Erhöhung der Tablettier- leistung führt.