Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A TEXTILE PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/095385
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a textile product, wherein the method comprises the following steps: placing a flat motif template (10) on a textile substrate (30), sewing the motif template (10) onto the textile substrate (30) so that a perforation adjacent to a desired motif is created in the motif template (10), removing the part (10b) of the motif template (10) located outside of the motif limited by the perforation and permanently attaching the remaining part (10a) of the motif template (10) comprising the motif to the textile substrate (30).

Inventors:
KAUFMANN HARALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/050539
Publication Date:
August 11, 2011
Filing Date:
January 17, 2011
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KAUFMANN HARALD (DE)
International Classes:
D06H1/04; B32B7/04; B32B27/12; B44C1/00; D06Q1/00
Domestic Patent References:
WO2009090765A12009-07-23
Foreign References:
US4427472A1984-01-24
US6155189A2000-12-05
US6194044B12001-02-27
US5945201A1999-08-31
US5306374A1994-04-26
DE1446828A11969-02-27
EP1137546B12003-09-24
Attorney, Agent or Firm:
FRANK, Hartmut et al. (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Herstellen eines Textilprodukts, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

a) Platzieren einer flächigen Motivvorlage (10) auf einem Textilsubstrat

(30);

b) Aufnähen der Motivvorlage (10) auf das Textilsubstrat (30) derart, dass eine ein gewünschtes Motiv in der Motivvorlage (10) begrenzende Perforation erzeugt wird;

c) Entfernen des außerhalb des durch die Perforation begrenzten Motivs befindlichen Teils (10b) der Motiworlage (10); und

d) dauerhaftes Fixieren des verbliebenen, das Motiv aufweisenden Teils (10a) der Motivvorlage (10) an dem Textilsubstrat (30).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Motivvorlage (10) auf der dem Textilsubstrat (30) zugewandten Seite eine Fixierungsschicht aufweist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt a) ein vorläufiges Fixieren der Motivvorlage (10) auf dem Textilsubstrat (30), vorzugsweise unter Verwendung eines Sprühklebers, umfasst.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Motivvorlage (10) eine aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellte Folie aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Motivvorlage (10) mit einer Gesamtdicke im Bereich von 15 μιη bis 100 μιη, insbesondere im Bereich von 25 μιη bis 85 μιη, verwendet wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Motivvorlage (10) mit reflektierenden Eigenschaften versehen ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Motiworla- ge (10) ein Reflexionstransfer mit folgenden Schichtaufbau verwendet wird: Basismedium (1 1 ), Transferklebemittel (12), optionale Zwischenfarb- schicht, Reflexionsfarbe (13), wobei die Reflexionsfarbe (13) eine Vielzahl von Reflexionsteilchen (14) enthält, und wobei die Reflexionsteilchen (14) über die Oberfläche der ausgehärteten Reflexionsfarbe (13) erhaben sind.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Reflexionstransfer das gewünschte Motiv durch die Reflexionsfarbe in der Aufsicht seitenrichtig dargestellt ist.

9. Textilprodukt, dadurch gekennzeichnet, dass dieses nach einem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellt ist.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Textilprodukts

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Gebiet der Erfindung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Textilprodukts, insbesondere eines Textilprodukts, welches mit einem Motiv mit reflektierenden Eigenschaften versehen ist.

Stand der Technik

Aus DE 1 446 828 A1 sind eine reflektierende Übertragungsfolie sowie ein Verfahren zur Herstellung reflexreflektierender Gegenstände z.B. zur Markierung von Kleidungsstücken bekannt. Die Übertragungsfolie weist eine Übertragungsschicht, die aus einer Klebstoffschicht und einer auf dieser befindlichen kautschukartigen Bindemittelschicht mit eingelagerten, teilweise herausragenden Mikrokügelchen besteht, und eine auf der Klebstoffseite der Übertragungsschicht befindliche abziehbare Schutzschicht auf. Die Übertragungsschicht weist auf ihrer Vorderseite eine nach dem Aufkleben trocken abziehbare, abmessungsbeständige Trägerunterlage auf. Zur Übertragung auf ein Kleidungsstück wird ein heißes Bü- geleisen fest auf die Trägerunterlage des Gebildes gepresst und anschließend die Trägerunterlage von dem reflexreflektierenden Übertragungsfilm abgezogen. Zur Auftragung verschiedenartig geformter Markierungen müssen die betreffenden Motive zunächst ausgeschnitten und sodann auf das darunterliegende Kleidungsstück bzw. Gewebe aufgetragen werden.

Es ist ferner im Stand bekannt, auf ein Textilprodukt wie z.B. ein Kleidungsstück übertragene, reflektierende Motive, insbesondere einzelne bzw. freistehende Buchstaben, nach der Übertragung mit einer umlaufenden Naht zu versehen, was zwar im Hinblick auf die im Ergebnis erzielte Kombination aus reflektierender und nicht-reflektierender Wiedergabe des Motivs zu attraktiven Effekten führt, jedoch das Verfahren insgesamt im Hinblick auf die Vielzahl von erforderlichen Verfahrensschritten sowie insbesondere die je nach Motiv komplexe Schneidarbeit aufwändig und (infolge der für die Schneidarbeit i.d.R. eingesetzten, teueren Laservorrichtungen) auch kostspielig macht.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Textil produkts bereitzustellen, welches in besonders verfahrensökonomischer Weise die Herstellung eines attraktiven Textil produkts mit vergleichsweise geringem Aufwand ermöglicht.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Herstellen eines Textilprodukts weist folgende Schritte auf:

- Platzieren einer flächigen Motivvorlage auf einem Textilsubstrat;

- Aufnähen der Motivvorlage auf das Textilsubstrat derart, dass eine ein ge- wünschtes Motiv in der Motivvorlage begrenzende Perforation erzeugt wird;

- Entfernen des außerhalb des durch die Perforation begrenzten Motivs befindlichen Teils der Motivvorlage; und

- dauerhaftes Fixieren des verbliebenen, das Motiv aufweisenden Teils der Motivvorlage an dem Textilsubstrat.

Dabei wird hier und im Folgenden unter„Aufnähen" im Einklang mit der üblichen Terminologie jeglicher Vorgang verstanden, bei dem ein oder mehrere Nähfäden durch ein Nähgut geführt werden, wobei die Fäden miteinander oder mit dem Nähgut verschlungen werden. Da durch das erfindungsgemäße Aufnähen der Mo- tivvorlage auf das Textilsubstrat vornehmlich eine Perforation der Motivvorlage erzeugt wird und die hierbei erzeugte Verbindung zwischen Motivvorlage und Textil- Substrat erst beim (in der Reihenfolge der obigen Verfahrensschritte abschließenden) Schritt zu einer dauerhaften (z. B. vorzugsweise waschbeständigen) Fixierung wird, kann die entsprechende Naht auch mit einer Stickmaschine erzeugt werden. Insofern, und weil nach dem Abreißen des außerhalb des durch die Perforation begrenzten Motivs befindlichen Teils der Motivvorlage im Wesentlichen die das gewünschte Motiv umgebende Naht verbleibt und erst dann eine anschließende dauerhafte Fixierung (z. B. mittels Wärme oder Druck) erfolgt, kann gewissermaßen das Aufnähen bzw. Aufbringen der Motivvorlage auf das Textilsubstrat auch als„Aufsticken" bezeichnet werden.

Der Erfindung liegt das Konzept zugrunde, beim Aufnähen einer Motivvorlage, bei der es sich insbesondere wie im Weiteren erläutert um einen in geeigneter Weise ausgestalteten Reflexionstransfer handeln kann, zugleich (also gewissermaßen in ein- und demselben Arbeitsschritt) eine Perforation zu erzeugen, die ein anschlie- ßendes Entfernen des jenseits der Perforation bzw. außerhalb eines gewünschten Motivs befindlichen Teils ermöglicht.

Dabei kann das Motiv entweder von vorneherein in der Motiworlage bereits vorhanden sein oder auch durch die Perforation bzw. die die Perforation erzeugende Naht erst definiert werden. Bei dem Motiv kann es sich z. B. um ein beliebiges

(auch mehrteiliges) Bildmotiv, um alphanumerische Zeichen (also z. B. auch eine Buchstaben- oder Zahlenfolge) oder auch einfach um eine (in einer oder mehreren Farben, einschließlich weiß oder schwarz sowie durchscheinend) gehaltene Fläche handeln, die ein Teil der Motiworlage darstellen kann.

Erfindungsgemäß kann somit mit nur wenigen Verfahrensschritten ein attraktives Textilprodukt hergestellt werden, welches beispielsweise einen beliebigen Schriftzug zum einen mit einer eine äußere Umrandungslinie bildenden Naht und zum anderen im Bereich innerhalb dieser Umrandungslinie mit speziellen (also z. B. re- flektierenden) Eigenschaften entsprechend der verwendeten Motivvorlage zeigt. Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird insbesondere die herkömmlicherweise übliche Verarbeitung eines Reflexionstransfers, bei der ein Reflexions- transfer zunächst aufwendig (in der Regel manuell oder unter Verwendung einer Laservorrichtung) im Außenbereich geschnitten wird, erheblich vereinfacht. Mit dem Verfahren können insbesondere Kleinserien sehr preiswert hergestellt werden, beispielsweise für Fanclubs fälschungssichere und hochwertige Einzelanfertigungen, indem etwa für einen Sportverein eine bereits mit reflektierenden Logos versehene Folie erstellt wird, auf die dann einzelne Fanclubnamen erfindungsgemäß aufgenäht werden können. Hieraus ergibt sich eine erhebliche Zeit- sowie Kostenersparnis, da etwa das Einsticken oder Aufnähen des Logos entbehrlich ist. Legt man eine typische Stichzahl von z.B. 20.000 bis 30.000 Stichen pro Motiv zugrunde, so kann sich der ersparte Zeitaufwand größenordnungsmäßig beispielsweise auf ca. 20 Minuten belaufen. Gemäß einer Ausführungsform ist die Motivvorlage mit reflektierenden Eigenschaften versehen. Hierzu wird vorzugsweise als Motivvorlage ein Reflexions- transfer mit folgendem Schichtaufbau verwendet: Basismedium, Transferklebemittel, optionale Zwischenfarbschicht, Reflexionsfarbe, wobei die Reflexionsfarbe eine Vielzahl von Reflexionsteilchen enthält, und wobei die Reflexionsteilchen über die Oberfläche der ausgehärteten Reflexionsfarbe erhaben sind. Das Basismedium (z.B. ein klebemittelabweisendes Schutzpapier auf Silikonbasis) wird vor dem Platzieren auf dem Textilsubstrat entfernt.

Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass ein Reflexionstransfer geeigneten Aufbaus, nämlich gebildet aus einer Transferkleberschicht und einer

Farbschicht aus einer Reflexionsfarbe mit einer Vielzahl von Reflexionsteilchen, eine solche Begrenzung der Gesamtdicke des Reflexionstransfers bei zugleich guten Reflexionseigenschaften ermöglicht, dass das erfindungsgemäße Aufnähen auf ein Textilsubstrat unter gleichzeitiger Erzeugung einer hinreichen sauberen Perforation des Reflexionstransfers realisierbar ist. Dabei ist zu beachten, dass im Stand der Technik gebräuchliche Reflexionstransfers eine vergleichsweise„geschlossene" bzw. versiegelte Schicht aufweisen, die ein Hindurch-Nähen bzw. ein hiermit einhergehendes, sauberes Perforieren gar nicht ermöglicht. Insbesondere erfordern derartige Reflexionstransfers in der Re- gel, wie schon eingangs erläutert, eine Art„Übertragungstape", welches während des Herstellungsprozesses als Basisschicht für die -seitenverkehrt erfolgende- Aufbringung von Reflexionsteilchen benötigt wird und nach Übertragung auf das Textilsubstrat den Schichtaufbau nach oben hin abschließt, und sind folglich nicht zur Oberseite hin (unter Ermöglichung eines Hindurchnähens durch den gesamten Reflexionstransfer) frei.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Motivvorlage auf der dem Textilsubstrat zugewandten Seite eine Fixierungsschicht auf. Bei dieser Fixierungsschicht kann es sich sowohl um eine Fixierungsschicht zur vorläufigen bzw. temporären Fixie- rung auf dem Textilsubstrat (vor dem anschließenden Aufnähen) als auch um eine das abschließende dauerhafte Fixieren z.B. unter Wärme und/oder Druck ermöglichende Fixierungsschicht.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Schritt des Platzierens der Motivvorla- ge auf dem Textilsubstrat ein zumindest vorläufiges Fixieren der Motivvorlage auf dem Textilsubstrat, vorzugsweise unter Verwendung eines Sprühklebers.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Motivvorlage eine aus einem thermoplastischen Kunststoff (beispielsweise Polyurethan oder Polyamid) hergestellte Folie auf. Die Motivvorlage kann ferner einen geeigneten Siebdruckkleber (z.B. wie in

EP 1 137 546 B1 beschrieben) aufweisen.

Gemäß einer Ausführungsform wird eine Motivvorlage mit einer Gesamtdicke im Bereich von 15 μιη bis 100 μιη, insbesondere im Bereich von 25 μιη bis 85 μιη, verwendet. Gemäß einer Ausführungsform ist in dem Reflexionstransfer das gewünschte Motiv durch die Reflexionsfarbe in der Aufsicht seitenrichtig dargestellt. Eine derartige seitenrichtige Darstellung wird gerade durch den vorstehend beschriebenen Reflexionstransfer geeigneten Aufbaus verwirklicht, vermeidet die im Stand der Technik übliche Verwendung eines „Übertragungstapes", wie es während des Herstellungsprozesses als Basisschicht für eine seitenverkehrt erfolgende Aufbringung von Reflexionsteilchen benötigt wird und ermöglicht somit das erfindungsgemäße Hindurchnähen durch den gesamten Reflexionstransfer. Die Erfindung betrifft ferner ein Textilprodukt, welches nach einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Unteransprüchen zu entnehmen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Es zeigen

Figur 1 ein Flussdiagramm zur Erläuterung eines erfindungsgemäßen Verfahrens in einer bevorzugten Ausführungsform;

Figur 2a-f schematische Darstellungen zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und Figur 3 eine schematische Darstellung eines in dem Verfahren von Figur 1 und 2 verwendeten Reflexionstransfers. DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN

Im Weiteren wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver- fahrens unter Bezugnahme auf das in Fig. 1 dargestellte Flussdiagramm sowie die zur Veranschaulichung dienenden schematischen Darstellungen von Fig. 2a bis 2f erläutert.

Gemäß Fig. 2a wird zunächst eine Motivvorlage 10 in Form eines Reflexionstrans- fers, dessen Aufbau unter Bezugnahme auf Fig. 3 noch näher erläutert wird, zur vorläufigen Fixierung mit einer Klebeschicht 20 in Form eines Sprühklebers versehen und sodann auf einem Textilsubstrat 30 (z.B. einem T-Shirt), platziert (Schritt S10), wobei außerdem ein Stickvlies 40 unter das Textilsubstrat 30 gelegt wird. Die Motivvorlage 10 bzw. der Reflexionstransfer weist ein Motiv auf (wobei dieses Motiv von vorneherein in der Motivvorlage bereits vorhanden sein oder auch durch die im weiteren beschriebene Perforation bzw. die die Perforation erzeugende Naht erst definiert werden kann). Bei diesem Motiv kann es sich z.B. um ein beliebiges Bildmotiv, alphanumerische Zeichen (also z.B. auch eine Buchstaben- oder Zahlenfolge) oder auch einfach um eine (in einer oder mehreren Farben, einschließlich weiß oder schwarz sowie durchscheinend) gehaltene Fläche handeln. Im Falle einer Buchstaben- oder Zahlenfolge kann die Naht auch um jedes einzelne der Zeichen (also z.B. jeden einzelnen, freistehenden Buchstaben) verlaufen. Hierdurch kann bei dem fertiggestellten Textilprodukt auch ein verbessertes Stoff- empfinden im Vergleich zu einem vollflächigen Aufnähen eines größeren Motivs erzielt werden.

Im Schritt S20 wird die Motivvorlage 10 bzw. der Reflexionstransfer 10 (nach Abziehen des Basismediums von dem in Fig. 3 dargestellten Schichtaufbau) auf das Gebilde aus Textilsubstrat 30, Klebeschicht 20 und Stickvlies 40 derart aufgenäht, dass wenigstens eine das auf dem zu erzeugenden Textilprodukt gewünschte Motiv begrenzende Perforation in der Motivvorlage 10 erzeugt wird. Dieses Aufnähen der Motivvorlage 10 umfasst zunächst die Erzeugung einer als Heftstich ausgeführten ersten Naht 50 gemäß Fig. 2c, vorzugsweise mit einer Stichlänge im Bereich von 2 mm bis 2.5 mm Länge, gefolgt von der Erzeugung einer als Plattstich ausgeführten zweiten Naht 60, vorzugsweise mit einer Stichlänge im Bereich von 2 mm bis 3 mm Länge, gemäß Fig. 2d. Die Erfindung ist jedoch selbstverständlich nicht auf diese lediglich exemplarisch genannten Stick- oder Nähstiche beschränkt, sondern kann auch mit beliebigen anderen Sticharten realisiert werden, bei der die Motivvorlage 10 bzw. Folie perforiert wird. Anschließend wird gemäß Fig. 2e im Schritt S30 derjenige Abschnitt 10b der Motivvorlage 10, der nicht zu dem auf dem zu erzeugenden Textilprodukt gewünschten Motiv gehört bzw. sich jenseits der Perforation befindet, z.B. manuell entfernt, wobei ausgenutzt wird, dass die Motivvorlage 10 durch die zuvor im Schritt S20 erzeugten Nähte 50, 60 gut perforiert ist.

Daraufhin wird in einem Schritt S40 gemäß Fig. 2f das Textilprodukt mitsamt dem verbliebenen Teil der Motiworlage 10 bzw. des Reflexionstransfers zur dauerhaften Fixierung unter eine Transferpresse 70 gelegt und mittels Wärme und/oder Druck dauerhaft fixiert, z.B. für eine Zeitdauer von 5 bis 20 Sekunden bei einer Temperatur von 120° bis 180°C gepresst.

Der als Motiworlage 10 verwendete Reflexionstransfer weist vorzugsweise den in Fig. 3 schematisch dargestellten Aufbau auf, d.h. er umfasst in dieser Reihenfolge ein Basismedium 1 1 , ein Transferklebemittel 12, eine optionale Zwischenfarb- schicht (nicht dargestellt) sowie Reflexionsfarbe 13, wobei diese Reflexionsfarbe 13 eine Vielzahl von Reflexionsteilchen 14 (z.B. mit einer maximalen Größe von 45 μιη) enthält, und wobei die Reflexionsteilchen 14 über die Oberfläche der ausgehärteten Reflexionsfarbe 13 erhaben sind. Geeignete Verfahren zur Herstellung eines solchen Reflexionstransfers sind in EP 1 137 546 B1 beschrieben. Bei dem Basismedium 1 1 kann es sich um ein klebemittelabweisendes Schutzpapier, z.B. auf Silikonbasis, handeln, welches vor dem Platzieren des Reflexionstransfers auf dem Textilsubstrat abgezogen wird. Das innerhalb des Reflexionstransfers 10 verwendete Transferklebemittel 12 kann mittels eines beliebigen geeigneten Verfahrens, beispielsweise einem Extrusionsverfahren, einem Siebdruckverfahren (wie in der EP 1 137 546 B1 beschrieben), einem geeigneten Beschichtungsver- fahren oder in anderer Weise auf das Basismedium 1 1 aufgebracht werden.

Als Transferklebemittel 12 geeignet ist z. B. eine thermoplastische Copolyester- Schmelzklebefolie. Die Folie bzw. das Transferklebemittel 12 sollte eine für den Aufnähvorgang hinreichende Festigkeit aufweisen und insbesondere einerseits nicht zu weich sein, um ein Festkleben an der während des Aufnähvorganges verwendeten Nadel, welche den Kleber bei der Auf- und Abbewegung erwärmt, zu verhindern. Gegebenenfalls kann das Transferklebemittel 12 hierzu mit stärkenden Partikeln versehen werden. Zum anderen sollte die Folie bzw. das Transferklebemittel 12 nicht zu hart sein, um noch ein problemloses Hindurchführen der Nadel sowie ein anschließendes Abreißen entlang der erzeugten Perforierungsli- nie zu ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann in die für den erfindungsgemäßen Aufnähvorgang verwendete Vorrichtung auch zusätzlich eine Lasereinheit integriert sein, um während oder nach den vorstehend beschriebenen Schritten auf dem jeweils aufgenähten und eingespannten Gebilde eine passgenaue Laserbearbeitung durchzuführen. Wenngleich die Motivvorlage bzw. Folie durch die beschriebenen Verfahrensschritte bereits ausreichend perforiert wird, um ein Entfernen (z.B. Abreißen) nicht gewünschter Folienstücke zu ermöglichen, kann mittels der Lasereinheit zusätzlich über den Reflexionstransfer bzw. die Folie gefahren werden, um etwa dessen Oberfläche zu schraffieren, die Reflexion an der Oberfläche bereichsweise gezielt zu "zerstören" und attraktive Effekte ("Reflexion/Nicht-Reflexion") zu erzielen. Hierbei wird der Umstand ausgenutzt, dass bei dem vorstehend beschriebenen, im Rahmen der Erfindung eingesetzten Reflexionstransfer die Oberfläche mit den Reflexionsteilchen nach oben hin offen und nicht mit einem Übertragungstape abgedeckt ist. Des Weiteren können auf die reflektierenden Bereiche auch nichtreflektierende Elemente wie z.B. Flockstreifen, nicht-reflektierende Farben etc. aufgedruckt werden. Wenn die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben wurde, erschließen sich für den Fachmann zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen, z.B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner Ausführungsformen. Dementsprechend versteht es sich für den Fachmann, dass derartige Variationen und alternative Ausführungsformen von der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind, und die Reichweite der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalente beschränkt ist.