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Title:
METHOD FOR PRODUCING THERMAL ENERGY AND CARBON MONOXIDE BY THE ALUMINOTHERMIC REDUCTION OF CARBON DIOXIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/173991
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing thermal energy and carbon monoxide (CO) by the aluminothermic reduction of carbon dioxide, characterized in that aluminum (Al) and carbon dioxide (CO2) are brought to reaction in a combustion furnace substantially without a supply of oxygen gas by supplying ignition energy and are combusted to form corundum (Al2O3) and carbon monoxide (CO). The invention further relates to the use of aluminum in the method according to the invention, to a combustion furnace, and to a power plant.

Inventors:
WINDHAB NORBERT (DE)
DENTLER CARSTEN (DE)
MARX ACHIM (DE)
SCHULZ THOMAS (DE)
KUNZ FRANZ RUDOLF (DE)
APPEL HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/058300
Publication Date:
October 30, 2014
Filing Date:
April 24, 2014
Export Citation:
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Assignee:
EVONIK INDUSTRIES AG (DE)
WINDHAB NORBERT (DE)
DENTLER CARSTEN (DE)
MARX ACHIM (DE)
SCHULZ THOMAS (DE)
KUNZ FRANZ RUDOLF (DE)
APPEL HOLGER (DE)
International Classes:
F01K3/18; F22B1/18; F24V30/00
Foreign References:
GB1318442A1973-05-31
JP2003265928A2003-09-24
DE4217499A11993-12-02
US4384211A1983-05-17
DE102009043169A12011-03-31
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Erzeugung von thermischer Energie und Kohlenmonoxid (CO) durch aluminothermische Reduktion von Kohlendioxid, dadurch

gekennzeichnet, dass Aluminium (AI) und Kohlendioxid (CO2) in einem Brennofen im Wesentlichen ohne Zufuhr von Sauerstoffgas durch Zuführung von Zündenergie zur Reaktion gebracht werden und zu Korund (AI2Os)und Kohlenmonoxid (CO) verbrannt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erzeugte thermische Energie einem Nutzverbraucher zugeführt wird und dass das entstandene Kohlenmonoxid gespeichert oder einer chemischen Umsetzung zugeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

stöchiometrischen Verhältnisse der Verbrennungsreaktion 4 AI + 6 CO2 zu 2 AI2O3 + 6CO betragen.

4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass zumindest lokal die Zündenergie in Form von Wärme mit mindestens 600 °C zugeführt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass Zündenergie dem Brennofen extern thermisch, intern elektrisch oder intern mittels einer 02- betriebenen Flamme zugeführt wird.

6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch

gekennzeichnet, dass der Umsetzungsgrad der Reaktanden über 10 % beträgt.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch

gekennzeichnet, dass die erzeugte Energie zur Energieerzeugung abgeführt wird, indem sie gespeichert wird oder direkt oder indirekt verbraucht wird.

8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man Aluminium in Form von Aluminium-Hohlkörpern einsetzt, welche eine Dichte von weniger als 1g/cm3 aufweisen.

9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch

gekennzeichnet, dass man Aluminium in Form von Aluminium-Pulver, Aluminium-Granulaten, Aluminium-Bändern, Aluminium-Draht oder

Aluminium-Barren durch kontinuierliche oder diskontinuierliche

Reaktorzuführungen oder Schleusen einsetzt.

10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch

gekennzeichnet, dass die Oxidation des Aluminiums in einer geschlossenen oder durchströmten Apparatur in einem Kohlendioxidstrom erfolgt. .

1 1 . Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch

gekennzeichnet, dass die Oxidation des Aluminiums in Abwesenheit von Sauerstoffgas erfolgt.

12. Brennofen umfassend eine Brennkammer zur Zuführung von Zündenergie, geeignet zur Ausführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 1 1 .

13. Kraftwerk zur Energieerzeugung nach dem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 1 1 , umfassend einen Brennofen nach Anspruch 1 1 , Mittel zur Speicherung oder Umwandlung der durch den Brennofen erzeugten Energie und Mittel zur Speicherung oder unmittelbaren chemischen Verwertung von Kohlenmonoxid.

14. Kraftwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein mobiles Kraftwerk eingesetzt im Fahrzeug- Schiffs- oder Schienenverkehr handelt.

15. Kraftwerk nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Volumen von weniger als einem Kubikmeter aufweist.

16. Kraftwerk nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Stromerzeugung einen Temperaturgradienten nutzt.

17. Verwendung von Aluminium zur Erzeugung thermischer Energie gemäß einem Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 1 1 .

18. Medium zur Erzeugung von thermischer Energie und Kohlenmonoxid (CO), bestehend aus einer sinnfälligen Herrichtung von Aluminium (AI) und Kohlendioxid (CO2) in oder in der Umgebung eines Brennofens.

19. Medium nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass es ohne Zufuhr von Sauerstoffgas durch Zuführung von Zündenergie zur Reaktion gebracht werden kann und zu Korund (AI2O3) und Kohlenmonooxid (CO) reagiert.

20. Medium nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass sein Umsetzungsgrad über 10 % beträgt.

Description:
Verfahren zur Erzeugung von thermischer Energie und Kohlenmonoxid durch aluminothermische Reduktion von Kohlendioxid

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von thermischer Energie durch aluminothermische Reduktion von Kohlendioxid, sowie einen für das Verfahren geeigneten Brennofen und ein Kraftwerk.

Stand der Technik

DE 102009043169A1 beschreibt ein emissionsfreies Dampfkraftwerk, welches auf der Basis einer Eisenoxid-Aluminium-Reaktion betrieben werden soll.

Aufgabe und Lösung

Biotechnologische Produktionsverfahren haben gegenüber chemischen Ansätzen den Vorteil, dass bei geringen Temperaturen und Drücken gearbeitet wird. In der chemischen Industrie kommen vermehrt biotechnologische Verfahren zum Einsatz und haben einer äußerst positiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Chemischen Industrie. Die gesellschaftliche Akzeptanz der biotechnologischen

Produktionsprozesse ist in den letzten Jahren stark gestiegen und zukünftige

Optimierungspotentiale der neuen Verfahren werden diesen Trend verstärken.

Biotechnologische Verfahren der ersten Generation sind zumeist Zucker-basiert. Verfahren der zweiten Generation streben die Nutzung von Biomasse an. Sowohl Verfahren der ersten als auch der zweiten Generation haben den Nachteil einer geringen Rohstoffflexibilität. Daher wurden in jüngster Vergangenheit vermehrt Wertschöpfungsketten entwickelt, bei denen zunächst die Biomasse mit

thermochemischen Prozessen zu CO vergast wird. In diesem Prozess können die unterschiedlichsten Biomassequalitäten (Stroh, Holz, organischer Stadtabfall) eingesetzt werden. In einem zweiten Schritt wird das so entstandene CO mittels biotechnologischer Verfahren zu Wertstoffen für die Chemische Industrie umgesetzt. Diese wiederum dienen als Ausgangsstoffe für die Produktion von nachhaltigen Treibstoffen, Massen-/Spezial-/Feinchemikalien sowie von Materialien. Ein

besonderer Vorteil der beschriebenen Wertschöpfungsketten ist die Option, dem biogenen CO nicht-biogene CO Teilströme beimischen zu können. Diese nicht- biogenen CO Teilströme werden aus Erdgas, Abgasen der Stahl-/Zementindustrie sowie Kohle gewonnen. Damit wird die Rohstoffflexibilität erhöht.

Die in jüngster Zeit entwickelten biotechnologischen Verfahren, bei denen CO als Kohlenstoff- und Energiequelle fungieren kann, sind in zahlreichen Patenten und Kommerzialisierungsbeispielen beschrieben. Wichtige Technologieanbieter sind BRAIN, Coskata, Genomatica, IneosBio und LanzaTech. Partnerschaften dieser Technologieanbieter mit Akteuren der Wirtschaftsbereiche Erdgas, Stahl, Zement, Stadtabfall, Chemie, Energie, Agrar, Forst sowie Kohle sind bekannt. Es besteht großes Interesse der Automobil- und Luftfahrtindustrie an nachhaltig produzierten Treibstoffen. Damit ist gewährleistet, dass eine großvolumige Abnahme sichergestellt ist. Alleine die Luftfahrtindustrie benötigt global mehr als 260 Mio Tonnen Kerosin pro Jahr. In der Chemischen Industrie könnten große Teile der globalen Weltproduktion mit den beschriebenen Wertschöpfungsketten produziert werden.

Eine wesentliche Hürde für eine globale kommerzielle Nutzung der beschriebenen Wertschöpfungsketten ist eine unzureichende Bereitstellung von CO, welches nachhaltig (ökonomisch, ökologisch, sozial), großvolumig und dezentral produziert werden muss. Mit der vorliegenden Erfindung wird ein wichtiger Beitrag zur Lösung dieses Problems beschrieben. Insbesondere die preiswerte und dezentrale

Bereitstellung von CO wird ermöglicht. Eine dezentrale CO Versorgung ermöglicht die volle Nutzung der Vorteile von biotechnologischen Produktionsverfahren.

Biotechnologische Produktionsverfahren können im Vergleich zu chemischen

Prozessen in vielen Fällen auch in kleinerem Maßstab betrieben werden. Economy- of-Scale ist bei biotechnologischen Produktionsverfahren weniger zwingend. Damit können bei einer typischen Anlagenkapazität von 100 Tausend Tonnen pro Jahr Chemikalien mit hoher Wertschöpfung hergestellt werden. Es eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten für die Etablierung neuer Wertschöpf ungs ketten, die wiederum

Grundlage für die Schaffung von Beschäftigung und Bruttosozialprodukt sind. Damit können wichtige Antworten auf wesentliche betriebs-/volkswirtschaftliche Herausforderungen gegeben werden.

Die Akkumulation von Kohlendioxid (CO 2 ) in der Erdatmosphäre führt zum

unerwünschten Treibhauseffekt. Aufgrund der Abkehr von der CO 2 -neutralen

Kernenergie ist damit zu rechnen, dass insbesondere Kohlekraftwerke zur

Energieversorgung in einer Übergangszeit genutzt werden müssen, um den industriellen und privaten Energiebedarf zu befriedigen. CO 2 neutrale erneuerbare Energiequellen wie Wind- oder Sonnenkraft stehen im Moment noch nicht in ausreichendem Maße zu Verfügung. Das durch Kohlekraftwerke vermehrt ausgestoßene CO 2 kann in sogenannten Carbon-Capture-Verfahren komprimiert und gelagert werden, so dass es der Atmosphäre entzogen wird. Die Kompression und Lagerung von CO 2 führt jedoch zu neuen Problemen.

Es besteht daher ein Bedarf an Verfahren und Verwendungen, in denen der vermehrte CO 2 -Anfall einem volkswirtschaftlich sinnvollen Verbrauchsprozess zugeführt werden kann. CO 2 kann zwar direkt im Boudouard-Gleichgewicht zu Kohlenmonoxid (CO) umgewandelt werden, was im Hochofenprozess an glühender Kohle und zur Generatorgasherstellung Verwendung findet, wenn als

Reduktionsmittel Kohle zur Verfügung stehen. Diese Reaktion ist stark endotherm d.h. sie hat einen erheblichen Energiebedarf, da das Gleichgewicht durch hohe Temperaturen und niedrige Drücke zum Kohlenmonoxid hin„verschoben" werden muss (Kohlenmonoxid ist bei Raumtemperatur metastabil).

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich Aluminium in besonderem Maße als Energieträger eignet und darüber hinaus zur Umwandlung von CO 2 zu Kohlenmonoxid (CO) eingesetzt werden kann. Die Umsetzung von Korund mit Graphit-(Kohlenstoff)-Elektrolyse zur Erzeugung von Aluminium ist bekannt. Es war jedoch nicht vorhersehbar, dass die umgekehrte Reaktion technisch handhabbar sein würde.

Zur Lösung der oben geschilderten Aufgabe wird daher ein Verfahren zur Erzeugung von thermischer Energie und Kohlenmonoxid (CO) durch aluminothermische

Reduktion von Kohlendioxid, dadurch gekennzeichnet, dass Aluminium (AI) und Kohlendioxid (CO 2 ) in einem Brennofen im Wesentlichen ohne Zufuhr von Sauerstoffgas durch Zuführung von Zündenergie zur Reaktion gebracht werden und zu Korund (AI 2 Os)und Kohlenmonooxid (CO) verbrannt werden, vorgeschlagen.

Aluminium ist innert und steht in großen Mengen zur Verfügung. Aluminium wird z. B. in der Luftfahrt und Kraftfahrzeugindustrie verwendet. Alumiumabfälle können recycliert werden.

Das Verfahren beschreibt somit auch die Herstellung von Korund und

Kohlenmonoxid aus Aluminium und Kohlendioxid. Die Anwendung des Verfahrens macht energiepolitisch insbesondere Sinn zu Zeitpunkten, in denen ein besonders hoher industrieller und/oder privater Energiebedarf ansteht und den vermehrten Einsatz von Kohlekraftwerken oder andere CO2-emittierenden Energielieferanten notwendig macht, um sogenannte Energiespitzen zu befriedigen oder um Energie und CO 2 -Spitzen zu glätten, was ökonomisch und technisch einer Effizienzsteigerung des Energie-und Materialkreislaufs darstellt, der in Summe bei wachsenden

Ökonomien wächst, aber im Sinne der Kompartimentierung (Biosphäre, Lagerstätte- Handelsumschlag und Atmosphäre) und Speicherung ökologisch und technisch unbedenklich, sicher und zugriffsschnell verteilt werden soll. Denn effiziente

Energiewirtschaft sucht die Vermeidung von Verarmung und Überschuss (örtlich) und Verbraucher-Spitzen und Überangebot (zeitlich), die man im offenen Markt als Preisverhalten messen kann d.h. auch von logistisch dezentraler Verknüpfungen zwischen stofflichen (z. B. Rohstoffe und Funktions-Materialien) und energetischen Speichern und Verbrauchern. Die Hauptquelle solcher dezentraler

Energiegewinnung bis hin zur mobilen Traktion (Transportindustrien wie Strassen- Schienenverkehr und besonders auch Luftfahrt) sind Kohlewasserstoffverbrennung, Abfall- Bio-Gas, Gas- und Kohlekraftwerke. Die zyklische Rückgewinnung und beliebige momentane Nutzung ist neben der dezentralen Umweltfreundlichkeit ökonomisch bei den Spitzenkurven durch Überangebot der Windkraftanlagen in Atomausstiegszenarien immer entscheidender und technisch immer schwieriger. Es wurde überraschend gefunden, dass durch die Erfindungsgemäße Herrichtung zwei der wichtigsten Stoffströme, Material- und Energie-Äquivalente in diesem ökonomischen Sinne besonders technisch gut verknüpft werden können. Chemisch verknüpfen wir das Alumino-Elektrische Haupin-Diagramm mit dem Boudoir- Gleichgewicht in besonders geeigneter Weise und beschreiben wie an beliebigem Ort mit üblicher Reingastechnik eine effiziente thermische Energiegewinnung bei gleichzeitiger Herstellung des z. B. Traktionsenergie-Äquivalents CO entsteht.

Das Haupin-Diagramm beschreibt im Detail, wie die Aluminium-Schmelze technisch Graphit oxidiert, damit wird die Halbzellenpotentialdifferenz optimiert, was ein

Verlustwärmeffizienz-Optimierungskompromiss darstellt, somit ist CO2 eines der Produkte!.

Die CO-Ökonomierealität und-Visionen ist hinreichend beschrieben, beliebige chemischen Stoffstränge sind heute damit technisch erreichbar und als Flüssig- Traktions- und besonders nicht ersetzbarem flüssigen Flugenergie-Äquivalenz sind viele der auch biotechnologischen oder regenerierbaren Stoffumwandlungen und Katalysen beschrieben. Der klassische Sammelbegriff ist dabei das Fischer-Tropsch- Verfahren, in dem Kohlenmonoxid-Wasserstoff-Gemische an Katalysatoren umgewandelt werden.

Aluminium ist einer der größten klassischen Material reserven, alle Metallbauteile eines Fahrzeugs können daraus erzeugt werden, nicht aber aus Kunststoff. CO wiederum gibt mit Elektron-, Zucker- oder Wasserstoff-Äquivalenten Zugang zur klassischen Polymer- und Synthesechemieverwertung. Die Umsetzung 4 AI + 6 CO2 ergibt dabei 2 AI2O3 + 6CO in exothermer Reaktion. Aus dem anfallenden Korund (AI2O3) - ein ebenfalls hervorragend umweltsicheres und inertes Produkt kann durch Elektrolyse wieder Aluminium gewonnen werden.

Zur Lösung der oben geschilderten Aufgabe wird weiterhin die Verwendung von Kohlenmonoxid, welches im oben genannten Verfahren aus Aluminium und

Kohlendioxid gewonnen wurde, zur Herstellung von energiereichen

Hydrocarbonverbindungen vorgeschlagen.

Weiterhin wird ein Brennofen und ein Kraftwerk zur Herstellung von Korund und Kohlenmonoxid aus Aluminium und Kohlendioxid vorgeschlagen. Vorteilhaft werden Kleinkraftwerke bei Bedarf durch solche Korund-Brennkammern umgerüstet oder flexibel umgestaltet (on demand). Kraftwerke können miniaturisiert werden und aus verschiedenen CO 2 -Quellen den „Treibstoff" gewinnen. Eine Art sind mobile Kraftwerke z. B. Im Fahrzeug- Schiffsoder Schienenverkehr, andere sind sehr kleine Bauformen, gekennzeichnet durch Aluminiumbrennkammer, CO 2 -Reservoir und Stromerzeuger z. B. an

Temperaturgradienten wie Peltier-Elementen.

Beliebige technische Inert- und Betriebsgasgemische können den Reaktor und die Reaktion steuern, wie etwa die Zuführung von Sauerstoffgas zur Grund-, Start- oder Zuheizung und Quencher-Kohlenwasserstoffe usw..

Beschreibung der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von thermischer Energie und Kohlenmonoxid (CO) durch aluminothermische Reduktion von Kohlendioxid, dadurch gekennzeichnet, dass Aluminium (AI) und Kohlendioxid (CO 2 ) in einem Brennofen im Wesentlichen ohne Zufuhr von Sauerstoffgas durch Zuführung von Zündenergie zur Reaktion gebracht werden und zu Korund (AI 2 O 3 )und Kohlenmonooxid (CO) verbrannt werden.

Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die stöchiometrischen Verhältnisse der Verbrennungsreaktion 4 AI + 6 CO 2 zu 2 AI 2 O 3 + 6CO betragen.

Die Zündenergie in Form von Wärme kann bevorzugt zumindest lokal mit mindestens 600, mit mindestens 800mit mindestens 1000, mindestens 1050, mindestens 1080, mindestens 1 100 mindestens 1 120 mindestens 1 150 mindestens 1 180 mindestens 1200 °C zugeführt werden. Die Zündenergie in Form von Wärme kann von 600 bis 1400, 800 bis 1350, 1050 bis 1300, 1080 bis 1250 °C betragen. Die

Temperaturangaben entsprechen einer in etwa unter Normaldruck (z. B. 800 - 1 100, bevorzugt 900 - 1050 mbar) betriebenen Strömungsapparatur. Unter anderen Druckbedingungen kann ein Fachmann in Kenntnis der Erfindung die kinetischen und thermodynamischen Parameter insbesondere die notwendige Zündenergie entsprechend anpassen.

Die Zündenergie kann dem Brennofen extern thermisch, intern elektrisch oder intern mittels einer O2-betriebenen Flamme zugeführt werden.

Der Umsetzungsgrad der Reaktanden kann über 10, über 20, über 30, über 32, über 35 % betragen.

Die erzeugte thermische Energie wird bevorzugterweise einem Nutzverbraucher zugeführt. Nutzverbraucher können nahezu alle technischen und chemischen Energieumwandler sein. Insbesondere als Nutzverbraucher zu nennen sind

Niederdruck- oder Hochdruckdampfturbinen zur Stromerzeugung oder Stirlingmotoren und andere Wärmekraftmaschinen oder direkte Stromerzeuger an Temperaturgradienten, Thermolyse-Reaktoren, insbesondere Reaktoren für die Wasserthermolyse zu Wasserstoff.

Das entstandene Kohlenmonoxid wird bevorzugterweise gespeichert oder einer chemischen Umsetzung zugeführt.

Die erzeugte Energie kann zur Energieumwandlung- oder Wärmeerzeugung, z. B. Heizwärmeerzeugung, abgeführt werden, indem sie gespeichert wird oder direkt oder indirekt verbraucht wird.

Die erzeugte Energie kann z. B. einer Niederdruck- oder bevorzugt einer

Hochdruckdampfturbine zugeführt werden, um auf diese Weise Strom zu erzeugen.

Das Aluminium kann in Form von Aluminium-Pulver, Aluminium-Granulaten,

Aluminium-Bändern, Aluminium-Draht oder Aluminium-Barren, bevorzugt durch kontinuierliche oder diskontinuierliche Reaktorzuführungen, gegebenenfalls unter Verwendung von Schleusen, eingesetzt werden.

Aluminium kann in Form in Form von Aluminium-Hohlkörpern eingesetzt werden, welche eine Dichte von weniger als 1 g/cm 3 , z.B. von 0,8 bis 0,99 g/cm 3 aufweisen.

Die Oxidation des Aluminiums in einer geschlossenen oder durchströmten Apparatur erfolgt besonders bevorzugt in einem Prozess-Reingasgemisch mit überwiegendem Kohlendioxidstrom.

Die Oxidation des Aluminiums erfolgt bevorzugt im Wesentlichen in Abwesenheit von Sauerstoffgas. In Wesentlichen bedeutet, dass der kontrollierte Zusatz von geringen Mengen Sauerstoffgas zwar nicht optimal, aber im Prinzip noch möglich ist, ohne die beschriebene Reaktion als solche zu beinträchtigen. Bessere Ergebnisse werden jedoch in Abwesenheit von Sauerstoffgas erzielt. Besonders bevorzugt erfolgt die Oxidation des Aluminiums deshalb in Abwesenheit von Sauerstoffgas. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Brennofen, umfassend eine Brennkammer, die mittels Zuführung von Zündenergie, zur Ausführung des erfindungsgemäßen

Verfahrens geeignet ist.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftwerk zur Energieerzeugung, umfassend einen Brennofen, Mittel zur Speicherung oder Umwandlung der durch den Brennofen erzeugten Energie und Mittel zur Speicherung oder unmittelbaren chemischen Verwertung von Kohlenmonoxid. Das Kraftwerk kann als Mittel zur Speicherung oder Umwandlung der durch den Brennofen erzeugten Energie mit einer Niederdruckoder bevorzugt mit einer Hochdruckdampfturbine ausgestattet sein. Die im

erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte thermische Energie kann dann mittels der Niederdruck- oder bevorzugt der Hochdruckdampfturbine in Stromenergie

umgewandelt werden.

Bei dem Kraftwerk kann es sich um ein mobiles Kraftwerk, eingesetzt im Fahrzeug- Schiffs- oder Schienenverkehr handeln

Das Kraftwerk kann miniaturisiert sein, d. h. es kann ein Volumen von weniger als einem Kubikmeter, weniger als 50%, weniger als 25%, weniger als 10% eines Kubikmeters oder weniger als einem Liter aufweisen.

Das Kraftwerk kann zur Stromerzeugung einen Temperaturgradienten, z. B. an einem Peltier-Element, nutzen.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Medium zur Erzeugung von thermischer Energie und Kohlenmonoxid (CO), bestehend aus einer sinnfälligen Herrichtung von

Aluminium (AI) und Kohlendioxid (CO 2 ) in oder in der Umgebung eines Brennofens. Unter einer sinnfälligen Herrichtung ist eine Bereitstellung der Reaktionspartner zum Zwecke des Einsatzes im hier beschriebenen Verfahren zu verstehen.

Das Medium ist dadurch gekennzeichnet, dass es bevorzugt ohne Zufuhr von Sauerstoffgas durch Zuführung von Zündenergie zur Reaktion gebracht werden kann und zu Korund (AI2O3) und Kohlenmonooxid (CO) reagiert. Das Medium ist weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass sein Umsetzungsgrad beim Einsatz im hier beschriebenen Verfahren über 10, über 20, über 30, über 32, über 35 % beträgt.

Im Beispiel zeigen wir, dass die theoretisch erlaubte Reaktion auch real ist, industriell nutzbare Ausbeuten liefert und somit eine effiziente und thermische Energiequelle darstellt. Das für Eisenoxid beschriebene Verfahren der Metalloxidation wird hier mit den Reaktanden AI und CO2 geführt was ein„Aufladen" auch im Sinne des

Verfügbaren erfindungsgemäßen Mediums der Brutto-Ökonomie an jedem Ort der Welt erlaubt, die jeweils„normale" Verwendung (Konstruktionsmittel, AI, Automobil) unter bilanztechnischer Bindung und Nicht-Produktion vom Treibhausgas CO2.

Die Erfindung betrifft somit auch die Verwendung von Aluminium zur Erzeugung thermischer Energie gemäß dem hier offenbarten Verfahren.

Vorteilhafte Wirkungen der Erfindung

Der Rohstoff Aluminium steht als metallischer Rohstoff in industriellem Maßstab zur Verfügung und stellt eine Alternative zu anderen Energieträger dar. Aluminium ist inert und ungefährlich zu lagern und zu transportieren. Damit weist Aluminium als Energieträger einen wesentlichen Vorteil gegenüber Erdöl oder Kohle auf, die als wesentlich umweltgefährlicher anzusehen sind. Verwendet man für das Verfahren Aluminium-Hohlkörper, welche eine Dichte von weniger als 1 g/cm 3 aufweisen, somit weniger als Wasser, können diese auch im Falle eines Schiffstransportes und einer eventuellen Havarie aus dem Wasser gefischt werden, so dass eine

Umweltbelastung durch auf den Meeresgrund gesunkenes Aluminium sogar vermieden wird.

Der Rohstoff Kohlendioxid kann aus dem Atmosphärengas gewonnen und so der Atmosphäre entzogen werden. Der Treibhauseffekt wird dadurch gemildert.

Das beanspruchte Verfahren hat somit den Vorteil, dass bei der damit verbundenen Energiegewinnung kein Kohlendioxid entsteht, sondern sogar verbraucht wird.

Das entstehende Reaktionsprodukt Korund ist innert und führt zu keiner

Umweltbelastung.

Das entstehende Reaktionsprodukt Kohlenmonoxid ist zunächst ein für Mensch und Tier extrem gefährliches Gas. Die Gewinnung, Handhabung und Speicherung von gefährlichen Gasen wie z.B. Kohlenmonoxid ist jedoch seit langem und insbesondere nach den heutigen in der chemischen Industrie angewendeten Verfahrenstechniken unter Einhaltung von entsprechenden Sicherheitsstandards ohne weiteres möglich. Das Risikopotential von Kohlenmonoxid liegt somit auf dem Niveau anderer chemischer Gefahrenstoffe, was zumindest derzeit anders als z. B. die mit der Kernenergie einhergehenden Risiken, wissenschaftlich, gesellschaftlich und politisch weitgehend akzeptiert wird.

Der Vorteil des Reaktionsprodukts Kohlenmonoxid liegt insbesondere in seiner vielfältigen Verwendbarkeit in industriellen Prozessen. Anders als CO 2 kann Kohlenmonoxid (CO) direkt in vielen industriellen Prozessen zur Erzeugung von energiereichen Hydrocarbonverbindungen eingesetzt werden, wie z. B. bei der Gewinnung von Flugtreibstoffen wie Kerosin. Durch das sogenannte„Cracker- Sterben" verknappt sich das industriell zur Verfügung stehende

Kohlenwasserstofftreibstoffe zunehmend, was lokal zu Engpässen und

gegebenenfalls steigenden Preisen führt. Die vermehrte Anwendung des

erfindungsgemäßen Energiegewinnungsverfahrens würde erneut Kohlenmonoxid für industrielle Zwecke bereitstellen. Die Verbrennung von Reaktionsprodukten des Kohlenmonoxids wie z. B. Kerosin erzeugt wiederum Kohlendioxid, das dem erfindungsgemäßen Verfahren zugeführt werden kann.

Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht demnach in einer universell, dezentral und schnell anwendbaren Energieerzeugung, ohne dadurch verursachte zusätzliche CO2-Blastung der Umwelt, wobei das

Reaktionsprodukt Kohlenmonoxid einem Stoffkreislauf zugeführt werden kann und mit dem ökonomischen Kreislauf-Medium Aluminium/Kohlendioxid kontrolliert verbunden wird.

Beispiele

Aluminothermische Reduktion von Kohlendioxid

Problemstellung

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll das reduktive Verhalten von Aluminium gegenüber Kohlendioxid und die dabei entstehenden Reaktionsprodukte untersucht werden. Eine Bedingung für die Durchführung der aluminothermischen Reaktion sollte sein, dass diese in einer geschlossenen Apparatur im Kohlendioxidstrom erfolgt. Die bei der Reduktion des Kohlendioxids freiwerdenden Gase werden in einem PTFE-Gasbeutel aufgefangen und gaschromatographisch analysiert.

Vorversuche

Um die Stärke der exothermen Reaktion besser einschätzen zu können, wurde zunächst reines Aluminium mit Luft verbrannt. Die Ergebnisse zeigen, dass Aluminiumgrieß (Aldrich Art. Nr. 1 1008-500 G) in einem aufgeschnittenem Quarzrohr an Luft nicht entzündet werden kann. Auch Aluminiumpulver (Acros Art. Nr. 200935000, 200 mesh) weist keine exotherme Reaktion auf. Selbst bei Verwendung von Magnesiumband als Zündhilfe wird die Flamme des brennenden Magnesiumbandes durch beide Substanzen erstickt.

Lediglich in einem Gemisch bestehend aus Aluminiumpulver und Kaliumpermanganat (Verhältnis 2:1 ) brennt Aluminium selbständig unter stark exothermer Reaktion fast explosionsartig ab. Diese Reaktion kann in einem geschlossenen Gefäß nicht kontrolliert werden.

Durchführung der aluminothermischen Reaktion mit Kohlendioxid

Die Versuchs- bzw. Reaktionsapparatur bestand aus einem Quarzrohr mit Keramikofen. Basierend auf den Ergebnissen der Vorversuche wurde versucht Aluminiumpulver (Acros Art. Nr. 200935000, 200 mesh) mit reinem Kohlendioxid (C0 2 , GA 370) in einem speziell angefertigten Quarzrohr (Abmessungen: ca. 60 cm Länge 8 cm Durchmesser) unter kontrollierter Vorheizung in einem Keramikofen zu oxidieren. Hierzu wurde Kohlendioxid mit einer Strömungsgeschwindigkeit von ca. 100 ml / Minute über rotglühendes Aluminium geleitet, wobei in einer starken exothermen Reaktion eine partielle Selbstentzündung des Aluminiums auftrat, die auch ca. 15 Sekunden anhielt und anschließend erst bei augenscheinlicher Umsetzung des Aluminiums wieder erlosch. Die Brennrichtung verlief hierbei entgegengesetzt der Gasstromrichtung.

Während der Phase der Selbstentzündung wurde ein Aliquot des austretenden Gasstroms in einen PTFE-Gasbeutel (Grace PTFE sampling bag, Art. 8605719) aufgefangen und die qualitative und quantitative Zusammensetzung des Reaktionsgasgemisches anschließend gaschromatographisch analysiert.

Vergleichend hierzu wurde ein Aliquot des Gasstromes vor dem Aufheizen des Aluminiums als Blindwert entnommen und die Zusammensetzung ebenfalls gaschromatographisch (GC) analysiert.

In gleicher Weise erfolgte die Durchführung des Versuchs mit Aluminiumgrieß (Aldrich Art. Nr. 1 1008-500 G). Dieser zeigte im Vergleich zum Aluminiumpulver bei Normaldruck in diesem Aufbau keine Selbstentzündung bzw. keine aluminothermische Reaktion. Eine gaschromatographische Analyse der Verbrennungsgase wurde hierzu nicht durchgeführt.

GC-Messparameter

Stationäre Phase : Molekularsieb 5Ä

Trägergas : Helium 4.6, Messer Griesheim

Trägergasregelung: flussgeregelt

Säulenfluss [ml/min]: 20

Injektortemperatur [°C]: 150

Detektortyp : WLD

Detektortemperatur [°C] 150

Ofentemperatur 1 [°C] : 80

Injektionsvolumen [μΙ] : 250

Ergebnis

In einer reinen Kohlendioxidatmosphäre kommt es bei Vorheizung von ca. 1 100 °C (lokale Aussenmessung) zur partiellen Selbstentzündung des Aluminiumpulvers. In dem

aufgefangenen Gasgemisch werden 39,1 % Kohlenmonoxid bestimmt.