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Title:
METHOD FOR PRODUCING VENEERED COMPRESSED PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/007938
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing veneered compressed parts, wherein a carrier preferably consisting of aluminum, an intermediate sheet of veneer and a cover sheet of veneer are glued together by exerting a pressure of over 200 N/cm?2¿ at a temperature higher than 120° C in a molding press so as to form an unfinished molded part. The cover sheets of veneer and optionally the intermediate sheets of veneer are thoroughly dyed at an overpressure in an aqueous dye bath at a temperature ranging between 105 and 115° C before executing the molding process and then dried while the surface of the finished molded part is lacquered. The production of the compressed part is substantially simplified when a continuos layer of a pasty, hardenable impregnating agent is applied on one side of the thoroughly dyed cover sheet of veneer and when the layer of impregnating agent is subsequently prehardened while preserving flexibility. Post-hardening of the impregnating agent is carried out during the compression molding process at increased temperature. The cover sheets of veneer are stabilized mechanically as well as their color fastness by the layer of impregnating agent.

Inventors:
VOTTELER DIETMAR (DE)
FABRIZ SIEGFRIED (DE)
SENTKO JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/004701
Publication Date:
January 31, 2002
Filing Date:
April 26, 2001
Export Citation:
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Assignee:
VOTTELER LACKFABRIK GMBH & CO (DE)
VOTTELER DIETMAR (DE)
FABRIZ SIEGFRIED (DE)
SENTKO JOERG (DE)
International Classes:
B27D1/08; B27K3/12; B27K5/02; B32B21/00; B32B21/14; (IPC1-7): B27D1/08; B27K5/02; B32B21/00; B27K3/12
Foreign References:
DE4206021A11993-09-02
DE19753243A11999-07-01
GB2306389A1997-05-07
Attorney, Agent or Firm:
Wolf, Eckhard (Wolf & Lutz Hauptmannsreute 93 Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von furnierten Formpreßteilen, bei welchem ein Träger, mindestens ein Zwischenfurnier und ein Deckfurnier unter Ausübung eines Drucks von mehr als 200 N/cm2 bei einer Temperatur von mehr als 120 °C in einer Formpresse unter Bildung eines Roh formteils miteinander verleimt werden, wobei zuvor die Deckfurniere und gegebenenfalls die Zwischenfurniere in einer wässrigen Färbeflotte unter Überdruck bei einer Temperatur von 105 bis 115 °C durchgefärbt und sodann getrocknet werden, und wobei das Rohformteil an seiner freien Oberfläche lackiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf das durchgefärbte Deckfurnier einseitig eine zusammenhängende Schicht aus einem viskosen, aushärtbaren Imprägniermittel aufgetragen wird, daß die Imprägniermittelschicht anschließend unter Beibeihaltung einer Biegsamkeit vorgehärtet wird, und daß die Imprägniermittelschicht beim Formpreßvorgang unter erhöhter Temperatur endgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Im prägniermittel schichtbildend auf die Oberfläche des durchgefärbten Deckfurniers aufgewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägniermittel in einer Menge von 30 bis 60 g/m2 auf das Deckfurnier aufgewalzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich net, daß das Imprägniermittel durch UVLichtBestrahlung vorgehärtet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich net, daß das Imprägniermittel durch einen bei Temperaturen oberhalb 120 °C aktivierbaren Härter nachgehärtet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich net, daß als Imprägniermittel eine Mischung verwendet wird, die 70 bis 95 Gewichtsprozent einer Mischung aus ungesättigten Polyesterharzen mit verschiedenen Molekulargewichten 2 bis 8 Gewichtsprozent eines Photoinitiators 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines organischen Peroxids 0,1 bis 3 Gewichtsprozent eines Thixotropiermittels und einen Rest Additive enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Polyester harze auf der Basis Alylether verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Photoinitiator ein UVInitiator verwendet wird, insbesondere aus der Gruppe von Acylphosphinoxiden, Ketalen, Hydroxiketonen, Aminoketo nen oder Gemischen derselben.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeich net, daß als Thixotropiermittel Si02 verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich net, daß die Deckfurniere vor deren Farbbehandlung in der Färbeflotte in einer wässrigen Bleichflotte vorzugsweise unter Überdruck bei einer Temperatur von 105 bis 115 °C gebleibt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bleichflotte mit einer Wasserstoffperoxidkonzentration von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Na triumoder Kaliumhypochlorit, Natriumperoxid oder Natriumbisulfit ent haltende Bleichflotte verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn zeichnet, daß als färbende Bestandteil der Färbeflotte eine Positiv EffektBeize in einer Konzentration von 3 bis 15 Gewichtsprozent ver wendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn zeichnet, daß die Zwischenfurniere mit einer dunklen, vorzugsweise schwarzen Farbe durchgefärbt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn zeichnet, daß die Deckfurniere auf ihrer der Imprägnierschicht gegen überliegenden Seite mit einer Naßleimschicht versehen werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn zeichnet, daß die Zwischenfurniere einseitig mit einer Naßleimschicht versehen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßleimschicht auf die Furnieroberfläche aufgewalzt wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßleimschicht mit einer Menge von 30 bis 40 g/m2 aufgewalzt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekenn zeichnet, daß die Naßleimschicht bei Raumtemperatur oder bei einer erhöhten Temperatur bis 40 °C getrocknet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekenn zeichnet, daß die Naßleimschicht im Zuge des Formpreßvorgangs bei einer Temperatur oberhalb 70 °C aufgeschmolzen und bei einer Tem peratur oberhalb 120 °C aktiviert wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekenn zeichnet, daß als Naßleim ein Gemisch verwendet wird, das minde stens eine Verbindung aus der Gruppe wärmereaktiver Polyacrylate, Vinylharze oder Polyurethankombinationen enthält.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Naßleimgemisch Zusätze auf der Basis Phenolharz oder Resorzinharz enthält.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekenn zeichnet, daß das Deckfurnier auf der Seite der Imprägnierschicht mit einer ablösbaren Schutzfolie vorzugsweise aus Polypropylen versehen wird, die nach dem Formpreßvorgang abgezogen wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekenn zeichnet, daß vor dem Formpreßvorgang mindestens eine Metallfolie vorzugsweise aus Aluminium zwischen zwei benachbarte Furniere ein gelegt und beim Formpreßvorgang mit diesem verleimt wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekenn zeichnet, daß das Deckfurnier nach dem Formpreßvorgang auf der Seite der Imprägnierschicht mit einer Lackschicht versehen wird.
Description:
Verfahren zur Herstellung von furnierten Formpreßteilen Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von furnierten Form- preßteilen, bei welchem ein Träger, mindestens ein Zwischenfurnier und ein Deckfurnier unter Ausübung eines Drucks von mehr als 200 N/cm2 bei einer Temperatur von mehr als 120 °C in einer Formpresse unter Bildung eines Rohformteils miteinander verleimt werden, wobei zuvor die Deckfurniere und gegebenenfalls Zwischenfurniere in einer wässrigen Färbeflotte unter Über- druck bei einer Temperatur von 105 °C bis 115 °C durchgefärbt und sodann getrocknet werden, und wobei das Rohformteil an seiner freien Oberfläche lackiert wird.

Bei der Herstellung von furnierten Formpreßteilen dieser Art werden übli- cherweise weniger wertvolle Hölzer mit einem Deckfurnier aus Edelholz ver- sehen. Um auch bei relativ geringen Furnierqualitäten einen hohen Quali- tätsstandard bei den fertigen Formpreßteilen zu erfüllen, ist es bekannt (DE-C 4206021), daß die Deckfurniere und gegebenenfalls die Zwischenfur- niere chargenweise in einer wässrigen Färbeflotte durchgefärbt und an- schließend getrocknet werden, und daß die auf diese Weise vorbehandelten Deckfurniere sowie die Zwischenfurniere in der Formpresse miteinander ver- bunden werden. Bei dem bekannten Verfahren enthält die Färbeflotte zu- sätzlich ein wasserlösliches oder in Wasser dispergierbares, bei Temperatu- ren oberhalb 115°C vollständig aktivierbares Bindemittelharz, mit welchem die Furniere beim Färbevorgang behandelt werden. Die Behandlung der Deck-und Zwischenfurniere mit dem Bindemittel hat dort die Aufgabe, die Farbstoffe zu fixieren und im Holz zu verankern, die Farbechtheit und Was- serfestigkeit zu verbessern und das Holz zu verfestigen. Beim Färbeprozeß und beim anschließenden Lagern härtet das Bindemittel noch nicht vollstän-

dig aus. Die endgültige Aushärtung erfolgt vielmehr erst unter der Einwirkung von Temperatur und Druck im Zuge der Formverpreßung.

Bei der Anwendung des bekannten Verfahrens haben sich immer wieder Schwierigkeiten dahingehend ergeben, den Bindemitteizusatz in der Färbe- flotte zu halten. Es treten oft Ausfällungen auf, die vor allem auf Temperatur- reaktionen in den verwendeten Bindemitteln zurückzuführen sind. Weiter war es bisher notwendig, die Furniere durch die Zwischenlage von trockenen Leimfolien miteinander zu verbinden, da sich die Furniere, insbesondere die Deckfurniere bei der einseitigen Beschichtung mit einem Naßleim durch die Feuchtigkeitsaufnahme rollen und verformen.

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren der eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß die Furniervorbehandlung vereinfacht, die Furnierstabilisierung verbessert und der Formpreßvorgang erleichtert wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprü- chen.

Der erfindungsgemäßen Lösung liegt vor allem der Gedanke zugrunde, daß das beim bekannten Verfahren problematische Bindemittel in der Färbeflotte entbehrlich ist, wenn die durchgefärbten Deckfurniere nachträglich mit einem geeigneten Imprägniermittel behandelt werden, das zu einer Farbstabilisie- rung und zu einer mechanischen Stabilisierung der Deckfurniere führt. Um dies zu erreichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß auf das durchgefärbte Deckfurnier einseitig eine zusammenhängende Schicht aus einem viskosen, aushärtbaren Imprägniermittel aufgetragen wird, daß die Imprägniermittelschicht anschließend unter Beibehaltung ihrer Biegsamkeit

vorgehärtet wird, und daß die Imprägniermittelschicht beim Formpreßvor- gang unter erhöhter Temperatur endgehärtet wird.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Imprä- gniermittel schichtbildend auf die Oberfläche des durchgefärbten Deckfur- niers vorzugsweise in einer Menge von 30 bis 60 g/m2 aufgewalzt wird und daß es durch UV-Lichtbestrahlung vorgehärtet wird. Das Deckfurnier mit der vorgehärteten Imprägniermittelschicht ist nach wie vor biegsam, so daß es einem Formpreßvorgang unterzogen werden kann. Erst beim Formpreßvor- gang wird das Imprägniermittel durch einen bei Temperaturen oberhalb 120 °C aktivierbaren Härter vollständig ausgehärtet.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn als Imprägniermittel eine Mischung verwendet wird, die 70 bis 95 Gewichtsprozent einer Mischung aus ungesättigten Poly- esterharzen mit verschiedenen Molekulargewichten, 2 bis 8 Gewichtsprozent eines Photoinitiators 0,1 bis 2 Gewichtsprozent eines organischen Peroxids 0,1 bis 3 Gewichtsprozent eines Thixotropiermittels und einen Rest Additive enthält.

Vorteilhafterweise werden Polyesterharze auf der Basis von Allylether ver- wendet.

Als Photoinitiator kann ein UV-Initiator verwendet werden, insbesondere aus der Gruppe von Acylphosphinoxiden, Ketalen, Hydroxiketonen, Aminoketo- nen oder Gemischen derselben.

Als Thixotropiermittel wird vorteilhafterweise Si02 verwendet.

Um die Färbemöglichkeiten zu verbessern und auch auf Modetrends bei der Farbgebung besser eingehen zu können, können die Deckfurniere vor dem Färbevorgang in einer wässrigen, wahlweise oxidativen oder reduktiven Bleichflotte, vorzugsweise unter Überdruck bei einer Temperatur von 105 °C bis 115 °C gebleicht werden. Die Bleichintensität kann dabei nach Maßgabe der gewünschten Endfarbe gesteuert werden, und zwar über das verwen- dete Bleichmittel und Bleichverfahren (oxidativ oder reduktiv). Als Bleichmit- tel in der wässrigen Bleichflotte kommt Wasserstoffperoxid in einer Konzen- tration von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent in Betracht. Weiter können auch Natri- um-oder Kaliumhypochlorit, Natriumperoxid oder Natriumbisulfit zum Einsatz kommen, und zwar abhängig davon, welches Furnierholz vorliegt, welche Bleichwirkung und welcher nachfolgende Färbefarbton erzielt werden soll.

Bei den Zwischenfurnieren ist eine Bleichung vor dem Durchfärben grund- sätzlich nicht erforderlich, da es hierbei nicht auf helle Farben oder Licht- echtheit ankommt. Die Zwischenfurniere werden vielmehr mit einem dunklen, vorzugsweise schwarzen Farbstoff durchgefärbt, damit bei Kantenanschnit- ten oder Fensterausschnitten ein farbiges Nachlackieren entfällt.

Die Deckfurniere werden durch die mechanische Imprägnierschicht mecha- nisch so stabilisiert, daß sie ohne die Gefahr einer Verformung auf ihrer der Imprägnierschicht gegenüberliegenden Seite mit einer Naßleimschicht ver- sehen werden können. Auch die dickeren Zwischenfurniere können einseitig mit einer Naßleimschicht versehen werden. Die Naßleimschicht wird dabei zweckmäßig auf die Furnieroberfläche in einer Menge von 30 bis 40 g/m2

aufgewalzt und anschließend bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Tempe- ratur bis 40 °C getrocknet. Die Naßleimschicht ist so gewählt, daß sie im Zu- ge des Formpreßvorgangs bei einer Temperatur oberhalb 70 °C aufschmilzt und bei einer Temperatur oberhalb 120 °C aktivierbar ist. Vorteilhafterweise wird ein Naßleim verwendet, der mindestens eine Verbindung aus der Grup- pe wärmereaktiver Polyacrylate, Vinylharze oder Polyurethankombinationen enthält. Um im Crash-Falle ein Splittern des Formpreßteils zu vermeiden, wird vor dem Formpreßvorgang mindestens eine Metallfolie, vorzugsweise aus Aluminium zwischen zwei benachbarte Furniere eingelegt und beim Formpreßvorgang mit diesen verleimt. Um eine ausreichende Haftung der Furnierteile an den Metallfolien zu gewährleisten, enthält das Naßleimge- misch weitere Zusätze auf der Basis Phenolharze oder Resorzinharz.

Um die Deckfurniere beim Preßvorgang und beim Transport an ihrer Ober- fläche zu schützen, werden sie auf der Seite der Imprägnierschicht mit einer ablösbaren Schutzfolie vorzugsweise aus Polypropylen versehen, die nach dem Formpreßvorgang abgenommen werden kann.

Die Imprägnierschicht ersetzt an dem fertigen Formpreßteil die sonst übliche Grundierung, so daß das Formpreßteil gegebenenfalls nach einer vorherigen Retusche auf der Seite seiner Imprägnierschicht mit mindestens einer Lack- schicht versehen werden kann.

Ausführungsbeispiele : Beispiel 1 : Bleichen In einem Autoklav wird eine wässrige Bleichlösung mit 30g/l 35-% igem Wasserstoffperoxid angesetzt. Diese Bleichlösung wird zunächst auf 80 bis 90 °C aufgeheizt. Sodann wird eine Charge aus etwa 40 Edelholzfurnieren so in den Autoklav eingeführt, daß die Furniere vollständig von der Bleichlö-

sung umspült werden. Nach Schließen des Autoklaven wird die Bleichlösung auf 105°C erhitzt und ca. 1 Stunde lang unter entsprechendem Überdruck auf dieser Temperatur gehalten. Nach dem anschließenden Abkühlen der Bleichlösung auf eine Temperatur unter 100 °C und Entlüften des Autokla- ven werden die Edelholzfurniere entnommen und getrocknet.

Beispiel 2 : Färben der Deckfurniere 8 kg aus einer kommerziell erhältlichen wasserlöslichen Beize (Positiv- Effekt-Beize) werden in 100 1 Wasser einer Temperatur von 80 °C zusam- men mit Additiven bis zur vollständigen Auflösung eingerührt. Die dabei ent- stehende Färbeflotte wird in einen Autoklaven gefüllt. In diese Färbeflotte wird eine Charge aus etwa 40 gebleichten Edelholzfurnieren so eingetaucht, daß die Furniere vollständig von der Färbeflotte umspült werden.

Bei geschlossenem Autoklav wird die Färbeflotte anschließend auf 105°C erhitzt und ca. 1 Stunde lang unter entsprechendem Überdruck auf dieser Temperatur gehalten. Dabei werden die Edelholzfurniere gleichmäßig durch- gefärbt. Nach dem Abkühlen und Entiüften des Autoklaven werden die durchgefärbten Furniere aus der Färbeflotte entnommen und getrocknet.

Beispiel 3 : Imprägnieren der Deckfurniere Die durchgefärbten Edelholzfurniere werden über ein umlaufendes Förder- band einer Walzengruppe zugeführt, über deren Walzenspalt ein zähfließen- des Bindemittel auf die eine Breitseitenfläche der vorbeilaufenden Deckfur- niere in einer Menge von 40 bis 60 g/m2 aufgetragen wird. Das Imprägnier- mittel enthält dabei ein Gemisch aus 85 Gewichtsprozent Polyesterharze mit verschiedenen Molekulargewichten auf der Basis Alylether, 1% Siliciumdi- oxid als Thixotropiermittel, 4 Gewichtsprozent Acylphosphinoxid als UV-

Initiator sowie etwa 1 Gewichtsprozent eines organischen Peroxids für die Nachhärtung sowie einen Rest Additive.

Im Anschluß an die Walzimprägnierung werden die Deckfurniere über ein Förderband an einer UV-Lampe vorbeigeführt, wodurch es über den UV- Initiator zu einer Vorhärtung des Imprägniermittels kommt. Aufgrund der Vorhärtung bleibt die Biegsamkeit der Deckfurniere für den späteren Form- preßvorgang erhalten. Sie sind trocken und daher stapelbar.

Beispiel 4 : Färben der Zwischenfurniere Unbehandelte Furniere aus Rotbuche werden mit schwarzem Farbstoff (reaktiver Azo-Metallkomplexfarbstoff) sowie einem Bindemittel auf Harn- stoffharzbasis in einem Autoklaven auf 105 °C erhitzt und ca. 1 Stunde lang unter entsprechendem Überdruck auf dieser Temperatur gehalten. Die durchgefärbten Furniere werden nach Abkühlen und Entlüften des Autokla- ven entnommen und getrocknet.

Beispiel 5 : Beleimen Die Deckfurniere werden über ein Förderband einer Walzengruppe zugelei- tet, über die sie auf ihrer der Imprägnierschicht gegenüberliegenden Seite mit einer Naßleimschicht auf der Basis wärmereaktiver Polyacrylate, Vinyl- harze oder Polyurethankombinationen in einer Menge von 30 bis 40 g/m2 versehen werden. Ebenso wird auf eine der Breitseitenfläche der Zwischen- furniere im Durchlauf eine Naßleimschicht aufgewalzt. Die Naßfeimschicht auf den Furnieren wird bei einer erhöhten Temperatur bis 40 °C getrocknet, so daß Furniere stapelbar sind.

Beispiel 6 : Formpressen Ein plattenförmiger Träger aus Aluminiumblech, Kunststoff oder Schichtholz, eine Gruppe von schwarz eingefärbten Zwischenfurnieren aus Rotbuche und ein in Holzfarbe eingefärbtes Edelholzfurnier werden nach entsprechendem Zuschnitt über Kreuz unter Zwischenlage mindestens einer Aluminiumfolie übereinander gelegt, mit einer Schutzfolie aus temperaturbeständigem Kunststoff versehen und in einer Formpresse bei einer Temperatur von ca.

150 °C und einem Preßdruck von 300 N/cm verformt. Der Preßdruck und die Temperatur werden 3 Minuten lang aufrechterhalten. Dabei werden die Leimschichten auf den Furnieren ausgehärtet. Außerdem kommt es zu einer Nachhärtung der Imprägnierschicht ausgelöst über das organische Peroxid.

Anschließend wird die Schutzschicht von der Furnieroberfläche abgezogen.

Weiter wird die Furnieroberfläche des so hergestellten Rohformteils gekittet, geschliffen und mit mehreren Lackschichten beispielsweise auf Polyesterba- sis versehen.

Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten : Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von furnierten Formpreßteilen, bei welchem ein vorzugsweise aus Aluminium bestehender Träger, mindestens ein Zwi- schenfurnier und ein Deckfurnier unter Ausübung eines Drucks von mehr als 200 N/cm2 bei einer Temperatur von mehr als 120 °C in einer Formpresse unter Bildung eines Rohformteils miteinander verleimt werden. Die Deckfur- niere und gegebenenfalls die Zwischenfurniere werden vor dem Formpreß- vorgang in einer wässrigen Färbeflotte unter Überdruck bei einer Temperatur von 105 bis 115 °C durchgefärbt und sodann getrocknet, während das ferti- ge Rohformteil an seiner Oberfläche lackiert wird. Die Herstellung der Form- preßteile wird wesentlich vereinfacht, wenn auf die durchgefärbten Deckfur- niere einseitig eine zusammenhängende Schicht aus einem pastösen, aus- härtbaren Imprägniermittel aufgetragen wird und wenn die Imprägniermittel- schicht anschließend unter Beibehaltung einer Biegsamkeit vorgehärtet wird.

Eine Nachhärtung der Imprägniermittelschicht erfolgt beim Formpreßvorgang unter erhöhter Temperatur. Durch die Imprägniermittelschicht werden die Deckfurniere mechanisch und in ihrer Farbbeständigkeit stabilisiert.