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Title:
METHOD FOR PRODUCING VINYL PHOSPHONIC ACID COMPOUNDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/067259
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing vinyl phosphonic acid compounds of general formula (I) in which R?1¿ and R?2¿ are H, C¿1?-C¿16?-alkyl-, C¿6?-C¿12?-aryl-, C¿7?-C¿12?-alkaryl or C¿7?-C¿12?-aralkyl radicals independently, whereby the organic radicals can be substituted by one or more halogen atoms, hydroxyl groups, acyl groups, or acetoxy groups. The inventive compounds are produced by reacting phosphorous acid compounds of general formula (II) with acetylene in the presence of Pd(0) complexes or corresponding Pt complexes which are used as catalysts.

Inventors:
BECKER HEIKE (DE)
HENKELMANN JOCHEM (DE)
BOETTCHER ARND (DE)
PREISS THOMAS (DE)
SLANY MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/004365
Publication Date:
December 29, 1999
Filing Date:
June 23, 1999
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
BECKER HEIKE (DE)
HENKELMANN JOCHEM (DE)
BOETTCHER ARND (DE)
PREISS THOMAS (DE)
SLANY MICHAEL (DE)
International Classes:
C07F9/48; C07F9/38; C07F9/40; (IPC1-7): C07F9/40; C07F9/38
Domestic Patent References:
WO1998046613A11998-10-22
Foreign References:
US5693826A1997-12-02
US3673285A1972-06-27
EP0794190A11997-09-10
Attorney, Agent or Firm:
Isenbruck, Günter (Pagenberg Dost, Altenbur, Geissler Isenbruck Theodor-Heuss-Anlage 12 Mannheim, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. l.
2. Verfahren zur Herstellung von VinylphosphonsåureVerbindungen der allgemeinen Formel (I), in der Rl und R2 unabhängig H, C116Alkyl, C612Aryl, C712Alkaryl oder C712Aralkylreste sind, wobei die organischen Reste durch ein oder mehrere Halogenatome, Hydroxyl, Acyloder Acetoxygruppen substituiert sein können, durch Umsetzung von PhosphorigsäureVerbindungen der allgemeinen Formel (II), in der R'und R2die vorstehende Bedeutung haben, mit Acetylen in Gegenwart von Pd (0)Komplexen oder entsprechenden Pt Komplexen, die zweizähnige Liganden der allgemeinen Formel R2PXPR2 mit X Ferrocenylen, Cl 6Alkylen, gegebenenfalls unterbrochen durch 0, S oder NR"mit R"Wasserstoff, C16Alkyl, C612Aryl, C713Alkaryl, C713Aralkyl,C58Cycloalkyl, R jeweils unabhängig voneinander C12Alkyl, C62Aryl, C58Cyclo alkyl, C7, 3Aralkyl, C713Alkaryl, C716Alkoxyaryl, wobei auch beide R an einem Phosphoratom Cs8Alkylen oder C6 l0Cy cloalkylen bilden können, aufweisen, als Katalysator.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 und R2 unabhängig lineare C116Alkylreste sind.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Umsetzung die Estergruppen gespalten werden, wobei Vinylphosphonsäure, R'OH und R2OH erhalten werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pd (0)Komplex als Katalysator eingesetzt wird, bei dem im zweizähnigen Liganden X Ferrocenylen, lineares endständiges C14Alkylen oder CH2NR" CH2 mit R"=Phenyl oder Cyclohexyl bedeutet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pd (0)Komplex als Katalysator eingesetzt wird, in dem in den zweizähnigen Liganden R jeweils unabhängig voneinander Phenyl, C6 8 Cycloalkyl bedeutet oder beide R an einem Phosphoratom Cyclooctylen bedeuten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Pd (0)Komplex in situ aus einem PdKomplexvorläufer und den zweizähnigen Liganden gebildet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, das eines oder mehrere der nachstehenden Merkmale aufweist : Vorliegen eines inerten Lösungsmittels Druck 1 bis 20 bar eingesetzte Katalysatormenge 0,01 bis 10 mol%, bezogen auf die Menge der eingesetzten PhosphorigsäureVerbindungen kontinuierliche Verfahrensführung.
9. Verwendung von Pd (0)Komplexen, wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 6 definiert sind, oder entsprechenden PtKomplexen, bei der Herstellung von VinylphosphonsäureVerbindungen.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Vinylphosphonsäure-Verbindungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Vinyl- phosphonsäure-Verbindungen unter Verwendung bestimmter Katalysatoren, sowie die Verwendung derartiger Katalysatoren für das Herstellungsverfahren.

Vinylphosphonsäure-Verbindungen, insbesondere Vinylphosphonsäuredialkyl- ester sind als Vorprodukte für die Herstellung von Vinylphosphonsäure sowie als Monomere zur Copolymerisation für die Herstellung von Klebstoffen oder flammfesten Kunststoffen von Bedeutung.

Zu ihrer Herstellung sind unterschiedliche Verfahren bekannt. In dem in der DE-C- 21 32 962 beschriebenen Verfahren werden Ethylenoxid mit Phosphortrichlorid zu 2-Chlorethanphosphonsäuredichlorid und diese Verbindung zu 2- Chlorethanphosphonsäure-bis-2-chlorethylester umgesetzt. Die so erhaltene Verbindung wird sodann in Gegenwart eines Katalysators mit Phosgen umgesetzt. Als Katalysator kommen Amine, heterocyclische Stickstoffverbindungen, wie auch tertiäre Phosphine zum Einsatz.

In der DE-A-30 01 894 ist ein Verfahren zur Herstellung von Vinylphos- phonsäurederivaten beschrieben, bei dem 2-Acetoxyethanphosphonsäuredialkyl- ester in Gegenwart saurer oder basischer Katalysatoren gespalten werden.

Als basische Katalysatoren werden tertiäre Amine und Phosphine, wie auch Ammoniumsalze oder Phosphoniumsalze neben heterocyclischen Verbindungen und Säureamiden vorgeschlagen. Nachteil des Verfahrens ist die Bildung eines Gemisches von Vinylphosphonsäurederivaten. Der Anteil an Vinylphos- phonsäuredialkylestem beträgt maximal 23 %.

Eine verbesserte Variante dieses Verfahrens gemäß DE-A-31 20 437 beinhaltet nach einer Destillation die Umsetzung des im Destillationssumpf anfallenden Produktgemisches mit Carbonsäureorthoestem zu Vinylphosphonsäu- redialkylestern.

Gemäß EP-A-0 722 948 wird 2-Acetoxyethanphosphonsäuredimethylester in der Gasphase thermisch in Essigsäure und Vinylphosphonsäuredimethylester gespalten.

Dabei wird kein Katalysator verwendet.

Nachteile der vorstehenden Verfahren sind die Bildung von Produktgemischen, aufwendige, mehrstufige Syntheseverfahren, der erforderliche Einsatz hoher Umsetzungstemperaturen und der Einsatz chlorierter Ausgangsverbindungen.

Insbesondere der große Nebenproduktanteil verschlechtert die Verfahrensökonomie beträchtlich.

Vorteilhaft zur Synthese von Vinylphosphonsäure-Verbindungen ist eine einfache Additionsreaktion, die in hohen Ausbeuten zum gewünschten Produkt fart. Ein Beispiel flir eine solche Umsetzung ist die Addition von Dialkylphosphiten an Acetylen. In der US 3,673,285 ist die Addition von Alkinen an Diethylphosphit bei Temperaturen von 130 bis 200°C in Gegenwart von Nickel-Phosphinkomplexen beschrieben. Bei der Addition von Acetylen wird der entsprechende Vinylphosphonsäurediethylester in einer Ausbeute von 30 % erhalten. Nachteil dieses Verfahrens ist neben der geringen Ausbeute die Neigung der Phosphorigsäureester zur Zersetzung in stark exothermer Reaktion schon bei Temperaturen um 130°C.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Vinylphosphonsäureverbindungen, das die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet und die gewünschten Produkte aus Acetylen und Phosphorigsäureverbindungen mit hoher Selektivität und Ausbeute unter milden Bedingungen zugänglich macht.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Vinyl- phosphonsäure-Verbindungen der allgemeinen Formel (I),

in der Rl und R2 unabhängig H, CI-16-Alkyl-, C6-12-ArYl-, C7-12-Alkaryl-oder C7-12- Aralkylreste sind, wobei die organischen Reste durch ein oder mehrere Halogenatome, Hydroxyl-, Acyl-oder Acetoxygruppen substituiert sein können, durch Umsetzung von Phosphorigsäure-Verbindungen der allgemeinen Formel (II), in der R'und R2die vorstehende Bedeutung haben, mit Acetylen in Gegenwart von Pd (0)-Komplexen oder entsprechenden Pt-Komplexen, die zweizähnige Liganden der allgemeinen Formel R2P-X-PR2 mit X Ferrocenylen, C,. 6-Alkylen, gegebenenfalls unterbrochen durch O, S oder NR"mit R"Wasserstoff, C1-6-Alkyl, C6-12-Aryl, C7-13-Alkaryl, C7- 13-Aralkyl, C5 8-Cycloalkyl, R jeweils C1-12-Alkyl,C6-12-Aryl,C5-8-Cycloalkyl,voneinander C7-13-Aralkyl, C7-13-Alkaryl, C7-16-Alkoxyaryl, wobei auch beide R an einem Phosphoratom C6-10-Cycloalkylenbildenoder können, aufweisen, als Katalysator.

Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß die Umsetzung von Acetylen mit Phosphorigsäureverbindungen, insbesondere Vinylphosphonsäuredialkylphosphiten

mit hoher Selektivität und Ausbeute durch Verwendung einer katalytischen Menge eines Palladium-oder Platinkomplexes, vorzugsweise Palladiumkomplexes, insbesondere in homogener Phase, möglich ist. Ähnliche Palladiumkomplexe sind in der prioritätsälteren, nicht vorveröffentlichten DE-A-197 15 667 für diese Umsetzung beschrieben.

Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß sich Acetylen unter sehr milden Bedingungen mit sehr hoher Selektivität unter Verwendung eines Palladium- katalysators direkt zu Vinylphosphonsäure-Verbindungen, insbesondere Vinyl- phosphonsäuredialkylestem umsetzen läßt, ohne daß es zu einer Dimerisierung, Oligomerisierung oder Polymerisation von Acetylen kommt oder eine doppelte Umsetzung zu einem Tetraalkylethylendiphosphonat erfolgt.

In den zur Umsetzung eingesetzten Phosphorigsäure-Verbindungen der all- gemeinen Formel (II) sind R1 und R2 unabhängig H, C1-16-Alkyl-, C6-12-Aryl-, C7- 12-Alkaryl-oder C7 l2-Aralkylreste, wobei die organischen Reste durch ein oder mehrere Halogenatome, Hydroxyl-, Acyl-oder Acetoxygruppen substituiert sein können. Vorzugsweise sind Rl und R2 unabhängig lineare C1-12-Alkyl-, Phenyl-, Phenyl(C1-6)-alkylreste.BesondersbevorzugtsingR1und(C16-Alky l)phenyl-oder R2 unabhängig lineare Cl 6-Alkylreste, insbesondere Methylreste, d. h. es wird durch Umsetzung von Dimethylphosphit mit Acetylen Vinylphosphonsäuredimethylester erhalten. Vorzugsweise sind die Reste Rl und R2 nicht substituiert.

Sind die Reste R'und R 2 von Wasserstoff verschieden, so handelt es sich bei den eingesetzten Verbindungen um Phosphorigsäurediester. Ihre Umsetzung führt zu Vinylphosphonsäurediestem der allgemeinen Formel (I). Nach dieser Umsetzung können die Estergruppen gespalten werden, wobei Vinylphosphonsäure, R'OH und R2OH erhalten werden.

Die Umsetzung der Phosphorigsäure-Verbindungen zu den Vinylphosphonsäure- Verbindungen erfolgt in Gegenwart mindestens eines Pd (0)-Komplexes oder entsprechenden Pt-Komplexes, vorzugsweise jedoch Pd-Komplexes als Kataly- sator. Dabei liegt der Katalysator in der Regel in homogener Phase vor.

Die Komplexe weisen die vorstehend aufgeführten zweizähnigen Liganden auf.

Vorzugsweise ist X Ferrocenylen, lineares endständit, es Cl 4-Alkylen oder CH2- NR"-CH2 mit R"= Phenyl oder Cyclohexyl.

Bevorzugt ist R jeweils unabhängig voneinander Phenyl, C68-Cycloalkyl, oder beide R an einem Phosphoratom bedeuten Cyclooctylen.

Die Herstellung der Komplexe erfolgt vorzugsweise in situ aus einem Pd- Komplexvorläufer und den zweizähnigen Liganden. Als Komplexvorstufe eignet sich beispielsweise Palladium-bis (dibenzylidenaceton).

Bevorzugte Katalysatoren werden aus Palladium (0)-Komplexen wie Palladium-bis- (dibenzylidenaceton) (Pd2 (dba) 3) und zweizähnigen Liganden hergestellt, wie Bis (diphenylphosphino) ferrocen, Bis-N- (diphenylphosphinomethan)-N-phenylamin, 1,2-Bis (cyclooctylenphosphino) ethan, Bis-N- (dicyclohexylphosphinomethan)-N- phenylamin, Bis (dicyclohexyl) phosphinomethan und Bis (dicyclohex- yl) phosphinoethan. Dabei beträgt das Verhältnis von Pd zu Ligand im allgemeinen 1 : 0,5 bis 1 : 4. Nachstehend sind Strukturformeln bevorzugter Liganden angegeben, wobei n vorzugsweise den Wert oder 3 hat und R die vorstehend angegebene Bedeutung hat : Die erfindungsgemäß eingesetzten Katalysatoren werden üblicherweise in einer Menge von 0,01 bis 10 mol-%, vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 3 mol-%, besonders bevorzugt 1 bis 2 mol-%, bezogen auf die Menge der zu vinylierenden Phosphorigsäure-Verbindungen, insbesondere Dialkylphosphite, eingesetzt.

Die Reaktionstemperatur bei der Umsetzung beträgt in der Regel 20 bis 130°C, vorzugsweise 50 bis 120°C, besonders bevorzugt 80 bis 110°C.

Die Umsetzung kann dabei lösungsmittelfrei oder in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt werden. Beispiele verwendbarer inerter Lösungs- mittel sind cyclische Ether, wie THF, langkettige Ether, wie Triethylen- glykoldimethylether oder Tetraethylenglykoldimethylether.

Die Umsetzung erfolgt unter Normaldruck oder erhöhtem Druck, vorzugsweise bei 1 bis 20, besonders bevorzugt 1 bis 6 bar, insbesondere Umgebungsdruck (absolut). Dabei werden vorzugsweise die Phosphorigsäure-Verbindung der allgemeinen Formel (II) und der Katalysator vorgelegt und Acetylen eingeleitet.

Nach Beendigung der Umsetzung kann das Produkt durch Destillation abgetrennt werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich ausgeführt werden.

Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der vorstehend beschriebenen Katalysatoren bei der Herstellung von Vinylphosphonsäure-Verbindungen, insbesondere Vinylphosphonsäureestern, speziell Vinylphosphonsäuredialkylestern.

Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.

Beispiel 1 : In einer 50 ml fassenden Rührapparatur wurden 5.88 g Dimethylphosphit in 35 ml Tetraethylenglykoldimethylether gelöst, und es wurde mit Argon entgast. Nach Zugabe von 0,5 g Palladiumdibenzylidenaceton (Pd (dba) 3) und 1,21 g 1,1'- Bis (diphenylphophino) ferrocen wurde Acetylen eingeleitet (61/h) und 6 h auf 100° C erhitzt. Zu diesem Zeitpunkt war der Umsatz vollständig (GC). Destillativ wurden 96% Dimethylphosphit isoliert.

Beispiel 2 :

In einem 250 ml fassenden Kolben mit Innenthermometer, Rückflußkühler und Gaseinleitungsrohr wurden 5 ml Dimethylphosphit in 35 ml Tetraethy- lenglykoldimethylether gelöst und mit Argon entgast. Nach Zugabe von 0,75 g Palladiumdibenzylidenaceton (Pd2 (dba) 3) und 1,5 mg N-Phenyl-N-bis (diphe- nylphosphinomethyl) amin wurde mit Acetylen (6 l/h) begast und für 6 h auf 1000C erhitzt. Nach destillativer Aufarbeitung wurden 94% des Vinyldimethylphosphites isoliert.