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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A WATCH GLASS HAVING AT LEAST ONE GEMSTONE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/146204
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a watch glass, in which at least one diamond or jewel, or other gemstone (5) is embedded, the method comprising the steps of providing a carrier glass (2), providing a cover glass (3), introducing at least one recess (4) into the carrier glass (2), providing at least one diamond, jewel, or other gemstone (5), inserting the at least one diamond, jewel, or gemstone (5) into the at least one recess (4) of the carrier glass (2), placing the cover glass (3) on the carrier glass (2), and connecting the cover glass (3) to the carrier glass (2) such that an airtight connection point between the cover glass (3) and the carrier glass (2) is formed, which is subject to a suction cup effect. The invention further relates to a watch glass that is produced according to the method of the invention. The invention further relates to a watch having a watch glass according to the invention.

Inventors:
BONKE MICHAEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2015/064839
Publication Date:
September 22, 2016
Filing Date:
June 30, 2015
Export Citation:
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Assignee:
LEVITATION AG (CH)
International Classes:
G04B39/00; G04B19/18; G04B45/00
Foreign References:
CH670185A1989-05-31
EP0098240A11984-01-11
EP1347349A22003-09-24
AT508838A12011-04-15
FR1277762A1961-12-01
FR2646759A11990-11-16
DE9218539U11994-08-25
EP1347349A22003-09-24
Attorney, Agent or Firm:
HOEFER & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases, in welchem mindestens ein Diamant oder Edelstein oder sonstiger Schmuckstein (5) eingebettet ist, umfassend die folgenden Schritte:

Bereitstellen eines Trägerglases (2),

Bereitstellen eines Deckglases (3),

Einbringen von mindestens einer Ausnehmung (4) in das Trägerglas (2), Bereitstellen von mindestens einem Diamanten, Edelstein oder sonstigen Schmuckstein (5),

- Einsetzen des mindestens einen Diamanten, Edelsteins oder Schmucksteins (5) in die mindestens eine Ausnehmung (4) des Trägerglases (2),

- Auflegen des Deckglases (3) auf das Trägerglas (2), und

- Verbinden des Deckglases (3) mit dem Trägerglas (2) derart, dass eine luftdichte Verbindungstelle zwischen dem Deckglas (3) und dem Trägerglas (2) entsteht, welche einem Saugnapfeffekt unterliegt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die luftdichte Verbindungsstelle durch das Aufbringen eines Vakuums auf die gesamte Anordnung aus dem Trägerglas (2) und dem Deckglas (3) mittels einer Vakuumkammer oder eines Vakuumofens, und das nachfolgende Entfernen der gesamten Anordnung aus der Vakuumkammer oder dem Vakuumofen erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 2, umfassend ferner den Schritt des Erhitzens der gesamten Anordnung gleichzeitig mit oder nach dem Aufbringen des Vakuums.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine maximale Erhitzungstemperatur kleiner oder gleich 730°C, bevorzugt 700°C und eine maximale Erhitzungsdauer kleiner 30 min, bevorzugt 20 min, sind.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Erhitzungstemperatur innerhalb von 45 min bis 60 min erreicht wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die luftdichte Verbindungsstelle zwischen dem Deckglas (3) und dem Trägerglas (2) durch das Einbringen einer Zwischenschicht (6) zwischen das Trägerglas (2) und das Deckglas (3) vor dem Auflegen des Deckglases (3) auf das Trägerglas (2) und das Zusammendrücken der gesamten Anordnung aus dem Trägerglas (2) und dem Deckglas (3) erfolgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (6) eine organische oder anorganische Verbindungs- oder Klebemasse oder Adhäsionsschicht oder eine elastische Folie umfasst.

8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenschicht (6) über eine gesamte gemeinsame Kontaktfläche zwischen das Trägerglas (2) und das Deckglas (3) eingebracht wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine maximale Erhitzungstemperatur kleiner oder gleich 100°C, bevorzugt 60°C ist.

10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Trägerglas (2) zugewandte Fläche des Deckglases (3) und eine dem Deckglas (3) zugewandte Fläche des Trägerglases (2) gleich und komplementär gewölbt werden.

1 1. Uhrglas, umfassend:

- ein Trägerglas (2), welches mit mindestens einer Ausnehmung (4) versehen ist,

- ein Deckglas (3), mit mindestens einem Diamanten, Edelstein oder sonstigen Schmuckstein, welcher in der mindestens einen Ausnehmung (4) eingesetzt ist,

- wobei das Deckglas auf dem Trägerglas (2) aufgelegt und mit dem Trägerglas (2) derart verbunden ist, dass eine luftdichte Verbindungsstelle zwischen dem Deckglas (3) und dem Trägerglas (2) vorhanden ist, welche einem Saugnapfeffekt unterliegt.

12. Uhrglas, dadurch gekennzeichnet, dass dieses nach einem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 1 1 hergestellt ist.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases mit mindestens einem Schmuckstein Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases, in welchem mindestens ein Diamant oder Edelstein oder sonstiger Schmuckstein eingebettet ist. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein derartiges Uhrglas.

Verfahren zum Herstellen von Uhrgläsern mit in Ausnehmungen eingesetzten Schmuck- bzw. Edelsteinen sind hinlänglich bekannt. So werden z.B. in einem solchen Verfahren aus der EP 1 347 349 A2 zwei Gläser über deren Schmelzpunkt erhitzt und somit zusammenverschmolzen. Dieses Verfahren birgt allerdings den Nachteil, dass sich die Form der Ausnehmungen durch das Erhitzen der Gläser verändern kann. Dadurch neigen oder verschieben sich die Steine in den Ausnehmungen. Dies hat zur Folge, dass die Steine ihre klare und eindeutige Ausrichtung und Position verlieren, was die optische Wirkung des Uhrglases beeinträchtigt. Auch durch nur eine geringe Neigung oder Verschiebung eines oder einiger Steine kann das schöne, schlichte und homogene Bild eines Uhrglases mit mehreren Edelsteinen zerstört werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases, in welchem mindestens ein Diamant oder Edelstein oder sonstiger Schmuckstein eingebettet ist, vorzuschlagen, durch welches eine feste Verbindung zwischen zwei Gläsern ermöglicht wird, ohne die optische Wirkung der Steine und des Uhrglases zu beschädigen.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch ein Verfahren zum Herstellen eines Uhrglases, in welchem mindestens ein Diamant oder Edelstein oder sonstiger Schmuckstein eingebettet ist, welches die Schritte des Bereitstellens eines Trägerglases, des Bereitstellen eines Deckglases, des Einbringens von mindestens einer Ausnehmung in das Trägerglas, des Bereitstellens von mindestens einem Diamanten, Edelstein oder sonstigem Schmuckstein, des Einsetzens des mindestens einen Diamanten, Edelsteins oder Schmucksteins in die mindestens eine Ausnehmung des Trägerglases, des Auflegens des Deckglases auf das Trägerglas, und des Verbindens des Deckglases mit dem Trägerglas derart, dass eine luftdichte Verbindungstelle zwischen dem Deckglas und den Trägerglas entsteht, welche einem Saugnapfeffekt unterliegt. Unter Saugnapfeffekt ist der Effekt zu verstehen, welcher bei zwei Flächen entsteht und einen Unterdruck erzeugen würde, wenn man versuchen würde, die eine Fläche von der anderen Fläche abzutrennen. Durch die luftdichte Verbindungsstelle und den Saugnapfeffekt wird sichergestellt, dass das Deckglas und das Trägerglas stabil und blasenfrei miteinander verbunden bleiben. Somit bleibt die Ausrichtung des Schmucksteins in der Ausnehmung unverändert, was ein hochwertiges ästhetisches Erscheinungsbild, insbesondere ein einheitliches und harmonisches Erscheinungsbild eines Uhrglases mit einer Vielzahl von Schmucksteinen, bewirkt.

Der Begriff des Trägerglases bezeichnet hierbei das Glas, welches die Schmucksteine trägt, unabhängig von der Anordnung des Glases im Uhrglas. So ist z.B. bei einem Uhrglas mit einem oberen und einem unteren Glas, welches Schmucksteine aufweist, die im oberen Glas angeordnet sind, das obere Glas als Trägerglas und das untere Glas als Deckglas zu verstehen.

Vorzugsweise kann das Deckglas erfindungsgemäß mindestens eine Ausnehmung aufweisen.

Im Rahmen der Erfindung kann das Deckglas mindestens eine mit der mindestens einen Ausnehmung des Trägerglases fluchtende Ausnehmung aufweisen. Somit können ein erster Teil des Schmucksteins in der Ausnehmung des Trägerglases und ein zweiter Teil des Schmucksteins in der korrespondierenden Ausnehmung des Deckglases angeordnet sein. Dadurch können jeweils die beiden Gläser dünner ausgebildet werden, was für den optischen Effekt des Uhrgiases, besonders wenn ein großer Schmuckstein benutzt wird, vorteilhaft ist. Dabei kann bevorzugt die Summe der Dicke des Trägerglases und der Dicke des Deckglases an der Stelle der Ausnehmung größer als die Höhe des Schmucksteins sein.

Es ist erfindungsgemäß ferner möglich, jeweils mindestens eine Ausnehmung in das Trägerglas und das Deckglas einzubringen, in welche jeweils ein Schmuckstein eingesetzt wird. In diesem Sinne tragen beide Gläser mindestens einen Schmuckstein. Somit ist das Deckglas auch als Trägerglas zu betrachten.

Vorzugsweise kann die luftdichte Verbindungsstelle erfindungsgemäß durch das Aufbringen eines Vakuums auf die gesamte Anordnung aus dem Trägerglas und dem Deckglas mittels einer Vakuumkammer oder eines Vakuumofens, und das nachfolgende Entfernen der gesamten Anordnung aus der Vakuumkammer oder dem Vakuumofen erfolgen. Somit wird die Luft, die sich in der Ausnehmung und im Zwischenraum zwischen dem Deckglas und dem Trägerglas befindet, entfernt. Dadurch liegt in der Ausnehmung mit den darin befindlichen Steinen ein Vakuum vor. Durch das Entfernen der gesamten Anordnung aus dem Vakuumofen oder der Vakuumkammer werden das Deckglas und das Trägerglas über den Luftdruck zusammengedrückt, was zu einer Verbindung der zwei Gläser miteinander führt.

Bevorzugt kann die gesamte Anordnung erfindungsgemäß gleichzeitig mit oder nach dem Aufbringen des Vakuums erhitzt werden. Das Erhitzen der gesamten Anordnung erleichtert die Verbindung des Trägerglases mit dem Deckglas. Die Anordnung wird vorzugsweise bis auf eine Temperatur erhitzt, die unterhalb des Schmelzpunktes und oberhalb der Erweichungstemperatur der Gläser liegt, so dass die Gläser an der Oberfläche etwas erweicht werden, ohne dass die Ausnehmung ihre Form verliert. Der Schmuckstein ist somit exakt positioniert.

Besonders bevorzugt ist eine maximale Erhitzungstemperatur kleiner oder gleich 730°C, bevorzugt 700°C und eine maximale Erhitzungsdauer kleiner als 30 min, bevorzugt 20 min. Dadurch wird das Verbinden der Gläser miteinander optimal gefördert. Weiterhin wird eine Beschädigung des Schmucksteins, insbesondere hinsichtlich dessen optischer Wirkung, vermieden.

Es ist ferner von Vorteil, wenn die maximale Erhitzungstemperatur innerhalb von 45 min bis 60 min erreicht wird. Somit werden das Deckglas und das Trägerglas in so kurzer Zeit wie möglich erhitzt. Ein schneller oder langsamer Übergang bis zur maximalen Erhitzungstemperatur kann die gesamte benötigte Zeit zum Ausführen des Verfahrens erhöhen oder die Eigenschaften der Gläser und somit deren Verbindung miteinander negativ beeinflussen.

Ferner umfasst bevorzugt das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt des Abkühlens. Die gesamte Anordnung der Gläser kann vorzugsweise mittels eines Kühlofens abgekühlt werden.

Die Abkühlung kann vorzugsweise in drei Schritten erfolgen. Somit wird eine noch stabilere Verbindung der beiden Gläser 2, 3 bereitgestellt. Insbesondere erfolgt eine erste Abkühlung bis auf eine erste Abkühlungstemperatur, bevorzugt von 530°C, in so kurzer Zeit wie möglich. Vorzugsweise findet die Abkühlung von der maximalen Erhitzungstemperatur bis auf die erste Abkühlungstemperatur innerhalb von etwa 40 bis 45 Minuten statt. Die erste Abkühlung kann alternativ auch im Vakuumofen durchgeführt werden, wenn der Vakuumhahn des Vakuumofens geöffnet wird. Die erste Abkühlungstemperatur wird bevorzugt für eine Zeitdauer von etwa 17 Minuten pro Millimeter Dicke der gesamten Anordnung der Gläser konstant gehalten.

Folglich wird erfindungsgemäß die gesamte Anordnung über einen Zeitraum von etwa 17 Minuten pro Millimeter Dicke der gesamten Anordnung der Gläser auf eine zweite Abkühlungstemperatur, bevorzugt eine zweite Abkühlungstemperatur von 480°C, gleichmäßig abgekühlt.

Anschließend wird die gesamte Anordnung innerhalb eines gleichen Zeitraums wie bei der zweiten Abkühlung auf eine dritte Abkühlungstemperatur, welche bevorzugt einer Raumtemperatur von 20°C entspricht, abgekühlt.

Vorzugsweise ist die Dauer der Schritte der Erhaltung der ersten Abkühlungstemperatur, der zweiten Abkühlung und der dritten Abkühlung dieselbe. Insbesondere finden jeweils diese Schritte innerhalb von etwa 17 Minuten pro Millimeter Dicke der gesamten Anordnung der Gläser statt.

Dabei dürfen der zweite Abkühlungsschritt und der dritte Abkühlungsschritt insgesamt nicht weniger als 45 Minuten dauern.

Dadurch kann während des Abkühlens das Entstehen von Spannungen im Uhrglas vermieden werden, welche anderenfalls zu einem plötzlichen Sprung des Uhrglases führen könnten.

Erfindungsgemäß kann alternativ oder zusätzlich zum Aufbringen des Vakuums auf die gesamte Anordnung in vorteilhafter Weise die luftdichte Verbindungsstelle zwischen dem Deckglas und dem Trägerglas durch das Einbringen einer Zwischenschicht zwischen das Trägerglas und das Deckglas vor dem Auflegen des Deckglases auf das Trägerglas, und das Zusammendrücken der gesamten Anordnung erfolgen. Das Vorsehen einer Zwischenschicht zwischen dem Deckglas und dem Trägerglas verstärkt den Saugnapfeffekt, so dass die zwei Gläser miteinander stark verbunden werden. Eine Erhitzung ist bei Verwendung der Zwischenschicht somit nicht mehr nötig und das Verfahren kann auch unter Raumtemperatur oder„kalt" verlaufen. Die Verwendung einer Zwischenschicht hat den weiteren Vorteil, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch für Gläser wie z.B. Saphirglas, welches sehr kratzfest ist, angewandt werden kann, welche eine sehr hohe Erweichungstemperatur haben. Bei solchen Temperaturen würde der optische Effekt der Schmuckstein beeinträchtigt werden. Ferner kann die Benutzung einer Zwischenschicht das Verbinden von Gläsern ermöglichen oder erleichtern, welche eine unterschiedliche chemische und physikalische Struktur, wie z.B. Mineralglas und Saphirglas, aufweisen. Wenn die gesamte Anordnung doch erhitzt wird, um das Verbinden der Gläser miteinander zu unterstützen, hat das Vorhandensein der Zwischenschicht zwischen den beiden Gläsern eine deutliche Reduzierung der maximalen notwendigen Erhitzungstemperatur zur Folge.

Die Zwischenschicht kann vorzugsweise eine organische oder anorganische Verbindungsoder Klebemasse oder Adhäsionsschicht oder eine elastische Folie umfassen. So kann z.B. das Trägerglas mit einer dünnen Silikonschicht besprüht werden. Flächenabweichungen des Trägerglases und des Deckglases können durch die Zwischenschicht ausgeglichen werden, was zu einer sehr stabilen Verbindung der zwei Gläser führt.

Um eine noch stabilere und sicherere Verbindung des Trägerglases mit dem Deckglas zu ermöglichen, wird die Zwischenschicht erfindungsgemäß über eine gesamte gemeinsame Kontaktfläche zwischen das Trägerglas und das Deckglas eingebracht. Die Zwischenschicht erstreckt sich somit bis zu einem Rand der Gläser. Durch die große Kontaktfläche steht eine große Verbindungskraft für das Verbinden der Gläser zur Verfügung. Als Kontaktfläche ist die Fläche zu verstehen, über die das Trägerglas und das Deckglas tatsächlich miteinander kontaktieren. Die Ausnehmung ist somit von der Zwischenschicht nicht abgedeckt.

Bei der Benutzung einer Zwischenschicht zwischen den zwei Gläsern ist eine maximale Erhitzungstemperatur kleiner oder gleich 100°C, bevorzugt 60°C vorteilhaft. Die Erhitzungstemperatur ist deutlich kleiner als der Schmelzpunkt und die Erweichungstemperatur der Gläser, was auch schonend für den Schmuckstein wirkt.

In günstiger Weiterbildung der Erfindung werden eine dem Trägerglas zugewandte Fläche des Deckglases und eine dem Deckglas zugewandte Fläche des Trägerglases gleich und komplementär gewölbt. Somit kann bei der Benutzung von gewölbten Gläsern keine Luft in den Zwischenraum zwischen dem Deckglas und dem Trägerglas eindringen, was ein Abtrennen der Gläser voneinander verursachen könnte. Die Erfindung ist somit nicht auf plane Gläser beschränkt.

In vorteilhafter Weise ist der Schmuckstein in der Ausnehmung exakt positioniert. Der Schmuckstein kann somit in der Ausnehmung nicht wackeln, wodurch ein eleganter optischer Effekt des Uhrglases erreicht wird.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Uhrglas, welches ein Trägerglas, welches mit mindestens einer Ausnehmung versehen ist, ein Deckglas, mit mindestens einem Diamanten, Edelstein oder sonstigen Schmuckstein, welcher in der mindestens einen Ausnehmung eingesetzt ist, umfasst, wobei das Deckglas auf dem Trägerglas aufgelegt und mit dem Trägerglas derart verbunden ist, dass eine luftdichte Verbindungsstelle zwischen dem Deckglas und dem Trägerglas vorhanden ist, welche einem Saugnapfeffekt unterliegt.

Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Uhrglas, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist. Damit sind die oben mit Bezug auf das erfindungsgemäße Herstellverfahren genannten Vorteile verbunden.

Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Uhr, welche ein erfindungsgemäßes Uhrglas aufweist.

Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung, wobei gleiche bzw. funktional gleiche Teile jeweils mit dem gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Es zeigt:

Fig. 1 eine Draufsicht einer Uhr, welche ein Uhrglas mit Diamanten umfasst,

Fig. 2 eine stark vereinfachte, schematische Schnittansicht eines Uhrglases aus einem Deckglas und einem Trägerglas gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im nicht zusammengebauten Zustand,

Fig. 3 eine stark vereinfachte, schematische Schnittansicht des erfindungsgemäßen

Uhrglases von Fig. 2 im zusammengebauten Zustand,

Fig. 4 eine stark vereinfachte, schematische Schnittansicht eines Uhrglases aus einem Deckglas und einem Trägerglas gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im nicht zusammengebauten Zustand, und

Fig. 5 eine stark vereinfachte, schematische Schnittansicht des erfindungsgemäßen

Uhrglases von Fig. 4 im zusammengebauten Zustand.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 3 ein Uhrglas 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben.

Die Fig. 1 zeigt eine Uhr 10 in der Form einer Armbanduhr mit einem Gehäuse 1 1 und einem erfindungsgemäßen Uhrglas 1 , welches im Gehäuse 1 1 angeordnet und mit Schmucksteinen 5 versehen ist. Das Gehäuse 1 1 sowie das Uhrglas 1 sind kreisförmig ausgebildet, können allerdings jede andere Form wie z.B. eines Rechtecks, eines Polygons usw. aufweisen. Insbesondere sind hierbei vier als Diamanten dargestellte Schmucksteine 5 mit einem konstanten Radius in Umfangsrichtung mit gleichem Abstand voneinander im Uhrglas 1 angeordnet. Die Position sowie die Anzahl der Schmucksteinen 5 können aber je nach Uhrdesign beliebig gewählt werden. So ist es zum Beispiel ebenso möglich, einen Schmuckstein, zwei oder zwölf Schmucksteinen in das Uhrglas 1 einzubauen. Die Uhr 10 weist ferner ein Zifferblatt 12, welches beispielsweise als Goldblatt ausgebildet ist, sowie drei Zeiger 13 für die Anzeige der Stunden, Minuten und Sekunden, und zwei Anschlüsse für ein Armband 14 auf.

Die Fig. 2 ist eine stark vereinfachte, schematische Ansicht eines Schnitts A-A des Uhrglases 1 der Fig. 1 im nicht zusammengebauten Zustand. Das Uhrglas 1 weist ein Trägerglas 2 und ein Deckglas 3 auf. Das Trägerglas 2 und das Deckglas 3 sind aus derselben Glasart, insbesondere Mineralglas, ausgebildet. Andere Glasarten können auch benutzt werden. Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, unterschiedliche Glasarten zu kombinieren.

Im Trägerglas 2 sind Ausnehmungen 4 angeordnet, welche zur Aufnahme von Schmucksteinen 5 dienen. Das Deckglas 3 und das Trägerglas 2 sind kreisförmig ausgebildet und weisen denselben Durchmesser auf. Die Gläser 2, 3 unterscheiden sich in deren Dicke, wobei das Deckglas 3 dünner geformt ist. Es ist aber auch möglich, dass die zwei Gläser 2, 3 dieselbe Dicke aufweisen. Weiterhin sind eine Innenfläche 20 des Trägerglases 2 und eine Innenfläche 30 des Deckglases 3 an der Kontaktstelle der zwei Gläser 2, 3 eben ausgebildet. Nach einer alternativen Ausgestaltung können aber die Innenflächen 20, 30 auch gleich und komplementär gewölbt sein.

Das endgefertigte Uhrglas 1 ist in Figur 3 gezeigt. Hierbei sind das Trägerglas 2 und das Deckglas 3 miteinander verbunden und bilden somit im zusammengebauten Zustand eine Glaseinheit 7. Die zwei Gläser 2, 3 schmiegen sich im zusammengebauten Zustand aneinander, so dass sie optisch durch einen Betrachter nicht mehr zu unterscheiden sind. Somit ergibt sich eine nahtlose, luftdichte Verbindungsstelle 8 um die Ausnehmungen 4.

Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen des Uhrglases 1 gemäß den Figuren 2 und 3 beschrieben.

Zuerst werden das Trägerglas 2 und das Deckglas 3 bereitgestellt und Ausnehmungen 4 in das Trägerglas 2 eingebracht, beispielsweise mittels eines Lasers. Die in der erwünschten Form und Größe bereitgestellten Schmucksteine 5 werden dann in die Ausnehmungen 4 eingesetzt. Das Deckglas 3 wird auf das Trägerglas 2 aufgelegt und die gesamte Anordnung aus den zwei Gläsern 2, 3 wird anschließend in einen nicht gezeigten Vakuumofen eingelegt.

Im Vakuumofen wird ein Vakuum auf die gesamte Anordnung aufgebracht. Bevorzugt wird ein Vakuum von kleiner als 0.01 bar benutzt. Anstatt eines Vakuumofens kann auch eine Vakuumkammer benutzt werden. Durch das Aufbringen des Vakuums wird die in den Ausnehmungen 4 und im Zwischenraum zwischen dem Trägerglas 2 und dem Deckglas 3 befindliche Luft entfernt. Dadurch dienen die Ausnehmungen 4 als Vakuumkammem.

Gleichzeitig wird die gesamte Anordnung aus dem Deckglas 3 und dem Trägerglas 2 auf eine Temperatur erhitzt, welche oberhalb der Erweichungstemperatur und unterhalb des Schmelzpunktes der Gläser 2, 3 liegt, Somit kann sichergestellt werden, dass die in das Trägerglas 2 eingebrachte Ausnehmungen 4 nicht verformt werden.

Die maximale Erhitzungstemperatur sollte bevorzugt so schnell wie möglich erreicht werden. Insbesondere wird die gesamte Anordnung bis auf eine maximale Erhitzungstemperatur von etwa 700°C erhitzt. Somit wird eine perfekte Verbindung des Trägerglases 2 mit dem Deckglas 3 ermöglicht.

Vorzugsweise soll die Erhitzungstemperatur von Raumtemperatur auf die maximale Erhitzungstemperatur innerhalb von ungefähr 45 Minuten bis 60 Minuten ansteigen. Bei einem solchen Temperaturverlauf wird bei einem sehr schnellen Ansteigen der Temperatur ein thermischer Schock der Gläser 2,3 vermieden.

Die maximale Erhitzungstemperatur wird dann für etwa 20 Minuten aufrechterhalten. Dadurch werden die Gläser 2, 3 so teigig wie nötig, um deren Verbinden miteinander zu erleichtern, ohne die Schmucksteine 5 zu beschädigen.

Danach wird das Vakuum auf die gesamte Anordnung abgebaut, indem die gesamte Anordnung aus dem Vakuumofen entfernt wird. Dafür wird ein Vakuumhahn des Vakuumofens geöffnet, wobei der Druck im Vakuumofen innerhalb von kurzer Zeit auf Atmosphärendruck ansteigt. Die durch das Erhitzen teigig gewordenen Gläser 2, 3 werden durch den außerhalb des Vakuumofens herrschenden Atmosphärendruck zusammengedrückt, da die Ausnehmungen 4 unter Unterdruck stehen. Dies hat die Verbindung des Deckglases 3 mit dem Trägerglas 2 zur Folge, so dass eine gemeinsame Glaseinheit 7 entsteht.

Ferner wird die gesamte Anordnung bzw. die Glaseinheit 7 abgekühlt. Zum Abkühlen wird die Glaseinheit 7 aus dem Vakuumofen entfernt und in einen Kühlofen gesetzt. Dies hat den Vorteil, dass bei einer Massenproduktion von Uhrgläsern der Vakuumofen für die nächste Ladung zur Verfügung steht. Die Abkühlung wird kontrolliert ausgeführt und kann vorzugsweise in drei Schritten erfolgen. Somit wird eine noch stabilere Verbindung der beiden Gläser 2, 3 bereitgestellt. Insbesondere erfolgt eine erste Abkühlung bis auf eine erste Abkühlungstemperatur, bevorzugt von 530°C, in so kurzer Zeit wie möglich. Vorzugsweise findet die Abkühlung von der maximalen Erhitzungstemperatur bis auf die erste Abkühlungstemperatur innerhalb von etwa 40 bis 45 Minuten statt. Die Abkühlung der gesamten Anordnung kann alternativ auch im Vakuumofen durchgeführt werden, wenn der Vakuumhahn des Vakuumofens geöffnet wird. Dies kann besonders vorteilhaft bei der Produktion einer relativ kleinen Stückzahl von Uhrgläsern sein. Nachdem der Vakuumhahn geöffnet wird, dient der mit Luft geflutete Vakuumofen nur als Kühlofen. Dabei findet eine natürliche Auskühlung des Ofens statt.

Die erste Abkühlungstemperatur wird bevorzugt bei einer gesamten Dicke der beiden Gläser 2, 3 von 2 mm für eine Zeitdauer von etwa 34 Minuten konstant gehalten. Folglich wird die gesamte Anordnung auf eine zweite Abkühlungstemperatur, bevorzugt eine zweite Abkühlungstemperatur von 480°C, über einen Zeitraum von etwa 34 Minuten gleichmäßig abgekühlt. Anschließend wird die gesamte Anordnung innerhalb eines gleichen Zeitraums auf eine dritte Abkühlungstemperatur, welche bevorzugt einer Raumtemperatur von 20°C entspricht, abgekühlt.

Das Zusammendrücken des Deckglases 3 mit dem Trägerglas 2 aufgrund des Atmosphärendrucks (in Fig. 3 durch Pfeile P dargestellt) in Kombination mit dem Abkühlen der gesamten Anordnung führt zu einem Fusen der beiden Gläser 2,3 miteinander, wodurch ein stabiles Uhrglas mit einem sehr hochwertigen und eleganten optischen Effekt hergestellt wird.

Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 4 bis 5 ein Uhrglas 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung im Detail beschrieben.

Grundsätzlich unterscheidet sich das Uhrglas 1 des zweiten Ausführungsbeispiels vom ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass vor dem Auflegen des Deckglases 3 auf das Trägerglas 2 eine Zwischenschicht 6 zwischen das Deckglas 3 und das Trägerglas 6 aufgebracht wird. Die Zwischenschicht 6, welche als organische oder anorganische Verbindungs- oder Klebemasse oder Adhäsionsschicht oder als elastische Folie ausgebildet sein kann, wird auf die gesamte Kontaktfläche zwischen den beiden Gläsern 2,3 eingelegt. Durch das Zwischendrücken der Gläser 2,3 durch den Luftdruck wird die Zwischenschicht 6 so stark an die Gläser gepresst, dass ein Einströmen von Luft in die Ausnehmungen 4 verhindert wird. Somit ergibt sich eine luftdichte Verbindungsstelle 8 zwischen dem Trägerglas 2 und dem Deckglas 3. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel werden das Trägerglas 2 und das Deckglas 3 über die Zwischenschicht 6 und nicht direkt miteinander verbunden. Die Zwischenschicht 6 ist allerdings aufgrund ihrer sehr niedrigen Dicke und ihrer optischen Eigenschaften sowie dem hohen Druck, der die zwei Gläser 2, 3 zusammendrückt, durch einen Betrachter optisch nicht zu erkennen. Zum Zwecke der Veranschaulichung ist die Zwischenschicht 6 in den Figuren 4 und 5 vergrößert dargestellt. Durch das Vorsehen der Zwischenschicht 6, was den entstehenden Saugnapfeffekt verstärkt, kann das Erhitzen der gesamten Anordnung auf eine maximale Erhitzungstemperatur kleiner als die Erweichungstemperatur der Gläser 2, 3 erfolgen. Bevorzugt werden die Gläser 2, 3 bis auf eine Erhitzungstemperatur von kleiner als 100°C, insbesondere bis auf 60°C aufgeheizt. In vorteilhafter Weise kann das Herstellverfahren auch unter Raumtemperatur durchgeführt werden. Somit kann auf einen Vakuumofen oder zusätzliche zu einer Vakuumkammer Heizmittel verzichtet werden, wodurch eine Kostenersparnis beim Durchführen des Verfahrens möglich ist.

Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den Fig. 1 bis 5 Bezug genommen.

Bezugszeichenliste

1 Uhrglas

2 Trägerglas

3 Deckglas

4 Ausnehmung

5 Schmuckstein / Diamant / Edelstein

6 Zwischenschicht

7 Glaseinheit

8 luftdichte Verbindungsstelle

10 Uhr

1 1 Gehäuse

12 Zifferblatt

13 Zeiger

14 Anschluss für ein Armband

20 Innenseite des Trägerglases (dem Deckglas zugewandte Seite des Trägerglases)

30 Innenseite des Deckglases (dem Trägerglas zugewandte Seite des Deckglases)

A-A Schnitt

P Luftdruck bzw. Atmosphärendruck