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Title:
METHOD FOR PRODUCING A WIPER-BLADE SYSTEM, AND WIPER AND WIPER DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/016007
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a wiper-blade system for a wiper or a wiper device of a means of transport, in particular for a windscreen or a rear windscreen of a motor vehicle, wherein the wiper-blade system (10) is produced by virtue of individual components (12, 13, (13,) 14) for the wiper-blade system (10) being inserted in an injection mould (1), wherein the wiper-blade system (10) is formed substantially fully in the injection mould (1) by injection moulding. The invention also relates to a wiper or a wiper device for a means of transport, in particular for a windscreen or a rear windscreen of a motor vehicle, wherein a wiper-blade system (10) of the wiper or of the wiper device is produced by a method according to the invention.

Inventors:
LUETZELER REINER (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/066254
Publication Date:
February 04, 2016
Filing Date:
July 16, 2015
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60S1/38
Foreign References:
DE102012205791A12013-10-10
DE102012201656A12013-08-22
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Claims:
Ansprüche

1 . Verfahren zum Herstellen eines Wischblattsystems für einen Scheibenwischer oder eine Scheibenwischeinrichtung eines Fortbewegungsmittels, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass

ein Herstellen des Wischblattsystems (10) durch einen Einsatz einzelner Komponenten (12, 13, (13,) 14) für das Wischblattsystem (10) in einem Spritzgusswerkzeug (1 ) erfolgt, wobei das Wischblattsystem (10) im Spritzgusswerkzeug (1 ) durch ein Spritzgießverfahren im Wesentlichen vollständig ausgebildet wird.

2. Herstellverfahren gemäß vorhergehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Wischblattsystem (10) mittels einer Spritzgießmasse hergestellt wird, wobei mittels der Spritzgießmasse wenigstens eine Komponente (15, (15), (16), (16)) am/im Wischblattsystem (10) ausgebildet wird, und/oder

durch das Spritzgießverfahren und mittels der Spritzgießmasse ein bevorzugt stoffschlussfreier Zusammenhalt wenigstens zweier Komponenten (12, 13, (13), 14, 15, (15), (16), 16) des Wischblattsystems (10) hergestellt wird.

3. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Spritzgießmasse wenigstens eine Endkappe (15), insbesondere zwei Endkappen (15, 15), an das durch das Spritzgießverfahren entstehende Wischblattsystem (10) angeformt wird bzw. angeformt werden, und/oder

mittels der Spritzgießmasse wenigstens ein Spoiler (16), insbesondere zwei Spoiler (16, 16), an das durch das Spritzgießverfahren entstehende Wischblattsystem (10) angeformt wird bzw. angeformt werden.

4. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für das Herstellen des Wischblattsystems (10) eine Wischleiste (12) oder eine Wischlippe (12), eine Federschiene (13, (13)) und ein Adap- terstück (14) zeitlich vor dem Herstellen des Wischblattsystems (10) in das Spritzgusswerkzeug (1 ) eingelegt werden.

5. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch das Spritzgießverfahren bzw. mittels der Spritzgießmasse ein einteilig zusammengehaltenes Wischblattsystem (10) erhalten wird, wobei

das einteilig zusammengehaltene Wischblattsystem (10) insbesondere durch die wenigstens eine angeformte Endkappe (15) und/oder den wenigstens einen angeformten Spoiler (16) einteilig zusammengehalten wird.

6. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spoiler (16) im Gegensatz zu einer 2,5-dimensional gestalteten Komponente (16) als eine vollständig 3-dimensional ausgestaltete Komponente (16) ausgebildet ist.

7. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich nach dem Herstellen des Wischblattsystems (10) eine Nacharbeit am/im Wischblattsystem (10) durchgeführt wird, wobei das Wischblattsystem (10) insbesondere entgratet wird.

8. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich nach dem Herstellen des Wischblattsystems (10) eine Qualitätskontrolle (2) des Wischblattsystems (10) durchgeführt wird, und/oder

zeitlich nach dem Herstellen des Wischblattsystems (10) oder der Qualitätskontrolle (2) ein Verpacken (3) eines Wischblattsystems (10) oder einer Mehrzahl von Wischblattsystemen (10) durchgeführt wird.

9. Herstellverfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass:

das Herstellverfahren bzw. das Spritzgießverfahren als ein Montagespritzgießverfahren ausgebildet ist;

das Spritzgusswerkzeug (1 ) als eine Montageeinrichtung (1 ) oder eine Montageeinheit (1 ) ausgebildet ist;

im Spritzgusswerkzeug (1 ) eine Mehrzahl von Wischblattsystemen (10) im Wesentlichen gleichzeitig hergestellt werden; und/oder im Spritzgusswerkzeug (1 ) bis vier oder sechs/acht Wischblattsysteme (10) im Wesentlichen gleichzeitig hergestellt werden.

10. Scheibenwischer oder Scheibenwischeinnchtung für ein Fortbewegungsmittel, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass

ein Wisch blattsystem (10) des Scheibenwischers bzw. der Scheibenwischeinnchtung durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 hergestellt ist.

Description:
Beschreibung

Titel

Verfahren zum Herstellen eines Wischblattsvstems sowie Scheibenwischer und Scheibenwischeinrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Wischblattsystems für einen Scheibenwischer oder eine Scheibenwischeinrichtung eines Fortbewegungsmittels, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung einen Scheibenwischer oder eine Scheibenwischeinrichtung für ein Fortbewegungsmittel, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs.

Stand der Technik

Eine klare Sicht eines Kraftfahrzeugführers ist eine wichtige Voraussetzung für eine aktive und passive Sicherheit im Straßenverkehr. An eine moderne Wischeranlage eines Fortbewegungsmittels sind daher hohe Anforderungen gestellt. Dies betrifft z. B. eine hohe Wischqualität, eine gute Wischleistung an einem jedem erreichbaren Punkt einer Scheibe des Fortbewegungsmittels sowie eine lange Lebensdauer, wodurch eine freie Sicht in kritischen Situationen wie bei Nebel, Spritzwasser etc. erreichet werden kann. So sind für Wischeranlagen zahlreiche Wischblattsysteme, insbesondere für Kraftfahrzeuge, zur Bewältigung obiger Anforderungen bekannt, wobei ein Wischblattsystem zusammen mit einem Wischerarm bzw. einem Wischhebel einen Scheibenwischer für eine Scheibenwischeinrichtung der Wischeranlage konstituiert.

Die Wischeranlage treibt mittels eines oder einer Mehrzahl von ihr zugehörigen Elektromotoren und einer mechanischen Verbindung (Welle-Nabe-Verbindung, Koppelgetriebe etc.) einen oder eine Mehrzahl von Wischerarmen auf einer Windschutz- oder einer Heckscheibe des Kraftfahrzeugs an. Das Wischblattsys- tem umfasst eine Wischleiste mit einer integralen Wischlippe, welche an einer Scheibe des Fortbewegungsmittels anlegbar ist. Damit die Wischleiste einer Krümmung der Scheibe folgen kann, sind in seitlichen Längsnuten der Wischleiste bandförmige, parallel nebeneinander verlaufende und konkav vorgebogene Federschienen als Tragelemente für die Wischleiste eingesetzt, welche seitlich aus den Längsnuten vorstehen und an ihren Längsendabschnitten mittels Endkappen zusammengehalten sind. Ferner weist das Wischblattsystem einen Adapter für den Wischerarm auf und kann ferner einen oder zwei Spoiler umfassen. Die Wischleiste wird in der Literatur teilweise auch als Wischlippe bezeichnet.

Eine Herstellung von modernen Wischblattsystemen erfolgt in aufwändigen Montageprozessen, in welchen die Wischleiste/-Iippe, ein Adapterstück, eine Federschiene, ggf. ein oder zwei Spoiler, sowie zwei Endkappen zu einem Gesamtsystem zusammengeführt werden. Die Wischleisten/-Iippen aus Gummi werden zeitlich zuvor entweder in einem Extrusionsprozess durch Spritzgießen oder in einem Pressverfahren hergestellt. Die Federschiene ist aus einem Federstahl gefertigt und muss aus Einzelelementen geschweißt werden. Bei den Spoilern handelt es sich um extrudierte Halbzeuge (lediglich 2,5-dimensionale Gestaltung) die dem Wisch blattsystem entsprechend aufgebaut sind. Die Endkappen sind Spritzgussteile, wohingegen das Adapterstück aus Stahl vorliegt oder ebenfalls ein Spritzgussteil sein kann.

Für eine Montage eines Wischblattsystems werden z. B. eine Wischleiste/-Iippe, eine Federschiene, zwei Endkappen, ein Adapterstück sowie zwei Spoiler benötigt. Alle diese Komponenten müssen kommissioniert, an eine Montagestation eines Werkers angeliefert und den Montage(teil)prozessen zugeführt werden. Hierbei ist es ggf. notwendig, einen Anteil der Komponenten vorzumontieren, damit eine solche Baugruppe für die Montage geeignet ist, was meist separat und abseits der Montagestation durchgeführt wird. Solch eine Montage eines vergleichsweise komplexen Wischblattsystems ist aufwändig, vergleichsweise kostenintensiv und fehleranfällig. Im Anschluss an die Montage erfolgt eine Weiterverarbeitung oder eine Verpackung des Wischblattsystems.

Aufgabenstellung Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Montieren eines Wischblattsystems für einen Scheibenwischer bzw. eine Scheibenwischein- richtung eines Fortbewegungsmittels, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs, anzugeben. Hierbei soll eine aufwändige und fehleranfällige Montage eines vergleichsweise kostenintensiven Wischblattsystems derart geändert werden, dass Wischblattsystem einfach und somit feh- lerunanfällig sowie kostengünstig zu montieren ist. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen dementsprechenden Scheibenwischer und eine dementspre- chenden Scheibenwischeinrichtung für ein Fortbewegungsmittel, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs anzugeben.

Offenbarung der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Wisch- blattsystems für einen Scheibenwischer oder eine Scheibenwischeinrichtung eines Fortbewegungsmittels, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs, gemäß Anspruch 1 ; und mittels eines Scheibenwischers oder einer Scheibenwischeinrichtung für ein Fortbewegungsmittel, insbesondere für eine Windschutz- oder eine Heckscheibe eines Kraftfahrzeugs, ge- mäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen, zusätzliche Merkmale und/oder Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung.

Die Lösung der Aufgabe besteht darin, das Wischblattsystem nicht mehr in einem eigentlichen Sinne zu montieren, sondern herzustellen, was gemäß der Erfindung durch ein Spritzgießverfahren erfolgt. Solch ein Herstell- bzw. Spritzgießverfahren kann als Montagespritzgießverfahren bezeichnet werden. Hierbei wird an wenigstens einer Komponente des entstehenden Wischblattsystems wenigstens eine zweite Komponente angeformt, welche sich Spritzgießen lässt. D. h. eine ei- ner vormals herkömmlichen Montage beizustellende Komponente aus einem

Spritzgießverfahren wird nicht mehr spritzgegossen und im Anschluss daran in der Montage mit wenigstens einer anderen Komponente zu einem Wischblattsystem vereint, sondern diese wenigstens eine andere Komponente dient als ein Einlegeteil in ein Spritzgusswerkzeug, in welchem die vormals beizustellende Komponente an die wenigstens eine andere Komponente angespritzt wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt ein Herstellen des Wischblattsystems durch einen Einsatz einzelner Komponenten für das Wisch blattsystem in das Spritzgusswerkzeug, wobei das Wischblattsystem im Spritzgusswerkzeug durch ein Spritzgießverfahren im Wesentlichen vollständig ausgebildet wird. Hierbei ist das Spritzgusswerkzeug als eine Montageeinrichtung oder eine Montageeinheit ausgebildet. Gemäß der Erfindung wird das Wischblattsystem mittels einer Spritzgießmasse endgültig hergestellt, wobei mittels der Spritzgießmasse wenigstens eine Komponente am/im Wisch blattsystem ausgebildet wird. Durch das Spritzgießverfahren und mittels der Spritzgießmasse wird ein bevorzugt stoffschlussfreier Zusammenhalt wenigstens zweier Komponenten des Wischblattsystems hergestellt. D. h. ein Zusammenhalt einer Komponente des Wischblattsystems erfolgt gemäß der Erfindung durch einen Form- und/oder einen Kraftschluss mit der Spritzgießmasse als einer betreffenden zweiten Kompo- nente oder einer Mehrzahl betreffender zweiter Komponenten des Wischblattsystems. Hierbei kann die Spritzgießmasse als eine zweite Komponente z. B. eine erste und eine dritte Komponente des Wischblattsystems miteinander form- und/ oder kraftschlüssig verbinden. In Ausführungsformen der Erfindung kann mittels der Spritzgießmasse wenigstens eine Endkappe, insbesondere zwei Endkappen, an das durch das Spritzgießverfahren entstehende Wisch blattsystem angeformt werden. Ferner kann in Ausführungsformen der Erfindung mittels der Spritzgießmasse wenigstens ein Spoiler, insbesondere zwei Spoiler, an das durch das Spritzgießverfahren ent- stehende Wischblattsystem angeformt werden. Bevorzugt wird für das Herstellen des Wischblattsystems eine Wischleiste oder eine Wischlippe, eine Federschiene und/oder ein Adapterstück zeitlich vor dem Herstellen des Wischblattsystems in das Spritzgusswerkzeug eingelegt. Gemäß der Erfindung werden durch das Spritzgießverfahren die Endkappe bzw. die Endkappen und/oder der Spoiler bzw. die Spoiler durch eine Ausformung freier Kavitäten im Spritzgusswerkzeug ausgebildet, wodurch zusammen mit der Wischleiste oder der Wischlippe, der Federschiene und/oder dem Adapterstück das Wischblattsystem hergestellt wird. Eine andere zusätzlich oder alternativ in das Spritzgusswerkzeug einzulegende Komponente des Wischblattsystems und/ oder eine andere zusätzlich oder alternativ durch das Spritzgießverfahren auszubildende Komponente am Wischblattsystem ist bzw. sind natürlich anwendbar.

Hierbei kann ein Spoiler des Wischblattsystems im Gegensatz zu einer 2,5-di- mensional gestalteten Komponente, z. B. einer Extrusionskomponente, als eine vollständig 3-dimensional ausgestaltete Komponente ausgebildet sein. Gemäß der Erfindung wird durch das Spritzgießverfahren bzw. mittels der Spritzgießmasse ein einteilig zusammengehaltenes Wischblattsystem erhalten, wobei das einteilig zusammengehaltene Wischblattsystem insbesondere durch die wenigs- tens eine angeformte Endkappe und/oder den wenigstens einen angeformten

Spoiler einteilig zusammengehalten wird.

Einteilig zusammengehalten soll hierbei bedeuten, dass das Wischblattsystem teilweise per Hand oder mittels eines Werkzeugs (z. B. Adapterstück und Feder- schiene) und/oder teilweise nicht ohne eine teilweise Zerstörung (z. B.

Endkappe/Spoiler und Federschiene) in seine einzelnen Komponenten separierbar ist. D. h. das Wischblattsystem ist im Wesentlichen, abgesehen von seinen einzelnen Komponenten, kraft- und/oder formschlüssig zusammengehalten. Die einzelnen Komponenten können hierbei integral (z. B. Wischleiste bzw. Wischlippe, Federschiene, Adapterstück, Endkappe, Spoiler) oder einstückig bzw. -teilig (z. B. Federschiene, die aus Einzelelementen aufgebaut ist) ausgebildet sein.

Zeitlich nach dem Herstellen des Wischblattsystems kann eine Nacharbeit am/im Wischblattsystem durchgeführt werden, was z. B. ein Vorgang zum Entgraten ist.

Ferner kann zeitlich nach dem Herstellen des Wischblattsystems eine Qualitätskontrolle des Wischblattsystems durchgeführt werden. Darüber hinaus kann zeitlich nach dem Herstellen des Wischblattsystems und/oder der Qualitätskontrolle ein Verpacken eines Wischblattsystems oder einer Mehrzahl von Wischblattsys- temen durchgeführt werden. - Der erfindungsgemäße Scheibenwischer oder die erfindungsgemäße Scheibenwischeinrichtung weist ein erfindungsgemäß hergestelltes Wischblattsystem auf.

Kurzbeschreibung der einzigen Figur Die Erfindung ist im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte schematische Figur näher erläutert. Elemente oder Komponenten, welche eine identische, univoke oder analoge Ausbildung und/oder Funktion besitzen, sind in der Beschreibung mit denselben Bezugszeichen versehen und in der Figur mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Sämtliche erläuterten Merkmale sind nicht nur in der angegebenen Kombination bzw. den angegebenen Kombinationen, sondern auch in einer anderen Kombination bzw. anderen Kombinationen oder in Alleinstellung anwendbar. Insbesondere ist es möglich, anhand der Bezugszeichen und den diesen zugeordneten Merkma- len in der Beschreibung der Erfindung und/oder der Figurenbeschreibung ein

Merkmal oder eine Mehrzahl von Merkmalen in der Beschreibung der Erfindung und/oder der Figurenbeschreibung zu substituieren. Ferner kann dadurch ein Merkmal oder eine Mehrzahl von Merkmalen in den Ansprüchen ausgelegt, näher spezifiziert und/oder ersetzt werden.

Die einzige Figur (Fig.) zeigt beispielhaft einen schematischen Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Herstellverfahrens, bei welchem wenigstens drei Komponenten als Einlegeteile für ein Spritzgusswerkzeug dienen. Während eines Spritzgießverfahrens im Spritzgusswerkzeug werden die drei Komponenten mit we- nigstens einer dort auszubildenden vierten Komponente zu einem Wischblattsystem vereint. Die hierbei wenigstens eine im Spritzgusswerkzeug entstehende (vierte) Komponente ist einerseits eine echte Komponente des Wischblattsystems und andererseits dient diese Komponente einem Zusammenhalt wenigstens zweier in das Spritzgusswerkzeug eingelegter Komponenten des entste- henden Wischblattsystems.

Ausführungsformen der Erfindung

Gemäß der Erfindung wird ein mehrkomponentiges 12, 13, (13), 14, 15, (15), (16), (16) Wischblattsystem 10 nicht mehr an einer Montagestation montiert, sondern in einem Spritzgusswerkzeug 1 hergestellt, d. h. montagespritzgegos- sen. Bei einer Verwendung eines erfindungsgemäßen Montagespritzgießverfahrens übernimmt eine Spritzgießmaschine mit dem Spritzgusswerkzeug 1 eine Aufgabe einer Montageeinheit, wobei gemäß der Erfindung in vorliegendem Aus- führungsbeispiel jedoch ausschließlich eine Wischleiste 12 bzw. Wischlippe 12, wenigstens eine Schiene 13 bzw. Federschiene 13 sowie ein Adapterstück 14 in das Spritzgusswerkzeug 1 eingelegt werden (drei Einfachpfeile links in der Fig.). Hierbei ist es möglich, zwei Schienen 13, 13 bzw. Federschienen 13, 13 in das Spritzgusswerkzeug 1 einzulegen. Je nach einem zu fertigenden Wisch blattsystem 10 kann es sein, dass zwei Komponenten 13, 14 vormontiert werden müssen, bevor sie in das Spritzgusswerkzeug 1 eingelegt werden können. Vorliegend betrifft dies eine Schiene 13, (13) bzw. Federschiene 13, (13) und das Adapterstück 14 (gestrichelter Doppelpfeil links in der Fig.). Die Wischleiste 12 bzw. Wischlippe 12 muss hierbei nicht vor- montiert werden. Es kann jedoch Ausführungsformen geben, bei welchen eine

Wischleiste 12 bzw. Wischlippe 12, z. B. mit einer Schiene 13, (13) bzw. Federschiene 13, (13), vormontiert werden muss. Kommt insbesondere eine Wischlippe 12, d. h. lediglich eine Lippe, ohne eine Rücken-, Kopf- und/oder Stützleiste zur Anwendung, so kann auf eine Vormontage verzichtet werden.

Wenigstens eine Endkappe 15, (15) wird durch das Montagespritzgießverfahren bzw. das Spritzgießverfahren durch eine Ausformung einer freien Kavität im Spritzgusswerkzeug 1 ausgebildet. Bevorzugt werden derart zwei Endkappen 15, 15 an den Längsendabschnitten des entstehenden Wischblattsystems 10 aus- bzw. angeformt. Ferner kann zusätzlich oder alternativ wenigstens ein Spoiler 16,

(16) durch das Spritzgießverfahren durch eine Ausformung einer freien Kavität in dem Spritzgusswerkzeug 1 an dem sich bildenden Wischblattsystem 10 vorgesehen werden. Der Spoiler 16 erstreckt sich dabei in Längsrichtung entlang am Wischblattsystem 10, wobei bevorzugt beidseitig des Adapterstücks 14 jeweils ein Spoiler 16 vorgesehen ist. - Eine separate Herstellung, Bereitstellung und

Kommissionierung der Endkappen und Spoiler für einen Montageprozess entfällt vollständig.

Gemäß der Erfindung wird zunächst die Wischleiste 12 oder Wischlippe 12, die Federschiene 13, (13) und das Adapterstück 14, oder die Wischleiste 12 oder

Wischlippe 12 und die Federschiene 13, (13) mit dem Adapterstück 14 in das Spritzgusswerkzeug 1 eingelegt und während des Spritzgießverfahrens mit einer Schmelze einer Spritzgießmasse der Spritzgießmaschine umflossen. Hierbei wird wenigstens eine Endkappe 15, (15) und/oder wenigstens ein Spoiler 16, (16) ur- geformt und die restlichen Komponenten 12, 13, (13), 14 des Wischblattsystems

10 zum Wischblattsystem 10 miteinander verbunden. Zeitlich in einem Anschluss an das Spritzgießverfahren kann das Wischblattsystem 10 nachbearbeitet, quali- tätskontrolliert 2, weiterverarbeitet und/oder verpackt 3 werden.

Die Nachbearbeitung kann beispielsweise durch ein Entgraten, d. h. z. B. durch ein Abschneiden oder Abschmirgeln erfolgen. Die Qualitätskontrolle 2 kann durch eine Bildverarbeitung (elektronisch, Sichtprüfung), eine z. B. taktile Vermessung, eine haptische Prüfung etc. erfolgen. Das Verpacken 3 kann je nach einem Abnehmer in Größen zu einem, zwei oder einer Vielzahl von Wischblattsystemen 10 erfolgen. Ferner kann zeitlich vor dem Verpacken 3 das Wischblattsystem 10 mit einem Gestänge oder einem Bügel zu einem Scheibenwischer weiterverarbeitet werden.

Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Spritzgießverfahrens zur Montage kompletter Wischblattsysteme 10, was zu einer Reduzierung von Einzelteilen für die Montage führt, welche dem Spritzgießverfahren zugeführt werden. Eine solche Montage des Wischblattsystems 10 wird gemäß der Erfindung als eine Herstellung bezeichnet. D. h. statt ein einzelnes Wischblattsystem 10 aus allen seinen Komponenten 12, 13, (13), 14, 15, (15), (16), (16) zu montieren, wird ein einzelnes Wischblattsystem 10 unter einem Einsatz bestimmter Komponenten 12, 13, (13), 14 produziert.

Durch das Einlegen der bestimmten Komponenten 12, 13, (13), 14 in das Spritzgusswerkzeug 1 (Dauer Einlegen und Entnehmen ca. 8-10s sowie Dauer Aufzufahren des Spritzgusswerkzeugs 1 ca. 3s), das sich daran anschließende Um- fließen dieser Komponenten 12, 13, (13), 14 mit einer Kunststoff schmelze und deren erstarren (Dauer eigentliches Spritzgießen ca. 30s), entstehen vergleichsweise komplexe Wischblattsysteme 10 (Zykluszeit gesamt ca. 40-45s). Da solch ein Spritzgießverfahren auch in einem Mehrfachkavitätenwerkzeug abgebildet werden kann, ist es möglich, eine Mehrzahl oder eine Vielzahl von Wischblattsys- temen 10 innerhalb eines vergleichsweise zeitlich kurzen Zyklus im Wesentlichen gleichzeitig herzustellen. So sind z. B. vorteilhafterweise bis vier oder acht Wischblattsysteme 10 in einem Zyklus (ca. 40-45s) herstellbar.

Aufgrund einer vergleichsweise großen Designfreiheit von Komponenten für Spritzgießbauteile, insbesondere wenn keine inneren Strukturen freigelegt werden müssen, existieren neue Möglichkeiten die durch das Spritzgießverfahren auszuformenden Bereiche funktionell auszugestalten. So kann ein Spoiler 16 (im Stand der Technik ist dieser ein Extrusionsprofil mit der maximalen Möglichkeit einer 2,5-dimensionalen Gestaltung) mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine echte 3-dimensionale Gestaltung (abgesehen von einer zu großen

Hinterschneidung, welche bei solchen Spoilern 16 überflüssig ist) erhalten, was für eine Verbesserung einer Wischfunktion auf einer Scheibe nutzbar ist.