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Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF BACTERIALLY SYNTHESIZED CELLULOSE AND CELLULOSE-CONTAINING MATERIAL IN A PLANAR FORM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/028632
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing bacterially synthesized cellulose and cellulose-containing material in a planar form. The aim of the invention is to devise a universally usable method that is suitable for large-scale production and allows homogeneous, planar bacterially synthesized cellulose and cellulose-containing materials to be efficiently produced at any defined length and thickness, regardless of the reactor geometry. Said aim is achieved by removing the bacterial cellulose (5) synthesized in the culture vessel (1) in a continuous fashion or step by step from the culture vessel (1) as an endless planar "cellulose web" comprising the completely cultivated cellulose. The part of the "web" containing the cellulose that has not been completely cultivated yet remains in the culture vessel until the cellulose has reached the desired thickness. After being removed from the culture vessel at the desired length, the endless "web" is cut into portions.

Inventors:
KRALISCH DANA (DE)
HESLER NADINE (DE)
KLEMM DIETER (DE)
Application Number:
PCT/DE2009/001259
Publication Date:
March 18, 2010
Filing Date:
September 07, 2009
Export Citation:
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Assignee:
UNIV SCHILLER JENA (DE)
KRALISCH DANA (DE)
HESLER NADINE (DE)
KLEMM DIETER (DE)
International Classes:
C12P19/04
Domestic Patent References:
WO2010029044A22010-03-18
Foreign References:
JP2005082704A2005-03-31
US6071727A2000-06-06
Other References:
SAKAIRI N ET AL: "A method for direct harvest of bacterial cellulose filaments during continuous cultivation of Acetobacter xylinum" CARBOHYDRATE POLYMERS, APPLIED SCIENCE PUBLISHERS, LTD. BARKING, GB LNKD- DOI:10.1016/S0144-8617(97)00135-5, Bd. 35, Nr. 3-4, 4. März 1998 (1998-03-04) , Seiten 233-237, XP004126937 ISSN: 0144-8617 in der Anmeldung erwähnt
JONAS R ET AL: "Production and application of microbial cellulose" POLYMER DEGRADATION AND STABILITY, BARKING, GB LNKD- DOI:10.1016/S0141-3910(97)00197-3, Bd. 59, Nr. 1-3, 3. Januar 1998 (1998-01-03), Seiten 101-106, XP025505631 ISSN: 0141-3910 [gefunden am 1998-01-03]
Attorney, Agent or Firm:
DONATH, Dirk (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren, zur Herstellung von bakteriell synthetisierter Cellulose und cellulosehaltigem Material in flächiger Form, welche in einem Kulturgefäß an der Grenzfläche eines darin befindlichen und mit einer Bakterienkultur beimpften Nährmediums zur Luft kultiviert, anschließend entnommen und nach Entnahme aus dem Kulturgefäß der Einwirkung eines Bakterien tötenden Behandlungsmediums ausgesetzt sowie ggf. gereinigt wird, dadurch gekennzeichnet, - dass jeweils der an der Grenzfläche des mit der Bakterienkultur beimpften Nährmediums zur Luft in der definierten Dicke fertig kultivierte Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials ohne Abtrennung von dem noch nicht fertig kultivierten Teil der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials als zusammenhängendes flächiges vlies- oder folienartiges "Band" aus dem Kulturgefäß entnommen wird, wobei der von diesem "Band" noch nicht fertig kultivierte Teil der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials jeweils noch im Kulturgefäß verbleibt, dort ungestört von der Entnahme des Teils des "Bandes" mit der fertig kultivierten Cellulose bzw. dem cellulosehaltigen Material weiterkultiviert wird und nach Erreichen der definierten Dicke, unabgetrennt von dem bereits entnommenen Teil des "Bandes" fertig kultivierter Cellulose bzw. fertig kultivierten cellulosehaltigen Materials sowie unabgetrennt von einem weiteren im Kulturgefäß verbleibenden Teil des "Bandes" noch nicht fertig kultivierter Cellulose bzw. noch nicht fertig kultivierten cellulosehaltigen Materials, in demselben "Band" weiter aus dem Kulturgefäß entnommen wird,

- dass jeweils der Teil des "Bandes" mit der fertig kultivierten bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. mit dem fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Material nach der

Entnahme aus dem Kulturgefäß jeweils dem Bakterien tötenden

Behandlungsrαedium ausgesetzt wird, durch welches ein weiterer

Kultivierungsprozess der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials dieses Teils des "Bandes" verhindert wird, - und dass der aus dem Kulturgefäß entnommene Teil des "Bandes" mit der jeweils fertig kultivierten bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials vorzugsweise nach der Einwirkung des Bakterien tötenden Behandlungsmediums in der gewünschten Länge des flächigen vlies- oder folienartigen Materials vom übrigen "Band" abgetrennt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials kontinuierlich aus dem Kulturgefaß entnommen wird.

3. Verfahren nach Anspruch I5 dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten

Cellulose bzw. des fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials, schrittweise aus dem Kulturgefäß entnommen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Geschwindigkeit, mit welcher das "Band" aus dem Kulturgefäß entnommen wird, die Dicke des Teils des "Bandes" im Kulturgefäß mit der jeweils fertig kultivierten bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. mit dem fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Material bestimmt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials zur Entnahme aus dem Kulturgefaß herausgezogen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials zur Entnahme aus dem Kulturgefäß abgehoben wird.

7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials zur Entnahme aus dem Kulturgefaß in einem nicht zur Verwertung der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials vorgesehenen Anfangsbereich des "Bandes" mit einer im Wesentlichen oben und/oder unten an das "Band" greifenden Entnahmevorrichtung in Kontakt gebracht wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmevorrichtung mit Mitnahmeelementen, wie greiferartige Elemente oder Widerhaken, form- und kraflschlüssig an das Band angreift.

9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Anfangsbereich des "Bandes" ein- oder mehrere Mitnahmeelemente in die Cellulose bzw. in das cellulosehaltige Material einkultiviert werden, beispielsweise flächige Elemente, an welche nach dem Prinzip der Kletthalterung durch die Entnahmevorrichtung angetastet werden kann.

10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bakterien tötende Behandlungsmedium aus einer auf mehr als 60 0C temperierten Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, besteht.

11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bakterien tötende Behandlungsmedium eine Bakterien abtötende Komponente enthält.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials zwecks Behandlung mit dem Bakterien tötenden Behandlungsmedium nach Entnahme aus dem Kulturgefäß durch einen vorzugsweise wannenartigen Behälter geführt wird, in welchem sich das Behandlungsmedium befindet.

13. Verfahren nach Anspruch I5 dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials zwecks Behandlung mit dem Bakterien tötenden Behandlungsmedium der Einwirkung von Wasserdampf ausgesetzt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das "Band" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials nach der Entnahme aus dem Kulturgefäß und nach der Einwirkung des Bakterien tötende Behandlungsmediums einer Reinigungsbehandlung ausgesetzt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsbehandlung durch ein- oder mehrmaliges Besprühen des "Bandes" mit einer Reinigungsflüssigkeit erfolgt.

16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsbehandlung durch Eintauchen des "Bandes" in eine

Reinigungsflüssigkeit erfolgt.

17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des "Bandes" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials vom übrigen "Band" unmittelbar nach der Behandlung mit dem Bakterien tötenden Behandlungsmedium erfolgt.

18. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrennung des "Bandes" mit dem jeweils fertig kultivierten Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials vom übrigen "Band" nach der Behandlung mit dem Bakterien tötenden Behandlungsmedium und nach der Reinigungsbehandlung erfolgt.

19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Kultivierung der bakteriell synthetisierten Celhilose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials im Kulturgefaß zum Zweck konstant bleibender Bedingungen des Kultivierungsprozesses jeweils neues Nährmedium zugeführt und verbrauchtes Nährmedium abgeführt werden.

20. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Kultivierung der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials im Kulturgefäß zum Zweck konstant bleibender Bedingungen des Kultivierungsprozesses jeweils verbrauchte Komponenten des mit der Bakterienkultur beimpften Nährmediums gegen entsprechend neue Komponenten ausgetauscht werden.

21. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Kultivierung der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials im Kulturgefäß zum Zweck konstant bleibender Bedingungen des Kultivierungsprozessess neue Luft zugeführt und gegen mit Sauerstoff abgereicherte Luft ausgetauscht wird..

22. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Kultivierung der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials im Kulturgefäß die Temperatur des Nährmediums und/oder der Luft in Abhängigkeit der kultivierenden Cellulose und/oder der für die Impfung des Nährmediums verwendeten Bakterienkultur in einem Bereich zwischen 4 0C und 60 0C eingestellt wird.

23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur durch eine Regelung konstant gehalten wird.

24. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Bakterienkultur zur Impfung des Nährmediums ein Bakterienstamm, wie beispielsweise Gluconacetobacter, Verwendung findet.

Description:
Verfahren zur Herstellung von bakteriell synthetisierter Cellulose und cellulosehaltigem Material in flächiger Form

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Generierung von bakteriell synthetisierter Cellulose und cellulosehaltigem Material, um diese in flächiger Form homogen sowie mit variabel wählbarer Länge und Dicke herstellen zu können.

Konventionell wird bakteriell synthetisierte Cellulose (auch Bakteriencellulose, kurz: BC) in Standkultivierung mit einem Nährmedium gewonnen und das gebildete Material an der Grenzfläche zwischen Luft und Nährmedram abgeschöpft. Dabei ist jedoch die Größe des gewonnenen Vlieses von der Größe des Kultivierungsgefäßes abhängig und somit begrenzt.

Es sind auch bereits Lösungen bekannt, welche diese Abhängigkeit der Form des Bakteriencellulose-Materials vom Kultivierungsgefaß vermeiden sollen.

So wurden von Tokura et al. (S. Tokura, H. Tamura, M. Takai, T. Higuchi, H. Asano: Continuous harvest of cellulosic filament during cultivation of Acetobacter xylinum, Cellulosic Pulps, Fibres and Materials, International Cellucon Conference (on) PuIp for Papermaking: Fibre and Surface Properties and Other Aspects of Cellulose Technology, lOth, Turku/Abo, Finland, 2000, Meeting Date 1998), Tamura et al. (H. Tamura, Y. Tsuruta, S. Tokura: Shallow pan cultivation to enhance the yield of bacterial celhilose, Preprints of Symposia - American Chemical Society, Division of Fuel Chemistry, 1999, 44(2), 320-323), Sakairi et al. (N. Sakairi, H. Asano, M. Ogawa, N. Nishi, S. Tokura: A method for direct harvest of bacterial cellulose filaments during continuous cultivation of Acetobacter xylinum, Carbo- hydrate Polymers, 1998, 35(3-4), 233-237), Asano et al. (H. Asano, T. Kawai, H. Kawahara, N. Sakairi, N. Nishi, S. Tokura: Dependence of purification process on the property of bacterial cellulose obtained by direct filamentation from culture media, Kobunshi Ronbunshu, 1998, 55(4), 207-211) sowie Ogawa et al. (JP 10195713) jeweils eine Herstellung von BC-Fasern in einem flachen Becken unter Standkultivierung bei kontinuierlicher Aufwicklung der an der Oberfläche des Kulturmediums synthetisierten BC-Filamente beschrieben.

In diesem Kontext wurde auch über eine Steigerung der Biosynthese durch eine gleichzeitige Sauerstoffzufuhr berichtet (S. Tokura S., H. Tamura, M. Takai, T. Higuchi, H. Asano: Continuous harvest of cellulosic filament during cultivation of Acetobacter xylinum, Cellulosic Pulps, Fibres and Materials, International Cellucon Conference (on) PuIp for Papermaking: Fibre and Surface Properties and Other Aspects of Cellulose Technology, lOth, Turku/Abo, Finland, 2000, Meeting Date 1998) . Bei einem solchen Verfahren entsteht jedoch keine Bakteriencellulose in flächiger Form, sondern es werden lediglich zusammengelagerte Filamente mit uneinheitlicher innerer Struktur generiert.

Es ist auch eine Herstellung von Bakteriencellulose durch einen linearen Bioreaktor bekannt, der mit einem Förderband versehen ist und kontinuierlich durch das vorliegende Nährmedium geleitet wird, oder durch einen Rotary-Disk-Reactor (US 6071727).

In beiden Fällen werden partiell getrocknete BC-Folien aus einem BC- Gelfilm erhalten. Bei diesem Ansatz entsteht jedoch ein sehr inhomogenes Material ohne definierte Ausmaße (Höhe, Länge, Breite).

Bekannt ist auch, Biofilme aus Bakteriencellulose unter Spannung zu dünnen Folien aufzuwickeln.

Nach Tokura und Tamura (JP 2005082704) führt die Aufwicklung von an der Grenzfläche zwischen Luft und Nährmedium kultivierten BC- Biofilmen zu flächiger BC. Hierbei wird jedoch die BC einer mechanischen Kraft ausgesetzt und ihre Struktur verändert. Zudem erfolgt die Aggregation des Biofilms zu dünnen Folien nicht während der Biosynthese im Reaktor, sondern durch eine vorgegebene Anordnung der synthetisierten Schichten während des Aufwicklungsprozesses. Somit lassen sich auf diese Weise keine Vliese mit homogener 3-dimensionaler Netzwerkstruktur erzielen. Die Standkultivierung hat darüber hinaus den Nachteil, dass sie sehr flächenintensiv und somit für eine großtechnische Produktion nicht geeignet ist. Zudem kann auf diesem Wege keine gleich bleibende, optimale Versorgung an Nährmedium gewährleistet werden. Die Effizienz derartiger Verfahren ist somit geringer als bei kontinuierlicher Versorgung an Nährmedium bei optimaler Verfügbarkeit der Nährmediumsinhaltsstoffe.

Vor diesem Hintergrund sind erste Ansätze einer semi-kontinuierlichen Darstellung bekannt.

So ist eine Zunahme der BC-Ausbeuten durch eine kontinuierliche Zufuhrung von Nährmedium unterhalb des BC-Vlieses während der Biosynthese unter statischen Kultivierungsbedingungen bekannt (JP 06253877). Das gewonnene Vlies entspricht jedoch der Reaktorgeometrie. Andere Vliesabmessungen sind damit nicht möglich.

Bekannt ist auch eine kontinuierliche Abtrennung der synthetisierten Bakteriencellulose im Rahmen eines Fermentationsprozesses, wodurch die Konzentration im Reaktor gering gehalten wird (JP 08033495).

Vorgestellt wurde auch bereits eine konstante Isolierung von Bakteriencellulose aus dem Kulturmedium eines Fermenters mittels Floating Separation und Abtrennung über einem Filter (JP 08033494).

In JP 11018758 wird ein Spinner culture tank mit unterschiedlich eingelagerten Laufrädern offenbart, wodurch zusätzlich eine gute Versorgung mit Sauerstoff gewährleistet war. In keiner der vorgeschlagenen Varianten entsteht jedoch ein homogenes, flächiges Produkt.

In WO 2004050986 wird eine Methode vorgestellt, bei welcher das Nährmedium mittels eines mechanischen Mixers hergestellt, in Kästen gegeben und mit recycelter oder nicht-recycelter Vorkultur beimpft wird. Die Temperatur der Anlage wird durch eine Ummantelung konstant gehalten. Die Apparatur dient der Herstellung von Bakteriencellulose- Folien. Dieses Verfahren wurde von Farah et al. weiterentwickelt. Dabei ist es nicht mehr erforderlich, das Rulturmedium in den Kästen zu erneuern. Das erhaltene Bakteriencellulose- Vlies wird über dem entsprechenden Kasten entwässert und die Kultivierung fortgesetzt. Dies kann so lange durchgeführt werden, bis das Volumen nur noch 15-25 % vom Ausgangsvolumen aufweist. Danach muss neues Nährmedium zugeführt werden (WO 2006066377).

Der Nachteil bleibt jedoch bestehen, dass die gewonnene Fläche an bakteriell synthetisierter Cellulose von der Form der verwendeten Reaktionsgefäße abhängt und somit einerseits in der Größe limitiert und anderseits nicht variabel ist. Darüber hinaus schwankt die Nährmediumskonzentration im Verfahrensverlauf. Dadurch ist keine gleich bleibende, optimale Nährmittelverfügbarkeit gegeben.

Ferner ist ein kontinuierlicher Herstellungsprozess auf Basis eines Aerosolverfahrens bekannt (DE 100 22 751). Dabei werden die Nährstoffe nicht wie bei anderen Verfahren von unten den Bakterien zugeführt, sondern durch feines Versprühen von oben. So ist es möglich, Bakteriencellulose- Vliese in großer Dicke zu produzieren. Allerdings ist auch bei dieser Methode die Größe des gewonnenen Vlieses von der Größe des Kultivierungsgefäßes abhängig. Außerdem besitzt das Vlies keine homogenen Materialeigenschaften.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein universell anwendbares und für eine großtechnische Produktion geeignetes Verfahren zu schaffen, welches eine effiziente Herstellung homogener, flächiger bakteriell synthetisierter Cellulose sowie cellulosehaltiger Materialien in einer von der Reaktorgeometrie unabhängigen sowie beliebig wählbaren definierten Länge und Dicke ermöglicht.

Erfmdungsgemäß wird der an der Grenzfläche des mit der Bakterienkultur beimpften Nährmediums zur Luft in der definierten Dicke jeweils fertig kultivierte Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials jeweils ohne Abtrennung von dem noch nicht fertig kultivierten Teil der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials als flächiges vlies- oder folienartiges "Band" aus dem Kulturgefäß entnommen. Dazu wird die bakteriell synthetisierte Cellulose bzw. das bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Material in einem wannenartigen Gefäß (Reaktor) kultiviert, dessen Breite vorzugsweise der Breitenabmessung des zu gewinnenden vlies- oder folienartigen "Bandes" entspricht, so dass dieses in der Breite nicht zwingend zurechtgeschnitten werden muss.

Der jeweils fertig kultivierte Teil der bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. des bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Materials wird durch Zug und/oder Hub vom Anfang des besagten Bandes dieser Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials her aus dem Kulturgefaß (Reaktor) entnommen, wobei der noch nicht fertig kultivierte Teil der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials als Bestandteil des besagten "Bandes" jeweils im Kulturgefäß durch die Entnahme des zusammenhängenden "Bandes" weitertransportiert wird, aber noch im Kulturgefäß verbleibt und dort ungestört von der Entnahme weiterkultiviert wird bis auch dieser Teil im Kultivierungsprozess seine vorbestimmte Schichtdicke der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials erreicht hat. Dabei bildet sich am Bandende (Anfang des Reaktors) durch den Kultivierungsprozess stets neue Cellulose bzw. cellulosehaltiges Material aus, wodurch sich das "Band" fortwährend und nahtlos verlängert.

Dann wird das "Band" mit diesem nunmehr zwischenzeitlich fertig kultivierten Teil der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials unabgetrennt vom übrigen Bandteil weiter entnommen, wobei der noch nicht fertig kultivierte Teil des "Bandes" wiederum im Kulturgefäß zur Fortsetzung des Kultivierungsprozesses verbleibt, solange die gewünschte Bandlänge der zu gewinnenden Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials noch nicht erreicht ist.

Auf diese Weise wird aus dem Kulturgefäß schrittweise oder kontinuierlich ein konsistentes "Band" mit jeweils flächiger fertig kultivierter Cellulose bzw. cellulosehaltigen Materials entnommen, dessen Länge weitaus größer als die Länge des Kulturgefäßes sein kann und auch von dessen Gefäßlänge in keiner Weise begrenzt wird. Auch die Dicke der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials wird von der Geometrie des Kulturgefaßes weitgehend nicht begrenzt.

Für den weiteren Kultivierungsprozess ist lediglich dafür zu sorgen, dass die Kultivierungsbedingungen erhalten bleiben. Entweder ist für den Gesamtprozess der Kultivierung der gesamten (gewünschten) Bandlänge hinreichend Nährmedium und Sauerstoff vorhanden oder es werden während des Kultivierungsprozesses kontinuierlich oder diskontinuierlich neues Nährmedium bzw. dessen verbrauchte Komponenten und/oder neue Luft zugeführt bzw. ausgetauscht.

Der Teil des "Bandes" mit der jeweils fertig kultivierten bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. mit dem fertig kultivierten bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Material wird ungeachtet des im Kulturgefäß zur Weiterkultivierung verbleibenden Bandteil jeweils nach der Entnahme aus dem Kulturgefaß einem Bakterien tötenden Behandlungsmedium (z. B. eine hochtemperierte Flüssigkeit oder gasförmiges Medium, wie Wasserdampf) ausgesetzt, durch welches ein weiterer Kultivierungsprozess der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials dieses Teils des "Bandes" unterbunden wird. Dies kann beispielsweise durch Besprühen erfolgen, sofern dabei das Behandlungsmedium nicht in das Kulturgefäß gelangen kann, oder das "Band" wird nach der Entnahme aus dem Kulturgefaß in das Behandlungsmedium getaucht (z. B. unter Ziehen durch eine dafür vorgesehene Wanne).

Ist das "Band" mit der zu gewinnenden flächigen bakteriell synthetisierten Cellulose bzw. mit dem bakteriell synthetisierten cellulosehaltigen Material in der (unabhängig von der Länge des Kulturgefäßes) gewünschten Länge insgesamt fertig kultiviert, wird das "Band" vorzugsweise nach der Einwirkung des Bakterien tötenden Behandlungsmediums in der gewünschten Länge des flächigen vlies- oder folienartigen "Bandes" vom übrigen Band abgetrennt und somit in der Länge portioniert, welche, wie bereits beschrieben, weitaus größer als das Kulturgefäß sein kann, in welchem die Cellulose bzw. das cellulosehaltige Material an der Grenzfläche des mit der Bakterienkultur beimpften Nährmediums zur Luft homogener Struktur in der vorgegebenen Bandbreite kultiviert.

Durch den erfindungsgemäßen Herstellungsprozess wirken auf die Cellulose bzw. das cellulosehaltige Material keine äußeren Bedingungen, beispielsweise Drackeinwirkungen, welche das Wachstum und den Erhalt der generierten flächigen Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials beeinträchtigen, so dass die natürlich gewachsene, homogene Cellulosestruktur auch bei sehr großen Längen des besagten "Bandes" der Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials erhalten bleibt. Mit unterschiedlichen Geometrien der Kulturgefaße bzw. mit einstellbaren Breiten der Kultivierungszone des Kulturgefaßes sind auch in großen Grenzen beliebig wählbare Bandbreiten möglich.

Weiterhin ist von Vorteil, dass durch das vorgeschlagene Verfahren bei der Entnahme aus dem Kulturgefäß das vom Stand der Technik semikontinuierlicher bis kontinuierlicher BC-Darstellung bekannte nachteilige Zusammenwachsen verschiedener, aufeinander gelagerter Schichten und somit die Bildung eines inhomogenen BC-Materials mit uneinheitlichen Materialeigenschaften ausgeschlossen wird. Mit Hilfe des vorgeschlagenen Verfahrens kann flächige Bakteriencellulose bzw. cellulosehaltiges Material dagegen in einer sehr hohen und vor allem reproduzierbaren Qualität gewonnen werden, die bisher nur über eine Standkultivierung erzielt werden konnte, die jedoch mit den eingangs benannten Nachteilen behaftet ist.

Mit der Erfindung kann technologisch vorteilhaft und wirtschaftlich effizient sowie auch für großtechnische Produktionen geeignet, flächige vlies- oder folienartige Cellulose bzw. cellulosehaltiges Material mit beliebig wählbaren Abmessungen und dennoch homogener Materialstruktur generiert werden.

Vorzugsweise nach oder auch vor der Portionierung des "Bandes" wird die fertig kultivierte und dem Behandlungsmedium zwecks besagter

Abtötung der Bakterien ausgesetzte Cellulose bzw. das cellulosehaltige Material gereinigt (wiederum beispielsweise ein oder mehrere Sprüh- und/oder Tauchvorgänge).

In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des Verfahrens, beispielsweise Möglichkeiten zur Entnahme des Bandes aus dem Kulturgefäß, aufgeführt.

So kann auch sehr vorteilhaft mit der Entnahmegeschwindigkeit des "Bandes" aus dem Kulturgefäß die Dicke der kultivierten Cellulose bzw. des cellulosehaltigen Materials beeinflusst und gesteuert werden.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

Die Figur zeigt in schematischer Darstellung den Ablauf des Kultivierungsverfahrens zur Gewinnung bakteriell synthetisierter Cellulose in flächiger Form mit variabel wählbarer Länge und Dicke.

Zunächst wird in an sich bekannter Weise eine Bakterienkulturlösung mit dem cellulosebildenden Bakterium vom Stamm Gluconacetobacter xylinus vorkultiviert, so dass diese in ausreichender Menge zur Verfugung steht (100 - 2000 ml, vorzugsweise 400 - 600 ml, Bakterienkulturlösung, bezogen auf 10 1 zu beimpfendes Nährmedium).

Des Weiteren erfolgen (ebenfalls auf bekannte Art) die Herstellung und Sterilisation eines Nährmediums nach Hestrin-Schramm (20 g D-(+)-

Glucose, 5 g Bactopepton, 5 g Hefeextrakt, 3,4 g

Dinatriumhydrogenphosphat Dihydrat, 1,15 g Citronensäure Monohydrat pro Liter Nährmedium, aufgefüllt mit entionisiertem Wasser) sowie die

Sterilisation aller benötigten Gefäße und des Zubehörs (aus Übersichtsgründen nicht in der Zeichnung dargestellt).

Ist dies geschehen, wird ein wannenartiges Kulturgefäß 1 als Reaktor aus korrosionsfreiem, Chemikalien- und hitzebeständigem Material über eine Pumpe 2 an einen Vorratsbehälter 3 zur späteren Zufuhr von frischem Nährmedium angeschlossen sowie mit einem Auffangbehälter 4 zum Auffangen von verbrauchtem Nährmedium angeschlossen. In der Zeichnung aus Übersichtsgründen ebenfalls nicht dargestellte elektrische Einheiten und Geräte zur Gewährleistung geeigneter Kultivierungsbedingungen werden in Betrieb genommen. Insbesondere werden eine Kultivierungstemperatur von 20 0 C - 32 0 C 5 vorzugsweise 28 0 C - 30 0 C und eine Luftzufuhr von 1 - 200 l/min eingestellt.

Nach Einstellung der besagten Reaktions- und Kultivierungsbedingungen wird das Kulturgefäß 1 mit der vorkultivierten Bakterienkulturlösung und dem Nährmedium befüllt. Mit dieser Beimpfung des Nährmediums durch die Bakterien des Gluconacetobacter Stammes beginnt die Biosynthese der Bakteriencellulose und es bildet sich an der Grenzfläche dieser hergestellten Kulturlösung (mit der Bakterienkultur beimpftes Nährmedium) eine flächige Schicht bakteriell synthetisierter Cellulose (Bakteriencellulose 5), die während ihres Kultivierungsprozesses in ihren Abmessungen zunächst durch die Oberflächengeometrie des Kulturgefaßes 1 begrenzt wird.

Über die Pumpe 2 erfolgt kontinuierlich oder bei Bedarf eine Zufuhr von frischem Nährmedium aus dem dafür vorgesehenen Vorratsbehälter 3 in das Kulturgefäß 1. Entsprechend dieser Zufuhr von neuerem Nährmedium an einer Stirnseite des Kulturgefäßes 1 wird an dessen gegenüberliegenden anderen Stirnseite durch den Kultivierungsprozess verbrauchte Nährlösung in den Auffangbehälter 4 abgeführt. So wird während des gesamten Kultivierungsprozesses eine optimale Versorgung der im Kulturgefäßes 1 befindlichen Bakterienkultur mit allen erforderlichen Nährstoffen gewährleistet. Zu- und Ablauf von neuem und verbrachtem Nährmedium sind im Kulturgefäß 1 an den besagten gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils unterhalb der Grenzfläche des mit der Bakterienkultur beimpftem Nährmediums, an welcher die Bakteriencellulose kultiviert wird, angeordnet. Die Position des Ablaufs bestimmt dabei die Füllstandshöhe des mit der Bakterienkultur beimpftem Nährmediums im Kulturgefäß 1.

Neben der genannten kontinuierlichen Versorgung der Bakterienkultur mit den notwendigen Nährstoffen gewährleistet die Zufuhrgeschwindigkeit von neuem Nährmedium auch die Einhaltung der für die Austragung der flächigen Bakteriencellulose 5 erforderlichen Füllstandshöhe. Die Zufuhrgeschwindigkeit liegt bei 0,5 - 20 ml/min.

Nach einer Kultivierangsdauer von 10 - 16 Tagen wird flächige Bakteriencellulose 5 mit einer Dicke von 0,5 - 1,6 cm erhalten, deren Maße der Reaktorgeometrie des Kulturgefäßes 1 in horizontaler Sicht entsprechen.

Ist die gewünschte Dicke der an der Grenzfläche des mit der Bakterienkultur beimpften Nährmediums zur Luft kultivierten Bakteriencellulose 5 im Kulturgefäß 1 erreicht, erfolgt ein stufenweiser oder kontinuierlicher Austrag dieser flächigen Bakteriencellulose 5 über ein aus Übersichtsgründen nicht dargestelltes Transportsystem am Reaktorausgang (rechte Seite des in der Figur gezeigten Kulturgefäßes 1). Auf diese Weise wird die fertig kultivierte Bakteriencellulose als flächiges, zusammenhängendes "Band" in Ebene der Grenzfläche der Kulturlösung (mit der Bakterienkultur beimpftes Nährmedium) vom Kulturgefäß 1 (ggf. unter leichtem Anheben) aus diesem herausgezogen. Die Entnahme an sich sowie die Transportrichtung dieses "Bandes" werden in der Zeichnung durch einen Pfeil 6 symbolisiert. Für diese Entnahme tastet die nicht dargestellte Transporteinrichtung, beispielsweise mittels Klemmen, Pressen oder durch Einrasten von Mitnameelementen, wie Widerhaken, an einen nicht zur Verwertung der Bakteriencellulose 5 vorgesehenen Anfangsbereich 7 des "Bandes" form- und kraftschlüssig an. Es könnten auch Antastelemente in diesen nicht zur Verwertung der Bakteriencellulose 5 vorgesehenen Anfangsbereich 7 einkultiviert worden sein, an welche die Transporteinrichtung, beispielsweise durch Rast- oder Greifelemente bzw. durch kletthalterungs- bzw. snap-in- artige oder andere Elemente angreift.

Durch diese Entnahme wird jeweils der Teil des "Bandes" mit der im

Kulturgefaß 1 fertig kultivierten Bakteriencellulose 5 aus dem Kulturgefäß 1 herausgezogen. Der Teil des "Bandes" mit der noch nicht fertig kultivierten Bakteriencellulose 5 wird zwar durch den Transport des zusammenhängenden "Cellulosebandes" im Kulturgefäß 1 in Richtung Reaktorausgang des Kulturgefäßes 1 bewegt, verbleibt aber ungeachtet von der Entnahme des Bandteils mit der bereits fertig kultivierten Bakteriencellulose 5 im Kulturgefäß 1 und kultiviert dort unter unveränderten Reaktionsbedingungen weiter, bis auch dieser Bandteil aus fertig kultivierter Bakteriencellulose 5 besteht und eine gewünschte Vlies- oder Foliendicke aufweist sowie das "Band" weiter aus dem Kulturgefäß 1 entnommen wird. Die Variation der Dicke des gewonnenen BC-Vlieses (oder je nach Dicke der BC-Folie) erfolgt anhand der Transportgeschwindigkeit, mit welcher das "Band" aus dem Kulturgefäß 1 entnommen wird.

Unmittelbar nach Austrag des jeweiligen Bandteils mit der fertig kultivierten Bakteriencellulose 5 aus dem Kulturgefäß 1 wird der betreffende Bandteil durch ein Bakterien abtötendes Behandlungsmedium, welches sich in einem wannenförmigen Behandlungsgefäß 8 unmittelbar am Reaktorausgang des Kulturgefaßes 1 befindet, ausgesetzt. Als Behandlungsmedium kann vorzugsweise Wasser mit einer Temperatur von über 60 0 C Verwendung finden. Für diese Behandlung wird das aus dem Kulturgefäß 1 entnommene "Band" unmittelbar nach der Entnahme von der nicht in der Zeichnung dargestellten Transporteinrichtung mit entsprechenden Transportelementen durch das Behandlungsgefäß 8 gezogen, in welchem das "Band" in das Bakterien abtötende Behandlungsmedium eintaucht. Alternativ könnte der aus dem Kulturgefäß 1 jeweils entnommene Bandteil auch mit dem Behandlungsmedium besprüht werden, wobei allerdings gewährleistet sein muss, dass das versprühte Behandlungsmedium nicht rückwärtig in das Kulturgefäß 1 gelangt und dort das Kulturmedium zur Kultivierung der Bakteriencellulose 5 beeinträchtigt.

Zusätzlich kann zur Entfernung der bakteriellen Rückstände sowie von Nährmediumsbestandteilen eine Reinigung der flächigen Bakteriencellulose 5, vorzugsweise durch Kochen in einer leicht alkalischen Reinigungslösung (O 5 I N) erfolgen (in der Zeichnung nicht dargestellt). Der Entnahmeprozess des "Bandes", bei dem jeweils der Bandteil mit der fertig kultivierten Bakteriencellulose 5 aus dem Kulturgefäß 1 ausgetragen wird und der Bandteil mit der noch nicht fertig kultivierten Bakteriencellulose 5 jeweils im Kulturgefäß 1 verbleibt, wobei sich im Reaktoranfangsbereich (in Reaktordarstellung links) des Kulturgefäßes 1 stets neue Bakteriencellulose 5 bildet und sich dadurch das "Band" fortwährend nahtlos "verlängert", wird solange fortgeführt, bis eine Bandlänge mit der gewünschten Länge der verwertbaren flächigen vlies- oder folienartigen Bakteriencellulose erreicht ist. In diesem Fall, wird das Band (vorzugsweise nach Behandlung mit der Bakterien abtötenden Behandlungsflüssigkeit und ggf. nach erfolgter Reinigung) unter Trennung des "Bandes" vom übrigen Band frei wählbar portioniert.

Die Erfindung ist nicht auf die Synthese reiner Bakteriencellulose beschränkt. Mit demselben beschriebenen Verfahrensablauf können auch bakteriencellulosehaltige Materialien in flächiger Form mit variabel wählbarer Länge und Dicke hergestellt werden, wobei zur Komposit- Bildung lediglich während und/oder nach der Biosynthese entsprechende geeignete Kompositbildner zugeführt werden.

Bezugszeichenliste

1 - Kulturgefäß (Reaktor)

2 - Pumpe (zur Zufuhrung neuer Nährlösung aus dem Vorratsbehälter 3)

3 - Vorratsbehälter (für neues Nährmedium)

4 - Auffangbehälter (für verbrauchtes Nährmedium)

5 - Bakteriencellulose

6 - Pfeil (Transportrichtung der Entnahme) 7 - Anfangsbereich des "Bandes"

8 - Behandlungsgefäß (zum Abtöten von Bakterien)