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Title:
METHOD FOR PRODUCTION OF FITTED FOOTWEAR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/058299
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the production of fitted footwear, in particular, fitted shoes, by using a pre-prepared sole (1), a pre-formed strip (6) and an insert (5). The construction takes place on the foot of the eventual shoe-wearer, whereby a pre-prepared sole (1), corresponding to the dimensions of said shoe-wearers foot is searched out. An insert (5) is applied to the sole (1) and the precise fit of the sole (1) and insert checked on the foot. A pre-formed strip (6) is placed over the foot of the eventual shoe-wearer and fitted to the pre-prepared sole (1). The invention further relates to footwear prepared according to said method.

Inventors:
KLOPF MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2000/004425
Publication Date:
August 16, 2001
Filing Date:
December 12, 2000
Export Citation:
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Assignee:
KLOPF MICHAEL (DE)
International Classes:
A43B9/00; A43B13/28; A43D5/00; B29D35/00; (IPC1-7): A43B9/00; A43D5/00; A43B13/28
Foreign References:
DE2639482A11978-03-09
CH666599A51988-08-15
GB617903A1949-02-14
GB2289613A1995-11-29
Attorney, Agent or Firm:
Pöhner, Wilfried (Röntgenring 4 Postfach 63 23 Würzburg, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Herstellung maßgefertigten Schuh werkes, insbesondere von Maßschuhen, unter Verwen dung einer vorgefertigten Sohle (1), eines vorge formten Schaftes (6) und einer Einlage (5), dadurch gekennzeichnet, daß eine vorgefertigte Sohle (1) entsprechend den Ab meßungen des Fußes des späteren Schuhträgers ausge sucht wird, eine Einlage (5) auf die vorgefertigte Sohle (1) aufgebracht wird, die Paßgenauigkeit der vorgefertigten Sohle (1) und der darauf aufgebrachten Einlage (5) am Fuß des späteren Schuhträgers überprüft wird, indem ein vorgeformter Schaft (6) über den Fuß des spä teren Schuhträgers geschoben und der vorgeformte Schaft (6) mit der vorgefertigten Sohle (1) paßgenau verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Meßgerät die Höhe ermittelt wird, in der der vorgeformte Schaft (6) mit der vorgefertigten Sohle (1) paßgenau zu verbinden ist, und daß danach der vorgeformte Schaft (6) mit der vorgefertigten Sohle (1) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (5) lösbar auf die vorgefertigte Sohle aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (5) eine orthopädische Einlage bzw. Zu richtung ist, oder zusätzlich eine orthopädische Einlage bzw. Zurichtung auf die Sohle (1), bevor zugt lösbar, aufgebracht wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgeformte Schaft (6) mit der vorgefertigten Sohle (1) lösbar verbunden, insbesondere lösbar vernäht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit dem Schaft (6) derart erfolgt, daß der der Sohle (1) zugewandte untere Randbereich im wesentlichen vertikal verläuft.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß der vorgeformte Schaft (6) um den Rand (2) der Sohle (1) umlaufend mit der Sohle (1) verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgefertigte Sohle (1) aufgeschlitzt und durch das Einbringen eines keilförmigen Einsatzes ver breitert wird und insbesondere mit dem Einsatz ver klebt wird.
9. Maßgefertigtes Schuhwerk, bestehend aus einer vorgefertigten Sohle (1), einem vorgeformten Schaft (6) und einer Einlage (5), dadurch gekennzeichnet, daß das Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprü che angefertigt ist.
Description:
Verfahren zur Herstellung maßgefertigten Schuhwerkes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- lung maßgefertigten Schuhwerkes, insbesondere von Maßschuhen, unter Verwendung einer vorgefertigten Sohle, eines vorgeformten Schaftes und einer Einlage.

Weiter betrifft die Erfindung vorzugsweise nach dem Verfahren hergestelltes Schuhwerk.

Der menschliche Fuß ist aufgrund seiner Zusammen- setzung aus 26 Knochen, 107 Bändern und 19 Muskeln ein höchst komplexes Körperteil. Leonardo da Vinci bezeichnete den Fuß deshalb auch als Kunstwerk. Man muß sich dieser Einschätzung nicht anschließen, um zu erkennen, daß ein Schuh von der Stange den indi- viduellen Anforderungen des Schuhträgers nicht im- mer gerecht werden kann, und im übrigen auch gar nicht will. Dies trifft insbesondere, aber nicht ausschließlich, auf diejenigen Personen zu, die in- folge von Fußdeformitäten oder anderen orthopädi- schen Auffälligkeiten nicht auf die dem Durch- schnittsfuß angepaßten Schuhe von der Stange zu- rückgreifen können. Insofern ist diese Gruppe auf die Maßanfertigung eines individuellen, fußgerech- ten Schuhwerkes angewiesen. Andere Personengruppen greifen nicht aus orthopädischen Erwägungen auf Maßanfertigungen zurück, sondern weil das Maßschuh- werk besonders fußgerecht sein kann und das physi- sche Wohlbefinden zu steigern vermag. Unter dem Be- griff Schuhwerk sollen u. a. Schuhe, Stiefel und an- dere Fußbekleidung verstanden sein, nicht aber

Strümpfe, Socken oder dergleichen.

Die im Stande der Technik enthaltene Vorgehensweise bei der Maßanfertigung eines Schuhwerkes besteht zunächst darin, daß zur Ermittlung aller wesentli- chen Größen eine Messung am Fuß des späteren Schuh- trägers vorgenommen wird. Bei eventuellen Fehlstel- lungen des Fußes wird zusätzlich ein Fußabguß oder -abdruck erstellt, nach dem eine orthopädische Schuh-Einlage angefertigt wird. Anhand der ermit- telten Abmessungen des Fußes wird ein flacher Le- derzuschnitt, der als Schaft bezeichnet wird, zuge- schnitten. Dann ist entsprechend der ermittelten Abmessungen ein Modell des vermessenen Fußes zu er- stellen, wobei man sich der Einfachheit halber oder aus Bequemlichkeit in der Regel mit einem in etwa passenden Leisten behilft. Über dieses Modell wird dann das Leder bzw. der Schaft gezogen und die Sohle hieran in der Regel durch Vernähen und/oder Verkleben verbunden. Soweit notwendig wird vorher die orthopädische Schuh-Einlage auf den Leisten aufgebracht, andernfalls ist eine im Stande der Technik übliche Einlage zu verwenden.

Dieses geschilderte Verfahren ist handwerklich sehr aufwendig und zeitraubend, insbesondere dann, wenn ein abbildendes Modell des Fußes, d. h. ein Leisten angefertigt wird. Dementsprechend dauert die Anfer- tigung eines Maßschuhwerkes etwa 4 bis 6 Wochen.

Wegen des zu betreibenden Aufwandes ist der Preis für ein maßgefertigtes Schuhpaar vergleichsweise hoch. Von Nachteil ist weiterhin, daß an dem Schuh nach dem Zusammennähen und/oder Verkleben keine

Korrekturen mehr vorgenommen werden können, falls sich dieses etwa bei der Anprobe als notwendig er- weist. Ein Modell des Fußes ist natürlich nicht in der Lage, das subjektive Trageempfinden des späte- ren Schuhträgers wiederzuspiegeln.

Aufgrund der aufgezeigten Nachteile hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung maßgefertigten Schuhwerkes bereitzu- stellen, das die Nachteile der im Stande der Tech- nik enthaltenen Verfahren aufhebt, also insbeson- dere die Zeit und den Aufwand für die Maßanferti- gung reduziert, sodaß Maßschuhe im Preis deutlich günstiger werden können. Gleichzeitig soll aber möglichst auch vermieden werden, daß Änderungen nach Fertigstellung notwendig werden, bzw. es soll ermöglicht sein, daß Änderungen notfalls vorgenom- men werden kann.

Diese Aufgaben werden im Kern der Erfindung dadurch gelöst, daß eine vorgefertigte Sohle entsprechend den Abmeßungen des Fußes des späteren Schuhträgers ausgesucht wird, eine Einlage auf die vorgefertigte Sohle aufgebracht wird, die Paßgenauigkeit der vor- gefertigten Sohle und der darauf aufgebrachten Ein- lage am Fuß des späteren Schuhträgers überprüft wird, indem ein vorgeformter Schaft über den Fuß des späteren Schuhträgers geschoben und der vorge- formte Schaft mit der vorgefertigten Sohle paßgenau verbunden wird. Der Aufbau des Schuhwerkes erfolgt Schritt für Schritt direkt am Fuß des späteren Schuhträgers, so daß zum einen kein Modell des Fußes anzufertigen ist, zum anderen direkte Rück-

meldungen über Paßgenauigkeit und Tragekomfort er- halten werden. Demgemäß wird zunächst eine vorge- fertigte Sohle entsprechend den Abmaßungen des Fußes des späteren Schuhträgers ausgesucht, auf die eine Einlage aufgebracht wird. Unter Einlage ist in diesem Zusammenhang alles zu verstehen, was sich zwischen Sohle und Fuß befindet, und Bestandteil des Schuhwerkes ist. Die Paßgenauigkeit der vorge- fertigten Sohle und der aufgebrachten Einlage wird am Fuß überprüft, etwa indem der spätere Schuhträ- ger sich aufstellt und zum Tragekomfort und zur Paßgenauigkeit seine Stellungnahme gibt. Ggf. las- sen sich vorgefertigte Sohle und Einlage noch aus- tauschen, bis keine Beanstandungen mehr vorliegen.

Anschließend wird ein vorgeformter Schaft über den Fuß des späteren Schuhträgers geschoben. Der Schaft muß natürlich derart ausgewählt sein, daß er zur Sohlen-und Fußgröße paßt. Es sind also einige vor- geformte Schäfte in verschiedenen standardisierten Größen entsprechend den vorgefertigten Sohlen be- reitzuhalten. Abschließend wird der vorgeformte Schaft mit der vorgefertigten Sohle paßgenau ver- bunden.

Dieses Verfahren birgt mehrere Vorteile in sich.

Zum einen entfällt die Notwendigkeit, ein Modell vom Fuß des späteren Schuhträgers herzustellen ; das diesem Zwecke dienende Vermessen des Fußes ist mithin ebenfalls überflüssig. Damit wird bereits zeitlicher und materieller Aufwand eingespart. Zum anderen ist bei jedem Schritt unmittelbare Rück- sprache mit dem Kunden möglich, inwieweit die ge- troffenen Maßnahmen dem Tragekomfort des entstehen-

den Schuhwerkes förderlich sind. Erst wenn keine Einwände seitens des späteren Schuhträgers mehr vorgebracht werden, erfolgt das Verbinden von vor- geformtem Schaft und vorgefertigter Sohle. Die Not- wendigkeit von Korrekturen ist wegen der kontinu- ierlichen Rücksprache mit dem Kunden weitestgehend ausgeschlossen. Das Verfahren ermöglicht also die rasche und unmittelbare Herstellung des Schuhwerkes bei ständiger Überprüfung des Aufbaus auf Paßgenau- igkeit. Änderungen können unmittelbar und mit ge- ringem Aufwand vorgenommen werden.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Es ist vorteilhaft, das Verbinden von vorgefertig- ter Sohle und vorgeformtem Schaft nicht direkt am Fuße des Kunden vorzunehmen. Darum wird vorgeschla- gen, daß vor dem Verbinden von Sohle und Schaft mit einem Meßgerät die Höhe ermittelt wird, in der der Schaft mit der Sohle paßgenau zu verbinden ist. Der Begriff des Meßgerätes ist sehr allgemein zu ver- stehen. Es kann z. B ein Längenmaß oder eine Scha- blone verwendet werden oder ein Anpaßbrett für die Füße ; in der einfachsten Variante werden beim Auf- bau des Schuhwerkes am Fuß des Kunden Markierungen am vorgeformten Schaft und/oder an der vorgefertig- ten Sohle angebracht, die anzeigen, in welcher Höhe des Schaftes das paßgenaue Verbinden stattzufinden hat. Danach kann das Verbinden anhand der Markie- rungen erfolgen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere

auf die Herstellung orthopädischen Schuhwerkes an- gewendet werden. In diesem Anwendungsbereich muß als Einlage eine orthopädische Einlage bzw. Zurich- tung verwendet werden, die natürlich dem individu- ellen Bedürfnis anzupassen ist. Die entsprechenden Maßnahmen dafür sind dem Fachmann bekannt. Es kön- nen sowohl aktive als auch passive Einlagen verwen- det werden.

Es ist vorteilhaft, die Einlage bzw. die orthopädi- sche Einlage lösbar auf die vorgefertigte Sohle aufzubringen. Dies kann dadurch geschehen, daß die Einlage paßgenau und unverschiebbar in der Sohle einliegt, oder an ihr lösbar befestigt ist. Die lösbare Einlage kann somit während des Aufbaus des Schuhes ausgetauscht werden, indem sie herausgenom- men wird und gegen eine andere, den Wünschen des späteren Schuhträgers besser entsprechende Einlage ausgetauscht wird, die natürlich bevorzugt eben- falls lösbar aufgebracht wird. Es können somit ei- nige Einlagen erprobt werden, soweit dies der Auf- bau des Schuhes noch zuläßt, also insbesondere das Verbinden der vorgefertigten Sohle mit dem vorge- formten Schaft noch nicht vollzogen worden ist.

Es ist weiterhin bevorzugt, daß der vorgeformte Schaft mit der vorgefertigten Sohle lösbar verbun- den wird. Es wird insbesondere vorgeschlagen, Schaft und Sohle lösbar zu vernähen. Es ist nicht auszuschließen, daß trotz der Rücksprache mit dem späteren Schuhträger bei der Anfertigung des Schuh- werks nach der Fertigstellung noch Korrekturen bzw.

Änderungen vorgenommen werden müssen. So ist es

beispielsweise denkbar, daß veränderten orthopädi- schen Notwendigkeiten Rechnung getragen werden muß, indem etwa nachträglich die orthopädische Einlage zu erhöhen ist. In diesem Fall lassen sich vorge- formter Schaft und vorgefertigte Sohle trennen, z.

B. durch Auftrennung der Verbindungsnaht. Danach kann die lösbar aufgebrachte Einlage ausgetauscht und Schaft und Sohle wieder verbunden werden, vor- teilhafterweise erneut lösbar, z. B. durch lösbares Vernähen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sollte der vorgeformte Schaft in seinem der Sohle zugewandten Randbereich im wesentlichen vertikal verlaufen, also insbesondere nicht im Bereich der Sohle nach innen gekrümmt sein, wie es im Stande der Technik üblich ist. Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich, die Vernähungshöhe des Schaftes mit der Sohle dem Fuß des Kunden anzupassen, indem er in der Höhe verschoben wird, bis der spätere Schuhträ- ger Paßgenauigkeit zurückmeldet. Bei einem an sei- ner Unterseite nach innen gekrümmten Schaft ist das Verändern der Höhe prinzipiell gar nicht oder nur sehr begrenzt möglich. Dementsprechend müssen auch die den Zehen-und Fersenbereich aussteifenden Vor- der-und Hinterkappen im Schuh seitlich an die je- weilige Vernähungshöhe angepaßt werden.

Bei der Anfertigung von orthopädischen Schuhen sind natürlich auch ästhetische Aspekte zu berücksichti- gen. Durch das vorgeschlagene, um den Rand der Sohle umlaufende Verbinden des vorgeformten Schaf- tes mit der vorgefertigten Sohle kann bei sehr dic-

ken Sohlen und Einlagen dennoch der Eindruck einer insgesamt niedrigen Bauhöhe erreicht werden. Die dicke Sohle bzw. Einlage wird auf diesem Wege teil- weise optisch kaschiert.

Es sind Fälle denkbar, in denen z. B. bei einer speziellen Verbreiterung des Fußes eine Vergröße- rung der vorgefertigten Sohle erforderlich ist. Es ist dann vorteilhaft, eine vorgefertigte Sohle auf- zuschlitzen, durch das Einbringen eines keilförmi- gen Einsatzes zu verbreitern, und Sohle und Einsatz danach miteinander zu verkleben. Auf dieser ver- breiterten Sohle kann dann das Schuhwerk nach dem weiter oben geschilderten Verfahren aufgebaut wer- den. Mit dieser Vorgehensweise wird erreicht, daß weitestgehend standardisierte vorgefertigte Sohlen verwendet werden können, deren Bereithaltung pro- blemlos möglich ist. Mit der beschriebenen Verbrei- terungsweise lassen sich die vorgefertigten Sohlen variabel an eine nicht dem Durchschnitt entspre- chende Fußform anpassen, sodaß keine Spezialanfer- tigung der Sohle notwendig ist, die mit wesentlich mehr Zeitaufwand verbunden wäre.

Ein solide gefertigter Schuh kann über Jahre getra- gen werden. Allerdings nutzt sich die Sohle ab, so- daß es vorteilhaft ist, sie ggf. auszutauschen, an- statt ein neues Schuhwerk anfertigen zu lassen.

Dazu wird die vorgefertigte Sohle vom vorgeformten Schaft getrennt, z. B. indem die Verbindungsnaht aufgetrennt, die Einlage von der Sohle abgenommen und auf eine neue vorgefertigte Sohle aufgebracht, und die neue Sohle mit dem vorgeformten Schaft ver-

bunden wird, z. B. durch Vernähen. Selbstverständ- lich kann auch die alte Einlage gegen eine neue ausgetauscht werden, ggf. kann die neue Einlage ge- genüber der ausgetauschten Einlage verändert sein, um z. B orthopädischen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen. Aus Kostengründen ist der Austausch der Sohle und/oder der Einlage gegenüber einer Neuan- fertigung zu bevorzugen. Es ist mit dem vorgeschla- genen Verfahren auch möglich, den vorgeformten Schaft auszutauschen, wenn dieses notwendig gewor- den ist oder etwa vom Schuhträger, z. B. aus modi- schen Gesichtspunkten, gewünscht wird. Die lösbare Verbindung von vorgeformtem Schaft und vorgefertig- ter Sohle und/oder Einlage macht diese nachträgli- chen Veränderungen prinzipiell möglich.

Maßgefertigtes Schuhwerk, das sich aufgrund der er- findungsgemäßen Herstellungsverfahren ergibt, wird als unabhängige Lösung der gestellten Aufgabe selb- ständig beansprucht. Dabei sind nicht nur ortho- pädische Schuhe, die nach dem Verfahren hergestellt sind, umfaßt, sondern auch alle anderen Arten von Schuhen, wie u. a. Freizeit-und Sportschuhe, Ar- beitsschuhe und normale Straßenschuhe.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er- findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei- bungsteil entnehmen, in dem anhand von Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert werden. Es zeigen :

Figur 1 eine Ansicht von oben auf eine vorge- fertigte Sohle, eine Einlage und einen vorgeformten Schaft, und Figur 2 eine Ansicht von unten in einen vorge- formten Schaft.

Figur 3 eine Ansicht von oben auf eine vorge- fertigte Sohle, Figur 4 eine Ansicht von oben auf eine Einlage.

In den Figuren 1 bis 4 ist mit (1) eine vorgefer- tigte Sohle bezeichnet, die im wesentlichen als flach verlaufende fußumrißförmige Platte ausgeformt ist. Auf der abgewandten und somit nicht zu sehen- den Unterseite der Sohle (1) weist sie ein Profil zur Verbesserung der Bodenhaftung auf, wie es dem Fachmann bekannt ist. Auf der Oberseite ist rand- seitig umlaufend ein im wesentlichen vertikal nach oben überstehender dünnwandiger Rand (2) ausgebil- det. Diese Sohle (1) ist zweckmäßigerweise aus ei- nem Stück gefertigt, und wird in verschiedenen Standardschuhgrößen bereitgehalten. Der auf der Oberseite vertikal nach oben überstehende Rand (2) ist nicht zwingend erforderlich, erleichtert aber das Vernähen mit dem vorgeformten Schaft (6). In das vom umlaufenden überstehenden Rand (2) und der Sohlenplatte (3) gebildete Sohlenbett kann eine Einlage (5) eingebracht werden, die aus einem der im Stand der Technik enthaltenen Materialien herge- stellt ist, und im wesentlichen als Negativ der Fußsohle des späteren Schuhträgers ausgebildet ist.

Zur seitlichen Fußstabilisierung verläuft die Ein-

lage auf der Oberseite zum Rand hin zunehmend ver- tikal ansteigend nach oben, sodaß die Fußsohle ins- besondere an Ferse und innerem und äußerem Längsge- wölbe von unten sowie von der Seite festen Halt er- hält. Die Außenmaße sind derart gewählt, daß sich die Einlage (5) paßgenau in das Sohlenbett der vor- gefertigten Sohle (1) einfügt. Der vorgeformte Schaft (6) weist oben eine im wesentlichen ovale Einstiegsöffnung (7) für den Fuß auf, auf der Ober- seite sind weiterhin die Zunge (8) und die Schnüre- lemente (9) zu erkennen, im gezeigten Ausführungs- beispiel sind Klettverschlüsse (9) vorgesehen. Die Zunge (8) kann auch mit einem Zungenpolster zwi- schen Oberleder und Futter ausgestattet sein. Die Form des Schaftes (6) entspricht den im Stande der Technik bekannten Ausführungsformen, bis auf die Tatsache, daß der vorgeformte Schaft (6) auf der der Sohle (1) zugewandten Seite im wesentlichen vertikal verläuft, wie es in Figur 2, die eine An- sicht von unten eines vorgeformten Schafts (6) zeigt, dargestellt ist. Sie ist somit insbesondere nicht nach innen gekrümmt, wie es im Stand der Technik bekannt ist. Schäfte (6) in verschiedenen, zu den vorgefertigten Sohlen (1) passenden Größen werden ebenso wie die vorgefertigten Sohlen (1) und typische Einlagen (5) in verschiedenen Standardgrö- ßen bereitgehalten.




 
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