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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF A PLANT-BASED CONSTRUCTION MATERIAL AND CONSTRUCTION MATERIAL OBTAINED BY MEANS OF SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/037742
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a plant-based construction material PB (preferably miscantus) containing a binder and a mineralizer which comprises a defined application-oriented mixture M2 of calcium carbonate CaCO3 and magnesium carbonate MgCO3, resulting in a substantial improvement of the chemical, physical, and mechanical properties thereof. The components of said mixture (M2) are provided at a ratio of about 60 to about 95 percent, preferably between two thirds and ninety percent, by weight of CaCO3 and about 5 to about 40 percent, preferably between ten percent and one third, by weight of MgCO3. The method for producing said construction material is rationalized by adding the mineralizer directly to the binder, preferably Portland cement of strength class 52.5, according to predefined indications during the production of the binder in order to obtain a mixture M1. The components forming mixture M1 are provided at a ratio of about 50 percent to about 90 percent, preferably between 60 percent and 80 percent, by weight of the binder and about 10 to about 50 percent, preferably between 20 and 40 percent, by weight of the mineralizer. A fungicidal preparation is added to the mixing water in order to improve the setting process. A universal construction material providing innumerable applications can be produced from the aggregate {PB + M1}. The range of applications can be further increased by adding another application-oriented mixture M3 to said aggregate at defined proportions (e.g. gypsum (e.g. for producing high-speed structural panels) or a solvent in order to allow an extruding method to be used (e.g. for producing bar-shaped elements)).

Inventors:
FREUDIGER MARTIN (CH)
Application Number:
PCT/CH2002/000583
Publication Date:
May 06, 2004
Filing Date:
October 28, 2002
Export Citation:
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Assignee:
FNR FORSCHUNGSGENOSSENSCHAFT N (CH)
FREUDIGER MARTIN (CH)
International Classes:
C04B18/28; C04B28/02; C04B28/14; E01F8/02; E02D29/02; E04B9/04; E04C2/04; E04C2/16; E04C2/38; E04C5/07; E04B1/74; E04B1/84; (IPC1-7): C04B28/02; C04B18/24
Domestic Patent References:
WO2002006182A12002-01-24
WO1997009492A21997-03-13
WO2001038661A12001-05-31
Foreign References:
DE19526541A11996-03-07
US20020059886A12002-05-23
CH688721A51998-01-30
DE3632394A11988-03-31
DE10050134A12001-04-19
EP0016727A11980-10-01
DE884088C1953-07-23
EP0735162A21996-10-02
DE19914280A12000-09-28
GB557777A1943-12-06
DE2135877A11973-02-01
GB2349665A2000-11-08
DE19704198A11998-08-06
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 197914, Derwent World Patents Index; Class A93, AN 1979-26688B, XP002242677
Attorney, Agent or Firm:
AMMANN PATENTANWÄLTE AG BERN (Bern, CH)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Herstellen eines ein Bindemittel sowie einen Mineralisator enthaltenden Baustoff auf pflanzlicher Basis (PB), dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel und der Mineralisator in definierten anwendungsorientierten bzw. abhängigen Proportionen zu einer Mischung Ml vermischt werden, der Mineralisator aus einer definierten anwendungsorientierten bzw. abhängigen angefertigten Mischung M2 von Kalziumkarbonat CaCO3 und Magnesiumkarbonat MgCO3 besteht und dass die Mischung {PB + M1} in eine je nach angestrebte Konsistenz Ki definierte Menge Anmachwasser eingerührt wird.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der Mischung {PB + Ml} in einem Arbeitsgang erfolgt, wobei der Mineralisator im Bindemittelwerk direkt nach festgelegten Angaben dem Bindemittel vorher zugemischt wird.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die pflanzliche Basis PB vorteilhaft aus Miscanthus (Chinaschilf), Hanfschäben, Hanffasern, Nadelholz, Zuckerrohr, Stroh, Switchgras (panicum virgatum), italienischem Raigras, Riedschilf, einzeln oder in verschiedenen Kombinationen miteinander, besteht, wobei diese pflanzlichen Rohstoffe gemäss vorbestimmter Angaben zerkleinert werden.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Anmachwasser ein FungizidPräparat beigefügt wird, vorzüglich durch Zugabe von ca. 2/3 Liter Natronlauge pro 1'000 Liter Anmachwasser.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtsanteile der die Mischung M1 bildenden Komponenten zwischen ca. 50 % und ca. 90 %, vorzugsweise zwischen 6/104/5 für das Bindemittel und zwischen ca. 10 % und ca. 50 %, vorzugsweise zwischen 1/5 4/10 für den Mineralisator liegen.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtsanteile der die Mischung M2 bildenden Komponenten zwischen ca. 60 % und ca. 95 %, vorzugsweise zwischen 2/39/10 für das CaCO3 und zwischen ca. 5 % und ca. 40 %, vorzugsweise zwischen 1/101/3 für das MgCO3 liegen.
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf 1 m3PB, vorzugsweise Miscanthus, M1 aus 75 kg Mineralisator nach M2 und 225 kg Portlandzement (Gewichtsanteile 25 % zu 75 %) und M2 aus 60 kg Kalziumkarbonat und 15 kg Magnesiumkarbonat (Gewichtsanteile 80 % zu 20 %) besteht und dass die Menge der Trockenelemente {PB + M1} mit ca. 300 Liter Anmachwasser verarbeitet wird.
8. Baustoff auf pflanzlicher Basis (PB), der ein Bindemittel und einen Mineralisator beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, dass der Mineralisator aus einer Mischung M2 von Kalziumkarbonat CaCO3 und Magnesiumkarbonat MgCO3 in definierten anwendungsorientierten bzw.abhängigen Proportionen besteht, wobei der Baustoff vorzugsweise nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt ist.
9. Bauelement, das einen Baustoff gemäss Anspruch 8 umfasst.
10. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischung M1 oder M2 oder {PB + M1} in definierten anwendungsorientierten bzw.abhängigen Proportionen eine Mischung M3 weiterer anwendungsbedingter Stoffe beigemischt wird.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung M3 aus Gips, bevorzugt mit einem Stärkezusatz, besteht.
12. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass M3 aus einem Fliessmittel besteht und die Mischung {PB + M1 + M3} extrudiert wird.
13. Verfahren gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass für 1 m3 zerkleinerter PB, vorzugsweise eine Mischung aus Miscanthus und Nadelholz mit respektive 85 % und 15 % Volumanteile Ml aus 60 kg Mineralisator gemäss M2 und 100 kg Portlandzement (Gewichtsanteile 37.50 % zu 62. 50 %), M2 aus aus 42 kg Kalziumkarbonat und 18 kg Magnesiumkarbonat (Gewichtsanteile 70 % zu 30 %) und M3 aus 200 kg Gips besteht, und dass die Mischung der Trockenelemente {PB + M1 + M3} mit ca. 300 Liter Anmachwasser angerührt werden.
14. Baustoff gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass er in definierten anwendungsorientierten bzw. abhängigen Proportionen eine Mischung M3 weiterer anwendungsbedingten Stoffe beinhaltet und vorzugsweise nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 12 hergestellt ist.
15. Bauelement oder Gegenstand, der Baustoff gemäss Anspruch 14 umfasst.
16. Bauelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es ein schalldämmendes Element (1) bildet und zur Schalldämmung Lamellen (2) zur Vergrösserung der schallabsorbierenden Fläche aufweist.
17. Schalldämmendes Bauelement nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass es die Form einer Platte hat.
18. Schalldämmendes Bauelement nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass es aus zwei Schichten aufgebaut ist, wobei eine Tragschicht (3) mit vorwiegend statischer Funktion mit einer Absorberschicht (4) zur Schallabsorption vorgesehen ist.
19. Schalldämmendes Bauelement nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Dicke (h) von ca. 25 cm aufweist, wobei die Tragschicht (3) mit einer Dichte von ca.
20. kg/m3 eine Dicke (g) von ca. 10 cm aufweist und die Absorberschicht (4) mit einer Dichte von ca. 500 kg/m3 aus Lamellen (2) mit einer Höhe (e) von ca. 10 cm, einer Breite (d) von ca. 10 cm am Lamellenfuss, einer Breite (a) von ca.
21. 6 cm am Lamellenkopf und einem Abstand (c) zwischen den Lamellen von ca. 3 cm am Lamellenfuss und einer Schicht unter den Lamellen mit der Dicke (f) von ca. 5 cm aufgebaut ist, und dass das Gesamtgewicht des Bauelements (1), bezogen auf die projizierte Fläche, ca. 205 kg/M2 beträgt.
22. Bauelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es einen quaderförmigen Hangsicherungsstein (5) bildet, dass zur formschlüssigen Aneinanderfügung mehrerer Hangsicherungssteine (5) ein Zapfen (8) und eine Nut (9) ausgebildet sind und dass weiterhin an der dem Erdreich zugewandten Seite eine Ausnehmung (7) vorgesehen ist, welche durch Erdreich (12) ausfüllbar ist.
23. Hangsicherungsstein nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass an der dem Erdreich (12) abgewandten Seite des Hangsicherungssteines (6) Lamellen (2) zur Schallabsorption angeordnet sind.
24. Hangsicherungswand aus Hangsicherungssteinen nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Hangsicherungssteine (5,6) durch formschlüssiges Zusammenfügen eine Hangsicherungswand (10) bilden, und dass diese vom Lot um den Winkel a in Hangrichtung geneigt ist und dass ein Fundament (11) zur Aufnahme der vertikalen Kräfte sowie GeoFliesMatten (13) und Zugbänder (14) zur Aufnahme der horizontalen Kräfte aus der Hangsicherungswand (10) vorgesehen sind.
25. Hangsicherungswand nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel a 10° beträgt.
26. Bauelement gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es zu einem Hohlraummauerstein gepresst wird.
27. Bauelement gemäss Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Hanfseile mit einem Durchmesser von ca. 12 mm als Bewehrung in einem Abstand von ca. 10 cm angeordnet sind, dass Hanfseile mit einem Durchmesser von ca. 8 mm als Verteiler im Abstand von ca. 30 cm vorgesehen sind und dass die Bauelemente eine Länge von ca. 3.5 m aufweisen und als Deckenelemente einsetzbar sind.
28. Bauelement gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Holzfachwerk vorgesehen ist, welches die statische Funktion des Bauelementes erfüllt, und dass der Baustoff auf pflanzlicher Basis flächig das Holzfachwerk ausfüllt und eine Wärmedämmund Schallschutzfunktion erfüllt.
Description:
Verfahren zum Herstellen eines Baustoffes auf pflanzlicher Basis und aus diesem Verfahren sich ergebender Baustoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Baustoffes gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 auf pflanzlicher Basis. Die Erfindung betrifft ebenfalls einen derartigen, mit diesem Verfahren hergestellten Baustoff und die aus diesem Baustoff hergestellten Bauelemente und Gegenstände.

Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen werden vielfach entwickelt und eingesetzt, um dem Bedürfnis nach einer im Einklang mit der Natur stehenden ökologischen Bauweise gerecht zu werden. Im Stand der Technik sind vielfältige Kombinationen auf der Grundlage pflanzlicher Rohstoffe bekannt.

Sehr häufig wurden Stroh und Lehm als historische ökologische Baustoffe eingesetzt. Jedoch verringern die begrenzte Stabilität und Beständigkeit dieser Materialkombination deren Einsatz. So genügen die mit Stroh und Lehm gebauten Fachwerkausfachungen den heutigen modernen Anforderungen an den Wärme-und Schallschutz nicht.

Weiterhin wurden vielfältige Versuche unternommen, mit Holz als pflanzlichem Rohstoff in der Kombination mit Zement nachhaltig zu bauen. Jedoch ist die geringe Festigkeit bzw.

Oberflächenfestigkeit bei einer zu hohen Dichte und damit dem relativ hohen Gewicht der daraus hergestellten Bauelemente, oft hinderlich. Zudem sind die Schall-und Wärmedämmeigenschaften durch den erforderlichen hohen Anteil an Zement als Bindemittel relativ schlecht.

Auf der Suche nach einem Baustoff mit möglichst hohem Anteil an nachwachsenden Rohstoffen und guten chemischen,

physikalischen und mechanischen Eigenschaften wurden weiterhin Versuche mit Miscanthus (Chinaschilf) unternommen.

Diese Pflanzengattung besitzt auch durch ihren hohen Siliziumanteil ideale Voraussetzungen zur Verarbeitung zu einem stabilen und dauerhaften Baustoff.

Jedoch ist die Herstellung eines brauchbaren Baustoffes auf Basis eines pflanzlichen Zuschlags nur dann möglich, wenn letzterer in die Bindemittelmatrix einbindet. Diese Bedingung wird durch eine Mineralisation der pflanzlichen Rohstoffe erfüllt. Folglich ist eine qualitative Nutzbarmachung von nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen für ein modernes und zeitgemässes Bauen insbesondere von der Güte und Effizienz dieser Mineralisation abhängig.

Ferner wird bekanntlich bei Bauten von verschiedenen Bauelementen und-gegenständen Gebrauch gemacht, die jeweils je nach Einsatzbestimmungen spezifische Eigenschaften aufweisen müssen. So findet man neben denjenigen für die Errichtung z. B. von Mauern und Wänden weitere Elemente wie vorgefertigte Gipsplatten.

Es stellt sich somit das Problem, einen Universalbaustoff auf pflanzlicher Basis herzustellen. Das heisst, dass dieser Baustoff dank einer in Anbetracht der vorgesehenen Anwendung und somit der zu erfüllenden Eigenschaften anpassbaren, gegebenenfalls durch spezifische, ebenfalls anwendungsorientierte Zusätze erweiterbaren Grundzusammensetzung für quasi alle denkbaren Anwendungen eingesetzt werden kann.

Nach der Lehre von EP-1, 108, 696 Al wird eine Vormineralisation von nachwachsenden faserigen Rohstoffteilchen wie Holz-, Hanf,-und/oder Schilfrohrteilchen durch Zement, vorzugsweise

Portlandzement, als Mineralisator durchgeführt. Die Vormineralisation der pflanzlichen Rohstoffe erfolgt dabei in einem separaten Arbeitsgang, wonach die mit Mineralisationsflüssigkeit behandelten Rohstoffe getrocknet werden. Anschliessend ist ein Einsatz der vorbehandelten Pflanzteile zur Herstellung von Beton oder Mörteln möglich.

Aus dieser Vorgehensweise ergibt sich der Nachteil, dass eine zusätzliche Behandlung der pflanzlichen Rohstoffe zum Zwecke der Vormineralisierung notwendig ist. Ein zusätzlicher Arbeitsgang ist auch mit zusätzlichen Kosten verbunden, und die Bauwirtschaft ist aufgrund eines anhaltend hohen Kostendruckes bestrebt, zusätzliche Verfahrensschritte einzusparen. Denn eine Erhöhung der Kosten für ein ökologisch nachhaltiges Bauen vermindert stark die Attraktivität einer solchen Bauweise und kann nicht zur-alternativen Anwendung dieser Baustoffe auf pflanzlicher Basis im Verhältnis zu den konventionellen Baustoffen führen.

In WO-A-02/12145 wird deswegen auf eine Vormineralisation des pflanzlichen Zuschlags verzichtet mit dem Ziel, Beton und Mörtel auf Basis dieses Zuschlages einfacher und billiger zu gestalten und doch gute Eigenschaften betreffend Wärmedämmung, Schallisolierung, Biege-und Druckfähigkeit zu enthalten. Dieses Ziel dürfte jedoch im Hinblick insbesondere auf dem gewählten Mineralisator nicht optimal erreicht werden. Ferner ist von einer Anpassung des Baustoffes im Hinblick auf verschiedene zu erfüllende Eigenschaften keine Rede, so dass die Anwendungsgebiete relativ beschränkt sein dürften.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das oben geschilderte Problem und im Stand der Technik enthaltene Nachteile zu lösen bzw. zu überwinden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch das in Anspruch 1 definierte Verfahren gelöst, wobei die abhängigen Ansprüche bevorzugte Durchführungsarten darstellen.

Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten erfindungsgemässen Baustoffe weisen insbesondere im Vergleich zu den bekannten Baustoffen derselben Gattung eine wesentliche bessere Klebefähigkeit und angepasste mechanische Eigenschaften aus. Ferner sind sie preiswert und ökologisch, wegen der Anwendung nachwachsender Rohstoff und der Einsparungen von Arbeitsgängen-wobei die Fabrikationsanlagen sehr viel einfacher und kostengünstiger gestaltet werden können und gleichsam eine kontinuierliche Fertigung des erfindungsgemässen Baustoffes vorgesehen werden kann, da eine Zwischenlagerung oder gar eine zwischengeschaltete Trocknung der mineralisierten pflanzlichen Rohstoffe nicht erforderlich ist-und auf logistischer Ebene. Schliesslich sind die möglichen Anwendungen und Einsatzgebiete der erfindungsgemässen Baustoffe quasi unausschöpfbar.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens und der daraus herstellbaren Baustoffe ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Zur Illustration werden Bauelemente mit Bezugnahme auf nachstehende Zeichnungen dargestellt : Fig. 1 zeigt ein schallabsorbierendes Bauelement, Fig. 2.1 einen Hangsicherungsstein, Fig. 2.2 einen Hangsicherungsstein mit Lamellen und Fig. 3 eine Hangsicherungswand.

Als pflanzliche Rohstoffe werden vorteilhaft Miscanthus (Chinaschilf), Hanfschäben, Hanffasern, Nadelholz,

Zuckerrohr, Stroh (z. B. Weizen-oder Roggenstroh), Switchgras (panicum virgatum), italienisches Raigras, Riedschilf einzeln oder in verschiedenen Kombinationen miteinander eingesetzt. Die pflanzlichen Rohstoffe werden vor ihrem Einsatz zerkleinert. Die Zerkleinerung erfolgt je nach Art des Rohstoffes und je nach Art des gewünschten Baustoffes und den daraus zu erzeugenden Bauelementen zu längsförmigen Teilchen bis ca. 40 mm oder zu Granulat bis ca. 8 mm Durchmesser. So liegt zum Beispiel die gewünschte Länge der Fasern bis ca. 40 mm und die Körnung zwischen 0 und 8 mm wenn der Baustoff zur Herstellung von Aussenwänden oder Mauersteinen verwendet wird, während diese Werte vorzüglich zwischen bis 2 mm liegen sollen, wenn der Baustoff für den Verputz bestimmt ist.

Zu der gewählten und zerkleinerten pflanzlichen Basis PB von pflanzlichen Rohstoffen wird eine Mischung M1 in einem Arbeitsgang beigemischt. Diese Mischung Ml besteht aus einem Bindemittel, zum Beispiel Portlandzement oder ein Gemisch verschiedener Portlandzemente, vorzugsweise jedoch Portlandzement der Güte PZ 52.5, und aus einem Mineralisator. Der Mineralisator wird im Portlandzementwerk nach Rezeptur, das heisst in vorgegebenen anwendungsorientierten bzw. -abhängigen Proportionen, dem Portlanzement direkt zugemischt. Somit kann danach aus einem einzigen Silo die Mischung M1 herausgenommen und mittels einer Waage gewogen werden, bevor sie in einen Mischer gelangt, in welchem PB und M1 zusammengemischt werden. Im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren [wo der Mischer für die Mischung {PB + M1} mit zwei Silos (der eine den Portlandzement, der andere den Mineralisator enthaltend), jeweils via eine Waage verbunden ist] erzeugt dieses Vorgehen infolge der Vereinfachung der Anlage und der

Reduzierung der Arbeitsgänge eine nicht geringfügige Herabsetzung der Herstellungskosten des Baustoffes.

Die Gewichtsanteile der die Mischung M1 bildenden Komponenten liegen in einem Bereich von ca. 50 % bis ca. 90 %, vorzugsweise zwischen 6/10-4/5 für das Portlandzement und in einem Bereich von ca. 10 % bis ca. 50 %, vorzugsweise zwischen 1/5-4/10 für den Mineralisator.

Der Mineralisator besteht aus einer definierten anwendungsorientierten bzw. -abhängigen Mischung M2 von Kalziumkarbonat CaCO3 und Magnesiumkarbonat MgCO3, wobei die Gewichtsanteile in einem Bereich von ca. 60 % bis ca. 95 , vorzugsweise zwischen 2/3-9/10, für das CaCO3 und in einem Bereich von ca. 5 % und ca. 40 %, vorzugsweise zwischen 1/10 - 1/3, für das MgC03 liegen. Die praktischen Anwendungen haben gezeigt, dass der so zusammengesetzte Mineralisator eine im Vergleich zu den bekannten Mineralisatoren wesentliche bessere Klebefähigkeit der pflanzlichen Rohstoffe und damit Einbindung in die Matrize gewährleistet.

Die aus den Mischungen PB und M1 erhaltene Mischung kann nun in eine entsprechend einer gewünschten Konsistenz Ki vorgegebene Anmachwassermenge eingerührt werden (Ki= Steife des frischen Betons ; K1 = nasser als erdfeucht, beim Schütteln lose ; K2 = knapp weich, beim Schütteln schollig ; K3 = weich bis flüssig ; Quelle : Lüger).

Dank der oben definierten Zusammensetzung und deren Zusammenspiel ist eine Reihe von Vorteilen registrierbar. Es konnte nämlich beobachtet werden, dass die Erstarrung schon nach sehr kurzer Zeit, nämlich ca. 75 Minuten nach dem Anmachen beginnt und der Abbindeprozess beschleunigt abläuft. Ferner ist im Vergleich zu allen bekannten Baustoffen, inklusive den auf pflanzlicher Basis

hergestellten Baustoffen, das Volumengewicht vermindert, die Haufwerksporigkeit höher, die Dampfdiffusion und die Wärmedämmung verbessert und die Eigenschaften bezüglich Druck-, Zug-und Biegefestigkeitswerten-die merklich über den DIN-Vorschriften für Betons und Mörtel liegen- wesentlich erhöht.

Die Mischung {PB + M1} bildet sozusagen eine Universalgrundmischung, die als solche vielfältig und vorteilhaft eingesetzt bzw. angewandt werden kann. Für ein bestimmtes PB-Volumen genügt es, u. U. innerhalb der angegebenen Bereiche lediglich die Proportionen der Mischungskomponenten M1 (= Bindemittel + Mineralisator M2) und/oder M2 (= Kalziumkarbonat + Magnesiumkarbonat) anzupassen. Die Anpassungen können mühelos vom Fachmann im Hinblick auf die Anwendung des Baustoffes, d. h. die zu erfüllenden Eigenschaften des Baustoffes, vorgenommen werden.

Der Universalgrundmischung kann eine weitere Mischung M3- auf die später im Detail eingegangen wird-zugegeben werden. Bei der erwähnten Anpassung wird selbstverständlich der Fachmann dieser Mischung Rechnung tragen.

Des weiteren wurde festgestellt, dass durch sporadisch auftretende Pilzbildung bei den nachwachsenden Rohstoffen der Erstarrungsbeginn und der darauf folgende Abbindeprozess erheblich verzögert werden kann. Hierbei sind aufgund einer Prüfung an der Humboldt-Universität Berlin folgende Pilze benannt :"Alternia" (Blaufärbung),"Fusarium" (Rotfärbung) und"Penicillium" (Gelbfärbung). Es ist folglich von Vorteil, dass dem Anmachwasser ein Fungizid-Präparat zugesetzt wird, um diese Pilze wirkungslos zu machen. Zum

Beispiel kann dies durch Zugabe von 2/3 Liter Natronlauge auf 1'000 Liter Anmachwasser geschehen. Ist in dieser Beschreibung von Anmachwasser die Rede, so ist stillschweigend stets ein auf diese Art angereichertes Wasser gemeint.

Wird der Baustoff beispielsweise für das Errichten von Aussenwänden oder für die Herstellung von Mauersteinen bzw.

Betonformsteinen oder Hohlblocksteinen vorgesehen, so kann er vorteilhaft gemäss folgenden Angaben zusammengesetzt werden : - PB = 1 m3, vorzugsweise Miscanthus (zerkleinert gemäss oben erwähnten Angaben) ; - Ml = 300 kg, davon 75 kg Mineralisator gemäss M2 und 225 kg Portlandzement (Gewichtsanteile 25 % zu 75 %) ; - M2 = besteht aus 60 kg Kalziumkarbonat und 15 kg Magnesiumkarbonat (Gewichtsanteile 80 % zu 20 %) ; - Anmachwasser = ca. 300 1.

Es hat sich erwiesen, dass sich die mit diesem Baustoff hergestellten Produkte durch hervorragende Eigenschaften hinsichtlich Gewicht, Biege-Zug-und Druckfestigkeit, Wärmedämmung und Schallabsorption auszeichnen.

In diesem Zusammenhang werden nun Anwendungen-wie zum Beispiel daraus herstellbare schalldämmende und- absorbierende Bauelemente-als Illustration anhand der Figuren 1-3 beschrieben.

Für die Verbesserung der Lebensqualität entlang von Autobahnen oder Autostrassen und zur Verminderung der Geräuschbelastung für Anwohner werden schallabsorbierende Bauelemente zu Schallschutzmauern verbunden. Vordergründige

Aufgabe dieser Bauwerke ist es, die Schallbelastung für in Richtung der Schallquelle hinter diesen Mauern liegende Bereiche zu mindern. Es ist ein nachvollziehbares Anliegen der betroffenen Kommunen, gerade diese Bauwerke nach ökologischen Gesichtspunkten auszuwählen.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass gerade die Herstellung von schallabsorbierenden Baulementen nach der technischen Lehre der Erfindung aus überwiegend pflanzlichen Rohstoffen nicht nur den ökologischen Aspekten Rechnung trägt, sondern dass gerade die schallabsorbierenden Eigenschaften des Baustoffes in Kombination mit den geometrischen Verhältnissen des erfindungsgemässen schalldämmenden Bauelementes zu den besseren Ergebnissen gegenüber konventionell für Schallschutzwände eingesetzten Bauelementen führt.

Ein schalldämmendes Bauelement gemäss einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in Fig. 1 dargestellt. Als pflanzlicher Rohstoff werden dafür 85 Gewichtsprozent Miscanthus und 15 Gewichtsprozent Nadelholzspäne eingesetzt.

Auf einen Kubikmeter pflanzlicher Rohstoffe werden 300 kg des Gemisches M1 eingesetzt, der Baustoff wird anschliessend in eine Form gegossen. Die Materialdichte des entstehenden Bauelements nach dem Abbinden beträgt zwischen 450 und 600 kg/m3, je nach Teilchengrösse und der daraus entstehenden Porigkeit der pflanzlichen Bestandteile.

Das schalldämmende Bauelement weist bevorzugt Lamellen 2 zur Vergrösserung der schallabsorbierenden Fläche auf.

Diese Bauelemente werden beispielsweise mit einer Höhe von 2.90 m und einer Länge von 4.00 m ausgeführt.

Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das schallabsorbierende Bauelement aus zwei Schichten aufgebaut. Es besteht dann aus einer Tragschicht 3 und einer Absorberschicht 4. Das Bauelement selbst hat eine Dicke h von 25 cm. Die Tragschicht 3 hat mit einer Dichte von 1250 kg/m3 eine tragende Funktion, währenddessen die Absorberschicht 4 mit einer Dichte von 500 kg/m3 vorwiegend Schalldämmungsfunktion aufweist. Dazu besteht die Absorberschicht 4 aus einer Schicht f, an welcher Lamellen 2 trapezförmig angeordnet sind. Die Lamellen 2 weisen eine Höhe e von 10 cm und eine Breite d von 10 cm am Lamellenfuss auf. Sie besitzen eine Breite a von 6 cm am Lamellenkopf und einen Abstand c zwischen den Lamellen am Lamellenfuss von 3 cm. Die Dicke der Schicht f wird nach dem Ausführungsbeispiel mit 4 cm gemessen. Das Gesamtgewicht des Bauelements 1, bezogen auf die projizierte Fläche, beträgt 205 kg/m.

Nach einer weiteren erfindungsgemässen Ausführung eines schalldämmenden Bauelementes wird diese in einer Schicht bzw. aus einem Material ausgebildet. Die Gesamtstärke des Baustoffes Miscanthus-Nadelholz-Hanffaser-Leichtbeton beträgt dabei h = 20 cm. Die Lamellenhöhe e beträgt dabei 8 cm, die Breite der Lamellen 2 am Lamellenkopf a = 4 cm und der Abstand zwischen den Lamellen 2 am Lamellenfuss c = 4 cm.

Bemerkenswert ist, dass die schallabsorbierenden Bauelemente eine sehr gute Tausalzresistenz aufweisen. Dies ist insbesondere für den Einsatz für Schallschutzmauern an Autobahnen wichtig, welche im Winter stark durch tausalzhaltiges Spritzwasser belastet werden.

Die Schallabsorptionseigenschaften wurden nach in der DIN/EN 20 354 standardisierten Verfahren untersucht, und es wurde festgestellt, dass der Schallabsorptionsgrad der erfindungsgemässen schalldämmenden Bauelemente bei einer Frequenz von 250 Hz bis 5000 Hz zwischen 0.71 und 0.88 lag.

Die schallabsorbierende Fläche der Bauelemente lässt sich vorteilhaft durch weitere Segmentierung der Lamellen 2 erhöhen. Die entstehenden pyramidenartigen Ausstülpungen vergrössern die Fläche zur Schallabsorption derart, dass pro Quadratmeter projizierte Fläche der schalldämmenden Bauelemente 1.96 m2 schallabsorbierende Fläche entstehen.

Der Baustoff auf pflanzlicher Basis ist gleichfalls vorteilhaft zu Hangsicherungssteinen 5 verarbeitbar.

In Fig. 2.1 ist ein solcher quaderförmiger Hangsicherungsstein 5 zur formschlüssigen Aneinanderfügung mehrerer Hangsicherungssteine 5 dargestellt. Der Hangsicherungsstein 5 weist zur formschlüssigen Aneinanderfügung mehrerer dieser Steine jeweils einen Zapfen 8 und eine Nut 9 auf. An der dem Erdreich zugewandten Seite ist eine Ausnehmung 7 vorgesehen, welche beim Einsatz des Steines zur Ausbildung einer Hangsicherungsmauer von dem begrenzenden Erdreich 12 ausgefüllt wird. Durch die Ausnehmung 7 wird weiterhin vorteilhaft erreicht, dass der Stein durch das Erdreich zusätzlich fixiert wird.

An der dem Erdreich 12 abgewandten Seite des Hangsicherungssteines 6 sind gemäss Fig. 2.2 Lamellen 2 zur Schallabsorption angeordnet. Damit wird dem Stein zusätzlich funktional eine höhere Schallabsorption zu eigen, was ihn bevorzugt für Hangsicherungsmauern entlang von Autobahnen oder Fahrstrassen einsetzbar macht.

In Fig. 3 ist eine Hangsicherungswand 10 aus Hangsicherungssteinen 5 schematisch dargestellt. Die Hangsicherungssteine 5 werden dabei durch formschlüssiges Zusammenfügen der Zapfen 8 in die korrespondierenden Nuten 9 aufgebaut. Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Hangsicherungswand 10 vom Lot um einen Winkel a von ca. 10 Grad in Hangrichtung geneigt. Weiterhin ist ein Fundament 11 vorgesehen, welches im Wesentlichen die vertikalen Kräfte aus der Hangsicherungswand 10 aufnimmt.

Zwischen den Schichten des Erdreiches werden Geo-Flies- Matten 13 horizontal angeordnet. In Abständen sind als Zugbänder 14 ausgebildete Geo-Flies-Matten zur Aufnahme der horizontalen Kräfte aus der Hangsicherungswand vorgesehen.

Weiterhin sind nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung Bauelemente mit dem erfindungsgemässen Baustoff herstellbar, welche sogar als Deckenelemente einsetzbar sind. Dazu findet eine Bewehrung der Deckenelemente mit Hanftragseilen statt, wobei die Tragseile einen Durchmesser von 12 mm oder mehr besitzen. Je nach den statischen Erfordernissen werden die Abstände der Tragseile und die Anordnung der Verteiler (s. u. ) gewählt. Nach einer Ausführung der Erfindung für Deckenelemente werden die Tragseile im Abstand von 10 cm parallel im Deckenelement angeordnet. Weiterhin befinden sich Hanfseile mit einem Durchmesser von 8 mm im Abstand von 30 cm als Verteiler im Deckenelement.

Auf diese Art können Bauelemente mit einer Breite bis zu 2.5 m und einer Spannweite bis zu 5 m ausgeführt werden. Es ist statisch nachweisbar, dass der Einsatz der Hanfseile mit einem Durchmesser von 12 mm eine vergleichbare Wirkung wie

der Einsatz von Stahl zur Bewehrung mit einem Durchmesser von 6 mm besitzt (Vorspannung).

Der erfindungsgemässe Baustoff ist also sehr vielseitig verwend-und verarbeitbar. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Baustoff mit hoher Porigkeit als Ausfüllstoff für ein Holzfachwerk verwendet. Das Holzfachwerk erfüllt dabei die statische Funktion des Bauelementes, wobei der Baustoff auf pflanzlicher Basis hervorragende Wärmedämm-und Schallschutzeigenschaften aufweist. Die Rezeptur eines Leichtbetons für Wandelemente mit Dämm-und Füllstofffunktion ist wie folgt angegeben : Bezogen auf 1 m3 erfindungsgemässen Baustoff werden miteinander direkt vermischt : 60 % Miscanthushäcksel, 20 % Nadelholzspäne 20 % Hanfschäben-+ fasern 240 kg Mischung M1 210 1 Wasser Weiterhin ist aus dem Baustoff beispielsweise ein Hohlblockmauerstein pressbar, der konventionell verarbeitet werden kann. Ein solcher Mauerstein besitzt eine Breite von 30 cm, eine Höhe von 24 cm und eine Länge von 36.5 cm. Das Volumen des Mauersteins beträgt 26.28 dm3, die Hohlräume machen mit 7.04 dm3 einen Anteil von 27% aus. Sein Gewicht beträgt 15.50 kg. Eine erfindungsgemässe Zusammensetzung der pflanzlichen Rohstoffe für den Baustoff ist 75% Miscanthusspäne und 20% Nadelholzspäne mit einem Hanffaseranteil von 5% entsprechend der gewünschten statischen Festigkeit.

Wie oben angedeutet kann von genannter Universalgrundmischung ausgehend das Verfahren zur Herstellung spezifischer Baustoffe erweitert werden, indem dieser Mischung (oder, in Anbetracht der vorhandenen Anlagen, der Mischung M1 oder M2) eine weitere, aus anwendungsbedingten Stoffen bestehende, Mischung M3 in anwendungsbedingten Proportionen beigemischt wird.

Zur Herstellung z. B. von vorgefertigten Schnellbauplatten besteht diese Mischung M3 aus Gips, dem vorteilhaft eine Stärke hinzugefügt wird. Die-nach herkömmlichen Massen (z.

B. Länge : 2500 mm, Breite : 1250 mm, Dicke : 13 mm) zugeschnittenen Platten sind beidseitig mit aus Altpapier hergestelltem Spezialpapier beschichtet und malerfertig.

Zwischen den Papierfolien wird der den Kern bildende Baustoff aufgetragen. Dieser Baustoff setzt sich vorteilhaft nach folgenden Angaben zusammen : -PB = 1 m3, Zerkleinerung 0 bis 2 mm, vorzugsweise eine Mischung aus Miscanthus (85 % Volumanteile, d. h. 85 kg (spezifisches Gewicht 100 kg/m3)) und Nadelholz (15 % Volumanteile, d. h. 16.5 kg (spezifisches Gewicht 110 kg/m3)) ; - Ml = 160 kg, wovon 60 kg Mineralisator gemäss M2 und 100 kg Portlandzement (Gewichtsanteile 37.50 % zu 62. 50 %) ; - M2 = besteht aus 42 kg Kalziumkarbonat und 18 kg Magnesiumkarbonat (Gewichtsanteile 70 % zu 30 %) ; - Gips = 200 kg ; - Anmachwasser = ca. 300 kg, verbleibender Rest = ca. 15 %, entspricht ca. 45 kg.

Es ergibt sich somit ein spezifisches Gewicht von ca. 506 kg. Dies bedeutet-verglichen mit den herkömmlichen Gipsplatten, die ein spezifisches Gewicht von ca 650 kg/m3

aufweisen-eine signifikante Gewichtsabsenkung von über 22 %, was sich insbesondere auf die Logistik als grossen Vorteil auswirkt.

Ein weiteres Beispiel einer Mischung M3 bildet ein herkömmliches Fliessmittel, wie zum Beispiel Ligninsulfonate, Polycarboxylate, Naphtalinsulfonat oder Napthalinacrylat. Es hat sich in der Tat überraschenderweise herausgezeigt, dass auf diese Weise extrudierte Bauelemente herstellbar sind.

Dabei wird der Baustoff bevorzugt nach der Zugabe von Fliessmitteln extrudiert. Die sich ergebenden Profile weisen im Vergleich zu den herkömmlichen PVC-Stäben (zur Herstellung u. a. von Fensterprofilen) eine höhere Zugfestigkeit und Biegesteifigkeit auf.

Ein besonders zugfestes strangförmiges Bauelement aus dem so hergestellten Baustoff ist durch die Verwendung von 10 Volumenprozenten Hanf-oder Miscanthusfasern (oder eine Mischung dieser Faser) als Bestandteil des pflanzlichen Rohstoffes erzeugbar. Diese Fasern sind ausgezeichnet in die Baustoffmatrix integriert und bewirken durch ihre Faserstruktur hervorragende Biege-und Zugfestigkeiten.

Wie die aus dem Stand der Technik bekannten Baustoffe auf pflanzlicher Basis sind die hier beschriebenen und beanspruchten Baustoffe atmungsfähig, recyklierbar, ressourcenschonend und ökologisch und weisen keine Giftstoffe auf. Letztere Baustoffe unterscheiden sich jedoch von diesen bekannten und a fortiori von den herkömmlichen Baustoffen dadurch, dass sie ein leichteres Volumengewicht aufweisen, bessere chemische, physikalische und mechanische Eigenschaften besitzen und kostengünsiger herstellbar sind.

Nicht zuletzt is tzu bemerken, dass die erfindungsgemässen Baustoffe eine quasi unauschöpfbare breite Palette von Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten abdecken.