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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF A STORAGE-RESISTANT IVY LEAF EXTRACT, AND EXTRACT PRODUCED ACCORDING TO SAID METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/037299
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a storage-resistant ivy leaf extract by using an extracting agent, said extract comprising at least the ingredients hederacoside C and a-hederin. According to the inventive method, a certain quantity of ivy leaves is first comminuted, whereupon the comminuted quantity of ivy leaves is vaporized with hot steam, and the extracting agent is added and extracted. The obtained extract can optionally be dried.

Inventors:
RUNKEL FRANK (DE)
SCHNEIDER WOLFGANG (DE)
SCHMIDT OLIVER (DE)
ENGELHARD GEORG MAXIMILIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/010093
Publication Date:
April 28, 2005
Filing Date:
September 10, 2004
Export Citation:
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Assignee:
ENGELHARD ARZNEIMITTEL GMBH (DE)
RUNKEL FRANK (DE)
SCHNEIDER WOLFGANG (DE)
SCHMIDT OLIVER (DE)
ENGELHARD GEORG MAXIMILIAN (DE)
International Classes:
A61K36/25; A61P11/00; B01J8/08; F26B3/092; F26B3/12; F26B17/10; (IPC1-7): A61K35/78; A61P11/00
Foreign References:
GB2051575A1981-01-21
Other References:
DATABASE EMBASE [online] ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS, AMSTERDAM, NL; 1986, WAGNER H ET AL: "Extracts of Hedera helix leaves: HPLC analysis", XP001204524, Database accession no. EMB-1987018570
DATABASE MEDLINE [online] US NATIONAL LIBRARY OF MEDICINE (NLM), BETHESDA, MD, US; August 2000 (2000-08-01), "Green tea.", XP002311065, Database accession no. NLM10956382
ELIAS R ET AL: "INFLUENCE OF THE DRYING'S PROCESS AND THE ALCOHOLIC DEGREE ON THE EXTRACTION OF HEDERASAPONIN C AND ÄALPHAÜ HEDERIN FROM THE LEACES OF HEDERA HELIX L INFLUENCE DU PROCEDE DE SECHAGE ET DU DEGRE ALCOOLIQUE SUR L'EXTRACTION DE L'HEDERASAPONINE C ET DE L'ALPHA-HEDERINE A PARTIR DES FEUILLES DE HEDERA H", JOURNAL DE PHARMACIE DE BELGIQUE, MASSON, PARIS, FR, vol. 46, no. 3, 1991, pages 177 - 181, XP009033524, ISSN: 0047-2166
Attorney, Agent or Firm:
Weller W. (Weller & Partner Postfach 105462, Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung eines lagerstabilen Extraktes aus Efeublättern unter Verwendung eines Extraktionsmit tels, wobei der Extrakt zumindest die Inhaltsstoffe Hede racosid C und aHederin aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgende Schritte aufweist : a) Zerkleinern einer Menge an Efeublättern ; b) Bedampfen der zerkleinerten Menge an Efeublättern mit heißem Wasserdampf ; c) Extrahieren durch Zugabe des Extraktionsmittels, und d) ggf. Trocknen des Extraktes.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Efeublätter als getrocknete Droge eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt a) eine Zerkleinerung der Efeublätter auf < 5 x 5 mm erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass das Bedampfen über einen Zeitraum von 1 bis 30 Sekunden durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedampfen für einen Zeitraum von 1 bis 10 Sekunden, insbesondere für 5 Sekunden, durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, dass das Bedampfen mit Wasserdampf bei einer Temperatur von ca. 90°C bis 140°C erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedampfen mit Wasserdampf bei einer Temperatur von ca.
8. bis ca. 120°C, insbesondere von 110 °C, erfolgt.
9. 8 Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, dass als Extraktionsmittel ein Alko hol/WasserGemisch eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Extraktionsmittel Ethanol 30 % eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge kennzeichnet, dass das Extrahieren durch Vorquellen und Perkolation durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorquellen für einen Zeitraum von ca. 1 bis ca. 30 Stunden durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorquellen für einen Zeitraum von ca. 6 h durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge kennzeichnet, dass das Trocknen durch Dünnfilmvaporisation und anschließender Sprühtrocknung durchgeführt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, zur Herstel lung eines Extraktes aus Efeublättern mit hohem Hederaco sid CGehalt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge kennzeichnet, dass vor dem Schritt b) eine gezielte Um wandlung zumindest eines Teils des Hederacosids C in a Hederin bewirkt wird.
17. Extrakt aus Efeublättern, dadurch gekennzeichnet, dass er gemäß dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15 her gestellt ist.
18. Verwendung eines Extraktes nach Anspruch 16 zur Herstel lung eines Arzneimittels.
19. Verwendung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Arzneimittel zur Behandlung von Atemwegserkrankungen eingesetzt wird.
20. Arzneimittel, welches einen Extrakt nach Anspruch 16 auf weist.
Description:
Verfahren zur Herstellung eines lagerstabilen Extraktes aus Efeublättern, sowie ein nach diesem Verfahren hergestellter Extrakt Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- lung eines lagerstabilen Extraktes aus Efeublättern, unter Verwendung eines Extraktionsmittels, wobei der Extrakt zumin- dest die Inhaltsstoffe Hederacosid C und a-Hederin aufweist.

Der Begriff"lagerstabil"im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass ein bestimmtes Hederacosid C/a-Hederin-Verhält- nis im Extrakt, sei es durch die natürliche Zusammensetzung des Extraktes bestimmt, sei es durch gezielte Maßnahmen darauf eingestellt, auf lange Zeiträume stabil bleibt.

Extrakte aus Efeublättern werden heutzutage erfolgreich vor allem zur Therapie von Atemwegserkrankungen eingesetzt, da der Extrakt spasmolytische, expektorierende und antiobstruktive Wirkungen zeigt. Diese Wirkungen sind insbesondere auf die therapeutisch wichtigen Inhaltsstoffe der Efeublätterextrakte zurückzuführen, die der Klasse der Triterpensaponine angehören.

Hauptsaponin ist dabei das bisdesmosidische Hederacosid C und das daraus durch Esterhydrolyse entstehende a-Hederin. Als weiteres Saponin konnte Hederagenin nachgewiesen werden.

Da Extrakte aus Efeublättern durch verschiedene Verfahren ge- wonnen werden können, weisen diese Extrakte oftmals unter- schiedliche Wirkungsgrade auf. Dies rührt daher, dass der An- teil der Inhaltsstoffe nicht nur von der natürlichen Ausgestal- tung der Efeublätter abhängig ist, sondern auch von der jewei- ligen Methode der Extraktherstellung abhängt.

In letzter Zeit konnte darüber hinaus durch die Anmelderin nachgewiesen werden, dass insbesondere a-Hederin für die spas- molytische Wirkung von Efeublätter-Extrakten verantwortlich ist, da dieser Wirkstoff an ß-adrenerge Rezeptoren bindet, was in der glatten Muskulatur der Bronchialsysteme über weitere Kaskaden zur Erschlaffung führt.

Verfahren zur Herstellung von Trockenextrakten aus Pflanzenma- terialien sind im Gebiet der Pharmazie und insbesondere der Arzneimittelzubereitungen vielfältig beschrieben.

Ein Verfahren zur Herstellung von Trockenextrakten aus Pflan- zenmaterialien ist beispielsweise aus der DE 101 12 168 Al bekannt. Mit dem dort offenbarten Verfahren soll der Gehalt an lipophilen und hydrophilen Substanzen eingestellt werden kön- nen. Hierbei wird das Pflanzenmaterial mindestens zwei Extrak- tionen mit Lösungsmitteln unterschiedlicher Lipophilie unterzo- gen und die Extrakte daraus separat gewonnen. Die Extrakte werden getrennt voneinander getrocknet und im gewünschten Ver- hältnis gemischt. Auf diese Weise kann der Gehalt an lipophilen und hydrophilen Substanzen eingestellt werden. Das Verfahren soll auch zur Gewinnung von Trockenextrakten aus Efeu (Hedera helix) geeignet sein.

Nachteilig an diesem Verfahren ist jedoch der Umstand, dass zwei getrennte Extraktionen durchgeführt werden müssen, wodurch das Verfahren insgesamt sehr aufwändig wird.

Ferner ist aus der DE 30 25 223 AI eine pharmazeutische Zube- reitung auf der Grundlage von Efeuextrakten und einem Verfahren zu deren Herstellung bekannt, bei welchem unter Verwendung von Aceton und Methanol ein Efeuextrakt mit einem Hederasaponin C- Gehalt von 60 bzw. 90 % gewonnen wird.

Der aus diesem Verfahren gewonnene Extrakt ist jedoch in seinem Hederacosid C-Gehalt nicht stabil, da erfahrungsgemäß Hederaco- sid C im Extrakt zu a-Hederin hydrolysiert wird.

Oftmals besteht jedoch die Notwendigkeit, den Gehalt an den Inhaltsstoffen Hederacosid C und a-Hederin in Efeuextrakten stabil aufrecht und damit lagerbar zu erhalten. Denn nur mit stabil vorliegenden Mengenverhältnissen lassen sich bspw.

Mischextrakte mit genau eingestellten Konzentrationsverhältnis- sen einstellen. Derartige genau eingestellte Konzentrationsver- hältnisse erleichtern die Herstellung von Arzneimitteln mit exakt reproduzierbaren Wirkstoffanteilen und eröffnen die Mög- lichkeit, auf die Bioverfügbarkeit Einfluss zu nehmen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren bereitzustellen, mit welchem mit wenigen Schritten und ohne großen Aufwand ein Efeu-Extrakt, insbesondere ein Trocken- extrakt, gewonnen werden kann, in welchem der Gehalt an den In- haltsstoffen Hederacosid C und a-Hederin lagerstabil vorliegt.

Gemäß dem eingangs genannten Verfahren wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist : a) Zerkleinern einer Menge an Efeublättern, b) Bedampfen der zerkleinerten Menge an Efeublättern mit heißem Wasserdampf, c) Extrahieren durch Zugabe des Extraktionsmittels, und d) ggf. Trocknen des Extraktes.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann nunmehr ein Extrakt aus Efeublättern gewonnen werden, welcher die Inhaltsstoffe Hederacosid und a-Hederin in einer lagerstabilen Konzentration aufweist. Die unerwünschte Umwandlung von Hederacosid C/a-Hede- rin und somit die Änderung des Hederacosid C/a-Hederin-Verhält- nisses im Extrakt ist ausgeschlossen.

Insbesondere kann mit diesem Verfahren erreicht werden, dass ein Extrakt hergestellt wird, der maximal die in der Ausgangs- droge bereits vorliegende Menge an a-Hederin aufweist. Anders ausgedrückt wird ein Extrakt gewonnen, der einen hohen Hedera- cosid C-Gehalt besitzt, der sich über längere Zeiträume nicht verändert. Solche Extrakte sind bspw. dann von großem Interes- se, wenn diese Extrakte als Ausgangsmaterial für Mischextrakte dienen sollen, die einen konkret bestimmbaren und exakt festge- stellten Gehalt an den Wirkstoffen Hederacosid C und a-Hederin aufweisen.

Insbesondere durch den Verfahrensschritt des Bedampfens wird ferner die Extraktionsausbeute an Hederacosid C erhöht, da durch die Bedampfung die Zellen in den Efeublättern aufge- schlossen werden und dadurch das die Umwandlung von Hederacosid C in a-Hederin katalysierende Enzym zum großen Teil inaktiviert wird.

Je nach Einsatz der Ausgangsdroge, bzw. je nach Gehalt der in der Ausgangsdroge vorliegenden Wirkstoffe, können demnach durch das erfindungsgemäße Verfahren Extrakte mit hohem Hederacosid C-Gehalt und niedrigem a-Hederin-Gehalt gewonnen werden. Der Prozentgehalt an a-Hederin im nach dem erfindungsgemäßen Ver- fahren gewonnenen Extrakt übersteigt nicht den Prozentgehalt innerhalb der eingesetzten Blätter. Demnach weist bspw. ein erhaltener Extrakt, für dessen Gewinnung Blattchargen mit einem Gehalt von unter 0,5 % a-Hederin eingesetzt wurden, ein Höchst- gehalt von 0,5 % a-Hederin auf.

Ein derartiger Extrakt kann dann vorteilhaft bspw. für die gezielte Herstellung von Mischungen an Extrakten eingesetzt werden, die jeweils genau bestimmbare Mengen an den jeweiligen Wirkstoffen-Hederacosid C und a-Hederin-aufweisen, so dass Endextrakte gewonnen werden, die einen konkret spezifizierten Gehalt an beiden Wirkstoffen enthalten. Dieser Bedampfungs- schritt eröffnet auch die Möglichkeit, zunächst eine gewisse Umwandlung von Hederacosid C in a-Hederin zuzulassen, dann aber abzubrechen.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist bevorzugt, wenn die Efeublätter als getrocknete Droge eingesetzt werden.

Getrocknete Drogen haben in der Arzneimittelherstellung den Vorteil, dass sie bezüglich der Haltbarkeit u. U. besser zu handhaben sind als frische Drogen. Dennoch ist die Verwendung von frischen Efeublättern bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht ausgeschlossen.

Getrocknete Arzneipflanzen und Arzneipflanzenteile werden im Gebiet der Arzneimitteltechnik definitionsgemäß als Drogen" bezeichnet. Die Verwendung von solchen als"Drogen"vorliegen- den Arzneipflanzen erfolgt dabei entweder in unveränderter oder in zerkleinerter Form.

Weiterhin ist bevorzugt, wenn in Schritt a) eine Zerkleinerung der Efeublätter auf < 5 x 5 mm erfolgt.

Ferner ist bevorzugt, wenn das Bedampfen über einen Zeitraum von 1 bis 30 Sekunden, insbesondere von 1 bis 10 Sekunden und bevorzugt mit 5 Sekunden durchgeführt wird.

Dieser Zeitraum erwies sich als für das Extraktionsverfahren als effektiv, da zum einen die Hydrolyse von Hederacosid C zu a-Hederin unterbunden und gleichzeitig eine zügige Durchführung des Verfahrens gewährleistet wird.

Hierbei ist bevorzugt, wenn das Bedampfen mit Wasserdampf bei einer Temperatur von ca. 90°C (ggf. bei Unterdruck) bis 140°C erfolgt, insbesondere bei einer Temperatur von ca. 100 bis 120°C, und bevorzugt bei 110°C.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ferner bevorzugt, wenn das Extraktionsmittel ein Gemisch aus Alkohol-und Wasserantei- len ist.

Insbesondere ist bevorzugt, wenn als Alkohol Ethanol 30 % ein- gesetzt wird.

Ethanol ist ein bewährtes pharmazeutisches Lösungsmittel und wird im Gebiet der Arzneimitteltechnik als Extraktionsmittel vielfältig eingesetzt. Selbstverständlich können aber auch andere Alkohole, bspw. Propanol, Isopropanol, etc. eingesetzt werden, also alle Alkohole, die als Wasser-/Alkoholgemische bei der Extraktion im Sinne der Arzneimittelzubereitung einsetzbar sind.

Weiterhin ist bevorzugt, wenn das Extrahieren in Schritt c) durch Vorquellen und Perkolation durchgeführt wird, und insbe- sondere, wenn für das Vorquellen ein Zeitraum von ca. 1 Stunde bis ca. 30 Stunden, vorzugsweise ein Zeitraum von 6 Stunden, vorgesehen ist.

Vorquellen und Perkolation sind im Stand der Technik und insbe- sondere auf dem Gebiet der Arzneimittelzubereitungen aus Pflan- zen gängige Methoden. Mit den Schritten des Vorquellens und der Perkolation kann eine erschöpfende Extraktion der Efeublätter erzielt werden.

Dabei ist bevorzugt, wenn eine Verfahrenstemperatur von 10 bis 40 °C, insbesondere von 30 °C, eingehalten wird.

In einer Weiterführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist bevorzugt, wenn das Trocknen in Schritt d) durch Dünnfilmvapo- risation und anschließender Sprühtrocknung durchgeführt wird.

Beide Verfahren sind herkömmliche Trocknungsverfahren, wobei sich die Dünnfilmvaporisation bei der Zubereitung von Arznei- mitteln als schonendes Verdampfungsverfahren erwiesen hat, ebenso wie die Sprühtrocknung, mit welcher sich erfahrungsgemäß flüssige Zubereitungen zu pulverförmigen Endprodukten trocknen lassen, die sich insbesondere dadurch auszeichnen, dass sie sich beispielsweise mit Wasser wieder leicht zu gebrauchsferti- gen Zubereitungen anrühren lassen. Die Dünnfilmvaporisation wird dabei bspw. bei ca. 50 bis 60°C und bei 130 bis 180 mbar durchgeführt, und die Sprühtrocknung bei 45 bis 60°C.

Ferner ist bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Extraktes aus Efeublättern mit erhöhtem Hede- racosid C-Gehalt eingesetzt wird.

Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es wie oben dargestellt möglich, den Anteil an Hederacosid C gezielt zu erhöhen, wobei gleichzeitig der Gehalt an a-Hederin im Extrakt maximal dem Gehalt an a-Hederin in der Ausgangsdroge entspricht.

In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, vor dem Schritt b), also der Bedampfung, eine gezielte Umwandlung von zumindest eines Teils des Hederacosids C in a-Hederin zu bewirken.

Dies eröffnet die Möglichkeit, Extrakte mit einem bestimmten Hederacosid C/a-Hederin-Verhältnis gezielt herzustellen (quasi zu"designen") und erst nach Erreichen eines bestimmten Hedera- cosid C/a-Hederin-Verhältnis den Bedampfungsschritt durchzufüh- ren, der dann eine weitere Umwandlung von Hederacosid C in a- Hederin unterbindet.

Dies beruht auf der Erkenntnis der Anmelderin, dass durch einen Fermentierungsschritt, der durch Wasser katalysiert wird, eine Umwandlung von Hederacosid C zu a-Hederin bewirkt werden kann.

Die Erfindung betrifft ferner einen lagerstabilen Extrakt aus Efeublättern, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge- stellt ist.

Extrakte mit einem hohen Gehalt an Hederacosid sind bspw. dann von Vorteil, wenn Mischungen aus Extrakten hergestellt werden sollen, die einen bestimmbaren Gehalt an Hederacosid aufweisen.

Auch wenn, wie weiter oben ausgeführt, a-Hederin der wirksame Bestandteil der Efeublätter im Sinne von bronchospasmolytisch darstellt, sind auch Extrakte mit einem hohen Gehalt an Hedera- cosid C vorteilhaft, da diese-wie oben erwähnt-für gezielte Mischungen eingesetzt werden können.

Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des erfindungs- gemäß hergestellten Extraktes, insbesondere des Trockenextrak- tes, zur Herstellung eines Arzneimittels, und insbesondere zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Atemwegser- krankungen.

Das erfindungsgemäße Arzneimittel kann danach zur Behandlung von Atemwegserkrankungen wie bspw. infektiös-entzündliche Atem- wegserkrankungen eingesetzt werden, wie bspw. Pneumonie, Tra- cheitis, Bronchitis etc., aber auch bei obstruktiven und re- striktiven Lungenerkrankungen wie chronische Bronchitis, Asthma bronchiale, Bronchiektasen usw., also bei Atemwegserkrankungen, bei welchen eine Relaxierung der schwachen Muskulatur erwünscht ist.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein Arzneimittel, welches einen Extrakt aufweist, der nach dem erfindungsgemäßen Verfah- ren hergestellt ist.

Dabei kann das Arzneimittel in Form von Kapseln, Tabletten, Dragees, Zäpfchen, Granulat, Pulver, Lösungen, Cremes, Emulsio- nen, Aerosolen, Salben und Ölen vorliegen. Orale Verabrei- chungsformen sind dabei insbesondere bevorzugt. Das Arznei- mittel kann dabei Hilfsstoffe aufweisen, die herkömmlich in der Arzneimittelherstellung verwendet werden. Eine Reihe von geeig- neten Substanzen findet sich bspw. in A. Kibbe, Handbook of Pharmaceutical Excipients, 3. Ed., 2000, American Pharmaceuti- cal Association and pharmaceutical Press.

Weitere Vorteile ergeben sich aus dem Beispiel und der beige- fügten Figuren. Es zeigen Fig. la den Einfluss der Drogenbedampfung auf das Inhalts- stoffspektrum des Extraktes in grafischer Darstellung Fig. lb den Einfluss der Drogenbedampfung auf die Extrakti- onsausbeute an Hederasaponinen in grafischer Darstel- lung.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nach- stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Beispiel : Herstellung von Efeublättertrockenextrakten mit erhöhtem Hederacosid C-Gehalt Grundlage für die Steuerung des Verhältnisses von Hedera- cosid C zu a-Hederin ist es, die Abspaltung des C28- ständigen Zuckers des Hederacosid C während des Extrakti- onsverfahrens gezielt zu unterbinden. Bei der Auswahl der Drogencharge sollte darauf geachtet werden, dass Blatt- chargen mit niedrigem a-Hederin-Gehalt eingesetzt werden.

Eine Spezifizierung auf unter 0,5 % a-Hederin in Bezug auf die getrocknete Droge ist empfehlenswert.

Eine homogene Probe Efeublätter wurde bezüglich des Ge- halts der beiden Saponine wie folgt analysiert : Hederacosid C : 6,37 % a-Hederin : 0,85 % Ausgehend von der Droge wurden zweimal je drei Extraktio- nen nach folgenden Extraktionsvorschriften durchgeführt : Extraktionsvorschrift 1 : 3 g der getrockneten und auf ca. 3 x 3 mm zerkleinerten Droge wurden mit heißem Wasserdampf (ca. 100°C) für einige Sekunden bedampft. Die so behandelte Droge wurde mit 18 g des Extraktionsmittels (Ethanol 30 % (m/m)) ca. 6 Stunden vorgequollen. Nach Ablassen der Miscella wurde die verbleibende Droge mit weiteren 18 g des Extraktionsmit- tels perkoliert. Diese Miscella wurde im Vakuumtrocken- schrank getrocknet.

Die Extraktionstemperatur liegt bevorzugt zwischen ca. 20 und ca. 40°C, insbesondere bei ca. 30 °C. Das Verhältnis von Droge zum Extraktionsmittel liegt dabei bspw. bei 1 : 12.

Alternativ kann die Trocknung bspw. durch Dünnfilmvapori- sation bei bspw. 55 °C und 150 mbar und anschließender Sprühtrocknung bei 45-60 °C erfolgen.

Extraktionsvorschrift 2 : Die Extraktionsvorschrift entspricht der Extraktionsvor- schrift 1 mit Ausnahme des Verfahrensschrittes der Bedamp- fung.

Nach Analyse der erhaltenen Extrakte konnten die in der folgenden Tabelle 1 aufgeführten Ergebnisse dokumentiert werden : Tabelle 1 : Gehalt an Hederacosid C und a-Hederin in den Extrakten Probe Gehalt Gehalt Gehalt Hederacosid C a-Hederin Hederasaponine, berechnet als Hederacosid C [%] [%] [%] Ausgangsdroge 6,37 0,85 7,75 Extrakt 1 14,33 0,85 15,71 bedampft Extrakt 2 14,26 0,85 15,64 bedampft Extrakt 3 14,57 0,71 15,72 bedampft Extrakt 1 11,39 1,61 14,00 unbedampft Extrakt 2 11,35 1,82 14,30 unbedampft Extrakt 3 11,30 1,92 14,42 unbedampft In den Fig. la und lb sind die Ergebnisse durch die beiden Grafiken verdeutlicht. Die Figuren zeigen deutlich, dass in dem nach der Extraktionsvorschrift 1 (mit Bedampfungs- schritt) hergestellten Extrakt ein höherer Hederacosid C- Gehalt und ein niedrigerer a-Hederin-Gehalt vorliegt als bei dem mit einem herkömmlichen Verfahren hergestellten Extrakt (ohne Bedampfungsschritt) (siehe Fig. la).

Gleichzeitig konnte die Extraktionsausbeute mit der Ex- traktionsvorschrift 1 (mit Bedampfungsschritt) im Ver- gleich zur Extraktionsvorschrift 2 (ohne Bedampfungs- schritt) erhöht werden (siehe Fig. lb).

Der nach dieser Vorschrift hergestellte Blättertrockenex- trakt wies demnach die maximal in den eingesetzten Blät- tern enthaltene Menge an a-Hederin. Insgesamt wurden somit Extrakte mit hohem Hederacosid C-Gehalt und sehr niedrigem a-Hederin-Gehalt erhalten. Bei Verwendung von Blattchargen mit einem Gehalt von unter 0,5 % a-Hederin kann auch für den erhaltenen Extrakt ein Höchstgehalt von 0,5 % a- Hederin angenommen werden.

Durch gezieltes Mischen verschiedener mit Hederacosid an- gereicherter Extrakte kann somit ein Extrakt erhalten wer- den, der sich durch einen spezifizierten Gehalt an Hedera- cosid C uns einen Maximalgehalt von 0,5 % a-Hederin kenn- zeichnet.

Diese Trockenextrakte wurden gelagert und nach 3,6 und 9 Monaten wurde das Hederacosid C/a-Hederin-Verhältnis er- neut bestimmt. Dabei wurde keine signifikante Änderung des Verhältnisses festgestellt.

Diese gelagerten Extrakte können bei späteren Formulierun- gen zu Arzneimitteln problemlos eingesetzt werden. Eine unerwünschte Umwandlung von Hederacosid C in a-Hederin kann ausgeschlossen werden, so dass gezielt und reprodu- zierbar Arzneimittel mit bestimmtem Hederacosid C/a-Hede- rin-Verhältnis hergestellt werden können.