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Title:
METHOD FOR PROVIDING A VAPOROUS PURIFIED CRUDE C4 FRACTION AS A FEED STREAM FOR AN EXTRACTIVE DISTILLATION PROCESS USING A SELECTIVE SOLVENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/083536
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for providing a vaporous purified crude C4 fraction as a feed stream for an extractive distillation process using a selective solvent, having the method steps of 1) separating the C3-hydrocarbons, 2) separating the C4-oligomers and -polymers as well as the C5+-hydrocarbons up to the respective residual content specified above for the vaporous purified crude C4 fraction, and 3) evaporating the liquid crude C4 fraction. The method is characterized in that all the method steps 1), 2), and 3) are carried out in a single distillation column which is fed the liquid crude C4 fraction in the upper third of the column thereby forming a rectifying section and a stripping section and from which a head stream containing the C3-hydrocarbons and a bottom stream containing the C4-oligomers and -polymers as well as the C5+-hydrocarbons are drawn, and the vaporous purified crude C4 fraction is drawn from the stripping section as a side stream.

Inventors:
HEIDA BERND (DE)
HUGO RANDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/074294
Publication Date:
June 13, 2013
Filing Date:
December 04, 2012
Export Citation:
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Assignee:
BASF SE (DE)
International Classes:
C10G21/28; B01D3/14; C10G21/14; C10L3/12
Foreign References:
EP0945415A11999-09-29
US3763022A1973-10-02
DE102010011014A12011-09-15
US2877173A1959-03-10
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
REITSTÖTTER, KINZEBACH & PARTNER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Bereitstellung eines dampfförmigen gereinigten R0h-C4-Schnitt.es als Einsatzstrom für eine Extraktivdestillation mit einem selektiven Lösungsmittel, ausgehend von einem flüssigen Roh-C4-Schnitt als Feedstrom, enthaltend neben Butanen, Butenen und 1 ,3-Butadien C3-Kohlenwasserstoffe, C4- Oligomere und -Polymere, sowie C5+-Kohlenwasserstoffe, wobei der gereinigte dampfförmige Roh-C4-Schnitt weniger als 50 Gew.-ppm C3-Kohlenwasserstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht des gereinigten dampfförmigen R0h-C4-Schnitt.es, weniger als zwei Drittel der im Feedstrom enthaltenden C5+- Kohlenwasserstoffe und weniger als 5 Gew.-% der im Feedstrom enthaltenen C4-Oligomere und -Polymere enthält, mit den Verfahrensschritten

1 ) Abtrennung der C3-Kohlenwasserstoffe,

2) Abtrennung der C4-Oligomere und -Polymere sowie der C5+- Kohlenwasserstoffe, jeweils bis auf die vorstehend für den dampfförmigen gereinigten Roh-C4-Schnitt angegebenen Restgehalte, und

3) Verdampfen des flüssigen R0h-C4-Schnitt.es, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Verfahrensschritte 1 ), 2) und 3) in einer einzigen Destillationskolonne durchgeführt werden, der der flüssige Roh-C4-Schnitt im oberen Drittel derselben, unter Ausbildung eines Verstärkungs- und eines Abtriebsteils zugeführt werden und aus der ein die C3-Kohlenwasserstoffe enthaltender Kopfstrom, ein die C4-Oligomere und - Polymere sowie die C5+-Kohlenwasserstoffe enthaltender Sumpfstrom und aus dem Abtriebsteil der dampfförmige gereinigte Roh-C4-Schnitt als Seitenstrom abgezogen wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die C3- Kohlenwasserstoffe im dampfförmigen gereinigten Roh-C4-Schnitt auf weniger als 10 Gew.-ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht des dampfförmigen gereinigten Roh-C4-Schnittes, abgereichert werden.

Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die C3- Kohlenwasserstoffe im dampfförmigen gereinigten Roh-C4-Schnitt auf weniger als 4 Gew.-ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht des dampfförmigen gereinigten Roh-C4-Schnittes, abgereichert werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die C5+-Kohlenwasserstoffe im dampfförmigen gereinigten Roh-C4-Schnitt auf weniger als die Hälfte der im Feedstrom enthaltenen C5+-Kohlenwasserstoffe abgereichert werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationskolonne bei einem Kopfdruck im Bereich von 4 bis 10 bar absolut, betrieben wird.

Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationskolonne bei einem Kopfdruck im Bereich von 6 bis 7 bar absolut betrieben wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationskolonne eine Bodenkolonne ist.

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenkolonne 30 bis 100 praktische Böden aufweist.

Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationskolonne 50 bis 70 praktische Böden aufweist.

Description:
Verfahren zur Bereitstellung eines dampfförmigen gereinigten R0h-C4-Schnitt.es als Einsatzstrom für eine Extraktivdestillation mit einem selektiven Lösungsmittel

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung eines dampfförmigen gereinigten R0h-C4-Schnitt.es als Einsatzstrom für eine Extraktivdestillation mit einem selektiven Lösungsmittel. Der Begriff C 4 -Schnitt bezeichnet Gemische von Kohlenwasserstoffen mit überwiegend 4 Kohlenstoffatomen pro Molekül. C 4 -Schnitte werden beispielsweise bei der Herstellung von Ethylen und/oder Propylen durch thermisches Spalten, üblicherweise in Steamcrackern, insbesondere Naphtha-Crackern oder FCC-Crackern (Fluidized Catalytic Cracking) einer Petroleumfraktion, wie verflüssigtes Petroleumgas, Leichtbenzin oder Gasöl, erhalten. Weiterhin werden C 4 -Schnitte bei der katalytischen Dehydrierung von n-Butan und/oder n-Buten erhalten. C 4 Schnitte enthalten in der Regel Butane, Butene, 1 ,3-Butadien, kleine Mengen an C 3 - und C 4 -Acetylenen, 1 ,2- Butadien und C 5+ -Kohlenwasserstoffe. Die Auftrennung von C 4 -Schnitten ist wegen der geringen Unterschiede in den relativen Flüchtigkeiten der Komponenten ein kompliziertes destillationstechnisches Problem. Daher wird die Auftrennung durch eine sogenannte Extraktivdestillation durchgeführt, d.h. eine Destillation unter Zugabe eines selektiven Lösungsmittels (auch als Extraktionsmittel bezeichnet), das einen höheren Siedepunkt als das aufzutrennende Gemisch aufweist und das die Unterschiede in den relativen Flüchtigkeiten der aufzutrennenden Komponenten erhöht.

Es sind eine Vielzahl von Verfahren zur Auftrennung von C 4 -Schnitten mittels Extraktivdestillation unter Verwendung von selektiven Lösungsmitteln bekannt. Ihnen ist gemeinsam, dass sich durch Gegenstromführung des aufzutrennenden C4-Schnitt.es in Dampfform mit dem flüssigen selektiven Lösungsmittel bei geeigneten thermodynamischen Bedingungen, in der Regel bei niedrigen Temperaturen, häufig im Bereich von 20 bis 80 °C und bei moderaten Drücken, häufig bei Normaldruck bis 6 bar, das selektive Lösungsmittel mit den Komponenten aus dem C 4 -Schnitt belädt, zu denen es eine höhere Affinität hat, wogegen die Komponenten, zu denen das selektive Lösungsmittel eine geringere Affinität hat, in der Dampfphase verbleiben und als Kopfstrom abgezogen werden. Aus dem beladenen Lösungsmittelstrom werden anschließend unter geeigneten thermodynamischen Bedingungen, d.h. bei höherer Temperatur und/oder niedrigerem Druck gegenüber dem ersten Verfahrensschritt, in einem oder mehreren weiteren Verfahrensschritten die Komponenten fraktioniert aus dem selektiven Lösungsmittel freigesetzt. Roh-C 4 -Schnitte enthalten Verunreinigungen, die in der Extraktivdestillation zu Problemen führen würden, insbesondere Schaumbildung des Lösungsmittels und Apparate-Fouling, so dass diese eben vor der Zuführung des R0h-C4-Schnitt.es zur Extraktivdestillation abgetrennt werden müssen, um einen zuverlässigen Betrieb der Extraktivdestillation sicherzustellen.

Verunreinigungen, die zu den obigen Problemen führen, sind insbesondere gegenüber 1 ,3-Butadien höher siedende Komponenten, darunter besonders C 5+ - Kohlenwasserstoffe (überwiegend Kohlenwasserstoffe mit 5 oder mehr Kohlenstoffatomen pro Molekül, Isopren, C 4 -Oligomere und -Polymere, d.h. Oligomere und gegebenenfalls Polymere des Butadiens mit der Formel (C 4 H 6 )n, wobei n größer oder gleich 2 ist. Der Anteil der C 5+ -Kohlenwasserstoffe in C 4 -Schnitten ist insbesondere abhängig von den Betriebsbedingungen beim thermischen Spalten und beträgt bis zu 1000 Gew.-ppm oder auch bis zu 5000 Gew.-ppm, im Einzelfall bis zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des R0h-C4-Schnitt.es. Die C 4 -Oligomere und -Polymere bilden sich insbesondere durch Lagerung und Transport; ihr Anteil ist daher überwiegend von den Lager- und Transportbedingungen abhängig, insbesondere Temperatur, Dauer, Inertisierungsgrad der Atmosphäre unter der die Lagerung und/oder der Transport stattfindet.

Darüber hinaus können auch C 3 -Kohlenwasserstoffe, d.h. Kohlenwasserstoffe mit drei Kohlenstoffatomen pro Molekül, der Extraktivdestillation zu Problemen führen; hierbei handelt es sich insbesondere um Methylacetylen, das eine ähnliche Affinität zu den üblicherweise eingesetzten selektiven Lösungsmitteln wie 1 ,3-Butadien aufweist. Der Anteil der C 3 -Kohlenwasserstoffe soll daher im Feedstrom zur Extraktivdestillation auf maximal 50 Gew.-ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht des Feedstroms, begrenzt werden.

Die obigen Aufgaben zur Vorreinigung des Feedstroms zur Extraktivdestillation von Roh-C 4 -Schnitten werden bislang in unterschiedlicher Weise gelöst: nach einer bekannten Fahrweise werden in einer der Extraktivdestillation vorgeschalteten Destillationskolonne werden C 3 -Kohlenwasserstoffe über Kopf abgetrennt und die übrigen Komponenten über Sumpf abgezogen. Der Sumpfstrom wird anschließend zwecks Abtrennung der gegenüber 1 ,3-Butadien hochsiedenden Komponenten dem Verdampferkessel zugeführt, d.h. einem Apparat mit einer einzigen Trennstufe. Im Verdampferkessel wird der mit C 3 -Komponenten abgereicherte Roh-C 4 -Strom nahezu vollständig verdampft, und zwar mengenstromgeregelt, so dass die gegenüber 1 ,3- Butadien hochsiedenden Komponenten im verbleibenden flüssigen Anteil nicht über 5 Gew.-%, insbesondere nicht über 1 Gew.-%, oder auch nicht über 0,1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des dem Verdampferkessel zugeführten Roh-C 4 - Schnittes liegen. Der im Verdampferkessel verbleibende Flüssigkeitsstrom wird als Purge-Strom ausgeschleust. Nachteilig ist hierbei jedoch, dass über den Purgestrom zusammen mit den Hochsiedern hohe Anteile an Wertstoffen, C 4 -Kohlenwasserstoffe, mit ausgeschleust werden. Es war demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, wonach die in der Extraktivdestillation störenden Nebenkomponenten zu Roh-C 4 - Schnitten in technisch einfacher Weise, mit niedrigen Investitions- und Energiekosten abgetrennt werden können, wodurch die Standzeit der Extraktivdestillationskolonne erhöht wird.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bereitstellung eines dampfförmigen gereinigten R0h-C4-Schnitt.es als Einsatzstrom für eine Extraktivdestillation mit einem selektiven Lösungsmittel, ausgehend von einem flüssigen Roh-C 4 -Schnitt als Feedstrom, enthaltend neben Butanen, Butenen und 1 ,3-Butadien C 3 -Kohlenwasserstoffe, C 4 -Oligomere und - Polymere, sowie C 5+ -Kohlenwasserstoffe, wobei der gereinigte dampfförmige Roh-C 4 - Schnitt - weniger als 50 Gew.-ppm C 3 -Kohlenwasserstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht des gereinigten dampfförmigen R0h-C4-Schnitt.es, weniger als zwei Drittel der im Feedstrom enthaltenden C 5+ -Kohlenwasserstoffe und weniger als 5 Gew.-% der im Feedstrom enthaltenen C 4 -Oligomere und Polymere enthält, mit den Verfahrensschritten

1 ) Abtrennung der C 3 -Kohlenwasserstoffe,

2) Abtrennung der C 4 -Oligomere und -Polymere sowie der C 5+ - Kohlenwasserstoffe, jeweils bis auf die vorstehend für den dampfförmigen gereinigten

Roh-C 4 -Schnitt angegebenen Restgehalte, und

3) Verdampfen des flüssigen R0h-C4-Schnitt.es, das dadurch gekennzeichnet ist, dass sämtliche Verfahrensschritte 1 ), 2) und 3) in einer einzigen Destillationskolonne durchgeführt werden, der der flüssige Roh-C 4 -Schnitt im oberen Drittel derselben, unter Ausbildung eines Verstärkungs- und eines Abtriebsteils zugeführt werden und aus der ein die C 3 - Kohlenwasserstoffe enthaltender Kopfstrom, ein die C 4 -Oligomere und -Polymere sowie die C 5+ -Kohlenwasserstoffe enthaltender Sumpfstrom und aus dem Abtriebsteil der dampfförmige gereinigte Roh-C 4 -Schnitt als Seitenstrom abgezogen wird. Ein typischer Roh-C 4 -Schnitt aus einem Naphtha Cracker weist die folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozenten auf:

Roh-C 4 -Schnitte aus Naphtha-Crackern enthalten somit überwiegend Butane, Butene und 1 ,3-Butadien. Darüber hinaus sind geringe Mengen an sonstigen Kohlenwasserstoffen enthalten. C 4 -Acetylene sind häufig bis zu einem Anteil von 5 Gew.-% oder auch bis zu 2 Gew.-% enthalten.

Für die eingangs bereits definierte Extraktivdestillation kommen als selektive Lösungsmittel generell Substanzen oder Gemische in Frage, die einen höheren Siedepunkt als das aufzutrennende Gemisch sowie eine größere Affinität zu konjugierten Doppelbindungen und Dreifachbindungen als zu einfachen Doppelbindungen sowie Einfachbindungen aufweisen, bevorzugt dipolare, besonders bevorzugt dipolar-aprotische Lösungsmittel. Aus apparatetechnischen Gründen werden wenig oder nicht korrosive Substanzen bevorzugt. Geeignete selektive Lösungsmittel für das erfindungsgemäße Verfahren sind zum Beispiel Butyrolacton, Nitrile wie Acetonitril Propionitril, Methoxypropionitril, Ketone wie Aceton, Furfurol, N-alkylsubstituierte niedere aliphatische Saureamide, wie Dimethylformamid, Diethylformamid, Dimethylacetamid, Diethylacetamid, N- Formylmorpholin, N-alkylsubstituierte cydische Saureamide (Lactame) wie N- Alkylpyrrolidone, insbesondere N-Methylpyrrolidon. Im Allgemeinen werden N- alkylsubstituierte niedere aliphatische Saureamide oder N-alkylsubstituierte cydische Saureamide verwendet. Besonders vorteilhaft sind Dimethylformamid, Acetonitril, Furfurol und insbesondere N-Methylpyrrolidon.

Es können jedoch auch Mischungen dieser Lösungsmittel untereinander, zum Beispiel von N-Methylpyrrolidon mit Acetonitril, Mischungen dieser Lösungsmittel mit Colösungsmitteln wie Wasser und/oder tert.-Butylether, zum Beispiel Methyl-tert- butylether, Ethyl-tert.-butylether, Propyl-tert.-butylether, n- oder iso-Butyl-tert- butylether eingesetzt werden.

Besonders geeignet ist N-Methylpyrrolidon, bevorzugt in wässriger Lösung, insbesondere mit 8 bis 10 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt mit 8,3 Gew.-% Wasser.

Um Probleme in der Extraktivdestillation zu vermeiden, soll derselben als Einsatzstrom ein dampfförmiger gereinigter Roh-C 4 -Schnitt zugeführt werden, der weniger als als 50 Gew.-ppm C 3 -Kohlenwasserstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht des gereinigten dampfförmigen R0h-C4-Schnitt.es, weniger als zwei Drittel der im Feedstrom enthaltenden C 5+ -Kohlenwasserstoffe und weniger als 5 Gew.-% der im Feedstrom enthaltenen C 4 -Oligomere und -Polymere enthält.

Es wurde gefunden, dass es möglich ist, die Verfahrensschritte 1 ) Abtrennung der C 3 -Kohlenwasserstoffe und

Abtrennung der C 4 -Oligomere und -Polymere sowie der C 5+ - Kohlenwasserstoffe, jeweils bis auf die vorstehend für den dampfförmigen gereinigten Roh-C 4 -Schnitt angegebenen Restgehalte, und

Verdampfen des flüssigen R0h-C4-Schnitt.es, in einer einzigen Destillationskolonne durchzuführen, die einen Verstärkungsteil und einen Abtriebsteil aufweist. Aus derselben werden die C 3 -Komponenten über Kopf, die C 4 -Oligomere und -Polymere sowie die C 5 -Kohlenwasserstoffe über Sumpf und der gereinigte gasförmige Roh-C 4 -Schnitt als Seitenstrom aus dem Abtriebsteil abgezogen. Gegenüber bekannten Verfahren können somit nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf relativ einfache Weise, in einer einzigen Destillationskolonne, sämtliche zur Aufbereitung von Roh-C 4 -Schnitten vor der Zuführung derselben zur Extraktivdestillation erforderlichen Verfahrensschritte in einer einzigen Destillationskolonne durchgeführt werden, mit entsprechenden Einsparungen von Investions- und Energiekosten.

Darüber hinaus ist im erfindungsgemäßen Verfahren die Abtrennung von gegenüber 1 ,3-Butadien hochsiedenden Komponenten im C 4 -Schnitt mit wesentlich weniger Verlust an Wertprodukt, den C 4 -Kohlenwasserstoffen, möglich. Über Ausschleusung eines flüssigen Purge-Stromes aus dem Verdampferkessel kann der Sumpfstrom der Destillationskolonne grundsätzlich unbegrenzt aufkonzentriert werden. Aus praktischen Überlegungen, insbesondere aus Gründen der Wärmeintegration, wird die Aufkonzentrierung des Sumpfstromes häufig in der Weise limitiert, dass dieser noch ca. 50 Gew.-% C 4 -Komponenten enthält, d.h. die Sumpftemperatur in der Destillationskolonne sollte nicht zu hoch sein, damit zur Aufheizung Abwärme aus Prozessströmen, beispielsweise Abwärme des selektiven Lösungsmittels vor der Recyclierung desselben zur Extraktivdestillation effektiver genutzt werden kann.

Bevorzugt werden die C 3 -Kohlenwasserstoffe im dampfförmigen gereinigten Roh-C 4 - Schnitt auf weniger als 10 Gew.-ppm, bezogen auf das Gesamtgewicht des dampfförmigen gereinigten R0h-C4-Schnitt.es, oder auch auf weniger als 4 Gew.-ppm abgereichert.

Weiter bevorzugt werden die C 5+ -Kohlenwasserstoffe im dampfförmigen gereinigten Roh-C 4 -Schnitt auf weniger als die Hälfte der im Feedstrom enthaltenen C 5+ - Kohlenwasserstoffe abgereichert. Die Destillationskolonne wird bevorzugt bei einem Kopfdruck im Bereich von 4 bis 10 bar absolut, weiter bevorzugt bei einem Kopfdruck im Bereich von 6 bis 7 bar absolut betrieben.

Die Destillationskolonne ist bevorzugt eine Bodenkolonne.

Die Bodenkolonne weist insbesondere 30 bis 100 praktische Böden oder besonders bevorzugt 50 bis 70 praktische Böden auf.

Die Erfindung wird im Folgenden mit einer Zeichnung sowie von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die einzige Figur 1 zeigt eine Destillationskolonne K, der im oberen Drittel derselben ein flüssiger Roh-C 4 -Schnitt als Feedstrom 1 zugeführt wird, aus der ein Kopfstrom 2, enthaltend die C 3 -Kohlenwasserstoffe, ein Sumpfstrom 3, enthaltend gegenüber 1 ,3- Butadien hochsiedende Komponenten, sowie ein dampfförmiger Seitenabzugstrom 4, aus dem Abtriebsteil der Destillationskolonne K abgezogen wird, der der Extraktivdestillation zugeführt wird.

Ausgegangen wird von einem flüssigen Roh-C 4 -Schnitt als Feedstrom für eine 100 kt/a-Anlage, enthaltend 200 ppm Propan, 400 ppm Propen, 300 ppm Propadien, 400 ppm Propin, 2,0 % n-Butan, 6,0 % iso-Butan, 19,0 % n-Buten, 28,3 % iso-Buten, 5,5 % trans-2-Buten, 4,4 % cis-2-Buten, 39,0 % Butadien-1 ,3, 0,2 % Butadien-1 ,2, 1200 ppm Butin-1 , 4500 ppm Vinylacetylen und je 1000 ppm iso-Pentan, 3-Methylbuten-1 und 2- Methylbuten-2, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Feedstromes. C 4 - Oligomere und Polymere können je nach Lager und Transportbedingungen im %- Bereich enthalten sein. Um in einer Extraktivdestillation als Feedstrom eingesetzt werden zu können, wird der obige Roh-C 4 -Schnitt einer Vorreinigung unterworfen, zum Vergleich in einer Anlage mit einer Destillationskolonne, in der die C 3 - Kohlenwasserstoffe über Kopf abtrennt und die übrigen Komponenten über Sumpf abgezogen werden, worauf der Sumpfstrom zwecks Abtrennung der gegenüber 1 ,3- Butadien hochsiedenden Komponenten einem Verdampferkessel zugeführt wird, d. h. einem Apparat mit einer einzigen Trennstufe. Im Verdampferkessel wird der an C 3 - Komponenten abgereicherte Roh-C 4 -Strom nahezu vollständig verdampft, und Mengenstrom geregelt, ausgeschleust, so dass die gegenüber 1 ,3-Butadien hochsiedenden C 5 -Komponenten im verbleibenden flüssigen Anteil nicht über 5 Gew.- %, bezogen auf das Gesamtgewichts dem Verdampferkessel zugegeführten Roh-C 4 - Schnittes, liegen, um den Verlust an C 4 -Komponenten im flüssigen Rückstand klein zu halten. Der Anteil der im flüssigen Rückstand enthaltenen Oligomere und Polymere ist wegen des geringeren Dampfdruckes deutlich größer. Der im Verdampferkessel verbleibende Flüssigkeitsstrom wird als Purge-Strom ausgeschleust.

Nach dem erfindungsgemäßen Beispiel wird derselbe Roh-C 4 -Schnitt als Feedstrom einer einzigen Destillationskolonne zugeführt, aus der ein die Kohlenwasserstoffe enthaltender Kopfstrom abgezogen wird, ein C 4 -Oligomere und -Polymere sowie die C 5+ -Kohlenwasserstoffe enthaltende Sumpfstrom sowie ein dampfförmiger Seitenstrom, enthaltend gereinigten Roh-C 4 -Schnitt.

Der gereinigte Roh-C 4 -Schnitt entspricht in beiden Fällen (Vergleichsbeispiel sowie erfindungsgemäßes Beispiel) den im Anspruch definierten Spezifikationsanforderungen hinsichtlich der C 3 -Komponenten, d.h. er enthält jeweils weniger als 50 Gew.-ppm C 3 - Kohlenwasserstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht des gereinigten dampfförmigen R0h-C4-Schnitt.es. Gemäß dem Stand der Technik werden weniger als 5% der im C4- Schnitt enthaltenen C 5 -Komponenten im Rückstandsstrom (=Purgestrom) abgetrennt, während im erfindungsgemäßen Verfahren mehr als ein Drittel der im Feedstrom enthaltenden C 5+ -Kohlenwasserstoffe und mehr als 95 Gew.-% der im Feedstrom enthaltenen C 4 -Oligomere und -Polymere über Sumpf im Rückstandsstrom ausgeschleust werden.

Der Rückstandsstrom (aus dem Verdampferkessel) beträgt nach dem Stand der Technik 160 kg/h, mit einem Anteil von 1 ,3-Butadien von 38,6 Gew.-%.

Dem gegenüber betrug der Rückstandsstrom (Sumpfstrom) aus der Destillationskolonne nach dem erfindungsgemäßen Verfahren 183 kg/h, mit 20 Gew.-% 1 ,3-Butadien. Die Ausbeute an 1 ,3-Butadien in der Vordestillation (Butadien-1 ,3 im gereinigten C 4 -Schnitt bezogen auf Butadien-1 ,3 im rohen C 4 -Schnitt) betrug nach dem Stand der Technik 99,29 %, gegenüber 99,49 % nach dem erfindungsgemäßen Beispiel.

Als weiterer Vorteil wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein gereinigter Roh- C 4 -Schnitt mit höherem Reinheitsgrad, gegenüber dem Verfahren nach dem Stand der Technik abgetrennt. Bei 32 t/h Roh-C 4 Feed mit insgesamt 3000 ppm wt. C 5 -Komponenten (hinzu können weitere Anteile an C 6 -Komponenten sowie Oligomere und Polymere kommen, die hier nicht berücksichtigt sind) werden 96 kg/h C 5 - Komponenten gemäß Stand der Technik der Extraktivdestillation zugefahren. Im Erfindungsgemäßen Fall werden nur 41 kg/h C 5 -Komponenten der Extraktivdestillation zugefahren. Da weniger C 5 -Komponenten aus der Vordestillation der Extraktivdestillation zugeführt werden, verringert sich auch in der Extraktivdestillation bzw. der anschließenden Reindstillation der Verlust an Butadien-1 ,3. Bezogen auf das Reinprodukt aus der gesamten Extraktivdestillation inklusive Vordestillation beträgt die Ausbeute an Butadien-1 ,3 (ger. 100 %) gemäß Stand der Technik 96,47 % und im erfindungsgemäßen Fall 96,69 %. In einer oben angegebenen Großanlage mit 100 kt/a ist der Verlust an Wertprodukt 1 ,3-Butadien somit um ca. 218 t/a im Verfahren gemäß Stand der Technik größer als im erfindungsgemäßen Verfahren.

Indem das Lösungsmittel einen geschlossenen Kreislauf bildet, wird durch die vorherige Abtrennung störender Komponenten und Verunreinigungen dasselbe sauber gehalten, wodurch der Regenerieraufwand klein gehalten wird. Gleichzeitig werden die Verschmutzung der Extraktivdestillationsanlage (Fouling der Betten in den Kolonnen) sowie die Schaumbildung niedrig gehalten. Dadurch ist weniger Antischaummittel erforderlich mit entsprechend niedrigeren Kosten. Vermindertes Fouling vermindert den Reinigungsaufwand bei einer Abstellung. Jede Abstellung bedeutet einen Produktionsausfall von für ca. 2 Wochen; dazu addiert sich der Reinigungsaufwand. Dies führt zu Kosten im 7-stelligen Bereich.