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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR RAISING AND/OR FATTENING PIGS, PRODUCTION OF FOODSTUFFS FOR HUMAN CONSUMPTION BASED ON SAID METHOD, AND MIXED FODDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1991/007881
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for raising and/or fattening pigs, production of foodstuffs for human consumption based on said method. Tasty, readily digestible meat free from foreign residues is obtained by feeding the animals with a basic mixture free from hormones, chemical, microbial and/or antibiotic growth- and/or production promoting agents and/or drugs. The basic mixture contains the following principal ingredients: 20 to 50 wt.% of barley flour, 20 to 50 wt.% of rye flour, 10 to 25 wt.% of pea flour, 5 to 15 wt.% of wheat bran and/or rye bran and preferably 0.5 to 8 wt.% of freshly ground lucerne, the remaining percentage consisting of minerals, trace elements and or trace element precursors, amino acids, vitamins and/or excipients. The animals' diet is complemented by butter and/or skimmed milk and possibly by potatoes, the quantities being determined in accordance with a feeding schedule in function of the weight attained by the animals. The invention also concerns methods for producing high-quality foodstuffs based on pork meat and the mixed fodders used in these methods.

Inventors:
HANDL KARL (AT)
Application Number:
PCT/AT1990/000112
Publication Date:
June 13, 1991
Filing Date:
November 27, 1990
Export Citation:
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Assignee:
HANDL KARL (AT)
International Classes:
A23K10/28; A23K10/37; A23K20/142; A23K20/174; A23K20/20; A23K20/26; A23K50/00; (IPC1-7): A23K1/14; A23K1/18; A23L1/31
Foreign References:
GB163628A1921-05-26
EP0316683A21989-05-24
US3868467A1975-02-25
DE1171249B1964-05-27
Other References:
Commonwealth Agricultural Bureaux, Zusammenfassung 000000000, 0N048-00191, Nutrition Abs. and Rev./Ser. B, A. Burdilov et al.: "Dried potato in the diet for pigs", & SVINOVODSTVO, MOSCOW, USSR, Nr. 6, 1977, Seiten 18-19
Commonwealth Agricultural Bureaux, Zusammenfassung 861481684, 0N056-03213, Nutrition Abs. and Rev./Ser. B, D. Vasilenko et al.: "Effect of ration composition on growth rate and cannibalism in young pigs", & SVINOVODSTVO, MOSCOW, USSR, Nr. 1, 1986, Seiten 27-28
Commonwealth Agricultural Bureaux, Zusammenfassung 861488647, 0N056-06438, Nutrition Abs. and Rev./Ser. B, S. Dyrcz et al.: "Some physical properties of liquid feeds used in pig feeding", & ROCZNIKI NAUKOWE ZOOTECHNIKI, Band 11, Nr. 2, 1984, Seiten 143-153
Archiv für Thierernährung, Band 26, Nr. 4, 1976, (Berlin, DD), W. Kracht et al.: "Die Verwertung des Eiweisses gemischter Futterrationen beim laktierenden Schwein unter Berücksichtigung des Gehaltes der Rationsproteine an essentiellen Aminosäuren", Seiten 257-265
Chemical Abstracts, Band 93, Nr. 23, 8 Dezember 1980, (Columbus, Ohio, US), L. Danilevskaya et al.: "Protein-vitamin extracts in animal rations", Siehe Seite 439
Chemical Abstracts, Band 90, Nr. 11, 12 März 1979, (Columbus, Ohio, US), R. Karklins et al.: "New biostimulants for raising cattle", siehe Seite 470
Handbuch der Futtermittel, Band 3 von Max Becker und Kurt Nehring, 1967, Verlag Paul Parey, (Hamburg und Berlin, DE), siehe Seiten 1-61, 176-198
Attorney, Agent or Firm:
Brauneiss, Leo (Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verfahren zur Aufzucht und/oder Mast von Schweinen, zur Herstellung von Muskel, Fleisch, Speck, Fett, Organ und Gewebsteilen dieser Tiere, sowie von aus diesen Rohstoffen durch Weiterverarbeitung gewonnenen HumanNahrungsmittelProdukten, irisbesondere Speck, Fleisch, Schinken und Wurstprodukten, wobei die Tiere mit einem Grundfutter mit Getreide und FutterpflanzenBasis sowie gesäuerter Milch und weiters Futtermineralstoffen und/oder Aminosäuren und/oder Vitaminen versorgt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalt von FremdstoffrückstandsFreiheit, Wohlgeschmack und hoher Bekömmlichkeit der obengenannten Produkte die Tiere mit einer Futtermittelmischuπg mit einer im wesentlichen von Hcrmonen, chemischen, mikrobiellen und/oder antibiotischen, Wachstums bzw. leistungsfordernden und/oder Arznei mittein freigehaltenen Basismischung, welche als Hauptkomponenten, je¬ weils bezogen auf Gewicht 20 bis 50 %, vorzugsweise 30 bis 40 %, Gerstenschrot, 20 bis 50 %, vorzugsweise 25 bis 40 %, Roggeπschrot, 10 bis 25 %, vorzugsweise 12 bis 20 %, Erbsenschrot, 5 bis 15 %, vorzugsweise 8 bis 12 %, Weizen und/oder Roggenkleie, bevorzugt zusätzlich 0,5 bis 8 %, vorzugsweise 2 bis 6 %, Luzernegrünmehl, und jeweils ergänzend auf 100 Gew.% Basismischung, Mineralstoffe, Spurenelemente bzw. geber, Aminosäuren, Vitamine und/oder Trägerstoffe enthält, und in Kombination mit der genannten Basismischung mit im wesentlichen dem Ein bis Dreifachen von deren Menge zusätzlich dicksaurer Magermilch und/oder Buttermilch gefüttert werden, wobei pro Tier bei 23 ( 20%) kg bis 105 ( 10%) kg Lebendgewicht innerhalb von 15 ( 10%) Wochen in von 1,1 ( 10%) kg als Tagesration ausgehend um 0,1 bis 0,2 (jeweils 10)kg pro Woche steigenden Tagesmengen eine wie oben angegebene FuttermittelBasismischuπg zusamiren mit in bis zum Ende der 12 (lθ)ten Aufzuchtswoche im wesentlichen gleichbleibenden Mengen + + Tagesrationen von 3 ( 10%) 1 und danach bis zum Mastende auf 1 ( 10) 1 sinkenden Mengen dicksaure Mager und/oder Buttermilch verfüttert wird, wobei erst ab Beginn der 13 ( 10%)teπ Woche, in jeweils auf insgesamt 3 ( 10%) 1 Gesamtflüssigkeit ergänzenden Mengen Wasser verabreicht wird, .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlaufe der Aufzucht und/oder Mast gemäß dem dort angegebenen AufzuchtSchema Tiere mit nicht entsprechender Gewichtszunahrre und/oder gesundheitliche Schäden aufweisende und/oder medikamentöser Behandlung unterzogene Tiere ausgeschieden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Aufzucht und/oder Mast nur solche Tiere nach Schlachtung einer Weiterverarbeitung zugeführt werden, deren Schlachtgewicht (kalt) 75 bis 100 kg, insbesondere 75 bis 85 kg, beträgt, in deren Muskelgewebe 24 Stunden nach Schlachtung der pHWert kleiner als 6, insbesondere kleiner als 5,8, ist und bei denen die von einer Fettprobe aus dem Nacken ermittelte JodZahl nach Hanus höchstens 68 und/oder die Fettzahl (nach Prabucki) weniger als 58 beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 , dadurch gekennzeich¬ net , daß die Schweine mit einer Futtermittelmischung gefüttert werden , deren Basismischung zusätzlich zu den im Anspruch 1 genannten Haupt komponenten, jeweils bezogen auf das Gewicht, als Mineralstoffe und Spurenelemente zumindest eine , vorzugsweise mehrere , insbesondere alle , der Komponenten 2 bis 3 % kohlensaurer Futterkalk , 0 , 5 bis 1 ,.
5. Calciumphosphat , 0, 2 bis 0,.
6. Natriumchlorid, 0 , 002 bis 0 , 01 % Eisen , 0 , 005 bis 0 ,015 % Magnesium , 0 003 bis 0,01 % Mangan, 0 , 003 bis 0 ,007 % Zink , 00C1 bis 0 ,002 % Kupfer, 0,00001 bis 0,00002 % Cobalt , jeweils vorzugsweise jedes dieser Elemente als Sulfat oder Oxid ,0 0002 bis 0,0005 % Calciumiodat, und 0,00002 bis 0,0001 % Natriums elenit , und/oder als Aminosäuren und/oder Vitamine zumindest eine , vorzugsweise mehrere , insbesondere alle, der Komponenten enthält .
7. 5 Variante des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalt von FremdstoffrückstandsFreiheit, Wohl geschmack und hoher Bekömmlichkeit der obengenannten Produkte die Tiere mit einer Futtermittelmischung mit einer Basismischung, welche, jeweils bezogen auf das Gewicht, 30 bis 70 %, vorzugsweise 45 bis 55 %, Futtererbsenschrot, 10 bis 30 %, vorzugsweise 15 bis 25 %, Roggenschrot, 5 bis 25 %, vorzugsweise 10 bis 20 %, Gerstenschrot, 1 bis 12 %, vorzugsweise 3 bis 7 %, Weizen und/oder Roggenkleie und bevorzugt zusätzlich 0,5 bis 10 %, vorzugsweise 3 bis 7 %, Luzernegrünmehl und weiters Mineralstoffe, Spurenelemente bzw. geber, Aminosäuren und/oder Vitamine enthält, sowie vorzugsweise in Kombination mit dieser Basismischung zusätzlich im wesentlichen zumindest das Einfache, vorzugsweise das 2 bis 8Fache von deren Menge aufgeschlossene, vorzugsweise gedämpfte, Kartoffel und das 1 bis 8Fache, vorzugsweise das 2 bis 2,5Fache der Menge der Basismischung dicksaure Magermilch und/oder insbesondere frische Butter¬ milch aufweist, gefüttert werden, wobei den Tieren von einem Einstell¬ gewicht von 20 bis 25 kg an bis zum Mästende bei 100 kg bis 110 kg Tier jeweils 1 ( 20%) kg der oben angegebenen FuttermittelBasismischung verabreicht werden, wobei bis zu einem Lebendgewicht von 40 ( 10%) kg jeweils zusätzlich 2 ( 10%) 1, und ab 40 ( 10%) kg Lebendgewicht bis Mastende 2,5 ( 10%) 1 pro Tag dicksaure Mager und/oder Buttermilch, sowie vom Mastbeginn an in von 2 ( 10%) kg ausgehend steigenden Mengen gedämpfte Kartoffel beigegeben werden, und wobei die Steigerung der Kartoffelgaben in dem Maß erfolgt, welche Menge davon die Tiere innerhalb von insgesamt 2 mal 30 (10%) Minuten pro Tag aufnehmen.
8. 6 Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aus¬ scheiden der Tiere im Verlaufe der Zucht gemäß Anspruch 2 und/oder eine Selektion zur Weiterverarbeitung gemäß Anspruch 3 vorgenommen wird.
9. 7 Verfahrensvariante gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekeπnzeich net, daß die Schweine mit einer Futtermittelmischung gefüttert werden, deren Basismischung mindestens einen (eine, eines) der im Anspruch 4 ge¬ nannten Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und Vitamine sowie zu¬ sätzlich 0,2 bis 0,8 Ges.%, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 Gew.%, Lysin, ent¬ hält.
10. 8 Verfahrensvariante gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß den Schweinen die dort pro Tag und Tier angegebenen Futtermittelmengen jeweils in zwei Rationen verabreicht werden.
11. Verfahrensvariante gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß den Tieren zusätzlich zur FuttermittelBasismischung und dicksauren Mager und/oder Buttermilch jeweils bei 40,60,70,80 und 100 (jeweils 10%) kg Lebendgewicht jeweils in ansteigenden Mengen 3,4,5,6 und 7 (jeweils 10%) kg pro Tag gedämpfte Kartoffel verabreicht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeich¬ net, daß die Fütterung der Tiere im wesentlichen unter Ausschluß von Ei¬ weißen bzw. Proteinen und/oder Fetten aus anderen als den dort jeweils genannten FuttermittelKomponenten pflanzlichen und/oder tierischen Ur¬ sprungs vorgenommen wird.
13. Verfahren zur Herstellung von Muskel, Fleisch, Speck, Fett, Organ und Gewebsteilen von Schweinen, sowie von aus diesen Rohstoffen durch Weiterverarbeitung gewonnenen HumanNahrungsmittelProdukten, ins¬ besondere Speck, Fleisch, Schinken und Wurstprodukten, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß zum Erhalt von FremdstoffrückstandsFreiheit, Wohlgeschmack und hoher Bekömmlichkeit der genannten Produkte die Tiere unter Einsatz der in den Ansprüchen 1,4,5 und/oder 9 angegebenen Futtermittelmischuπgen bzw. deren Varianten und im wesentlichen unter Ausschluß von Gaben von Hormonen, wachstumsfördernden und/oder ArzneiMitteln einer Aufzucht und/oder Mast gemäß einem der in den Ansprüchen 1,4,5 sowie 7 bis 10 angegebenen Schemata unterzogen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zum Er¬ halt von FremdstoffRückstandsfreiheit, Wohlgeschmack und hoher Bekömm¬ lichkeit der Produkte im Verlaufe der Aufzucht und/oder Mast Tiere mit dem oben festgelegten AufzuchtSchema nicht entsprechender Gewichtszunah¬ me und/oder gesundheitliche Schäden aufweisende und/oder medikamentöser Behandlung unterzogene Tiere strikte ausgeschieden werden.
15. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erhalt von fremdstoffrückstandsfreien und wohlschmeckenden Human NahrungsmittelProdukten auf Basis von Schwein, insbesondere von Speck und Schinken sowie Fleisch und Wurstprodukten nach erfolgter Aufzucht und Schlachtung nur solche Tiere der Weiterverarbeitung zugeführt werden, deren Schlachtgewicht (kalt) 75 bis 100, vorzugsweise 75 bis 85 kg, beträgt, in deren Muskelgewebe 24 Stunden nach Schlachtung der pHWert kleiner als 6, insbesondere kleiner als 5,8, ist und bei denen die von einer Fettprobe aus dem Nacken ermittelte JodZahl nach Hanus höchstens 68 und/oder die Fettzahl (nach Prabucki) weniger als 58 beträgt.
16. Muskel, Fleisch, Speck, Fett, Organ und GewebsTeile von Schweinen, sowie daraus durch Weiterverarbeitung gewonnene HumanNahruπgsmittelprodukte, insbesondere Speck, Fleisch, Schinken und Wurstprodukte mit hohem Wohlgeschmack und hoher Bekömmlichkeit, da¬ durch gekennzeichnet, daß sie nach einem der Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellt sind.
17. Futtermittelmischung für die Aufzucht und/oder Mast von Schweinen für HumanNahrungsmittelProdukte, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14 auf Basis von Getreide und Futterpflanzen, Spuren¬ elementen und/oder Aminosäuren und/oder Vitaminen, mit gesäuerter Milch, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Erhalt von fremdstoffrückstands freien, nach einer Weiterverarbeitung zu Fleischprodukten, Wohlgeschmack und hohe Bekömmlichkeit aufweisenden Fleisch, Muskel, Speck, Fett, Organ und Gewebsteilen eine im wesentlichen von Hormonen, chemischen, mikrobiellen und/oder antibiotischen, Wachstums bzw. leistungsfordernden und/oder Arzneimitteln freigehaltene, vorzugsweise in pelletierter Form vorliegende Basismischung, welche als Hauptkomponenten, jeweils bezogen auf 100 Gew.%, 20 bis 50 %, vorzugsweise 30 bis 40 %, Gerstenschrot, 20 bis 50 %, vorzugsweise 25 bis 40 %, Roggenschrot, 10 bis 25 %, vorzugsweise 12 bis 20 %, Erbsenschrot, 5 bis 15 %, vorzugsweise 8 bis 12 %, Weizen und/oder Roggenkleie, bevorzugt zusätzlich 0,5 bis 8 %, vorzugsweise 2 bis 6 %, Luzernegrünmehl und jeweils ergänzend auf 100 Gew.% Basismischung, Mineralstoffe, Spurenelemente bzw. geber, Aminosäuren, Vitamine und/oder Trägerstoffe enthält, und in Kombination mit der genannten Basismischung im wesentlichen das Ein bis Dreifache von deren Menge zusätzlich dicksaure Magermilch und/oder Buttermilch aufweist.
18. Futtermittelmischung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Basismischung zusätzlich zu den in diesem Anspruch genannten Hauptkomponenten, jeweils bezogen auf Gewicht, als Mineralstoff(e) und Spurenelement(e) zumindest eine, vorzugsweise mehrere, insbesondere alle, der im Anspruch 4 genannten Komponenten und/oder als Aminosäure(n) und/oder Vitamin(e) zumindest eine, vorzugsweise mehrere, insbesondere alle, der dort genannten Aminsosäuren und/oder Vitamine enthält.
19. Variante der Futtermittelmischung gemäß Anspruch 15 oder 16, da¬ durch gekennzeichnet, daß sie eine, vorzugsweise in pelletierter Form vorliegende, Basismischung, welche jeweils bezogen auf Gewicht 30 bis 70 %, vorzugsweise 45 bis 55 %, Futtererbsenschrot, 10 bis 30 %, vorzugsweise 15 bis 25 %, Roggenschrot, 5 bis 25 %, vorzugsweise 10 bis 20 %, Gerstenschrot, 1 bis 12 %, vorzugsweise 3 bis 7 %, Weizen und/oder Roggeπkleie, bevorzugt zusätzlich 0,5 bis 10 %, vorzugsweise 3 bis 7 %, Luzernegrünmehl, und weiters Mineralstoffe, Spurenelemente bzw. geber, Aminosäuren und/oder Vitamine enthält, sowie vorzugsweise in Kombination mit dieser Basismischung zu¬ 0 sätzlich im wesentlichen zumindest das Einfache, vorzugsweise das 2 bis 8Fache von deren Menge aufgeschlossene, vorzugsweise gedämpfte, Kartof¬ fel und das 1 bis 8Fache, vorzugsweise das 2 bis 2,5Fache der Menge p. der Basismischung dicksaure Magermilch und/oder insbesondere frische Buttermilch aufweist.
20. FuttermittelmischungsVariante nach Anspruch 17, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß deren Baεismischung zusätzlich die im Anspruch 4 genannten _ Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und/oder Vitamine sowie weiters zusätzlich 0,2 bis 0,8 Gew.%, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 Gew.%, Lysin, enthält.
Description:
Verfahren zur Aufzucht und/oder Mast von Schweinen, darauf basierende Produktion von Human-Nahrungsmitteln sowie Futtermittelmischung

Die Erfindung betrifft neue Verfahren zur Aufzucht und/oder Mast von Schweinen, welche als Rohstoff für Human-Nahrungsmittelprodukte vorge¬ sehen sind, wobei diese Aufzucht unter Einsatz besonders effektiver Fut¬ termittelmischungen und Fütterungsschemata erfolgt, weiters die genannten Futtermittel, die Herstellung besonders bekömmlicher Nahrungsmittelprodukte des Schweinefleisch-Sektors, insbesondere Speck-, Fleisch- und Schinkenprodukte, sowie die so erhaltenen genannten Produkte selbst.

Es ist eine Vielzahl von Methoden zur Zucht von Schweinen bekannt - geworden, bei denen auf bestimmte zeitliche Abschnitte der Aufzucht-Folge, Futtermittelgabe, einzelne Komponenten der dargebotenen Futtermittel und deren Kombinationen jeweils einzeln besondere Schwerpunktsinteressen gelegt wurden.

So wird gemäß US-PS 3 868 467 besonderer Wert auf den Gehalt des Futters an Lysin gelegt, gemäß Arch.fϋr Tiernahrung Bd.26, Nr.4, Seiten 257-265 (1976) auf die Gehalte der Rationsproteine an essentiellen Amino¬ säuren bei Einsatz von Erdnußextraktionsschrot und Trockenmagermilch bei der Fütterung laktierender Schweine, gemäß EP-A2-316 683 auf den Gehalt von Magnesiumdipropionat im Mineralanteil eines Futters für Schweine und Geflügel; Che .Abstr., Bd.93, Nr.23, Seite 439, Nr.219 589c (1980) betrifft besonders den Zusatz von Protein-Vitamin-Extrakten zu Magermilch aufweisendem Futter und die Literatursteile Chem.Abstr., Bd.90, Nr.11, Seite 470, Nr.85 606h (1979) biostimulierende Zusätze zu Mastfuttermit¬ teln auf Basis eines Vitamin-Mineralstoff-Prämixes. Mit einer Verbesse¬ rung der Fleischgüte beschäftigt sich die nicht auf spezielle Nutztierarten bezogene DE-PS 1 171 249, welche eine Fütterung der Tiere mit einem Grundfutter auf breiter Basis mit Futtergetreiden, Kartoffeln, Soja, Tiermehlen und Miπeralstoffen vorsieht, wobei zwingend die Verabreichung einer Kombination von Weizenkeimen und dicksaurer Milch empfohlen wird. In Commonw.Agricult.Bur. , Zusammenfassung Nr.861481684 wird eine Fütterung auf Basis von Mais, Gerste, Weizen und Erbsen beschrieben, die durch Verabreichung von gekochten Kartoffeln und Magermilch ergänzt wird. Durch Zugabe von Luzernemehl soll der Kannibalismus gesenkt werden. Über Probleme der Rohrleitungsförderung von

fließfähigen Futtermittelgemischen mit einer Mehrzahl von Komponenten wie Kartoffeln, Luzerne, Zuckerrübenkonzeπtraten und saurer Magermilch be¬ richtet Commonw.Agricult.Bur. , Zusammenfassung Nr. 861488647. Schließlich ist aus Commonw.Agricult.Bur., Zusammenfassung Nr. 0C000N098-00191 der Einsatz von Trockenmagermilch in Futtermitteln breiter Basis bekanntgeworden und aus der DE-OS 1 692456 ein Verfahren zur Herstellung von auf mit Milchsäurebakterien behandelter Magermilch basierendem Trockeπmilchpulver als tiergesundheitsfördernder Futtermittelzusatz.

Im Rahmen des wachsenden Interesses an ökologischen Fragen ist in den letzten Jahren insbesondere den Lebensmitteln auf Getreide- und Fleischbasis auch vom Massen-Konsumenten immer größere Aufmerksamkeit gewidmet worden, wobei an natürlichen Geschmack und Geruch, höhere Be¬ kömmlichkeit, Verträglichkeit und Verdaulichkeit ebenso wie an eine Freiheit der Lebensmittel von Rückständen landwirtschaftlicher Hilfs- Stoffe, wie insbesondere Hormonen, Medikamenten, Chemikalien und Schäd- lingsbekämfpungsmitteln zunehmende Anforderungen gestellt werden.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, den Forderungen nach einer Herstellung naturnaher Produkte bei gleichzeitigem Einsatz von dem angesprochenen Massenkonsum gerechtwerdenden agroindustriellen' Produk- tionsweisen nachzukommen und - wie oben schon näher angegeben - Verfahren zu entwickeln, die es zum ersten Mal ermöglichen, Produkte des Schweine¬ fleisch-Sektors auf den Lebensmittelmarkt zu bringen, die einer steigen¬ den Nachfrage einerseits und den obenangeführten neuen Qualitätsvor¬ stellungen des Käufers andererseits voll zu entsprechen imstande sind. Heute immer noch in weitaus überwiegendem Ausmaß angewandte Hal- tungs- und Mastmethoden auf dem Schweinesektor basieren im wesentlichen auf Futtermitteln mit hohen Anteilen an Mais, sowie weiteren Futterge¬ treiden, z.B.Gerste, Roggen, weiters Kleie, dann Eiweißfuttermittel, wie Sojaschrot, Ösaaterr-Extealctionsschrot, Hülsenfrüchte, z.B.Erbsen, in den meisten Fällen zusätzlich auch Tier-, Blut- und Fischmehl, weiters Kleie, sowie Mineralstoffe und

Spurenele eπteperxjern, wobei der zu verfütternden Tierxehrung zur Verhinderung von Produktionsausf allen, zur und zur Erreichung iroglichst hoher Horrogenität der Schlachtgewichte und des Fett-FleisdvVerhältmsses, Medikamente und WadTstUTßföröerer auf chemischer, antibiotischer und/oder miJcrobieller Basis meist schon von vαmeherein zugesetzt sind . Bei Anzeichen drohender Erkrankung von

Einzeltieren und der Gefahr einer damit verbundenen Infektion eines gesamten Zuchtbestandes wird sofort durch Gabe von Antibiotika bzw. Arzneimitteln gegengesteuert, die auf diese Weise behandelten Tiere verbleiben jedoch weiterhin im Prc>αulctijonsprozeß.

Es zeigte sich, daß sich mit dieser herkömmlichen Art von agroindu- strieller Massenproduktion zwar gewaltige Produktionssteigeruπgen bei gleichzeitig sinkendem manuellen Aufwand erreichen ließen, die Qualität der damit erzielten Lebens ittel-Rohstoffe und insbesondere der daraus durch Weiterverarbeitung gewonnenen Produkte, wie Speck-, Fleisch-, Schinken-, Wurstwaren u.dgl., hinsichtlich Konsistenz, Eigengeschmack und Bekömmlichkeit jedoch im steigenden Maß zu wünschen übrig ließ.

Die vorliegende Erfindung seil unter Beibehaltung eingeführter und bewährter, moderner Produktionsmethodeπ und unter Bedachtnahme auf die Erhaltung gewachsener Agrarstrukturen letztlich die Herstellung von Human-Nahrungsmitteln auf Basis von Schweinefleisch mit den neuen Konsu¬ menten-Erwartungen entsprechendem, tatsächlich natürlichem Geschmack sowie verbesserter Verträglichkeit und Bekömrrlichkeit ermöglichen.

Dementsprechend ist Gegenstand der Erfindung ein neues Verfahren zur Aufzucht und/oder Mast von Schweinen zur Herstellung von Muskel-, Fleisch-, Speck-, Fett-, Organ- und Gewebsteilen dieser Tiere, sowie von aus diesen Rohstoffen durch Weiterverarbeitung gewonnenen Human-Nahrungs- mittel-Produkten, insbesondere Speck-, Fleisch-, Schinken- und Wurstpro¬ dukten, wobei die Tiere mit einem Grundfutter mit Getreide- und Futter¬ pflanzen-Basis sowie gesäuerter Milch und weiters Futtermineralstoffen und/oder Aminosäuren und/oder Vitaminen versorgt werden, das dadurch ge¬ kennzeichnet ist, daß zum Erhalt von Fremdstoffrückstands-Freiheit, Wohl¬ geschmack und hoher Bekömmlichkeit der obengenannten Produkte die Tiere mit einer Futtermittelmischung mit einer im wesentlichen von Hormonen, chemischen, mikrobiellen und/oder antibiotischen, Wachstums- bzw. lei- stungsfordernden und/oder Arznei-Mitteln freigehaltenen Basismischungen, welche als Hauptkomponenten, jeweils bezogen auf 100 Gew.-%,

20 bis 50 %, vorzugsweise 30 bis 40 %, Gerstenschrot, 20 bis 50 %, vorzugsweise 25 bis 40 %, Roggenschrot, 10 bis 25 %, vorzugsweise 12 bis 20 %, Erbsenschrot,

5 bis 15 %, vorzugsweise 8 bis 12 , Weizen- und/oder

Roggenkleie, bevorzugt zusätzlich

0,5 bis 8 %, vorzugsweise 2 bis 6 %, Luzernegrünmehl,

- und jeweils ergänzend auf 100 Gew.-% Basismischung, Mineralstoffe, Spurenelemente bzw. -geber, Aminosäuren, Vitamine und/oder Träger¬ stoffe enthält,

- und in Kombination mit der genannten Basismischung mit im wesentlichen

dem Ein- bis Dreifachen von deren Menge zusätzlich dicksaurer Magermilch und/oder Buttermilch gefüttert werden, wobei pro Tier bei 23 (- 20%) kg bis 105 (- 10%) kg Lebendgewicht innerhalb von 15 (- 10%) Wochen in - von 1,1 (- 10%) kg als Tagesration ausgehend - um 0,1 bis 0,2 (jeweils-10%)kg pro Woche steigenden Tagesmengen eine wie oben angegebene Futtermit¬ tel-Basismischung zusammen mit - in bis zum Ende der 12 (- 10%)teπ Auf- zuchtswoche im wesentlichen gleichbleibenden Mengen - Tagesrationen von 3 (~ 10%) 1 und danach bis zum Mastende auf 1 (- 10%)1 sinkenden Mengen dicksaure Mager- und/oder Buttermilch verfüttert wird, wobei erst ab Be- ginn der 13 (- 10%)ten Woche, in jeweils auf insgesamt 3 (+ 10%)1 Gesamt¬ flüssigkeit ergänzenden Mengen Wasser verabreicht wird.

Der wesentliche Eiweißlieferant der neuen Aufzucht wird also durch hochwertiges Protein zur Verfügung stellende und keinerlei Eigenge¬ schmacks- und -geruchs-Rückstäπde - wie sie von Tiermehlen und Ölkuchen bekannt sind - hinterlassende, durch Säuerung auch Infektionsgefahr hint¬ anhaltende Mager- bzw. Buttermilch gebildet. Kleie und Luzerne bilden vornehmlich Faserstofflieferaπten.

Es hat sich erwiesen, und entsprechende Reaktionen von Geschmacks- Tests haben dies bestätigt, daß mit der neuen, auf Basis einer von Mais und Sojaschrot sowie Fisch- und Tiermehlen praktisch unabhängigen Futter¬ mittelmischung arbeitenden Zucht, bei welcher weiters ein Ausschluß von Gaben der heute üblicherweise routinemäßig zugesetzten Wachstumförderer, und auch Arzneimittel vorgesehen ist, eine Rohstoffbasis für die Lebens¬ mittel, wie insbesondere Speck-, Räucherspeck, Schinken luftgetrocknet oder geräuchert, Büπdnerfleisch, Wurst- und Dauerwurst-Brät, aber auch Innereien, wie z.B. Leber für Aufstriche und Pasteten u.dgl., sowie Sülze-Produkte erzielt wird, welche vom Konsumenten erwartete als angenehm und kernig empfundene Kau- und Zubereitungs-Konsistenz, Fremd- geschmacks-Freiheit und wesentlich weniger verdauungsbelastende Eigen- schatten aufweist als entsprechende, unter Anwendung heute üblicher Mast¬ methoden produzierte Lebensmittel des Schweinefleisch-Sektors. Dazu ist zu bemerken, daß bei Schweinen bei Verabreichung von Fette in größeren Anteilen enthaltenden Futtermitteln, diese Fette im wesentlichen unverändert in die körpereigene Fettsubstanz eingebaut werden, womit die Fütterung direkt auf die Beschaffenheit und Güte des Fettgewebes, ins¬ besondere Specks, durchschlägt. Bei der erfindungsgemaßen Kost ist der Körper des Tieres gezwungen, selbst aus den Kohlehydraten körpereigene und damit schweinspezifische Fettsubstanz zu produzieren. Darüber hinaus

kann auf aufwendige Importe nichtinländischer Futtermittel und Zusätze, wie insbesondere gesondertes Eiweißfutter, z.B. Sojaschrot, Ölsaaten-Extraktionsschrot, Fischmehl u.dgl., verzichtet werden und es können auf Basis von inländischen Agrarprodukten, also gesundem, unverdorbenem Pflanzenmaterial und insbesondere von Neben- und Überschu߬ produkten - es sei hier besonders auf den Einsatz der Magermilch hinge¬ wiesen - Lebensmittel mit ausgezeichneter Qualität und Konsumakzeptanz produziert werden.

Bei strikter Einhaltung des erfindungsgemäß vorgesehenen neuen Fütterungs-Schemas unter Einsatz der neuen Futtermittel-Zusammensetzung innerhalb der angegebenen Grenzen lassen sich Fleisch-zu-Fettgewebs-Ver- hältnis sowie Lebendgewichts-Zunahme der Tiere bei - selbst unter schwie¬ rigen Umgebungs-Bedingungen - minimierten krankheitsbedingteπ Ausfällen optimieren, z.B. problemlos die höchste Güteklasse, z.B. "EE" der Güte- klasse-Verordπung zum österreichischen Qualitätsklassengesetz 1979 errei¬ chen und als Folge der hochwertigen Eiweißgaben mit der Magermilch werden geschmacklich und konsistenzmäßig besonders hochstehende Schweinefleisch¬ produkte erzielt. Mit dem neuen Verfahren ist selbstverständlich weiters das Auftreten von minderqualitativen "PSE-(pale-soft-exudative)"-Fleisch völlig ausgeschlossen.

In innigem Konnex mit dem neuen Aufzucht- und Mastverfahren unter Einsatz von auf dieses abgestimmten Futtermitteln steht das wesentliche Ziel der Erfindung, nämlich zu Muskel-, Fleisch-, Speck-, Fett-, Organ- und Gewebsteilen von Mastschweinen, sowie von aus diesen Rohstoffen durch Weiterverarbeitung gewonnenen, qualitativ hochstehenden Human-Nahrungs- mittel-Produkten, insbesondere Speck-, Fleisch-, Schinken- und Wurstpro¬ dukten zu gelangen.

So ist es zur Erreichung hoher Endprodukt-Qualität vorteilhaft, daß zum Erhalt von Fremdstoffrückstands-Freiheit, Wohlgeschmack und hoher Be- kömmlichkeit der genannten Produkte die Tiere unter Einsatz der obenge¬ nannten Futtermittelmischungen unter Ausschluß absichtlicher Gaben von Hormonen, wachstumsfördernden und/oder Arzneimitteln einem Aufzucht- und/oder Mast-Verfahren, wie es in seiner Ausgestaltung oben beschrieben ist, unterworfen werden, wobei es ganz wesentlich ist, daß im Verlaufe c) er Aufzucht und/oder Mast Tiere mit nach dem erfindungsgemäß einzuhaltenden

Aufzucht-Schema nicht entsprechender Gewichtszunahme und/oder gesundheit¬ liche Schäden aufweisende und/oder medikamentöser Behandlung unterzogene Tiere ausgeschieden werden.

Durch strikte Einhaltung dieser Vorgangsweise werden die für hohen Konsistenz- und Geschmacks-Standard und ausgezeichnete Bekömmlichkeit der Fleisch-, Schinken- und Speckprodukte unabdingbaren Qualitäten erreicht. Schließlich war es zur Absicherung einer hohen Homogenität der End- produktsqualität über lange Zeiträume sowie zur Sicherstellung der Be¬ friedigung der gehobenen Konsumentenwünsche von entscheidendem Vorteil, einfache und den Qualitätserfolg sichernde, leicht nachvollziehbare Kri¬ terien und darauf beruhende Tests aufzufinden, durch welche das neue Pro¬ duktions-Verfahren kontrollmäßig abgestützt wird. Dementsprechend ist gemäß einer weiteren wichtigen, besonders gün¬ stigen Ausgestaltungsform der Erfindung vorgesehen, daß zum Erhalt von fremdstoffrückstandsfreien Human-Nahrungsmitteln auf Schweinebasis und hier insbesondere von Speck und/oder Schinken mit hohem Wohlgeschmack und hoher Bekömmlichkeit ausschließlich nur solche gemäß dem vorher näher be- schriebenen Verfahren gefütterten Schweine einer Weiterverarbeitung zu¬ geführt werden, deren Schlachtgewicht (kalt) 75 bis 100 kg, vorzugsweise 75 bis 85 kg, beträgt, in deren Muskelgewebe 24 Stunden nach Schlachtung der pH-Wert kleiner als 6, insbesondere kleiner als 5,8, ist und bei denen - die von einer Fettprobe aus dem Nacken ermittelte Jod-Zahl nach Hanus höchstens 68 und/oder die einfacher ermittelbare Fettzahl (nach Prabucki, ETH Zürich) weniger als 58 beträgt.

Unter Weiterverarbeitung ist 'jede nach dem Schlachtvorgang folgende Be¬ handlungsstufe, so beispielsweise das Teilen als unmittelbar nächste Stufe, welches die Voraussetzung für die weiteren Schritte der Verarbei- tung bildet, zu verstehen.

Gemäß einer auf der oben beschriebenen erfindungsgemaßen Aufzucht von Schweinen basierenden vorteilhaften Ausgestaltungsform ist vorge¬ sehen, daß die Tiere mit einer Futtermittelmischung gefüttert werden, deren Basismischung zusätzlich zu den obengenannten Hauptkomponenten, je- weils bezogen auf Gewicht, als Mineralstoffe und Spurenelemente zumindest eine, vorzugsweise mehrere, insbesondere alle, der Komponenten

0,001 bis 0 ,002 % Kupfer ,

0, 00001 bis 0 ,00002 % Cobalt , jeweils vorzugsweise jedes dieser Elemente als Sulfat oder Oxid

0,0002 bis 0 , 0005 % Calciumiodat , und

0, 00002 bis 0 ,00010 % Natriu selenit ,

- und/oder als Aminosäuren und/oder Vitamine zumindest eine , vorzugsweise mehrere , insbesondere alle, der Komponenten

Bei Einhaltung der angegebenen Mengenverhältnisse der Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sind ein hoher Gesundheitsstandard der Tiere, optimales Fleisch-zu-Speck-Verhältnis sowie eine verarbeitungs- und ge¬ schmackfreundliche Konsistenz des Fleisch- und Fettgewebes der Tiere gewährleistet.

Wenn man den Tieren gemäß einer insbesondere im Hinblick auf die Endprodukts-Qualität besonders produktionsgünstigen Variante der erfindungsgemäßen Aufzucht und/oder Mast eine Fütterungs-Zubereitung verabreicht, die dadurch charakterisiert ist, daß sie eine Basismischung, welche, jeweils bezogen auf 100 Gew.-%

30 bis 70 %, vorzugsweise 45 bis 55 %, Futtererbseπschrot, 10 bis 30 %, vorzugsweise 15 bis 25 %, Roggenschrot, 5 bis 25 %, vorzugsweise 10 bis 20 %, Gerstenschrot, 1 bis 12 %, vorzugsweise 3 bis 7 %, Weizen- und/oder Roggenkleine, bevorzugt

0,5 bis 10 %, vorzugsweise 3 bis 7 %, Luzernegrünmehl,

- und weiters Mineralstoffe, Spurenelemeπtgeber, Aminosäuren und/oder Vitamine enthält,

- sowie vorzugsweise in Kombination mit dieser Basismischung zu- sätzlich im wesentlichen zumindest das Einfache, vorzugsweise das

2- bis 8-Fache von deren Menge aufgeschlossene, vorzugsweise gedämpfte, Kartoffel und

- das 1- bis 8-Fache, vorzugsweise das 2- bis 2,5-Fache der Menge der Basismischung Magermilch und/oder Buttermilch, aufweist bzw. in einer Kombination verfüttert bzw. verabreicht wird, wobei den Tieren von einem Einstellgewicht von 20 bis 25 kg an bis zum Mästende bei 100 bis 110 kg pro Tier jeweils 1 (- 20%) kg der oben angegebenen Futtermittel-Basismischung verabreicht werden, wobei bis zu einem Lebendgewicht von 40 (- 10%) kg jeweils zusätzlich 2 (- 10%) 1, und ab 40 (- 10%) kg Lebendgewicht bis Mästende 2,5 (- 10%) 1 pro Tag dick- saure Mager- und/oder Buttermilch, sowie vom Mastbeginn an in von 2 (- 10%) kg ausgehend steigenden Mengen gedämpfte Kartoffel beigegeben werden, und wobei die Steigerung der Kartoffelgaben in dem Maß erfolgt, welche Menge davon die Tiere innerhalb von insgesamt 2 mal 30 (- 10%) Minuten pro Tag aufnehmen, ist einerseits auch in klimatisch benach¬ teiligten Gebieten, die einen Kartoffelbau noch zulassen, eine wesentli¬ che Basis für die Mast sicherstellt, anderseits ist die hohe Geschmacks¬ qualität von Fleisch von mit Kartoffeln gefütterten Tieren dem Kenner schon immer ein Begriff gewesen, die Geschmacks-Feinheit wird durch die Mager- bzw. Buttermilch-Zufütterung noch weiter angehoben. Günstigerweise ist bei der gemäß der ebenbeschriebenen Variante vorge¬ sehenen Gabe von Kartoffeln, die Futtermittelmischung so einzustellen, daß eine Basismischung verfüttert wird, welche die weiter oben schon an¬ geführten Mineralstoffe, Spurenelemente, Aminosäuren und/oder Vitamine sowie zusätzlich 0,2 bis 0,8 Gew.-%, vorzugsweise 0,4 bis 0,6 Gew.-%, Lysin enthält.

Im Sinne der Förderung besonderer Qualität ist es von wesentlichem

Vorteil, auch bei der Fütterung unter Verabreichung von Kartoffeln eine Selektion der Tiere während der Zucht und Mast nach den oben schon genannten Kriterien der geregelten Gewichtszunahme und der Gesundheit und Medikamentenfreiheit der Tiere vorzunehmen. Im Sinne der angestrebten Erreichung von Spitzenqualität ist es auch bei Tieren aus der variierten Mast besonders wichtig und vorteilhaft, die Kette der Produktions-Kontrolle und -Steuerung bis zum Vorliegen der für eine Weiterverarbeitung zu diversen Fleisch-, Speck-, Schinken- und Wurstprodukten vorgesehenen Ausgangsprodukte fortzusetzen und nach er- folgter Schlachtung nur solche Tiere dieser Endverarbeitung zuzuführen, deren Schlachtgewicht (kalt) 75 bis 100 kg, insbesondere 75 bis 85 kg, beträgt, in deren Muskelgewebe 24 Stunden nach Schlachtung der pH-Wert kleiner als 6, insbesondere kleiner als 5,8, ist und bei denen die von einer Fettprobe aus dem Nacken ermittelte Jod-Zahl nach Hanus höchstens 68 und/oder die Fettzahl (nach Prabucki) weniger als 58 beträgt.

Die angestrebten Zucht- und Endprodukts-Qualitätserfolge können auf besonders günstige Weise gesichert werden, wenn gemäß einer bevorzugten Variante den Schweinen die oben pro Tag und Tier angegebenen Futtermittel-Mengen jeweils in zwei Tagesrationen verfüttert werden. Eine genaue Steuerung der Aufzucht bzw. Mast der Tiere und damit auch der Qualität der aus ihnen letztlich gewonnenen Lebensmittel kann mit Vorteil erreicht werden, wenn "gemäß einer besonderen Ausgestaltungs¬ variante der Mast den Tieren zusätzlich zur Futtermittel-Basismischung und Mager- und/oder Buttermilch in Abänderung der obengenannten Vorgangs- weise jeweils bei Stufen von 40, 60, 70, 80 und 100 (jeweils - 10%) kg Lebendgewicht jeweils in ansteigenden Mengen innerhalb einer Stufe 3,4,5, 6 und 7 (jeweils - 10%)kg gedämpfte Kartoffel pro Tag verfüttert werden.

Einen ganz wesentlichen Faktor bei der Erzielung sowohl konsistenz¬ mäßig als auch geschmacks- und aromamäßig höchsten Ansprüchen gerecht werdende Qualitäten kann - wie gefunden wurde - eine sich auf ganz wenige Klassen von Grundnahrungsstoffen hoher Qualität stützende Ernährung der Tiere darstellen. Dementsprechend ist es von wesentlichem Vorteil, wenn die Fütterung der Tiere im wesentlichen unter Ausschluß von Eiweißen bzw. Proteinen und/oder Fetten aus anderen als den oben jeweils genannten Futtermittel-Komponenten pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs vor¬ genommen wird.

Weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung von Muskel- , Fleisch-, Speck-, Fett-, Organ- und Gewebsteile von Schweinen sowie von

aus diesen Rohstoffen durch Weiterverarbeitung gewonnenen Human-Nahrungs- mittel-Produkten, insbesondere Speck-, Fleisch-, Schinken- und Wurstpro¬ dukten selbst, wobei zur Erreichung der oben ausführlich beschriebenen Qualität nach den weiter oben beschriebenen erfindungsgemäßen Aufzucht- und/oder Mast-Verfahren und deren Varianten vorgegangen wird. Dabei werden zum besonderen Vorteil für die Endprodukts-Qualität bevorzugt die oben näher spezifizierten Kriterien der Selektion während der Zucht und bis zur Schlachtung beachtet. Dies gilt in noch höherem Maße für die Sicherstellung hervorragender Endprodukte, sodaß in entscheidend vorteil- hafterweise im Rahmen der Gesamtproduktion den obenangeführten Kriterien der Acidität des Fleisches und der Iod- bzw. Fettzahl des Fettanteils besonders hohes Augenmerk gewidmet wird.

Als Konsequenz der beschriebenen neuen Produktions-Verfahren bilden einen weiteren Gegenstand der Erfindung Muskel-, Fleisch-, Speck-, Fett-, Organ- und Gewebs-Teile von Schweinen, sowie daraus durch Weiterverarbei¬ tung gewonnene Human-Nahrungsmittel-Produkte, insbesondere Speck-, Fleisch-, Schinken- und Wυrstprodukte mit hohem Wohlgeschmack und hoher Bekömmlichkeit, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie gemäß einem der obenbεschriebenen Aufzucht- und/oder Mast- bzw. Produktionsverfahren her- gestellt sind.

In unmittelbarem Konnex mit der oben eingehend erläuterten neuen Schweine-Mast stehend ist schließlich eine Futtermittelmischung für die Aufzucht und/oder Mast von Schweinen für Human-Nahrungsmittel-Produkte, auf Basis von Getreide- und Futterpflanzen, Spurenelementen und/oder Aminosäuren und/oder Vitaminen und mit gesäuerter Milch, die einen weiteren Erfindungsgegenstand darstellt.

Besonders vorteilhaft haben diese die schon im Rahmen des Fütte¬ rungsverfahrens oben im einzelnen genau spezifizierten Zusammensetzungen mit oder ohne Kartoffeln, wobei insbesondere im Hinblick auf Staubfrei- heit bei der Manipulation und gleichrräßigere Nahrungsaufnahme durch die Tiere die Basismischung des Futtermittels die Form von Pellets aufweist.

Zusammenfassend bringt die vorliegende Erfindung folgende wesentli¬ che Vorteile:

Naturnahe, ausschließlich auf, teilweise sonst schwierig absetzbare, Inlandsprodukte unter Vermeidung von Futtermittel-Importen abgestellte Produktionsweise, die sich besonders vorteilhaft im Rahmen von die strikte Einhaltung der obenangegebenen Maßnahmen und Bedingungen sicher¬ stellenden Verträgen mit den einzelnen für Produktion und Zulieferung

vorgesehenen Landwirten sichern läßt; durch die Fütterung mit Mager- bzw. Buttermilch unter Ausschluß von Tiermehl, Fischmehl, Blutmehl, Ölkuchen usw. sowie weiters durch die als Variante vorgesehene Zufütterung von Kartoffeln wird der Aufbau besonders hochwertiger, fremdgemschmacks-neutraler und eigengeschmackserhöhender Proteine und Lipide im Tier ermöglicht und zwar bei tier- und ökonomiegerechtem Wachstum. Alle diese Komponenten werden schließlich noch durch den strikten Ausschluß von Gaben von Wachstumsförderern, Hormonen, Medikamenten u.dgl. unterstützt und erbringen schließlich von derartigen Rückständen freie Lebensmittel-Rohstoffe und -Fertigprodukte mit den oben ausführlich beschriebenen Qualitätsmerkmalen, wie Wohlgeschmack und -geruch, hohe Verträglichkeit selbst bei empfindlichen Konsumenten und Bekömmlichkeit ganz allgemein.

Anhand der folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert:

Beispiel 1:

Es erfolgt eine Fütterung von Schweinen von einem Einstellgewicht (20 bis 25 kg) bis zu einem Endgewicht von 100 bis 110 kg lebend mit der unten angegebenen speziellen Futtermittelmischung unter Zugabe von dicksaurer Magermilch bzw. frischer Buttermilch.

Für die Futtermittelmischung, die die Basis für die hier durchgeführte Getreidemast mit Magermilch für Schweine bildet, ist folgende Zusammensetzung vorgesehen:

35.00000 % Gerstenschrot

30, % Roggenschrot 14, % Erbsenschrot 11, % Weizen- und/oder Roggeπkleine 5, % Luzernegrünmehl

2,4 % kohlensaurer Futterkalk

1,1 % Mono-Calcium-Phosphat

0,36 % Viehsalz

0,8 % Weizenfuttermehl als Trägerstoff 0,2 % dl-Methionin RS

0,04 % Cholin Chlorid 50%

0,3 % Fe-Sulfat, 20%

0,02 % Mg-Dioxid, 48%

0,0154 % Mn-Sulfat, 25% 0,01 % Vitamin C RS

0,008 % Zn-Oxyd, 78%

0,006 % Vitamin E, 50%

0,004 % Cu-Sulfat, 25%

0,002 % Niacin RS 0,002 % Vitamin B 2 (lg/kg)

0,002 % Vitamin A 500

0,0008 % Calcium Panthotenat RS

0,0005 % Vitamin B RS

0,0004 % Vitamin Bg RS 0,0004 % Biotin, 2%

0,0003 % Vitamin Kg, RS

0,0003 % Vitamin Dg 500

0,00015 % Calcium Jodat, 60%

0,00015 % Co-Sulfat, 20% 0,0001 % Vitamin B^ RS

0,00007 % Natrium-Selenit, 45%

0,00005 % Folsäure RS

Es wurde gemäß folgendem Fütterungsschema vorgegangen mit streng rationierten Tagesangaben:

Für die Herstellung von Schinken und Speck wurden nach Schlachtung nur jene Tiere ausgesucht, deren Gewebe den oben in der Beschreibung angegebenen Bedingungen hinsichtlich pH-Wert und Jod-Zahl entsprachen. Nach Auslösen der entsprechenden Muskel- und Speckteile wurden unter Anwendung einer schonenden Räuchermethode geräucherter Speck sowie Rauchschinken mit feinem natürlichen durch das Räuchern gehobenen Geschmack, einer vom Feinschmecker bevorzugten zarten Konsistenz und einer auch bei höheren, auf einmal konsumierten Mengen unerwarteter Bekömmlichkeit erzielt.

Beispiel 2 :

Schweinen wird eine durch entrahmte dicksaure Milch oder frischer Buttermilch sowie Kartoffeln ergänzte Futtermittelmischung folgen¬ der Zusammensetzung verfüttert:

50,00000 % Futtererbsenschrot

0, 0001 % Vitamin B 1 RS

0,00007 % Natrium-Selenit , 45%

0, 00005 % Folsäure RS

0, 4 % Weizenfuttermehl als Träger

Dabei wurde streng gemäß folgender Fütterungsanleitung vorgegangen: Es erfolgen streng rationierte Tagesangaben von Kraftfuttermittelmi¬ schung und Milch. Die Mastschweine erhalten ab einem Einstellgewicht von 20-25 kg täglich je Stück 1 kg der oben angegebenen Futtermittel-Mischung bis Mastende (100-110 kg) , dazu täglich je Stück bis 40 kg Lebendgewicht 2 1 dicksaure Magermilch oder frische Buttermilch, ab 40 kg bis Mastende (100-110 kg) täglich 2,5 1. Zu Mastbeginn werden je Stück und Tag 2 kg gedämpfte Kartoffeln vorgelegt und es wird allmählich die Menge gesteigert, welche die Tiere innerhalb von 30 min. aufnehmen (zwei Fütterungen täglich).

Tagesrichtmengen: 40 kg Lebendgewicht ca. 3 kg,

60 kg Lebendgewicht ca. 4 kg,

70 kg Lebendgewicht ca. 5 kg,

80 kg Lebendgewicht ca. 6 kg und

100 kg Lebendgewicht ca. 7 kg gedämpfte Kartoffeln.

Durch die in mehreren Exaktversuchen erprobten Futterzusammensetzun¬ gen und die Einhaltung der Fütterungsanleitung wird eine optimale Speckqualität erreicht. 24 Stunden nach der Schlachtung, also vor der Verarbeitung, wird im Schinken der pH-Wert ermittelt, der kleiner als 5,8 sein muß. Außerdem wird von einer Fettprobe aus dem Nacken die Jod-Zahl nach HANUS festgestellt, die unter 68 liegen muß. Das Schlachtgewicht kalt liegt zwischen 75 und 85 kg.

Aus den so erhaltenen Speck- und Fleischteilen wurden auf herkömmliche Weise luftgetrockneter Speck bzw. Schinken hergestellt, welcher sich in analoger Weise zum Ergebnis des Beispiels 1 durch hohe Qualität hinsichtlich Geruch, Geschmack, Konsistenz und Bekömmlichkeit auszeichnete.

Ergebnis beider Beispiele ist also der Erhalt von Schweinefleisch als Ausgangsrohstoff für Rauchfleisch, Schinken, Speck und Würste, das garantiert frei von Rückständen chemischer und antibiotischer Wachstumsförderer, sowie von Arzneimitteln ist. Der M ster verpflichtete sich vertraglich zur Erreichung dieses Zieles ausschließlich die in den Beispielen und in den Ansprüchen spezifizierten Kraftfuttermischungen un¬ ter strikter Einhaltung der Fütterungsanleitung zu verwenden und die Ver- tragsschweine keiner medikamentösen Behandlung zu unterziehen. Sollte aus geε "idheitlichen Gründen eine derartige Behandlung notwendig sein, werden die betroffenen Mastschweine gekennzeichnet und nicht mehr zur Weiterver¬ arbeitung zu Speck und Schinken od.dgl. verwendet.