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Title:
METHOD FOR REDUCING THE CONTENT OF FORMALDEHYDE IN AQUEOUS POLYMER DISPERSIONS WITH COMPONENTS WHICH LATENTLY RELEASE FORMALDEHYDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/083402
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for reducing the content of formaldehyde in aqueous polymer dispersions with components which latently release formaldehyde. The invention is characterized in that one or more N-oxyl compounds are added to the aqueous polymer dispersions.

Inventors:
KOTSCHI UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/073170
Publication Date:
June 13, 2013
Filing Date:
November 21, 2012
Export Citation:
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Assignee:
WACKER CHEMIE AG (DE)
International Classes:
C08F6/14; C08F6/24; C08K5/32; C08L23/08
Domestic Patent References:
WO2011058172A12011-05-19
WO2010071727A12010-06-24
WO1998023649A11998-06-04
Foreign References:
EP0647658A21995-04-12
EP1961792A12008-08-27
EP0647658A21995-04-12
EP0596318A21994-05-11
US5143954A1992-09-01
EP0534307A21993-03-31
EP1961792A12008-08-27
US6437020B12002-08-20
Other References:
KAI-UWE SCHOENING ET AL: "Synthetic Studies on N -Alkoxyamines: A Mild and Broadly Applicable Route Starting from Nitroxide Radicals and Aldehydes", THE JOURNAL OF ORGANIC CHEMISTRY, vol. 74, no. 4, 20 February 2009 (2009-02-20), pages 1567 - 1573, XP055052748, ISSN: 0022-3263, DOI: 10.1021/jo802403j
Attorney, Agent or Firm:
SCHUDERER, Michael et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Verfahren zur Reduktion des Gehalts an Formaldehyd in

wassrigen Polymerdispersionen mit latent Formaldehyd frei setzenden Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet, dass zu den wassrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere N-Oxyl Verbindungen zugegeben werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als latent Formaldehyd freisetzender Bestandteil ein Poly merisat enthalten ist, welches mittels Copolymerisation mit hydrolysierbaren Methoxysilangruppen enthaltenden Comonomeren erhalten wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als latent Formaldehyd freisetzender Bestandteil ein Poly merisat enthalten ist, welches mittels Copolymerisation mit ethylenisch ungesättigten, hydrolysierbaren Silan- verbindungen der allgemeinen Formel RSi ( , wo bei R die Bedeutung 1- (CHz) nu -Λ1 oder .- $ hat, und R1 für H oder CH3 steht, erhalten wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als latent Formaldehyd freisetzender Bestandteil Po- lyvinylalkohol in der wassrigen Polymerdispersion enthalten ist.

5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als latent Formaldehyd f eisetzender Bestandteil Emulgator mit Ethylenoxidgruppen in der wassrigen Polymer dispersion enthalten ist.

6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als N-Oxyl-Verbindung 2 , 2 , 6, 6-Tetramethylpiperidin- yloxyl (TEMPO) und/oder 4-Hydroxy-2 , 2 , 6, 6-tetramethyl- piperidinyloxyl ( 4-OH-TEMPO) zugegeben wird.

7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die N-Oxyl-Verbindung in einer Menge von 5 bis 1000 Gewicht -ppm, bezogen auf das Gewicht der Polymerdispersion, zugegeben wird,

8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe der N-Oxyl-Verbindung nach Abschluß der Polymerisation zur fertigen Polymerdispersion erfolgt, o- der beim Abmischen der Polymerdispersion in Rezepturen für den beabsichtigten Verwendungszweck erfolgt.

9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen Polymerisate enthalten, die mittels radikalisch initiierter Polymerisation in wässrigem Medium von einem oder mehreren ethylenisch ungesättigten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe umfassend Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, Methacrylsäureester und Acrylsäureester von Carbonsäuren mit unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, Olefine und Diene, Vinylaromaten und Vinylhalo- genide erhalten werden.

10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche erhalten werden durch Polymerisation von Vinylacetat, von Vinylacetat und Ethylen, von Vinylacetat und Ethylen und einem oder mehreren weiteren Vinylestern, von Vinylacetat und einem oder mehreren weiteren Vinylestern, von Vinylacetat und Ethylen und (Meth) acrylsäureester, von Vinylacetat und Ethylen und Vi- nylchlorid, von Vinylacetat und einem oder mehreren weiteren Vinylestern und (Meth) acrylsäureester, von Vinylchlo- rid und Ethylen und gegebenenfalls einem oder mehreren weiteren Vinylestern, von Styrol und

(Meth) acrylsäureester, wobei gegebenenf lls jeweils noch funktionalisierte Comonomere , gegebenenfalls auch Me- thoxysilan-funktionelle Comonomere copolymerisiert werden können,

Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 78 bis 95 Gew. -% Vinylacetat, 5 bis 20 Gew.-% Ethylen, 0,1 bis 1,0 Gew. -% von einem oder mehreren ethyl- enisch ungesättigten, hydrolysierbaren Silanverbindungen der allgemeinen Formel RSi (CH3) 0 2 (OCH3) 1 3, wobei R die Bedeutung CH^CR1- (CH2) Q 1 oder CHa=CR^02 (CH2) ^ hat, und R1 für H oder CH3 steht, und gegebenenfalls 0,1 bis 1,0 Gew,- epoxidfunktionelle Comonomere , sowie gegebenenf lls weiterer funktioneller Comonomere, erhalten werden, wobei sich die Angaben in Gew.-% jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren, gegebenenfalls unter Berücksichtigung des Anteils an funktionellen Comonomeren,

Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 60 bis 100 Gew.-% Vinylacetat und 0 bis 40 Gew.-% Ethylen, sowie gegebenenf lls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktioneller Comonomere, erhalten werden, und welche einen odei mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulgatoren.

Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew.-% Vinylchlorid, 1 bis 40 Gew.-% Ethylen, 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäurerest, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan-funktioneller Comonomere, erhalten werden, und welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gege- benenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulga- toren,

14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die ässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew.-% Vinylacetat und 1 bis 40 Gew.- Ethylen und 1 bis 50 Gew,-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C-Atomen im Carbonsäurerest, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxy- silan- funktioneller Comonomere, erhalten werden, und welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulga- toren.

15. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von von 60 bis 100 Gew.-% Vinylacetat und 0 bis 40 Gew.-% Ethylen, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan-funkti- onelle Comonomere, erhalten werden, und welche mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid-Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutz - kolloide .

16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew.-% Vinylchlorid, 1 bis 40 Gew. -% Ethylen, 1 bis 50 Gew, -% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäurerest, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan-funktioneller Comonomere, erhalten werden, und mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid-Einheiten enthal- ten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden .

17. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew.-% Vinylacetat und 1 bis 40 Gew.-% Ethylen und 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C-Atomen im Carbonsäurerest, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxy- silan-funktioneller Comonomere, erhalten werden, und mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid-Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden.

18. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere Polymerisate enthalten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 50 bis 100 Gew.-% eines oder mehrerer (Meth) - acrylsäurester und 0 bis 50 Gew.-% Styrol, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktioneller Comonomere erhalten werden, und mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid-Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden, oder welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulgatoren.

19. ässrige Polymerdispersionen mit latent Formaldehyd freisetzenden Bestandteilen, erhalten mit den Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass deren Formaldehydgehalt < 20 Gewichts-ppm, bezogen auf das Gewicht der Polymerdispersion, beträgt.

20. Verwendung der wässrigen Polymerdispersionen erhalten nach Anspruch 1 bis 18 in Klebemitteln und Beschichtungsmit- teln. Verwendung der wassrigen Polymerdispersionen erhalten nach Anspruch 1 bis 18 in emissionsarmen Kunststoffdispersionsfarben und Kunststoffdispersionsputzen.

Description:
Verfahren zur Reduktion des Gehalts an Formaldehyd in wässri- gen Polymerdispersionen mit latent Formaldehyd f eisetzenden Bestandteilen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduktion des Gehalts an Formaldehyd in wässrigen Polymerdispersionen mit latent Formaldehyd freisetzenden Bestandteilen, mittels dieses Ver- fahrens ausgerüstete wässrige Polymerdispersionen und deren Verwendung .

Wässrige Polymerdispersionen von Polymerisaten von ethylenisch ungesättigten Monomeren werden insbesondere als Bindemittel für Farben und Putze oder als Bindemittel in Klebstoffen, beispielsweise zur Verklebung von Papier oder Holz oder zur Bindung von Nonwoven-Materialien eingesetzt. Derartige wässrige Polymerdispersionen können Formaldehyd enthalten, welcher aus unterschiedlichen Quellen stammen kann. Aufgrund des erhöhten Umweltbewußtseins aber auch aufgrund strengerer Normen werden zunehmend „Formaldehyd-freie" wässrige Polymerdispersionen verlangt, das heißt wässrige Polymerdispersionen, welche selbst als „Formaldehyd- frei" klassifiziert werden können, o- der wässrige Polymerdispersionen mit denen bei deren Applika- tion die Freisetzung von Formaldehyd weitgehend verhindert wird. Als „Formaldehyd-frei" gelten im Allgemeinen wässrige Polymerdispersionen deren Gehalt an Formaldehyd < 10 Gewichts- ppm beträgt. Für Anstrichfarben wird beispielsweise mittels Umweltzeichen wie EU-Eco-Label der Gehalt an Formaldehyd in der Farbe auf < 10 Gewichts -ppm limitiert.

Der Gehalt an Formaldehyd in wässrigen Polymerdispersionen kann auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Häufig werden wässrige Polymerdispersion unter Einsatz von Redoxini- tiatorkombinationen hergestellt, welche eine Formaldehyd freisetzende, reduzierende Komponente wie Natriumformaldehydsul- foxylat enthalten. Dazu wird in der EP 647658 A2, zur Reduzie- rung des Formaldehydanteils aus dieser Quelle, die Zugabe von Harnstoff als Formaldehyd- Fänger zur Polymerdispersion empfohlen. In der EP 596318 A2 wird empfohlen zu Natriumformalde- hydsulfoxylat alternative Reduktionsmittel wie Ascorbinsäure zur Initiierung der Polymerisation einzusetzen.

Formaldehyd wird auch in wässrigen Polymerdispersionen freigesetzt, welche N-Methylolfunktionelle Polymerisate enthalten, und welche beispielsweise als vernetzende Bindemittel zur Bin- dung von Nonwovens eingesetzt werden. In der US 5,143,954 wird empfohlen, den bei der Vernetzung freiwerdenden Formaldehyd mit einpolymerisierbaren Harnstoffderivaten abzufangen. In der EP 534307 A2 wird beschrieben anstelle von N- ethylolacrylamid als nachvernetzende Comonomereinheiten N-Allyl-N-Dialkoxy- ethylamide zu copolymerisieren.

Zur Verminderung des Formaldehydgehalts in der Raumluft in Innenräumen werden den Gipsmörteln in der WO 2011/058172 AI Ethylenharnstoff -Natriurapyrosulfit oder Gerbsäure-Verbindungen zugegeben.

Insbesondere als Bindemittel für emissionsarme Innenfarben haben sich in letzter Zeit wässrige Polymerdispersionen etabliert, welche Copolymerisate mit hydrolysierbaren Methoxy- silangruppen enthalten. Bei derartigen Polymerdispersionen kann bei längerer Lagerzeit ebenfalls ein Anstieg des Formaldehydgehaltes festgestellt werden. Ein Anstieg des Formaldehyd-Gehaltes ist auch in wässrigen Polymerdispersionen zu beobachten, welche Polyvinylalkohol als Schutzkolloid enthalten oder welche Emulgatoren mit Ethylenoxidgruppen enthalten.

In der EP 1961792 AI wird ein Verfahren zur Geruchsminimierung in Dispersionsfarben empfohlen, wobei ein Stabilisator aus der Gruppe umfassend 4-Hydroxy-2 , 2 , 6 , 6-tetramethylpiperidinoxyl (4 -OH-TEMPO) , gehinderte Phenole und gehinderte Amine in Kombination mit einem Biozid auf Basis einer Isothiazolon-Ver- bindung eingesetzt wird. 4-OH-TEMPO wird in der US 6,437,020 zur Stabilisierung von Polyurethanverdickern empfohlen. In der WO 2010/071727 AI wird TEMPO als Additiv zur Steuerung der Vernetzungsreaktion in wärmehärtenden Harzlösungen verwendet. In der WO 1998/023649 AI wird zur Verhinderung von Belägen an der Reaktoroberfläche die Polymerisation von vinylischen Möno- meren in wässriger Phase in Gegenwart einer N-Oxyl-Verbindung durchgeführt .

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit welchem sich der Formaldehyd-Gehalt in wässrigen Polymerdispersionen mit latent Formaldehyd freisetzenden Bestandteilen wirksam reduzieren lässt, das heißt mit welchem der Anstieg des Formaldehyd-Gehalts (die Freisetzung von Formaldehyd) bei der Lagerung der wässrigen Polymerdispersionen oder der Lagerung von mit dem wässrigen Poylmerdisper- sionen hergestellten Produkten vermindert oder vermieden werden kann.

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Reduktion des Gehalts an Formaldehyd in wässrigen Dispersionen von Polymeri- s ten von ethylenisch ungesättigten Monomeren (wässrige Polymerdispersionen) mit latent Formaldehyd freisetzenden Bestandteilen, dadurch gekennzeichnet, dass zu den wässrigen Polymerdispersionen ein oder mehrere N-Oxyl-Verbindungen zugegeben werden .

Wässrige Polymerdispersionen mit latent Formaldehyd freisetzenden Bestandteilen sind insbesondere solche aus der Gruppe umfassend wässrige Polymerdispersionen, welche mittels Copo- lymerisation mit hydrolysierbaren Methoxysilangruppen enthal- tenden Comonomeren erhalten werden, und/oder welche Polyvi- nylalkohol enthalten und/oder welche Emulgatoren mit Ethylen- oxidgruppen enthalten.

Bevorzugt werden als N-Oxyl-Verbindungen solche auf Basis von sekundären Aminen, in denen die N-Oxyl-Gruppe Bestandteil eines gesättigten oder ungesättigten fünfgliedrigen Ringes, beispielsweise Pyrrolidin- 1-Oxyl-Verbindungen oder 3-Azacyclo- pentyl-3 -oxyl -Verbindungen, oder eines gesättigten oder unge- sättigten sechsgliedrigen Ringes, beispielsweise Piperidin-1- Oxylverbindungen oder Pyridin- 1-Oxyl-Verbindungen oder 1,4- Diazacyclohexyl-1, 4 -dioxyl-Verbindungen oder 1, 4-Diazacyclo- hexenyl-1 , -dioxyl-Verbindungen ist, und bei denen die der N- Oxyl-Gruppe benachbarten C-Atome jeweils zwei Ci- bis C 4 - Alkylgruppen, vorzugsweise Methylgruppen, tragen.

Besonders bevorzugt werden als 5 -Ring-N-Oxyl -Verbindungen 2,2,5, 5-Tetramethylpyrrolidinyloxyl; 3-Amino-2, 2,5, 5-tetra- methylpyrrolidinyloxyl 2,2,4, 4-Tetramethyl-l-oxa-3-azacyclo- pentyl-3-oxyl; 2,2,4, 4-Tetramethyl-l-oxa-3-pyrrolinyl-l-oxy-3- carbonsäure. Besonders bevorzugt werden als 6-Ring-N-Oxyl-Ver- bindungen 2, 2, 6, 6-Tetramethylpiperidinyloxyl; 4-Amino-2, 2, 6, 6- tetramethylpiperidinyloxyl; 4-Hydroxy-2, 2,6, 6-tetramethylpi- peridinyloxyl; 4 -Oxo-2 , 2 , 6, 6-tetramethylpiperidinyloxyl .

Am meisten bevorzugt werden 2, 2, 6, 6-Tetramethylpiperidinyloxyl (TEMPO) und 4-Hydroxy-2, 2, 6, 6-tetramethylpiperidinyloxyl (4- OH-TEMPO) .

Die genannten N-Oxyl -Verbindungen sind im Handel erhältlich oder mit dem Fachmann bekannten Verfahren herstellbar.

Die Zugabemenge an N-Oxyl -Verbindung hängt vom Anteil der la- tent Formaldehyd- freisetzenden Bestandteile in der Polymerdispersion ab und vom angestrebten Formaldehydgehalt nach der erfindungsgemäßen Behandlung ab. Die N-Oxyl-Verbindungen werden im Allgemeinen in einer Menge von 5 bis 1000 Gewichts-ppm, vorzugsweise 10 bis 500 Gewichts-ppm, besonders bevorzugt 50 bis 500 Gewichts-ppm, am meisten bevorzugt 50 bis 100 Gewichts-ppm der wässrigen Polymerdispersion zugegeben, jeweils bezogen auf das Gewicht der Polymerdispersion. Der Formaldehydgehalt der erfindungsgemäß behandelten wässrigen Polymerdispersionen beträgt vorzugsweise < 20 Gewichts-ppm, besonders bevorzugt < 10 Gewichts-ppm, jeweils bezogen auf das Gewicht der Polymerdispersion. Die Zugabe der N-Oxyl -Verbindung kann nach Abschluß der Polymerisation zur fertigen Polymerdispersion erfolgen. Die Zugabe der N-Oxyl -Verbindung kann auch beim Abmischen der Polymerdispersion in Rezepturen für den beabsichtigten Verwendungszweck erfolgen. Beispielsweise kann man dazu so vorgehen, dass man die N-Oxyl -Verbindung mit Rezepturbestandteilen anteigt und diese Anteigung zur Polymerdispersion hinzufügt.

Die wässrigen Polymerdispersionen sind solche, welche Poly- merisate enthalten, die mittels radikalisch initiierter Polymerisation in wässrigem Medium von einem oder mehreren ethyle- nisch ungesättigten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe umfassend Vinylester von Carbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen, Methacrylsäureester und Acrylsäureester von Carbonsäuren mit un- verzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, Olefine und Diene, Vinylaromaten und Vinylhalogenide erhalten werden.

Bevorzugte Vinylester sind Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyl - butyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat , Vinyllaurat, 1-Methylvinylace- tat, Vinylpivalat und Vinylester von alpha-verzweigten Mono- carbonsäuren mit 5 bis 13 C-Atomen, beispielsweise VeoVa9 R o- der VeoVal0 R (Handelsnamen der Firma Momentive) . Besonders bevorzugt ist Vinylacetat.

Bevorzugte Methacrylsäureester oder Acrylsäureester sind Ester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C- Atomen wie Methylacrylat , Methylmethacrylat , Ethylacrylat , Ethylmethacrylat , Propylacrylat , Propylmethacrylat , n-Butylac- rylat, n-Butylmethacrylat , 2-Ethylhexylacrylat, Norbornylacry- lat . Besonders bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat,

Bevorzugte Olefine oder Diene sind Ethylen, Propylen und 1,3- Butadien. Bevorzugte Vinylaromaten sind Styrol und Vinylto- luol , Ein bevorzugtes Vinylhalogenid ist Vinylchlorid. Gegebenenfalls können noch 0,05 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerisats, funktionalisierte Comonomere copolymerisiert werden, welche als funktionelle Gruppen ein oder mehrere Carbonsäuregruppen, Carbonsäureamidgruppen, Sulfonsäuregruppen, N-Methylolamid- gruppen, Silangruppen oder Epoxidgruppen enthalten, Beispiele für Hilfsmonomere sind ethylenisch ungesättigte Mono- und Di- carbonsäuren wie Acrylsäure oder Methacrylsäure, ethylenisch ungesättigte Carbonsäureamide wie Acrylamid oder Methac- rylamid, ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuren bzw. deren Salze wie Vinylsulfonsäure oder Vinylsulfonat , vorvernetzende Comonomere wie mehrfach ethylenisch ungesättigte Comonomere wie Triallylcyanurat , nachvernetzende Comonomere wie N- Methylolacrylamid oder N-Methylolacrylamid sowie deren Ether, epoxidfunktionelle Comonomere wie Glycidylmethacrylat oder

Glycidylacrylat, silanf nktionelle Comonomere der allgemeinen Formel RSi(CH 3 ) n „ (OR 1 ) _ _ , wobei R die Bedeutung CH =CR 2 - {CH, )

2 i

oder CH =CR CO (CH ) hat, R ein unverzweigter oder verzweigter, gegebenenfalls substituierter Alkylrest mit 1 bis 12 C- Atomen ist, der gegebenenfalls durch eine Ethergruppe unter- brochensein kann und R 2 für H oder CH 3 steht, beispielsweise Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, 3-Methacryl- oxypropyltrimethoxysilan . Bevorzugte Polymerisate sind solche, welche erhalten werden durch Polymerisation von Vinylacetat, von Vinylacetat und Ethylen, von Vinylacetat und Ethylen und einem oder mehreren weiteren Vinylestern, von Vinylacetat und einem oder mehreren weiteren Vinylestern, von Vinylacetat und Ethylen und

(Meth) acrylsäureester, von Vinylacetat und Ethylen und Vi- nylchlorid, von Vinylacetat und einem oder mehreren weiteren Vinylestern und (Meth) acrylsäureester, von Vinylchlorid und Ethylen und gegebenenfalls einem oder mehreren weiteren Vinylestern, von Styrol und (Meth) acrylsäureester , wobei gegebe- nenfalls jeweils noch die genannten funktionalisierten Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktionelle Comonomere in den genannten Mengen copolymerisiert werden können. Besonders bevorzugt werden Polymerisate, welche erhalten werden mittels Polymerisation

von Vinylacetat;

von Vinylacetat und 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis

12 C-Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylpropionat , Vinyllaurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis

13 C-Atomen wie VeoVa9 R , VeoValO R , VeoVall R ;

von Vinylacetat und 1 bis 40 Gew.-% Ethylen;

von Vinylacetat und 1 bis 40 Gew.-% Ethylen und 1 bis 50 Gew.- % von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C-Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylpropionat, Vinyllaurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 13 C-Atomen wie VeoVa9 R , VeoVal0 R , Veo- Vall R ;

von Vinylacetat und 1 bis 40 Gew, -% Ethylen und vorzugsweise 1 bis 60 Gew,-% {Meth) -Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, insbesondere Me- thylmethacrylat , Methylacrylat, n-Butylacrylat oder 2- Ethylhexylacrylat ;

von 30 bis 75 Gew.-% Vinylacetat, 1 bis 30 Gew.-% Vinyllaurat oder Vinylester einer alpha-verzweigten Carbonsäure mit 5 bis 13 C-Atomen, sowie 1 bis 30 Gew, -% (Meth) Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C- Atomen, insbesondere Methylmethacrylat, Methylacrylat, n- Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat , und gegebenenfalls noch 1 bis 40 Gew.-% Ethylen;

von einem oder mehreren Vinylestern mit 1 bis 12 C-Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinyllaurat, und Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 13 C-Atomen wie VeoVa9 R , VeoVal0 R , VeoVall R , und 1 bis 40 Gew.-% Ethylen und 1 bis 60 Gew,-% Vinylchlorid;

wobei gegebenenfalls jeweils noch die genannten funktionali- sierten Comonomere in den genannten Mengen, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktionelle Comonomere copolymerisiert werden können, und sich die Angaben in Gew.-% auf jeweils 100 Gew.-% aufaddieren, gegebenenfalls unter Berücksichtigung des Anteils an Methoxysilan- funktionellen Comonomeren,

Die Problematik der Freisetzung von Formaldehyd tritt insbe- sondere dann auf, wenn die wässrigen Dispersionen der obengenannten Polymerisate als latent Formaldehyd freisetzende Bestandteile Comonomereinheiten enthalten, welche sich von Methoxysilan- funktionellen Comonomeren ableiten, und/oder Po- lyvinylalkohole und/oder Emulgatoren mit Ethylenoxid-Gruppen enthalten.

Die Methoxysilan- funktionellen Comonomere sind ethylenisch ungesättigte, hydrolysierbare Silanverbindungen der allgemeinen Formel RSi (CH 3 ) Q 2 (OCH 3 ) χ _ 3 , wobei R die Bedeutung CH^CR 1 - (CH 2 ) 0 _. oder CH =CR 1 CO,{CHJ _ Ί hat, und R 1 für H oder CH 3 steht. Bei- spiele hierfür sind Vinyltrimethoxysilan, Vinylmethyldime- thoxysilan, 3 -Methacryloxypropyltrimethoxysilan. Im Allgemeinen werden Methoxysilan- funktionelle Comonomere mit einem Anteil von 0,05 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1,0 Gew.-% copolymerisiert .

Die Freisetzung von Formaldehyd ist im Falle dieser Copoly- merisate vermutlich auf die Hydrolyse der Methoxygruppe zurückzuführen.

Die Herstellung der wässrigen Polymerdispersionen erfolgt vorzugsweise nach dem Emulsionspolymerisationsverfahren, Die Polymerisationstemperatur ist vorzugsweise zwischen 40°C und 100°C, besonders bevorzugt zwischen 60°C und 90°C. Bei der Co- polymerisation von gasförmigen Comonomeren wie Ethylen oder

Vinylchlorid kann auch unter Druck, im Allgemeinen zwischen 5 bar und 100 bar, gearbeitet werden. Die Initiierung der Polymerisation erfolgt vorzugsweise mit den für die Emulsionspolymerisation gebräuchlichen wasserlöslichen Initiatoren oder Re- dox- Initiator-Kombinationen . Beispiele für wasserlösliche Initiatoren sind die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze der Per- oxodischwefelsäure, Wasserstoffperoxid, Azobisisobutyronitril . Zur Stabilisierung werden im Allgemeinen während der Polymerisation Schutzkolloide und/oder Emulgatoren zugegeben. Im Allgemeinen werden 1 bis 10 Gew.-% Schutzkolloid und/oder 1 bis 10 Gew.-% Emulgator zugegeben, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomere .

Geeignete Schutzkolloide für die Polymerisation sind beispielsweise Polyvinylalkohole; Polyvinylacetale; Polyvinylpyr- rolidone; Polysaccharide in wasserlöslicher Form wie Stärken. Bevorzugte Polyvinylalkohole sind teilverseifte oder vollverseifte Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 100 Mol-%, insbesondere teilverseifte Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 95 Mol-% und einer Höpplervis- kosität, in 4 %-iger wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas {Methode nach Höppler bei 20°C, DIN 53015) . Bevorzugte Polyvinylalkohole sind auch hydrophob modifizierte Polyvinylalkohole, vorzugsweise mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 100 Mol-% und einer Höpplerviskosität, in 4 %-iger wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas , Beispiele für hydrophob modifizierte Polyvinylalkohole sind verseifte Copolymerisate von Vinylacetat mit hydrophoben Comonomeren wie Isopropenylacetat oder Ethylen.

Die Problematik der Freisetzung von Formaldehyd tritt insbe- sondere dann auf, wenn als Schutzkolloid die genannten, gegebenenfalls hydrophob modifizierten, Polyvinylalkohole eingesetzt werden.

Zur Stabilisierung geeignete Emulgatoren sind sowohl anioni- sehe, kationische als auch nichtionische Emulgatoren, beispielsweise anionische Tenside, wie Alkylsulfate mit einer Kettenlänge von 8 bis 18 C-Atomen, Alkyl- oder Alkyla- rylethersulfate mit 8 bis 18 C-Atomen im hydrophoben Rest und bis zu 40 Ethylen- oder Propylenoxideinheiten, Alkyl- oder Al- kylarylsulfonate mit 8 bis 18 C-Atomen, Ester und Halbester der Sulfobernsteinsäure mit einwertigen Alkoholen oder Al- kylphenolen, oder nichtionische Tenside wie Alkylpolyglyko- lether oder Alkylarylpolyglykolether mit 8 bis 40 Ethylenoxid- Einheiten.

Die Problematik der Freisetzung von Formaldehyd tritt insbe- sondere dann auf, wenn als Emulgatoren Emulgatoren mit Ethylenoxid-Einheiten eingesetzt werden.

Beispiele für Emulgatoren mit Ethylenoxid-Einheiten sind ethoxylierte Fettalkohole, vorzugsweise mit einem Ethoxylie- rungsgrad von 3 bis 80 Ethylenoxid-Einheiten und C B - bis C 36 -

Alkylresten, oder Ci 3 -Ci B -Oxoalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 30 Ethylenoxid-Einheiten, oder Ci 6 -Ci 8 - Fettalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 11 bis 80 Ethylenoxid-Einheiten, oder Ci 0 -Oxoalkoholethoxylate mit ei- nem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 11 Ethylenoxid-Einheiten, o- der Ci 3 -Oxoalkoholethoxylate mit einem Ethoxylierungsgrad von 3 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten, oder Polyoxyethylensorbitanmono- oleat mit 20 Ethylenoxidgruppen, Copolymere aus Ethylenoxyd und Propylenoxyd mit einem Mindestgehalt von im Allgemeinen 10 Gew.-% Ethylenoxid, Polyethylenoxid-Ether von Oleylalkohol mit einem Ethoxylierungsgrad von 4 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten sowie die Polyethylenoxid-Ether von Nonylphenol mit einem Ethoxylierungsgrad von 4 bis 20 Ethylenoxid-Einheiten. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wässrigen Polymerdispersionen von Copolymerisaten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 78 bis 95 Gew.-% Vinylacetat, 5 bis 20 Gew.-% Ethylen, 0,1 bis 1,0 Gew.-% von einem oder mehreren ethyle- nisch ungesättigten, hydrolysierbaren Silanverbindungen der allgemeinen Formel RSi (CH 3 ) (0CH 3 ) 1 3 , wobei R die Bedeutung

CH^C 1 - (CH 2 ) 0 1 oder CH^CR^O,, (CH 2 ) 1 3 hat, und R 1 für H oder CH 3 steht, und gegebenenfalls 0,1 bis 1,0 Gew.-% epoxidfunktionel- le Comonomere wie Glycidylmethacrylat oder Glycidylacrylat , sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere erhalten werden, wobei sich die Angaben in Gew.-% jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren, gegebenenfalls unter Berücksichtigung des Anteils an funktionellen Comonomeren. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wässrigen Polymerdispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspoly- merisation von 60 bis 100 Gew.-% Vinylacetat und 0 bis 40

Gew.-% Ethylen, sowie gegebenenf lls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktioneller Comonomere erhalten werden (wobei sich die Angaben in Gew.-% jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren), und welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulgatoren, beispielsweise Emulgatoren mit Ethylenoxid-Einheiten.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wässrigen Polymerdispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew.-% Vinylchlorid, 1 bis 40 Gew.-% Ethylen, 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylacetat, Vinylpropionat , Vi- nyllaurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 13 C-Atomen wie VeoVa9 R , VeoVal0 R , VeoVall R , sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktioneller Comonomere (wobei sich die An- gaben in Gew.-% jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren) erhalten werden, und welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulgatoren, beispielsweise Emulgatoren mit Ethylenoxid-Einheiten ,

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wässrigen Polymerdispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew,-% Vinylacetat und 1 bis 40 Gew.-% Ethylen und 1 bis 50 Gew.- von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäureres wie Vinylpropionat, Vinyllaurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 13 C- Atomen wie VeoVa9 R , VeoValO R , VeoVall R , sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Me- thoxysilan-funktioneller Comonomere erhalten werden (wobei sich die Angaben in Gew.- jeweils auf 100 Gew.-% aufaddie- ren) , und welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenf lls in Kombination mit einem oder mehreren Emulgatoren, beispielsweise Emulgatoren mit Ethylenoxid-Ein- heiten. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wässrigen Polymerdispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspolymerisation von von 60 bis 100 Gew.-% Vinylacetat und 0 bis 40 Gew.-% Ethylen, sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan-funktionelle

Comonomere erhalten werden (wobei sich die Angaben in Gew.- jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren), und welche mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid-Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden, beispielsweise Polyvinylalkohol .

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wässrigen Polymerdispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspoly- merisation von 1 bis 60 Gew.-% Vinylchlorid, 1 bis 40 Gew.-% Ethylen, 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylacetat, Vinylpropionat , Vi- nyllaurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 13 C-Atomen wie VeoVa9 R , VeoVal0 R , VeoVall R , sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan-funktioneller Comonomere (wobei sich die Angaben in Gew,-% jeweils auf 100 Gew,-% aufaddieren) erhalten werden, und welche mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid- Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden, beispielsweise Polyvinylalkohol . Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wassrigen Polymerdispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 1 bis 60 Gew. -% Vinylacetat und 1 bis 40 Gew.-% Ethylen und 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe der Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylpropionat , Vinyllaurat, Vinylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 5 bis 13 C- Atomen wie VeoVa9 R , VeoVal0 R , VeoVall R , sowie gegebenenfalls weiterer funktioneller Comonomere, gegebenenfalls auch Me- thoxysilan- funktioneller Comonomere erhalten werden (wobei sich die Angaben in Gew.-% jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren) , und welche mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid- Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden, beispielsweise Polyvinylal- kohol .

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Reduzierung des Formaldehydgehaltes in wassrigen Polymer- dispersionen von Polymerisaten, welche mittels Emulsionspolymerisation von 50 bis 100 Gew.-% eines oder mehrerer

(Meth) acrylsäurester wie Methylmethacrylat , Methylacrylat , Ethylacrylat , n-Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat , und 0 bis 50 Gew.-% Styrol, sowie gegebenenfalls weiterer funktio- neiler Comonomere, gegebenenfalls auch Methoxysilan- funktionelle Comonomere erhalten werden (wobei sich die Angaben in Gew,-% jeweils auf 100 Gew.-% aufaddieren), und welche mindestens einen Emulgator mit Ethylenoxid-Einheiten enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Schutzkolloiden, beispielsweise Polyvinylalkohol , oder welche einen oder mehrere Polyvinylalkohole enthalten, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren Emulgatoren, beispielsweise Emulgatoren mit Ethylenoxid-Einheiten.

Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen wassrigen Polymerdispersionen eignen sich zur Anwendung in Klebemitteln und Beschichtungsmitteln. Beispielsweise für die Verklebung oder Bindung unterschiedlicher Substrate, vorzugsweise von Papier, Pappe, Holz, Fasermaterialien (Nonwovens) und Kunststof- fen wie Polymerfolien. Beispielsweise als Klebemittel im Baubereich, insbesondere in Fliesenklebern und Vollwärmeschutzklebemittel, Besonders geeignet sind die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen wässrigen Polymerdispersionen für die Anwendung in emissionsarmen Kunststoffdispersionsfarben und Kunststoffdispersionsputzen.

Beispiele ; Herstellung einer wässrigen Polymerdispersion:

In einem 16 Liter Autoklaven wurden 2,06 kg Wasser, 200 g Gen- apol X 360 {Ethoxylierter Tridecylalkohol mit einem Ethoxylie- rungsgrad von 36; 25 %-ige wässrige Loesung) ; 5,74 g Natriu- macetat, 229 g Texapon K 12 (Natriumlaurylsulfat , 15 %-ige wässrige Lösung), 49,9 g Natriumvinylsulfonat und 624 g Vi- nylacetat vorgelegt. Es wurde mit 12 ml Ameisensäure auf pH 5 eingestellt und 10 ml Trilon B (EDTA) (2 %-ige wässrige Lösung) und 31 ml Eisenammonsulfat als 1 %-ige Lösung zugegeben. Der Kessel wurde auf 70°C aufgeheizt und es wurden 22 bar

Ethylen aufgedrückt. Sobald sich der Reaktor im thermischen Gleichgewicht befand, wurde eine 5 %-ige Ammoniumpersulfatlö- sung mit 68 ml pro Stunde eingefahren, sowie eine 3.5 %-ige Natriumbisulfitlösung mit 85 ml pro Stunde. 25 Minuten später wurde begonnen Vinylacetat mit 863 g pro Stunde zu dosieren.

Gleichzeitig wurde eine Dosierlösung eingefahren mit einer Dosierleistung von 445 g pro Stunde. Zusammensetzung der Dosierlösung: 1,06 kg Wasser, 1,04 kg Genapol X 360 (25 %-ige wässrige Lösung) 18,71 g Natriumacetat , 705 g Airvol 523 (Polyvi- nylalkohol mit einer Viskosität von 25 mPas (20°C, 4 %-ige Lösung, gemessen nach Höppler) und einem Hydrolysegrad von 88 Mol-%, 10 %-ige Loesung) und 31,82 g Vinyltrimethoxysilan . Die Gesamtdosierzeit für beide Dosierungen betrug 6,5 Stunden. 30 Minuten nach dem Ende der Dosierung von Vinylacetat und der Dosierlösung wurde eine Dosierung eingefahren mit der Zusammensetzung: 125 g Wasser, 2,94 g Genapol X 360 und 74,85 g Glycidylmethacrylat (GMA) . Die Dosierzeit betrug 30 Minuten. Nach dem Ende der GMA-Dosierung wurde die APS- und Bisulfitdo- sierung noch 1 Stunde fortgesetzt. Nach dem Entspannen wurde die Dispersion zur Restmonomerminimierung gestrippt und anschliessend mit Hydorol konserviert.

Es wurde eine Dispersion mit einem Feststoffgehalt von 54,8 % und einer MFT (Mindestfilmbildetemperatur) von 1°C erhalten.

Testung der Reduktion des Formaldehyd-Gehalts in der Polymerdispersion: Es wurden jeweils 2000 g der wässrigen Polymerdispersion mit

0,2 g {= 5 ppm 4-OH-TEMPO), 2 g {= 50 ppm 4 -ΟΗ-ΤΞΜΡΟ) , 4 g {= 100 ppm 4-OH-TEMPO) und 20 g (= 500 ppm 4-OH-TEMPO) einer 5 %- igen wässrigen Lösung von 4-Hydroxy-2, , 6, 6- tetramethylpiperi- dinyloxyl (4-OH-TEMPO) abgemischt und bei Normalbedingungen (23 °C und 50 % Luftfeuchte) gelagert. Als Blindproben wurden jeweils 2000 g der wässrigen Polymerdispersion mit 0,2 g, 2 g, 4 g Wasser bzw. 20 g Wasser abgemischt und bei Normalbedingungen (23 °C und 50 % Luftfeuchte) gelagert, Nach jeweils 4 oder 6 Tagen, 49 oder 70 Tagen und 96 oder 104 Tagen wurden in den Testdispersion jeweils der Formaldehydgehalt in Gewichts -ppm bezogen auf das Gewicht der Polymerdispersion mittels der Acetylaceton-Methode nach VdL-RL 03 („VdL- Richtlinie Formaldehydbestimmung", Ausgabe Mai 1997, Verband der Lackindustrie) bestimmt.

Die Ergebnisse der Testung sind in Tabelle 1 zusammengefasst .

Tabelle 1:

4 oder 6 49 oder 70 96 oder 104 Tage [ppm] Tage [ppm] Tage [ppm]

5 ppm 4-OH-TEMPO* ) 7 13 15

Blindprobe 5 ppm*) 12 14 16

50 ppm 4-OH-TEMPO* ) 7 7 7

Blindprobe 50 ppm*) 12 14 16

100 ppm 4-OH-TEMPO**) 6 7 7 Blindprobe 100 ppm**) 14 18 21

500 ppm 4-OH-TEMPO**) 6 7 7

Blindprobe 500 ppm**) 14 17 21

*) Formaldehyd wurde nach 4 Tagen, nach 49 Tagen und nach 96 Tagen bestimmt.

**) Formaldehyd wurde nach 6 Tagen, nach 70 Tagen und nach 104 Tagen bestimmt.