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Title:
METHOD FOR REDUCING NITROGEN OXIDES IN STRIP TREATMENT FURNACES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/011517
Kind Code:
A1
Abstract:
This invention concerns a method for treating a metal strip (5) in a directly fired furnace (1), through which the metal strip (5) is passed. The furnace (1) is directly heated by gas burners and has a non-heated region (7), through which the waste gases (14) of the heated region (2) flow and thus preheat the metal strip (5). Downstream of the non-heated region (7), waste furnace gases (14) are subsequently burned in an afterburning chamber (9). According to the invention, in the non-heated region (7), methane is injected into the waste gas (14), whereby nitrogen oxides contained in the waste gas (14) are converted into hydrogen cyanide.

Inventors:
BORREL PIERRE-JEROME (FR)
BLAKE ERIC (US)
Application Number:
PCT/EP2018/064058
Publication Date:
January 17, 2019
Filing Date:
May 29, 2018
Export Citation:
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Assignee:
ANDRITZ TECH & ASSET MAN GMBH (AT)
International Classes:
C21D9/56; F27B9/28; F27D7/06; F27D99/00
Domestic Patent References:
WO2009009809A12009-01-22
Foreign References:
AT517848A42017-05-15
DE102007007324A12007-09-06
US20130277896A12013-10-24
DE10123241C12002-10-02
Attorney, Agent or Firm:
TSCHINDER, Thomas (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Behandlung eines Metallbandes (5) in einem direkt befeuerten Ofen (1) , durch den das Metallband (5) hindurchgeführt wird, wobei der Ofen (1) mit

Gasbrennern direkt beheizt wird und wobei der Ofen (1) in Bandlaufrichtung betrachtet vor der direkt beheizten Zone (2) einen nicht beheizten Bereich (7) aufweist, durch den die Abgase (14) des beheizten Bereiches (2) hindurchströmen und das Metallband (5) vorwärmen und wobei die Abgase (14) nach dem nicht beheizten Bereich (7) in einer

Nachverbrennungskammer (9) nachverbrannt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in den nicht beheizten Bereich (7) Methan in das Abgas (14) eingedüst oder eingeblasen wird, wodurch im Abgas (14) enthaltene Stickoxide in

Cyanwasserstoff umgewandelt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Nachverbrennungskammer (9) Luft oder Sauerstoff eingedüst wird, wodurch der Cyanwasserstoff abgebaut wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch

gekennzeichnet, dass dem Methan vor der Eindüsung in den nicht beheizten Bereich (7) Stickstoff zugeführt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Methan an mehreren Stellen in den nicht beheizten Bereich (7) eingedüst wird. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht beheizte Bereich (7) Düsen (8) aufweist, über die im Störfall Stickstoff zur Kühlung des Metallbandes (5) eingeblasen wird, wobei im Normalbetrieb über diese Düsen (8) das Methan zur Stickoxidreduktion eingeblasen wird.

Description:
VERFAHREN ZUR REDUKTION VON STICKOXIDEN IN

BANDBEHANDLUNGSÖFEN

Den Gegenstand dieser Erfindung bildet ein Verfahren zur Behandlung eines Metallbandes in einem direkt befeuerten Ofen, durch den das Band hindurchgeführt wird. Der Ofen wird dabei mit Gasbrennern direkt beheizt und weist in Bandlaufrichtung betrachtet vor der direkt beheizten Zone einen nicht beheizten Bereich auf, durch den die Abgase des beheizten Bereiches hindurchströmen und das Metallband vorwärmen, bevor es in der direkt befeuerten Zone weiter erwärmt wird. Die Abgase werden nach dem nicht beheizten Bereich in einer Nachverbrennungskammer nachverbrannt. Diese Wärmebehandlung von Metallbändern erfolgt häufig vor dem Verzinken eines Metallbandes oder auch in Glühöfen nach einer Beizlinie.

Eine Möglichkeit zur Wärmebehandlung ist die Verwendung von direkt befeuerten Öfen (DFF, direct fired furnace) , bei denen die Brenner direkt im Ofeninneren angeordnet sind. Bei diesen Öfen gibt es eine Vorwärmzone in der das kontinuierlich hindurchgeführte Metallband mit Hilfe der heißen Abgase aus dem direkt befeuerten Ofen auf ungefähr 200 - 300°C vorgewärmt wird.

Die Brenner der direkt befeuerten Öfen werden in der Regel mit Gas (Erdgas oder Koksofengas) betrieben. Bei der

Verbrennung entstehen Stickoxide (NO x ) , die im Abgas enthalten sind. Unter der Bezeichnung Stickoxid (NO x ) versteht man die Summe der beim Verbrennungsprozess entstandenen Oxide des Stickstoffes, dabei kommt den

Verbindungen NO und N0 2 in der Regel die größte Bedeutung zu. NO x kann entweder bei der Umsetzung des Brennstoffes oder durch die hohen Prozesstemperaturen direkt aus der Verbrennungsluft entstehen.

Die Richtlinien hinsichtlich der Stickoxidemissionen werden immer mehr verschärft. Durch neu entwickelte Gasbrenner konnten neben weiterer Maßnahmen die Stickoxidemissionen von direkt befeuerten Öfen zur Bandbehandlung zwar schon erheblich reduziert werden, jedoch wäre eine weitere

Reduktion durchaus wünschenswert.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein

kostengünstiges Verfahren bereitzustellen, mit dem die Stickoxidemissionen weiter reduziert werden können. Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß

Patentanspruch 1. Bei diesem Verfahren wird in den nicht beheizten Bereich Methan (CH 4 ) in das Abgas eingedüst bzw. eingeblasen, wodurch im Abgas enthaltene Stickoxide (N0 X ) mit dem Methan reagieren und wobei sich überwiegend

Cyanwasserstoff (HCN) bildet (Reburning) . Dieser

Ofenbereich ist weitgehend frei von freiem Sauerstoff.

Eine Nachverbrennung von Stickoxiden ist zwar bei anderen

Anlagen, wie bei Kohlekraftwerken oder

Müllverbrennungsanlagen bekannt, doch liegt dort die

Stickoxidmenge in einer viel höheren Konzentration vor.

Beispielsweise wird die Stickoxidmenge in einem 100 MW

Kohlekraftwerk von 3000 mg/Nm 3 durch geeignete

Nachverbrennung auf 500 mg/Nm 3 reduziert.

In einem modernen direkt befeuerten Ofen für die

Metallbandbehandlung liegt die aktuelle Stickoxidmenge bei nur 120 mg/Nm 3 , also ohnehin schon vergleichsweise niedrig. Durch die vorliegende Erfindung kann dieser Wert noch weiter auf 80 mg/Nm 3 reduziert werden.

Es ist günstig, wenn in die Nachverbrennungskammer Luft oder Sauerstoff eingedüst wird, wodurch der gebildete

Cyanwasserstoff wieder abgebaut wird.

Vorzugsweise wird dem Methan vor der Eindüsung in den nicht beheizten Bereich Stickstoff zugeführt. Durch die Zufuhr von Stickstoff lässt sich das Methan besser mit den Abgasen vermischen. Die Vermischung und Eindüsung von Methan und Stickstoff kann dabei mit Hilfe von Venturidüsen erfolgen. Es ist auch möglich für diese Aufgabe einen herkömmlichen Brenner zu verwenden, bei dem die Verbrennungsluft durch Stickstoff ersetzt wird.

Das Verhältnis von Methan zu Stickstoff kann im Bereich von 1:10 liegen.

Das Methan kann an mehreren Stellen in den nicht beheizten Bereich eingedüst werden, die unterschiedlich weit vom nächstliegenden Brenner entfernt sind.

Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines direkt befeuerten Ofens zur Bandbehandlung;

Fig. 2 eine Seitenansicht des Ofenbereiches 7, in dem das Methan eingedüst wird; Fig. 3 ein Schnitt durch den nicht befeuerten Ofenbereich 7;

Gleiche Bezugszeichen in den einzelnen Abbildungen

bezeichnen jeweils gleiche Anlagenteile.

In Figur 1 ist ein Teil eines direkt befeuerten Ofens 1 dargestellt, in dem ein Metallband 5 wärmebehandelt wird. Das Metallband 5 wird von oben in das Ofeninnere geführt und durchläuft zuerst den nicht beheizten Bereich 7, der eine Länge von mehreren Metern aufweist und in dem das Metallband 5 vorgewärmt wird. Unter dem nicht beheizten Bereich 7 wird hier der Bereich verstanden, der in

Bandlaufrichtung betrachtet vor dem beheizten Bereich 2 angeordnet ist und in dem keine Brenner angeordnet sind.

Im beheizten Bereich 2 des Ofens 1 wird das Metallband 5 mit Hilfe von Gasbrennern erwärmt. Dabei durchläuft das Metallband 5 zuerst eine Zone 3, in der Brenner vom Typ „Nozzle Mix" in der Ofenwand 12 angeordnet sind und danach eine Zone 4 mit Brennern vom Typ „Premix" . Am unteren Ende des Ofens 1 wird das Metallband 5 mit Hilfe der Umlenkwalze 11 umgelenkt und beispielsweise einem mit Strahlrohren beheizten Ofen (radiant tube furnace, RTF) zugeführt.

Das durch die Gasbrenner in der direkt beheizten Zone 2 gebildete Abgas 14 strömt im Ofen 1 nach oben und wird dort in Richtung 6 umgelenkt in bekannter Weise einer

Nachbrennkammer 9 zugeführt, in der ein Nachbrenner zur Nachverbrennung der Abgase 14 angeordnet ist. Das

Metallband 5 durchläuft die Nachbrennkammer 9 nicht. Die Abgase 14 enthalten auch Stickoxide, im Wesentlichen NO und N0 2 . Zur Verminderung dieses Stickoxidanteils wird in den nicht beheizten Bereich 7 des Ofens 1 Methan (CH 4 ) über die Zufuhrleitungen 8 eingedüst bzw. mit Hilfe von Stickstoff eingeblasen. Das Methan vermischt sich mit den heißen

Abgasen und die Stickoxide reagieren mit dem Methan zu Cyanwasserstoff.

Die benötigten Methangasmengen können dabei relativ gering sein. Für einen handelsüblichen Ofen 1 können bereits 5 m 3 /h ausreichend sein. Es ist sinnvoll, dass dieser nicht beheizte Bereich 7 weitgehend frei von Sauerstoff (0 2 Anteil < 0,05%) ist, damit nicht dieser mit dem eingeblasenen Methan reagiert. Zur Gewährleistung dieser

Sauerstofffreiheit können zumindest die nächstliegenden Brenner mit einem Brennstoffüberschuss betrieben werden, damit allfällig vorhandener Sauerstoff zuvor verbrennt.

Zum Abbau des giftigen Cyanwasserstoffs wird in die

Nachverbrennunsgkammer 9 über die Leitungen 10 Sauerstoff (0 2 ) oder Luft eingeblasen, dadurch reagiert der

Cyanwasserstoff zu Stickstoff (N2) , Kohlendioxid und

Wasserstoff bzw. Wasserdampf. Schlussendlich werden diese Abgase nachdem sie erneut zur Bandvorwärmung verwendet wurden, einer Wärmerückgewinnung 13 zugeführt. In Figur 2 ist die Methaneindüsung in den nicht beheizten Bereich 7 dargestellt. Man erkennt dabei, dass das

Methangas vor der Eindüsung mit Stickstoff (N 2 ) vermischt wird und seitlich zu beiden Seiten des Metallbandes 5 eingeblasen wird.

Figur 3 zeigt einen Schnitt durch den Bereich 7. Die

Methangaszufuhr erfolgt dabei so, dass sowohl der Bereich um die Metallbandvorderseite als auch der Bereich um die Metallbandhinterseite mit Methan angereichert wird, sodass möglichst das gesamte Abgas 14 mit Methan in Kontakt kommt. Es ist denkbar, dass die Methaneindüsung an mehreren

Stellen mit unterschiedlichem Abstand zum direkt befeuerten Bereich 2 erfolgt, beispielsweise im Abstand von Im, 2m und 3m vom nächstliegenden Brenner.

Die Methangaseindüsung lässt sich leicht in bestehende Anlagen nachrüsten und so die Stickoxidemission verringern. Mit dem vorliegenden Verfahren lassen sich N0 X Werte im Bereich von 100 mg/Nm 3 oder weniger erreichen.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann natürlich auch in horizontalen oder L- förmigen direkt befeuerten Öfen

angewendet werden.