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Title:
METHOD AND REELING MACHINE FOR CONTINUOUS REELING OF A STRIP OF MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/052858
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reeling machine for continuously reeling a strip of material, especially paper or card, onto a drum to form a roll. The inventive reeling machine comprises a moveable contact pressure drum, said contact pressure drum forming a reeling gap with the roll, at least one primary transport device, by which the drum can be moved along a first guiding way, and at least one secondary transport device, which guides the drum along a second guiding way. The invention is characterised in that, when a drum is changed, the new drum (35; 49) can be moved into a drum change position in advance by means of the primary transport device, so that a new reeling gap is formed between the new drum (35; 49) and the contact pressure drum (19). The strip of material (3) is also guided over a peripheral area of the new drum (35; 49) in the drum change position.

Inventors:
MOELLER ROLAND (DE)
PREISING RALF (DE)
BEISSWANGER RUDOLF (DE)
MADRZAK ZYGMUNT (DE)
KAIPF WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/002867
Publication Date:
November 26, 1998
Filing Date:
May 15, 1998
Export Citation:
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Assignee:
VOITH SULZER PAPIERTECH PATENT (DE)
MOELLER ROLAND (DE)
PREISING RALF (DE)
BEISSWANGER RUDOLF (DE)
MADRZAK ZYGMUNT (DE)
KAIPF WALTER (DE)
International Classes:
B65H18/26; B65H19/22; B65H19/30; (IPC1-7): B65H19/22
Domestic Patent References:
WO1997022543A11997-06-26
Foreign References:
US5249758A1993-10-05
DE3635197C11988-02-11
DE4004655A11991-08-22
EP0483092A11992-04-29
DE4007329A11991-09-12
Attorney, Agent or Firm:
Gleiss, Alf-olav (Stuttgart, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier oder Kartonbahn, unter Ausbildung einer Wickelrolle auf einen Tam bour, mit folgenden Schritten: die Materialbahn wird über eine verlagerbare An pre trommel geführt, die mit der in einer Sekundär Transporteinrichtung drehbar gehaltenen Wickelrolle einen Wickelspalt bildet, wobei die Linienkraft im Wickelspalt durch eine Verlagerung der Anpre trom mel gesteuert/geregelt wird; bei Erreichen eines gewünschten Wickelrollen Durchmessers wird zur Vorbereitung eines Tambour wechsels die Wickelrolle mittels der Sekundär Transporteinrichtung von der Anpre trommel ent fernt, so da die Materialbahn frei von der Anpre trommel zur Wickelrolle läuft; ein neuer, mit Bahngeschwindigkeit rotierender Tambour wird mittels einer PrimärTransporteinrich tung in eine Tambourwechselposition gebracht, in der er mit der Anpre trommel einen neuen Wickel spalt bildet; die Materialbahn wird quer über ihre Breite ge trennt und mit ihrem neuen Bahnanfang auf den neuen Tambour aufgewickelt, wobei die Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt zwischen der Anpre trommel und dem neuen Tambour wiederum durch eine Verlagerung der Anpre trommel realisiert wird; die SekundärTransporteinrichtung übernimmt den neuen Tambour mit der neuen Wickelrolle, wobei wei terhin die Steuerung/Regelung der Linienkraft durch eine Verlagerung der Anpre trommel erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, da nach der Übernahme eines Tambours durch die SekundärTransporteinrichtung ein Ausgleich des Durchmesserzuwachses der Wickelrolle durch eine vorzugsweise wenigstens angenähert horizontale Ver lagerung der SekundärTransporteinrichtung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, da der Wickelspalt zwischen dem neuen Tambour und der Anpre trommel durch eine Re lativbewegung der Anpre trommel gegenüber dem lee ren Tambour gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, da der Wickelspalt durch eine Rela tivbewegung des leeren Tambours gegenüber der An pre trommel gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich net, da beim Entfernen der Wickelrolle von der An pre trommel dieselbe der Wickelrolle bis zum Errei chen eines Anschlags folgt, und da anschlie end der neue Tambour in die Tambourwechselposition ge bracht wird, wobei er die Anpre trommel vom An schlag zurückdrängt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, da der Wickelspalt oberhalb der Position gebildet wird, in der die Se kundärTransporteinrichtung den neuen Tambour über nimmt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich net, da der Wickelspalt in einer durch die Längsachsen des leeren Tambours und der Anpre trom mel bestimmten Anpre ebene gebildet wird, die ge genüber einer gedachten Horizontalen um einen Win kel a geneigt ist, der in einem Bereich von 5°S a S40°, vorzugsweise von 10°S a S35°, insbeson dere von 15°S a S30° liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da durch gekennzeichnet, da sich die Tambourwechsel position dort befindet, wo die SekundärTransport einrichtung den neuen Tambour übernimmt.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, da während die Mate rialbahn in einem freien Zug von der Anpre trommel zur Wickelrolle geführt wird, ein Anpre element, vorzugsweise Andrückwalze, nichtrotierende An drückbürste oder dergleichen, an den Umfang der Wickelrolle gepre t wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, da die Materialbahn bereits über einen Umfangsbereich des neuen Tam bours geführt wird, während dieser in der Tambour wechselposition angeordnet ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, da die von der Sekun därTransporteinrichtung geführte Wickelrolle zum Ausgleich des Durchmesserzuwachses kontinuierlich verlagert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, da die Verlagerungs geschwindigkeit des von der PrimärTransportein richtung geführten neuen Tambours und die der von der SekundärTransporteinrichtung geführten Wickel rolle konstant ist oder sich an vorzugsweise wenig stens einer beliebigen Stelle ändert.
13. Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier oder Kar tonbahn, auf einen Tambour zu einer Wickelrolle, mit einer verlagerbaren Anpre trommel, die mit der Wickelrolle einen Wickelspalt bildet, mit minde stens einer PrimärTransporteinrichtung, mittels derer der Tambour entlang einer ersten Führungsbahn verlagerbar ist, und mit mindestens einer Sekundär Transporteinrichtung, die den Tambour entlang einer zweiten Führungsbahn führt, dadurch gekennzeichnet, da zur Vorbereitung eines Tambourwechsels der neue Tambour (35;49) mittels der PrimärTransportein richtung (79) in eine Tambourwechselposition verla gerbar ist, in der ein neuer Wickelspalt zwischen dem neuen Tambour (35;49) und der Anpre trommel (19) gebildet wird, und da in der Tambourwechsel position die Materialbahn (3) über einen Umfangsbe reich des neuen Tambours (35;49) geführt ist.
14. Wickelmaschine nach Anspruch 13, dadurch ge kennzeichnet, da die Tambourwechselposition ober halb der Position vorgesehen ist, in der die Sekun därTransporteinrichtung (5;7) den neuen Tambour (35;49) übernimmt.
15. Wickelmaschine nach Anspruch 13 oder 14, da durch gekennzeichnet, da der neue Wickelspalt in einer durch die Längsachsen des leeren Tambours (35;49) und der Anpre trommel (19) bestimmten An pre ebene (P) liegt, die gegenüber einer gedachten Horizontalen (H) um einen Winkel a geneigt ist, der in einem Bereich von 5°S a S40°, vorzugsweise lOS a S35°, insbesondere von 15°S a <30° liegt.
16. Wickelmaschine nach Anspruch 13, dadurch ge kennzeichnet, da sich die Tambourwechselposition dort befindet, wo die SekundärTransporteinrichtung (5;7) den neuen Tambour übernimmt.
17. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, da die Anpre trommel (19) mittels einer Anpre einrichtung (25) verlager bar ist, und da durch eine Verlagerung der Anpre trommel (19) der Durchmesserzuwachs ausgleichbar und die Linienkraft im Wickelspalt steuer bar/regelbar sind, während die Wickelrolle von der PrimärTransporteinrichtung (79) geführt wird.
18. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, da der Durchmesserzu wachs durch eine Verlagerung der SekundärTranspor teinrichtung (5;7) ausgleichbar und die Linienkraft im Wickelspalt durch eine Verlagerung der Anpre trommel (19) einstellbar, vorzugsweise regelbar, sind, während die Wickelrolle von der Sekundär Transporteinrichtung (5;7) geführt wird.
19. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, da der Wickelspalt durch eine Relativbewegung des neuen Tambours (35;49) gegenüber der Anpre trommel (19) und/oder durch die Relativbewegung der Anpre trommel (19) gegenüber dem neuen Tambour (35;49) gebildet wird.
20. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, da die Anpre trommel (19) auf einem Führungsschlitten (21) drehbeweglich gehalten ist, und da der Führungsschlitten (21) auf ersten Schienen (22) verfahrbar ist, die paral lel zu einer gedachten Horizontalen (H) angeordnet oder gegenüber dieser um einen Winkel (Figur 13) geneigt sind.
21. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, da die Anpre trommel (19) drehbeweglich an Schwenkhebeln gehalten ist, die um eine parallel zur Längsachse des Tambours verlaufende Achse schwenkbar sind.
22. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch gekennzeichnet, da der Anpre trommel (19) ein Antrieb, vorzugsweise Zentrumsantrieb (17), zugeordnet ist.
23. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, da die SekundärTrans porteinrichtung (5;7) einen auf zweiten Schienen (g) verfahrbaren Sekundärschlitten (ll) umfa t, wo bei die Schienen (9) parallel zu einer gedachten Horizontalen (H) angeordnet oder gegen die Horizon tale (H) geneigt sind.
24. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 22, dadurch gekennzeichnet, da die SekundärTrans porteinrichtung (5;7) SekundärSchwenkhebel umfa t, an denen der Tambour drehbeweglich gehalten ist und die um eine parallel zur Längsachse des Tambours verlaufende Achse schwenkbar sind.
25. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 24, dadurch gekennzeichnet, da der SekundärTrans porteinrichtung (5;7) mindestens ein Sekundäran trieb, vorzugsweise Zentrumsantrieb, zum Beauf schlagen des Tambours mit einem Antriebs und/oder Bremsmoment zugeordnet ist.
26. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 25, dadurch gekennzeichnet, da der SekundärTrans porteinrichtung (5;7) eine Hubeinrichtung (43) zu geordnet ist, und da die Hubeinrichtung (43) vorzugsweise unabhängig von der im Wickelspalt zwischen der Anpre trommel (l9) und der Wickelrolle wirkenden Linienkraft in Abhängigkeit vom grö er werdenden Wickelrollendurchmesser steuerbar/regel bar ist.
27. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 26, dadurch gekennzeichnet, da die der Anpre trom mel (l9) zugeordnete Anpre einrichtung (25) zur Steuerung/Regelung der Linienkraft unabhängig von der der SekundärTransporteinrichtung (5;7) zuge ordneten Hubeinrichtung (43) betätigbar ist.
28. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 27, dadurch gekennzeichnet, da die Anpre einrich tung (25) mittels einer Regeleinrichtung (65) so steuerbar ist, da die Linienkraft im Wickelspalt zwischen der Anpre trommel (19) und der Wickelrolle zumindest im wesentlichen einem Sollwert ent spricht.
29. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 28, dadurch gekennzeichnet, da die Position des zwischen der Anpre trommel (19) und der von der Se kundärTransporteinrichtung (5;7) geführten Wickel rolle gebildeten Wickelspalts gleichbleibend ist.
30. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 28, dadurch gekennzeichnet, da die Position des zwischen der Anpre trommel (l9) und der von der Se kundärTransporteinrichtung (5;7) geführten Wickel rolle gebildeten Wickelspalts sich mit zunehmendem Wickelrollendurchmesser während des Wickelvorgangs, vorzugsweise um 50 mm bis 200 mm, verschiebt.
31. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 30, dadurch gekennzeichnet, da die Anpre einrich tung (25) als vorzugsweise hydraulische Kolben und Zylindereinheit ausgebildet ist.
32. Wickelmaschine nach Anspruch 31, dadurch ge kennzeichnet, da der maximale Hub des Kolbens (29) kleiner ist als die Hälfte der Materialschichtdicke einer fertigen Wickelrolle.
33. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 32, dadurch gekennzeichnet, da die Anpre trommel (19) nach Art einer Durchbiegungseinstellwalze aus gebildet ist, deren Walzenmantel mittels einer Reihe von Stützelementen an einem stationären Joch abgestützt ist.
34. Wickelmaschine nach Anspruch 33, dadurch ge kennzeichnet, da die Stützelemente individuell steuerbar sind.
35. Wickelmaschine nach Anspruch 33 oder 34, da durch gekennzeichnet, da die Stützelemente in Richtung zum Wickelspalt wirken.
36. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, da das Joch derart schwenkbar ist, da die Wirkrichtung der Stützelemente der Wanderbewegung des Wickelspaltes (von Figur 3 nach Figur 4) folgt.
37. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 36, dadurch gekennzeichnet, da die PrimärTrans porteinrichtung (79) PrimärSchwenkhebel (81) um fa t, an denen der Tambour (35;49) drehbeweglich gehalten ist und die um eine parallel zur Längsachse des Tambours verlaufende Achse (83) schwenkbar sind.
38. Wickelmaschine nach Anspruch 37, dadurch ge kennzeichnet, da die Achse (83) der Primär Schwenkhebel (81) innerhalb der Wickelmaschine (21) stationär angeordnet ist.
39. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 38, dadurch gekennzeichnet, da die PrimärTrans porteinrichtung (79) eine auf dritten Schienen ver fahrbare Halteeinrichtung umfa t.
40. Wickelmaschine nach Anspruch 39, dadurch ge kennzeichnet, da die dritten Schienen vertikal an geordnet sind oder gegenüber einer gedachten Verti kalen um einen Winkel z geneigt sind.
41. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 13 bis 40, gekennzeichnet durch mindestens ein an den Um fang der Wickelrolle andrückbares Anpre element (Andrückwalze (51)).
42. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 13 bis 41, dadurch gekennzeichnet, da der Winkel (x (Figur 3), vorzugsweise vor einem Tam bourwechsel, einstellbar ist.
Description:
Verfahren und Wickelmaschine zum kontinuierlichep Aufwickeln einer Materialbahn Beschreibunq Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinu- ierlichen Aufwickeln einer Materialbahn, insbeson- dere Papier- oder Kartonbah.., gemä Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine WickelmasChine zum kontinuier- lichen Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, gemä Oberbegriff des An- spruchs 9.

Verfahren und Wickelmaschinen der hier angespro- chenen Art sind bekannt (EP 0 561 128 A1). Sie wer- den beispielsweise am Ende einer Maschine zur Her- stellung einer Materialbahn eingesetzt und dienen zum kontinuierlichen Aufwickeln der Materialbahn auf einen Tambour. Die bekannte Wickelmaschine um- fa t eine horizontal verlagerbare, auch als Trag- trommel bezeichnete Anpre trommel, über deren Um- fang die Materialbahn bereichsweise geführt wird.

Die Materialbahn wird zu einer Wickelrolle auf einen Tambour aufgewickelt, wobei während des ge- samten Wickelvorgangs die wickelrolle einen Wickel- spalt mit der Anpre trommel bildet. Zur Vorberei- tung eines Tambourwechsels wird ein leerer Tambour an den Umfang der Anpre trommel gedrückt, wodurch ein weiterer, neuer Wickelspalt gebildet wird. Wäh- rend dieser Wickelphase wird die Materialbahn sowohl durch den Nip zwischen dem neuen Tambour und der Anpre trommel als auch durch den geschlossenen Nip zwischen der nahezu fertigen Wickelrolle und der Anpre trommel geführt. Dann wird die Materialbahn in dem zwischen der vollen Wickelrolle und dem neuen Tambour liegenden Bereich direkt auf der Anpre trommel getrennt und der neue Bahnanfang auf den neuen Tambour aufgewickelt. Es hat sich als nachteilig herausgestellt, da das Überführen und Aufwickeln des neuen Bahnanfangs auf den leeren Tambour sehr schwierig ist. In vielen Fällen sind dazu mehrere Versuche notwendig, was wiederum zu einem relativ hohen Ausschu anteil führt.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Wickelmaschine zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweisen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorge- schlagen, das die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Das Verfahren erfolgt in folgenden Schritten: Die Materialbahn wird über eine verla- gerbare Anpre trommel geführt, die mit der in einer Sekundär-Transporteinrichtung drehbar gehaltenen Wickelrolle einen Wickelspalt bildet, wobei die Li- nienkraft im Wickelspalt während dieser Wickelphase durch eine Verlagerung der Anpre trommel gesteu- ert/geregelt wird. Zur Vorbereitung eines Tambour- wechsels wird bei Erreichen eines gewünschten Wik- kelrollendurchmessers die Wickelrolle mittels der Sekundär-Transporteinrichtung von der Anpre trommel entfernt, so da die Materialbahn frei von der An- pre trommel zur Wickelrolle läuft. Ein neuer, mit Bahngeschwindigkeit rotierender Tambour wird mit- tels einer Primär-Transporteinrichtung in den freien Bahnzug eingefahren und in eine Tambourwech- selposition gebracht, in der der neue Tambour mit der Anpre trommel einen neuen Wickelspalt bildet.

Daran anschlie end wird die Materialbahn quer über ihre Breite getrennt und mit ihrem neuen Bahnanfang auf den neuen Tambour aufgewickelt. Während dieser Wickelphase wird die Steuerung/Regelung der Linien- kraft im Wickelspalt zwischen der Anpre trommel und dem neuen Tambour wiederum durch eine Verlagerung der Anpre trommel realisiert. Schlie lich wird der neue Tambour mit der neuen Wickelrolle von der Se- kundär-Transporteinrichtung übernommen, wobei die Steuerung/Regelung der Linienkraft auch dann durch eine Verlagerung der Anpre trommel erfolgt, wenn der neue Tambour von der Sekundär-Transporteinrich- tung geführt ist. Dadurch, da der leere Tambour vor dem Überführen und Aufwickeln des neuen Bahnan- fangs bereits bereichsweise von der Materialbahn umschlungen ist, das hei t, die Materialbahn wird über einen Umfangsbereich des neuen Tambours ge- führt, während die Materialbahn noch auf die nahezu fertige Wickelrolle aufgewickelt wird, kann ein si- cheres Überführen der Bahn und Anwickeln der Wik- kelrolle auf den neuen Tambour gewährleistet wer- den. Das Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Wechselsicherheit aus.

Vorteilhaft ist weiterhin, da die Linienkraft im Wickelspalt während des gesamten Wickelvorgangs ausschlie lich durch eine Relativbewegung der An- pre trommel gegenüber der Wickelrolle eingestellt wird. Durch das, gegenüber dem Gewicht der grö er werdenden Wickelrolle, relativ leichte Gewicht der Anpre trommel kann diese schnell verlagert werden.

Somit können Sprünge und Schwankungen der Linien- kraft sehr schnell ausgeglichen werden. Hierdurch ist eine exakte, gleichmä ige Linienkraft im Wik- kelspalt während des gesamten, also eines vollstän- digen Wickelvorgangs einstellbar/regelbar, so da insgesamt eine gute Wickelqualität erzielt werden kann. Besonders vorteilhaft ist ferner, da durch das gegenüber der Wickelrolle relativ geringe Ge- wicht der Anpre trommel eine Richtungsänderung der Verlagerungsbewegung der Anpre trommel sehr schnell durchführbar ist.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante des Verfahrens ist vorgesehen, da beim Entfernen der Wickelrolle von der Anpre trommel dieselbe der Wickelrolle bis zum Erreichen eines Anschlags folgt, und da anschlie end der neue Tambour in die Tambourwechselposition gebracht wird, wobei vor dem Tambourwechsel der Tambour mit der darauf aufgewik- kelten Wickelrolle die Anpre trommel vom Anschlag zurückdrängt. Hierdurch kann mit einem relativ ge- ringen Steuerungs/-/Regelungsaufwand sichergestellt werden, da die Linienkraft während eines vollstän- digen Wickelvorgangs, also vom Anwickeln bis zum Fertigwickeln der Wickelrolle, durch eine Verlage- rung der Anpre trommel auf einen gewünschten Wert exakt eingestellt beziehungsweise gehalten werden kann.

Schlie lich wird auch eine Ausführungsvariante des Verfahrens bevorzugt, die sich dadurch auszeichnet, da der leere Tambour in eine oberhalb einer An- pre trommel liegende Anwickelposition gebracht wird. Daran anschlie end wird ein Wickelspalt zwi- schen der Anpre trommel und dem leeren Tambour durch eine Relativbewegung zwischen Anpre trommel und Tambour gebildet. Die Anordnung des leeren Tam- bours gegenüber der Anpre trommel ist so gewählt, da die durch den Wickelspalt und durch die Längsachsen des leeren Tambours und der Anpre trom- mel bestimmte Anpre ebene gegenüber einer gedachten Horizontalen um einen Winkel a geneigt ist, der in einem Bereich von 5°S a <40°, vorzugsweise von 10°< a <35°, insbesondere von 15°S a <30° liegt.

Bei dieser Stellung des leeren Tambours wird die Materialbahn getrennt und deren freies Ende auf den leeren Tambour aufgewickelt. Dadurch, da der Wik- kelspalt beim Anwickeln in der geneigten Anpre e- bene liegt, heben sich die aus der Anpre kraft re- sultierende Durchbiegung und die in der Anpre ebene liegende-Komponente der aus dem Eigengewicht des Tambours resultierenden Durchbiegung vorzugsweise vollständig, zumindest aber im wesentlichen auf.

Dadurch kann eine -über die Bahnbreite gesehen- gleichförmige Linienkraft im Wickelspalt einge- stellt werden, was wiederum zu einer Verbesserung der Wickelqualität führt.

Bevorzugt wird weiterhin ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens, das sich dadurch auszeichnet, da nach der Übernahme eines Tambours durch die Sekun- där-Transporteinrichtung ein Ausgleich des Durch- messerzuwachses der Wickelrolle durch eine vorzugs- weise horizontale oder wenigstens angenäherte hori- zontale Verlagerung der Sekundär-Transporteinrich- tung erfolgt. Die Einstellung der Linienkraft und somit die Verlagerung der Anpre trommel erfolgt un- abhängig von der Ausgleichsbewegung der anwachsen- den Wickelrolle. Die Belastung im Wickelspalt ist daher sehr präzise abstimmbar beziehungsweise ein- stellbar. Die bisher gelegentlich im Wickelspalt auftretenden Schwankungen oder Sprünge der Linien- kraft werden zumindest weitgehend vermieden. Hier- durch kann eine definierte, gleichmä ige Wickel- härte eingestellt werden, insbesondere kann für eine exakte Kernwicklung gesorgt werden.

Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den üb- rigen Unteransprüchen.

Zur Lösung der genannten Aufgabe wird auch eine Wickelmaschine vorgeschlagen, die die in Anspruch 11 genannten Merkmale aufweist. Diese zeichnet sich dadurch aus, da zur Vorbereitung eines Tambour- wechsels der neue Tambour mittels der Primär-Trans- porteinrichtung in eine Tambourwechselposition ver- lagerbar ist, in der ein neuer Wickelspalt zwischen dem neuen Tambour und der Anpre trommel gebildet wird, und da in der Tambourwechselposition die Ma- terialbahn über einen Umfangsbereich des neuen Tam- bours geführt ist. Dadurch, da der neue Tambour bereits vor dem Tambourwechsel bereichsweise von der auf die nahezu fertige Wickelrolle gewickelte Materialbahn umschlungen wird, kann eine hohe Wech- selsicherheit gewährleistet werden.

Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine, bei dem die Tambourwechselposi- tion oberhalb der Position vorgesehen ist, in der die Sekundär-Transporteinrichtung den neuen Tambour übernimmt. Der neue Wickelspalt befindet sich bei einer vorteilhaften Ausführungsform während des An- wickelvorgangs in einer durch die Längsachsen des leeren Tambours und der Anpre trommel bestimmten Anpre ebene, die gegenüber einer gedachten Horizon- talen um einen Winkel a geneigt ist, der in einem Bereich von 5°< a <40°, vorzugsweise von 10°S a <35°, insbesondere von 15°< a <30° liegt. Dadurch heben sich die in der Anpre ebene liegende Kompo- nente der aus dem Eigengewicht resultierenden Durchbiegung und die aus der Anpre kraft resultie- rende Durchbiegung wenigstens annäherungsweise auf.

Dadurch kann während des Anwickelns eine gleichför- mige Linienkraft im Wickelspalt über die gesamte Bahnbreite sichergestellt werden, so da ein defi- nierter Aufbau zunächst des Wickelkerns und danach der übrigen Wickelrolle möglich ist. Die Verbesse- rung der Wickelgüte im Kern ermöglicht also eine exakte Aufwicklung der gesamten Wickelrolle.

Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Wickel- maschine ist vorgesehen, da der Durchmesserzuwachs durch eine Verlagerung der Sekundär-Transportein- richtung ausgleichbar und die Linienkraft im Wik- kelspalt durch eine Verlagerung der Anpre trommel einstellbar, vorzugsweise regelbar, sind, während die Wickelrolle von der Sekundär-Transporteinrich- tung geführt wird. Der Ausgleich des grö er werden- den Wickelrollendurchmessers und die Einstellung der Linienkraft-werden also von zwei separaten, ge- trennt voneinander betätigbaren beziehungsweise ar- beitenden Einrichtungen, der Sekundär-Transportein- richtung und der Anpre trommel, vorgenommen. Durch das gegenüber dem Gewicht der grö er werdenden Wik- kelrolle relativ leichte Gewicht der Anpre trommel kann diese schnell verlagert und somit Sprünge und Schwankungen der Linienkraft sehr schnell ausgegli- chen werden. Besonders vorteilhaft ist, da durch das relativ geringe Gewicht der Anpre trommel eine Richtungsänderung der Verlagerungsbewegung sehr schnell mittels der Anpre einrichtung durchführbar ist. Durch die voneinander unabhängigen Verlage- rungsbewegungen der Anpre trommel und Sekundär- Transporteinrichtung kann ein -vorzugsweise gleich- bleibend- gutes Wickelergebnis erzielt werden.

Bevorzugt wird auch ein Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine, bei dem die mindestens eine Anpre - einrichtung, mit deren Hilfe die Anpre trommel ver- lagerbar ist, als -vorzugsweise hydraulische- Kol- ben- und Zylindereinheit ausgebildet ist. Bei einer ersten Ausführungsvariante ist der maximale Hub des Kolbens kleiner ist als die Hälfte der Material- schichtdicke einer fertigen Wickelrolle. Trotz des relativ geringen Hubs, das hei t der Strecke, die die Anpre trommel in eine Richtung verlagerbar ist, wird das Anpre system während des Wickelprozesses nicht gewechselt. Die verlagerbare Anpre trommel bleibt bis auf wenige Sekunden während des Tambour- wechsels-praktisch ständig in Kontakt mit der Wik- kelrolle. Die Wickelmaschine zeichnet sich durch einen einfachen und kostengünstigen Aufbau aus. Bei einer weiteren, zweiten Ausführungsvariante ist vorgesehen, da der maximale Hub des Kolbens zumin- dest grö er oder gleich der Schichtdicke einer fer- tigen Wickelrolle ist. Hierdurch ist es möglich, die verlagerbare Sekundär-Transporteinrichtung durch eine stationär angeordnete Sekundärlagerung zu ersetzen, in der der Tambour drehbeweglich ge- halten ist. Bei einer stationären Lagerung kann eine optimale Steifigkeit der Tamboureinspannung gewährleistet werden, so da innerhalb der Wickel- maschine möglicherweise auftretende Schwingungen sich praktisch nicht auf die Linienkraft/-verlauf auswirkt. Eine ständige Tambournachführung ist also nicht notwendig, so da der maschinelle Aufbau ver- einfacht werden kann.

Schlie lich wird noch ein Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine bevorzugt, bei dem der Primär- und der Sekundär-Transporteinrichtung jeweils nur ein einzelner Antrieb, vorzugsweise Zentrumsantrieb, zugeordnet ist, mit dessen Hilfe ein Drehmoment auf den Tambour aufgebracht werden kann. Der der Pri- mär-Transporteinrichtung zugeordnete Antrieb wird vorzugsweise auch zum Beschleunigen eines leeren Tambours auf Laufgeschwindigkeit der Materialbahn eingesetzt.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich- nung näher erläutert. Es zeigen: Figuren 1 bis 4 jeweils eine schematische Prinzip- skizze eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemä en Wickelmaschine in verschiedenen Wickelphasen; Figur 5 eine Prinzipskizze der Wickelma- schine gemä den Figuren 1 bis 4 mit einer Ausführungsform einer Steue- rung für die Linienkraft im Wickel- spalt; Figur 6 eine Prinzipskizze eines weiteren Ausführungsbeispiels der Wickelma- schine mit einer Regeleinrichtung zur Einstellung der Tambourwechsel- position; Figur 7 eine Prinzipskizze eines in Figur 3 dargestellten Tambours in einer Tam- bourwechselposition; Figuren 8a bis 8e jeweils eine stark schematisiert dargestellte Prinzipskizze der Wik- kelmaschine gemä den Figuren 1 bis 5 in verschiedenen Wickelphasen; Figuren 9 bis 11 jeweils eine detaillierte Prinzip- skizze eines dritten Ausführungsbei- spiels der Wickelmaschine; Figuren 12 und 13 jeweils eine schematische Prinzip- skizze weiterer Ausführungsbeispiele der Wickelmaschine und Figuren 14a bis 14e jeweils eine stark schematisierte Darstellung eines sechsten Ausfüh- rungsbeispiels der Wickelmaschine.

Die im folgenden beschriebene Wickelmaschine ist allgemein zum Aufwickeln einer Materialbahn ein- setzbar. Die Wickelmaschine kann am Ende einer Ma- schine zur Herstellung oder Veredelung einer Mate- rialbahn, beispielsweise einer Papierbahn, angeord- net werden, um die fertige Materialbahn zu einer Wickelrolle aufzuwickeln. Die Wickelmaschine kann aber auch zum Umrollen fertiger Wickelrollen ver- wendet werden. Rein beispielhaft wird davon ausge- gangen, da es sich hier um eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer fortlaufenden Papierbahn handelt.

Figuren 1 bis 4 zeigen jeweils eine schematische Prinzipskizze eines ersten Ausführungsbeispiels einer Wickelmaschine 1, die zum Aufwickeln einer im folgenden allgemein als Materialbahn 3 bezeichneten Papierbahn auf einen Tambour, Wickelkern oder der- gleichen dient. Aus den Figuren 1 bis 4 geht eine Abfolge von Funktionsschritten der Wickelmaschine 1 hervor. Die Wickelmaschine 1 umfa t bei diesem Aus- führungsbeispiel zwei Sekundär-Transporteinrichtun- gen 5 und 7, die jeweils einen auf zweiten Schienen g verfahrbaren Sekundärschlitten 11 umfassen. Die Schienen 9 sind parallel zu einer gedachten Hori- zontalen angeordnet und an einem Maschinengestell 13 befestigt. Die Sekundär-Transporteinrichtungen 5, 7 dienen zum drehbeweglichen Halten und Führen eines Tambours entlang einer zweiten, horizontal verlaufenden Führungsbahn 14, die in einer gedach- ten -gestrichelt dargestellten- Ebene E liegt.

Diese spannt eine Fläche auf, die senkrecht auf der Bildebene der Figur 1 steht. Des weiteren sind an dem Maschinengestell 13 Führungsschienen 15 ange- bracht, die parallel zu einer gedachten Horizonta- len angeordnet sind. Ein Lagerzapfen aufweisender Tambour kann auf den Führungsschienen 15 abgelegt werden und wird von diesen getragen, das hei t, das Gewicht des Tambours und das Gewicht der auf den Tambour aufgewickelten Wickelrolle wird von den Führungsschienen 15 abgestützt. Bei einem besonders bevorzugten -in den Figuren 1 bis 4 nicht darge- stellten- Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine 1 ist nur eine einzige Sekundär-Transporteinrichtung vorgesehen, wodurch der Aufbau der Wickelmaschine vereinfacht ist.

Die Wickelmaschine 1 umfa t weiterhin eine mittels eines mit einem Symbol angedeuteten Zentrumsan- triebs 17 antreibbare Anpre trommel 19, die drehbe- weglich auf einem Führungsschlitten 21 gehalten ist, der auf ersten Schienen 22 verfahrbar ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Schienen 9 und 22 parallel zueinander angeordnet. Der Abstand zwi- schen der in der Ebene E liegenden Längsachse 23 der Anpre trommel 19 und den Führungsschienen 15 ist also konstant. Dem Führungsschlitten 21 ist eine hier als hydraulische Kolben- und Zylinder- einheit ausgebildete Anpre einrichtung 25 zugeord- net, die am Maschinengestell 13 befestigt ist. Die Anpre einrichtung 25 weist einen in einem Zylinder 27 geführten Kolben 29 auf, der mit einer an dem Führungsschlitten 21 angreifenden Kolbenstange 31 fest verbunden ist. Bei einer Ausfahrbewegung der Kolbenstange 31 wird der Führungsschlitten 21 und somit die auch als Tragtrommel bezeichnete Anpre - trommel 19 in Figur 1 in Richtung eines Pfeils 33 nach rechts verlagert. Bei einer Einfahrbewegung der Kolbenstange 31 in den Zylinder 27 erfolgt eine Verlagerung der Anpre trommel 19 in Figur 1 nach links. Der maximale Hub des Kolbens 29, also inwie- weit die-Kolbenstange 31 aus dem Zylinder 27 aus- fahren beziehungsweise einfahren kann, ist vorzugs- weise kleiner als die Hälfte der Materialschicht- dicke S einer fertigen Wickelrolle. Bei einem wei- teren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, da der Hub des Kolbens 29 grö er oder gleich der Material- schichtdicke S einer fertigen Wickelrolle ist. Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform umfa t die Anpre einrichtung zwei hydraulische Kolben- und Zylindereinheiten, um die Anpre trommel zu verla- gern und eine gewünschte Linienkraft zu erzeugen.

Wie aus Figur 1 ersichtlich, bildet die Anpre trom- mel 19 mit einer auf einen Tambour 35 aufgewickel- ten Wickelrolle 37 einen Wickelspalt, das hei t, die Anpre trommel 19 bildet zusammen mit der Wik- kelrolle 37 einen Nip. Die Anpre trommel 19 berührt die Wickelrolle also über deren gesamte Länge an ihrem Umfang. Am Tambour 35, der in dieser Wickel- phase von der Sekundär-Transporteinrichtung 5 dreh- beweglich gehalten und geführt ist, greift ein mit einem Symbol angedeuteter Sekundärantrieb 39 an, der hier von einem Zentrumsantrieb gebildet ist.

Mit Hilfe des Sekundärantriebs 39 kann ein Drehmo- ment auf den auf den Führungsschienen 15 aufliegen- den und von der Sekundär-Transporteinrichtung 5 ge- haltenen Tambour aufgebracht werden.

Die Führungsschienen 15 sind derart an dem Maschi- nengestell 13 angebracht, da die Längsachse 41 des mit seinen Lagerzapfen auf den Führungsschienen 15 aufliegenden Tambours 35 in der gleichen Ebene E liegt, wie die Längsachse 23 der Anpre trommel l9.

Bei einem anderen vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine 1 sind die Anpre trommel l9 und der auf den Führungsschienen 15 aufliegende Tambour auf verschiedenen Höhenniveaus angeordnet (Figuren 9, 12, 13), was jedoch keinen Einflu auf die vor- teilhafte Funktionsweise der Wickelmaschine l hat.

Die Materialbahn 3 wird über die Anpre trommel 19 geführt und auf die Wickelrolle 37 aufgewickelt.

Die Linienkraft im Wickelspalt wird mittels der der Anpre trommel l9 zugeordneten Anpre einrichtung 25 gesteuert, das hei t, die Anpre trommel l9 wird mit einer definierten Kraft an den Umfang der Wickel- rolle 37 gedrückt, wodurch eine gewünschte Wickel- härte der Wickelrolle beziehungsweise ein gleich- mä iger Wickelhärteverlauf eingestellt werden kann.

Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgese- hen, da die Linienkraft im Wickelspalt geregelt wird, das hei t, die Anpre einrichtung 25 ist Teil eines Regelkreises, der die Linienkraft selbsttätig auf einem gewünschten Wert hält beziehungsweise einstellt. Durch die Verlagerung der Anpre trommel l9 mittels der Anpre einrichtung 25 können Schwan- kungen der Linienkraft sicher ausgeglichen bezie- hungsweise vermieden werden, so da kontinuierlich eine gewünschte Wickelhärte erzielt werden kann.

Hierdurch kann die Linienkraft auch dann auf einem, beispielsweise konstanten Wert gehalten werden, wenn eine Störung im Wickelvorgang auftritt. Eine Störung können beispielsweise ein nicht ganz präzi- ses Verfahren der Sekundär-Transporteinrichtung sein, so da sich die Position des von der Anpre - trommel 19 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wik- kelspalts geringfügig verschiebt, oder eine Unwucht der Anpre trommel und/oder der Wickelrolle.

Der grö er werdende Durchmesser der Wickelrolle 37 wird durch eine Verlagerung der Wickelrolle 37 in Richtung-des Pfeils 33 nach rechts ausgeglichen.

Hierzu wird die Sekundär-Transporteinrichtung 5 nach rechts verfahren, wodurch eine Mitnahme des Tambours 35 und somit der Wickelrolle 37 erfolgt.

Zum Verfahren der Sekundär-Transporteinrichtungen 5 und 7 ist hier eine Hubeinrichtung 43 vorgesehen, die eine von einem Motor 45 angetriebene Gewinde- spindel 47 umfa t.

Oberhalb der Anpre trommel 19 ist ein von einer nicht dargestellten Primär-Transporteinrichtung ge- haltener, leerer Tambour 49 in einer Bereitschafts- position angeordnet (Figuren 1 und 2). 2ur Vorbe- reitung eines Tambourwechsels wird der Tambour 49 mit Hilfe der Primär-Transporteinrichtung aus der Bereitschaftsposition in eine Tambourwechselposi- tion verlagert, in der dieser von der Primär- Transporteinrichtung, deren Aufbau im folgenden noch beschrieben wird, stationär und drehbeweglich gehalten wird (Figur 3). Während der leere Tambour 49 sich in der Tambourwechselposition befindet, wird durch eine Relativbewegung zwischen Anpre - trommel 19 und leerem Tambour 49 ein Wickelspalt gebildet, das hei t, die Anpre trommel und der leere Tambour berühren einander an ihrem Umfang, und zwar über deren gesamte Länge. Auf den in Tam- bourwechselposition befindlichen leeren Tambour 49 wird nach dem Trennen der Materialbahn mittels ei- ner nicht dargestellten, an sich bekannten Trenn- einrichtung (symbolisch in den Figuren 8c und 14c durch einen Pfeil T dargestellt) die Bahn mit ihrem neuen Bahnanfang aufgewickelt. Mittels der Primär- Transporteinrichtung kann der Tambour 49 entlang einer ersten Führungsbahn von der Bereitschaftspo- sition in die Tambourwechselposition und von dieser in eine Fertigwickelposition verlagert werden (Fi- gur 4). I-m Zusammenhang mit der vorliegenden Erfin- dung wird unter "Fertigwickelposition" eine Posi- tion des Tambours 49 verstanden, in der dieser mit seinen Lagerzapfen auf den Führungsschienen 15 auf- liegt. Die erste Führungsbahn kann einen kurvenför- migen, vorzugsweise teilkreisförmigen, und/oder linearen Verlauf aufweisen. Der Primär-Transport- einrichtung ist ein nicht dargestellter, auch als Primärantrieb bezeichneter Zentrumsantrieb für den von dieser gehaltenen Tambour beziehungsweise Wickelrolle zugeordnet, mittels dessen der Tambour mit einem Antriebs- und/oder einem Bremsmoment be- aufschlagt werden kann.

In Figur 3 ist der leere Tambour 49 in der Tambour- wechselposition angeordnet, in der nach einem Trennvorgang der neue Bahnanfang auf den Tambour 49 aufgewickelt wird. Der Tambour 49 bildet mit der Anpre trommel 19 einen Wickelspalt, der in einer Anpre ebene P liegt, die gegenüber einer gedachten Horizontalen um einen Winkel a geneigt ist, der in einem Bereich von 5°S a <40°, vorzugsweise von 10°< a <35°, insbesondere von 15°S a <30° liegt.

Der Winkel a beträgt hier rein beispielhaft circa 32°. Als besonders vorteilhaft haben sich Winkel a herausgestellt, die im Bereich von 15° bis 30° lie- gen. Dadurch, da der Wickelspalt in der geneigten Anpre ebene P liegt, heben sich die aus der Anpre - kraft resultierende Durchbiegung und die in der An- pre ebene P liegende Komponente der aus dem Eigen- gewicht resultierenden Durchbiegung des Tambours gegenseitig auf, so da eine gleichförmige Linien- kraft im Wickelspalt über die Bahnbreite einge- stellt werden kann. Hierdurch ist eine gute Wickel- qualität erzielbar.

Unterhalb der Anpre trommel 19 ist ein Anpre ele- ment vorgesehen, das bei diesem Ausführungsbeispiel von einer sich über die gesamte Breite der Wickel- rolle 37 erstreckende, auch als Abquetschwalze be- zeichnete Andrückwalze 51 gebildet ist. Die An- triebswalze 51 ist mittels einer nicht dargestell- ten Führungseinrichtung an den Umfang der mit der Anpre trommel 19 einen Wickelspalt bildenden Wik- kelrolle anpre bar. Die Andrückwalze 51 dient dazu, ein Einschleppen von Luft zwischen den Wickellagen der Wickelrolle zu verhindern, beispielsweise dann, wenn die Materialbahn 3 in einem freien Zug von der Anpre trommel zur Wickelrolle läuft. Die Andrück- walze 51 kann von einem Antrieb beispielsweise Zentrumsantrieb, mit einem Drehmoment beaufschlagt und auf Bahngeschwindigkeit beschleunigt werden.

Bei einem weiteren -in den Figuren nicht darge- stellten- Ausführungsbeispiel ist das Anpre element von einer stationären Andrückbürste gebildet, die an mindestens einem sich über die gesamte Breite der Wickelrolle erstreckenden Balken angebracht ist. Durch eine Verlagerung des Balkens wird die Andrückbürste an die Wickelrolle angelegt, wodurch die zwischen die Wickellagen eingeschleppte Luft quasi herausgestrichen wird. Die Andrückbürste weist gegenüber der Andrückwalze einen vereinfach- ten und somit kostengünstigeren Aufbau auf, da sie nicht rotiert und somit ein zusätzlicher Antrieb nicht benötigt wird. Dies gilt auch für eine soge- nannte Luftbürste; die eine sich über die Bahn- breite erstreckende Luftblasdüse ist, welche berüh- rungslos im Sinne einer Luftabquetscheinrichtung auf die Wickelrolle wirkt.

Im folgenden soll die Funktion der Wickelmaschine 1 anhand eines Wickelvorgangs näher erläutert werden: Die Materialbahn 3 wird über die Anpre trommel 19 geführt und auf die von der Sekundär-Transportein- richtung 5 geführten Wickelrolle 37 aufgewickelt (Figur 1). Bevor die Wickelrolle 37 ihren Enddurch- messer erreicht, wird die Andrückwalze 51 an den Umfang der Wickelrolle 37 gepre t (Figur 2). Die Materialbahn 3 wird somit sowohl durch den Wickel- spalt zwischen Anpre trommel 19 und Wickelrolle 37 als auch durch den Wickelspalt zwischen Andrück- walze 51 und Wickelrolle 37 geführt. Zur Überfüh- rung der kontinuierlich herangeführten Materialbahn 3 auf den leeren Tambour 49 wird die Wickelrolle 37 mittels der Sekundär-Transporteinrichtung 5 entlang den Führungsschienen 15 in Richtung des Pfeils 33 verfahren, wodurch der Abstand zwischen der Längsachse 23 der Anpre trommel 19 und der Längsachse 41 der Wickelrolle 37, die hier beide in der Ebene E liegen, vergrö ert und zwischen der An- pre trommel 19 und der Wickelrolle 37 ein Zwischen- raum 53 gebildet wird (Figur 3). Die Materialbahn 3 wird im Bereich des Zwischenraums 53 in einem freien Zug von der Anpre trommel 19 auf die Wickel- rolle 37 überführt. Die Andrückwalze 51 wird, wäh- rend die Sekundär-Transporteinrichtung 5 mit der Wickelrolle 37 verfahren wird, der Wickelrolle 37 derart nachgeführt, da die Linienkraft im Wickel- spalt zwischen Andrückwalze 51 und Wickelrolle 37 einen gewünschten Wert beibehält, bis die Anpre - trommel 19 gegen mindestens einen Anschlag 54 fährt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der An- schlag 54 dadurch realisiert, da der Kolben 29 der Anpre einrichtung 25 an der Innenwand des Zylinders 27 anstö t, also seine -in der Darstellung gemä Figur 3- rechte Endstellung erreicht, in der der Kolben 29 an der Innenwand des Zylinders 27 an- liegt. Die Anpre trommel 19 weist dadurch eine fixe Position~auf.

Anschlie end wird von oben der in Bereitschaftspo- sition angeordnete, auf Laufgeschwindigkeit der Ma- terialbahn 3 beschleunigte leere Tambour 49 entlang der ersten Führungsbahn nach unten verlagert und in den Zwischenraum 53 zwischen der Anpre trommel 19 und der Wickelrolle 37 in die Tambourwechselposi- tion eingebracht (Figur 3). Die gegen den Anschlag 54 gefahrene Anpre trommel 19 ist in der ersten Führungsbahn angeordnet, so da beim Einfahren des leeren Tambours 49 in die Tambourwechselposition derselbe in Kontakt mit der Anpre trommel 19 ge- bracht wird. Der Tambour 49 drängt dabei die An- pre trommel 19 vom Anschlag 54 entgegen der Rich- tung des Pfeiles 33 zurück (nicht dargestellt), wo- durch die Bildung des Wickelspalts/des Nips abge- schlossen ist. Dann wird mittels einer nicht darge- stellten Trenneinrichtung, die beispielsweise im Bereich des Zwischenraums S3 angeordnet ist, die Materialbahn quer über die Breite getrennt und der neue Bahnanfang auf den Tambour 49 aufgewickelt.

Der Tambour 49 bleibt eine variable Zeitdauer in der Tambourwechselposition, beispielsweise bis die Wicklung des Kerns der neuen Wickelrolle abge- schlossen ist. Dann wird der von der Primär-Trans- porteinrichtung drehbeweglich gehaltene Tambour 49 entlang der ersten Führungsbahn von der Tambour- wechselposition in die Fertigwickelposition geführt und unmittelbar auf die Führungsschienen 15 abge- senkt (Figur 4). Dabei wird der Tambour 49 von der zweiten, in Übernahmeposition angeordneten Sekun- där-Transporteinrichtung 7 übernommen, das hei t geführt und gehalten. In der in Figur 4 dargestell- ten Wickelphase sind bereits einige nicht darge- stellte Lagen der Materialbahn 3 auf den noch vom Primärantrieb oder einem der Sekundär-Transportein- richtung 7 zugeordneten Zentrumsantrieb angetriebe- nen Tambour 49 aufgewickelt.

Nachdem die fertige Wickelrolle 33 beispielsweise mit Hilfe des Sekundärantriebs 39 und/oder der An- drückwalze abgebremst worden ist, kann diese aus der Sekundär-Transporteinrichtung 5 ausgebracht werden, während die Andrückwalze 51 in ihre in Fi- gur 1 dargestellte Position zurückverlagert wird.

Sofern der Sekundärantrieb 39 beiden Sekundär- Transporteinrichtungen 5 und 7 zugeordnet ist, wird nach dem Abbremsen der vollen Wickelrolle nun der Sekundärantrieb mit dem Tambour 49 wirksam verbun- den und der Primärantrieb und die Primär-Transport- einrichtung vom Tambour 49 gelöst. Der grö er wer- dende Durchmesser der auf den Tambour 49 aufgewik- kelten -in Figur 4 nicht dargestellten- Wickelrolle wird durch eine Verlagerung der Sekundär-Transport- einrichtung 7 in Richtung des Pfeiles 33 entlang den Führungsschienen 15 ausgeglichen. Dabei wird die Linienkraft im Wickelspalt zwischen der Anpre - trommel 19 und der auf den Tambour 49 aufgewickel- ten Wickelrolle durch eine Verlagerung der Anpre - trommel 19 mittels der Anpre einrichtung 25 während des gesamten Wickelvorgangs auf einem gewünschten Wert gehalten.

In Figur 1 ist eine unterhalb der Anpre trommel 19 angeordnete, drehbeweglich am Maschinengestell 13 befestigte Bahnleitwalze 55 dargestellt. Die Mate- rialbahn 3 wird von einem der Bahnleitwalze 55 -in Laufrichtung der Materialbahn gesehen- vorgeordne- ten Aggregat 57, das hier rein beispielhaft eine Pre einrichtung 59 ist, an die Bahnleitwalze 55 ge- führt, von dieser umgelenkt und weiter zur Anpre - trommel 19 geleitet. Dabei wird die Bahnleitwalze 55 von der Materialbahn 3 vorzugsweise in einem Um- fangsbereich von 155° bis 205° umschlungen. Der Um- schlingwinkel beträgt mindestens 150°, auch dann, wenn die Anpre trommel 19 während des Wickelvor- gangs verlagert wird. Hierdurch wird sicherge- stellte da die Linienkraft im Wickelspalt durch eine Änderung der Bahnlängsspannung im Bereich zwi- schen dem Aggregat 57 und der Anpre trommel 19 nicht beeinflu t wird. Die Pre einrichtung 59 um- fa t zwei einen Pre spalt bildende Pre walzen, von denen -wie in Figur 1 dargestellt- mindestens eine angetrieben ist.

Um den Wickelproze von den Schwankungen des Pro- duktionsprozesses der Materialbahn weitgehend zu entkoppeln, ist die Materialbahnführung vorzugs- weise so gestaltet, da die Anpre trommel 19 von der Materialbahn 3 um circa 180° umschlungen ist.

Dadurch, da die Materialbahn über einen relativ gro en Umfangsbereich der Anpre trommel geführt wirdt haben Schwankungen im Bahnzug praktisch kei- nen Einflu auf die Anpressung der Anpre trommel an die Wickelrolle und somit auf die Linienkraft. Des weiteren werden kleine Bewegungen der Anpre trommel kompensiert, so da hierdurch keine Bahnzugschwan- kungen verursacht werden; die Anpre trommel ist da- her rückwirkungsfrei. Durch den relativ gro en Um- schlingungswinkel kann weiterhin sichergestellt werden, da eine geringfügige Schrägstellung der Anpre trommel nicht zu einer unerwünschten Falten- bildung führt. Ferner ist es möglich, nur ortsfeste Leit- und Breitstreckwalzen der Anpre trommel vor- zuschalten, die der verlagerbaren Anpre trommel nicht nachgeführt werden müssen, wodurch der Aufbau der Wickelmaschine vereinfacht werden kann.

Aus der Beschreibung zu den Figuren 1 bis 4 ergibt sich das oben angesprochene Verfahren ohne wei- teres. Dieses sieht vor, da die Materialbahn über eine -vorzugsweise horizontal- verlagerbare Anpre - trommel geführt wird, die mit der in einer Sekun- där-Transporteinrichtung drehbar gehaltenen Wickel- rolle einen Wickelspalt bildet, wobei die Linien- kraft im Wickelspalt durch eine Verlagerung der An- pre trommel gesteuert oder geregelt wird. Bei Er- reichen eines gewünschten Wickelrollendurchmessers wird zur Vorbereitung eines Tambourwechsels die Wickelrolle mittels der Sekundär-Transporteinrich- tung von der Anpre trommel entfernt, so da die Ma- terialbahn frei von der Anpre trommel zur Wickel- rolle läuft; es wird also ein freier Bahnzug gebil- det. Ein neuer, das hei t leerer, mit Bahngeschwin- digkeit rotierender Tambour wird mittels einer Pri- mär-Transporteinrichtung in eine Tambourwechselpo- sition gebracht, in der er mit der Anpre trommel einen Wickelspalt bildet. Anschlie end wird die Ma- terialbahn quer über ihre Breite getrennt und der neue Bahnanfang auf den neuen Tambour gewickelt. In dieser Wickelphase wird die Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt zwischen der Anpre trom- mel und dem neuen Tambour beziehungsweise der dar- auf aufgewickelten Wickelrolle wiederum durch eine Verlagerung der Anpre trommel realisiert. Schlie - lich übernimmt die Sekundär-Transporteinrichtung den neuen Tambour mit der neuen Wickelrolle, wobei die Steuerung/Regelung der Linienkraft weiterhin durch eine Verlagerung der Anpre trommel erfolgt.

Die Ausbildung eines Wickelspalts zwischen der An- pre trommel 19 und dem leeren Tambour ist dadurch realisierbar, da der leere Tambour entlang der er- sten Führungsbahn verlagert wird und gegen die in der ersten Führungsbahn angeordnete Anpre trommel anstö t. Bei einer anderen Ausführungsvariante ist vorgesehen, da der Wickelspalt durch eine Verlage- rung der Anpre trommel 19 mit Hilfe der Anpre ein- richtung 25 in Richtung des in der Tambourwechsel- position angeordneten Tambours gebildet wird.

Selbstverständlich können sowohl der Tambour 49 als auch die Anpre trommel l9 aufeinander zu bewegt werden, um einen Wickelspalt zu bilden. Unabhängig davon, wie der Wickelspalt ausgebildet wird, können sprunghafte Schwankungen der Linienkraft, wie sie beispielsweise im Augenblick der Übergabe des Tam- bours von der Primär-Transporteinrichtung an die Sekundär-Transporteinrichtung auftreten, mit Hilfe der verlagerbaren Anpre trommel ausgeglichen bezie- hungsweise vermieden werden. Die Linienkraft kann also kontinuierlich auf einem gewünschten Wert ex- akt gehalten werden.

Die Anpre trommel l9 kann, wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, als Durchbiegungseinstellwalze 140 ausgebildet werden, deren Walzenmantel 141 mittels einer Reihe von Stützelementen 142 an einem statio- nären Joch 143 abgestützt ist, wodurch man eine ge- wölbte Au enkontur der Anpre trommel 19 erzielt.

Von den in Richtung zum Wickelspalt wirkenden Stützelementen 142 ist in der Ansicht gemä der Fi- guren 3 und 4 nur eines erkennbar. Der Aufbau der Durchbiegungseinstellwalze 140 ist an sich bekannt (DE-OS 25 55 677) so da dieser nicht näher be- schrieben wird. Die Stützelemente 142 sind vorzugs- weise individuell, das hei t, unabhängig voneinan- der steuerbare wodurch sich eine gewünschte Wölbung des Walzenmantels 41 einstellen lä t. Das Joch 143 ist um eine fixe Achse, hier die Längsachse 23 drehbar. Die mit dem Joch 143 zusammenwirkenden Stützelemente 142 werden bei einer Drehung des Jochs 143 derart verschwenkt, da deren Wirkrich- tung der Wanderbewegung des Wickelspalts folgt.

Durch das Einstellen einer gewünschten Wölbung der Au enkontur der Anpre trommel kann die darüber ge- führte Materialbahn -quer zur Laufrichtung der Bahn gesehen- definiert gespannt werden, vorzugsweise bevor die Materialbahn in den Wickelspalt einläuft.

Hierdurch können eine Faltenbildung der auf die Wickelrolle aufgewickelten Wickellagen verhindert und somit das Wickelergebnis verbessert werden. Die Durchbiegung der Anpre trommel ist in Längsrichtung der Trommel gesehene wie oben beschrieben, vorzugs- weise abschnittsweise einstellbar. Dadurch kann die gewünschte Breitenstreckung der Materialbahn durch variieren der Au enkontur der Anpre trommel beein- flu t, vorzugsweise eingestellt werden. Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Anpre - trommel 19 Teil eines aktiven Schwingungs-Dämp- fungs-Systems, das hei t die Anpre trommel ist schwingungsfähig. Im Zusammenhang mit der vorlie- genden Erfindung wird unter dem Begriff "schwin- gungsfähig" verstanden, da die Anpre trommel eine schnelle Verlagerungsbewegung in Richtung der Wickelrolle und entgegengesetzt durchführen kann.

Die Anpre einrichtung 25, also die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte hydraulische Kolben- und Zylin- dereinheit kann also einen Richtungswechsel der Verlagerungsbewegung der Anpre trommel 19 sehr schnell ausführen.

Figur 5 zeigt eine Prinzipskizze der Wickelmaschine gemä den Figuren 1 bis 4 mit einer Ausführungsform einer Steuerung. Teile, die mit denen in den Figu- ren 1 bis 4 übereinstimmen, sind mit gleichen Be- zugszeichen versehen, so da insofern auf die Be- schreibung zu den Figuren 1 bis 4 verwiesen wird.

Zur Steuerung der Wickelmaschine 1 ist eine Steuereinheit 61 vorgesehen, die den Motor 45 der Gewindespindel in Abhängigkeit von der Geschwin- digkeit des Durchmesserzuwachses der Wickelrolle 37 steuert. Der Durchmesserzuwachs der Wickelrolle 37 wird mittels einer Me einrichtung 63 gemessen. Die Position der Sekundär-Transporteinrichtung 5 verän- dert sich also allein, das hei t ausschlie lich entsprechend der Zunahme des Wickelrollendurchmes- sers. Die Grö e der Linienkraft im zwischen der An- pre trommel 19 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wickelspalt wird allein, also ausschlie lich durch ein Verfahren des die Anpre trommel 19 haltenden Führungsschlittens 21 bestimmt, vorzugsweise mit- tels einer Regeleinrichtung 65 geregelt. Diese um- fa t eine Me einrichtung 67 für die Linienkraft, einen Regler 69, einen Sollwertgeber 71 und eine Steuereinheit 73. Die Me einrichtung 67 ist über eine Me leitung 75 mit dem Regler 69 verbunden be- ziehungsweise mündet in diesen. Der Sollwertgeber 71 ist über eine Leitung 75' mit dem Regler 69 ver- bunden und gibt diesem den gewünschten Sollwert an.

Der Regler 69 ist wiederum über eine Leitung 77 mit der Steuereinheit 73 verbunden.

Für den Fall, da der von der Me einrichtung 67 ge- messene Wert der Linienkraft im zwischen der An- pre trommel 19 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wickelspalt von dem vom Sollwertgeber vorgegebenen Sollwert abweicht, gibt der Regler 69 über die Lei- tung 77 ein Signal an die Steuereinheit 73. Diese ändert daraufhin den Druck im Zylinder 27 der An- pre einrichtung 25 derart, da sich der gemessene Wert der Linienkraft dem Sollwert annähert. Hier- durch kann die Linienkraft auch dann auf einem, beispielsweise konstanten Wert gehalten werden, wenn eine Störung im Wickelvorgang auftritt. Eine Störung kann zum Beispiel ein nicht ganz präzises Verfahren der Sekundär-Transporteinrichtung 5 sein, so da sich die Position des von der Anpre trommel 19 und der von der Sekundär-Transporteinrichtung 5 geführten Wickelrolle 37 gebildeten Wickelspalts geringfügig verschiebt.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vor- gesehen, da die Anpre trommel 19 zur Steuerung der Linienkraft unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Sekundär-Transporteinrichtung verlagerbar ist.

Weiterhin ist es möglich, da die mit der Sekundär- Transporteinrichtung zusammenwirkende Hubeinrich- tung 43, das hei t, der die Gewindespindel 47 an- treibende Motor 45 derart steuerbar ist, da die Position des zwischen der Anpre trommel l9 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wickelspalts im wesentli- chen konstant ist, während die Wickelrolle 37 auf den Führungsschienen 15 aufliegt. Unter "konstanter Position" des Wickelspalts wird dessen Position in- nerhalb der Wickelmaschine 1 verstanden, das hei t, die Wickelrolle 37 wird mittels der Sekundär- Transporteinrichtung 5 mit einer Geschwindigkeit in Richtung des Pfeils 33 verlagert, so da lediglich den Durchmesserzuwachs der Wickelrolle 37 kompen- siert wird.

Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgese- hen, da die der Sekundär-Transporteinrichtung 5, 7 zugeordnete Hubeinrichtung 43 derart steuerbar ist, da sich die Position des zwischen der Anpre trom- mel 19 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wickel- spalts mit zunehmendem Wickelrollendurchmesser wäh- rend des Wickelvorgangs verschiebt, beispielsweise in einem Bereich von 50 mm bis 200 mm.

Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Wickelmaschine 1.

Teile, die mit denen in den Figuren 1 bis 5 über- einstimmen, sind mit gleichen Bezugszeichen verse- hen, so da insofern zur Beschreibung der Figuren 1 bis 5 verwiesen wird. In Figur 6 ist ein Teil eines Ausführungsbeispiels der Primär-Transporteinrich- tung 79 dargestellt. Diese umfa t zwei Primär- Schwenkhebel 81, von denen in dieser Ansicht nur einer dargestellt ist. Die Primär-Schwenkhebel 81, an denen der neue Tambour 49 drehbeweglich gehalten ist, sind um eine parallel zur Längsachse des Tam- bours 49 verlaufende Achse 83 schwenkbar. Die Pri- mär-Schwenkhebel 81 sind innerhalb der Wickelma- schine 1 stationär angeordnet, das hei t, die Achse 83 weist -zumindest während eines vollständigen Wickelvorgangs- eine fixe, unveränderbare Position am Maschinengestell 13 auf. Den Primär-Schwenkhe- beln 81 ist eine beispielsweise am Maschinengestell 13 befestigte Hubeinrichtung 85 zugeordnet, die mindestens eine einem Primär-Schwenkhebel zugeord- nete -vorzugsweise hydraulische- Kolben- und Zylin- dereinheit umfa t. Die Kolben- und Zylindereinheit umfa t einen in einem Zylinder 87 geführten Kolben 89, der mit einer an mindestens einem der Primär- Schwenkhebel 81 angreifenden Kolbenstange 91 fest verbunden ist. Bei einer Ausfahrbewegung der Kol- benstange 91 aus dem Zylinder 87 werden die Primär- Schwenkhebel 81 entgegen dem Uhrzeigersinn und bei einer Einfahrbewegung im Uhrzeigersinn um die Achse 83 verschwenkt. Selbstverständlich kann die Hubein- richtung-85 auch beispielsweise zwei Kolben- und Zylindereinheiten umfassen, die jeweils einem Pri- mär-Schwenkhebel 81 zugeordnet sind.

Die Primär-Schwenkhebel 81, die -wie in Figur 6 dargestellt- den leeren Tambour 49 in der Tambour- wechselposition halten, sind in dieser Wickelphase gegenüber einer gedachten, mit gestrichelter Linie dargestellten Horizontalen H um einen Winkel w ge- neigt, der hier circa 26° beträgt. Der Winkel w ist mittels der Hubeinrichtung 85 einstellbar. Zur Ein- stellung des Winkels w ist eine Regeleinrichtung 93 vorgesehen, die einen Regler 69', einen Sollwertge- ber 71' und eine Me einrichtung 67' für die Erfas- sung der Stellung der Primär-Antriebshebel 81 um- fa t. Der Sollwertgeber 71' ist über eine Signal- leitung 95 mit dem Regler 69' und die Me einrich- tung 67' über eine Signalleitung 97 mit dem Regler 69' verbunden. Um den Winkel w und somit die Lage der Tambourwechselposition zu verändern, wird dem Sollwertgeber 71' ein neuer Sollwert eingegeben.

Mit Hilfe des Reglers 69' wird ein Soll-/Ist-Ver- gleich durchgeführt. Bei einer Abweichung gibt der Regler 69' über eine Leitung 77' ein Signal an ein hydraulisches Regelventil 99, das daraufhin den Durchflu zwischen einer Pumpe 101 und einer vom Regelventil 99 zum Zylinder 87 führenden Mediumlei- tung 103 freigibt. Das von der Pumpe geförderte Me- dium, beispielsweise eine Hydraulikflüssigkeit oder ein Gas, kann wahlweise in einen der von dem Kolben 89 voneinander getrennten Teilräume des Zylinders 87 eingebracht werden. Wenn das Medium in den in der Darstellung gemä Figur 6 oberen Teilraum -wie mit einem Pfeil angedeutet- eingeleitet wird, fährt die Kolbenstange 91 in den Zylinder 87 ein, wodurch der Winkel w verkleinert wird. Bei einem Einströmen des Mediums in den unteren Teilraum des Zylinders 87 fährt die Kolbenstange 91 aus dem Zylinder aus, wodurch der Winkel w vergrö ert wird. Nachdem der gewünschte Winkel w eingestellt ist, unterbricht das Regelventil 99 die Verbindung zwischen der Pumpe 101 und der Leitung 103. Um ein Rückströmen des Mediums aus dem Zylinder 87 in Richtung des Re- gelventils 99 zu verhindern, ist ein Rückschlagven- til 105 vorgesehen.

Mit Hilfe der Regeleinrichtung 93 kann zu jedem Zeitpunkt während des Wickelvorgangs ein definier- ter Winkel w eingestellt werden. Besonders vorteil- haft ist ferner, da die Lage der Tambourwechselpo- sition vor dem nächsten Tambourwechsel vorbestimmt werden kann, wobei zum Beispiel bei Bedarf auch ein Winkel w eingestellt werden kann, der Null beträgt (zum Beispiel gemä Figur 14c).

Figur 7 zeigt eine Ansicht des Tambours 49 in der in Figur 3 dargestellten Wickelphase, in der sich der Tambour 49 in der Tambourwechselposition befin- det und mit der Anpre trommel 19 einen Wickelspalt bildet. In Figur 3 ist die Blickrichtung auf den Tambour 49 mit einem Pfeil 107 gekennzeichnet. Die Kraft, mit der bei diesem Ausführungsbeispiel die Anpre trommel 19 an den Umfang des Tambours 49 ge- pre t wird, führt zu einer mit einem Doppelpfeil 109 dargestellten Durchbiegung des Tambours 49. Die durch die Durchbiegung hervorgerufene Krümmung der Au enkontur des Tambours 49 ist schematisch mit ei- ner Linie 111 dargestellt. Die in der Anpre ebene P liegende Komponente der aus dem Eigengewicht des Tambours 49 resultierenden Durchbiegung ist mit ei- nem Doppelpfeil 113 dargestellt. Schematisch ist mit einer Linie 115 die gekrümmte Au enkontur des nicht abgestützten Tambours dargestellt.

Wie aus Figur 7 ersichtlich, wirken die Durchbie- gungen in entgegengesetzte Richtungen, wobei deren Betrag zumindest im wesentlichen gleich ist. Die Durchbiegungen heben sich dadurch vorzugsweise vollständig, zumindest aber im wesentlichen auf, so da eine gleichförmige Linienkraft im Wickelspalt über die gesamte Breite der Materialbahn einge- stellt werden kann.

Figuren 8a bis 8e zeigen jeweils eine stark schema- tisierte Darstellung eines Teils der anhand der vorangegangenen Figuren beschriebenen Wickelma- schine 1 in verschiedenen Wickelphasen. Anhand der Figuren 8a bis 8e wird im folgenden der oben be- reits kurz beschriebene Tambourwechselvorgang näher erläutert.

Vor dem Tambourwechsel wird ein leerer Tambour 49 von der stationären Wickelstation, nämlich von der Primär-Transporteinrichtung 79, die hier Primär- Schwenkhebel 81 umfa t, übernommen (Figur 8a).

Hierzu werden die Primär-Schwenkhebel 81 entgegen dem Uhrzeigersinn nach oben in die in Figur 8a dar- gestellte Leertambour-Übernahmeposition ver- schwenkt. Der leere Tambour 49 wird mittels des Primärantriebs auf Synchrongeschwindigkeit be- schleunigt, das hei t, die Umfangsgeschwindigkeit des leeren Tambours 49 entspricht der Laufgeschwin- digkeit der Materialbahn 3. Das Anpre element, hier die Andrückwalze 51, wird an den Umfang der nahezu vollen Wickelrolle 37 gedrückt. Die von der nicht dargestellten Sekundär-Transporteinrichtung gehal- tene und mittels des Sekundärantriebs angetriebene Wickelrolle 37 wird gemeinsam mit der Andrückwalze 51 in Richtung des Pfeils 33 von der Anpre trommel l9 entfernt. Die Anpre trommel 19 wird dabei der Wickelrolle 37 solange nachgeführt, um eine ge- wünschte Linienkraft im Wickelspalt aufrecht zu er- halten, bis die Anpre trommel 19 gegen einen An- schlag 117 fährt, wodurch deren Verlagerungsbewe- gung gestoppt wird. Die Wickelrolle 37 fährt weiter in Richtung des Pfeils 33, wodurch ein freier Bahn- zug zwischen der Anpre trommel und der Wickelrolle gebildet wird.

Dadurch, da die Anpre trommel vor einem Tambour- wechsel zunächst gegen einen Anschlag 117 fährt, weist die Anpre trommel vor jedem Tambourwechsel eine fixe, definierte Position auf. Wenn der Ab- stand der Anpre trommel und der vollen Wickelrolle 37 zumindest einen Minimalwert erreicht hat, wird der neue Tambour 49 in die Tambourwechselposition verlagert, in der der Tambour am Umfang der Anpre - trommel anliegt (Figur 8c). Die Ausbildung des Wik- kelspalts/Nips erfolgt automatisch, da die am An- schlag 117 anstehende Anpre trommel zu diesem Zeit- punkt in der Bewegungsbahn des leeren Tambours 49 angeordnet ist. Der Nip gilt als geschlossen, wenn die Anpre trommel von dem leeren Tambour 49 soweit von dem Anschlag 117 in Gegenrichtung des Pfeiles 33 zurückgedrängt wurde, da die Anpre trommel, zum Beispiel mittels der Regeleinrichtung 65 (Figur 5), die gewünschte Anpre kraft gegen den leeren Tambour 49 ausübt.

Zur Verdeutlichung ist in den Figuren 8a bis 8c der Abstand x der Längsachse 23 der Anpre trommel 19 zur stationären Achse 83 der Primär-Schwenkhebel 81, die auf einer gedachten Vertikalen V liegt, un- mittelbar vor dem Tambourwechsel (Figur 8a), wäh- rend des Tambourwechsel (Figur 8b) und nach dem Tambourwechsel (Figur 8c) dargestellt. In der Wik- kelphase gemä Figur 8b, in der die Anpre trommel 19 bereits gegen den Anschlag 117 gefahren ist, liegt der Abstand x2 vor, der grö er ist als der Abstand x3, der sich nach dem Zurückdrängen der An- pre trommel durch den in die Tambourwechselposition verlagerten Tambour 49 einstellt. Ferner ist er- sichtlich, da bevor die Anpre trommel gegen den Anschlag 117 fährt, diese einen Abstand xl zur Achse 83 aufweist, der kleiner ist als der Abstand x2.

Nach Ausbildung des Wickelspalts wird mit einer der bekannten Methoden die Materialbahn im Bereich des freien Zuges getrennt und der neue Bahnanfang auf den Tambour 49 aufgeführt. Besonders vorteilhaft ist, da der in der Tambourwechselposition angeord- nete leere Tambour 49 vor der Trennung bereits über einen kleinen Umfangsbereich von der Materialbahn umschlungen ist, was den Wechselvorgang erheblich erleichtert, so da eine hohe Sicherheit beim Tam- bourwechsel gewährleistet werden kann. Nach dem Tambourwechsel wird der Tambour 49 vorzugsweise so- lange in der Tambourwechselposition gehalten, bis die Bildung des Wickelkerns der neuen, auf den Tam- bour 49 aufgewickelten Wickelrolle 119 abgeschlos- sen ist, zum Beispiel bis die Wickelrolle 119 eine Schichtdicke S von 20 mm bis 100 mm aufweist.

Während der Kernwicklung, also wenn der Tambour 49 drehbeweglich an den Primär-Schwenkhebeln 81 gehal- ten ist, entfernt sich die Anpre trommel l9 ent- sprechend dem Durchmesserzuwachs der Wickelrolle 119 von der Längsachse des Tambours 49. Vom Betrag her entspricht die Verlagerung der Anpre trommel exakt der horizontalen Komponente des Radiuszuwach- ses. Während der Aufwicklung der neuen Wickelrolle 119 wird die volle Wickelrolle 37 abgebremst und aus der variablen Wickelstation, also der Sekundär- Transporteinrichtung ausgebracht. Bei einem bevor- zugten Ausführungsbeispiel, bei dem nur eine Sekun- där-Transporteinrichtung vorgesehen ist, wird die Sekundär-Transporteinrichtung zur Übernahme des auf den Führungsschienen 15 abgelegten Tambours 49 nach links in Richtung der Anpre trommel verlagert. Bei dem Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine, bei dem zwei Sekundär-Transporteinrichtungen vorgesehen sind, werden diese alternierend, das hei t abwech- selnd zur Führung einer neuen Wickelrolle einge- setzt. Die beiden Sekundär-Transporteinrichtungen führen also nur jeweils jede zweite neue Wickel- rolle. Während der Tambour mit der darauf aufgewik- kelten neuen Wickelrolle von der Sekundär-Trans- porteinrichtung geführt wird, wird der Radiuszu- wachs der Wickelrolle durch eine entsprechende Ver- lagerung des Tambours mit Hilfe der Sekundär-Trans- porteinrichtung ausgeglichen. Vom Betrag her ent- spricht die Verlagerung des Tambours in Horizontal- richtung exakt dem Radiuszuwachs.

Bei einer anderen Ausführungsvariante des mit der anhand der Figuren 8a bis 8e beschriebenen Wickel- maschine durchführbaren Verfahrens ist vorgesehen, da die von der Sekundär-Transporteinrichtung ge- führte Wickelrolle 37 ohne Zwischenhalt kontinuier- lich von der in Figur 8a dargestellten Position in die in Figur 8d dargestellte Position verfahren wird. Gleichzeitig bewegen sich die Primär-Schwenk- hebel 81 und der neue Tambour 49 von der in Figur 8b dargestellten Position zu der in 8e dargestell- ten Position, vorzugsweise ebenfalls ohne Zwischen- halt. Dabei findet der Tambourwechsel statt, wenn der mittels der Primär-Schwenkhebel verlagerte neue Tambour 49 die in Figur 8c dargestellte Position durchläuft. Die Geschwindigkeit der Bewegungen der von der Sekundär-Transporteinrichtung geführten Wickelrolle 37 und des mit Hilfe der Primär- Schwenkhebel verlagerbare Tambours 49 kann konstant sein oder sich an vorzugsweise wenigstens einer be- liebigen Stelle ändern. Der Bewegungsablauf der den neuen Tambour 49 haltenden Primär-Schwenkhebel 81 ist einfach durch eine zeitabhängige Veränderung des von dem Sollwertgeber 71' (Figur 6) gelieferten Sollwertes für den Winkel w steuerbar.

Figur 9 bis ll zeigen jeweils eine Seitenansicht eines Teils eines weiteren Ausführungsbeispiels der Wickelmaschine l in verschiedenen Wickelphasen. Der Aufbau der Wickelmaschine 1 entspricht im wesentli- chen dem der anhand der Figuren 1 bis 8 beschriebe- nen Wickelmaschine. Auf die Unterschiede wird im folgenden noch näher eingegangen. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so da insofern zur Beschreibung der vorangegangenen Figu- ren verwiesen wird.

Im folgenden soll zunächst die Funktion der Wickel- maschine l anhand eines Wickelvorgangs näher erläu- tert werden: Die Materialbahn 3 wird über die An- pre trommel 19 geführt und auf die von der Sekun- där-Transporteinrichtung 5 geführten Wickelrolle 37, die von dem Sekundärantrieb 39 angetrieben wird, aufgewickelt (Figur 9). Bevor die Wickelrolle 37 ihren End-/Solldurchmesser erreicht, wird ober- halb der Anpre trommel 19 der leere Tambour 49 an den Primär-Schwenkhebeln 81 drehbeweglich befe- stigt, das hei t, die Bewegung des leeren Tambours 49 ist auf eine Rotation um seine Längsachse be- schränkt, und in die Tambourwechselposition verla- gert.

Aus Figur 9 ist ersichtlich, da der sich in der Tambourwechselposition befindliche Tambour 49 der- art beabstandet von der Anpre trommel 19 ist, da noch kein Wickelspalt gebildet wird. In der Tam- bourwechselposition liegt der Mittelpunkt des lee- ren Tambours 49 auf einer gedachten, gestrichtelt dargestellten zweiten Geraden G2, die im wesentli- chen parallel zu einer gedachten, ersten Geraden G1 verläuft und gegenüber dieser auf einem höher lie- genden Niveau angeordnet ist. Wie aus Figur 9 er- sichtlich, liegt der Mittelpunkt der Anpre trommel 19 auf der parallel zu den Führungsschienen 15 ver- laufenden Geraden G1. Bei einem Tambourwechsel wird vor der überführung der Materialbahn 3 der leere Tambour 49 von dem den Primär-Schwenkhebeln 81 zu- geordneten Primärantrieb 121 beschleunigt und auf Laufgeschwindigkeit der Materialbahn 3 gebracht.

Zur Überführung der kontinuierlichen Materialbahn 3 auf den leeren Tambour 49 wird die Fahrgeschwindig- keit der die Wickelrolle 37 führenden Sekundär- Transporteinrichtung 5 durch eine entsprechende An- steuerung des die Gewindespindel 47 antreibenden Motors 45 erhöht. Dabei bleibt die Anpre trommol 19 im ständigen Kontakt mit der Wickelrolle 37, das hei t, die Anpre trommel wird bei Verlagerung der Wickelrolle 37 entlang der linearen, zweiten Füh- rungsbahn 14 dieser nachgeführt, so da die Linien- kraft im Wickelspalt auf einem gewünschten Wert ge- halten wird.

Wie aus Figur 9 ersichtlich, ist der Abstand zwi- schen den Geraden Gl und G2 kleiner als die Summe der Radien der Anpre trommel 19 und des Tambours 49. Dadurch fährt die Anpre trommel 19 bei einer Verlagerung in Figur 9 nach rechts gegen den in Tambourwechselposition angeordneten Tambour 49.

Dies entspricht der in Figur 10 dargestellten Wik- kelphase. In dem Moment, in dem zwischen der An- pre trommel 19 und dem leeren Tambour 49 ein Wik kelspalt gebildet wird, zumindest aber kurz danach, wird der Tambourwechsel ausgelöst. Bei dem Tambour- wechsel wird die Materialbahn 3 mittels einer in den Figuren 9 bis 11 nicht dargestellten Trennein- richtung abgetrennt und der neue Bahnanfang auf den Tambour 49 aufgewickelt. Im Moment des Tambourwech- sels, also noch vor dem Trennen und Überführen der Materialbahn 3 auf den leeren Tambour, ist bereits ein Zwischenraum zwischen der Wickelrolle 37 und der Anpre trommel 19 gebildet.

Es bleibt festzuhalten, da die Anpre trommel vor einem Tambourwechsel keine fixe Position einnimmt, also nicht -wie bei dem anhand der Figuren 1 bis 8 beschriebenen Ausführungsbeispiel- gegen einen An- schlag fährt, sondern direkt gegen den von den Pri- mär-Schwenkhebeln 81 in einer fixen Position (Tam- bourwechselposition) gehaltenen leeren Tambour 49.

Wie in Figur 10 dargestellt, weist der Kolben 27 der Anpre einrichtung 25 in diesem Moment einen Ab- stand zur Innenwand des Zylinders 29 auf; der Kol- ben 27 befindet sich also nicht in einer End- /Anschlagsstellung.

Nachdem der neue Bahnanfang auf den Tambour 49 auf- gewickelt ist, wird dieser durch Verschwenken der Primär-Schwenkhebel 81 um die Achse 83 im Uhrzei- gersinn entlang der ersten, hier teilkreisförmigen Führungsbahn 122 in die Fertigwickelposition über- führt. Während des Schwenkvorgangs wird der Tambour 49 von den Primär-Schwenkhebeln 81 drehbeweglich gehalten und abgestützt. Der Tambour 49 wird dabei ständig von dem Primärantrieb 121 angetrieben, das hei t, dieser wird ebenfalls entlang der ersten Führungsbahn 122 verlagert.

In Figur 11 ist der neue Tambour 49 in seiner Fer- tigwickelposition dargestellt, das hei t, dieser liegt mit seinen Lagerzapfen auf den Führungsschie- nen 15 auf, die das Gewicht des Tambours 49 und der darauf aufgewickelten -nicht dargestellten- nur wenige Wickellagen aufweisende Wickelrolle abstüt- zen. Während der Überführung des Tambours 49 von der Tambourwechselposition (Figuren 9 und 10) in die Fertigwickelposition (Figur 11) wird die An- pre trommel 19 mittels der Anpre einrichtung 2S entlang der Geraden Gl verlagert, so da die Lini- enkraft im Wickelspalt während der gesamten Über- führung auf einem gewünschten Wert gehalten wird.

In Figur 11 ist die Wickelrolle 37 in einer Aus- bringposition angeordnet in der die Wickelrolle mittels bekannter Einrichtungen von den Führungs- schienen 15 abgehoben und aus der Wickelmaschine 1 ausgebracht werden kann. Bei dem in den Figuren 9 bis 11 dargestellten Ausführungsbeispiel der Wik- kelmaschine 1 ist nur eine einzige Sekundär-Trans- porteinrichtung und nur ein Sekundärantrieb 39 vor- gesehen. Diese sind in Figur 11 bereits zur Uber- nahme des Tambours 49 von der Primär-Transportein- richtung 79 nach links in Richtung der Anpre trom- mel 19 verlagert. Die Sekundär-Transporteinrichtung 5 und der Sekundärantrieb 39 können dabei gemeinsam oder voneinander unabhängig in die Übernahmeposi- tion verlagert werden. Während die Sekundär-Trans- porteinrichtung 5 den Tambour 49 von den Primär- Schwenkhebeln 81 übernimmt, wird der Sekundäran- trieb 39 an den Tambour 49 angekuppelt, so da vor- übergehend beide Antriebe 39 und 121 am Tambour 49 angekuppelt sind. Danach wird der Primärantrieb 121 vom Tambour 49 abgekuppelt und entlang der ersten Führungsbahn entgegen dem Uhrzeigersinn in die Tam- bourwechselposition zurückverlagert. Der Durchmes- serzuwachs der auf dem von der Sekundär-Transport- einrichtung 5 geführten Tambour 49 aufgewickelten, nicht dargestellten Wickelrolle wird nun während des Fertigwickelns durch eine Verlagerung der Se- kundär-Transporteinrichtung 5 und somit des Tam- bours 49 in Richtung des Pfeils 33 nach rechts aus- geglichen. Die Linienkraft im Wickelspalt zwischen der auf dem Tambour 49 aufgewickelten Wickelrolle und der Anpre trommel 19 wird durch eine Verlage- rung der Anpre trommel 19 gesteuert, wie oben be- schrieben.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist lediglich in Figur 10 eine Steuerung der Wickelmaschine 1 darge- stellt, die eine Regeleinrichtung 65 umfa t. Zur Erläuterung des Aufbaus und der Funktionsweise der Regeleinrichtung 65 wird zur Beschreibung der Figur 5 verwiesen.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vor- gesehen, da die Anpre trommel 19 zur Steuerung der Linienkraft unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit der Sekundär-Transporteinrichtung 5 verlagerbar ist. Weiterhin ist es möglich, da die der Sekun- där-Transporteinrichtung 5 zugeordnete Hubeinrich- tung 43, das hei t, der die Gewindespindel 47 an- treibende Motor 45 derart steuerbar ist, da die Position des zwischen der Anpre trommel 19 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wickelspalts im wesentli- chen konstant ist. Unter "konstanter Position" des Wickelspalts wird dessen Position innerhalb der Wickelmaschine 1 verstanden. Die Wickelrolle 37 wird also mittels der Sekundär-Transporteinr-ichtung 5 mit einer lediglich den Durchmesserzuwachs der Wickelrolle 37 kompensierenden Geschwindigkeit in Richtung des Pfeils 33 verlagert.

Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgese- hen, da die der Sekundär-Transporteinrichtung 5 zugeordnete Hubeinrichtung 43 derart steuerbar ist, da sich die Position des zwischen Anpre trommel 19 und der Wickelrolle 37 gebildeten Wickelspalts mit zunehmendem Wickelrollendurchmesser während des Wickelvorgangs verschiebt, beispielsweise in einem Bereich von 50 mm bis 200 mm.

Der Wickelspalt ist bei einem bevorzugten Ausfüh- rungsbeispiel beim Anwickeln eines leeren Tambours immer an der gleiche Stelle, das hei t, seine Posi- tion innerhalb der Wickelmaschine ist während eines Tambourwechsels konstant, zumindest aber im wesent- lichen konstant. Dadurch liegen beim Anwickeln ei- nes leeren Tambours immer gleiche Winkelverhält- nisse, beispielsweise der auf den Tambour wirkenden Anpre kräfte, vor, so da die Durchbiegung des lee- ren Tambours berechnet und entsprechend ausgegli- chen werden kann, um einen gewünschten Linienkraft- verlauf im Wickelspalt einzustellen. Selbstver- ständlich ist es auch bei diesem Ausführungsbei- spiel mit einer zum Beispiel anhand der Figur 6 be- schriebenen Regeleinrichtung 93 möglich, die Tam- bourwechselposition, in der der Wickelspalt gebil- det wirdj zu verschieben.

Figur 12 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines weiteren Auführungsbeispiels der Wickelmaschine 1.

Teile, die mit denen anhand der Figuren 1 bis 11 beschriebenen übereinstimmen, sind mit gleichen Be- zugszeichen versehen, so da insofern auf die Be- schreibung zu den Figuren 1 bis 11 verwiesen wird.

Die Primär-Transporteinrichtung 79 umfa t bei die- sem Ausführungsbeispiel eine auf dritten Schienen 123 in Richtung eines Doppelpfeils 125 verfahrbare Halteeinrichtung 127, in der der leere Tambour 49 ortsfest und drehbeweglich gehalten ist. Die Halte- einrichtung 127 lä t also eine rotatorische Bewe- gung des Tambours 49 zu und hindert diesen an einer translatorischen Bewegung. Durch Verfahren der Hal- teeinrichtung 127 kann der Tambour 49 von der Tam- bourwechselposition (nicht dargestellt) entlang der durch die Schienen 123 realisierten geraden ersten Führungsbahn 14' in die Fertigwickelposition verla- gert werden, in der Tambour 49 auf den Führungs- schienen 15 aufliegt. Dabei wird der Tambour 49 von einem höherliegenden Niveau (G2) auf ein tieferlie- gendes Niveau (G1) verlagert beziehungsweise abge- senkt. Die dritten Schienen 123 sind gegenüber ei- ner gedachten, mit gestrichelter Linie darge- stellten Horizontalen H um einen Winkel z geneigt, der bei dem in Figur 12 dargestellten Auführungs- beispiel in einem Bereich von 45° bis 90° liegt.

Durch die Neigung der Schienen 123 ist der Laufweg des Tambours 49 von der Tambourwechselposition nach unten in die Fertigwickelposition ähnlich dem Lauf- weg eines mittels Primär-Schwenkhebel um eine -ge- genüber dem Maschinengestell- fixe Achse 83 ver- schwenkten Tambours (Figur 9).

Aus Figur 12 geht weiterhin eine zweite Ausfüh- rungsvariante einer Steuerung/Regelung zur Einstel- lung der Linienkraft im Wickelspalt zwischen der Anpre trommel und einem Tambour beziehungsweise ei- ner Wickelrolle hervor, die sich von der anhand der Figur 10 beschriebenen Steuerung/Regelung dadurch unterscheidet, da die Fahrgeschwindigkeit der Se- kundär-Transporteinrichtung 5 in Abhängigkeit der Position des Kolbens 29 im Zylinder 27 der An- pre einrichtung 25 eingestellt beziehungsweise ver- ändert wird. Der Regler 73 kann den Druck im Zylin- der 27 und somit die Linienkraft im Wickelspalt in Abhängigkeit mehrerer Parameter steuern/regeln. Die Parameter sind die mit einer Me einrichtung 129 ge- messene Längsspannung der Materialbahn 3 (Bahnzug), der Durchmesser D der Wickelrolle 37 und ein Winkel ex, der die Position eines von der Primär-Transport- einrichtung 79 geführten Tambours angibt. Der Durchmesser D der Wickelrolle 37 und der Winkel a werden einer berechneten und/oder ermittelten -in Figur 12 beispielhaft dargestellten- Steuerkurve entnommen.

Der Winkel a wird zwischen einer die Längsachsen der Anpre trommel 19 und des leeren Tambours 49 schneidenden Ebene 131 und der Geraden G1 gemessen.

Über eine Signalleitung 133 wird der Steuereinheit 61 die Lage des Kolbens 29 im Zylinder 27 übermit- telt, die den die Gewindespindel 47 antreibenden Motor 45 der Hubeinrichtung 43 steuert.

Figur 13 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemä en Wickelmaschine 1 mit einer anhand der Figuren 5 und 10 beschriebenen Steuerung. Glei- che Teile sind mit gleichem Bezugszeichen versehen, so da insofern zur Beschreibung der vorangegange- nen Figuren verwiesen wird. Die Schienen 22, auf denen der die Anpre trommel 19 drehbeweglich hal- tende Führungsschlitten 21 verlagerbar ist, sind bei diesem Ausführungsbeispiel gegenüber einer ge- dachten Horizontalen um einen Winkel geneigt, der hier zwischen 0° und 45° liegt. Die Anpre trommel 19 wird bei einer Verlagerung mittels der Anpre - einrichtung 25 in Richtung eines Pfeils 135 von ei- nem tiefergelegenen Niveau auf ein höherliegendes Niveau angehoben, das hei t schräg nach oben verla- gert. Wie aus Figur 13 ersichtlich, ist die Anpre - trommel 19 nur mit der Wickelrolle 37, nicht aber mit dem leeren, in Tambourwechselposition angeord- neten Tambour 49 in Kontakt.

Auch bei dem in Figur 13 dargestellten Ausführungs- beispiel wird das Gewicht der Anpre trommel 19 noch grö tenteils von den den Schienen 22 abgestützt, so da eine ausreichend präzise Steuerung der Linien- kraft im Wickelspalt ohne weiteres möglich ist. Nur ein geringer Anteil des Gewichts der Anpre trommel beeinflu t die Me - und/oder die Einstellgenauig- keit der Linienkraft, nämlich nur die Hangabtriebs- komponente.

Bei einem weiteren -in den Figuren nicht darge- stellten- Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, da die von den Schienen 22 und dem Führungsschlitten 21 gebildete Linearführung für die Anpre trommel 19 schwenkbar ist, beispielsweise mit Hilfe wenigstens eines Schwenkhebels.

Figuren 14a bis 14e zeigen jeweils eine stark sche- matisierte Darstellung eines Teils der anhand der vorangegangenen Figuren 1 bis 11 und 13 beschriebe- nen Wickelmaschine 1 in verschiedenen Wickelphasen.

Im folgenden wird lediglich auf die Unterschiede in der Funktionsweise näher eingegangen. Bei dem in den Figuren 14a bis 14e dargestellten Ausführungs- beispiel wird der neue Tambour 49 vor einem Tam- bourwechsel auf den -nicht dargestellten- Führungs- schienen 15 abgelegt. Zur Vorbereitung eines Tam- bourwechsels wird die Anpre trommel 19 gegen einen Anschlag 117' gefahren, der so positioniert ist, da beim Einbringen des neuen Tambours 49 in die Tambourwechselposition die Anpre trommel l9 vom An- schlag 117' zurückgedrängt wird, während sich der Tambour 49 den Führungsschienen 15 nähert. Das An- wickeln des neuen Tambours 49 erfolgt also erst nach dem Absetzen des Tambours auf die Schienen, wodurch Schwankungen und/oder Sprünge im Linien- kraftverlauf, wie sie beim Absetzen des Tambours auf die Führungsschienen während des Anwickelvor- gangs auftreten können, sicher vermieden werden.

Des weiteren kann der maschinenbauliche Aufwand bei der anhand der Figuren 14a bis 14e beschriebenen Wickelmaschine gegenüber den anderen Ausführungs- beispielen vereinfacht werden, da beispielsweise auf eine stabile Querwelle zur Verbindung der Pri- mär-Schwenkhebel verzichtet werden kann.

Auch bei dem anhand der Figuren 14a bis 14e be- schriebenen Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine kann die Wickelrolle 37 kontinuierlich entlang der zweiten Führungsbahn verlagert werden, also ohne Zwischenhalt. Während die Wickelrolle 37 in den Fi- guren 14a bis 14d nach rechts geführt wird, wird gleichzeitig der neue Tambour 49 von der in Figur 14b dargestellten Position in die in Figur 14c dar- gestellte Position -vorzugsweise kontinuierlich- abgesenkt. Die Geschwindigkeit der Bewegungen der Wickelrolle 37 und des neuen Tambours 49 in den in Figur 14a bis 14e dargestellten Wickelphasen kann konstant sein oder sich an wenigstens einer belie- bigen Stelle ändern.

Aus der Beschreibung zu den Figuren 1 bis 14 ergibt sich das oben angesprochene Verfahren ohne wei- teres. Es besteht darin, da die Materialbahn über eine horizontal, zumindest aber im wesentlichen ho- rizontal verlagerbare Anpre trommel geführt wird, die mit der in einer Sekundär-Transporteinrichtung drehbar gehaltenen Wickelrolle einen Wickelspalt bildet. Während dieser Wickelphase wird die Linien- kraft im Wickelspalt durch eine Verlagerung der An- pre trommel gesteuert/geregelt. Bei Erreichen eines gewünschten Wickelrollen-Durchmessers wird zur Vor- bereitung eines Tambourwechsels die Wickelrolle mit Hilfe der Sekundär-Transporteinrichtung von der An- pre trommel entfernt, so da die Materialbahn frei von der Anpre trommel zur Wickelrolle läuft. Ein neuer, mit Bahngeschwindigkeit rotierender Tambour wird mittels einer Primär-Transporteinrichtung in eine Tambourwechselposition gebracht, der mit der Anpre trommel einen neuen Wickelspalt bildet. An- schlie end wird die Materialbahn quer über ihre Breite getrennt und der neue Bahnanfang auf den neuen Tambour aufgewickelt. Auch während dieser Wickelphase wird die Steuerung/Regelung der Linien- kraft im Wickelspalt zwischen der Anpre trommel und dem neuen Tambour wiederum durch eine Verlagerung der Anpre trommel realisiert. Schlie lich übernimmt die Sekundär-Transporteinrichtung den neuen Tambour mit der neuen Wickelrolle. Die Steuerung/Regelung der Linienkraft im Wickelspalt wird auch in dieser Wickelphase, also wenn der neue Tambour von der Se- kundär-Transporteinrichtung geführt wird, aus- schlie lich durch eine Verlagerung der Anpre trom- mel realisiert. Dadurch, da während des gesamten Wickelvorgangs die Linienkraft durch eine Verlage- rung der Anpre trommel eingestellt wird, kann ein gewünschtes Wickelergebnis realisiert werden. Mit dem oben beschriebenen Verfahren kann eine hoher Sicherheit bei einem Tambourwechsel gewährleistet werden, da der in den freien Bahnzug in die Tam- bourwechselposition eingefahrene neue Tambour be- reits bereichsweise von der Materialbahn umschlun- gen ist, bevor der Tambourwechsel stattfindet.

Aus allem wird deutlich, da bei den oben beschrie- benen Ausführungsbeispielen der Wickelmaschine, bei denen der Primärantrieb lediglich entlang der er- sten Führungsbahn verlagerbar ist, deren Aufbau da- durch vereinfacht werden kann, indem der Primär- antrieb auf einem Teil der Primär-Transporteinrich- tung ortsfest montiert wird, der gemeinsam mit dem Tambour entlang der ersten Führungsbahn verlagerbar ist. Bei einer weiteren Ausführungsvariante der Wickelmaschine ist vorgesehen, da der Primäran- trieb sowohl entlang der ersten Führungsbahn als auch teilweise entlang der zweiten Führungsbahn verlagerbar ist. Des weiteren ist es selbstver- ständlich auch möglich, da der Sekundärantrieb auf der Sekundär-Transporteinrichtung stationär ange- ordnet werden kann, wodurch der Aufbau der Wickel- maschine weiter vereinfacht wird.

Bei einem besonders bevorzugten -in den Figuren nicht dargestellten- Ausführungsbeispiel ist der Hub der Anpre trommel, also die maximale Strecke, die die Anpre trommel in eine Richtung verschoben werden kann, grö er oder gleich der Material- schichtdicke S einer fertigen Wickelrolle. Hier- durch kann auf eine Sekundär-Transporteinrichtung, die den Tambour während des Fertigwickelvorgangs entsprechend dem Durchmesserzuwachs der Wickelrolle verlagert, verzichtet werden. Die Wickelrolle wird bei diesem Ausführungsbeispiel also in zwei festen Wickelstationen gewickelt. Eine "feste" Wickelsta- tion" zeichnet sich dadurch aus, da der Tambour derart drehbeweglich gehalten wird, da sowohl der Durchmesserzuwachs der darauf aufgewickelten Wik- kelrolle als auch die Einstellung der Linienkraft im Wickelspalt ausschlie lich durch eine Verlage- rung der Anpre trommel realisiert wird. Eine feste Wickelstation weist den Vorteil auf, da sie eine optimale Steifigkeit der Tamboureinspannung bietet, so da eine Weiterleitung von möglicherweise auf- tretenden Schwingungen an die Wickelrolle praktisch ausgeschlossen werden können. Dadurch, da der Ver- lagerungsweg der Anpre trommel so gro ist, da der Durchmesserzuwachs vollständig kompensiert werden kann, ist eine ständige Tambournachführung nicht erforderlich, wodurch der Aufbau der Wickelmaschine vereinfacht werden kann.

Allen Ausführungsbeispielen der Wickelmaschine ist gemeinsam, da zur Vorbereitung eines Tambourwech- sel ein Zwischenraum/eine Lücke zwischen der nahezu fertigen Wickelrolle und der Anpre trommel gebildet wird. Dadurch kann sichergestellt werden, da die Materialbahn bereits vor dem Tambourwechsel über einen Umfangsbereich des in Tambourwechselposition angeordneten, leeren Tambour geführt wird. Dadurch kann eine hohe Funktionssicherheit gewährleistet werden.

Vorteilhaft ist weiterhin, da durch das statio- näre, drehbewegliche Halten des neuen Tambours zu Beginn des Wickelvorgangs in der Primär-Transport- einrichtung, auf eine Stelleinrichtung, wie sie bei bekannten Wickelmaschinen häufig eingesetzt wird, verzichtet werden kann. Diese Stelleinrichtung dient dazu, den von der Primär-Transporteinrichtung geführten Tambour radial in Richtung der Anpre - trommel zu verlagern, um die Linienkraft im Wickel- spalt einzustellen. Aufgrund dieser vorteilhaften Ausgestaltung kann auf eine zusätzliche Steue- rung/Regelung für die Stelleinrichtung verzichtet werden, so da die Kosten der Wickelmaschine redu- ziert sind.

Allen Ausführungsbeispielen der Wickelmaschine ist gemeinsam, da die Steuerung/Regelung der Linien- kraft im Wickelspalt erfindungsgemä während des gesamten Wickelvorgangs ausschlie lich von einer einzigen Einrichtung ausführbar ist, nämlich durch eine Verlagerung der Anpre trommel mit Hilfe der Anpre vorrichtung 25.

Besonders vorteilhaft ist ferner, da bestehende, also bereits montierte Wickelmaschinen so umgebaut werden können, da eines der oben beschriebenen Verfahren zum Aufwickeln der Materialbahn 3 reali- sierbar ist.

Die Wickelmaschine kann -alternativ zum Tambour- mit einem Wickelkern ausgerüstet werden, auf den eine Wickelhülse oder mehrere Wickelhülsen befe- stigt sind. In dem zuletzt genannten Fall kann der Wickelmaschine eine Längsschneideinrichtung vorge- schaltet sein. Diese zerschneidet die Bahn in meh- rere Teilbahnen, wobei jede Teilbahn auf eine Wik- kelhülse aufgewickelt wird.