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Title:
METHOD FOR REGENERATING A CATALYST
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/000695
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for regenerating catalysts, containing mixed oxides from the group of alkali metals and/or alkaline earth metals, aluminum oxide and silicon oxide, characterized in that the regeneration has the following features: i) treating the catalyst in situ, ii) bringing the catalyst in contact with water, iii) treating the catalyst in a temperature range of 100 to 400°C, iv) treating the catalyst in a pressure range of 0.1 to 2 MPa, v) treating the catalyst over a time period of 0.1 to 24 h, vi) treating the catalyst with a specific catalyst load of 0.1 to 100 h-1.

Inventors:
BOEING CHRISTIAN (DE)
ROETTGER DIRK (BE)
BUKOHL REINER (DE)
WINTERBERG MARKUS (DE)
MASCHMEYER DIETRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/058423
Publication Date:
January 06, 2011
Filing Date:
June 16, 2010
Export Citation:
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Assignee:
EVONIK OXENO GMBH (DE)
BOEING CHRISTIAN (DE)
ROETTGER DIRK (BE)
BUKOHL REINER (DE)
WINTERBERG MARKUS (DE)
MASCHMEYER DIETRICH (DE)
International Classes:
B01J23/02
Foreign References:
EP0589557A21994-03-30
US4536605A1985-08-20
CN1853772A2006-11-01
US2377026A1945-05-29
US20070129235A12007-06-07
EP0071137A21983-02-09
US5043518A1991-08-27
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Claims:
Patentansprüche

1 ) Verfahren zur Regenerierung von Katalysatoren, enthaltend Mischoxide aus der Gruppe der Alkali- und/oder Erdalkalimetalle, Aluminiumoxid und Siliziumoxid,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Regenerierung folgende Merkmale umfasst:

i) Behandlung des Katalysators in situ,

ii) in Kontakt bringen des Katalysators mit Wasser,

iii) Behandlung des Katalysators in einem Temperaturbereich von 100 bis

400 0C,

iv) Behandlung des Katalysators in einem Druckbereich von von 0,1 bis 2

MPa,

v) Behandlung des Katalysators über einen Zeitraum von 0,1 bis 24 h, vi) Behandlung des Katalysators mit einer spezifischen

Katalysatorbelastung von 0,1 bis 100 h"1.

2) Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Temperaturbereich zwischen 150 und 380 0C liegt.

3) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Temperaturbereich zwischen 200 und 350 0C liegt.

4) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Druckbereich zwischen 0,2 und 1 MPa liegt.

5) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Behandlung des Katalysators über einen Zeitraum von 1 bis 10 h erfolgt. 6) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Behandlung des Katalysators über einen Zeitraum von 2 bis 6 h erfolgt.

7) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Behandlung des Katalysators mit einer spezifischen

Katalysatorbelastung von 0,5 bis 30 h"1 erfolgt.

Description:
Verfahren zur Regeneration eines Katalysators

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur„in s/fu"-Regeneherung eines Katalysators, der zur Herstellung von Isoolefinen aus te/t-Alkylethern verwendet wird.

Isoolefine, wie z. B. Isobuten, sind wichtige Zwischenprodukte für die Herstellung einer Vielzahl organischer Verbindungen. Isobuten ist beispielsweise

Ausgangsstoff für die Herstellung von Butylkautschuk, Polyisobutylen, Isobuten- Oligomeren, verzweigten C 5 -Aldehyden, C 5 -Carbonsäuren, C 5 -Alkoholen und C 5 - Olefinen. Weiterhin wird es als Alkylierungsmittel, insbesondere zur Synthese von te/t.-Butylaromaten, und als Zwischenprodukt für die Erzeugung von

Peroxiden eingesetzt. Darüber hinaus kann Isobuten als Vorstufe für

Methacrylsäure und deren Ester verwendet werden.

In technischen Strömen liegen Isoolefine meist zusammen mit anderen Olefinen und gesättigten Kohlenwasserstoffen mit gleicher Kohlenstoffatomzahl vor. Aus diesen Gemischen sind die Isoolefine allein mit physikalischen Trennmethoden wirtschaftlich nicht abtrennbar.

Beispielsweise liegt Isobuten in üblichen technischen Strömen zusammen mit gesättigten und ungesättigten C 4 -Kohlenwasserstoffen vor. Aus diesen

Gemischen kann Isobuten wegen der geringen Siedepunktsdifferenz bzw. des geringen Trennfaktors zwischen Isobuten und 1 -Buten durch Destillation nicht wirtschaftlich abgetrennt werden. Daher wird Isobuten aus technischen

Kohlenwasserstoffen häufig dadurch gewonnen, dass Isobuten zu einem Derivat umgesetzt wird, das sich leicht vom übrigen Kohlenwasserstoffgemisch abtrennen lässt, und dass das isolierte Derivat zu Isobuten und

Derivatisierungsmittel zurück gespalten wird.

Üblicherweise wird Isobuten aus C 4 -Schnitten, beispielsweise der C 4 -Fraktion eines Steamcrackers, wie folgt abgetrennt: Nach Entfernung des größten Teils der mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffe, hauptsächlich des 1 ,3- Butadiens, durch Extraktion(-sdestillation) oder Selektivhydrierung zu linearen Butenen wird das verbleibende Gemisch (Raffinat I oder selektiv hydriertes Crack-C 4 ) mit Alkohol oder Wasser umgesetzt. Bei der Verwendung von

Methanol entsteht aus Isobuten Methyl-te/t-butylether (MTBE) und bei Einsatz von Wasser te/t-Butanol (TBA). Nach ihrer Abtrennung können diese Derivate in Umkehrung ihrer Bildung zu Isobuten gespalten werden.

Die Spaltung beispielsweise von Methyl-te/t-butylether (MTBE) zu Isobuten und Methanol kann in Gegenwart saurer oder basischer Katalysatoren in der

Flüssigphase bzw. Gas/Flüssig-Mischphase oder in der reinen Gasphase durchgeführt werden. Die MTBE-Spaltung in der Gasphase hat den Vorteil, dass sie in der Regel bei höheren Temperaturen abläuft. Das Gleichgewicht der endothermen Reaktion von MTBE zu Isobuten und Methanol liegt damit stärker auf Seiten der Produkte, so dass höhere Umsätze erzielt werden können.

Bei hohen Umsätzen und hohen Temperaturen wird jedoch die

Nebenproduktbildung verstärkt. Beispielsweise bildet das bei der Spaltung von MTBE entstehende Isobuten durch sauer katalysierte Dimerisierung oder Oligomerisierung unerwünschte Cs- und Ci2+-Komponenten. Bei den

unerwünschten Cs-Komponenten handelt es sich hauptsächlich um 2,4,4- Trimethyl-1 -penten und 2,4,4-Thmethyl-2-penten. Darüber hinaus setzt sich ein Teil des bei der Spaltung entstehenden Methanols unter Wasserabspaltung zu Dimethylether um.

Bei Verfahren zur Spaltung von te/t-Alkylethern sind daher Katalysatoren erforderlich, die mit sehr hoher Selektivität die Spaltung der tertiären Alkylether in Isoolefin sowie Alkohol katalysieren, jedoch keine Nebenreaktionen, wie beispielsweise C-C-Spaltung oder Dehydrierung sowie C-C- Kupplungsreaktionen oder Etherbildung der entstehenden Alkohole,

begünstigen. Weiterhin sollen diese Katalysatoren hohe Raum-Zeit-Ausbeuten (RZA) ermöglichen und eine hohe Standzeit aufweisen.

CN 1 853 772 beschreibt die selektivitätssteigernde Wirkung einer Wasserdampfbehandlung bei der Herstellung von Alumosilikat-Katalysatoren für die Spaltung von Methyl-te/t-butylether. Jedoch desaktivieren auch so vorbehandelte Katalysatoren unter Reaktionsbedingungen. Eine

Wasserdampfbehandlung zur Regenerierung des Katalysators wird in CN 1 853 772 nicht beschrieben.

EP 1 894 621 A1 beschreibt ein Gasphasenverfahren zur Herstellung von Isoolefinen mit einem Alkali- und/oder Erdalkalimetall-dotierten Alumosilikat als Katalysator, dessen Herstellung in der gleichen Patentanmeldung beschrieben ist. Mit dem in EP 1 894 621 beschriebenen Katalysator werden bei einem Umsatz von 85 % hohe Isobuten-Selektivitäten von > 99 % und ebenfalls hohe Methanol-Selektivitäten von ca. 97 % erzielt. Mit steigender Versuchsdauer sinkt der Umsatz jedoch bei sonst gleich bleibenden Versuchsbedingungen

(Temperatur, Druck, Verweilzeit, Katalysatormenge, Feed-Zusammensetzung) ab. Z. B. beträgt der Umsatz nach 2500 h bei sonst gleichen Bedingungen nur noch 72 %.

Es wurde nun an diesem Katalysatorsystem gefunden, dass ein hoher Umsatz von z. B. 85 % gewährleistet werden kann, indem man kontinuierlich die

Temperatur anhebt. Dadurch steigt jedoch die Masse der Nebenkomponenten und die Selektivität zu den Hauptkomponenten sinkt. Insbesondere die Bildung von Dimethylether steigt dabei stark an.

Versuche zur Regeneration des Katalysators bei erhöhten Temperaturen unter Stickstoffatmosphäre haben gezeigt, dass durch eine erneute Kalzination des Katalysators bei Temperaturen größer 400 0 C sich die ursprüngliche Aktivität wieder herstellen lässt. Großtechnisch ist aber eine Behandlung des

Katalysators bei Temperaturen größer 400 0 C jedoch für gewöhnlich in technischen Reaktoren für die Etherspaltung nicht möglich, da diese für

Temperaturen größer 400 0 C, aufgrund der unter diesem Bereich liegenden Reaktionstemperaturen, festigkeitsmäßig nicht ausgelegt sind und eine

Auslegung für höhere Temperaturen nicht wirtschaftlich wäre. Daher ist für die Regenerierung des Katalysators ein Ausbau aus dem Reaktor erforderlich. Das führt wiederum zu einer längeren Abstellung und somit Produktionsausfall.

Zudem ist die Neubefüllung eines Reaktors mit einem heterogenen Katalysator ein vergleichsweise aufwendiges Verfahren.

Eine„in s/fu"-Regeneherung, die ohne den Ausbau des Katalysators auskommt, hätte eine weniger lange Abstellung zur Folge und würde eine aufwendige Neubefüllung des Reaktors überflüssig machen.

Es bestand daher die Aufgabe ein Verfahren zur Regenerierung von

Alumosilikat-basierten Katalysatoren für die Spaltung von te/t-Alkylethern zu entwickeln, welches ohne Ausbau aus dem Reaktor, d.h.„in situ", durchgeführt werden kann und die Wiederherstellung der notwendigen Selektivitäten hinsichtlich der Isobuten- und Methanolbildung gewährleistet.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Regenerierung von

Katalysatoren, enthaltend Mischoxide aus der Gruppe der Alkali- und/oder

Erdalkalimetalle, Aluminiumoxid und Siliziumoxid, dadurch gekennzeichnet, dass die Regenerierung folgende Merkmale umfasst:

i) Behandlung des Katalysators in situ,

ii) in Kontakt bringen des Katalysators mit Wasser,

iii) Behandlung des Katalysators in einem Temperaturbereich von 100 bis

400 0 C,

iv) Behandlung des Katalysators in einem Druckbereich von von 0,1 bis 2

MPa,

v) Behandlung des Katalysators über einen Zeitraum von 0,1 bis 24 h, vi) Behandlung des Katalysators mit einer spezifischen Katalysatorbelastung von 0,1 bis 100 h "1

Vorteilhaft erweist sich die Behandlung der Katalysatoren zur Spaltung von te/t- Alkylethern, deren Hauptbestandteile formal Aluminiumoxid und Siliziumoxid sind, mit Wasserdampf in einem Temperaturbereich von 150 bis 380 0 C, besonders bevorzugt von 200 bis 350 0 C. Ein Ausbau des Katalysators aus dem Reaktor ist dabei nicht notwendig. Die Dauer der Wasserdampfbehandlung beträgt bevorzugt 1 bis 10 h, besonders bevorzugt 2 bis 6 h. Der Druckbereich liegt bevorzugt zwischen 2 und 10 bar. Die spezifische Katalysatorbelastung (WHSV; Gramm Wasser bei Raumtemperatur je Gramm Katalysator je Stunde) liegt bevorzugt in einem Bereich von 0.5 bis 30 h "1 .

Beispiel: Gasphasenspaltung von MTBE zu Isobuten sowie Methanol und anschliessende Regeneration des Katalysators

Die Spaltung wurde in einem Festbettreaktor mit Heizmantel, durch den ein Wärmeträgeröl (Marlotherm SH der Sasol Olefins & Surfactants GmbH) floss, durchgeführt. Als Katalysator wurde der in EP 1 894 621 beschriebene

Katalysator verwendet. Als Edukt wurde MTBE technischer Qualität

(DRIVERON ® der Fa. Evonik Oxeno GmbH) mit einer Reinheit von 99.7 Massen- % eingesetzt.

Nach der„in s/fu"-Regeneration mit Wasserdampf zeigt ein 4000 h unter

Betriebsbedingungen (bei ca. 85 % MTBE-Umsatz) betriebener Katalysator einen erhöhten Umsatz und gleichzeitig erhöhte Selektivitäten zu den

Hauptprodukten Isoolefin und Alkohol bzw. Wasser unter sonst unveränderten Betriebsparametern (Temperatur, Druck, Verweilzeit, Katalysatormenge, Feed- Zusammensetzung).

Vor dem Eintritt in den Reaktor wurde das MTBE in einem Verdampfer bei 240 - 270 0 C vollständig verdampft. Bei einer Temperatur von 240 - 270 0 C

(Temperatur des Marlotherms im Zulauf des Reaktormantels) und einem Druck von 0,7 MPaabsoiut wurden stündlich 1500 g MTBE durch 300 g Katalysator, entsprechend einem WHSV-Wert von 5 h "1 , durchgeleitet. Das gasförmige Produktgemisch wurde gaschromatographisch analysiert. Zum Ausgleich der fortlaufenden Katalysatordesaktivierung wurde die Temperatur kontinuierlich erhöht, so dass stets ein Umsatz von 85 % erzielt wurde.

Die Spaltung wurde unter den obigen Bedingungen über einen Zeitraum von ca. 6000 Stunden durchgeführt. Nach 4500 h wurde die Regeneration mit Wasserdampf gemäß Erfindung durchgeführt, indem zunächst der MTBE-Feedstrom abgestellt und anschließend für 3 h bei 270 0 C und 0,7 MPa mit einer WHSV von 1 h "1 Wasserdampf als Feed verwendet wurde.

Aus der Zusammensetzung von Edukt- und Produktgemisch wurden die

Isobuten-Umsätze, die Selektivitäten der Isobutenbildung (Molzahl des gebildeten Isobutens zu Molzahl des umgesetzten MTBE) und die Selektivitäten der Methanolbildung (Molzahl des gebildeten Methanols zu Molzahl des umgesetzten MTBE) bei verschiedenen Reaktionszeiten berechnet. Diese Werte wurden in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengestellt.

Tabelle 1 : Umsätze, Selektivitäten und Temperaturen der Spaltung von MTBE gemäß Bsp.

Wie aus Tabelle 1 zu erkennen ist, desaktiviert der Katalysator mit zunehmender Betriebszeit. Die kontinuierliche Temperaturerhöhung zum Ausgleich der fortlaufenden Katalysatordesaktivierung bedingt gleichzeitig einen Abfall der Methanolselektivität von anfänglich ca. 97 % auf einen Wert von 94 % bei 4000 h. Nach der Regenerierung mit Wasserdampf bei ca. 4500 h zeigt der

Katalysator bei gleicher Temperatur eine wesentlich höhere Aktivität, der Umsatz steigt auf ca. 99 %, während sich die Methanol-Selektivität sogar ebenfalls leicht auf 95 % erhöht. Nachdem die Temperatur so eingeregelt wurde, dass sich wieder ein Umsatz von 85 % einstellt, kann gegenüber dem Zustand vor der Wasserdampfregenerierung eine wesentlich erhöhte Methanol-Selektivität beobachtet werden. Der Katalysator desaktiviert auch nach der Wasserdampfbehandlung, zeigt aber weiterhin stabile Selektivitäten, wie die Messwerte bei 6000 h zeigen.