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Title:
METHOD FOR REGENERATING SOOT FILTERS IN THE EXHAUST GAS SYSTEM OF A LEAN MIX ENGINE, AND EXHAUST GAS SYSTEM THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/092691
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to comply with legal exhaust gas regulations, the exhaust gases of a lean mix engine (1) must be freed from soot particles and nitrogen oxides. For this purpose, the emission control system usually contains a soot filter (6) and a catalyst (7) for the removal of the nitrogen oxides. The soot deposited in the soot filter must be combusted at regular intervals by the raising of the exhaust gas temperature to the soot ignition temperature. This process can cause thermal damage to the catalyst for the removal of the nitrogen oxides. It is proposed that the cylinders of the lean mix engine be divided into two groups (2, 2') which deliver the exhaust gases to two allocated exhaust pipes (3, 3'), each of which contains a soot filter (6, 6'), and which are brought together at the inlet (4) to a common exhaust pipe (5). The common exhaust pipe contains the catalyst for the removal of the nitrogen oxides. By means of the temporally offset regeneration of the two soot filters, the exhaust gas temperature in the common exhaust pipe is limited to a temperature which is the average of the exhaust gas temperature of normal operation and that of regeneration operation, and the catalyst for the removal of the nitrogen oxides is treated with care.

Inventors:
ECKHOFF STEPHAN (DE)
GRISSTEDE INA (DE)
MUELLER WILFRIED (DE)
KREUZER THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/000771
Publication Date:
August 07, 2008
Filing Date:
January 31, 2008
Export Citation:
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Assignee:
UMICORE AG & CO KG (DE)
ECKHOFF STEPHAN (DE)
GRISSTEDE INA (DE)
MUELLER WILFRIED (DE)
KREUZER THOMAS (DE)
International Classes:
F01N3/033; F01N3/08; F01N13/04
Foreign References:
DE10393184T52005-09-01
FR2810073A12001-12-14
DE10145916A12003-04-03
Attorney, Agent or Firm:
HERRMANN, Reinhard (PatentePostfach 13 51, Hanau, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum Regenerieren von Rußfiltern in der Abgasanlage eines Magermotors (1) mit mehreren Zylindern, wobei eine erste Abgasleitung (3) die Abgase einer ersten Gruppe von Zylindern (2) und eine zweite Abgasleitung (3') die Ab- gase einer zweiten Gruppe von Zylindern (2') aufnimmt und jede Abgasleitung ein Rußfilter (6 und 6') enthält und beide Abgasleitungen stromabwärts der Rußfilter in eine gemeinsamen Abgasleitung (5) münden und die Abgase der beiden Gruppen von Zylindern gemischt werden, wobei im Normalbetrieb des Motors in beiden Abgasleitungen gleiche Abgasbedingungen vorliegen, und der vom Motor erzeugte Ruß von den Rußfiltern aus dem Abgas herausgefiltert wird, d adurch gekennze i c hnet , daß beide Rußfilter (6 und 6') zeitlich gegeneinander versetzt regeneriert werden durch Anheben der Abgastemperatur in der zugeordneten Abgasleitung auf eine Rußzündtemperatur, während in der anderen Abgasleitung weiterhin normale Ab- gasbedingungen vorliegen, so daß die Abgastemperatur in der gemeinsamen Abgasleitung (5) eine mittlere Temperatur zwischen der Abgastemperatur des Normalbetriebs und der Abgastemperatur bei Regeneration annimmt und die im gemischten Abgasstrom enthaltenen Stickoxide an einem Entstickungskatalysator (7) umgesetzt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , d adurch g ekennz ei chnet , daß die Abgastemperatur zur Regeneration der Rußfilter durch motorische Maßnahmen auf die Rußzündtemperatur angehoben wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, d adurc h g e kennze i c hnet , daß die Abgastemperatur durch Nacheinspritzen von Kraftstoff, durch eine späte Verbrennungslage, durch eine mehrstufige Verbrennung oder durch eine Kombination dieser Maßnahmen auf die Rußzündtemperatur angehoben wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , d adurc h geke nnze i chnet, daß die Abgastemperatur zur Regeneration der Rußfilter durch externe Beheizung auf Rußzündtemperatur angehoben wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e kennze i chnet , daß die Rußfilter mit einem Oxidationskatalysator beschichtet sind und die Abgastemperatur auf die Rußzündtemperatur angehoben wird durch Eindüsen von Kohlenwasserstoffen oder deren Zersetzungsprodukten vor dem jeweiligen Ruß- filter und katalytische Verbrennung der Kohlenwasserstoffe oder ihrer Zersetzungsprodukte am Oxidationskatalysator.

6. Verfahren nach Anspruch 1, d adurch g eke nnzei chnet, daß die erste und zweite Abgasleitung vor den Rußfiltern jeweils einen Oxidati- onskatalysator enthalten und die Abgastemperatur auf die Rußzündtemperatur angehoben wird durch Eindüsen von Kohlenwasserstoffen oder deren Zersetzungsprodukten vor dem jeweiligen Oxidationskatalysator und katalytische Verbrennung der Kohlenwasserstoffe oder ihrer Zersetzungsprodukte am Oxidationskatalysator.

7. Verfahren nach Anspruch 1, d adurch ge kennze i chnet , daß die Rußzündtemperatur durch Beschichten der Rußfilter (6 und 6') mit einer

Rußzündbeschichtung herabgesetzt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 1 , d adurch g e kennze i chnet, daß die Stickoxide in der gemeinsamen Abgasleitung durch einen SCR-Kataly- sator, einen Stickoxid-Speicherkatalysator oder einen HC-DeNOx-Katalysator als Entstickungskatalysator entfernt werden.

9. Verfahren nach Anspruch 1 , d adurch g e ke nnze i chnet, daß das Abgas in der ersten und zweiten Abgasleitung zunächst über einen Oxidationskatalysator (9 und 9') und danach über das Rußfilter (6 und 6') geführt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8, d adurc h ge kennze i c hnet , daß das Abgas in der ersten und zweiten Abgasleitung zunächst über einen Oxida- tionskatalysator (9 und 9') dann über das Rußfilter (6 und 6') und anschließend über einen Stickoxid- Speicherkatalysator (10 und 10') geführt wird.

11. Abgasanlage eines Magermotors (1 ) mit mehreren Zylindern, wobei eine erste Abgasleitung (3) mit einer ersten Gruppe von Zylindern (2) und eine zweite Abgasleitung (3') mit einer zweiten Gruppe von Zylindern (2') verbunden ist und jede Abgasleitung ein Rußfilter (6 und 6') enthält und beide Abgasleitungen strom- abwärts der Rußfilter in eine gemeinsamen Abgasleitung (5) münden, dadurch ge kennze i chnet, daß die gemeinsame Abgasleitung einen Entstickungskatalysator (7) enthält.

12. Abgasanlage nach Anspruch 11 , dadurch g ekennz e i chnet , daß vor jedem Rußfilter (6 und 6') ein Oxidationskatalysator (9 und 9') angeordnet ist.

13. Abgasanlage nach Anspruch 12, dadurch ge kennze i chnet , daß hinter jedem Rußfilter (6 und 6') ein Stickoxid-Speicherkatalysator (10 und 10') angeordnet ist

14. Abgasanlage nach Anspruch 11 , dadurch g ek ennze i chnet , daß vor und/oder hinter jedem Rußfilter (6 und 6') ein Stickoxid- Speicherkatalysator (10 und 10') angeordnet ist.

15. Abgasanlage nach einem der Ansprüche 11 bis 14, d ad urch g e kennze i chnet, daß der Entstickungskatalysator (7) ein SCR-Katalysator, ein Stickoxid- Speicherkatalysator oder ein HC-DeNOx-Katalysator ist.

16. Abgasanlage nach Anspruch 15 , dadurc h gekennze i chnet , daß der Entstickungskatalysator (7) ein SCR-Katalysator ist und daß in der gemeinsamen Abgasleitung (5) vor dem SCR-Katalysator eine Dosiereinrichtung (8) zur Eindüsung von Ammoniak oder einer zu Ammoniak zersetzlichen Verbindung angeordnet ist.

Description:

Verfahren zur Regeneration von Rußfiltern in der Abgasanlage eines Magermotors und Abgasanlage hierfür

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration von Rußfiltern in der Abgasanla- ge eines Magermotors, mit welchem die Emission von Stickoxiden während der Regeneration vermindert werden kann.

Magermotoren werden während der überwiegenden Betriebsdauer mit einem mageren Luft/Kraftstoff-Gemisch betrieben. Hierzu gehören Dieselmotoren und mager betriebene Ottomotoren.

Zur Verbesserung der Luftqualität wird die Abgasgesetzgebung in Europa und anderen Industriestaaten ständig verschärft. Nach dem Beschluß des Europaparlamentes sollen die Grenzwerte von Euro 5 ab 1. September 2009 für Neufahrzeuge verbindlich werden, die Grenzwerte von Euro 6 ab 1. September 2014. Mit Euro 5 wird für Dieselfahrzeuge ein Grenzwert für die Stickoxide von 180 mg/km und für die Rußpartikel von 5 mg/km festgelegt. Mit Euro 6 wird der Grenzwert für die Stickoxide auf 80 mg/km gesenkt. In Kalifornien gilt sogar schon ab 2007 ein Grenzwert von 50 mg NOx/Meile und 10 mg Ruß/Meile.

Magermotoren enthalten in ihrem Abgas als Schadstoffe unverbrannte Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid, Stickoxide und Ruß. Die vorgesehenen Grenzwerte für die Konzentration von Stickoxiden und Ruß im Abgas können nicht mehr allein mit innermotorischen Maßnahmen eingehalten werden, vielmehr ist zu diesem Zweck eine Abgasnachbehandlung notwendig: die Stickoxide können mit Stickoxid-Speicherkatalysatoren oder mit SCR-Katalysatoren umgesetzt und der Ruß mit einem Rußfilter herausgefiltert werden. Ein Rußfilter muß alle 500 bis 1000 km Fahrleistung regeneriert wer- den durch Anheben der Abgastemperatur auf mehr als 550 °C und Abbrennen des im Filter abgeschiedenen Rußes. Die etwa 15 Minuten dauernde Regeneration des Rußfilters erschwert allerdings die Einhaltung der Stickoxid-Grenzwerte: die katalytische Aktivität der verwendeten Katalysatoren zur Stickoxid-Reduktion ist bei hohen Tempe-

raturen, wie sie bei der Filterregeneration auftreten, gering. Außerdem schädigen die hohen Abgastemperaturen die Katalysatoren.

Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit der Abgasnachbehandlung bei einem Magermotor mit Katalysatoren zur Umsetzung der Stickoxide und mit einem Rußfilter. Die Katalysatoren zur Umsetzung der Stickoxide werden im folgenden auch als Ent- stickungskatalysatoren bezeichnet.

In der DE 103 93 184 T5 (entsprechend US 7,055,311 B2) wird eine zweiflutige Abgasreinigungsanlage für einen Dieselmotor mit mehreren Zylindern beschrieben. Die Abgasreinigungsanlage enthält eine erste Abgasleitung für die Abgase einer ersten Gruppe der Zylinder und eine zweite Abgasleitung für die Abgase einer zweiten Gruppe der Zylinder. In jeder Abgasleitung ist ein Stickoxid-Speicherkatalysator und gegebenenfalls ein Rußfϊlter angeordnet. Beide Abgasleitungen sind stromabwärts der Speicherkatalysatoren an einer Einmündung zu einer gemeinsamen Abgasleitung vereinigt. Die gemeinsame Abgasleitung enthält einen Oxidationskatalysator. Die Zusammenset- zung der Abgase in der ersten und zweiten Abgasleitung wird unabhängig voneinander durch die elektronische Motorsteuerung eingestellt, so daß das Abgas in der einen Leitung zur Regeneration des Speicherkatalysators angefettet wird, während das Abgas in der anderen Leitung mager ist. Anfettung und Abmagerung werden so eingestellt, daß nach dem Zusammenführen beider Abgasströme in der gemeinsamen Abgasleitung ein mageres Abgas vorliegt und ein möglicher Schlupf des Reduktionsmittels am Oxidationskatalysator oxidiert wird.

Wie die Erfinder der vorliegenden Patentanmeldung feststellten, ist die Abgasreinigungsanlage der DE 103 93 184 T5 nicht in der Lage, die vom Motor emittierten Stickoxide während der Regeneration der Rußfilter zu unschädlichen Komponenten umzu- setzen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, welches auch während der Regeneration der Rußfilter einen hohen Umsatz der Stickoxide gewährleistet und die Temperaturbelastung der Entstickungskatalysatoren während der Regeneration der Rußfilter vermindert. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung eine hierfür geeignete Abgasanlage anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 beschriebene Verfahren gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.

Das Verfahren setzt einen Magermotor mit mehreren Zylindern voraus, wobei eine erste Abgasleitung die Abgase einer ersten Gruppe von Zylindern und eine zweite Abgaslei- tung die Abgase einer zweiten Gruppe von Zylindern aufnimmt. Jede Abgasleitung enthält wenigstens ein Rußfilter. Beide Abgasleitungen münden stromabwärts der Rußfilter in eine gemeinsame Abgasleitung. Zur Umsetzung der Stickoxide enthält die gemeinsame Abgasleitung einen Entstickungskatalysator. Im Normalbetrieb des Motors liegen in beiden Abgasleitungen gleiche Abgasbedingungen vor; der vom Motor er- zeugte Ruß wird von den Rußfiltern aus dem Abgas herausgefiltert und die Stickoxide werden vom Entstickungskatalysator umgesetzt. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß beide Rußfilter zeitlich gegeneinander versetzt regeneriert werden. Hierzu wird die Temperatur des Abgases in der betreffenden Abgasleitung auf die Rußzündtemperatur angehoben, während in der anderen Abgasleitung weiterhin normale Abgasbedin- gungen vorliegen. In der gemeinsamen Abgasleitung werden beide Abgasströme gemischt. Das gemischte Abgas nimmt daher eine mittlere Temperatur an, die zwischen der Abgastemperatur des Normalbetriebs und der Abgastemperatur bei der Regeneration liegt. Die im gemischten Abgasstrom in der gemeinsamen Abgasleitung enthaltenen Stickoxide werden am Entstickungskatalysator zu unschädlichen Komponenten umge- setzt.

Der Normalbetrieb des Motors bezeichnet die Betriebszustände während normaler Fahrt mit dem Fahrzeug im Stadtverkehr und bei nicht zu schneller Autobahnfahrt. Die Abgastemperatur liegt für diese Betriebszustände im Bereich zwischen 150 und 400 °C. Hiervon zu unterscheiden ist der Regenerationsbetrieb für das Abbrennen des Rußes auf einem der beiden Rußfilter. Die Abgastemperatur und damit die Temperatur des Rußfilters muß zu diesem Zweck auf die Rußzündtemperatur angehoben werden. Die Höhe der Rußzündtemperatur hängt davon ab, ob das Rußfilter mit einer Rußzündbeschich- tung versehen ist oder nicht. In der Regel liegt die Rußzündtemperatur oberhalb der Abgastemperatur im Normalbetrieb.

Im Normalbetrieb werden beide Gruppen von Zylindern mit einem mageren Luft/Kraftstoff-Gemisch betrieben. Das Abgas ist daher in beiden Abgasleitungen ma-

ger. Zur Regeneration eines der Rußfilter durch Verbrennen des Rußes muß die Abgastemperatur in der entsprechenden Abgasleitung auf die Rußzündtemperatur angehoben werden. Die zugeordnete Gruppe von Zylindern wird dabei weiterhin mit einem mageren Luft/Kraftstoff-Gemisch betrieben. Somit bleibt das Abgas mager und ist in der Lage, den Ruß zu oxidieren. Gemäß dem Verfahren bleibt also das Abgas in beiden Abgasleitungen während der Regeneration der Filter mager.

In konventionellen Abgasreinigungsanlagen sind die Entstickungskatalysatoren vor oder hinter dem Rußfilter im gleichen Abgasstrang angeordnet und werden daher während einer Filterregeneration mit demselben heißen Abgas wie das Filter belastet. Bei diesen hohen Temperaturen ist die katalytische Aktivität der Stickoxid-Speicherkatalysatoren gering, so daß die im Abgas enthaltenen Stickoxide kaum umgesetzt werden. Die positive Wirkung der Erfindung beruht nun darauf, daß das relativ kalte Abgas aus dem Normalbetrieb der einen Gruppe von Zylindern mit dem heißen Abgas aus dem Regenerationsbetrieb der anderen Gruppe von Zylindern gemischt wird, bevor es über den Entstickungskatalysator geleitet wird. Dadurch liegt die sich ergebende Abgastemperatur der gemischten Abgasströme innerhalb des optimalen Temperaturbereiches des Entstickungskatalysators und ermöglicht damit einen guten Umsatz der Stickoxide. Außerdem wird hierdurch die thermische Alterung des Entstickungskatalysators verringert.

Für die Erfindung geeignete Entstickungskatalysatoren und ihre Betriebsweisen sind dem Fachmann bekannt. Hierzu gehören Stickoxid-Speicherkatalysatoren, SCR- Katalysatoren und HC-DeNOx-Katalysatoren.

Bei Einsatz von Stickoxid- Speicherkatalysatoren muß der Magermotor im zyklischen Wechsel mit magerem und fettem Abgas betrieben werden. In der Magerphase, die etwa 1 bis 2 Minuten dauert werden die im Abgas enthaltenen Stickoxide auf dem Speicherkatalysator gespeichert und während der Fettphase wieder freigesetzt und mit den reduzierenden Bestandteilen des fetten Abgases (unverbrannte Kohlenwasserstoffe, Koh- lenmonoxid und Wasserstoff) zu Stickstoff, Kohlendioxid und Wasser umgesetzt. Die Fettphase dauert nur wenige Sekunden. Die optimale Arbeitstemperatur eines Stick- oxid- Speicherkatalysators liegt im Bereich zwischen 250 und 400 0 C. Durch Abgastem-

peraturen oberhalb von 550 °C werden Stickoxid- Speicherkatalysatoren thermisch geschädigt.

Die Arbeitsweise von Stickoxid-Speicherkatalysatoren wird ausführlich in der SAE- Schrift SAE 950809 beschrieben. Demnach wird während der Magerphase das im Ab- gas enthaltene Stickstoffmonoxid zu Stickstoffdioxid oxidiert und anschließend als Nitrat gespeichert. Zur Oxidation von Stickstoffmonoxid enthält ein Speicherkatalysator als katalytisch aktive Komponenten gewöhnlich Platin und gegebenenfalls Palladium. Zur Speicherung der Stickoxide als Nitrate dienen basische Oxide, Karbonate oder Hydroxide von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen und Seltenerdmetallen; bevorzugt werden basische Verbindungen des Bariums und Strontiums eingesetzt. Geeignete Stickoxid-Speicherkatalysatoren werden zum Beispiel in dem Patent der Anmelderin US 6858193 B2 beschrieben.

SCR-Katalysatoren können die im sauerstoffhaltigen Abgas enthaltenen Stickoxide bei Zusatz von Ammoniak selektiv zu Stickstoff reduzieren. Hierfür muß der Ammoniak oder eine zu Ammoniak zersetzbare Verbindung vor dem SCR-Katalysator in das Abgas eingedüst werden. SCR-Katalysatoren enthalten als katalytisch aktive Komponenten saure Oxide wie zum Beispiel Titanoxid, Wolframoxid und Vanadiumoxid. Gut geeignet sind auch Zeolithe, die mit Unedelmetallen, besonders mit Eisen oder Kupfer, ausgetauscht sind. Zeolithe weisen ein besonders hohes Speichervermögen für Ammoniak auf, was sich positiv auf ihre Toleranz gegenüber Schwankungen der Abgaszusammensetzung im dynamischen Betrieb des Magermotors auswirkt. Die optimale Betriebstemperatur von SCR-Katalysatoren liegt etwa zwischen 300 und 500 °C. Mit ihnen können Umsatzwirkungsgrade bis über 90 % erreicht werden.

HC-DeNOx-Katalysatoren können ebenfalls die im sauerstoffhaltigen Abgas enthalte- nen Stickoxide umsetzen. Als Reduktionsmittel dienen in diesem Fall die im Abgas enthaltenen Kohlenwasserstoffe oder zusätzlich ins Abgas eingedüste Kohlenwasserstoffe oder deren Zersetzungsprodukte. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel Kraftstoff in das Abgas eingedüst werden. Die Selektivität der Reduktion von Stickoxiden mit Kohlenwasserstoffen ist wesentlich geringer als die Reduktion von Stickoxiden mit Ammoniak. Deshalb liegen die Umsatzwirkungsgrade dieser Katalysatoren nur etwa bei 20 bis 60 %. Geeignete HC-DeNOx-Katalysatoren sind zum Beispiel mit Kupfer ausge-

tauschte Zeolithe oder geträgerte Platinkatalysatoren. Ihr optimaler Arbeitsbereich liegt je nach Zusammensetzung zwischen 150 und 250 0 C bei platinhaltigen Katalysatoren und 300 und 500 0 C bei Katalysatoren auf Zeolithbasis.

Für die Zwecke der Erfindung können alle bekannten Rußfilter für Abgase aus Mager- motoren eingesetzt werden. Besonders geeignet sind sogenannte Wandflußfilter aus Keramik wie zum Beispiel Cordierit, Aluminiumtitanat und Siliziumkarbid. Der Ruß lagert sich dabei auf den Wänden der Strömungskanäle der Filterkörper ab. Dadurch erhöht sich kontinuierlich der Abgasgegendruck. Bei Erreichen eines vorgegebenen Grenzwertes für den Abgasgegendruck muß das Filter durch Abbrennen des Rußes regeneriert werden. Hierzu muß die Temperatur des Abgases auf die Rußzündtemperatur erhöht werden. Sie liegt bei etwa 650 °C. Sie kann durch Beschichten des Rußfilters mit einer geeigneten katalytischen Masse, einer sogenannten Rußzündbeschichtung, um 50 bis 150 ° vermindert werden. Für die Zwecke der Erfindung sind sowohl beschichtete als auch unbeschichtete Filter einsetzbar.

Zur Erhöhung der Abgastemperatur am Ort des Filters sind verschiedene Maßnahmen geeignet. Die Abgastemperatur kann zum Beispiel durch motorische Maßnahmen auf die Rußzündtemperatur erhöht werden. Hierzu gehören das Nacheinspritzen von Kraftstoff, das Einstellen einer späten Verbrennungslage, eine mehrstufige Verbrennung oder eine Kombination dieser Maßnahmen. Alternativ hierzu kann das Rußfilter auch durch externe Beheizung, wie zum Beispiel eine elektrische Beheizung, auf die Rußzündtemperatur aufgeheizt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Rußfilter mit einem Oxidationskatalysator zu beschichten und die Abgastemperatur auf die Rußzündtemperatur anzuheben durch Eindüsen von Kohlenwasserstoffen oder deren Zersetzungsprodukten vor dem jeweiligen Rußfilter und katalytische Verbrennung der Koh- lenwasserstoffe oder ihrer Zersetzungsprodukte an der katalytischen Beschichtung des Filters.

Die erfindungsgemäße Anordnung von Rußfiltern und Entstickungskatalysator kann durch weitere Katalysatoren ergänzt werden. So können vor den Rußfiltern Oxidations- katalysatoren angeordnet werden. Sie verbrennen die im Abgas noch eventuell enthalte- nen unverbrannten Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid. Sie eignen sich auch zum Aufheizen der nachgeschalteten Rußfilter für die Regenerierung. Hierzu wird zusätzli-

eher Kraftstoff vor dem jeweiligen Oxidationskatalysator in die Abgasleitung eingedüst, auf dem Oxidationskatalysator verbrannt und so die Abgastemperatur auf die Rußzündtemperatur angehoben. Oxidationskatalysatoren enthalten vor allem Platin und/oder Palladium als katalytisch aktive Komponente und sind dem Fachmann bekannt.

Weiterhin kann die Stickoxidumsetzung dadurch verbessert werden, daß vor oder hinter jedem Rußfilter noch ein Stickoxid-Speicherkatalysator angeordnet wird. Werden diese Stickoxid-Speicherkatalysatoren vor den Filtern angeordnet, oder werden die Filter mit diesen Stickoxid- Speicherkatalysatoren beschichtet, so kann ihre Oxidationswirkung unter mageren Abgasbedingungen auch dazu benutzt werden, um, wie soeben für Oxi- dationskatalysatoren beschrieben, die Temperatur des Filters durch Verbrennen von eingedüsten Kohlenwasserstoffen auf die Rußzündtemperatur zu erhöhen. In diesem Fall kann nach der Regeneration der Rußfilter auch eine Entschwefelung der Stickoxid- Speicherkatalysatoren angeschlossen werden, für die ebenfalls sehr hohe Abgastemperaturen benötigt werden. Allerdings muß zur Entschwefelung das Abgas angefettet werden. Dieser Verfahrensablauf wird im europäischen Patent EP 1154130 Bl der Anmelderin beschrieben: nach der Regeneration der Rußfilter wird das Abgas angefettet und die Stickoxid-Speicherkatalysatoren werden entschwefelt.

Gegenüber dem Betriebsverfahren der in der DE 103 93 184 T5 beschriebenen Abgasreinigungsanlage weist das erfindungsgemäße Verfahren erhebliche Vorteile auf. Ge- maß der DE 103 93 184 T5 werden auch die gegebenenfalls zusätzlich zu den Stickoxid-Speicherkatalysatoren vorhandenen Rußfilter abwechselnd von Zeit zu Zeit durch Anheben der Abgastemperatur in der entsprechenden Abgasleitung auf über 550 °C regeneriert. Bei dieser Temperatur ist der in dieser Abgasleitung angeordnete Ent- stickungskatalysator jedoch nicht mehr in der Lage, die vom Motor emittierten Stick- oxide zu speichern. Sie werden daher über den in der gemeinsamen Abgasleitung befindlichen Oxidationskatalysator an die Umwelt abgegeben. Verschärfend kommen hier noch folgende Gesichtspunkte hinzu: Das chemische Gleichgewicht zwischen NO und NO 2 Hegt bei einer Abgastemperatur von 550 0 C fast vollständig auf der Seite des weniger umweltschädlichen Stickstoffmonoxids. Wird nun dieses Abgas mit dem kühleren Abgas aus der zweiten Abgasleitung gemischt und über den Oxidationskatalysator in der gemeinsamen Abgasleitung geführt, so wird das enthaltene Stickstoffmonoxid

wegen der geringeren Mischtemperatur mit hoher Effektivität zu dem sehr umweltschädlichen Stickstoffdioxid oxidiert. Weiterhin wird man zur Kraftstoffeinsparung die Regeneration der Rußfilter bevorzugt bei Betriebspunkten des Motors mit hoher Last vornehmen, bei denen die Abgastemperatur von vornherein relativ hoch ist. In solchen Betriebspunkten emittiert der Dieselmotor jedoch von sich aus schon höhere Anteile von Stickoxiden. Bei dieser Abgasreinigungsanlage sind also während der Regeneration der Rußfilter deutlich erhöhte NC^-Emissionen zu erwarten. Dagegen ist das hier vorgeschlagene Verfahren in der Lage, die Stickoxid-Emissionen während der Regeneration der Rußfilter effektiv zu vermindern.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren 1 bis 2 näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1: Typische Aktivitätskurven verschiedener Entstickungskatalysatoren

Figur 2: Abgasreinigungsanlage zur Durchführung des Verfahrens zur Regeneration eines Rußfilters mit verminderter Emission von Stickoxiden

Figur 3: Eine weitere Ausführungsform der Abgasreinigungsanlage zur Durchfuhrung des Verfahrens zur Regeneration mit verminderter Emission von Stickoxiden

Figur 1 zeigt die Aktivitätskurven verschiedener für die Erfindung geeigneter Entstickungskatalysatoren. Innerhalb eines Aktivitätsfensters steigt der Stickoxidumsatz beginnend von niedrigen Abgastemperaturen mit der Temperatur steil an, durchläuft ein mehr oder weniger breites Maximum und fällt dann bei hohen Temperaturen wieder schnell ab. Wie Figur 1 zeigt, liegt das Temperaturintervall für die Regeneration eines Rußfilters oberhalb der Aktivitätsfenster von Entstickungskatalysatoren. Die Aktivität der Entstickungskatalysatoren ist bei der Regenerationstemperatur schon stark abgesunken, so daß ohne zusätzliche Maßnahmen während der Regeneration des Filters ein Großteil der im Abgas enthaltenen Stickoxide unbehandelt emittiert wird, wenn sich Rußfilter und Entstickungskatalysatoren im gleichen Abgasstrang befinden.

Figur 2 zeigt eine Abgasreinigungsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bezugsziffer (1) bezeichnet einen Magermotor mit zwei Zylinderbänken (2) und (2'). Die Abgase dieser Zylinderbänke werden in die beiden Abgasleitungen (3)

und (3') abgegeben. An der Einmündung (4) sind die beiden Abgasleitung (3) und (3') zu einer gemeinsamen Abgasleitung (5) vereinigt. Der im Abgas des Magermotors enthaltene Ruß wird von den Rußfiltern (6) und (6') aus dem Abgas herausgefiltert. Zur Umsetzung der vom Magermotor (1) emittierten Stickoxide enthält die gemeinsame Abgasleitung einen Entstickungskatalysator (7). Hierbei kann es sich um einen Stickoxid-Speicherkatalysator, einen SCR-Katalysator oder einen HC-DeNOx-Katalysator handeln. Die Stickoxide in der gemeinsamen Abgasleitung werden also durch einen SCR-Katalysator, einen Stickoxid-Speicherkatalysator oder einen HC-DeNOx-Katalysator entfernt.

Im Falle eines SCR-Katalysators befindet sich vor dem Katalysator eine Dosiereinrichtung (8) zur Eindüsung von Ammoniak oder einer zu Ammoniak zersetzlichen Verbindung.

In Figur 2 ist angenommen, daß das Rußfilter (6) regeneriert werden muß. Die Zylinderbank (2) wird daher so betrieben, daß die Abgastemperatur mehr als 600 0 C beträgt und der Abbrand des Rußes gezündet werden kann. Während der Regeneration von Rußfilter (6) wird die zweite Zylinderbank (2') entsprechend dem augenblicklichen Fahrzustand des Fahrzeuges „normal" betrieben. In Figur 2 ist angenommen, daß das Abgas in diesem Betriebszustand eine Temperatur von etwa 200 °C aufweist. Beide Abgasströme vermischen sich an der Einmündung (4) zu einem gemeinsamen Abgas- ström mit einer Mischtemperatur von etwa 350 °C.

Figur 3 zeigt eine Variante der Abgasreinigungsanlage zur Durchführung des Verfahrens. Vor den Rußfiltern (6) und (6') ist jeweils ein Oxidationskatalysator oder ein Stickoxid- Speicherkatalysator (9) und (9') in die Abgasleitungen eingefügt. Außerdem kann hinter den Rußfiltern ein Entstickungskatalysator wie zum Beispiel jeweils ein Stickoxid-Speicherkatalysator (10) und (10') angeordnet sein.

Bei diesen Varianten der Abgasreinigungsanlage wird das Abgas in der ersten und zweiten Abgasleitung zunächst über einen Oxidationskatalysator (9 und 9') und danach über das Rußfilter (6 und 6') geführt. Anschließend kann das Abgas noch über einen Stickoxid-Speicherkatalysator (10 und 10') geführt werden.

Femer kann hinter dem Entstickungskatalysator (7) noch ein Oxidationskatalysator nachgeschaltet sein, der den Schlupf von Reduktionsmittel in die Atmosphäre vermindern kann.

In den Figuren 2 und 3 wurde davon ausgegangen, daß der Magermotor zwei separate Zylinderbänke aufweist, die ihre Abgase in entsprechend zugeordnete Abgasleitungen abgeben. Das Verfahren kann jedoch auch bei einem Reihenmotor angewendet werden. Es muß nur dafür gesorgt werden, daß die Abgase der Zylinder in zwei getrennte Abgasleitungen eingegeben werden.