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Title:
METHOD FOR REGISTERING A CONTROL UNIT OF A VEHICLE IN A SERVICE INFRASTRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/008542
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for registering a control unit of a vehicle in a service infrastructure, wherein the control unit has a UID, which it provides to the service infrastructure, wherein a UID-containing vehicle dataset of the vehicle is known and accessible by way of a backend service of the vehicle manufacturer, wherein a user concludes a service agreement regarding a service with a service provider by way of a software interface of an application by means of the backend service, wherein the control unit provides the UID to the service infrastructure as reference or as HashID created temporarily by means of a time-based one-time password algorithm, wherein the UID is read out by way of a diagnostic service and stored permanently in the vehicle dataset of the vehicle during the production of the vehicle, wherein the backend service determines the UID of the control unit installed in the vehicle, said UID being required for concluding the service agreement, from the vehicle dataset and automatically accepts it.

Inventors:
GERBAN MARK (DE)
KEPPLER MARTIN (DE)
BECKER PATRICK (DE)
ECHARD JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/067735
Publication Date:
January 11, 2024
Filing Date:
June 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
MERCEDES BENZ GROUP AG (DE)
International Classes:
H04L9/40; G07B15/06; H04L9/32; H04L67/12
Foreign References:
US20140380442A12014-12-25
US20200410500A12020-12-31
US20190180519A12019-06-13
DE102019205362A12020-10-15
Other References:
AMAN MUHAMMAD NAVEED ET AL: "A Privacy-Preserving and Scalable Authentication Protocol for the Internet of Vehicles", IEEE INTERNET OF THINGS JOURNAL, IEEE, USA, vol. 8, no. 2, 21 July 2020 (2020-07-21), pages 1123 - 1139, XP011829548, DOI: 10.1109/JIOT.2020.3010893
Attorney, Agent or Firm:
BUCHTA, Hao (DE)
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur, wobei das Steuergerät eine UID aufweist, die es der Diensteinfrastruktur bereitstellt, wobei ein die UID enthaltender Fahrzeugdatensatz des Fahrzeugs über einen Backendservice des Fahrzeugherstellers bekannt und zugänglich ist, wobei ein Nutzer über ein Softwareinterface einer Anwendung mittels des Backendservice einen Dienstevertrag über einen Dienst mit einem Diensteanbieter abschließt, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät die UID der Diensteinfrastruktur als Referenz oder als mittels eines Time-based One-time Password Algorithmus temporär erstellte HashlD bereitstellt, wobei die UID bei der Produktion des Fahrzeugs über einen Diagnoseservice ausgelesen und permanent in den Fahrzeugdatensatz des Fahrzeugs eingespeichert wird, wobei der Backendservice die zum Schließen des Dienstevertrags erforderliche UID des im Fahrzeug verbauten Steuergeräts aus dem Fahrzeugdatensatz ermittelt und automatisch übernimmt. Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur, wobei das Steuergerät eine UID aufweist, die es der Diensteinfrastruktur bereitstellt, wobei ein Nutzer über ein Softwareinterface einer Anwendung einen Dienstevertrag über einen Dienst mit einem Diensteanbieter abschließt, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät die UID der Diensteinfrastruktur als Referenz oder als mittels eines Time-based One-time Password Algorithmus temporär erstellte HashlD während des Betriebs des Fahrzeugs über das Softwareinterface bereitstellt. Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur gemäß Anspruch 1 und 2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein biometrischer Berechtigungsnachweis des Nutzers vorliegt oder während eines Registrierung-Prozesses über mindestens einen Fahrzeugsensor erstellt wird, wobei der biometrische Berechtigungsnachweis als Hash-Wert mit mindestens einem Identifikator für den Dienst verknüpft und in einem lokalen Speicher oder in einer Cloud gespeichert ist oder wird, wobei der Dienst im Fahrzeug nur aktiviert wird, wenn der berechtigte Nutzer über eine biometrische Authentifizierung als im Fahrzeug anwesend und/oder aktiv erkannt wird. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf Anforderung des Nutzers eine biometrische Authentifizierung des Nutzers durchgeführt und mit dem in der Cloud gespeicherten Berechtigungsnachweis verglichen wird, wobei der Nutzer autorisiert wird, den Dienst in einem weiteren Fahrzeug zu nutzen. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugang des Nutzers zum Backendservice zum Abschließen des Dienstevertrags über ein Zentralinstrument im Fahrzeug, über ein Smartphone oder über ein Gerät in einem Servicebetrieb erfolgt, das einen Netzwerkzugang zum Fahrzeugdatensatz aufweist. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Fahrzeugsensor als ein Fingerabdruckleser, ein Retinalscan- Sensor, ein Gesichtsscan-Sensor, ein Körperscan-Sensor, ein Lidar und/oder eine Sensorik zur Sprachauthentifizierung ausgebildet ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dienst ein Mautdienst ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die HashlD mit dem biometrischen Berechtigungsnachweis als fester Identifikator verknüpft wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät der Diensteinfrastruktur über die UID hinaus weitere Daten bereitstellt, insbesondere eine Fahrzeugidentifikationsnummer, ein Fahrzeug- Kennzeichen, ein Land oder einen Staat, in dem das Fahrzeug zugelassen ist, einen Fahrzeugtyp, Fahrzeugabmessungen, ein zulässiges Fahrzeuggewicht, Bezahldaten und/oder Bezahlkontodaten.
Description:
Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder 2.

Es ist bekannt, in einem Fahrzeug auf einem Steuergerät Dienste zur Bezahlung von Maut und Vignetten während der Fahrt (beispielsweise Toll Gate System - TGS) anzubieten. Zur Bezahlung sendet das Steuergerät einen einzigartigen String (UID) an die Infrastruktur, anhand dessen das Steuergerät von einer Diensteinfrastruktur identifiziert werden kann.

Um mittels des Dienstes tatsächlich Maut bezahlen zu können, muss der Kunde mit einem Diensteanbieter einen Dienstevertrag schließen, dabei die Vertrags- und Geschäftsbedingungen (Terms and Conditions) bestätigen und eine Bezahlmethode (beispielsweise Kreditkartendaten) hinterlegen. Dieser Dienstevertrag wird über ein Backend des Fahrzeugherstellers abgewickelt, um Umsatzanteile als Rückvergütung für den Fahrzeughersteller generieren zu können.

Zusätzlich muss der Diensteanbieter die UID des im Kundenfahrzeug verbauten Steuergeräts kennen, um eine Zuordnung der Abrechnungsdaten der Diensteinfrastruktur (Betrag und UID) zu einem Bezahlkonto des Kunden herstellen zu können.

Im Stand der Technik erfolgt die Zuordnung der UID des im Kundenfahrzug vorhandenen Steuergeräts zum Bezahlkonto manuell durch den Kunden. Dabei kommen folgende Methoden zum Einsatz:

- Ablesen und Eintippen einer auf dem Steuergerät aufgedruckten oder dem Steuergerät beigefügten ID. Einscannen eines auf dem Steuergerät aufgedruckten oder auf einer Anzeigeeinheit angezeigten Barcodes oder 2D-Codes (z.B. QR-Code oder 2D- Barcode) und/oder Übertragung desselben mittels einer Funkübertragungsstrecke (beispielsweise Bluetooth), beispielsweise mittels einer App auf einem Smartphone.

DE 102019205 362 A1 beschreibt ein Verfahren zur Authentifizierung eines Fahrzeugs gegenüber einer Diensteinheit mittels einer fahrzeugexternen zentralen Recheneinheit. Dabei wird ein Initialwert von der Diensteinheit an die Authentifizierungseinheit übertragen und durch die Authentifizierungseinheit in Abhängigkeit von dem Initialwert ein Anfragebefehl aus einer Anfragetabelle ausgelesen und an eine Schnittstelle des Fahrzeugs ausgegeben. Die Authentifizierungseinheit empfängt einen als Antwort erzeugten Ausgabewert aus der Schnittstelle und berechnet aus dem Ausgabewert einen Fahrzeugprüfwert. Der Fahrzeugprüfwert und der Initialwert werden an die zentrale Recheneinheit übertragen. Durch die zentrale Recheneinheit wird in Abhängigkeit von dem Initialwert ein Kennwert aus einer Kennwerttabelle ausgelesen und ein weiterer Fahrzeugprüfwert berechnet. Bei einer Übereinstimmung des Fahrzeugprüfwerts mit dem weiteren Fahrzeugprüfwert wird von der zentralen Recheneinheit ein vorbestimmtes Freigabesignal an die Diensteinheit ausgesendet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur anzugeben.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 2.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist bei einem Verfahren zur Registrierung eines Steuergerätes eines Fahrzeugs bei einer Diensteinfrastruktur vorgesehen, dass das Steuergerät eine UID aufweist, die es der Diensteinfrastruktur bereitstellt, wobei ein die UID enthaltender Fahrzeugdatensatz des Fahrzeugs über einen Backendservice des Fahrzeugherstellers bekannt und zugänglich ist, wobei ein Nutzer über ein Softwareinterface einer Anwendung mittels des Backendservice einen Dienstevertrag über einen Dienst mit einem Diensteanbieter abschließt, wobei das Steuergerät die UID der Diensteinfrastruktur als Referenz oder als mittels eines Time- based One-time Password Algorithmus (TOTP) temporär erstellte HashlD bereitstellt, wobei die UID bei der Produktion des Fahrzeugs über einen Diagnoseservice ausgelesen und permanent in den Fahrzeugdatensatz des Fahrzeugs eingespeichert wird, wobei der Backendservice die zum Schließen des Dienstevertrags erforderliche UID des im Fahrzeug verbauten Steuergeräts aus dem Fahrzeugdatensatz ermittelt und automatisch übernimmt.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass das Steuergerät die UID der Diensteinfrastruktur als Referenz oder als mittels eines Time-based One-time Password Algorithmus temporär erstellte HashlD während des Betriebs des Fahrzeugs über das Softwareinterface bereitstellt.

In einer Ausführungsform liegt ein biometrischer Berechtigungsnachweis des Nutzers vor oder wird während eines Registrierung-Prozesses über mindestens einen Fahrzeugsensor erstellt, wobei der biometrische Berechtigungsnachweis als Hash-Wert mit mindestens einem Identifikator für den Dienst verknüpft und in einem lokalen Speicher oder in einer Cloud gespeichert ist oder wird, wobei der Dienst im Fahrzeug nur aktiviert wird, wenn der berechtigte Nutzer über eine biometrische Authentifizierung als im Fahrzeug anwesend und/oder aktiv erkannt wird.

In einer Ausführungsform wird auf Anforderung des Nutzers eine biometrische Authentifizierung des Nutzers durchgeführt und mit dem in der Cloud gespeicherten Berechtigungsnachweis verglichen, wobei der Nutzer autorisiert wird, den Dienst in einem weiteren Fahrzeug zu nutzen, so dass dort keine weitere Registrierung erforderlich ist.

In einer Ausführungsform erfolgt der Zugang des Nutzers zum Backendservice zum Abschließen des Dienstevertrags über ein Zentralinstrument im Fahrzeug, über ein Smartphone oder über ein Gerät in einem Servicebetrieb, das einen Netzwerkzugang zum Fahrzeugdatensatz aufweist.

In einer Ausführungsform ist der mindestens eine Fahrzeugsensor als ein Fingerabdruckleser, ein Retinalscan-Sensor, ein Gesichtsscan-Sensor, ein Körperscan- Sensor, ein Lidar und/oder eine Sensorik zur Sprachauthentifizierung ausgebildet.

In einer Ausführungsform ist der Dienst ein Mautdienst oder ein Vignettendienst. In einer Ausführungsform wird die HashlD mit dem biometrischen Berechtigungsnachweis als fester Identifikator verknüpft.

In einer Ausführungsform stellt das Steuergerät der Diensteinfrastruktur über die UID hinaus weitere Daten bereit, insbesondere eine Fahrzeugidentifikationsnummer, ein Fahrzeug-Kennzeichen, ein Land oder einen Staat, in dem das Fahrzeug zugelassen ist, einen Fahrzeugtyp, Fahrzeugabmessungen, ein zulässiges Fahrzeuggewicht, Bezahldaten und/oder Bezahlkontodaten.

Durch die vorliegende Erfindung können einige manuelle Prozesse durch die Registrierung von Mautdiensten von Drittanbietern entfallen. Gleichzeitig wird die Sicherheit bei der Nutzung von Fahrzeugen und Kundenservices durch die Verwendung eines zugehörigen biometrischen Identifikators während der Zahlung einer Maut erhöht. Die Biometrie selbst kann in einem lokalen Speicher oder in der Cloud gespeichert werden, wobei ein Kunde auf seine Mautzahlung im eigenen Fahrzeug oder auf ein Sekundärfahrzeug, das mit einem Mautsystem ausgestattet ist, zugreifen kann, ohne dass ein weiterer Registrierung-Prozess erforderlich ist.

Die vorliegende Erfindung beschränkt sich nicht auf TGS, sondern ist auch für andere Steuergeräte und Dienste anwendbar.

Die Erfindung beschränkt sich ferner nicht nur auf die UID, sondern kann weitere zum Dienstebetrieb notwendige Datenpunkte gleichfalls abdecken, beispielsweise: Fahrzeugidentnummer (FIN), Kennzeichen, Land und/oder Bundesstaat des Kennzeichens, Fahrzeugtyp, Fahrzeugabmessungen, zulässiges Fahrzeuggewicht, Bezahldaten und/oder Bezahl kontotdaten (beispielsweise Paypal-Account, WeChat, Alipay, Mobile Operator Network Payment, Kreditkarten, Vorauszahlung, IBAN, virtuelle Kreditkarten). Beim Abschließen des Dienstevertrags werden manuell lediglich noch fehlende Datenpunkte ermittelt, alle vorhandenen Datenpunkte werden automatisch durch das erfindungsgemäße Verfahren bereitgestellt.

Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Authentifizierung nicht über einen Führerschein oder eine physische Karte durchgeführt, sondern kann durch die Erkennung des Fahrers aus biometrischer Sicht zum Zeitpunkt der Fahrt erfolgen (beispielsweise durch Stimmerkennung, Körper- und/oder Gesichtsscan, biometrische Merkmale, in-Cabin LiDAR usw.). Bekannte Ansätze erfordern ein Authentifizierungsschema, das keine biometrische Authentifizierung beinhaltet, sondern physische Personalausweise oder Zahlungsinformationen benötigt, die gespeichert und mit einem Profil verknüpft werden. Wenn das Profil nicht ausgeschaltet ist, kann das Profil verwendet werden, um überall zu bezahlen, was eine unbefugte Nutzung ermöglicht. Da die vorliegende Erfindung für jede Verwendung im Fahrzeug während der Fahrt eine biometrische Authentifizierung verwendet, erhöht dies die Sicherheit erheblich, wobei das biometrische Merkmal selbst als zufälliger Hashwert oder als echtes biometrisches Bild zur Authentifizierung an einen Cloud-Dienst oder zum Vergleich an einen lokalen Speicher gesendet werden kann.

Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Kunde über ein biometrisches Profil in der Lage ist, sein Profil in einem Cloud-Zustand auf ein zweites Fahrzeug zu portieren. Das zweite Fahrzeug selbst verfügt hierzu über ein biometrisches Lesegerät, mit dem das in der Cloud gespeicherte biometrische Profil und seine Mautdienstanmeldeinformationen für die Verwendung im zweiten Fahrzeug verknüpft werden können, ohne dass weitere Registrierung-Prozesse oder Authentifizierungen für Kundenfahrzeuge erforderlich sind.

Die im Stand der Technik erforderlichen manuellen Vorgänge werden mittels der Erfindung automatisiert, so dass sie vollautomatisch ablaufen und dafür keine Interaktion mehr erforderlich ist. Die einfachere Einrichtung führt zu einer geringeren Abbruchquote beim Vertragsabschluss, zu mehr Verträgen und damit auch zu mehr Umsätzen. Sie steigert ferner die Kundenzufriedenheit und verbessert das Kundenerlebnis.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.

Dabei zeigt:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Verfahrens zur Registrierung eines Steuergerätes bei einem Diensteanbieter.

Figur 1 ist eine schematische Ansicht eines Verfahrens zur Registrierung eines Steuergerätes bei einem Diensteanbieter.

Gemäß der vorliegenden Erfindung stellt ein Steuergerät in einem Fahrzeug, das einer Infrastruktur seine UID bereitstellt, die UID über einen Diagnoseservice bereit. In einem Schritt S1 wird bei der Produktion des Fahrzeugs beispielsweise mittels eines Bandende-Testers über den Diagnoseservice die UID des Steuergeräts ausgelesen und in einen Fahrzeugdatensatz des Fahrzeugs permanent eingespeichert.

Über einen Backendservice des Fahrzeugherstellers ist der Fahrzeugdatensatz des Fahrzeugs und damit die UID des Steuergerätes bekannt.

In einem Schritt S2 schließt ein Nutzer des Fahrzeugs mittels des Backendservice einen Dienstevertrag mit einem Diensteanbieter ab. Dabei ermittelt das Backend die zum Schließen des Dienstevertrags nötige UID des im Fahrzeug verbauten Steuergeräts und übernimmt diesen automatisch. Alternativ oder zusätzlich kann eine Dienste-Aktivierung ganz oder teilweise über ein beliebiges Gerät, beispielsweise bei einem Service-Betrieb, erfolgen, das einen Netzwerkzugang zum Fahrzeugdatensatz hat.

Alternativ oder zusätzlich stellt im Schritt S2 das Steuergerät, das der Infrastruktur die UID bereitstellt, die UID während des Betriebs des Fahrzeugs („Zündung ist an, Steuergeräte aktiv“) über ein Softwareinterface einer Anwendung (Applikation) bereit, mittels der die Diensteanmeldung erfolgen oder der Dienstevertrag abgeschlossen werden kann. Die Applikation kann beispielsweise eine auf einem Zentralinstrument (auch Headunit genannt) des Fahrzeugs lauffähige App sein.

Schließt der Nutzer den Dienstevertrag mit dem Dienstleister über eine Anwendung während des Fahrzeugbetriebs mittels des Backend-Dienstes ab, kann die Anwendung die UID des im Kundenfahrzeug verbauten Steuergeräts abfragen, um den Dienstevertrag direkt vom Fahrzeug aus abzuschließen und automatisch zu übernehmen.

Zu diesem Zeitpunkt liegt ein biometrischer Berechtigungsnachweis des Nutzers vor, der gegebenenfalls in einem Schritt S3 während eines Registrierung-Prozesses über mindestens einen Fahrzeugsensor (beispielsweise über einen Fingerabdruckleser, einen Retinalscan einen Gesichtsscan, einen Körperscan, über Lidar und/oder über Sprachauthentifizierung) ausgelesen werden kann, der mit dem registrierten Dienst verknüpft ist, wobei der biometrische Berechtigungsnachweis, insbesondere ein biometrisches Bild, selbst als Hash-Wert verknüpft und in einem lokalen Speicher oder in der Cloud gespeichert wird. Insbesondere wird der biometrische Hashwert mit Identifikatoren für den Diensteanbieter verknüpft. Dies bedeutet, dass der Dienst nur über einen biometrischen Scan und/oder eine biometrische Authentifizierung erreicht werden kann, wenn der berechtigte Nutzer im Fahrzeug anwesend und/oder aktiv ist. Mautzahlungen können somit nur über ein Zahlungsnetzwerk erfolgen, wenn eine biometrische Authentifizierung gegeben ist. Wenn sich die biometrischen Daten in der Cloud befinden und der Nutzer beschließt, zu einem zweiten Fahrzeug zu wechseln, dann kann der mindestens eine Fahrzeugsensor des Fahrzeugs den Kunden scannen und autorisieren, den Mautdienst für das zweite Fahrzeug ohne weiteres Registrierung des Nutzers zu aktivieren und zu nutzen, wodurch ein nahtloser Usability-Effekt ermöglicht wird.

Alternativ oder zusätzlich handelt es sich bei der übermittelten Bezugnahme auf eine UID nicht um eine feste mautzahlungssystemspezifische Referenz (die UID selbst), sondern um eine nur temporär abgeleitete HashlD, die sich im Laufe der Zeit aus der dann geheimen UID ändert (Verfahren nach TOTP). Diese HashlD kann auch mit dem biometrischen Berechtigungsnachweis als weiterer fester Identifikator verknüpft werden um die Kundensicherheit zu erhöhen. Die biometrischen Details und/oder Sicherheitsdetails können auch zur Erhöhung der Zahlungsauthentifizierungsstandards, beispielsweise PSD2, 3DSecure usw. verwendet werden.

In einer beispielhaften Ausführungsform kann eine bestimmte, im Steuergerät, beispielsweise einer Mautsteuereinheit, enthaltene Hard- und/oder Softwarekomponente (beispielsweise aus einem TPM-Modul - Trusted Platform Module), die für Authentifizierungszwecke in Kreditkartennetzwerken verwendet werden kann, auf das Zahlungskonto zugeordnet und übertragen werden (beispielsweise für delegierte Authentifizierung, Zwei-Faktor-Authentifizierung, Multi-Faktor-Authentifizierung usw.).

Der im Stand der Technik bislang erforderliche manuelle Prozess wird durch die Erfindung automatisiert, so dass er vollautomatisch abläuft und keine Interaktion dafür notwendig ist. Die einfachere Einrichtung führt zu einer geringeren Stornoquote beim Vertragsabschluss, zu mehr Verträgen und damit auch zu mehr Umsatz. Die biometrischen Elemente erhöhen die Sicherheit. Der Nutzer wird in die Lage versetzt, sein Mautprofil über ein Cloud-Profil zu tragen und über jedes Fahrzeug darauf zuzugreifen, so dass auf sein Mautsystem ohne den weiteren Einsatz von Geräten (beispielsweise Mobiltelefone etc.) einfacher und sicherer zugegriffen werden kann.