GB2111180A | 1983-06-29 | |||
DE3103399A1 | 1982-08-05 | |||
GB1416053A | 1975-12-03 |
1. | : Verfahren zur Wiederaufhei zung naßgereinigter Rauchgase aus mit fossilen Brennstoffen betrie¬ benen Feuerungsanlagen vor ihrer Einleitung in einen Kamin, bei dem die den gereinigten Rauch¬ gasen zuzuführende Wärmeenergie in einer Zusatz¬ feuerung erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die den gereinigten Rauchgasen zuzuführen¬ de Wärmeenergie in einer Wirbelschichtfeuerung erzeugt ird. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich¬ net, daß in die Wirbelschichtfeuerung schwefel bindende Stoffe zugegeben und die Abgase der Wirbelschichtfeuerung nach Abscheiden des Flug¬ staubes den gereinigten Rauchgasen zugemischt werden . Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich¬ net, daß bei der Behandlung von Kraf werksrauch¬ gasen als schwefe1bindender Stoff zumindest teil¬ weise kalkhaltiger Abschlamm aus der Kühlwasser¬ aufbereitung des Kraftwerkes verwendet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da¬ durch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil¬ strom des gereinigten kalten Rauchgasstromes durch eine in der Wirbelschichtfeuerung angeord¬ nete Tauchheizfl che geführt, aufgeheizt und ggf. dem restlichen Rauchgasstrom wieder zugemischt wird. |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederauf- heizung naßgereinigter Rauchgase aus mit fossilen Brennstoffen betriebenen Feuerungs an lagen vor ihrer Ein lei tung- in einen Kamin, bei dem die den gereinig¬ ten Rauchgasen zuzuführende Wärmeenergie in einer Zusatzfeuerung erzeugt wird.
Die Einhaltung der in den Richtlinien zum Betreiben von Großfeuerungsan 1 agen festgelegten Grenzwerte für die Schadstoff onzentration der in die Atmosphäre eingeleiteten Rauchgase kann in der Regel nur durch die Behandlung des gesamten, aus der Feuerung kom¬ menden Rauchgas Stromes , im Folgenden Rohgas genannt,
» > in einer Naßwäsche unter Zugabe von geeigneten Ab¬ sorptionsmitteln erreicht werden. Das die Naßwäsche
2 verlassende, gereinigte Rauchgas, im Folgenden Rein¬ gas genannt, hat eine Temperatur von ca. 40° C bis 60° C. Es ist daher notwendig, die Temperatur des Reingases vor seiner Einleitung in den Kamin wieder anzuheben auf ca. 80° C bis 120° C.
Eine Möglichkeit zur Wiederaufheizung besteht darin, die Wärme des heißen Rohgases vor dessen Einleitung in die Naßwäsche in einem regenerativen Wärmeüber¬ tragungssystem auf das kalte * Reingas zu übertragen. Diese regenerativen Wärmeübertragungssysteme erfor- dem jedoch hohe Investi ionskosten.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, die zur Wieder- aufheizung der Reingase erforderliche Energie in ei¬ ner Zusatzfeuerung, die auf der Basis umweltfreund¬ licher Brennstoffe, wie z.B. Erdgas oder entschwe- feltes leichtes Heizöl, betrieben werden, zu erzeu¬ gen, wobei die heißen Abgase der Zusatzfeuerung dem Reingas vor Eintritt in den Kamin zugemischt werden.
Nachteilig bei dieser Verfahrensweise sind die ho¬ hen Kosten für die benötigten hochwertigen Brenn¬ st n ff P
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren der eingangs genannten Art eine einfache und insbesondere wirtschaftliche Wiederaufhei zung der Reingase zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die den gereinigten Rauchgasen zuzuführende Wär¬ meenergie in einer Wirbelsc ichtfeuerung erzeugt wird .
Durch den erfindungsgemäßen Einsatz einer Wirbel¬ schichtfeuerung kann die zur Wiederaufheizung der Reingase erforderliche Wärmeenergie durch die Ver- feuerung ge ingwertiger und daher billiger Brenn¬ stoffe wie z.B. Ballastkohle oder auch Müll gewon¬ nen werden. Der gegenüber dem Einsatz hochwertiger teurer Brennstoffe wie Erdgas oder leichtes Heizöl aber auch hochwertiger Kohle, wie sie für eine Staubfeuerung erforder¬ lich wäre, erreichbare wirtschaftliche Vorteil, liegt auf der
Hand.
Besonders wirtschaftlich läßt sich das Verfahren durchführen, wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung in die Wirbelschichtfeuerung schwefelbin¬ dende Stoffe, z.B. Kalkstein, zugegeben und die Ab¬ gase der Wirbelschichtfeuerung nach Abscheidung des
Flugstaubes dem Reingas zugemischt werden. Dann kann auf den sonst notwendigen Wärmetauscher zur indirek¬ ten Übertragung der Wärme des Rauchgases der Wirbel¬ schichtfeuerung auf die Reingase verzichtet werden. Insbesondere aber müssen die Rauchgase ihrerseits nicht zur Abtrennung von Schadstoffen, insbesondere der Schwefeloxide, durch die Naßwäsche geführt und auch anschließend wiederaufgeheizt werden. Die Stick¬ oxidbildung ist in einer Wirbelschichtfeuerung we¬ gen der relativ geringen Verbrennungstemperaturen von ca. 750° C bis 900° C ohnehin gering.
Bei der Wiederaufhei zung der Rauchgase eines Kraft¬ werkes ergibt-sich darüber hinaus der Vorteil, daß der kalkhaltige Abschlamm aus der KühlWasseraufbe¬ reitung als schwefel bindender Stoff in die Wirbel¬ schichtfeuerung zugegeben werden kann. Dieser Ab¬ schlamm ist sonst nicht verwertbar und muß entsorgt, d.h. aufbereitet bzw. deponiert werden.
Zweckmäßigerweise wird zumindest ein Teilstrom des kalten Reingases durch eine in der Wirbelschicht¬ feuerung angeordnete Tauchheizfläche geführt und das so aufgeheizte Reingas dem restlichen Rauchgas¬ strom wieder zugemischt . Dadurch wird eine
Verringerung der Temperatur der aus der Wirbelschicht¬ feuerung abziehenden Rauchgase erreicht, die sich vor¬ teilhaft auf die Entstaubung dieser Rauchgase auswirkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbeson¬ dere zur Anwendung in Altanlagen bzw. AItkraftwerkeπ , die zur Erfüllung der Vorschriften zum Betreiben von Großfeuerungsan 1agen innerhalb einer übergangsfrist mit Rauchgasreinigungsanlagen nachzurüsten sind. In Altanlagen bietet der Einsatz von in Zusatzfeuerungen erzeugter Wärmeenergie oft die einzige Möglichkeit zur wirtschaftlichen Wiederaufheizung der Reingase, da z.B. der Einsatz von regenerati en Wärmeübertragungs¬ systemen wegen der hohen Investitionskosten die Ren¬ tabilität der nachgerü ' steten Anlage infrage stellen kanπ .