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Title:
METHOD FOR REMOVING MILK RESIDUES, AND COMPOSITION OF A CLEANING TABLET OR OF A CLEANING POWDER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/141074
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a cleaning composition for removing milk residues and/or for cleaning coffee machines. According to the invention, the cleaning composition contains at least one combination of at least one bicarbonate, at least one carboxylic acid, and at least one oxidising agent. The cleaning composition is provided in solid form, i.e. for example as a tablet and/or a powder.

Inventors:
BOGAERT JEAN-PIERRE (MC)
Application Number:
PCT/CH2018/050005
Publication Date:
August 09, 2018
Filing Date:
January 30, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BONYF AG (LI)
International Classes:
C11D7/26; C11D3/00; C11D3/10; C11D3/12; C11D3/20; C11D3/39; C11D7/12; C11D11/00; C11D17/00
Domestic Patent References:
WO2004000372A22003-12-31
WO2003052041A12003-06-26
Foreign References:
US9506014B12016-11-29
DE69428545T22002-05-23
US3607759A1971-09-21
DE3888503T21994-08-18
US4180467A1979-12-25
EP1894993A12008-03-05
US3968048A1976-07-06
CH705198A22012-12-31
EP2050811A12009-04-22
US9506014B12016-11-29
Attorney, Agent or Firm:
RIEDERER HASLER & PARTNER PATENTANWÄLTE AG et al. (LI)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Verfahren zur Entfernung von Milchrückständen und/ oder zur Reinigung von Kaffeemaschinen, beinhaltend zumindest die folgenden Schritte

- Erzeugen einer Reinigungslösung durch Auflösen in Wasser einer Tablette oder eines Pulvers beinhaltend wenigstens eine Zusammensetzung aus

wenigstens einem Bicarbonat,

wenigstens einer Carbonsäure und

wenigstens einem Oxidationsmittel

- Abspülen oder Durchspülen einer zu reinigenden Fläche mit der Reinigungslösung.

2. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als das wenigstens eine Oxidationsmittel Persulfat verwendet wird.

3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als das wenigstens eine Oxidationsmittel aus der Gruppe der Persulfate Ka- liumperoxomonosulfat ausgewählt ist.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das wenigstens eine Bicarbonat in einer Menge von mindestens 15 Gew.-% in der Zusammensetzung enthalten ist, und

die wenigstens eine Carbonsäure in einer Menge von mindestens 15 Gew.-% in der Zusammensetzung enthalten ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis von Bicarbonat zu Carbonsäure im Bereich zwischen 2 : 1 bis 4 : 1, bevorzugt im Bereich zwischen 2,5 : 1 bis 3,5 : 1, weiter bevorzugt im Bereich zwischen 2,8 : 1 bis 3,2 : 1, weiter bevorzugt im Bereich zwischen 3,0 : 1 bis 3,2 : 1 liegt.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Bicarbonat ausgewählt ist aus der der Gruppe bestehend aus Natriumbicarbonat (NaHCOs), Kaliumbicarbonat (KHCO3) und Kom- binationen davon, vorzugsweise dass als das wenigstens eine Bicarbonat Natri- umbicarbonat ausgewählt ist.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Bicarbonat, z.B. Natriumbicarbonat, in einer Menge von mindestens 15 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 20 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 20-40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als die wenigstens eine Carbonsäure Zitronensäure (CeHsO?) ausgewählt ist.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Carbonsäure, z.B. die Zitronensäure, in einer Menge von mindestens 15 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 15-40 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 20 Gew.-%, weiter bevorzugt zwischen 20-40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Persulfat, z.B. das Kaliumperoxomonosulfat ( HS05), in einer Menge von mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 6,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 8 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 9 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 9 Gew.-% bis 18 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt, oder dass das Persulfat als Trip- lesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulf at (H3 5018S4) in einer Menge von mindestens 11 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 15 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 18 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 20 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 20 Gew.-% bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtsanteile der drei genannten Bestandteile, Bicarbonat, Carbonsäure und das Oxidationsmittel, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung wie folgt definiert sind zumindest 15 Gew-% Bicarbonat, bevorzugt zurnindest 20 Gew-% Bicarbo- nat, weiter bevorzugt zumindest 30 Gew-% Bicarbonat, weiter bevorzug zumindest 35 Gew-% Bicarbonat,

zumindest 15 Gew-% Carbonsäure, bevorzugt zurnindest 20 Gew-% Carbonsäure, weiter bevorzugt zumindest 25 Gew-% Carbonsäure und

zumindest 5 Gew-% Oxidationsmittel, bevorzugt zumindest 6,5 Gew-% Oxi- dationsmittel, weiter bevorzugt zumindest 8 Gew-% Oxidationsmittel, weiter , bevorzugt zurnindest 9 Gew-% Oxidationsmittel, oder wenn als Oxidationsmittel Triplesalz 2KHS05 KHS04 -K2S04 verwendet wird insbesondere bevorzugt zumindest 11 Gew-% des Triplesalzes, weiter bevorzugt zurnindest 15 Gew-% des Triplesalzes, weiter bevorzugt zumindest 18 Gew-% des Triplesalzes, weiter bevorzugt zurnindest 20 Gew-% des Triplesalzes.

12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung weiter Lactosemonohydrat beinhaltet.

13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lactosemonohydrat in einer Menge von mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 15 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 15 Gew.- %bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung weiter ein PVP/VA-Copolymer beinhaltet.

15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das PVP/VA-Copolymer in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt in einer Menge von mindestens 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung weiter Natriumkarbonat (Na2COa) beinhaltet.

17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Natriumkarbonat in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, Vorzugs- weise in einer Menge im Bereich von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt in einem Bereich von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt in einer Menge von mindestens 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung weiter Natriumlaurylsulfat beinhaltet.

19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Natriumlaurylsulfat in einer Menge von mindestens 0,5 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 8 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in Wasser aufgelöste Zusammensetzung, insbesondere die in 0,25 Liter bis 1,25 Liter Wasser aufgelöste Zusammensetzung von wenigstens einem Gramm, vorzugsweise von wenigstens 2 Gramm, einen im Wesentlichen neutralen pH, insbesondere einen pH im Bereich von 5 bis 7, bevorzugt im Bereich von 6 bis 7, erzeugt.

21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass die Zusammensetzung vor Anwendung in Wasser aufgelöst wird, vorzugsweise dass eine Menge von ca. 1 g bis 5 g, vorzugsweise 2 g bis 4 g, der Zusammensetzung, in 0,5 bis 21 Wasser aufgelöst wird.

22. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Entfernung von trockenen Milchrückständen und/oder zur Entfernung von Milchrückständen aufgewärmter bzw. erhitzter Milch.

23. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche 1-21 zur Reinigung von mit Milchrückständen verunreinigten Behältern und Leitungen, z.B. zur Reinigung von Milcherhitzungsapparaturen und Behälter, insbesondere von Kaffeemaschinen oder / oder Babyflaschen.

24. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche 1-21 zur Reinigung von automatischen oder halbautomatischen Kaffeemaschinen mit Brühdruckfreigabeventil mit Rückspülfunktion, indem die Reinigung unter Anwendung der Rückspülfunktion des Brühdruckfreigabeventils vorgenommen wird.

25. Reinigungstablette oder Reinigungspulver zur Entfernung von Milchrückständen und/ oder zur Reinigung von Kaffeemaschinen, beinhaltend wenigstens

- wenigstens ein Bicarbonat in einer Menge von mindestens 15 Gew.-%,

- wenigstens eine Carbonsäure in einer Menge von mindestens 15 Gew.-%, und

- wenigstens ein Oxidationsmittel, vorzugsweise wobei das wenigstens eine Oxidationsmittel wenigstens ein Persulfat beinhaltet.

26. Reinigungstablette oder Reinigungspulver nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Oxidationsmittel wenigstens Kaliumperoxomonosulf at beinhaltet.

27. Reinigungstablette oder Reinigungspulver nach einem der Ansprüche 25 oder 26 nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Molverhältnis von Bicarbonat zu Carbonsäure im Bereich zwischen 2 : 1 bis 4 : 1, bevorzugt im Bereich zwischen 2,5 : 1 bis 3,5 : , weiter bevorzugt im Bereich zwischen 2,8 : bis 3,2 : 1, weiter bevorzugt im Bereich zwischen 3,0 : 1 bis 3,2 : liegt.

28. Reinigungstablette oder Reinigungspulver nach einem der Ansprüche 24 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die in Wasser aufgelöste Zusammensetzung der Tablette bzw. des Pulvers einen pH von 5 oder höher, bevorzugt einen pH im Bereich von 5 bis 7, weiter bevorzugt im Bereich von 6 bis 7, erzeugt.

29. Reinigungstablette oder Reinigungspulver nach einem der Ansprüche 25 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Oxidationsmittel in einer Menge von mindestens 5 Gew.-% enthalten ist.

Description:
Verfahren zur Entfernung von Milchrückständen sowie Zusammensetzung einer Reinigungstablette oder eines Reinigungspulvers

TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Zusammensetzung einer Reinigungstablette oder eines Reinigungspulvers zur Entfernung von Milchrückständen und/ oder zur Reinigung von Kaffeemaschinen. Die Reinigungstablette oder das Reinigungspulver wird zur Anwendung erst in Wasser bzw. im Wesentlichen in Wasser aufgelöst. Weiter betrifft die Erfindung eine Methode zur Entfernung von Milchrückständen.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Bei der Erhitzung von Milch entstehen oft Milchrückstände. Die Reinigung von Apparateteilen mit Milchrückständen ist besonders im Hinblick auf Kaffeemaschinen ein weitum bekanntes Problem. Besonders zur Zumischung von Milch in den Kaffee wird vom Konsumenten bevorzugt heisse Milch verlangt. Milchrückstände auf stark erhitzten Flächen und oder eingetrocknete Milchrückstände sind jedoch besonders schwer zu entfernen.

In der Offenbarungsschrift EP 2050 811 wird zum Beispiel, ein Set von Reinigungsbeuteln angeboten, welches in einigen Beuteln ein basisches Reinigungsmittel und in an- deren Beuteln ein saures Reinigungsmittel enthält. Das darin vorgeschlagene Reinigungsverfahren setzt auf abwechselnd alkalische und saure Behandlung.

Die Patentschrift US 9,506,014 Bl betrifft ein schnell spülendes Reinigungsmittel. Das Reinigungsmittel enthält hohe Salzanteile, die sofort Seifenblasen zum Kollabieren bringen, so dass weniger Spülungen (und Nachspülen) von Utensilien erforderlich sind. Das Reinigungsmittel beinhaltet insbesondere Zitronensäure, Natriumbicarbonat, Natriumzitrat, Protease, Natriurnlaurylsulfoacetat, Natriumpercarbonat und Magnesiumsulfat. Hierbei wirkt das Natriumpercarbonat als oxidatives Desinfektionsmittel gegen Bakterien. Ein derartiges Reinigungsmittel soll mit besonders wenig Wasser aus- spülbar sein. Dabei wird vor allem das vorhandene Magnesiumsulfatsalz mit der guten Spülbarkeit in Verbindung gebracht.

Gut und schnell wirkende Reinigungsmittel, welche gleichzeitig einfach und sicher anzuwenden sind, sind somit gefragt. Zudem soll der Wasserverbrauch möglichst ge- ring gehalten werden.

AUFGABE

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine alternative Reinigungsmethode zur Entfernung von Milchrückständen, insbesondere von eingetrockneten Milchrück- ständen bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe ist es eine alternative und effektive Zusammensetzung zur Entfernung von Milchrückständen, insbesondere von eingetrockneten Milchrückständen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll die Reinigung von Kaffeemaschinen, Milchflaschen, auch Babyfläschchen, und anderen Behältnissen für Milch und Milch enthaltende Produkte ermöglicht oder verbessert werden. Insbe- sondere soll die Reinigung von Apparaten oder Anlagen ermöglicht oder verbessert werden, deren Behältnisse und/ oder Leitungssysteme zum Erhitzen von Milch oder Milch enthaltenden Flüssigkeiten verwendet werden.

Ziel ist es zudem ein Reinigungsmittel und Reinigungsverfahren zur Reinigung von Milchaufbereitungsanlagen, insbesondere von Milchaufbereitungsanlagen in Kaffee- maschinen oder anderen Apparaten und Anlagen, in welchen die Milch erhitzt wird, bereitzustellen.

Ziel ist es weiter ein effektives und sicheres Reinigungsmittel und Reinigungsverfahren zur Reinigung von automatischen oder halbautomatischen Kaffeemaschinen bereitzustellen. Zudem soll Bereitstellung, Transport und Lagerung des Reinigungsmittels einfach und kostengünstig sein. Es wird insbesondere ein Reinigungsmittel gewünscht, welches dem Anwender in fester Form, d.h. z.B. als Pulver oder Tablette, geliefert und bereitgestellt werden kann. Von besonderem Interesse ist eine relativ gute und schnelle Reinigung. Insbesondere gewünscht wird auch eine schnelle Auflösung des Reinigungsmittels, insoweit dieses als Pulver oder Tablette vorliegt, sodass die maximale mögliche reinigende Kraft einer gegebenen Menge an Reinigungsmedium einer Tablette oder eines Pulvers im Wesent- liehen erreicht wird. Im Weiteren wird eine gute Stabilität des Reüügungsmittels bezugsweise eine gewisse Lagerfähigkeit des Reinigungsmittels gefordert.

BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Die oben genannten Aufgaben und Ziele werden erfindungsgemäss gelöst durch ein Verfahren und eine Reinigungszusammensetzung zur Entfernung von Milchrückständen und/ oder zur Reinigung von Kaffeemaschinen, welche sich dadurch auszeichnen, dass die Reinigungszusammensetzung wenigstens eine Kombination aus wenigstens einem Bicarbonat (d.h. Hydrogencarbonat), wenigstens einer Carbonsäure und wenigstens einem Oxidationsmittel beinhaltet. Das wenigstens eine Oxidationsmittel ist vorzugsweise wenigstens ein Persulfat, insbesondere Kaliumperoxomonosulfat (z.B. Oxone).

Die Reinigungszusammensetzung liegt in fester Form vor, d.h. zum Beispiel als Tablette und/ oder Pulver.

In einer bevorzugten Ausführung besteht die Zusammensetzung einer Reirrigungstab- lette oder eines Reinigungspulvers aus der Kombination aus einem oder mehreren Bi- carbonaten (d.h. Hydrogencarbonat), einem oder mehreren Carbonsäuren und einem oder mehreren Oxidationsmitteln. Wobei als Oxidationsmittel vorzugsweise Persulfat, insbesondere Kaliumperoxomonosulfat (z.B. Oxone) eingesetzt wird.

Die Kombination der Inhaltsstoffe der Zusammensetzung resultiert in einer kurzen Auflösungszeit der Zusammensetzung, insbesondere in Wasser. Eine besonders kurze Auflösungszeit von z.B. unter 5 Minuten vorzugsweise unter 3 Minuten, ist für den Anwender besonders vorteilig, da dadurch sichergestellt wird, dass innert kurzer Zeit die gesamte Menge der verwendeten Zusammensetzung zur Reinigung zur Verfügung steht. Zudem wird vorteilhafterweise eine schnelle und hohe Reinigungswirkung bei Verunreinigung mit Milchrückständen erzielt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen werden im Folgenden beschrieben.

Die genannte Zusammensetzung ist zweckmässigerweise dergestalt, dass sie sich sprudelnd auflöst. Die Kombination von Carbonsäure und Bicarbonat, insb. Zitronensäure und Natriumbicarbonat, führt insbesondere zur Eigenschaft des sprudelnden Auflösens bei Kontakt mit Wasser. Es wurde festgestellt, dass das Verhältnis der Inhaltsstoffe, insbesondere von Carbonsäure und Bicarbonat, die Reinigungswirkung, die Stabilität der Zusammensetzung, die Auflösungszeit der Zusammensetzung und den pH einer Lösung nach Auflösung der Zusammensetzung beeinflussen können.

Ein bevorzugtes Bicarbonat (d.h. Hydrogencarbonat) ist Natriumbicarbonat. Eine bevorzugte Carbonsäure ist die Zitronensäure. Ein bevorzugtes Persulfat ist das Kalium- peroxomonosulfat (auch Kaliummonopersulfat genannt; englisch: potassium mon- opersulfate), insbesondere das Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydro- gensulfat und Kaliumsulfat (2KHSO s KHSC ·Κ 2 50 4 ), z.B. erhältlich unter dem Namen Oxone oder Caroat.

Der Gewichtsanteil des bzw. der Bicarbonate ist vorzugsweise höher als jener der Carbonsäure bzw. der Carbonsäuren. Zudem kann der Gewichtsanteil des bzw. der Bicarbonate höher sein als jener des bzw. der Persulfate, insb. vorzugsweise höher als der Gewichtsanteil des Tripelsalzes aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Molverhältnis von Bicarbonat zu Carbonsäure im Bereich zwischen 2 : 1 bis 4 : 1, bevorzugt im Bereich zwischen 2,5 : 1 bis 3,5 : 1, weiter bevorzugt im Bereich zwi- sehen 2,8 : 1 bis 3,2 : 1, weiter bevorzugt im Bereich zwischen 3,0 : 1 bis 3,2 : 1, insbesondere z.B. im Wesentlichen bei ca. 3:1 Hegt.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Bicarbonat ausgewählt ist aus der der Gruppe bestehend aus Natriumbicar- bonat (NaHCC ), Kaliumbicarbonat (KHCO3) und Kombinationen davon, insbesondere dass als das wenigstens eine Bicarbonat das Natriumbicarbonat ausgewählt ist.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Bicarbonat, z.B. Natriumbicarbonat, in einer Menge von mindestens 10 Gew.- %, vorzugsweise von mindestens 15 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 20 Gew - %, insbesondere bevorzugt zwischen 20-40 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 25 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zwischen 25-40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass als die wenigstens eine Carbonsäure Zitronensäure (CeHsG ) ausgewählt ist.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass Carbonsäure, z.B. Zitronensäure, in einer Menge von mindestens 10 Gew.-%, bevorzugt von mindestens 15 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 20 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zwischen 15-40 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 20-40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass diese einen Gewichtsanteile von Bicarbonat von zumindest 10 Gew-%, bevorzugt zumindest 15 Gew-%, weiter bevorzugt zumindest 20 Gew-%, weiter bevorzugt zumindest 30 Gew-%, weiter bevorzug zumindest 35 Gew-%, und einen Gewichtsanteile von Carbonsäure von zumindest 10 Gew-%, bevorzugt zumindest 15 Gew-%, weiter bevorzugt zumindest 20 Gew-%, weiter bevorzugt zumindest 25 Gew-%, beinhaltet.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass als das wenigstens eine Oxidationsmittel bzw. das wenigstens eine Persulfat Ka- liumperoxomonosulfat (KHSO5), insbesondere das Triplesalz aus KaUumperoxomono- sulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat (2KHSO s -KHS0 4 K2SO4) ausgewählt ist.

Das Persulfat kann oxidierend und desinfizierend wirken. Es wird weiter angenommen, dass die reinigende Wirkung auch dem Persulfat, insb. Kaliumperoxomonosulfat, welches eine oxidierende Substanz ist, zuzuschreiben ist. Als besonders vorteilhaft stellt sich heraus, dass das Persulfat, insbesondere das Kali- umperoxomonosulfat (z.B. in Form des Tripelsatzes) sich besonders schnell auflöst. Zum Beispiel konnte festgestellt werden, dass 3 g eines kommerziell erhältlichen Kali- umperoxomonosulfatpulvers (Oxone® Monopersulfate Compound PS-16) sich in 50 ml entionisiertem Wasser bei einer Temperatur von 25°C unter ständigem Rühren bei ca. 500 Umdrehungen pro Minute in weniger als einer Minute auflösen. Im Vergleich dazu benötigen 3 g eines kommerziell erhältlichen Natriumpercarbonatpulvers (SPCQ35) bei denselben Bedingungen (d.h. in 50 ml entionisiertem Wasser bei 25°C und unter ständigem Rühren bei ca. 500 Umdrehungen pro Minute) ungefähr 5 Minuten zur voll- ständigen Auflösung. Es wird davon ausgegangen, dass die besonders schnelle Auflösung des Oxidationsmittels zur insgesamt kurzen Auflösungszeit des erfindungsge- mässen Reinigungspulvers bzw. der erfindungsgemässen Reinigungstablette beiträgt und damit eine schnelle Wirksamkeit des Reinigungsmittels bewirkt. In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Persul- fat, z.B. Kaliumperoxomonosulfat (Summenformel KHS05), in einer Menge von mindestens 5 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 8 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 9 Gew.-% bis 18 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt, oder das Persulfat als Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat (Summenformel H3K5018S4) in einer Menge von mindestens 11 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 15 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 20 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 20 Gew.-% bis 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass die Gewichtsanteile der drei genannten Bestandteile (d.h. Bicarbonat, Persulfat und Carbonsäure) bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung wie folgt definiert sind

zumindest 15 Gew-% Bicarbonat, bevorzugt zumindest 20 Gew-% Bicarbonat, weiter bevorzugt zumindest 25 Gew-% Bicarbonat,

zumindest 15 Gew-% Carbonsäure, bevorzugt zumindest 18 Gew-% Carbon- säure, weiter bevorzugt zumindest 20 Gew-% Carbonsäure, und

zumindest 5 Gew-% Oxidationsmittel, insb. Persulfat (insbesondere zumindest 11 Gew-% Triplesalz 2KHSQ5 -KHS04 -K2S04), bevorzugt zumindest 6,5 Gew-% Oxidationsmittel insb. Persulfat (insbesondere zumindest 15 Gew-% -Triplesalz 2KHS05 - HS04 -K2S04), weiter bevorzugt zumindest 8 Gew-% Oxidationsmittel insb. Persulfat (insbesondere zumindest 18 Gew-% -Triplesalz 2KHS05 -KHSC -K2S04), weiter bevorzugt zumindest 9 Gew-% Oxidationsmittel insb. Persulfat (insbesondere zumindest 20 Ge w- % Triplesalz 2KHS05 KHS04 -K2S04) .

In einer besonders bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass die Gewichtsanteile der drei genannten Bestandteile (d.h. Bicarbo- nat, Persulfat und Carbonsäure) bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung wie folgt definiert sind

- zumindest 15 Gew-% Bicarbonat, bevorzugt zumindest 20 Gew-% Bicarbo- nat, weiter bevorzugt zumindest 25 Gew-% Bicarbonat,

zumindest 15 Gew-% Carbonsäure, bevorzugt zumindest 18 Gew-% Carbonsäure, weiter bevorzugt zumindest 20 Gew-% Carbonsäure, und

zumindest 15 Gew-% Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhyd- rogensulfat und Kaliumsulfat (2KHSO s -KHS0 4 -K 2 S0 ), bevorzugt zumindest 18 Gew- % Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat (2KHSO s -KHS0 4 -K 2 S0 4 ), weiter bevorzugt zumindest 20 Gew-% Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat (2KHS0 5 -KHS0 4 -K 2 S0 4 ). In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass diese weiter Lactose bzw. Lactosemonohydrat beinhaltet.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Lactosemonohydrat in einer Menge von mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 15 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 15-25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass diese weiter ein PVP/VA-Copolymer beinhaltet. Das PVP/VA-Copolymer wird besonders in Kombination mit der Lactose bzw. dem Lactosemonohydrat eingesetzt. Es verhilft zu einem besseren Binden der verschiedenen Stoffzusätze und ist somit für die Herstellung von Tabletten vorteilhaft. In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das PVP/VA-Copolymer in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt in einer Menge von mindestens 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

Das PVA/VA-Copolymer und das Laktosemonohydrat in Kombination binden die verschiedenen anderen Komponenten der Zusammensetzung. Dies erleichtert die Verarbeitung der Zusammensetzung zu einer Tablette.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass diese weiter Natriumkarbonat (NaaCC ) beinhaltet.

Durch Zugabe von Natriumkarbonat zur Zusammensetzung kann die Alkalinität der in Wasser aufgelösten Zusammensetzung erhöht werden. Durch Zugabe von Natriumkarbonat zur Zusammensetzung kann insbesondere die Reinigungsgeschwindigkeit bei Verschmutzung aufgrund von Milchrückständen erhöht werden. In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Natriumkarbonat in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 1 Gew.-% bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt in einer Menge von mindestens 1,5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt. In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass diese weiter Natriumlaurylsulfat (C^l-bs aC S) beinhaltet.

Natriumlaurylsulfat wirkt als Reinigungsmittel, insbesondere als Denaturierungsmittel für Proteine, was sich bei der Entfernung von Milchrückständen als hilfreich herausstellt. In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass das Natriumlaurylsulfat in einer Menge von mindestens 0,5 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 8 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 0,5 Gew.- % bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, weiter bevorzugt im Bereich von 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung vorliegt.

Vorteilhafterweise sind in der Zusammensetzung keine Chloridverbindungen enthalten. Insbesondere sind z.B. keine Chlorid-Salze, wie z.B. Natriumchlorid, welche in Lösung Chlorid-Ionen bilden, enthalten. Definitionsgemäss sind keine Chloridverbindungen in der Zusammensetzung enthalten, wenn weniger als 1 Gewichtsprozent, bevorzugt weniger als 0.1 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt weniger als 0.01 Gewichtsprozent, weiter bevorzugt weniger als 0.001 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt weniger als 0.0001 Gewichtsprozent, Chloridverbindungen in der Zusammenset- zung enthalten sind.

In einer bevorzugten Ausführung zeichnet sich die Zusammensetzung dadurch aus, dass die in Wasser aufgelöste Zusammensetzung, insbesondere die in 0,25 Liter bis 1,25 Liter Wasser aufgelöste Zusammensetzung von wenigstens einem Gramm, vorzugsweise von wenigstens 2 Gramm, einen im Wesentlichen neutralen pH, insbeson- dere einen pH im Bereich von 5 oder höher, bevorzugt im Bereich von 5 bis 7,5, bevorzugt im Bereich von 5 bis 7, weiter bevorzugt im Bereich von 5,5 bis 7, weiter bevorzugt im Bereich von 6 bis 7, erzeugt.

Ein besonders bevorzugter pH-Bereich ist pH 5,5 bis pH 6,5; dies insbesondere auch aufgrund des unten gezeigten Ausführungsbeispiels 1. In Bereich um pH 6 ist die Ba- lance besonders vorteilhaft bezüglich der Kombination von schneller Tablettenauflösung, schneller Reinigung und Sicherheit.

Es stellte sich heraus, dass die Reinigungswirkung gegen Milchrückstände in diesem pH Bereich gut ist wobei gleichzeitig - aufgrund des relativ neutralen pH - die Sicherheit des Anwenders gewährt ist. Allgemein und für den Zweck dieser Anmeldung wird der pH-Bereich von 6 bis 7 als pH-neutral angesehen.

Verwendung der Zusammensetzung zur Entfernung von Milchrückständen auch von trockenen bzw. eingetrockneten Milchrückständen, insbesondere von Milchrückständen aufgewärmter bzw. erhitzter Milch (d.h. z.B. von Milch, welche über 50°C erhitzt wurde), insbesondere zur Reinigung von Behältern und Leitungen für Milch, zur Rei- nigung von mit Milchrückständen verunreinigten Behältern und Leitungen, z.B. zur Reinigung von Milcherhitzungsapparaturen und Behälter, insbesondere z.B. zur Reinigung von Kaffeemaschinen und/ oder Babyflaschen. Insbesondere Verwendung der Zusammensetzung zur Reinigung von Apparaten und/ oder Anlagen, deren Behältnis- se und/ oder Leitungssysteme zum Erhitzen von Milch oder Milch enthaltenden Flüssigkeiten verwendet werden. Die Reinigungszusammensetzung eignet sich insbesondere auch zur Entfernung von Milchrückständen in Apparaten und/ oder Anlagen, deren Behältnisse und/ oder Leitungssysteme dazu dienen Milch über 60°C oder über 75°C erhitzen. In einer bevorzugten Ausführung wird die genannte Zusammensetzung zur Entfernung von Milchrückständen, insbesondere von trockenen oder eingetrockneten Milchrückständen, verwendet. Die Verwendung zeichnet sich vorzugsweise dadurch aus, dass die Zusammensetzung vor Anwendung in Wasser aufgelöst wird, vorzugsweise dass eine Menge (z.B. Tablette) von ca. 1 g bis 5 g, vorzugsweise ca. 2 g bis 4 g, der Zu- sammensetzung in 0,5 1 bis 2 1 Wasser, insbesondere z.B. in ca. 1 1 Wasser aufgelöst wird.

Eine vorteilhafte Methode zur Entfernung von Milchrückständen und/ oder zur Reinigung von Kaffeemaschinen, beinhaltent zumindest die folgenden Schritte

- Erzeugen einer Reinigungslösung durch Auflösen in Wasser einer Tablette oder eines Pulvers beinhaltend wenigstens eine Kombination aus

wenigstens einem Bicarbonat,

wenigstens einer Carbonsäure und

wenigstens einem Oxidationsmittel (d.h. vorzugsweise wenigstens einem Persulfat) und

- Behandeln, insbesondere Abspülen oder Durchspülen, einer zu reinigenden Fläche (insb. einer Oberfläche bzw. Innenfläche, z.B. einer Röhre) mit der Reinigungslösung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird die Zusammensetzung bzw. das Verfahren zur Reinigung von automatischen oder halbautomatischen Kaffeemaschinen mit Brühdruckfreigabeventil mit Rückspülfunktion verwendet, indem zur Reinigung die Rückspülfunktion des Brühdruckfreigabeventils verwendet wird. Ein vorteilhaftes Verfahren zur Reinigung von automatischen oder halbautomatischen Kaffeemaschinen mit Dreiwegventil mit Rückspülfunktion, beinhaltend

-in einem ersten Schritt unter Druck Einbringen von Brühwasser durch das Dreiwegventil in den Siebträger, während das Dreiwegventil auf eine erste Durchlasspositi- on gestellt ist, und

- in einem zweiten Schritt Ablassen des im Siebträger aufgebauten Drucks durch das Dreiwegventil und einen nachfolgenden Ablass, indem das Ventil in eine zweite Durchlassposition gestellt wird,

zeichnet sich dadurch aus, dass vor der Durchführung des ersten Schritts ein Pulver oder vorzugsweise eine Tablette einer Zusammensetzung beinhaltend wenigstens eine Kombination aus wenigstens einem Bicarbonat, wenigstens einer Carbonsäure und wenigstens einem Oxidationsmittel (d.h. vorzugsweise wenigstens einem Persulfat) in den Siebträger gefüllt wird.

Zweckmässigerweise ist der Siebträger bei Durchführung des Reinigungsverfahrens mit einem Blindsieb bestückt.

Vorzugsweise beinhaltet die Zusammensetzung weiter vorteilhafte Merkmale, wie sie hierin ebenfalls beschrieben werden.

Genannte optionale Merkmale können in beliebiger Kombination verwirklicht werden, soweit sie sich nicht gegenseitig ausschliessen. Insbesondere dort wo bevorzugte Berei- che angegeben sind, ergeben sich weitere bevorzugte Bereiche aus Kombinationen der in den Bereichen genannten Minima und Maxima.

BESCHREIBUNG DES WEITERER ASPEKTS DER REINIGUNG VON AUTOMATISCHEN ODER HALBAUTOMATISCHEN KAFFEEMASCHINEN In der Anwendung stellte sich weiter überraschend heraus, dass die beschriebene Zusammensetzung sich vorteilhaft eignet für die Reinigung von automatischen oder halbautomatischen Kaffeemaschinen mit Rückspülfunktion, d.h. von automatischen oder halbautomatischen Kaffee- bzw. Espressomaschinen, welche ausgerüstet sind mit einem Brühdruckfreigabeventil (bzw. einem Dreiweg- Ventil, insbesondere einem Dreiweg-Elektroventil), das eine Rückspülung vom Siebträger, über die Brühgruppe (i.e. Brühkopf) und das Ventil zu einem Ablass (z.B. zur Abtropfschale oder Abfluss) ermöglicht. Insbesondere eignet sich die beschriebene Zusammensetzung vorteilhaft für die Reinigung des Kaffeekreises, d.h. der Brühgruppe mit Dreiweg-Ventil und Ab- lassleitung.

Eine automatischen oder halbautomatischen Kaffee- bzw. Expresso-Kaffeemaschine beinhaltet eine Brühgruppe (Brühkopf) mit Dispersionsschirm und zweckmässigerweise unter dem Schirm in die Brühgruppe einsetzbarem Siebträger mit Sieb, einen Kessel (Boiler), eine Pumpe und ein Brühdruckfreigabeventil ausgeführt als Dreiweg- ventil. Es wird "Drei- Weg- Ventil" genannt, weil drei Wasserwege mit dem Ventil verbunden sind: (a) Kessel zu Dreiwegventil, (b) Brühkopf zu Dreiwegventil und (c) Dreiwegventil zu Ablass (d.h. z.B. zu Tropfschale). Das Dreiwegventil steuert den Wasserfluss vom Kessel zum Brühkopf und vom Brühkopf in den Ablass.

Espresso-Kaffeemaschinen verfügen heute vorteilhafterweise über ein Dreiwegeventil (auch Brühdruckfreigabeventil genannt), da dieses nach einer Kaffeezubereitung (Extraktion) die Druckentlastung der Brühgruppe ermöglicht. Ohne diesen Mechanismus kann sich der Druck aufbauen, was beim Entfernen des Siebträgers Heisswasser- und Kaffeesatzspritzer verursachen kann und somit die Gefahr des Verbrühens birgt. Das Dreiwegeventil kann dies verhindern und den Druck sicher ablassen. Das Dreiwegventil ist derart in eine Kaffeemaschine eingebaut, dass es von einer ersten Durchlassposition (Brühstellung) in eine zweite Durchlassposition (Stellung für Druckablass) gestellt werden kann. In der ersten Durchlassposition wird heisses Wasser unter Druck vom Kessel in den Brühkopf geleitet, damit kann im Brühkopf Kaffee gebrüht werden. Hierfür ist Kaffeepulver im Sieb des Siebträgers enthalten. In der zweiten Durchlassposition gibt das Dreiwegventil den Brühdruck im Brühkopf Richtung Ablass frei. Wird anstatt eines Siebs (Korb mit Löcher) ein Blindsieb (Korb ohne Löcher) in den Siebträger des Brühkopfs eingelegt, können Brühgruppe und Dreiwegventil zur Reinigung von Kaffeerückständen besonders wirkungsvoll rückgespült werden, indem der gesamte Brühdruck durch das Dreiwegventil in den Ablass freige- geben wird. Ist dabei das Pulver oder die Tablette der vorgenannten Zusammenset- zung in den Siebträger bzw. in das Blindsieb im Siebträger eingefüllt, erfolgt eine besonders effektive Reinigung.

Bei der Rückspülungsreinigung wird die Pumpe gegen ein Blindsieb betrieben, vorzugsweise nachdem ein Reinigungsmittel in das Blindsieb eingefüllt worden ist. Das aufgelöste Mittel entfernt Rückstände, wie z.B. Öle, die sich entlang des Weges und auf Gruppenoberflächen hinter dem Dispersionsschirm aufgebaut haben.

Für die Durchführung der Rückspülung wird der Siebträger mit einem Blindsieb geschlossen (d.h. anstatt eines Siebs wird eine Schale ohne Löcher in den Siebträger eingelegt). Im Blindsieb kann Reinigungsmittel eingefüllt werden. Rückspülung bedeutet, dass (a) bei Aktivierung des Dreiwegventils Wasser über das Dreiwegventil in die Brühgruppe und den geschlossenen Siebträger gelangt, wobei im geschlossenen Siebträger das Wasser mit dem Reinigungsmittel (falls vorhanden) vermischt und eine Reinigungslösung bildet, und dass (b) bei der Deaktivierung des Ventils der Restdruck innerhalb der Brühgruppe den Rückfluss des Wassers bzw. der Reinigungslösung über das Ventil in den Ablass ermöglicht, wodurch eventuell angefallener Kaffeesatz und Öle aus dem Ventil entfernt werden.

Zur praktischen Rückspülreinigungsdurchführung wird in einem ersten Schritt bevorzugterweise eine erfindungsgemässe Reinigungstablette in das Blindsieb eingelegt und der Siebträger, welcher das Blindsieb trägt, wird an der Brühgruppe verriegelt. Danach wird derBrühschalter eingeschaltet (d.h. das Dreiwegventil auf Brühstellung gestellt). Der Wasserdruck in der Brühgruppe erhöht sich, und kurz nachdem die Pumparbeit hörbar wird, wird in einem zweiten Schritt der Schalter wieder ausgeschaltet (d.h. das Dreiwegventil auf Druckablassstellung gestellt). Das Wasser, das im Brühkopf unter Druck stand, hat sich mit dem Reiniger vermischt und wird nun durch das Dreiweg- ventil in den Abfluss bzw. die Tropfschale ausgeleitet. Dabei werden Verunreinigungen mit ausgeleitet. Der Ein- und Ausschaltzyklus (Umstellen des Brühschalter) kann mehrerer Male wiederholt werden, bis nur noch saubere Lösung aus Ausfluss kommt, was anzeigt, dass der Reinigungsvorgang des Brühkopfs abgeschlossen ist. Danach kann der Siebträger entfernt und gereinigt werden sowie das Blindsieb durch ein Sieb im Siebträger ersetzt werden. Es gelangt normalerweise keine Reinigungslösung in den Kessel. Die Remigungslö- sung kann nur in der Brühgruppe, bzw. die Leitungen in der Brühgruppe, das Dreiwegventil und die Abflussleitung gelangen. Da eine Pumpe das Wasser (aus dem Kessel kommend) durch das Dreiwegventil pumpt, stellt der Druck sicher, dass sich das Wasser vom Kessel aus nur in Richtung Dreiwegventil bewegt. Zudem kann das Wasser nicht in den Kessel zurückkehren, selbst wenn das Ventil blockiert ist, da das Wasser immer unter Druck steht.

Es ist bekannt, dass eine derartige automatische oder halbautomatische Kaffeemaschine, insbesondere Espressomaschine, mit einem Brühdruckfreigabeventil (auch als Dreiwegventil oder Solenoidventil bezeichnet) regelmäßig rückgespült werden muss, indem der Siebträger bestückt mit einem Blindsieb (ohne Kaffeepulver, aber gegebenenfalls mit Reinigungsmittel gefüllt) geschlossen wird und zum Spülen Wasser durch das System gepresst wird. Das Spülen der Maschine dient dazu, Maschinenteile an denen frisches Brühwasser fließt, insbesondere die Brühgruppe hinter dem Sieb und das Ventil, zu reinigen und angesammelte Rückstände (insb. Kaffeerückstände) zu entfernen. Üblicherweise wird hierbei ein Reinigungsmittel in Pulverform auf ein Blindsieb gegeben, welches in den Siebträger eingesetzt wird.

Bei der Verwendung von handelsüblichen Reinigungsmitteln in Pulverform ist ein typisches Problem, dass das Reinigungspulver die Maschinenventile beschädigen kann. Das Risiko einer Beschädigung der Maschinenventile ist besonders hoch, wenn das Pulver überdosiert wird, da sich nicht gelöste Partikel des Reinigungspulvers zusätzlich zu schon vorhandenen Ablagerungen im Dreiweg-Ventil ablagern und die Ventilfunktionalität des Öffnens und Schließens stören können.

Die Verwendung einer vordosierten Reinigungstablette gemäß der vorliegenden Er- findung beseitigt oder reduziert überraschenderweise gleichzeitig das Risiko einer Überdosierung und das Vorhandensein von ungelösten Partikeln und somit die damit einhergehenden Probleme. Es wird angenommen, dass im Zusammenspiel mit einer besonderen Reinigungskraft der Zusammensetzung der erfindungsgemässen Reinigungstablette insbesondere auch die kurze Auflösungszeit der Reinigungstablettenzu- sammensetzung sowie deren (aufgrund der Tablettenform) vor dosierte und damit auf die Anwendung genau abgestimmte Menge sich bei der Kaffeemaschinenreinigung besonders vorteilsbringend auswirken.

Besondere Vorteile des gemäss Erfindung verwendeten Reinigungsmittels in Tablettenform sind, dass eine Tabletten bereits vordosiert ist (2,5 Gramm) und sich sehr schnell auflöst. Deshalb kann ein Anwender das Reirügungsrnittel nicht überdosieren, was ansonsten die Maschinenventile beschädigen könnte.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgend detaillierten Beschreibung der Erfindung.

BEISPIELHAFTER AUSFÜHRUNGSBEREICH DER ERFINDUNG

Eine beispielhafte Reinigungstablette (z.B. ca. 2 bis 3 g) enthält folgende Komponenten (optional sind weitere Zusätze möglich):

Name CAS-Nummer bevorzugter Bereiche in Gewichtsprozent

Natriumbicarbonat 144-55-8 15 bis 50

Kaliumperoxomonosulfat 70693-62-8 11 bis 40

(Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat,

insb. Oxone)

Zitronensäure 77-92-9 10 bis 40

Lactosemonohydrat 64044-51-5 0 bis 30

PVP/VA-Copolymer 25086-89-9 0 bis 10

Natriumcarbonat 497-19-8 0 bis 10

Sodiumlaurylsulfat 151-21-3 0 bis 10 Für eine schnelle Auflösung und gleichzeitig gute Reinigungswirkung besonders vorteilhaft erweist sich eine Zusammensetzung mit einem Gewichtsverhältnis von Carbonsäure zu Bicarbonat, insbesondere von Zitronensäure zu Natriumbicarbonat, von kleiner oder gleich 2 (< 2), vorzugsweise kleiner oder gleich 1 (< 1), inbesondere bevor- zugt im Bereich von 1,5 : 1 bis 0.2 : 1 oder weiter bevorzugt im Bereich von 1 : bis 0,4 : 1, und mit einem Gewichtsverhältnis von Carbonsäure zu Oxidationsmittel, insbesondere von Zitronensäure zu Kaliumperoxomonosulfat (bzw. dem Triplesalz aus Kali- umperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat), von ungefähr 1 : 1 ist, insbesondere im Bereich von 3 : 1 bis 1 : 3, weiter bevorzugt im Bereich von 2 : 1 bis 1 : 2, besonders bevorzugt im Bereich von 1,5 : bis 1 : 1,5. Weiter bevorzugt hat dabei die Zusammensetzung ein Gewichtsverhältnis von Oxidationsmittel zu Bicarbonat, insbesondere von Kaliumperoxomonosulfat (bzw. dem Triplesalz) zu Natriumbicarbonat, von kleiner oder gleich 2 (< 2), vorzugsweise kleiner oder gleich 1 (< 1), inbesondere bevorzugt im Bereich von 1,5 : 1 bis 0.2 : 1 oder weiter bevorzugt im Bereich von 1 : 1 bis 0,4 : 1.

BEVORZUGTE AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

In einer besonders bevorzugten Ausführung wird eine Tablette oder ein trockenes Pulver aus wenigstens den folgenden Bestandteilen erzeugt: - Natriumbicarbonat

Kaliumperoxomonosulfat

Zitronensäure

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung wird eine Tablette oder ein trockenes Pulver aus wenigstens den genannten drei Bestandteilen erzeugt, wobei die Gewichtsanteile der drei Bestandteile in Bezug auf ihre Summe (d.h. in Bezug auf die Summe des Gewichts der drei Bestandteile ohne mögliche weitere Bestandteile zu berücksichtigen) von 100 % die folgenden sind: zumindest 20 Gew-% Natriumbicarbonat, zumindest 20 Gew-% Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat und

zumindest 20 Gew-% Zitronensäure.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung wird eine Tablette oder ein tro- ckenes Pulver aus wenigstens den genannten drei Bestandteilen erzeugt, wobei die Gewichtsanteile der drei Bestandteile in Bezug auf ihre Summe (d.h. in Bezug auf die Summe des Gewichts der drei Bestandteile ohne mögliche weitere Bestandteile zu berücksichtigen) von 100 % die folgenden sind: zumindest 30 Gew-% Natriumbicarbonat, weiter bevorzug zumindest 35 Gew- % Natriumbicarbonat,

zumindest 25 Gew-% Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat und

zumindest 25 Gew-% Zitronensäure.

Der Gewichtsanteil von Natriumbicarbonat ist vorzugsweise jeweils höher als jener der Zitronensäure.

In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführung wird eine Tablette oder ein trockenes Pulver aus wenigstens den folgenden Bestandteilen erzeugt:

Natriumbicarbonat,

Kaliumperoxomonosulfat, vorzgusweise unter Verwendung des Triplesalzes aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat,

Zitronensäure,

Lactosemonohydrat,

- PVP/VA-Copolymer,

Natriumcarbonat und

- Sodiumlaurylsulfat.

Auch hierbei sind die Gewichtsanteile der drei erstgenannten Bestandteile in Bezug auf ihre Summe, welche als 100 % definiert ist (d.h. in Bezug auf die Summe des Gewichts der drei erstgenannten Bestandteile ohne das Gewicht der weiteren Zusätze zu berücksichtigen), vorzugsweise wie vorhergehend vorgestellt: zumindest 20 Gew-% Natriumbicarbonat, bevorzugt zumindest 30 Gew-% Natriumbicarbonat, weiter bevorzug zumindest 35 Gew-% Natriumbicarbonat; zumindest 20 Gew-% Triplesalz aus Kaliumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat, bevorzugt zumindest 25 Gew-% Triplesalz aus Ka- liumperoxomonosulfat, Kaliumhydrogensulfat und Kaliumsulfat;

zumindest 20 Gew-% Zitronensäure, bevorzugt zumindest 25 Gew-% Zitronensäure.

Weitere bevorzugte Ausführungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung und den Ausführungsbeispielen.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN Es zeigen in schematischer Darstellung:

Figur 1 : Testplättchen Gl, PI, G2 und P2 mit eingetrockneten Milchresten;

Figur 2: Testplättchen von Fig. 1 nach Reinigung: Testplättchen Gl und P nach Reinigung mit einer Lösung mit aufgelöster Zusammensetzung gemäss Anwendungsbeispiel 1 und Testplättchen G2 und P2 nach Reinigung mit einer Vergleichslösung.

ANWENDUNGSBEISPIEL 1 Beispielhafte Zusammensetzung einer 2,6 g schweren Tablette.

Name CAS-Nummer Gewichts- Gewicht in

prozent Gramm für eine

2.6 g Tablette

Natriumbicarbonat 144-55-8 29,97 07792

Kaliumperoxomonosul- 70693-62-8 22,00 0,5720

fat, Triplesalz (insb. Oxone) Zitronensäure 77-92-9 22,03 0,5728

Lactosemonohydrat 64044-51-5 18,00 0,4680

PVP/VA-Copolymer 25086-89-9 3,00 0,0780

Natriumcarbonat 497-19-8 3,00 0,0780

Sodiumlaurylsulfat 151-21-3 2,00 0,0520

Total 100 2.6

Diese Tablette wird im Weiteren auch Tablette ABl genannt.

ANWENDUNGSBEISPEIL 2 Vergleich der Reinigungswirkung einer handelsüblichen Tablette zur Kaffeemaschinenreinigung (im Weiteren Tablette VI genannt) mit einer Tablette mit der in Anwendungsbeispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung (ABl):

Es werden zwei flache transparente Glastestplättchen (mit Gl und G2 bezeichnet) mit je drei in einer Linie voneinander beabstandeten Tropfen Milch darauf über Nacht ge- trocknet.

Es werden zwei konkav gekrümmte transparente Plastiktestplättchen (mit PI und P2 bezeichnet) mit je drei in einer Linie voneinander beabstandeten Tropfen Milch darauf über Nacht getrocknet.

Alle vier Testträger (Gl, G2, PI, P2) weisen am nächsten Morgen nach dem Eintrock- nen der Milch sichtbare, weisse Milchrückstände auf (siehe Fig. 1).

In einem ersten Versuch wird eine Tablette (ABl) der in Anwendungsbeispiel 1 beschriebenen Zusammensetzung (d.h. 2.6 g) in einem Becher mit 500 ml Wasser (bei Raumtemperatur (RT)) aufgelöst. Die Auflösungszeit der Tablette (bis zur sichtbar kompletten Auflösung) beträgt 2 bis 3 Minuten. Glastestplättchen Gl und Plastiktest- plättchen PI werden in die Lösung im Becher eingetaucht. Nach 3 Minuten werden Glastestplättchen Gl und Plastiktestplättchen PI aus dem Becher entnommen und mit einem Föhn getrocknet. Gl weist keine sichtbaren Rückstände auf. PI weist wenige Rückstände auf, welche jedoch nicht unbedingt dort anhaften, wo vor der Reinigung die eingetrockneten Milchreste situiert waren.

In einem zweiten Versuch werden zwei handelsübliche Tabletten VI (zwei mal 4 g) in einem Becher mit 500 ml Wasser (bei Raumtemperatur) aufgelöst. Die Auflösungszeit der Tabletten (bis zur sichtbar kompletten Auflösung) beträgt ca. 10 Minuten. Glastestplättchen G2 und Plastiktestplättchen P2 werden in die Lösung im Becher eingetaucht. Nach 3 Minuten werden Glastestplättchen G2 und Plastiktestplättchen P2 aus dem Becher entnommen und mit einem Föhn getrocknet. G2 und P2 weisen deutlich sichtbare Milchrückstände auf. Tatsächlich ist keinerlei Reinigungswirkung zu erkennen. Weitere Informationen zu VI sind in der Tabelle zu Anwendungsbeispiel 3 zu finden.

Ein visueller Vergleich der Testplättchen zeigt, dass Glastestplättchen Gl und Plastiktestplättchen PI, welche mit einer Lösung der Zusammensetzung gemäss Ausführungsbeispiel 1 (ABl) behandelt wurden, keine oder kaum Milchrückstände aufweisen, während Glastestplättchen G2 und Plastiktestplättchen P2, welche mit dem handelsüb- liehen Vergleichsprodukt (VI) behandelt wurden, deutliche Rückstände aufweisen.

ANWENDUNGSBEISPEIL 3

Reinigungszeit Reinigungszeit AuflöpH für über Nacht für über eine sungszeit eingetrocknete Woche (in 500 ml Milch tropfen emgetrocknete Wasser,

Milchtropfen RT)

Tablette mit einer Zu3 min 27 min 2-3 min 6 sammensetzung gemäss (siehe AnwendungsAnwendungsbeispiel 1 beispiel 2)

(ABl)

Tablette mit einer Zu14 min > 10 min 10 sammensetzung gemäss

Anwendungsbeispiel 1

und zusätzlichem Natri- umearbonat zur Erhöhung des pH (AB2) Ein handelsüblicher Flüs7 min N/A 11,1 sigreiniger beinhaltend

eine Mischung aus natrium- und kaliumgepufferten schwach alkalischen Salzen (V2)*

Handelsübliche saure keine Reinigung > 30 min 10 min 2,1 Tablette wie in Anwenerzielt keine Reinigung

dungsbeispiel 2 verwen(siehe Anwendungs- erzielt

det (VI)** beispie] 2)

Vergleichszusammenset> 30 min 10 min 3,8 zung (V3)*** keine Reinigung

erzielt

* Vergleichsprodukt V2: Dieses Produkt ist eine flüssige Zubereitung im Sinne der Verordnung (EG) 1907/2006 (REACH). Es beinhaltet eine Mischung aus natrium- und kalium-gepufferten schwach alkalischen Salzen. Alle Materialien sind in Übereinstimmung mit Food and Drug Administration CFR, Titel 21, in Bezug auf Stoffe in Kontakt mit Nahrungsmittelausrüstungen. Die Formulierung wird durch das NSF International Protokoll P 52 registriert, getestet und zertifiziert. Referenz:

http:/ / www.elektros.it/ media/ product/ 464/ pulymilk_NSF_liquido_EN.pdf

** Vergleichsprodukt VI: detaillierte Zusammensetzung nicht bekannt, unter anderem beinhaltend weniger als 50 Gewichtsprozent Zitronensäure (CAS: 77-92-9), weniger als 24,5 Gewichtsprozent Maleinsäure (CAS: 110-16-7), ungefähr 10 Gewichtsprozent Sul- famidsäure (CAS: 5329-14-6) und 0,5 Gewichtsprozent Miristalkoniumchlorid (CAS: 139-08-2).

*** Vergleichsprodukt V3: Tablette, beinhaltend in abnehmender Menge Zitronensäure, Sodiumlaurylsulfat, Lactosemonohydrat, Natriumbikarbonat, Natriumchlorid, Oxone, Natriumkarbonat, Pfefferminzaroma, PVP; insb. ca. Zitronensäure in einer Menge von 29,4 Gew.-%, Sodiumlaurylsulfat in einer Menge von 19,6 Gew.-%, Lactosemonohydrat in einer Menge von 18,9 Gew.-%, Natriumbikarbonat in einer Menge von 11,8 Gew.-%, Natriumchlorid in einer Menge von 9,8 Gew.-%, Oxone® Monopersulfate Compound PS-16 in einer Menge von 4,9 Gew.-%, Natriumkarbonat in einer Menge von 2,9 Gew.- %, Pfefferminzaroma in einer Menge von 2,0 Gew.-% und PVP in einer Menge von 0,7 Gew.-%.

Im Vergleich mit anderen Zusammensetzungsbeispielen ist eine erfindungsgemässe Zusammensetzung (z.B. ABl und/ oder AB2) unter anderem aus den folgenden Gründen besonders vorteilhaft:

Die kurze Auflösungszeit der erfindungsgenässen Zusammensetzung ABl (d.h. Zusammensetzung gemäss Anwendungsbeispiel 1), d.h. der gesamten Tablette ist für die Anwendung der Reinigung von besonderer Bedeutung. - Die Zeit, welche zur Reinigung benötigt wird, ist relativ kurz (siehe ABl), sie kann aber durch Erhöhen der Alkalinität, insbesondere durch Zugabe von Nat- riumcarbonat) gegebenenfalls weiter verringert werden (siehe Zusammensetzung AB2 gemäss Anwendungsbeispiel 1 mit zusätzlichem Natriumcarbonat).

Die Summe von Auflösungszeit und Reinigungszeit der erfindungsgemässen Zusammensetzung (d.h. Zusammensetzung ABl oder AB2, gemäss Anwendungsbeispiel 1 ggf. mit zusätzlichem Natriumcarbonat) resultiert in einer vorteilhaft kurzen Gesamtanwendungszeit.

In der Anwendung ist aufgrund eines im Wesentlichen neutralen bzw. fast neutralen pH-Wertes (wie bei der Zusammensetzung ABl, gemäss Anwen- dungsbeispiel 1) nach Auflösung der Zusammensetzung in Wasser die Sicherheit des Anwenders gewährt; z.B. besteht bei korrekter und bestimmungsgerechter Anwendung keine Gefahr, dass beim Anwender Hautverätzungen auftreten.

Das in den leicht alkalischen Bereich verschobene Zusammensetzungsbeispiel AB2 ist unter anderem aus den folgenden Gründen ebenfalls recht vorteilhaft:

Die immer noch recht kurze Auflösungszeit der erfindungsgenässen Zusammensetzung (d.h. Zusammensetzung gemäss Anwendungsbeispiel mit zusätzlichem Natriumcarbonat) gepaart mit einer kürzeren Reinigungszeit, was eben- falls eine vorteilhaft kurze Gesamtanwendungszeit bedeutet, resultiert ebenfalls in einer relativ vorteilhaften Anwendung. Hier ist jedoch der pH in den leicht alkalischen Bereich verschoben, was gegebenenfalls sicherheitstechnisch etwas problematischer sein kann als die pH neutrale Zusammensetzung gemäss An- Wendungsbeispiel 1.

KORROSIONSTEST

Aus Korrosionsversuchen hat sich ergeben, dass die in Wasser aufgelöste Zusammensetzung gemäss Anwendungsbeispiel 1 (ABl) Materialien, wie sie in Kaffeemaschinen vorkommen, kaum beeinflusst, wenn diese regelmässige jeden Monat für einen Reini- gungszyklus von 2 Minuten mit den üblichen Materialen wie Silikon, Aluminium, rostfreier Stahl und Kupfer einer Kaffeemaschine in Kontakt kommen. Im Folgenden sind die Versuche beschrieben.

Ziel: Die Korrosion von Kaffeemaschinenmaterialien, welche einer in Wasser aufgelösten Zusammensetzung gemäss Anwendungsbeispiel 1 (weiter unten Testlösung genannt) ausgesetzt sind, wird mittels Gewichtskontrolle untersucht. Hierfür werden Proben in Form von Plättchen zunächst für 24 Stunden in entionisiertem Wasser ins Gleichgewicht gebracht. Dann werden die Probenplättchen 4 Stunden lang bei 60°C der Test- reinigungslösung ausgesetzt, was ca. 120 Reinigungszyklen von je 2 min entspricht. Unter der Annahme, dass eine Kaffeemaschine einmal pro Monat gereinigt wird, entspricht dies den zusammengefassten Reinigungen von 10 Jahren.

Getestet werden insbesondere die folgenden Materialien: Silikonmatte, Glattblech aus Aluminium, Glattblech aus rostfreiem Stahl und Glattblech aus Kupfer. Vorgehensweise:

- Zur Probenherstellung werden alle Materialien in 6 cm lange und 1 cm breite Stücke geschnitten und mit Ethanol gereinigt. - Jede Probe wird mit einer Genauigkeit von bis zu vier Stellen gewogen (Tabellenangaben in Gramm (g)), siehe Tabellenspalte„Start".

- Jede Probe wird in je ein Deckelglas mit je einem Volumen von ca. 30 ml gestellt. Jedes Deckelglas wird mit entionisiertem Wasser befüllt. Nach einer Ausgleichszeit von 24 Stunden wird jede Probe herausgenommen, getrocknet und zum zweiten Mal gewogen, siehe Tabellenspalte Test (1).

- Jede der vier Proben wird erneut in je ein Deckelglas mit je einem Volumen von ca. 30 ml gestellt. In einem Becherglas wird eine 2,5 g schwere Tablette mit einer Zusammensetzung gemäss Anwendungsbeispiel 1 in 150 ml Leitungswasser aufgelöst (Testlösung genannt). Nach dem Auflösen wird die Lösung auf die vier Deckelgläser aufgeteilt, sodass jede Probe ungefähr zur Hälfte in der Lösung eingetaucht ist. Die Deckelgläser mit Inhalt werden auf 60°C aufgewärmt. Nach 4- stündiger Exposition bei 60°C werden die Proben aus den Deckelgläsern entnommen und ein drittes Mal gewogen, siehe Tabellenspalte Test (2).

Ergebnisse:

Test (1): Gewichtsmessung nach 24 Std. in Wasser

Test (2): Gewichtsmessung nach zusätzlich 4 Std. bei 60°C in der Testlösung

Δ: Gewichtsdifferenz zwischen Test (1) und Test (2) in Gramm. Δ%: Gewichtsdifferenz zwischen Test (1) und Test (2) in Gewichtsprozent (gerundet auf zwei Stellen nach dem Komma).

Bei der Kupferprobe und der Aluminiumprobe wird aufgrund der Gewichtskontrollen und aufgrund visueller Kontrollen auf sehr geringe Korrosion geschlossen. Die Proben aus Silikon und rostfreiem Stahl zeigten keine sichtbaren Korrosionsspuren aufgrund der Exposition. Gewichtsveränderungen sind nicht oder kaum vorhanden. Unter Berücksichtigung der beabsichtigten Verwendung zur Kaffeemaschinenreinigung und der sehr geringen Auswirkungen gemäss vorgenannter Ergebnisse kann darauf geschlossen werden, dass die geprüfte Tablettenzusammensetzung die vorgenannten Materialien bei einen normalen Gebrauch zum Reinigen während zehn Jahre nicht oder nicht wesentlich beeinflusst.

Während vorstehend spezifische Ausführungsformen beschrieben wurden, ist es offensichtlich, dass unterschiedliche Kombinationen der aufgezeigten Ausführungsmög- lichkeiten angewendet werden können, insoweit sich die Ausführungsmöglichkeiten nicht gegenseitig ausschliessen.

Während die Erfindung vorstehend unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen beschrieben wurde, ist es offensichtlich, dass Änderungen, Modifikationen, Variationen und Kombinationen ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen ge- macht werden können.