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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR REMOVING A TWO-PART CONNECTOR IN A WORKPIECE ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/254618
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for removing a two-part connector (2) in a workpiece arrangement (4), comprising the following steps: - providing a workpiece arrangement (4) having a first surface (6) and an opposing second surface (8) and having a hole (10), which connects the first surface (6) to the second surface (8), wherein: a connector (2) is fastened in the hole (10), which connector has a bolt (14) extending along a central axis (16) and a sleeve (12) fastened on the bolt (14); the bolt (14) has a head portion (36) and a shank portion (38) with retaining grooves (42); the sleeve (12) is fastened to the bolt (14) on the side of the second surface (8) in such a manner that the inner surface (74) thereof engages with the retaining grooves (42) and prevents a relative movement of bolt (14) and sleeve (12) parallel to the central axis (16); and the sleeve (12) has an outside diameter which is greater than the diameter of the hole (10) in the workpiece arrangement (4), - cutting the sleeve (12) and/or the bolt (14), and - removing the connector (2) from the hole (10).

Inventors:
SKIRKE JÖRN (DE)
SCHÄFER ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/067166
Publication Date:
December 24, 2020
Filing Date:
June 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
AIRBUS OPERATIONS GMBH (DE)
International Classes:
F16B19/06; B21J15/02; B21J15/50
Domestic Patent References:
WO2019008146A12019-01-10
Foreign References:
US2688185A1954-09-07
DE29719680U11999-03-18
KR101013397B12011-02-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Demontage eines zweiteiligen Verbinders (2), wie einem Schließringbolzen oder einem Schraubpassniet, in einer Werkstückanordnung (4) mit den Schritten:

Bereitstellen einer Werkstückanordnung (4) mit einer ersten Oberfläche (6) und einer gegenüberliegenden zweiten Oberfläche (8) sowie mit einem Loch (10) , welches die erste Oberfläche (6) mit der zweiten Oberfläche (8) verbindet, wobei in dem Loch (10) ein Verbinder (2) angeordnet ist, der einen Bolzen (14) und eine an dem Bolzen (14) befestigte Hülse (12) aufweist,

wobei der Bolzen (14) sich entlang einer Mittelachse (16) zwischen einem ersten Ende (18) auf der Seite der ersten Oberfläche (6) und einem zweiten Ende (20) auf der Seite der zweiten Oberfläche (8) der Werkstückanordnung (4) erstreckt, wobei der Bolzen (14) einen Kopfabschnitt (36) mit einem Durchmesser aufweist, der größer ist als der Durchmesser des Lochs (10), und einen Stiftabschnitt (38) aufweist, dessen Durchmesser kleiner oder gleich dem Innendurchmesser des Lochs (10) ist, wobei entlang der Mittelachse (16) betrachtet mindestens der Teil des Stiftabschnitts (38), welcher auf der Seite der zweiten Oberfläche (8) aus der Werkstückanordnung (4) herausragt, mindestens überwiegend in Umfangsrichtung verlaufende Haltenuten (42) aufweisen,

wobei die Hülse (12) auf der Seite der zweiten Oberfläche (8) derart an dem Bolzen (14) befestigt ist, dass ihre innere Oberfläche (74) mit den Haltenuten (42) eingreift und eine Relativbewegung von Bolzen (14) und Hülse (12) parallel zur Mittelachse (16) verhindert, und

wobei die Hülse (12) einen Außendurchmesser aufweist, der größer ist als der Durchmesser des Lochs (10) in der Werkstückanordnung (4),

Zerschneiden der Hülse (12) und/oder des Bolzens (14), und

Entfernen des Verbinders (2) aus dem Loch (10).

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Hülse (12) mit einem Schnitt parallel zur Mittelachse (16) zerschnitten wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Schnitt sich mindestens entlang der Haltenuten (42) erstreckt.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Zerschneiden der Hülse (12) mit einem Schneidwerkzeug (46) erfolgt, wobei das Schneidwerkzeug (46) eine Klinge (50) mit einer geraden Schneidkante (48) aufweist, die parallel zur Mittelachse (16) ausgerichtet in radialer Richtung zur Mittalachse (16) hin gegen die Hülse (12) bewegt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Schneidwerkzeug (46) einen Stützkörper (54) mit einer Anlagefläche (56) und einer von der Anlagefläche (56) ausgehenden Bohrung (58) sowie mit einem von der Bohrung (58) radial nach Außen verlaufenden Führungsschlitz (60) aufweist, wobei in dem Führungsschlitz (60) die Klinge (50) derart geführt beweglich angeordnet ist, dass die Schneidkante (48) parallel zur Zentralachse (62) der Bohrung (58) verläuft und in die Bohrung (58) hinein und auf die Zentralachse (62) zu bewegt werden kann.

6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Schneidwerkzeug (46) zum Zerschneiden der Hülse (12) derart angeordnet wird, dass die Anlagefläche (56) an der zweiten Oberfläche (8) der Werkstückanordnung (4) anliegt und der an der zweiten Oberfläche (8) aus dem Loch (10) herausragende Verbinder (2) sich in die Bohrung (58) erstreckt, wonach die Klinge (50) in dem Führungsschlitz (60) in Richtung zur Mittelachse (16) auf die Hülse (12) zu bewegt wird, bis die Schneidkante (48) die Hülse (12) zerschneidet.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei an der Innenwand (59) der Bohrung (58) in Umfangsrichtung beabstandet von dem Führungsschlitz (60) eine oder mehrere weitere Schneidkanten (66) vorgesehen sind, die sich parallel zur Zentralachse (62) erstrecken und an denen die Hülse (12) anliegt, wenn sich diese in der Bohrung (58) befindet.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei nach dem Zerschneiden der Hülse (12) der Bolzen (14) in Richtung zur Seite der ersten Oberfläche (6) hin entfernt wird. 9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Entfernen des Bolzens (14) durch Schlag auf das zweite Ende (20) des Bolzens (14) erfolgt.

10. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Bolzen (14) mit einem Schnitt quer zur Mittelachse (16) zerschnitten wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Bolzen (14) in Verlängerung der zweiten Oberfläche (8) der Werkstückanordnung (4) zwischen der Hülse (12) und der zweiten Oberfläche (8) zerschnitten wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, wobei das Zerschneiden des Bolzens (14) mit einem Schneidwerkzeug (46) erfolgt, wobei das Schneidwerkzeug (46) eine Klinge (50) mit einer Schneidkante (48) aufweist, die senkrecht zur Mittelachse (16) ausgerichtet in radialer Richtung zur Mittalachse (16) hin gegen den Bolzen (14) bewegt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das Schneidwerkzeug (46) zwei Klingen (50) mit gegenüberliegenden Schneidkanten (48) aufweist, die zum Zerschneiden des Bolzens (14) von gegenüberliegenden Seiten auf den Bolzen (14) zu bewegt werden.

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei das Schneidwerkzeug (46) einen Stützkörper (54) mit einer Anlagefläche (56) und einer von der Anlagefläche (56) ausgehenden Öffnung (70) mit einer Zentralachse (62) senkrecht zur Anlagefläche (56), wobei in der Öffnung (70) die zwei Klingen (50) mit gegenüberliegenden Schneidkanten (48) derart geführt beweglich angeordnet sind, dass die Schneidkanten (48) senkrecht zur Zentralachse (62) verlaufen und von gegenüberliegenden Seiten in radialer Richtung auf die Zentralachse (62) zu bewegt werden können.

15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das Schneidwerkzeug (46) zum Zerschneiden des Bolzens (14) derart an der Werkstückanordnung (72) angeordnet wird, dass die Anlagefläche (56) an der zweiten Oberfläche (8) anliegt und der Verbinder (2) sich in die Öffnung (70) erstreckt, so dass die Mittelachse (16) koaxial mit der Zentralachse (62) verläuft, wonach die Klingen (50) von gegenüberliegenden Seiten auf den Bolzen (14) zu bewegt werden und diesen zerschneiden.

Description:
Verfahren zur Demontage eines zweiteiligen Verbinders in einer

Werkstückanordnung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Demontage eines zweiteiligen Verbinders, insbesondere eines Passniets, wie beispielsweise einem Schraubpassniet („Hi- Lok“ oder „Hi-Lite“) oder einem Schließringbolzen („Lockbolt“), in einer Werkstückanordnung.

Verschiedene verbesserte zweiteilige Verbinder, wie beispielsweise Schließringbolzen oder Schraubpassnieten werden insbesondere im Flugzeugbau vermehrt eingesetzt, um eine zunehmende Automatisierung im Fertigungsprozess zu ermöglichen. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass diese automatisiert, beispielsweise durch Roboter, an der zu verbindenden Werkstückanordnung anzubringen sind. Für die z.B. aus Wartungsgründen häufig notwendige Demontage von solchen Verbindern ist es jedoch bislang erforderlich, den Verbinder auszubohren, was aufwändig, zeitintensiv und meist nicht ohne Beschädigung des Werkstücks möglich ist.

Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einfaches und schnelles sowie möglichst beschädigungsfreies Verfahren zur Demontage eines zweiteiligen Verbinders in einer Werkstückanordnung bereitzustehen.

Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den folgenden Schritten gelöst:

Zunächst wird eine Werkstückanordnung bereitgesteht, in der sich ein zweiteiliger Verbinder befindet. Die Werkstückanordnung umfasst ein einzelnes oder mehrere aneinander anliegende und zu verbindende Werkstücke, vorzugsweise

Lustfahrzeugstrukturkomponenten, wie beispielsweise Hautelemente von Rumpf oder Flügel. Die Werkstückanordnung weist eine erste Oberfläche und eine gegenüberliegende zweite Oberfläche sowie einem Loch, insbesondere ein Bohrloch oder eine Bohrung auf, welches die erste Oberfläche mit der zweiten Oberfläche verbindet.

In dem Loch ist ein Verbinder angeordnet, der einen Bolzen und eine koaxial an dem Bolzen befestigte Hülse aufweist. Sowohl die Hülse, als auch der Bolzen haben vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt. Der Bolzen ist vorzugsweise aus einem festeren Material gebildet als die Hülse. Beispielsweise kann der Bolzen aus Titan und die Hülse aus Stahl gebildet sein. Der Bolzen erstrecken sich entlang einer Mittelachse zwischen einem ersten Ende auf der Seite der ersten Oberfläche und einem zweiten Ende auf der Seite der zweiten Oberfläche der Werkstückanordnung.

Die Bolzen weist entlang der Mittelachse vom ersten zum zweiten Ende betrachtet zunächst einen Kopfabschnitt mit einem Durchmesser auf, der größer ist als der Durchmesser des Lochs. Daran anschließend weist die Bolzen einen Stiftabschnitt auf, dessen Durchmesser entlang der Mittelachse betrachtet vorzugsweise konstant ist und kleiner oder gleich dem Durchmesser des Lochs ist. Entlang der Mittelachse betrachtet weist mindestens der Teil des Stiftabschnitts, welcher auf der Seite der zweiten Oberfläche aus der Werkstückanordnung herausragt, vorzugsweise der Teil, der das zweite Ende aufweist, zumindest überwiegend in Umfangsrichtung verlaufende Haltenuten auf. Solche Haltenuten können beispielsweise, wie im Fall von Schließ ringbolzen, in Umfangsrichtung verlaufende und in axialer Richtung voneinander beabstandete Ringnuten sein, oder können, wie im Fall von Schraubpassnieten, ein Außengewinde sein.

Die Hülse ist auf der Seite der zweiten Oberfläche derart an dem Bolzen befestigt, dass ihre innere Oberfläche mit den Haltenuten eingreift und eine Relativbewegung von Bolzen und Hülse parallel zur Mittelachse verhindert. Die Hülse weist ferner mindestens abschnittsweise einen Außendurchmesser auf, der größer ist als der Durchmesser des Lochs in der Werkstückanordnung, so dass die Hülse ein Gegenlager auf der Seite der zweiten Oberfläche bzw. auf der Seite des zweiten Endes bildet.

Zur Demontage des Verbinders wird nun die Hülse oder der Bolzenzerschnitten, oder es werden sowohl Hülse als auch Bolzen zerschnitten. Anschließend wird der Verbinder aus dem Loch entfernt, wobei die zerschnittene Hülse z.B. abgestreift werden kann.

So kann der Verbinder auf schnelle, einfache und sichere Weise entfernt werden, ohne dass ein aufwändiges und die Werkstückanordnung beschädigendes Ausbohren des Verbinders erforderlich ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Hülse mit mindestens einem Schnitt parallel zur Mittelachse zerschnitten. Dadurch platzt die Hülse entlang des Schnittes auf, so dass sich der Durchmesser vergrößert und die Hülse mit den Haltenuten des Bolzens außer Eingriff kommt.

Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Schnitt sich mindestens entlang der Haltenuten erstreckt. Auf diese Weise kann der Eingriff der inneren Oberfläche der Hülse mit den Haltenuten gelöst werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Zerschneiden der Hülse mit einem Schneidwerkzeug, das eine Klinge mit einer geraden Schneidkante aufweist, die parallel zur Mittelachse ausgerichtet in radialer Richtung zur Mittalachse hin gegen die Hülse bewegt wird, bis die Hülse entlang der Schneidkante zerschnitten, d.h. aufgetrennt ist. Auf diese Weise kann die Hülse mit einer einzigen Bewegung der Klinge zerschnitten werden.

Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Schneidwerkzeug einen Stützkörper mit einer Anlagefläche zur Anlage an die zweite Oberfläche der Werkstückanordnung und einer von der Anlagefläche ausgehenden Bohrung, die an die äußere Form der Hülse angepasst ist, sowie mit einem von der Bohrung radial nach außen verlaufenden Führungsschlitz aufweist. In dem Führungsschlitz ist die Klinge derart geführt beweglich angeordnet, dass die Schneidkante vorzugsweise parallel zur Zentralachse der Bohrung verläuft und in die Bohrung hinein und vorzugsweise auf die Zentralachse zu bewegt werden kann. Dies stellt eine besonders einfache und effektive Bauweise des Schneidwerkzeugs dar.

Zum Zerschneiden der Hülse wird das Schneidwerkzeug derart angeordnet, dass die Anlagefläche an der zweiten Oberfläche der Werkstückanordnung anliegt und der an der zweiten Oberfläche aus dem Loch herausragende Verbinder sich in bzw. durch die Bohrung erstreckt, so dass die Zentralachse der Bohrung koaxial mit der Mittelachse des Bolzens verläuft. Danach wird die Klinge in dem Führungsschlitz in Richtung zur Mittelachse auf die Hülse zu bewegt, bis die Schneidkante die Hülse, insbesondere den Bereich der Haltenuten zerschneidet. Auf diese Weise kann die Hülse sehr einfach und verlässlich zerschnitten werden.

Besonders bevorzugt ist es auch, wenn an der Innenwand der Bohrung in Umfangsrichtung beabstandet, vorzugsweise gleichmäßig beabstandet, von dem Führungsschlitz eine oder mehrere weitere Schneidkanten vorgesehen sind, die sich parallel zur Zentralachse erstrecken und an denen die Hülse anliegt, wenn sich diese in der Bohrung befindet, so dass durch den von der Schneidkante der Klinge auf die Hülse ausgeübten Druck die Hülse auch von den weiteren Schneidkanten zerschnitten wird. Dadurch erfolgt das Zerschneiden der Hülse von mehreren Seiten und der Eingriff mit den Haltenuten kann einfacher und schneller gelöst werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird nach dem Zerschneiden der Hülse der Bolzen in Richtung zur Seite der ersten Oberfläche hin entfernt. Dies ist möglich, da durch das Zerschneiden der Hülse die innere Oberfläche der Hülse nicht mehr oder nicht mehr vollständig mit den Haltenuten des Bolzens in Eingriff ist, so dass der Bolzen von der Hülse gelöst werden kann.

Bevorzugter Weise erfolgt das Entfernen des Bolzens durch Schlag auf das zweite Ende des Bolzens, vorzugsweise in axiale Richtung. Dies ist insbesondere sinnvoll, wenn noch ein geringfügiger Resteingriff der Haltenuten vorhanden ist. Der Bolzen wird damit dann auch aus der Hülse herausgeschlagen.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Bolzen mit mindestens einem Schnitt quer, insbesondere senkrecht zur Mittelachse, d.h. in Umfangsrichtung, zerschnitten. Auf diese Weise kann der abgetrennte Teil des Bolzens mit der daran befestigten Hülse kein Gegenlager mehr bilden und der übrige Teil des Bolzens kann aus dem Loch entfernt werden.

Dabei ist es bevorzugt, wenn der Bolzen in Verlängerung der zweiten Oberfläche der Werkstückanordnung zwischen der Hülse und der zweiten Oberfläche zerschnitten wird. Dies ist besonders einfach, da das Schneidwerkzeug entlang der zweiten Oberfläche bewegt werden kann und die Hülse bleibt vollständig an dem abgetrennten Teil des Bolzens.

Es ist ferner bevorzugt, wenn beim Zerschneiden des Bolzens mehrere Schnitte von verschiedenen Seiten der Hülse erfolgen, beispielsweise zwei Schnitte von gegenüberliegenden Seiten der Hülse. Auf diese Weise kann der Bolzen gleichmäßig und schnell von mehreren Seiten zerschnitten werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Zerschneiden des Bolzens mit einem Schneidwerkzeug, das eine Klinge mit einer Schneidkante aufweist, die senkrecht zur Mittelachse ausgerichtet in radialer Richtung zur Mittalachse hin gegen den Bolzen bewegt wird bis der Bolzen entlang der Schneidkante zerschnitten, d.h. zertrennt ist. Auf diese Weise kann der Bolzen sehr einfach zerschnitten werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Schneidwerkzeug zwei Klingen mit gegenüberliegenden Schneidkanten auf, die zum Zerschneiden des Bolzens von gegenüberliegenden, insbesondere entgegengesetzten Seiten auf den Bolzen zu bewegt werden. Die beiden Schneidkanten weisen dabei vorzugsweise einen gleichen Krümmungsradius auf, sind entweder gerade oder konkav gekrümmt.

Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Schneidwerkzeug einen Stützkörper, vorzugsweise in Form eines Rahmens, mit einer Anlagefläche zur Anlage an die zweite Oberfläche der Werkstückanordnung und einer sich von der Anlagefläche ausgehend senkrecht entlang einer Zentralachse erstreckenden Öffnung aufweist, in die sich der an der zweiten Oberfläche aus dem Loch herausragende Teil des Verbinders, insbesondere der Stiftabschnitt mit den Haltenuten und die Hülse, erstrecken kann und die an die äußere Form der Hülse und vorzugsweise auch des Stiftabschnitts des Bolzens angepasst ist. In der Öffnung sind die zwei Klingen mit gegenüberliegenden Schneidkanten derart geführt beweglich angeordnet, dass die Schneidkanten vorzugsweise senkrecht zur Zentralachse verlaufen und von gegenüberliegenden Seiten in radialer Richtung auf die Zentralachse zu bewegt werden können. Dies stellt eine besonders einfache und effektive Bauweise eines Schneidwerkzeugs dar.

Besonders bevorzugt ist es ferner, wenn das Schneidwerkzeug zum Zerschneiden des Bolzens derart an der Werkstückanordnung angeordnet wird, dass die Anlagefläche an der zweiten Oberfläche anliegt und der Verbinder sich in bzw. durch die Öffnung erstreckt, so dass die Mittelachse koaxial mit der Zentralachse verläuft, wonach die Klingen vorzugsweise gleichzeitig von gegenüberliegenden Seiten entlang der zweiten Oberfläche auf den Bolzen zu bewegt werden und diesen in Verlängerung der zweiten Oberfläche zerschneiden. Auf diese Weise kann der Bolzen besonders einfach zerschnitten werden.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Querschnittsansicht parallel zur Mittelachse eines beispielhaften

Verbinders in einer Werkstückanordnung, der mit einem erfindungsgemäßen Verfahren demontiert werden kann,

Fig. 2 vier schrittweise Querschnittsansichten parallel zur Mittelachse eines zweiten beispielhaften Verbinders beim Befestigen in einer Werkstückanordnung,

Fig. 3 drei schrittweise Querschnittsansichten parallel und senkrecht zur

Mittelachse des in Fig. 1 gezeigten Verbinders, während die Hülse gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Schnitt parallel zur Mittelachse zerschnitten wird,

Fig. 4 eine Querschnittsansicht parallel und senkrecht zur Mittelachse des in Fig. 1 gezeigten Verbinders, während der Bolzen gemäß der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens aus der Hülse entfernt wird,

Fig. 5 zwei schrittweise Querschnittsansichten parallel und senkrecht zur

Mittelachse des in Fig. 1 gezeigten Verbinders, während der Bolzen gemäß einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Schnitt senkrecht zur Mittelachse zerschnitten wird.

In Fig. l ist ein Ausführungsbeispiel eines zweiteiligen Verbinders 2 dargestellt, im vorliegenden Fall ein Schraubpassniet, der in einer Werkstückanordnung 4 angebracht ist, aus welcher der Verbinder 2 gemäß den hiernach beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens in besonders einfacher, schneller und weitgehend beschädigungsfreier Weise entfernt werden kann.

Die Werkstückanordnung 4 weist eine erste Oberfläche 6 und eine gegenüberliegende zweite Oberfläche 8 sowie einem Loch 10 auf, welches die erste Oberfläche 6 mit der zweiten Oberfläche 8 verbindet. In dem Loch 10 ist der Verbinder 2 befestigt, der einen Bolzen 14 und eine koaxial um den Bolzen angebrachte Hülse 12 aufweist. Sowohl die Hülse 12, als auch der Bolzen 14 haben einen kreisförmigen Querschnitt. Der Bolzen 14 ist aus Titan und die Hülse 12 aus Stahl gebildet. Der Bolzen 14 erstreckt sich entlang einer Mittelachse 16 zwischen einem ersten Ende 18 auf der Seite der ersten Oberfläche 6 und einem zweiten Ende 20 auf der Seite der zweiten Oberfläche 8 der Werkstückanordnung 4.

Der Bolzen 14 weist entlang der Mittelachse 16 vom ersten zum zweiten Ende 18, 20 betrachtet zunächst einen Kopfabschnitt 36 mit einem Durchmesser auf, der größer ist als der Durchmesser des Lochs 10. Daran anschließend weist der Bolzen 14 einen Stiftabschnitt 38 auf, dessen Durchmesser entlang der Mittelachse 16 betrachtet konstant ist und kleiner oder gleich dem Durchmesser des Lochs 10 ist. Entlang der Mittelachse 16 betrachtet weist der Teil des Stiftabschnitts 38, der auf der Seite der zweiten Oberfläche 8 aus der Werkstückanordnung herausragt und das zweite Ende 18 aufweist, mindestens überwiegend in Umfangsrichtung verlaufende Haltenuten 42 auf.

Die Hülse 12 ist auf der Seite der zweiten Oberfläche 8 derart an dem Bolzen 14 befestigt, dass ihre innere Oberfläche 74 mit den Haltenuten 42 eingreift und eine Relativbewegung von Bolzen 14 und Hülse 12 parallel zur Mittelachse 16 verhindert. Die Hülse 12 weist ferner einen Außendurchmesser auf, der größer ist als der Durchmesser des Lochs 10 in der Werkstückanordnung 4, so dass die Hülse ein Gegenlager auf der Seite der zweiten Oberfläche 8 bildet. In der Ausführungsform der Fig. 1, in der der Verbinder als Schraubpassniet ausgeführt ist, ist der Bolzen als Schraube, die Haltenuten als Außengewinde und die Hülse als Mutter mit einem mit dem Außengewinde eingreifenden Innengewinde 34 ausgebildet. Zur Befestigung des Schraubpassniets in dem Loch 10 wird zunächst der Bolzen 14 in das Loch 10 eingeführt und dann die Hülse 12 am zweiten Ende 18 auf das Außengewinde des Bolzens 14 aufgeschraubt. Anschließend wird die Hülse 12 durch eine Selbstsicherung der Mutter, insbesondere in Form einer Crimpung, von einem rückwärtigen Abschrauben gehindert und bildet somit ein Gegenlager auf der Seite der zweiten Oberfläche 8.

Alternativ zu dem Schraubpassniet kann der Verbinder 2 auch als Schließringbolzen ausgeführt sein. Fig. 2 zeigt ein solches Ausführungsbeispiel eines Verbinders 2 als Schließringbolzen und wie dieser in einer Werkstückanordnung 4 befestigt wird. Dabei ist dann die Hülse 12 als Schließ ring und die Haltenuten 42 sind als in Umfangsrichtung verlaufende und in axialer Richtung voneinander beabstandete Ringnuten ausgebildet. Die Haltenuten 42 können in anderen Ausführungsformen jedoch auch bei dem als Schließringbolzen ausgeführten Verbinder 2 als Gewinde anstatt als Ringnuten ausgeführt sein. Wie in Fig. 2a dargestellt, wird zunächst der Bolzen 14 in das Loch 10 eingeführt und die Hülse 12 wird vom zweiten Ende 18 über den Bolzen 14 geschoben, bis diese an der zweiten Oberfläche 8 anliegt und die Haltenuten 42 überdeckt. Anschließend wird die Hülse 12 mit Hilfe eines entsprechenden Werkzeugs 72 in die Haltenuten 42 gepresst, wobei die Hülse 12 plastisch verformt wird, so dass die innere Oberfläche 74 der Hülse 12 in die Haltenuten 42 greift und die Hülse 12 so in axialer Richtung gegenüber dem Bolzen 14 fixiert, wie in Fig. 2b und Fig. 2c gezeigt. Schließlich wird das Werkzeug 72 entfernt, wobei der zur Stützung des Werkzeugs 72 dienende und nun nicht mehr benötigte Fortsatz 76 am zweiten Ende des Bolzens 14 zusammen mit dem Werkzeug 72 entfernt wird, insbesondere abgerissen wird, siehe Fig. 2d.

Zur Demontage des Verbinders 2, die beispielhaft an dem Schraubpassniet aus Fig. 1 erläutert wird, werden die beiden hiernach beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagen. In diesen Ausführungsformen wird die Hülse 12 und/oder der Bolzen 14 zunächst mit einem Schneidwerkzeug 46 derart zerschnitten, dass eine Schneidkante 48 des Schneidwerkzeugs 46 in radialer Richtung zur Mittelachse 16 hin gegen die Hülse 12 bzw. den Bolzen 14 bewegt wird.

Gemäß der ersten Ausführungsform, die in den Fign. 3 und 4 dargestellt ist, wird die Hülse 12 mit mindestens einem Schnitt, in der vorliegenden Ausführungsform mit drei Schnitten parallel zur Mittelachse 16 und entlang des gesamten Bereichs der Haltenuten zerschnitten. Dadurch platzt die Hülse 12 entlang der Schnitte auf, so dass sich der Durchmesser vergrößert und das Innengewinde 34 der Hülse 12 mit den als Außengewinde gebildeten Haltenuten 42 des Bolzens 14 außer Eingriff kommt.

Das Zerschneiden der Hülse 12 gemäß der ersten Ausführungsform des Verfahrens ist in den Fign. 3a-3c schrittweise dargestellt und erfolgt mit einem Schneidwerkzeug 46, das eine Klinge 50 mit einer geraden Schneidkante 48 aufweist, die parallel zur Mittelachse 16 ausgerichtet in radialer Richtung 52 zur Mittalachse 16 hin gegen die Hülse 12 bewegt wird, bis die Hülse 12 entlang der Schneidkante 48 zerschnitten ist. Das Schneidwerkzeug 46 weist ferner einen Stützkörper 54 mit einer Anlagefläche 56 zur Anlage an die zweite Oberfläche 8 der Werkstückanordnung 4 und einer von der Anlagefläche 56 ausgehenden Bohrung 58, die an die äußere Form des der Hülse 12 angepasst ist, sowie mit einem von der Bohrung 58 radial nach außen verlaufenden Führungsschlitz 60 auf. In dem Führungsschlitz 60 ist die Klinge 50 derart geführt beweglich angeordnet, dass die Schneidkante 48 parallel zur Zentralachse 62 der Bohrung 58 verläuft und in die Bohrung 58 hinein auf die Zentralachse 62 zu bewegt werden kann.

An der Innenwand 59 der Bohrung 58 sind in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandet von dem Führungsschlitz 60 zwei weitere Schneidkanten 66 vorgesehen, die sich parallel zur Zentralachse 62 erstrecken und an die die Hülse 12 anliegt, wenn sich diese in der Bohrung 58 befindet, so dass durch den von der Schneidkante 48 der Klinge 50 auf die Hülse 12 ausgeübten Druck die Hülse 12 auch von den weiteren Schneidkanten 66 zerschnitten werden kann.

Zum Zerschneiden der Hülse 12 wird das Schneidwerkzeug 46 derart angeordnet, dass die Anlagefläche 56 an der zweiten Oberfläche 8 der Werkstückanordnung 4 anliegt und der an der zweiten Oberfläche 8 aus dem Loch 10 herausragende Verbinder 2 sich durch die Bohrung 58 erstreckt, so dass die Zentralachse 62 der Bohrung 58 koaxial mit der Mittelachse 16 des Bolzens 14 verläuft. Danach wird die Klinge 50 in dem Führungsschlitz 60 in Richtung zur Mittelachse 16 hin auf die Hülse 12 zu bewegt, bis die Schneidkante 48 die Hülse 12, insbesondere den Bereich der Hülse 12 mit den Haltenuten 42, d.h. mit dem Gewinde, zerschneidet, wie in Fign. 3a-3c ersichtlich. Gleichzeitig wird die Hülse 12 auch gegen die beiden weiteren Schneidkanten 66 gedrückt und von diesen auf den der Klinge 50 gegenüberliegenden Seiten zerschnitten.

Wie in Fig. 4 gezeigt, wird nach dem Zerschneiden der Hülse 12 der Bolzen 14 in Richtung zur Seite der ersten Oberfläche 6 hin durch Schlag auf das zweite Ende 20 der Bolzen 14 entfernt. Dies ist möglich, da durch das zerschneiden der Hülse 12 das Innengewinde 34 der Hülse 12 nicht mehr oder nicht mehr vollständig mit dem Außengewinde, d.h. den Haltenuten 42 des Bolzens 14 in Eingriff ist, so dass der Bolzen 14 von der Hülse 12 gelöst werden kann.

Gemäß der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Demontage des Verbinders 2, die in Fig. 5 dargestellt ist, wird der Bolzen 14 mit mindestens einem Schnitt senkrecht zur Mittelachse 16 in Verlängerung der zweiten Oberfläche 8 der Werkstückanordnung 4 zwischen der Hülse 12 und der zweiten Oberfläche 8 zerschnitten. Auf diese Weise kann der abgetrennte Teil des Bolzens 14 aus dem Loch 10 entnommen und entfernt werden. Wie in den Fign. 5a und 5b dargestellt, erfolgt das Zerschneiden des Bolzens 14 mit einem Schneidwerkzeug 46, das zwei Klingen 50 mit gegenüberliegenden Schneidkanten 48 aufweist, die zum Zerschneiden des Bolzens 14 von entgegengesetzten Seiten senkrecht zur Mittelachse 16 ausgerichtet in radialer Richtung zur Mittalachse 16 hin auf den Bolzen 14 zu bewegt werden, bis der Bolzen 14 entlang der Schneidkanten 48 zerschnitten ist. Dabei werden die Schneidkanten 48 zwischen die zweite Oberfläche 8 und die Hülse 12 bewegt. Dabei weisen die Klingen 50 gerade Schneidkanten 48 auf.

Das Schneidwerkzeug 46 weist einen Stützkörper 54 in Form eines Rahmens mit einer Anlagefläche 56 zur Anlage an die zweite Oberfläche 8 der Werkstückanordnung 4 und einer sich von der Anlagefläche 56 ausgehend senkrecht entlang einer Zentralachse 62 erstreckenden Öffnung 70 auf, in die sich der an der zweiten Oberfläche 8 aus dem Loch 10 herausragende Teil des Verbinders 2, insbesondere die Hülse 12, erstrecken kann und die an die äußere Form der Hülse 12 und des Stiftabschnitts 38 des Bolzens 14 angepasst ist. In der Öffnung 70 sind die zwei Klingen 50 mit gegenüberliegenden Schneidkanten 48 derart geführt beweglich angeordnet, dass die Schneidkanten 48 senkrecht zur Zentralachse 62 verlaufen und von gegenüberliegenden Seiten in radialer Richtung auf die Zentralachse 62 zu bewegt werden können.

Zum Zerschneiden des Bolzens 14 wird das Schneidwerkzeug 46 derart an der Werkstückanordnung 72 angeordnet, dass die Anlagefläche 56 an der zweiten Oberfläche 8 anliegt und der Verbinder 2 sich durch die Öffnung 70 erstreckt, so dass die Mittelachse 16 koaxial mit der Zentralachse 62 verläuft, wonach die Klingen 50 gleichzeitig von gegenüberliegenden Seiten entlang der zweiten Oberfläche 8 auf den Bolzen 14 zu bewegt werden und diesen zwischen der zweiten Oberfläche 8 und der Hülse 12 zerschneiden.