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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR REPAIRING COMPRESSOR OR TURBINE CASINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/095342
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to repair welded, two-stage or multi-stage compressor or turbine casings that, after welding, are machined down to a height A in the region of the weld, laser welding is used to apply a first layer of material (7), which extends on both sides of the root face and has a height B, to the machined region of the weld and a second, thinner layer of material (8) to the region of plasma pockets (9) formed on the intact rotor disk (2), wherein the sum of heights A and B corresponds to an original height C in the region of the weld prior to the final machining thereof. The defective rotor disk is then cut at the root face and through the middle of the first layer of material (7), whereupon a new rotor disk (4') that has already been validated at the time of production is welded on with the root face (3') validated at the time of production and using corresponding welding parameters, and the region of the weld is machined down to the original height A according to the parameters used already at the time of production. This allows repaired compressor or turbine casings that match the original component to be provided with little effort.

Inventors:
WEISS ELKE (DE)
KAPPMEYER GREGOR (DE)
STAPPENBECK FLORIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/050094
Publication Date:
July 19, 2012
Filing Date:
January 04, 2012
Export Citation:
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Assignee:
ROLLS ROYCE DEUTSCHLAND (DE)
WEISS ELKE (DE)
KAPPMEYER GREGOR (DE)
STAPPENBECK FLORIAN (DE)
International Classes:
F01D5/00; B23P6/00; F01D5/06
Foreign References:
EP1881202A22008-01-23
GB1264467A1972-02-23
US20100172761A12010-07-08
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Reparatur von zwei- oder mehrstufigen Verdichter- oder Turbinentrommeln, bestehend aus ü- ber einen Schweißsteg (3) miteinander verbundenen und im Schweißnahtbereich bis auf eine Höhe A spa¬ nend bearbeiteten, separat oder integral beschaufel¬ ten Rotorscheiben (2, 4), bei dem eine oder mehrere defekte Rotorscheiben (4) spangebend oder auf andere Weise von einer intakten Rotorscheibe (2) abgetrennt und durch eine neue Rotorscheibe (4') ersetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf den spanend bear¬ beiteten Schweißnahtbereich ein sich beidseitig vom Schweißsteg (3) erstreckender erster Materialauftrag

(7) mit einer Höhe B und auf den Bereich von auf der intakten Rotorscheibe (2) ausgebildeten Plasmataschen (9) ein zweiter, geringerer Materialauftrag

(8) durch Laserschweißen aufgebracht wird, wobei die Summe aus den Höhen A und B einer ursprünglichen Höhe C im Schweißnahtbereich vor dessen spanender Bearbeitung entspricht, anschließend die defekte Ro¬ torscheibe (4) im Schweißsteg (3) und mitten durch den ersten Materialauftrag (7) abgetrennt und danach eine bereits im Neubau validierte neue Rotorscheibe

(4') mit den im Neubau validierten Schweißparametern angeschweißt wird und schließlich der Schweißnahtbe¬ reich entsprechend den beim Neubau benutzten Parame¬ tern bis auf die Höhe A spanend bearbeitet wird.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Materialauftrag auf nahe dem Schweißnahtbereich ausgebildete funktionsrelevante Elemente wie Dichtlippen aufgebracht wird, der zur Herstellung der ursprünglichen Form anschließend spanend bearbeitet wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abbau der durch die Schweißver¬ bindung und das Laserschweißen erzeugten Eigenspannungen eine Wärmebehandlung durchgeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorscheiben (2, 4, 4') aus einer Titanoder Nickelbasislegierung bestehen.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung der Schweißverbindung durch E- lektronenstrahlschweißen oder Reibschweißen erfolgt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere defekte Ro¬ torscheiben und/oder Abstandsringe gegen intakte, im Neubau validierte Rotorscheiben und/oder Abstands¬ ringe ausgetauscht werden.

Description:
Verfahren zur Reparatur von

Verdichter- oder Turbinentrommeln

Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reparatur von zwei- oder mehrstufigen Verdichter- oder Turbinentrommeln, bestehend aus über einen Schweißsteg miteinander verbundenen, separat oder integral beschaufelten Rotorscheiben, bei dem eine defekte Rotorscheibe spangebend abgetrennt und durch eine neue Rotorscheibe ersetzt wird.

Aus zwei oder mehreren miteinander verschweißten Rotorscheiben bestehende zwei- oder mehrstufige Verdichter ¬ trommeln von Gasturbinentriebwerken könnten bei Beschädigung einer oder mehrerer Stufen durch Austauschen der betreffenden Stufe repariert werden, indem die betreffende Rotorscheibe durch spanende Verfahren abgetrennt und unter Anwendung bekannter Fügeverfahren wie Elektronenstrahl- oder Reibschweißen durch eine neue Rotorscheibe ersetzt wird. Einer problemlosen Anwendung eines derartigen Reparaturverfahrens, mit dem auch mehrere Stufen er ¬ setzt werden können, steht jedoch entgegen, dass bei einer spanenden Bearbeitung des Schweißnahtbereichs die ursprüngliche Schweißstoßdicke (Schweißsteglänge) verrin ¬ gert wird. Die daher zur Erzielung der validierten Schweißparameter erforderliche Anfertigung spezieller Rotorscheiben mit gegenüber den standardmäßigen Rotorscheiben veränderter Schweißstoßdicke ist jedoch mit einem erheblichen Aufwand verbunden oder unmöglich. Der Austausch einer beschädigten oder verschlissenen Verdichterstufe ist darüber hinaus auch deshalb nicht möglich, weil das lokale Aufschmelzen im Schweißbereich zur Ausbildung von Nahteinfallzonen und einer Verjüngung des Rotorscheibenflansches führt und bei einer anschließenden spangebenden Glättung des verjüngten Bereichs die geforderte Schweiß- nahtgeometrie nicht gewährleistet ist. Schließlich wird bei der spanenden Bearbeitung des Schweißnahtbereichs die in den dort ausgebildeten Plasmataschen vorhandene Be- schichtung entfernt, so dass auch diesbezüglich ein unzulässiges Untermaß zu verzeichnen sein wird. Darüber hinaus können im Schweißnahtbereich liegende funktionsrelevante Elemente, wie beispielsweise Dichtungslippen, ange ¬ schmolzen und in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reparatur von geschweißten - zwei- oder mehrstufigen - Verdichter- oder Turbinentrommeln für eine Fluggasturbine anzugeben, das ohne unzulässige Änderung der ursprünglichen Gestaltung und Dimensionierung im Schweißnahtbereich und mit geringem Aufwand das Austauschen einer oder mehrerer defekter Rotorscheiben erlaubt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einem Verfahren ge ¬ mäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestal ¬ tungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei der Reparatur von geschweißten, zwei- oder mehrstufigen Verdichter- oder Turbinentrommeln, die nach dem Schweißen im Schweißnahtbereich spanend bis auf eine Höhe A bearbeitet werden, besteht der Grundgedanke der Erfin ¬ dung darin, dass auf den spanend bearbeiteten Schweißnahtbereich ein sich beidseitig vom Schweißsteg erstre ¬ ckender erster Materialauftrag mit einer Höhe B und auf den Bereich von auf der intakten Rotorscheibe ausgebilde ¬ ten Plasmataschen ein zweiter, geringerer Materialauftrag durch ein geeignetes Verfahren (z.B. Laserschweißen) aufgebracht wird, wobei die Summe aus den Höhen A und B ei ¬ ner ursprünglichen Höhe C im Schweißnahtbereich vor dessen spanender Bearbeitung entspricht. Anschließend wird die defekte Rotorscheibe im Schweißsteg und mitten durch den ersten Materialauftrag abgetrennt und danach eine be ¬ reits im Neubau validierte neue Rotorscheibe mit den im Neubau validierten Schweißparametern angeschweißt. Im folgenden Schritt wird der Schweißnahtbereich entsprechend den bereits beim Neubau benutzten Parametern bis auf die ursprüngliche Höhe A spanend bearbeitet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können bei geschweißten und im Schweißnahtbereich spanend bearbeiteten Verdichteroder Turbinentrommeln beschädigte oder verschlissene Ro ¬ torscheiben durch neue, bereits beim Neubau validierte Rotorscheiben ersetzt und mit den bereits beim Neubau va ¬ lidierten Parametern geschweißt und anschließend spanend bearbeitet werden. Mit geringem Aufwand können somit re ¬ parierte, mit dem Ursprungsbauteil übereinstimmende Ver ¬ dichter- oder Turbinentrommeln zur Verfügung gestellt werden .

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann ein weiterer Materialauftrag auf nahe dem Schweißnahtbereich ausgebildete funktionsrelevante Elemente, die beim Schweißprozess gegebenenfalls angeschmolzen werden kön ¬ nen, aufgebracht werden. Zur Herstellung der ursprünglichen Form wird dieser Materialauftrag anschließend spa ¬ nend bearbeitet.

In Ausgestaltung der Erfindung wird zum Abbau der durch die Schweißverbindung und das Laserschweißen erzeugten Eigenspannungen eine Wärmebehandlung durchgeführt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Rotorscheiben aus einer Titan- oder Nickelbasislegierung.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Herstellung der Schweißverbindung durch Elektronenstrahl- schweißen oder Reibschweißen. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können zwei oder mehrere defekte Rotorscheiben und/oder Abstandsringe ge ¬ gen intakte, im Neubau validierte Rotorscheiben und/oder Abstandsringe ausgetauscht werden

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der Fig. 1 eine Schnittansicht eines Teils einer geschweiß ¬ ten mehrstufigen Verdichtertrommel vor dem Abtrennen einer verschlissenen Rotorscheibe; und

Fig. 2 die Verdichtertrommel nach dem Abtrennen der verschlissenen Rotorscheibe und dem Anschweißen einer neuen Rotorscheibe zeigt, näher erläutert. Die in Fig. 1 dargestellte, für eine separate Beschaufe ¬ lung ausgebildete mehrstufige Verdichtertrommel 1 für ein Gasturbinentriebwerk weist eine mit einer intakten Rotorscheibe 2 über einen umlaufenden Schweißsteg 3 verbundene defekte (verschlissene oder beschädigte) Rotorscheibe 4 auf. Die defekte Rotorscheibe 4 soll gegen eine bereits bei der ursprünglichen Herstellung der Verdichtertrommel 1 zugelassene (validierte) Rotorscheibe 4' ausgetauscht werden. Der Schweißsteg 3 hat hier eine nach der spanenden Bearbeitung reduzierte Höhe A.

An der Verbindungsstelle zwischen der intakten Rotorscheibe 2 und der beschädigten Rotorscheibe 4 erfolgt - in einem ersten Verfahrensschritt - auf der radial außen liegenden, spanend bearbeiteten Fläche der beiden Flan- sehe 5, 6 der Rotorscheiben 2, 4 ein erster größerer Materialauftrag 7 mittels Laserschweißen, der sich nach beiden Seiten über die Stirnfläche des Schweißsteges 3 hinaus erstreckt. Die Höhe B des Materialaufträges 7 ist so gewählt, dass die Gesamthöhe (A + B) im Bereich des Schweißsteges 3 einen Wert C erreicht, der der Höhe des Schweißsteges 3' (Fig. 2) beim Verschweißen der Rotorscheiben im Neubau vor der spanenden Bearbeitung entspricht .

In einem zweiten Verfahrensschritt erfolgt optional ein zweiter, geringerer (dünner) Materialauftrag 8 durch Laserschweißen im Bereich der auf der Außenfläche des Flansches 5 der Rotorscheibe 2 ausgebildeten Plasmatasche 9. In dem darauffolgenden dritten Verfahrensschritt wird die auszutauschende defekte Rotorscheibe 4 genau im Schweiß ¬ steg 3 und mitten durch den ersten Materialauftrag 7 hindurch von der intakten Rotorscheibe 2 mit Hilfe eines spangebenden oder alternativ nicht spangebenden Trennverfahrens abgetrennt.

Aufgrund der in den vorhergehenden Verfahrensschritten wieder aufgebauten -ursprünglich im Neubau vorhandenen - Höhe C des Flansches 5 der Rotorscheibe 2 kann jetzt im fünften Verfahrensschritt eine bereits im Neubau vali ¬ dierte, neue Rotorscheibe 4' mit einer Höhe C an der Stirnseite des Flansches 6 bereitgestellt werden und im anschließenden sechsten Verfahrensschritt - mit den bereits im Neubau validierten Schweißparametern - mit der intakten Rotorscheibe 2 der Verdichtertrommel 1 ver ¬ schweißt werden.

Im siebten Verfahrensschritt erfolgt eine spanende Bear ¬ beitung des Schweißnahtbereichs mit einem auch im Neubau üblichen Materialabtrag. Der dabei auch im Bereich der Plasmataschen 9 erfolgende Materialabtrag wird durch den im zweiten Verfahrensschritt in diesem Bereich aufgebrachten zweiten Materialauftrag 8 genauso kompensiert wie durch das lokale Aufschmelzen in der Schweißzone ent ¬ stehende Nahteinfallzonen, so dass nach der Fertigbearbeitung auch hier die ursprüngliche, vorgegebene Geomet ¬ rie erzeugt werden kann.

Gemäß einem - in der Zeichnung nicht dargestellten - achten Verfahrensschritt kann ein dritter Materialauftrag durch Laserschweißen an funktionsrelevanten Elementen, wie beispielsweise an einem Flansch einer Rotorscheibe nahe dem Schweißsteg angeformten Dichtungslippen für eine Labyrinthdichtung, erfolgen, deren Geometrie bei der Herstellung der Schweißverbindung zwischen den beiden Rotorscheiben 2, 4' durch Anschmelzen verändert werden kann. Nach der Herstellung der Schweißverbindung können die Dichtlippen in dem dritten Materialauftrag durch spanende Bearbeitung ausgeformt werden.

Im neunten und letzten Verfahrensschritt erfolgt - wie im Neubau nach dem Fügen der einzelnen Rotorscheiben zu einer mehrstufigen Verdichtertrommel - eine Wärmebehandlung zum Abbau der sowohl durch die Schweißverbindung (z. B. Elektronenstrahlschweißen oder Reibschweißen) als auch durch den Materialauftrag 7, 8 beim Laserauftragsschwei ¬ ßen erzeugten Eigenspannungen.

Mit dem zuvor beschriebenen Reparaturverfahren können eine oder mehrere, an unterschiedlichen Stellen befindliche, verschlissene oder beschädigte Rotorscheiben durch intakte, bereits beim Neubau der Verdichtertrommel 1 va ¬ lidierte Rotorscheiben ersetzt werden, und zwar mit den gleichen Parametern, Prozessen und Vorrichtungen wie beim Neubau. Das Verfahren kann zudem bei unterschiedlichen Werkstoffen, wie zum Beispiel Titan- oder Nickelbasiswerkstoffen, und bei Verdichter- oder Turbinentrommeln mit separater oder integraler Beschaufelung eingesetzt werden, wenn eine Reparatur einzelner Schaufeln technisch nicht möglich oder unwirtschaftlich ist, und zwar in den Fällen, in denen ein Nachschweißen erlaubt ist und der Schweißbereich spanend nachbearbeitet werden muss. Das Verfahren kann gleichermaßen in Verbindung mit den an unterschiedlichen Stellen der Trommel angeordneten Abstandsringen angewendet werden.

Bezugszeichenliste

1 Verdichtertrommel

2 intakte Rotorscheibe von 1

3 Schweißsteg (Schweißstoß, Schweißnaht)

3' Schweißsteg vor Nachbehandlung

4 defekte Rotorscheibe

4' neue, im Neubau validierte Rotorscheibe

5 Flansch von 2

6 Flansch von 4

7 erster Materialauftrag auf 3 (groß)

8 zweiter Materialauftrag auf 9 (dünn)

9 Plasmatasche von 2

A Höhe des Schweißsteges 3 nach spanender Bearbeitung

B Höhe des ersten Materialaufträges 7

C Höhe des Schweißsteges 3' (A + B)