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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR REPAIRING GAS TURBINE COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/085172
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for repairing gas turbine components, for which the effects of a repaired gas turbine component on the efficiency of an overall engine are calculated before the start of the repair with the aid of cycle analyses. On the basis of these calculations, a decision is made whether to repair the gas turbine component or to replace the gas turbine component with a new part.

Inventors:
CZERNER STEFAN (DE)
WERNER-SPATZ CHRISTIAN (DE)
KRAFT JOERN (DE)
ULLRICH THIEMO (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/073725
Publication Date:
June 28, 2012
Filing Date:
December 22, 2011
Export Citation:
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Assignee:
LUFTHANSA TECHNIK AG (DE)
CZERNER STEFAN (DE)
WERNER-SPATZ CHRISTIAN (DE)
KRAFT JOERN (DE)
ULLRICH THIEMO (DE)
International Classes:
B23P6/00; F01D5/00
Foreign References:
EP1422380A22004-05-26
US20030167117A12003-09-04
US20030167616A12003-09-11
DE102009003794A12009-10-29
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren (1) zur Instandsetzung von Gasturbinenkomponente umfassend die Schritte: a) Überprüfen der Reparaturfähigkeit einer Gasturbi¬ nenkomponente (100); b) bei festgestellter Reparaturfähigkeit: Berechnung wenigstens einer möglichen Formgebung der Gasturbinenkomponente nach einer Reparatur (101, 101'); c) Durchführung wenigstens einer Kreisprozessanalyse eines gesamten Triebwerkes mit der wenigstens einen möglichen Formgebung der Gasturbinenkomponente nach einer Reparatur (102, 102'); d) Vergleich (104) der Ergebnisse der wenigstens einer Kreisprozessanalyse eines Gesamttriebwerkes und ei¬ ner reparierten Gasturbinenkomponente (102, 102') und dem Ergebnis einer Kreisprozessanalyse des Ge¬ samttriebwerkes mit neuwertiger Gasturbinenkompo¬ nente (103) ; und e) abhängig vom Ausgang des Vergleichs (104) : Reparatur der Gasturbinenkomponente (105) gemäß der Repa¬ ratur, die der Berechnung der Formgebung für die Kreisprozessanalyse (102, 102') zugrunde lag, oder Ersatz der Gasturbinenkomponente durch eine neuwer¬ tige Gasturbinenkomponente (106) .

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei festgestellter mangelnder Reparaturfähigkeit einer Gasturbinenkomponente (100) eine Kreisprozessanalyse eines Gesamttriebwerkes mit der Gasturbinenkomponente nach Generalüberholung durchgeführt wird (107, 108), das Ergebnis der Kreisprozessanalyse des Gesamttrieb¬ werkes mit generalüberholter Gasturbinenkomponente

(108) mit den Ergebnissen einer Kreisprozessanalyse des Gesamttriebwerkes mit neuwertiger Gasturbinenkomponente

(103) verglichen wird, und je nach Ergebnis des Vergleichs der Gasturbinenkomponente generalüberholt (110) oder durch eine neuwertige Gasturbinenkomponente er¬ setzt wird (106) .

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Vergleich der Ergeb¬ nisse von Kreisprozessanalyse als Parameter der Wir¬ kungsgrad, der Kerosinverbrauch, der Schadstoffausstoß, Betriebskosten, Ausfallzeiten, Reparaturkosten, Generalüberholungskosten und/oder Neuanschaffungskosten herangezogen werden, wobei die einzelnen Parameter vorzugsweise gewichtet sind.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überprüfung der Repara¬ turfähigkeit (100) durch Vermessung der Gasturbinenkomponente und Vergleich der Vermessungsdaten mit Herstellervorgaben durchgeführt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reparatur die Nicht¬ Bearbeitung und/oder spanende Nachbearbeitung, vorzugsweise durch Blenden, umfasst.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kreisprozessanalyse eines Gesamttriebwerkes die durch die Gasturbinenkompo¬ nente beeinflusste Strömung und/oder die durch die Be- lastung an der Gasturbinenkomponente auftretende Ver¬ formungen berücksichtigt werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasturbinenkomponente eine Gasturbinenschaufel ist.

Description:
Verfahren zur Instandsetzung von Gasturbinenkomponenten

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reparatur von Gasturbinenkomponenten .

In der Luftfahrt ist es bekannt, als Antrieb für Flugzeuge Gasturbinen-Triebwerke einzusetzen. Ein solches Gasturbi ¬ nen-Triebwerk kann als Strahltriebwerk oder Turboprop- Triebwerk ausgebildet sein. Beiden Triebwerkstypen ist gemein, dass sie einen Verdichter, eine Brennkammer und eine Turbine umfassen. Im Kompressor wird die in das Triebwerk eintretende Luft mithilfe von Kompressorschaufel verdich ¬ tet. In der Turbinenstufe wird der aus der Brennkammer aus ¬ tretende Massenstrom dazu genutzt, über Turbinenschaufeln eine Rotationsbewegung zu erzeugen und damit den Kompressor zu betreiben. Die Kompressorschaufeln und Turbinenschaufeln werden zusammenfassend als Gasturbinenschaufeln bezeichnet.

Während des Betriebes eines Gasturbinen-Triebwerks kann es zu Beschädigungen an einzelnen Gasturbinenschaufeln kommen. Diese Beschädigungen können insbesondere durch in das

Triebwerk eingesaugte feste Partikel, wie bspw. Staub, Sand oder Hagel, verursacht werden. Wird eine Gasturbinenschau ¬ fel beschädigt, so kommt es zu einer Abweichung von der op ¬ timalen Umströmung der Gasturbinenschaufel. In der Folge nimmt der Wirkungsgrad der einzelnen Gasturbinenschaufeln, der Triebwerksstufe und in der Folge auch der des Gesamt- triebwerkes ab.

Es ist bekannt, bei der Wartung eines Flugzeugtriebwerkes die einzelnen Gasturbinenschaufeln auf Beschädigungen hin zu überprüfen. Werden Beschädigungen festgestellt, so wird überprüft, ob diese Beschädigungen noch in einem vom Hersteller der Gasturbinenschaufeln bzw. des Triebwerkes vorgegebenen Toleranzbereichen in Bezug auf bauteilbezogene geometrische Größen, wie Passungssitze, Risse oder Schau ¬ felsehnenlänge, liegen. Ist dies der Fall, so wird die Be ¬ schädigung durch Reparatur ausgebessert.

Die Reparatur geschieht üblicherweise durch sog. Blenden, wobei die beschädigte Stelle durch Schleifen geglättet und mit einem sanften Übergang zur umliegenden Kontur versehen wird. Tritt die Beschädigung im Bereich der Vorderkante der Gasturbinenschaufel auf, kommt es in der Regel zu einer ma ¬ nuellen Nachbearbeitung der Schaufelvorderkante, wo durch Schleifen eine geglättete Kontur hergestellt wird. Eine Ge ¬ samtbetrachtung der Gasturbinenschaufel findet nicht statt.

Ist eine Reparatur einer Gasturbinenschaufel aufgrund Un ¬ terschreitung der zulässigen Toleranzen nicht möglich, so wird gemäß dem Stand der Technik die Gasturbinenschaufel verschrottet und durch eine neuwertige Gasturbinenschaufel ersetzt. Alternativ zur Verschrottung ist es auch möglich, dass die nicht reparaturfähige Gasturbinenschaufel general ¬ überholt wird. In diesem Fall wird Material auf die Gastur- binenschaufel aufgetragen, z. B. durch Aufschweißen, um anschließend durch spanende Bearbeitung eine Kontur innerhalb der vom Hersteller vorgegebenen Toleranzbereiche für eine Reparatur zu erreichen. Auch die anderen Gasturbinenkomponenten, bspw. Komponenten der Brennkammer, können während des Betriebes beschädigt werden, was ebenfalls eine Verringerung des Wirkungsgrades des Gesamttriebwerkes nach sich zieht. Bei der Wartung wer ¬ den auch diese Komponenten überprüft und, wenn möglich, repariert oder durch ein Neuteil ersetzt.

Im Stand der Technik wird die Frage, ob eine Gasturbinen- komponente repariert oder ersetzt werden soll, allein auf Grundlage der Reparaturfähigkeit, d. h. des Einhaltens von vorgegebenen Toleranzen, bewertet. Diese Bewertung ist im Prinzip alleinig eine wirtschaftliche Entscheidung betreffend die Instandsetzung, da die Reparatur grundsätzlich günstiger ist als die Neuanschaffung. Ob eine Gasturbinenkomponente durch ein fabrikneues Ersatzteil oder eine gene ¬ ralüberholte Gasturbinenkomponente ausgetauscht wird, ist allein eine Kostenfrage. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Reparatur von Gasturbinenkomponenten zu schaffen .

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß dem Hauptanspruch. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Instandsetzung von Gasturbinenkomponenten umfassend die Schritte: a) Überprüfen der Reparaturfähigkeit einer Gasturbi ¬ nenkomponente; bei festgestellter Reparaturfähigkeit: Berechnung wenigstens einer möglichen Formgebung der Gasturbi nenkomponente nach einer Reparatur; c) Durchführung wenigstens einer Kreisprozessanalyse eines gesamten Triebwerks mit der wenigstens einen möglichen Formgebung der Gasturbinenkomponente nach einer Reparatur;

Vergleich der Ergebnisse der wenigstens einen Kreisprozessanalyse eines Gesamttriebwerks mit ei ¬ ner reparierten Gasturbinenkomponente und dem Er ¬ gebnis einer Kreisprozessanalyse des Gesamttrieb ¬ werks mit neuwertiger Gasturbinenkomponente; und abhängig vom Ausgang des Vergleichs: Reparatur der Gasturbinenkomponente gemäß der Reparatur, die der Berechnung der Formgebung für die Kreisprozessanalyse zugrunde lag, oder Ersatz der Gasturbinenkomponente durch eine neuwertige Gasturbinenkomponente .

Die Erfindung hat erkannt, dass es nachteilig ist, dass der Ersatz einer beschädigten Gasturbinenkomponente durch ein Neuteil wie im Stand der Technik nur dann stattfindet, wenn die Gasturbinenkomponente nicht mehr reparaturfähig ist, die Entscheidung also allein aufgrund von wirtschaftlichen Überlegungen betreffend die Instandsetzung getroffen wird.

Vielmehr ist es vorteilhaft, wenn die technischen Auswirkungen einer reparierten Gasturbinenkomponente auf das ge ¬ samte Triebwerk untersucht werden, insbesondere im Ver ¬ gleich zu dem Gesamttriebwerk mit einem fabrikneuen Ersatz teil für diese Gasturbinenkomponente. Für diese Bewertung kann insbesondere der Wirkungsgrad des Gesamttriebwerkes als Entscheidungsfaktor herangezogen werden. Aber auch aus dem Wirkungsgrad ableitbare Faktoren, wie Kraftstoff ¬ verbrauch und/oder Schadstoffausstoß können herangezogen werden. Faktoren wie Betriebskosten des Gesamttriebwerks mit reparierter oder fabrikneuer Gasturbinenkomponente, Re paraturkosten, Ausfallzeiten und Neuanschaffungskosten kön nen ebenfalls berücksichtigt werden.

Die genannten Faktoren zur Abwägung zwischen Reparatur und Ersatz durch eine neuwertige Gasturbinenkomponente be ¬ schränken sich also nicht nur auf die Reparaturmöglichkeit der Gasturbinenkomponente, sondern berücksichtigen auch di Auswirkungen auf den Betrieb nach erfolgter Reparatur im Vergleich zu einem Austausch der Gasturbinenkomponente. So kann sich z. B. in dem erfindungsgemäßen Verfahren herausstellen, dass die Reparatur einer grundsätzlich reparaturfähigen Gasturbinenkomponente aufgrund eines übermäßigen Wirkungsgradverlustes gegenüber einer fabrikneuen Gasturbi nenkomponente im Hinblick auf den an die Instandsetzung an schließenden Betrieb nachteilig ist.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zunächst die Repara ¬ turfähigkeit einer Gasturbinenkomponente überprüft wird. Dies kann dadurch geschehen, dass die zu reparierende Gas ¬ turbinenkomponente vermessen wird und die durch die Vermes sung gewonnenen Daten daraufhin überprüft werden, ob die von dem Triebwerkshersteller vorgegebenen Toleranzbereiche eingehalten werden. Es wird also ein Vergleich der gewönne nen Vermessungsdaten mit den Herstellervorgaben durchgeführt. Die in der Vermessung gewonnenen Daten, in der Rege eine Punktwolke, können durch bekannte Verfahren in CAD- lesbare Formate umgewandelt werden.

Wird festgestellt, dass die Gasturbinenkomponente repara ¬ turfähig ist, d. h. die Vermessungsdaten in dem von dem Hersteller vorgegebenen Toleranzbereich liegen, wird ausge hend von den Vermessungsdaten wenigstens eine mögliche Formgebung der Gasturbinenkomponente nach einer Reparatur berechnet. Es wird also simuliert, welche Form die Gastur ¬ binenkomponente nach einer möglichen Reparatur hätte. Zur Simulation stehen die verschiedensten Reparaturmöglichkeiten zur Verfügung, u. a. eine spanende Nachbearbeitung, bspw. durch Blenden, aber auch eine Nicht-Bearbeitung, d. h., eventuelle Beschädigungen an der Gasturbinenkompo ¬ nente bleiben unverändert bestehen. Es ist auch möglich, dass die Formgebung für jeweils verschiedene Reparaturmög ¬ lichkeiten berechnet wird. In einem solchen Fall stehen dann nicht nur eine mögliche Formgebung der Gasturbinenkom ponente nach einer Reparatur zur Verfügung, sondern mehrer Verschiedene .

Anschließend wird mit jeder im vorangegangenen Schritt be ¬ rechneten Formgebung eine Kreisprozessanalyse eines Gesamt triebwerks, in der die Gasturbinenkomponente zum Einsatz kommen soll, durchgeführt. Durch eine solche Kreisprozess ¬ analyse lassen sich die Auswirkungen einer Reparatur für den späteren Betrieb abschätzen. So können bspw. der Wirkungsgrad, der Kraftstoffverbrauch und/oder Schadstoffausstoß eines Gesamttriebwerks mit einer reparierten Gasturbi nenkomponente entsprechend der berechneten Formgebung simu liert werden. Daraus lassen sich wiederum die Betriebskos ¬ ten ableiten, denen ggf. die für die Reparatur vermutlich anfallenden Kosten zugeschlagen werden können. Die Kreis- prozessanalyse kann bspw. unter Zuhilfenahme einer CFD- Analyse durchgeführt werden, in der die Strömung um oder durch die fragliche Gasturbinenkomponente simuliert wird. Entsprechend lassen sich andere numerische Methoden für be ¬ stimmte physikalische Vorgänge in dem Gesamttriebwerk, z. B. Thermodynamik, einbinden.

In einem nächsten Schritt werden die Ergebnisse der einzel ¬ nen im vorherigen Schritt berechneten Kreisprozesse mit dem Ergebnis einer Kreisprozessanalyse des Gesamttriebwerks mit neuwertiger Gasturbinenkomponente verglichen. Dazu können verschiedene technische Faktoren wie Wirkungsgrad, Kraft ¬ stoffverbrauch und/oder Schadstoffausstoß verglichen werden, wobei der Schadstoffausstoß noch in Ausstoß von CO 2 -, NO x -, C X H X -, Schwefelverbindungen und Ruß aufgegliedert werden kann. Es ist aber auch möglich, aus den genannten Werten abgeleitete Werte wie Betriebskosten etc. miteinander zu vergleichen. Werden den Betriebskosten einer reparierten Gasturbinenkomponente für den Vergleich die Reparaturkosten aufgeschlagen, so sind vorzugsweise entsprechend die Neuan ¬ schaffungskosten für eine fabrikneue Gasturbinenkomponente zu berücksichtigen.

Durch den Vergleich lässt sich aus den vorliegenden Ergebnissen der Kreisprozessanalysen das beste Ergebnis herausfiltern. Abhängig von diesem Ergebnis wird dann die Gasturbinenkomponente gemäß der Reparatur instand gesetzt, die der Berechnung der Formgebung für diejenige Kreisprozessanalyse zugrunde lag, die in den Vergleich letztendlich ausgewählt wurde. Alternativ wird die Gasturbinenkomponente durch eine neuwertige Gasturbinenkomponente ersetzt. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, nicht lediglich die reine Reparaturfähigkeit einer Gasturbinenkomponente für die Entscheidung für oder gegen eine Reparatur zugrunde zu legen, sondern vor Durchführung der tatsächlichen Reparatur der Gasturbinenkomponente die Auswirkungen einer Reparatur (oder mehrere Reparaturmöglichkeiten) zu simulieren und mit dem Fall des Ersatzes der Gasturbinenkomponente durch ein Neuteil zu vergleichen. Bei einem entsprechenden Vergleich können Wirkungsgrad, Kraftstoffverbrauch und/oder Schad- stoffausstoß, aber auch daraus abgeleitete Werte, wie Be ¬ triebskosten, herangezogen werden. Es wird also nicht nur auf die Kosten einer Reparatur gegenüber einer Neuanschaffung abgestellt (wobei eine Reparatur, sofern möglich, grundsätzlich günstiger ist als eine Neuanschaffung) , son- dern es werden die längerfristigen Auswirkungen einer Reparatur bzw. Neuanschaffung simuliert und berücksichtigt.

„Beschädigung" im Zusammenhang mit der Erfindung umfasst jeden erwartbaren oder unerwartbaren Schaden, der während des Betriebs des Gesamttriebwerks an einer Gasturbinenkom ¬ ponente auftreten kann. Dazu gehören Schäden aufgrund von Verschleiß, ebenso wie Schäden aufgrund besonderer Ereig ¬ nisse, wie z. B. Vogelschlag. „Instandsetzung" im Sinne der Erfindung bedeutet, dass eine beschädigte Gasturbinenkomponente nach einer Instandsetzung wieder in ein Gasturbinentriebwerk eingesetzt werden kann. Der Begriff Instandsetzung umfasst als Oberbegriff die Reparatur, die Generalüberholung und den Ersatz einer Gastur- binenkomponente durch ein Neuteil.

„Reparatur" im Sinne dieser Erfindung bedeutet, dass eine Gasturbinenkomponente mit bekannten Reparaturverfahren be- arbeitet wird, um Beschädigungen und/oder deren Auswirkungen zu beseitigen und/oder abzuschwächen. Handelt es sich bei der Gasturbinenkomponente um eine Gasturbinenschaufel, kann eine Reparatur bspw. in einer spanenden Bearbeitung liegen, bei der die Gasturbinenschaufel durch Schleifen und/oder Fräsen in eine neue Kontur überführt wird. Die Re ¬ paratur kann dabei das sogenannte Blenden, bei dem Beschä ¬ digung an der Oberfläche einer Gasturbinenschaufel beige ¬ schliffen werden, umfassen, ebenso wie das Nachbearbeiten der Eintrittskante einer Gasturbinenschaufel durch Fräsen. Letztlich ist durch den Begriff der Reparatur auch die Nicht-Bearbeitung der Gasturbinenkomponente umfasst. Es ist nämlich durchaus möglich, dass einige Gasturbinenkomponenten trotz Beschädigung im nicht-reparierten Zustand bei der Kreisprozessanalyse besser abschneiden als reparierte Gas ¬ turbinenkomponenten, bei der die Beschädigung während der Reparatur bearbeitet wurde.

Der Begriff „Generalüberholung" umfasst solche Maßnahmen, bei denen beschädigte Gasturbinenkomponenten strukturell erneuert werden. So kann bspw. neues Material aufgetragen werden, bei Gasturbinenschaufeln insbesondere durch Aufschweißen. Die Gasturbinenschaufel wird dann und in einem zweiten Verfahrensschritt neu profiliert. Grundsätzlich ist es möglich, durch eine Generalüberholung mit einem Neuteil vergleichbare Eigenschaften einer Gasturbinenkomponente zu erreichen. In der Regel wird durch eine Generalüberholung jedoch lediglich eine Formgebung erreicht, welche in dem Toleranzbereich gemäß den Herstellerangaben liegt, jedoch nicht die gleiche Effizienz wie ein Neuteil erreicht.

„Formgebung" bedeutet die äußere und/oder innere Geometrie einer Gasturbinenkomponente. Neben oder anstelle der Geo- metrie einer Gasturbinenkomponente kann darunter bspw. aber auch die Oberflächenbeschaffenheit oder sonstige für den Wirkungsgrad des Gesamttriebwerks relevanten und durch Messverfahren prüfbare Eigenschaften verstanden werden. „Vermessung" bzw. „Vermessungsdaten" beschränkt sich sinngemäß auch nicht zwingend nur auf die Ermittlung bzw. Ab ¬ bildung von der Geometrie einer Gasturbinenkomponente, son ¬ dern umfasst ggf. auch andere Messverfahren zur Ermittlung der vorgenannten Eigenschaften.

Es ist bevorzugt, wenn bei festgestellter mangelnder Reparaturfähigkeit einer Gasturbinenkomponente eine Kreispro ¬ zessanalyse eines Gesamttriebwerks mit der Gasturbinenkom ¬ ponente nach Generalüberholung durchgeführt wird, das Er ¬ gebnis der Kreisprozessanalyse des Gesamttriebwerkes mit generalüberholter Gasturbinenkomponente mit den Ergebnissen einer Kreisprozessanalyse des Gesamttriebwerks mit neuwer ¬ tiger Gasturbinenkomponente verglichen wird, und je nach Ergebnis des Vergleichs die Gasturbinenkomponente general ¬ überholt oder durch eine neuwertige Gasturbinenkomponente ersetzt wird. Durch eine entsprechende Ausgestaltung des Verfahrens wird sichergestellt, dass vor einer Generalüber ¬ holung einer Gasturbinenkomponente die Auswirkungen der Ge ¬ neralüberholung auf das Gesamttriebwerk im Vergleich zu einem Ersatz mit einer neuwertigen Gasturbinenkomponente verglichen werden. Ähnlich wie bei dem oben beschriebenen Vergleich zwischen reparierter und neuwertiger Gasturbinenkomponente können der Wirkungsgrad des Gesamttriebwerks, der Kraftstoffverbrauch und/oder der Schadstoffausstoß berücksichtigt werden. Ebenso gilt dies für die darauf abgeleite ¬ ten Werte, wie die für den zu erwartenden Betrieb des Ge ¬ samttriebwerks anfallenden Betriebskosten. Bei den Betriebskosten können darüber hinaus noch die Ausfallzeiten aufgrund der Instandsetzung und die Kosten für die Generalüberholung bzw. das fabrikneue Austauschteil berücksichtigt werden .

Die möglichen Parameter für den Vergleich der Ergebnisse der Kreisprozessanalysen (Wirkungsgrad, Kraftstoffverbrauch und/oder Schadstoffausstoß für den Betrieb eines Gesamt ¬ triebwerks, Betriebskosten, Reparaturkosten, Kosten für Generalüberholung, Neuanschaffungskosten und/oder Ausfallzeiten) sind für den Vergleich zweier oder mehrerer Kreisprozessanalysen bevorzugt gewichtet.

Es ist bevorzugt, wenn die Überprüfung der Reparaturfähigkeit durch Vermessung der Gasturbinenkomponente und Ver ¬ gleich der Vermessungsdaten mit Herstellervorgaben erreicht wird .

Für die Kreisprozessanalyse ist es bevorzugt, wenn die durch die Gasturbinenkomponente beeinflusste Strömung und/oder durch die Belastung an der Gasturbinenkomponente auftretenden Verformungen berücksichtigt werden. Es kann also eine Fluid-Struktur-Interaktion in die Kreisprozessanalyse einfließen, die das Ergebnis aufgrund besserer Vor ¬ aussage bspw. der zukünftigen Betriebskosten zuverlässiger macht. Die Fluid-Struktur-Rechnung kann bei entsprechenden, zu untersuchenden Gasturbinenkomponenten bspw. eine Vollkranzrechnung sein.

Bei der instand zu setzenden Gasturbinenkomponente handelt es sich bevorzugt um eine Gasturbinenschaufel. Die Erfindung wird nun anhand einer vorteilhaften Ausfüh- rungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beispielhaft beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 Eine schematische Darstellung des erfindungsge ¬ mäßen Verfahrens zur Instandhaltung von Gasturbinenkomponente .

Zu Beginn des Verfahrens 1 zur Instandsetzung von Gasturbinenkomponente liegt eine im Betrieb erodierte oder beschä ¬ digte Gasturbinenkomponente vor (Schritt 2) . Die Erosion oder Beschädigung der Gasturbinenkomponente kann im Falle einer Gasturbinenschaufel bspw. durch im Betrieb durch das Triebwerk, in dem die Gasturbinenschaufel eingesetzt wurde, angesaugte Partikel, wie z. B. Hagel, Staub, Sand oder Steine, verursacht worden sein. Durch den Einschlag ent ¬ sprechender Partikel auf der Gasturbinenschaufel können Verformungen in der Oberfläche auftreten, die die Umströ- mung der Gasturbinenschaufel beeinträchtigen.

In einem ersten Schritt 100 wird überprüft, ob die Gastur ¬ binenkomponente reparaturfähig ist. Dazu wird die Gasturbi ¬ nenkomponente vermessen und die so gewonnenen Vermessungs ¬ daten mit den Herstellervorgaben verglichen. Insbesondere wird überprüft, ob die Vermessungsdaten im durch den Hersteller vorgegebenen Toleranzbereich für eine Gasturbinenkomponente liegen. Die Vermessung kann sich auf charakte ¬ ristische Maße der Gasturbinenkomponente beschränken, wie z. B. bei Gasturbinenschaufel der Sehnenlänge. Es ist aber auch möglich, dass die Gasturbinenkomponente in ihrer ge ¬ samten Geometrie als Punktwolke erfasst wird, die Punktwol ¬ ke auf bekannte Art und Weise zu CAD-lesbaren Formen umge ¬ wandelt und dann mit der Ursprungsform der Gasturbinenkom- ponente verglichen wird. Es kann so detailliert festge ¬ stellt werden, ob die Gasturbinenkomponente über ihre ge ¬ samte Oberfläche innerhalb des vorgegebenen Toleranzberei ¬ ches liegt.

Wird in Schritt 100 festgestellt, dass die Gasturbinenkom ¬ ponente reparaturfähig ist, wird in den Schritten 101 und 101' jeweils eine mögliche Formgebung der Gasturbinenkompo ¬ nente nach einer Reparatur berechnet. Es wird also simu- liert, welche Formgebung die Gasturbinenkomponente nach ei ¬ ner erfolgten Reparatur voraussichtlich haben wird. In Schritt 101 wird berechnet, welche Formgebung die Gasturbi ¬ nenkomponente aufweist, wenn alle Beschädigungen beseitigt werden, im Falle von Gasturbinenschaufeln bspw. durch Blen- den. In Schritt 101' wird die Formgebung der Gasturbinenkomponente berechnet, wenn nur ein Teil der Beschädigungen bearbeitet werden. Bei Gasturbinenschaufeln könnten so bspw. die Beschädigungen auf der Profilfläche der Gasturbi ¬ nenschaufel unbearbeitet bleiben und lediglich die Ein- trittskante der Gasturbinenschaufel wird durch Fräsen nach ¬ gearbeitet .

Anschließend wird in den Schritten 102 und 102' ausgehend von den in den Schritten 101 und 101' berechneten Formge- bungen jeweils eine Kreisprozessanalyse mit den berechneten Formgebungen durchgeführt. Bei dieser Kreisprozessanalyse wird der Wirkungsgrad des Gesamttriebwerkes, in dem eine Gasturbinenkomponente gemäß der berechneten Formgebung eingesetzt wird, berechnet. Die Kreisprozessanalyse 102, 102' basiert auf bekannten Methoden, nämlich einer CFD-Analyse, wobei auch die an der Gasturbinenkomponente auftretenden Verformungen aufgrund der Strömung berechnet und berücksichtigt werden. Die Fluid-Struktur-Interaktion zwischen der Gasturbinenkomponente und der durch ein Triebwerk strö ¬ menden Luft wird bei der Kreisprozessanalyse also berück ¬ sichtigt . Parallel zu den Schritten 101, 101', 102, 102' wird noch eine Kreisprozessanalyse 103 durchgeführt, bei der die be ¬ schädigte Gasturbinenkomponente 2 durch ein Neuteil ersetzt wurde. Die Kreisprozessanalyse 103, die analog zu den

Kreisprozessanalysen 102 und 102' durchgeführt wird, lie- fert also den Wirkungsgrad eines Gesamttriebwerkes, bei dem eine beschädigte Gasturbinenkomponente durch ein Neuteil ersetzt werden würde. Alternativ zur Durchführung der

Kreisprozessanalyse 103 ist es auch möglich, dass der Wir ¬ kungsgrad eines Gesamttriebwerkes mit fabrikneuer Gasturbi- nenkomponente aus einer Datenbank (nicht dargestellt) bezo ¬ gen wird.

In einem anschließenden Schritt 104 werden die Ergebnisse der Kreisprozessanalysen 102, 102' und 103 miteinander ver- glichen. Der Vergleich kann sich dabei allein auf die ermittelten Wirkungsgrade beschränken. Es ist aber auch möglich, dass von dem Wirkungsgrad abhängige Größen wie Kraft ¬ stoffverbrauch und/oder Schadstoffausstoß sowie ableitbare Größen wie Betriebskosten für ein gesamtes Triebwerk mit entsprechender Gasturbinenkomponente berücksichtigt werden. Wird auf die Betriebskosten abgestellt, so lassen sich auch die Reparatur- bzw. Neuanschaffungskosten einer Gasturbinenkomponente berücksichtigen. Im Schritt 104 wird ent ¬ schieden, ob die Gasturbinenkomponente repariert oder durch ein Neuteil ersetzt werden soll.

Wird in Schritt 104 entschieden, dass die Gasturbinenkompo ¬ nente repariert werden soll, wird die Reparatur in Schritt 105 durchgeführt. Dabei wird die Gasturbinenkomponente so repariert, dass die Formgebung, wie sie in Schritten 101 bzw. 101' berechnet wurde und der im Schritt 104 ausgewählten Kreisprozessanalyse 102 bzw. 102' zugrunde lag, er- reicht wird. Die Gasturbinenkomponente wird im Schritt 105 also so repariert, dass sie eine Formgebung erhält, die in Schritten 101-104 als am vorteilhaftesten ermittelt wurden.

Wird in Schritt 104 festgestellt, dass eine Reparatur gemäß Schritt 105 nicht lohnenswert ist, wird die Gasturbinenkom ¬ ponente in Schritt 106 durch ein Neuteil ersetzt.

Die durch Reparatur (Schritt 105) oder Austausch mit einem Neuteil (Schritt 106) instand gesetzte Gasturbinenkomponen- te kann anschließend wieder in ein Triebwerk eingebaut und betrieben werden (Schritt 3) .

Wird in Schritt 100 festgestellt, dass eine beschädigte Gasturbinenkomponente nicht mehr repariert werden kann, wird in Schritt 107 die Formgebung der Gasturbinenkomponente nach einer Generalüberholung berechnet. Generalüberho ¬ lung bedeutet, dass bspw. im Falle einer Gasturbinenschau ¬ fel auf diese Material, bspw. durch Aufschweißen, aufge ¬ bracht wird und die so bearbeitete Gasturbinenschaufel an- schließend durch spanende Bearbeitung eine Profilkontur erhält. Die Berechnung der Formgebung einer Gasturbinenkomponente nach Generalüberholung gemäß Schritt 107 ist vergleichbar mit der berechneten Formgebung einer Gasturbinenkomponente bei Reparatur (vgl. Schritte 101, 101') . An- schließend wird auf Basis der berechneten Formgebung eine Kreisprozessanalyse durchgeführt, um so den Wirkungsgrad eines Gesamttriebwerkes und einer generalüberholten Gastur- binenkomponente entsprechend der in Schritt 107 berechneten Formgebung zu ermitteln (Schritt 108) .

Parallel dazu wird eine Kreisprozessanalyse eines Gesamt ¬ triebwerkes mit fabrikneuer Gasturbinenkomponente durchge ¬ führt (Schritt 103; vgl. dazu auch obige Ausführungen) .

Anschließend werden in Schritt 109 die Ergebnisse der

Kreisprozessanalysen 103 und 108 miteinander verglichen, wobei die gleichen Maßstäbe wie bei dem Vergleich 104 (vgl. obige Ausführungen) gelten. Ergebnis des Vergleiches 109 ist die Entscheidung, ob die Gasturbinenkomponente general ¬ überholt (Schritt 110) oder ob die Gasturbinenkomponente durch ein Neuteil ersetzt werden soll (Schritt 106) . Die durch Generalüberholung oder durch Austausch mit einem Neuteil instand gesetzte Gasturbinenkomponente kann dann wie ¬ der in einem Triebwerk eingesetzt werden (Schritt 3) .