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Title:
METHOD FOR REPAIRING A POWER RAIL HOUSING OF A WIND POWER PLANT, POWER RAIL HOUSING AND REPAIR KIT FOR CARRYING OUT THE METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/001085
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for repairing a power rail housing (100) of a wind power plant (10), in which the power rail housing (100) is composed of a plurality of power rail housing sections (32, 33) each having an at least essentially rectangular cross section and being connected to one another in the longitudinal direction, wherein the connection of the power rail housing sections (32, 33) is carried out by means of preferably plate-shaped connecting elements (37, 38), said power rail housing sections (32, 33) covering a connecting region of power rails (27 to 29) within the power rail housing (100), wherein the connecting elements (37, 38) are connected by means of screws (42, 43) to the two power rail housing sections (32, 33) which adjoin one another in the longitudinal direction.

Inventors:
WIECHERS JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/062131
Publication Date:
January 03, 2014
Filing Date:
June 12, 2013
Export Citation:
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Assignee:
FLYTEG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
F03D11/00; F03D1/00; H02G3/06
Foreign References:
US2353121A1944-07-11
GB2482923A2012-02-22
EP2169223A22010-03-31
DE7918984U11979-10-04
EP2143937A22010-01-13
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
VÖTSCH, Reiner (DE)
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Claims:
Ansprüche

Verfahren zum Reparieren eines Stromschienengehäuses (100) einer Windkraftanlage (10), bei dem das Stromschienengehäuse (100) aus mehreren, vorzugsweise jeweils einen zumindest im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweisenden Stromschie- nengehäuseabschnitten (32, 33) besteht, die in Längsrichtung miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung der Stromschie- nengehäuseabschnitte (32, 33) durch vorzugsweise plattenförmige Verbindungselemente (37, 38) erfolgt, die einen Verbindungsbereich von Stromschienen (27 bis 29) innerhalb des Stromschienengehäuses (100) abdecken, wobei die Verbindungselemente (37, 38) mittels Schrauben (42, 43) mit den beiden in Längsrichtung aneinander anschließenden Stromschienengehäuseabschnitten (32, 33) verbunden sind, und wobei die Stromschienengehäuseabschnitte (32, 33) Gewinde (44, 45) aufweisen, die zur Verankerung der Verbindungselemente (37, 38) mittels der Schrauben (42, 43) dienen, wobei beim Vorhandensein eines beschädigten oder in sonstiger Weise nicht verwendbaren Gewindes (44, 45) an einem Strom- schienengehäuseabschnitt (32, 33) in einem ersten Schritt der Bereich des Gewindes (44, 45) im Durchmesser vergrößert wird, dass in einem zweiten Schritt in Überdeckung mit dem ursprünglichen Gewinde (44, 45) ein ein Ersatzgewinde (61 , 62) für die Schraube (42, 43) aufweisendes Trägerelement (60) mit dem Stromschienen- gehäuseabschnitt (32, 33) verbunden wird, und dass in einem dritten Schritt zur Montage des Verbindungselements (37, 38) die Schraube (42, 43) durch den im Durchmesser vergrößerten Bereich des Stromschienengehäuseabschnitts (32, 33) hindurchgeführt und in das Ersatzgewinde (61 , 62) eingeschraubt wird. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Trägerelement (60) mittels einer Kleberschicht (64) mit dem Stromschienengehäuseabschnitt (32, 33) verbunden wird.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Trägerelement (60) mit einer zusätzlichen Schraube (65) mit dem Stromschienengehäuseabschnitt (32, 33) verbunden wird, wobei in der Wand des Stromschienengehäuseabschnitts ein zusätzliches Durchgangsloch und in dem Trägerelement (60) ein zusätzliches Gewinde (63) ausgebildet wird.

Verfahren nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass bei Verwendung einer Kleberschicht (64) die zusätzliche Schraube (65) vor Durchführen des dritten Schritts entfernt wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass beim Vorhandensein mehrerer Schrauben (42, 43) im Bereich einer Längsseite des Stromschienengehäuseabschnitts (32, 33) alle Gewinde (44, 45) in dem Stromschienengehäuseabschnitt (32, 33) im Durchmesser vergrößert werden, und dass das Trägerelement (60) für jedes Gewinde (44, 45) ein Ersatzgewinde (61 , 62) aufweist.

6. Stromschienengehäuse (100), bei der dieser nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 repariert wurde, wobei das Stromschienengehäuse (100) einen Stromschienengehäuseab- schnitt (32, 33) aufweist, das mit einem Trägerelement (60) verbunden ist.

Reparaturset (70) zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend ein vorzugsweise streifenförmiges Trägerelement (60) mit wenigstens einem Ersatzgewinde (61 , 62) sowie Hilfsmitteln zum Befestigen des Trägerelements (60) an dem Stromschienengehäuseabschnitt (32, 33).

Reparaturset nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hilfsmittel zumindest eine Kleberschicht (64) umfassen.

Reparaturset nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Hilfsmittel zusätzlich Mittel zum zeitweise Fixieren des Trägerelements (60) am Stromschienengehäuseabschnitt (32, 33), vorzugsweise eine Schraube (65), umfassen.

Description:
Verfahren zum Reparieren eines Stromschienengehäuses einer Windkraftanlage, Stromschienengehäuse und Reparaturset zum Durchführen des Verfahrens

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reparieren eines Stromschienengehäuses einer Windkraftanlage. Ferner betrifft die Erfindung ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren repariertes Stromschienengehäuse sowie ein Reparaturset zum Durchführen des Verfahrens.

Innerhalb eines Turms einer Windkraftanlage sind die zur Führung des Stromes vorgesehenen, insbesondere aus Aluminium bestehenden Stromschienen innerhalb eines mehrteiligen Stromschienengehäuses angeordnet. Durch das Stromschienengehäuse wird insbesondere ein direkter Zugang bzw. eine direkte Berührung sowie das Entstehen von Kurzschlüssen der stromführenden Stromschienen vermieden. Ein derartiges Stromschienengehäuse besteht in der Praxis aus einer Vielzahl von mit- einander verbundenen Stromschienengehäuseabschnitten, die an den einander zugewandten Seiten mit Verbindungselementen miteinander verbunden sind. Diese Verbindungselemente sind insbesondere in Form von Abdeckblechen oder Lochblechen ausgebildet, die gleichzeitig den Verbindungsbereich zwischen den Stromschienen abdecken. Hierbei sind die Verbindungselemente auf einander gegenüberliegenden Seiten des einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweisenden Stromschienengehäuses angeordnet. Ein hinteres Verbindungselement bzw. Abdeckblech befindet sich auf der der Turminnenwand zugewandten Seite, während ein vorderes Abdeckblech dem Innenraum des Turmes zugewandt ist. Nach der Abnahme beispielsweise des vorderen Verbin- dungselements (Abdeckblech) kann der Verbindungsbereich zwischen den Stromschienen inspiziert bzw. gewartet werden.

Bereits während der Montage der einzelnen Stromschienengehäuseab- schnitte, oder aber im Rahmen von Wartungsarbeiten oder ähnlichem kann es infolge von Montagefehlern bzw. Ungenauigkeiten bei der Montage dazu kommen, dass beispielsweise eine der Verbindung des Abdeckblechs an dem Stromschienengehäuseabschnitt dienende Schraube in einem Gewindebereich abreißt, oder aber das in dem Stromschienenge- häuseabschnitt vorgesehene, vorab eingebrachte Gewinde zur Verankerung der Schraube beschädigt wird. Dadurch ist eine Wiedermontage des Verbindungselements bzw. des Abdeckblechs zunächst unmöglich. In der Praxis wird daher aus Vereinfachungsgründen bzw. aufgrund fehlender Alternativen der entsprechende Stromschienengehäuseabschnitt mit dem fehlerhaften bzw. beschädigten Gewinde bzw. mit der abgerissenen, in dem Gewinde befindlichen Schraube entsorgt, und durch einen neuen Stromschienengehäuseabschnitt ersetzt. Ein derartiges Vorgehen macht es erforderlich, dass, sollen keine Verzögerungen bei der Montage bzw. der Wartung oder Reparatur auftreten, entsprechende Stromschienenge- häuseabschnitte an der Windkraftanlage als Ersatzteile bereitliegen. Darüber hinaus ist ein derartiger Austausch alleine schon aus den Investitionsgründen für den zu ersetzenden Stromschienengehäuseabschnitt relativ teuer.

Offenbarung der Erfindung

In Kenntnis des oben dargestellten Stands der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein wirtschaftlich vorteilhaftes Verfahren zum Re- parieren eines Stromschienengehäuses einer Windkraftanlage bereitzustellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren zum Reparieren eines Stromschienengehäuses einer Windkraftanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist es erfindungsgemäß im Wesentlichen vorgesehen, dass beim Vorhandensein eines beschädigten bzw. nicht verwendbaren Gewindes in einem Stromschienengehäuseab- schnitt in einem ersten Schritt der Bereich des Gewindes im Durchmesser vergrößert wird, dass in einem zweiten Schritt in Überdeckung mit dem Gewinde ein ein Ersatzgewinde für die Schraube aufweisendes Trägerelement mit dem das beschädigte Gewinde aufweisenden Stromschie- nengehäuseabschnitt verbunden wird, und dass in einem dritten Schritt zur Montage des Verbindungselements die Schraube durch den im Durchmesser vergrößerten Bereich des Stromschienengehäuseabschnitts hindurchgeführt und in das Ersatzgewinde eingeschraubt wird. Mit anderen Worten gesagt bedeutet dies, dass durch das Trägerelement, das ein separates, zusätzliches Teil darstellt, eine neue Verankerungsmöglichkeit für die Schraube vorgesehen ist, wobei durch das Vergrößern bzw. Aufbohren des ursprünglichen Gewindebereichs im Stromschienengehäuse- abschnitt sichergestellt ist, dass die Schraube durch den ursprünglichen Bereich des Stromschienengehäuseabschnitts bzw. des Gewindes hindurchgeführt werden kann und in Wirkverbindung mit dem in dem Träger- element ausgebildeten Ersatzgewinde gebracht werden kann. Ein derartiges, erfindungsgemäßes Reparaturverfahren ermöglicht es, den ursprünglichen Stromschienengehäuseabschnitt weiterhin verwenden zu können, so dass dieser nicht entsorgt werden muss. Es ist somit, im Gegensatz zum Stand der Technik, auch nicht erforderlich, beispielsweise Strom- schienengehäuseabschnitte als Ersatz für nicht mehr verwendbare Strom- schienengehäuseabschnitte an der Windkraftanlage bereitzustellen.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Reparieren eines Stromschienengehäuses einer Windkraftanlage sind in den Unteransprüchen aufgeführt. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtli- che Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.

Ganz besonders bevorzugt ist ein Verfahren, bei der das Trägerelement mittels einer Kleberschicht mit dem Stromschienengehäuseabschnitt verbunden wird. Dadurch wird es ermöglicht, dass zur Montage der (neuen) Schraube das Trägerelement an der vorgesehenen Stelle innerhalb des Stromschienengehäuseabschnitts vorpositioniert bzw. fixiert ist, ohne dass hierzu andere Befestigungselemente für das Trägerelement dienen müs- sen, die ansonsten eine Montage erschweren bzw. nicht möglich machen würden.

Alternativ oder in Verbindung mit der angesprochenen Kleberschicht ist es in einer weiteren, besonders bevorzugten Variante der Erfindung vorgese- hen, dass das Trägerelement mit einer zusätzlichen Schraube mit der Wand des Stromschienengehäuseabschnitts verbunden wird, wobei in der Wand des Stromschienengehäuseabschnitts ein zusätzliches Durchgangsloch und in dem Trägerelement ein zusätzliches Gewinde ausgebildet wird. Ein derartiges Verfahren ermöglicht es, das Trägerelement in- nerhalb des Stromschienengehäuseabschnitts mechanisch zu fixieren und zu positionieren, so dass dieses während der Montage des Verbindungselements bzw. der Schraube an dem dafür vorgesehenen Ort innerhalb des im Durchmesser vergrößerten Loches des ursprünglichen Gewinde positioniert ist.

Insbesondere dann, wenn zusätzliche Bauteile zur Positionierung des Trägerelements aus konstruktiven Gründen nicht erwünscht sind bzw. bei der Montage der Verbindungselemente stören, ist es darüber hinaus in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass bei Ver- wendung einer Kleberschicht die zusätzliche Schraube vor Durchführen des dritten Schritts (Einschrauben der Schraube in das Ersatzgewinde im Trägerelement) entfernt wird. Dieses Entfernen der Schraube ist möglich, sobald die Kleberschicht das Trägerelement nach einer entsprechenden Aushärtezeit in dem Stromschienengehäuseabschnitt fixiert bzw. hält. In der Praxis genügen, je nach Art des verwendeten Klebers, bereits einige Minuten, so dass der eigentliche Reparaturprozess dadurch nicht verlängert wird.

Ein weiteres, vorteilhaftes Verfahren sieht vor, dass beim Vorhandensein mehrerer Schrauben im Bereich einer Längsseite des Stromschienenge- häuseabschnitts alle Gewinde in dem Stromschienengehäuseabschnitt im Durchmesser vergrößert werden, und dass das Trägerelement für jedes Gewinde ein Ersatzgewinde aufweist. Dadurch genügt es, stets ein einziges, standardisiertes Trägerelement zu verwenden, bei dem vorab entsprechend des (bekannten und standardisierten) Lochbildes für die Ge- winde in dem Stromschienengewindeabschnitten entsprechende Ersatzgewinde ausgebildet sind. Dadurch ist es insbesondere nicht erforderlich, vor Ort, d.h. im Bereich der Windkraftanlage, das Trägerelement mit entsprechenden Ersatzgewinden auszubilden, wodurch das Handling zusätzlich vereinfacht wird.

Die Erfindung umfasst auch ein Stromschienengehäuse mit wenigstens einem Stromschienengehäuseabschnitt, bei der dieser nach einem erfindungsgemäßen Verfahren repariert wurde und ein Trägerelement aufweist, das mit einem Stromschienengehäuseabschnitt verbunden ist. Ein derartiges Stromschienengehäuse hat den Vorteil, dass dieses auch nachträglich ggf. an einer anderen Stelle der Windkraftanlage verwendet werden kann, da dieses in Bezug auf seine Funktionalität einem neuen Stromschienengehäuseabschnitt entspricht. Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist weiterhin ein Reparaturset vorgesehen, das zumindest ein vorzugsweise streifenförmi- ges Trägerelement mit wenigstens einem Ersatzgewinde sowie Hilfsmitteln zum Befestigen des Trägerelements an einer Wand des Stromschie- nengehäuseabschnitts umfasst. Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.

Diese zeigt in:

Fig. 1 einen stark vereinfachten Längsschnitt durch eine Windkraftanlage,

Fig. 2 den Verbindungsbereich zwischen zwei Stromschienengehäuse- abschnitten im Querschnitt,

Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeils III der Fig. 2,

Fig. 4 ein Detail der Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,

Fig. 5 ein Ablaufdiagramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen

Reparaturverfahrens und

Fig. 6 ein Trägerelement als Bestandteil eines Reparatursets in Einzel- darstellung.

Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen. In der Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer Windkraftanlage 10 stark vereinfacht dargestellt. Die Windkraftanlage 10 weist einen Turm 1 1 auf, der auf einem Sockel 12 angeordnet ist. An der Spitze des Turms 1 1 ist eine Gondel 13 angeordnet, in der u.a. die Rotorblätter 14 drehbeweglich gelagert sind. Innerhalb der Gondel 13 befindet sich ein Generator 1 6. Der Generator 1 6 ist mit einer oberen Verbindungsleitung 17 und einem obe- ren Anschluss mit einem lediglich angedeuteten Stromschienenverbund 18 gekoppelt. Der Stromschienenverbund 18 verläuft über die gesamte Länge bzw. Höhe des Turms 1 1 . 1m Bereich des Sockels 12 des Turms 1 1 ist der Stromschienenverbund 18 mittels einer weiteren, unteren Verbindungsleitung 21 bzw. einer unteren Verbindung mit einer Netzstation 22 verbunden.

Der Turm 1 1 besteht beispielhaft aus drei übereinander angeordneten, jeweils hülsenartigen Turmsegmenten 24 bis 26. Ein derartiges Turmsegment 24 bis 26 weist eine typische Länge von etwa 20m auf, so dass die Gesamthöhe des Turms 1 1 (ohne die Gondel 13) etwa 60m beträgt. Innerhalb jedes Turmsegments 24 bis 26 verlaufen eine Vielzahl von Stromschienen 27 bis 29 als Bestandteil des Stromschienenverbunds 18, insbesondere in Form von länglich ausgebildeten Aluminiumstromschienen. Jede der Stromschienen 27 bis 29 bildet eine Phase einer Drehstromlei- tung aus, wobei beispielhaft entsprechend der Fig. 2 jeweils sechs Stromschienen 27 bis 29 (d.h. zwei mal drei Phasen) vorgesehen sind. Innerhalb jedes Turmsegments 24 bis 26 können dabei (in Längsrichtung des Turmsegments 24 bis 26 betrachtet), jeweils mehrere Stromschienen 27 bis 29 vorgesehen sein. Wesentlich ist, dass in dem in der Fig. 2 dargestellten Verbindungsbereich zwischen zwei Turmsegmenten 24, 25 bzw. 25, 26 die dem jeweiligen Turmsegment 24 bis 26 zugeordneten bzw. innerhalb diesem befindlichen Stromschienen 27 bis 29 in Längsrichtung miteinander verbunden sind, so dass der elektrisch durchgängige Stromschienenverbund 18 ausgebildet ist, der mit den beiden Verbindungsleitungen 17, 21 gekoppelt ist. Die Verbindung zwischen den einzelnen Stromschienen 27 bis 29 erfolgt beispielsweise mittels eines in der Fig. 2 dargestellten Klemmverbinders 30, der in den Stromschienen 27 bis 29 ausgebildete Öffnungen bzw. Schlitze eingreift, und der die Stromschienen 27, 28 gegeneinander ver- presst, um eine elektrische Verbindung zwischen den Stromscheinen 27 bis 29 der Turmsegmente 24 bis 26 herzustellen. Insbesondere ist es darüber hinaus erforderlich, zwischen den einzelnen Stromschienen 27 bis 29 noch aus Keramik bestehende Isolationselemente bzw. Isolationsplatten 31 anzuordnen, die die einzelnen, jeweils eine Phase ausbildende Strom- schienen 27 bis 29 elektrisch voneinander isoliert.

Der Stromschienenverbund 18 ist innerhalb eines Stromschienengehäuses 100 angeordnet, das typischerweise über die gesamte Länge des Stromschienenverbunds 18 bzw. der Turmsegmente 24 bis 26 verläuft. Das einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisende Stromschienengehäuse 100 besteht wiederum aus einer Vielzahl von in Längsrichtung miteinander verbundenen Stromschienengehäuseabschnitten 32, 33. Hierbei wird in der Darstellung der Fig. 1 davon ausgegangen, dass die in den Turmsegmenten 24 bis 26 jeweils oberen Stromschienenge- häuseabschnitte 32 mit den jeweils in den Turmsegmenten 25, 26 unteren Stromschienengehäuseabschnitten 33 verbunden sind. Selbstverständlich ist es möglich bzw. vorgesehen, dass innerhalb jedes Turmsegments 24 bis 26 das Stromschienengehäuse 100 eine Vielzahl von miteinander verbundenen Stromschienengehäuseabschnitten 32, 33 aufweist, die jeweils typischerweise eine Länge von beispielsweise 2m haben.

Das Stromschienengehäuse 100 dient dazu, die innerhalb des Stromschienengehäuses 100 angeordneten Stromschienen 27 bis 29 bzw. den Stromschienenverbund 18 gegen Manipulationen bzw. Berührungen zu schützen. Insbesondere muss es sichergestellt sein, dass es zwischen den einzelnen Stromschienen 27 bis 29 zu keinem elektrischen Kurzschlüssen kommt.

Um Bewegungen des Turms 1 1 der Windkraftanlage 10 bzw. der einzel- nen Turmsegmente 24 bis 26 ausgleichen zu können, sind die Strom- schienengehäuseabschnitte 32, 33 zwischen den Turmsegmenten 24, 25 bzw. 25, 26 mit einem geringen Axialspalt 34 von beispielsweise 10mm angeordnet. Auf der der inneren Turmwand 35 zugewandten, sowie auf der der inneren Turmwand 35 abgewandten Seite sind die Turmschienen- gehäuseabschnitte 32, 33 mit jeweils einem vorderen bzw. hinteren Verbindungselement 37, 38 miteinander verbunden. Insbesondere überdecken die Verbindungselemente 37, 38 den Verbindungsbereich zwischen den Stromschienen 27 bis 29 der einzelnen Turmsegmente 24 bis 26. Die Verbindungselemente 37, 38 sind beispielhaft jeweils als Abdeckplat- ten bzw. Abdeckbleche mit senkrecht umgekanteten Längsstreifen 39, 40 ausgebildet. Die in Längsrichtung mittig zum Axialspalt 34 angeordneten Verbindungselemente 37, 38 sind seitlich an den Stromschienengehäuse- abschnitten 32, 33 über an den Längsstreifen 39, 40 ausgebildeter Durch- gangsbohrungen mit jeweils zwei Schrauben 42, 43 mit dem entsprechenden Stromschienengehäuseabschnitt 32, 33 verbunden, wobei die Anordnung der Schrauben 42, 43 in Längsrichtung des Stromschienengehäuses 100 erfolgt. Es kommen daher für jedes der Verbindungselemente 37, 38 jeweils acht Schrauben 42, 43 zur Anwendung.

Zum Ausbilden der Schraubverbindungen weisen die Stromschienenge- häuseabschnitte 32, 33 in einem einen U-förmigen Querschnitt aufweisenden Abschnitt des Stromschienengehäuseabschnitts 32, 33 jeweils eine Gewindebohrung 44, 45 auf. Die Gewindebohrung 44, 45 ist beispielswei- se typischerweise als M6-Gewinde ausgebildet. Zur Montage oder aber nach einer entsprechenden Wartung oder Reparatur der Stromschienen- gehäuseabschnitte 32, 33 ist es erforderlich, die zuvor entfernten Verbindungselemente 37, 38 wieder an den Stromschienengehäuseabschnitten 32, 33 zu montieren. Aufgrund von fehlerhafter Montage, Bauteiltoleranzen oder ähnlichem kann es dabei vorkommen, dass bei der Montage ei- nes Verbindungselements 37, 38 beim Einschrauben einer Schraube 42, 43 diese im Bereich der Gewindebohrung 44, 45 reißt, oder aber, dass bei der Montage der Schraube 42, 43 die zugeordnete Gewindebohrung 44, 45 beschädigt wird, so dass diese nicht mehr zur Montage der Schraube 42, 43 verwendet werden kann. Um trotzdem den vorhandenen Strom- schienengehäuseabschnitt 32, 33 weiterhin verwenden zu können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, den die defekte Gewindebohrung 44, 45 aufweisenden Stromschienengehäuseabschnitt 32, 33 des Stromschienengehäuses 100 zu reparieren. Die erfindungsgemäße Reparatur sieht entsprechend der Fig. 5 zumindest folgende Schritte vor: Zunächst wird in einem ersten Schritt 50 sowohl die betroffene defekte Gewindebohrung 44, 45, als auch die andere (unbeschädigte) Gewindebohrung 45, 44 im betreffenden Bereich des Strom- schienengehäuseabschnitts 32, 33 im Durchmesser vergrößert bzw. auf- gebohrt. Wenn die (ursprüngliche) Gewindebohrung 44, 45 beispielsweise als M6-Gewinde ausgebildet ist, so werden die Gewindebohrungen 44, 45 beispielsweise auf einen Durchmesser von 8mm vergrößert bzw. erweitert. Anschließend wird in einem zweiten Schritt 51 ein Trägerelement 60 in den Bereich der Gewindebohrung 44, 45 gebracht.

Das in der Fig. 6 in Einzeldarstellung gezeigte Trägerelement 60 ist vorzugsweise Bestandteil eines Reparatursets 70 und besteht beispielsweise aus einem nichtrostenden Material, insbesondere aus Edelstahl, und ist streifenförmig, mit einer Dicke von beispielsweise 4mm, ausgebildet. Die streifenförmige Ausbildung des Trägerelements 60 ergibt sich aus der im Bereich der Gewindebohrung 44, 45 U-förmigen Ausbildung des Strom- Schienengehäuses 100. Das Trägerelement 60 weist vorzugsweise, jedoch nicht einschränkend, eine derartige Länge auf, dass innerhalb des Trägerelements 60 zwei Ersatzgewindebohrungen 61 , 62 ausgebildet sind, deren Lochbild bzw. Abstand dem Lochbild bzw. Abstand der (ur- sprünglichen) Gewindebohrungen 44, 45 entspricht. Die Ersatzgewindebohrungen 61 , 62 weisen dabei dieselbe Größe auf wie die originalen Gewindebohrungen 44, 45, im beschriebenen Ausführungsbeispiel sind diese daher als M6-Gewindebohrung 61 , 62 ausgebildet. Ferner ist beispielhaft in dem Bereich zwischen den beiden Ersatzgewindebohrungen 61 , 62 ei- ne weitere Gewindebohrung 63 ausgebildet, beispielsweise in Form eines M4-Gewindes. Die Befestigung des Trägerelements 60 an dem Stromschienengehäuse 100 im Bereich der beschädigten Gewindebohrung 44, 45 erfolgt dadurch, dass (vorzugsweise mittels einer Schablone) entsprechend des Lochbildes der Ersatzgewindebohrungen 61 , 62 und der weite- ren Gewindebohrung 63 an dem Trägerelement 60 an dem Stromschie- nengehäuseabschnitt 32, 33 des Stromschienengehäuses 100 eine zusätzliche Bohrung ausgebildet wird, die der weiteren Gewindebohrung 63 zugeordnet ist, und die einen etwas größeren Durchmesser aufweist als der Außendurchmesser der für die weitere Gewindebohrung 63 verwende- ten Schraube, um das Trägerelement 60 besser positionieren bzw. zentrieren zu können.

Weiterhin ist es vorgesehen, dass auf den einander zugewandten Flächen des Stromschienengehäuses 100 bzw. des zu reparierenden Stromschie- nengehäuseabschnitts 32, 33 und dem Trägerelement 60 (d.h. auf der dem Verbindungselement 37, 38 abgewandten Seite des Stromschienen- gehäuseabschnitts 32, 33) eine Kleberschicht 64 aufgebracht wird, die ebenfalls Bestandteil des angesprochenen Reparatursets 70 ist. Der zweite Schritt 51 (Befestigen des Trägerelements 60 an dem zu reparierenden Turmschienengehäuseabschnitt 32, 33) sieht vor, dass zunächst die entsprechende Kleberschicht 64 auf das Trägerelement 60 aufgebracht wird, und anschließend mittels einer weiteren Schraube 65 (ebenfalls Bestandteil des Reparatursets 70) das Trägerelement 60 so innerhalb des zu reparierenden Stromschienengehäuseabschnitts 32, 33 positioniert wird, dass die Ersatzgewindebohrungen 61 , 62 mit den ursprünglichen Gewindeboh- rungen 44, 45 bzw. den im Durchmesser vergrößerten Bereichen fluchten. Um zu verhindern, dass während der Trocknungsphase die Kleberschicht 64 zu einer Bewegung des Trägerelements 60 führt, wird das Trägerelement 60 mittels der weiteren Schraube 65 zeitweise an dem entsprechenden Stromschienengehäuseabschnitt 32, 33 befestigt bzw. fixiert. Sobald die Trocknungsphase der Kleberschicht 64 abgeschlossen ist, was beispielsweise typischerweise nur etwa 10min. bis 15min. dauert, kann die weitere Schraube 65 entfernt werden. Anschließend erfolgt in einem dritten Schritt 52 die Montage des Verbindungselements 37, 38 durch Befestigen der Schrauben 42, 43 in den Ersatzgewindebohrungen 61 , 62 des Trägerelements 60. Somit ist die Reparatur des Stromschienengehäuses 100 abgeschlossen.

Ergänzend wird erwähnt, dass bisher nur die allernötigsten Schritte 50 bis 52 des erfindungsgemäßen Reparaturverfahrens beschrieben wurden. Während des Reparaturverfahrens bzw. vorab kann es darüber hinaus vorgesehen sein, weitere Verfahrensschritte vorzusehen, die der Wartung bzw. der Sicherstellung einer einwandfreien Reparatur dienen. So kann es beispielhaft vorgesehen sein, dass während der Reparatur grundsätzlich die Verbindungsschraube bzw. den Klemmverbinder 30 zwischen den Stromschienen 27 bis 29 ausgetauscht wird. Weiterhin werden, insbesondere nach dem Aufbohren bzw. Aufweiten der ursprünglichen Gewindebohrung 44, 45, die entsprechenden Bereiche ausgesaugt, um ggf. vorhandene Metallspäne aus dem Stromschienengehäuse 100 zu entfernen. Darüber hinaus kann es vorgesehen sein, dass die Schrauben 42, 43 nach erfolgter Montage mit einem Schraubensicherungslack versehen werden, um diese zu sichern. Das soweit beschriebene Verfahren kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. So kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die entspre- chenden Stromschienengehäuseabschnitte 32, 33 zur Reparatur von dem Turm 1 1 der Windkraftanlage 10 abmontiert werden, um einen besseren Zugang zu den Stromschienengehäuseabschnitten 32, 33 zu ermöglichen. Darüber hinaus ist es denkbar, in Abänderung des dargestellten Ausführungsbeispiels ein Trägerelement 60 zu verwenden, das lediglich eine ein- zige Ersatzgewindebohrung 61 , 62 aufweist, die an dem Ort angeordnet ist, an dem die beschädigte Gewindebohrung 44, 45 ist. In diesem Fall sind jedoch typischerweise unterschiedlich ausgebildete Trägerelemente 60 erforderlich. Ein derartiges Verfahren bzw. derartige modifizierte Trägerelemente 60 haben jedoch den Vorteil, dass ein Aufbohren bzw. Erwei- tern der ursprünglich unbeschädigten Gewindebohrung 44, 45 nicht erforderlich ist. Darüber hinaus ist es denkbar, das Trägerelement 60 in der Zeit des Aushärtens der Klebeschicht 64 nicht mittels der weiteren Schraube 65 zu fixieren, sondern mittels sonstiger, geeigneter Spannelemente, beispielsweise Schraubzwingen, Spannspratzen oder ähnlichem.

Bezugszeichen

10 Windkraftanlage

1 1 Turm

12 Sockel

13 Gondel

14 Rotorblatt

16 Generator

17 Verbindungsleitung

18 Stromschienenverbund

21 Verbindungsleitung

22 Netzstation

24 bis 26 Turmsegment

27 bis 29 Stromschiene

30 Klemmverbinder

31 Isolationsplatte

32, 33 Stromschienengehäuseabschnitte 34 Axialspalt

35 Turmwand

37, 38 Verbindungselement

39, 40 Längsstreifen

42, 43 Schraube

44, 45 Gewindebohrung

1 . Schritt

2. Schritt

52 3. Schritt

60 Trägerelement Ersatzgewindebohrung Gewindebohrung Kleberschicht

Schraube

Reparaturset

Stromschienengehäuse