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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR REPAIRING A VEHICLE BODY PART AND OFFSETTING TOOL HAVING A SPINDLE DRIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/002532
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for repairing damage (1) in a body part (2) of a vehicle with the aid of a replacement part (3). The method comprises removing (S1) a region affected by the damage from the body part, offsetting (S2) a peripheral region, adjoining the removed region, of the body part, and attaching (S3) the replacement part such that the replacement part and the body part overlap in the offset peripheral region. It is provided here that the offsetting of the body part is carried out with the aid of at least one offsetting tool (10; 20) which comprises working jaws (10b, 10c; 20b, 20c), which are movable with respect to one another via a spindle drive (10a; 20a), for offsetting an edge. The invention also relates to a corresponding offsetting tool for offsetting an edge in a body part, wherein the offsetting tool comprises at least one spindle drive and two working jaws, which are movable with respect to one another via the spindle drive and between which the body part is able to be positioned.

Inventors:
TITTEL MATTHIAS (DE)
STÖRMER NILS (DE)
HOHER HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/065199
Publication Date:
January 06, 2022
Filing Date:
June 08, 2021
Export Citation:
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Assignee:
MAN TRUCK & BUS SE (DE)
International Classes:
B23P6/00; B21D1/12; B26D7/18; B29C73/00; B29C73/04; B29C73/06; B29C73/26; B60S5/00
Domestic Patent References:
WO2015036251A12015-03-19
Foreign References:
EP1052054A12000-11-15
US4495687A1985-01-29
US2363931A1944-11-28
EP0218988A11987-04-22
DE3535302A11987-04-09
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Reparatur einer Beschädigung (1) in einem Karosserieteil (2) eines Fahr zeugs mithilfe eines Austauschteils (3), wobei das Verfahren die Schritte umfasst:

- Entfernen eines von der Beschädigung (1) betroffenen Bereichs (4) aus dem Ka rosserieteil (2);

- Absetzen eines, an den entfernten Bereich (4) angrenzenden, Randbereichs (2.1) des Karosserieteils (2) für ein flächenbündiges Anbringen des Austauschteils (3);

- Anbringen des Austauschteils (3), so dass sich das Austauschteil (3) und das Ka rosserieteil (2) in dem abgesetzten Randbereich (2.1) überlappen; dadurch gekennzeichnet, dass das Absetzen des Karosserieteils (2) mithilfe zumindest eines, vorzugsweise portablen, Absetzwerkzeugs (10; 20) erfolgt, wobei das zumindest eine Absetzwerkzeug (10; 20) über einen Spindeltrieb (10a; 20a) gegeneinander beweg bare Arbeitsbacken (10b, 10c; 20b, 20c) zum Absetzen einer, vorzugsweise stufenförmi gen, Kante umfasst.

2. Verfahren nach einem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Absetzwerkzeug (10, 20) eine Absetztiefe von zumindest 20 mm, vorzugsweise zumindest 40 mm, besonders bevorzugt zumindest 50 mm, aufweist.

3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Absetzens ein Antreiben des Spindeltriebs (10a; 20a) mittels eines Ak kuschraubers, vorzugsweise mittels eines Drehmoment gesteuerten Akkuschraubers, und/oder einer Handbohrmaschine umfasst.

4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Entfernen des von der Beschädigung (1) betroffenen Bereichs (4) eine Durchgangsöff nung mit einem vorbestimmten Öffnungsquerschnitt in das Karosserieteil (2) eingebracht wird, wobei der Rand des vorbestimmen Öffnungsquerschnitts nur gerade Abschnitte (4a) und/oder Kreisbogenabschnitte (4b) aufweist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der vorbestimmte Öffnungs querschnitt eine rechteckiger Öffnungsquerschnitt mit abgerundeten Ecken ist.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Absetzwerkzeug (10; 20) ein Seiten-Absetzwerkzeug (10) und ein Ecken-Absetzwerk- zeug (20) umfasst, wobei das Seiten-Absetzwerkzeug (10) zum Absetzen gerader Kanten ausgebildet ist und das Ecken-Absetzwerkzeug (20) zum Absetzen gekrümmter, vorzugs weise kreisbogenförmiger, Kanten ausgebildet ist, und das Absetzen der geraden Ab schnitte (4a) mithilfe des Seiten-Absetzwerkzeugs (10) und das Absetzen der Kreisbogen abschnitte (4b) mittels des Ecken-Absetzwerkzeugs (20) erfolgt.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schritt des Absetzens ein Unterteilen des Rands der Durchgangsöffnung (4) in gerade Abschnitte (4a) und Kreisbogenabschnitte (4b) mithilfe einer Winkelschablone erfolgt.

8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, a) dass der Schritt des Absetzens ein Einbringen von Verbrauchersicken in den Rand bereich (2.1) des Karosserieteils (2) umfasst; und/oder b) dass während des Schritts des Absetzens das Karosserieteil (2) im Fahrzeug mon tiert ist; und/oder c) dass der Schritt des Anbringens ein Verkleben des Austauschteils (3) mit dem Ka rossen eteil (2) umfasst;

9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Karosserieteil (2) ein Sandwichstrukturelement ist, welches wenigstens aus einer äußeren Deckschicht (2a), einer inneren Deckschicht (2b) und einer zwischen der äußeren und inneren Deckschicht (2a, 2b) liegenden Kernschicht (2c) aufgebaut ist, wobei im Schritt des Absetzens zumindest ein Absetzten der äußeren Deckschicht (2a) erfolgt.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sandwichstrukturele ment (2) ein Teil einer Dachkonstruktion eines Fahrzeugs, vorzugsweise ein Teil einer Dachkonstruktion eines Omnibusses, ist.

11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Ent- fernens ein Entfernen der Kernschicht (2c) unterhalb des abzusetzenden Randbe reichs (2.1) umfasst.

12. Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch ein Anbringen eines Kernschicht- Austauschteils (5), wobei das Kernschicht-Austauschteil (5), a) einen größeren Querschnitt aufweist als der entsprechende Querschnitt des aus der äußeren Deckschicht (2a) entfernten Bereichs; und/oder b) mehrere Formteilsegmente (5i, 52,...5g) umfasst, aus welchen das Kernschicht- Austauschteil (5) puzzleartig zusammensetzbar ist, um das Anbringen am Sandwichstrukturelement (2) zu erleichtern.

13. Verfahren zur Reparatur einer Beschädigung (1) in einem Dach-Karosserieteil (2) eines Omnibusses, bei dem die Beschädigung (1) gemäß einem Verfahren der Ansprüche 1 bis 12 repariert wird.

14. Absetzwerkzeug (10; 20), vorzugsweise portables Absetzwerkzeug (10; 20), zum Absetzen einer Kante in einem, vorzugsweise flächigen, Karosserieteil (2), umfassend:

- zumindest einen Spindeltrieb (10a; 20a); und

- zwei über den Spindeltrieb (10a; 20a) gegeneinander bewegbare Arbeitsbacken (10b, 10c; 20b, 20c), zwischen denen das Karosserieteil (2) positionierbar ist; wobei die Arbeitsbacken (10b, 10c; 20b, 20c) jeweils zueinander korrespondierende Pressflächen (10bi, 10ci; 20bi, 20ci), mit einem Absatz (10b2, IOC2; 20b2, 2OC2), umfassen, die ausgebildet sind, dass bei einem Schließen der Arbeitsbacken (10b, 10c; 20b, 20c) eine, vorzugsweise stufenförmige, Kante in das Karosserieteil (2) eingeprägt wird.

15. Absetzwerkzeug (10; 20) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, a) dass das Absetzwerkzeug (10; 20) zumindest zwei, vorzugsweise drei, Spindeltriebe (10a; 20a) zum Bewegen der Arbeitsbacken (10b, 10c; 20b, 20c) umfasst; und/oder b) dass die Pressflächen (10bi, 10ci; 20bi, 20ci) kreissektor- und/oder kreisringsektorförmig ausgebildet sind; und/oder c) dass zumindest eine der Pressflächen (10bi, 10ci; 20bi, 20ci) eine Prägung zum Einbringen einer Verbrauchersicke umfasst; und/oder d) dass der Spindeltrieb (10a; 20a) eine Spindel umfasst, bei der in einem Endbereich eine, vorzugsweise sechskantförmige, Anschlussstelle zum Antrieb mittels eines Akkuschraubers, vorzugsweise mittels eines Drehmoment gesteuerten Akkuschraubers und/oder mittels einer Handbohrmaschine angebracht ist.

Description:
Reparaturverfahren für ein Karosserieteil und Absetzwerkzeug mit Spindeltrieb Beschreibung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reparatur einer Beschädigung in einem Karosserie teil eines Fahrzeugs sowie ein Absetzwerkzeug zum Absetzen einer Kante in einem Karos serieteil.

Im Zusammenhang mit der Reparatur bzw. Instandsetzung von Fahrzeugkarosserieteilen ist es im Stand der Technik prinzipiell bekannt, für ein bündiges Verbinden zweier Blechteile den Rand eines der Blechteile mit einer Absetzung zu versehen. Hierbei wird der Rand des einen Blechteils etwa um die die Dicke des anderen Blechteils abgestuft, so dass beide Blechteile überlappend aneinandergesetzt werden können, ohne dass auf der Außenseite der Verbindungsstelle ein Stoß hervortritt.

In der Regel werden hierfür von Hand betriebene Absetzzangen verwendet, wie sie bei spielsweise aus der DE 35 35 302 A1 bekannt sind. Derartige Absetzzangen weisen aller dings - bedingt durch die begrenzte Handkraft - oftmals nur geringe Absetztiefen und/oder Absetzhöhen auf, weshalb sich derartige Absetzzangen meist nur zum Instandsetzen kleine rer Karosseriebereiche eignen.

Entsprechend besteht im Zusammenhang mit der Reparatur bzw. dem Absetzen größerer Karosseriebereiche - wie dies z. B. bei Omnibusdächern, die durch streifende oder herabfal lende Äste beschädigt wurden, der Fall ist - ein Bedarf an einer verbesserten und/oder alter nativen Lösung, mit der die Nachteile der herkömmlichen Techniken vermieden werden kön nen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine derartige verbesserte bzw. alternative Lösung be reitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, mittels der auch großflächigere Beschädigungen an Karosserieteilen schnell und sicher ausgebes sert werden können, vorzugsweise unter Verwendung handlicher Werkzeuge bzw. Gerät schaften.

Diese Aufgaben können mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst werden. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung sind Gegenstand der ab hängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnah me auf die Figuren näher erläutert. Nach einem ersten unabhängigen Lösungsgedanken wird ein Verfahren zur Reparatur einer Beschädigung in einem Karosserieteil eines Fahrzeugs bereitgestellt, wobei die Reparatur mithilfe eines Austauschteils erfolgt.

Das Verfahren umfasst dabei ein Entfernen eines von der Beschädigung betroffenen Be reichs aus dem Karosserieteil. Dies kann beispielsweise durch ein Herausfräsen, Heraus bohren, Herausschneiden und/oder Herausstanzen des entsprechenden Bereichs erfolgen.

Weiterhin umfasst das Verfahren ein Absetzen eines, an den entfernten Bereich angrenzen den, Randbereichs des Karosserieteils für ein flächenbündiges Anbringen des Austausch teils. Als „Absetzen“ kann dabei - gemäß dem üblichen Verständnis - das Formen einer, vorzugsweise stufenförmigen, Absetzkante im Randbereich des Karosserieteils verstanden werden. Bevorzugt entspricht die Höhe dieser Absetzkante dabei im Wesentlichen der Dicke des Austauschteils.

Ferner umfasst das Verfahren ein Anbringen des Austauschteils, so dass sich das Aus tauschteil und das Karosserieteil in dem abgesetzten Randbereich überlappen, wobei vor zugsweise das Anbringen durch ein Verkleben des Austauschteils erfolgt. Zudem oder alter nativ kann das Anbringen des Austauschteils allerdings auch ein Anlöten und/oder An schweißen des Austauschteils umfassen.

Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass das vorgenannte Absetzen des Karosserieteils mithilfe zumindest eines, vorzugsweise portablen, Absetzwerkzeugs erfolgt, wobei das zu mindest eine Absetzwerkzeug über einen Spindeltrieb gegeneinander bewegbare Arbeitsba cken zum Absetzen einer Kante umfasst. Anders ausgedrückt kann das zumindest eine Ab setzwerkzeug auch als eine Art Spindelpresse verstanden werden, bei der eine Drehbewe gung einer Gewindespindel des Spindeltriebs in eine translatorische Bewegung der Arbeits backen umgewandelt wird. Auf vorteilhafte Weise können dadurch, im Vergleich zu handels üblichen, handbetriebenen Absetzzangen, höhere Presskräfte erreicht werden und somit in kurzer Zeit auch breitere Randbereiche abgesetzt werden. Dies ermöglicht auf vorteilhafte Weise auch ein schnelles und sicheres Anbringen großer Austauschteile.

Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung kann das zumindest eine Absetzwerkzeug dabei eine Absetztiefe von zumindest 20 mm, vorzugsweise zumindest 40 mm, besonders bevor zugt zumindest 50 mm, aufweisen. Gemäß dem üblichen Verständnis soll hierbei als „Ab setztiefe“ die - durch die Backenform vorgegebene - maximal erreichbare Ausdehnung des abgesetzten Bereichs vom Rand des Karosserieteils verstanden werden, d. h. der maximal erreichbare Abstand der Absetzkante vom Karosserieteilrand. Auf vorteilhafte Weise können so große Randbereiche abgesetzt werden bzw. ein großer Überlapp zwischen Austauschteil und Karosserieteil ermöglicht werden, wodurch insgesamt die Festigkeit und Langzeitbe ständigkeit der Austauschteil-Karosserieteil-Verbindung erhöht werden kann.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Schritt des Absetzens ein Antreiben des Spindeltriebs mittels eines Akkuschraubers, vorzugsweise mittels eines Drehmoment ge steuerten Akkuschraubers, und/oder einer Handbohrmaschine umfassen. Mit anderen Wor ten kann das in den Spindeltrieb eingeleitete Drehmoment, welches von diesem in eine translatorische Bewegung der Arbeitsbacken umgewandelt wird, von einem Akkuschrauber und/oder einer Handbohrmaschine erzeugt werden. Vorzugsweise ist dabei am Spindeltrieb bzw. an der Gewindespindel des Spindeltriebs eine entsprechende Anschlussstelle, z. B. in Form eines Sechskantkopfes, zum Anbringen eines Akkuschraubers bzw. einer Handbohr maschine vorgesehen. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch das Absetzen des Karosserie teils mit üblicherweise in Werkstätten vorhandenen Gerätschaften durchgeführt werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann zum Entfernen des von der Beschädi gung betroffenen Bereichs eine Durchgangsöffnung mit einem vorbestimmten, d. h. zuvor festgelegten, Öffnungsquerschnitt in das Karosserieteil eingebracht werden. Mit anderen Worten soll das Entfernen des von der Beschädigung betroffenen Bereichs nicht auf eine beliebige Weise erfolgen, vielmehr soll bevorzugt eine Durchgangsöffnung - welche auch als Aussparung oder Durchbruch bezeichnet werden kann - mit einer vorbestimmten Form ge schaffen werden. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch - ausgehend von einer zunächst be liebig beschaffenen Beschädigung - ein definierter Ausgangspunkt bzw. eine definierte Startgeometrie für die weiteren Arbeitsschritte geschaffen werden. Bevorzugt soll der Rand des vorbestimmten Öffnungsquerschnitts dabei nur gerade Abschnitte und/oder Kreisbogen abschnitte aufweisen. Beispielsweise kann der vorbestimmte Öffnungsquerschnitt ein recht eckiger Öffnungsquerschnitt mit (kreisbogenförmig) abgerundeten Ecken sein. Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, dass dadurch nur bestimmte bzw. vorbestimmte Randgeo metrien auftreten (gerade und kreisbogenförmig), so dass - wie nachfolgend noch verdeut licht werden wird - für eine möglichst effektive und zeitsparende Bearbeitung eine entspre chende Angleichung bzw. Standardisierung der Absetzwerkzeugform vorgenommen werden kann. So kann nach einem weiteren Aspekt der Erfindung das zumindest eine Absetzwerkzeug ein Seiten-Absetzwerkzeug und ein Ecken-Absetzwerkzeug umfassen. Hierbei kann das Seiten- Absetzwerkzeugs zum Absetzen gerader Kanten ausgebildet sein, wohingegen das Ecken- Absetzwerkzeug zum Absetzen gekrümmter, vorzugsweise kreisbogenförmiger, Kanten aus gebildet sein kann. Beispielsweise können die Pressflächen der Arbeitsbacken des Seiten- Absetzwerkzeugs eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweisen, während die Pressflä chen der Arbeitsbacken des Ecken-Absetzwerkzeugs eine im Wesentlichen kreissektor- und/oder kreisringsektorflächige Form aufweisen können. Entsprechend kann das Absetzen der geraden Abschnitte mithilfe des Seiten-Absetzwerkzeugs und das Absetzen der Kreisbo genabschnitte mittels des Ecken-Absetzwerkzeugs erfolgen. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch eine gleichbreite Absetzung um die gesamte Durchgangsöffnung geschaffen wer den, was im Falle der Verwendung nur eines einzigen, z. B. geraden Absetzwerks nicht der Fall wäre, da hier insbesondere die Eckbereiche nicht zugänglich wären.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann vor dem Schritt des Absetzens ein Unter teilen des Rands der Durchgangsöffnung in gerade Abschnitte und Kreisbogenabschnitte mithilfe einer Winkelschablone erfolgen. Die Winkelschablone kann dazu einen Kreisseg mentabschnitt umfassen, dessen Kreisradius vorzugsweise mit dem eines Kreisbogenab schnitts der Durchgangsöffnung korrespondiert. Ferner kann die Winkelschablone zwei, den Kreissegmentabschnitt begrenzende und höhenversetzt am Kreissegmentabschnitt befestig te Schenkel umfassen. Im Fall des oben beschriebenen Falls, dass der Öffnungsquerschnitt der Durchgangsöffnung im Karosserieteil ein rechteckiger Öffnungsquerschnitt mit kreisbo genförmig abgerundeten Ecken ist, können die beiden Schenkel bevorzugt einen Winkel von 90° einnehmen. Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Konstruktion lassen sich bei einem Einsetzten bzw. Ansetzen der Winkelschablone in den Ecken bzw. den Kreisbogenabschnit ten der Durchgangsöffnung an den durch die Schenkel vorgegebenen Stellen Markierungen (z. B. Bleistiftmarkierungen) setzen, mittels welcher sodann auf einfache Weise eine Unter teilung des Rands der Durchgangsöffnung in gerade Abschnitte und Kreisbogenabschnitte erfolgen kann.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Schritt des Absetzens ein Einbringen von Verbrauchersicken in den Randbereich des Karosserieteils umfassen. Gemäß dem übli chen Verständnis bezeichnen „Verbrauchersicken“ hierbei vorzugsweise senkrecht zur Flä chennormale ausgebildete, Auffaltungen im Karosserieteil zur Reduzierung von Materi alspannungen. Diese können dabei z. B. durch entsprechende Aussparungen und/oder Aus- formungen der in den Pressflächen der Arbeitsbacken des zumindest einen Absetzwerk zeugs in das Karosserieteil eingebracht werden. Anders ausgedrückt können die Arbeitsba cken bzw. deren Pressflächen ausgebildet sein, dass bei einem Schließen der Arbeitsbacken zumindest eine Verbrauchersicke in das Karosserieteil eingeprägt wird.

Zudem oder alternativ kann während des Schritts des Absetzens das Karosserieteil im Fahr zeug montiert sein. Mit anderen Worten soll sich das Karosserieteil während des Absetzens weiterhin an seiner vorgesehenen Einbauposition im Fahrzeug befinden. Auf vorteilhafte Weise kann so auf ein aufwändiges Ausbauen des gesamten Karosserieteils zur Reparatur verzichtet werden.

Zudem oder alternativ kann der Schritt des Anbringens auch ein Verkleben des Austausch teils mit dem Karosserieteil umfassen. Vorzugsweise erfolgt dabei das Verkleben der beiden Teile im abgesetzten Randbereich des Karosserieteils, wobei zuvor noch ein Aufrauen und/oder Abschleifen des abgesetzten Randbereichs erfolgen kann. Durch das Verkleben des Austauschteils mit dem Karosserieteil wird auf vorteilhafte Weise eine einfache Art zur Anbringung bzw. Befestigung des Austauschteils bereitgestellt, für die keine unhandlichen Zusatzgeräte (wie z. B. ein Schweißgerät) benötigt werden und die sich daher insbesondere zur Reparatur auch schwer zugänglicher Stellen, z. B. am Fahrzeugdach, eignet.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Karosserieteil ein Sandwichstruktur element sein, welches wenigstens aus einer äußeren Deckschicht, einer inneren Deck schicht und einer zwischen der äußeren und inneren Deckschicht liegenden Kernschicht aufgebaut ist. Derartige dreischichtige Verbundkonstruktionen in Sandwichbauweise sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Vorzugsweise ist dabei die äußere und/oder inne re Deckschicht aus einem Metall, z. B. Aluminium, gefertigt, während die Kernschicht bevor zugt aus einem Schaumstoff, z. B. einem Polyurethan (PUR)-Hartschaumstoff, gefertigt sein kann. Im Fall, dass das Karosserieteil ein vorstehend beschriebenes Sandwichstrukturele ment ist, kann im Schritt des Absetzens zumindest ein Absetzen der äußeren Deckschicht erfolgen. Um auf vorteilhafte Weise jedoch auf beiden Seiten des Sandwichstrukturelements ein möglichst planes Reparaturergebnis zu erzielen, kann der Schritt des Absetzens zusätz lich auch ein Absetzen der inneren Deckschicht umfassen. Vorzugsweise erfolgt das Abset zen der äußeren Deckschicht dabei in Richtung der inneren Deckschicht bzw. das Absetzen der inneren Deckschicht in Richtung der äußeren Deckschicht. Ferner kann im Fall, dass sowohl ein Absetzen der äußeren Deckschicht als auch der inneren Deckschicht erfolgt, das Anbringen des Austauschteils sodann auch entsprechend ein Anbringen eines äußeren Deckschicht-Austauschteils am abgesetzten Randbereich der äußeren Deckschicht sowie ein Anbringen eines inneren Deckschicht-Austauschteils am abgesetzten Randbereich der inneren Deckschicht umfassen.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das vorgenannte Sandwichstrukturelement ein Teil einer Dachkonstruktion eines Fahrzeugs sein, vorzugsweise ein Teil einer Dachkon struktion eines Omnibusses. Beispielsweise kann die äußere Deckschicht des Sandwich strukturelements die Außenbegrenzung bzw. Außenwand der Dachkonstruktion des Fahr zeugs bilden, wobei auf der äußeren Deckschicht vorzugsweise zusätzlich noch eine Lack schicht aufgetragen sein kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Schritt des Entfernens auch ein Ent fernen der Kernschicht unterhalb des abzusetzenden Randbereichs umfassen. Beispielswei se kann dies durch ein Herausfräsen des entsprechenden Randbereichs der Kernschicht erfolgen. Da hierdurch von der Kernschicht ein größerer Bereich als von der bzw. den Deck schichten) entfernt wird, kann dieser Schritt auch als ein Zurücksetzen der Kernschicht be zeichnet werden. Auf vorteilhafte Weise wird dadurch ein möglichst ungehindertes Absetzen der entsprechenden Randbereiche der Deckschicht(en) ermöglicht bzw. die Zugänglichkeit für das vorgenannte zumindest eine Absetzwerkzeug verbessert.

Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Verfahren ein Anbringen eines Kern- schicht-Austauschteils umfassen. Mit anderen Worten kann zur Wiederherstellung der ur sprünglichen Sandwichstruktur in dem von der Beschädigung betroffenen Bereich - neben dem Anbringen eines äußeren und/oder inneren Deckschicht-Austauschteils im Bereich der entfernten äußeren und/oder inneren Deckschicht - ferner auch ein Anbringen eines Kern- schicht-Austauschteils im Bereich der entfernten Kernschicht erfolgen. Dabei kann das Kern- schicht-Austauschteil einen größeren Querschnitt aufweisen als der entsprechende Quer schnitt des aus der äußeren Deckschicht entfernten Bereichs. D. h., in einer Ebene senk recht zur Flächennormale des Sandwichstrukturelements kann das Kernschicht- Austauschteil größer dimensioniert sein als der Bereich der aus der äußeren Deckschicht entfernt wurde. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, falls zuvor auch Teile der Kernschicht unterhalb des abzusetzenden Randbereichs entfernt bzw. herausgefräst wurden, d. h. von der Kernschicht ein größerer Bereich entfernt wurde als von der äußeren Deckschicht, da sodann auch dieser Bereich durch das Kernschicht-Austauschteil wieder vollständig aufge füllt werden kann. Um dabei das das Anbringen am Sandwichstrukturelement zu erleichtern, kann zudem oder alternativ das Kernschicht-Austauschteil auch mehrere Formteilsegmente umfassen, aus welchen das Kernschicht-Austauschteil puzzleartig zusammensetzbar ist. Auf vorteilhafte Weise können so die Formteilsegmente nacheinander durch die entsprechende Öffnung der Deckschicht geführt und sodann an ihrem Bestimmungsort zusammengesetzt bzw. verklebt werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Reparatur einer Be schädigung in einem Dach-Karosserieteil eines Omnibusses bereitgestellt, bei dem die Be schädigung gemäß einem Verfahren, wie in diesem Dokument beschrieben, repariert wird.

Weiterhin wird ein Absetzwerkzeug zum Absetzen einer Kante in einem, vorzugsweise flä chigen, Karosserieteil bereitgestellt, das als Gegenstand per se offenbart und beansprucht werden soll. Vorzugsweise ist das Absetzwerkzeug hierbei ein handliches und/oder tragba res Absetzwerkzeug, d. h. ein Absetzwerkzeug, das von einer Person - ohne große Belas tung - herumgetragen werden kann. Das Absetzwerkzeug umfasst zumindest einen Spindel trieb und zwei über den Spindeltrieb gegeneinander bewegbare Arbeitsbacken, zwischen denen das Karosserieteil positionierbar ist. Die Arbeitsbacken umfassen weiterhin jeweils zueinander korrespondierende Pressflächen mit einem Absatz, wobei die Pressflächen aus gebildet sind, dass bei einem Schließen der Arbeitsbacken eine, vorzugsweise stufenförmi ge, Kante in das Karosserieteil eingeprägt wird. Durch das erfindungsgemäße Verwenden eines Spindeltriebs zum Gegeneinanderpressen der Arbeitsbacken können auf vorteilhafte Weise, im Vergleich zu handelsüblichen, handbetriebenen Absetzzangen, höhere Presskräf te erreicht werden und somit in kurzer Zeit auch breite Randbereiche abgesetzt werden.

In einer Weiterbildung kann das Absetzwerkzeug zumindest zwei, vorzugsweise drei, Spin deltriebe zum Bewegen der Arbeitsbacken umfassen. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch auch bei großen Pressflächen ein gleichmäßiges Verpressen der Arbeitsbacken bzw. Press flächen erreicht werden.

Zudem oder alternativ können die Pressflächen auch kreissektor- und/oder kreisringsektor förmig ausgebildet sein. Vorzugsweise besitzt dabei auch der jeweilige Absatz der Pressflä chen einen gekrümmten und/oder kreisbogenförmigen Verlauf. Auf vorteilhafte Weise wird dadurch ein (Ecken-)Absetzwerkzeug geschaffen, das besonders zum Absetzen gekrümmter und/oder kreisbogenförmiger Kanten ausgebildet ist.

Zudem oder alternativ kann zumindest eine Pressfläche eine Prägung, z. B. in Form einer Aussparung und/oder Ausformung, zum Einbringen einer Verbrauchersicke umfassen. Auf vorteilhafte Weise kann so beim Absetzen des Karosserieteils im selben Arbeitsschritt auch eine entsprechende Auffaltung zur Reduzierung von Materialspannungen (Verbrauchersicke) am Karosserieteil erzeugt werden.

Zudem oder alternativ kann der Spindeltrieb eine Spindel umfassen, bei der in einem Endbe reich eine, vorzugsweise sechskantförmige, Anschlussstelle zum Antrieb mittels eines Ak kuschraubers und/oder einer Handbohrmaschine angebracht ist. Zudem oder alternativ kann diese Anschlussstelle auch zum Antrieb mittels eines Ratschenschlüssels und/oder Schrau benschlüssels ausgebildet sein. Auf vorteilhafte Weise kann dadurch das Absetzen des Ka rosserieteils mit üblicherweise in Werkstätten vorhandenen Gerätschaften durchgeführt wer den.

Die zuvor beschriebenen Aspekte und Merkmale der Erfindung sind dabei beliebig miteinan der kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden un ter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 A: eine schematische Darstellung einer Beschädigung in einem Karosserieteil eines Fahrzeugs;

Figur 1B: eine schematische Schnitt-Darstellung eines als Sandwichstrukturelement ausge bildeten Karosserieteils;

Figur 2: ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens zur Reparatur einer Beschä digung in einem Karosserieteil eines Fahrzeugs mithilfe eines Austauschteils 3 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;

Figur 3: eine schematische Explosions-Darstellung eines entsprechend einer Ausfüh rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens reparierte Stelle eines Karosserie teils;

Figur 4A: eine schematische Schnitt-Darstellung des in Figur 3 gezeigten Karosserieteils entlang der in Figur 3 markierten Linie;

Figur 4B: eine schematische Detailansicht der äußeren Deckschicht in dem in Figur 4A markierten Bereich; Figur 5A: eine schematische Darstellung des Absetzens eines Randbereichs eines Karos serieteils mithilfe eines Absetzwerkszeugs gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;

Figur 5B: eine schematische Darstellung des Absetzwerkzeugs gemäß der ersten Ausfüh rungsform der Erfindung;

Figur 6A: eine schematische Darstellung des Absetzens eines Randbereichs eines Karos serieteils mithilfe eines Absetzwerkszeugs gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; und

Figur 6B: eine schematische Darstellung des Absetzwerkzeugs gemäß der zweiten Ausfüh rungsform der Erfindung.

Gleiche oder funktional äquivalente Elemente sind dabei in allen Figuren mit denselben Be zugszeichen bezeichnet und zum Teil nicht gesondert beschrieben.

Figur 1A zeigt eine schematische Darstellung einer Beschädigung 1 in einem Karosserieteil 2 eines Fahrzeugs, die z. B. mit dem in diesem Dokument beschriebenen Reparaturverfah ren ausgebessert werden kann. Bei der Beschädigung 1 handelt es sich vorliegend - ledig lich beispielhaft - um ein, z. B. durch einen herabfallenden Gegenstand herausgeschlage nes, Loch im Karosserieteil 2. Das Karosserieteil 2 selbst kann dabei z. B. ein Blechteil oder aber auch ein Sandwichstrukturelement sein, auf dessen spezielle Struktur im Folgenden eingegangen werden soll.

Figur 1B zeigt eine schematische Schnitt-Darstellung eines als Sandwichstrukturelement ausgebildeten Karosserieteils 2. Das Sandwichstrukturelement umfasst dabei wenigstens eine äußere Deckschicht 2a, eine innere Deckschicht 2b und eine zwischen der äußeren und inneren Deckschicht 2a, 2b liegende Kernschicht 2c. Die Begriffe „äußere“ und „innere“ die nen hierbei in erster Linie zur Unterscheidung der beiden Deckschichten 2a, 2b und müssen daher nicht einer tatsächlichen Einbaulage im Fahrzeug entsprechen. So kann im Einzelfall die „äußere“ Deckschicht 2a auch z. B. eine Innenverkleidung eines Fahrzeugs sein. Vor zugsweise ist dabei die äußere Deckschicht 2a und/oder die innere Deckschicht 2b aus ei nem Metall, z. B. Aluminium, gefertigt, während die Kernschicht 2c bevorzugt aus einem Schaumstoff, z. B. einem Polyurethan (PUR)-Hartschaumstoff, gefertigt sein kann. Vorge nannte dreischichtige Verbundkonstruktionen in Sandwichbauweise sind im Stand der Tech nik grundsätzlich bekannt, wobei hier insbesondere eine Nutzung als Außendach bei Omni- io bussen hervorzuheben ist. Aufgrund dieser exponierten Anbringung am Fahrzeug sind derar tige Sandwichstrukturelemente oftmals Umwelteinflüssen ungeschützt ausgesetzt, was zu entsprechenden Beschädigungen 1 dieser Bauteile, z. B. durch Hagel oder herabfallende Äste, führen kann. Zur Ausbesserung derartiger Beschädigungen wird in diesem Dokument ein Reparaturverfahren bereitgestellt.

Figur 2 zeigt hierzu ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens zur Reparatur einer Beschädigung 1 in einem Karosserieteil 2 eines Fahrzeugs mithilfe eines Austauschteils 3 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. In Schritt S1 erfolgt dabei ein Entfernen eines von der Beschädigung 1 betroffenen Bereichs 4 aus dem Karosserieteil 2. Dies kann bei spielsweise durch ein Herausfräsen, Herausbohren, Herausschneiden und/oder Herausstan zen des entsprechenden Bereichs 4 erfolgen. Hierbei kann zum Entfernen des von der Be schädigung 1 betroffenen Bereichs 4 auch eine Durchgangsöffnung, vorzugsweise mit einem vorbestimmten Öffnungsquerschnitt, in das Karosserieteil 2 eingebracht werden. Im Fall, dass das Karosserieteil 2 ein, z. B. in Figur 1B schematisch dargestelltes, Sandwichstruktu relement ist, kann der Schritt S1 auch ein Einbringen einer von der äußeren Deckschicht 2a bis zur inneren Deckschicht 2b hindurchreichenden Durchgangsöffnung in das Sandwich strukturelement umfassen.

In Schritt S2 erfolgt ein Absetzen eines, an den entfernten Bereich 4 angrenzenden, Randbe reichs 2.1 des Karosserieteils 2 für ein flächenbündiges Anbringen des Austauschteils 3. Als „flächenbündiges Anbringen“ kann dabei gemäß dem üblichen Verständnis ein Anbringen verstanden werden, bei dem die Außenflächen des abgesetzten Karosserieteils 2 und des angesetzten Austauschteils 3 fluchtend bzw. plan ineinander übergehen, d. h., dass auf der Außenseite der Verbindungsstelle kein Stoß bzw. eine Stufe auftritt. Vorzugsweise erfolgt das Absetzen hierzu mit einer Absetzhöhe h a , die im Wesentlichen der Dicke des Austausch teils 3 entspricht.

Das Absetzen des Karosserieteils 2 in Schritt S2 soll ferner mithilfe zumindest eines, vor zugsweise tragbaren, Absetzwerkzeugs 10; 20 erfolgen, das über einen Spindeltrieb 10a; 20a gegeneinander bewegbare Arbeitsbacken 10b, 10c; 20b, 20c zum Absetzen einer, vor zugsweise stufenförmigen, Kante umfasst. Mittels dieses spindelgetriebenen zumindest ei nes Absetzwerkzeugs 10; 20 - welches im Zusammenhang mit den Figuren 5B und 6B noch eingehender beschrieben werden wird - können auf vorteilhafte Weise, im Vergleich zu han delsüblichen, handbetriebenen Absetzzangen, hohe Presskräfte erreicht werden, sodass in kurzer Zeit auch tiefe Randbereiche 2.1 abgesetzt werden können, wie dies insbesondere für ein entsprechendes Anbringen großer Austauschteile 3 erforderlich ist.

In Schritt S3 erfolgt ein Anbringen des Austauschteils 3, z. B. eines Formteils, so dass sich das Austauschteil 3 und das Karosserieteil 2 in dem abgesetzten Randbereich 2.1 überlap pen. Das Anbringen des Austauschteils 3 kann dabei beispielsweise durch ein Ankleben, Anlöten und/oder Anschweißen des Austauschteils erfolgen. Vorzugsweise besitzt das Aus tauschteil 3 hierbei eine Kontur, die der Kontur des abgesetzten Randbereichs 2.1 des Ka rosserieteils 2 entspricht, so dass das Austauschteil 3 möglichst vollständig in den durch die Absetzkante begrenzten Bereich einlegbar ist.

Figur 3 zeigt eine schematische Explosions-Darstellung einer entsprechend einer Ausfüh rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens reparierten Stelle eines Karosserieteils 2. Vorliegend handelt es sich bei dem Karosserieteil 2 um ein Sandwichstrukturelement, auf weisend eine äußere und innere Deckschicht 2a, 2b sowie eine dazwischenliegende Kern schicht 2c.

Im Zuge der bereits erfolgten Reparatur wurde hierbei eine, von der äußeren Deckschicht 2a bis zur inneren Deckschicht 2b hindurchreichende, Durchgangsöffnung eingebracht, um dadurch einen, von einer Beschädigung 1 betroffenen, Bereich 4 des Sandwichstrukturele ments zu entfernen. Die Durchgangsöffnung weist hierbei einen vorbestimmten Öffnungs querschnitt in Form eines rechteckigen Öffnungsquerschnitts mit abgerundeten Ecken auf, sodass der Rand des vorbestimmen Öffnungsquerschnitts abwechselnd nur gerade Ab schnitte 4a und Kreisbogenabschnitte 4b umfasst. Um ferner ein möglichst ungehindertes, im Folgenden noch eingehender beschriebenes, Absetzen eines an die Durchgangsöffnung angrenzenden Randbereichs 2.1 der äußeren Deckschicht 2a zu ermöglichen, erfolgte vor liegend zusätzlich ein - nicht zwingend erforderliches - Abtragen eines an die Durchgangs öffnung angrenzenden Randbereichs der Kernschicht 2c, z. B. um 50 mm. Dies kann z. B. durch ein Herausfräsen des entsprechenden Randbereichs der Kernschicht 2c erfolgen. Da hierdurch jeweils der, an den entfernten Bereich 4 angrenzende, Rand der äußeren und in neren Deckschicht 2a, 2b über den Rand der Kernschicht 2c übersteht, kann in diesem Zu sammenhang auch von einem „Zurücksetzen“ der Kernschicht 2c gesprochen werden.

Weiterhin wurde, um ein möglichst flächenbündiges Anbringen eines Austauschteils 3 (z. B. eines Aluminium-Blechteils) zu ermöglichen, ein, an den entfernten Bereich 4 angrenzender, Randbereichs 2.1 der äußeren Deckschicht 2a abgesetzt, wie dies z. B. in Figur 4B noch- mals im Detail dargestellt ist. Anders ausgedrückt weist die äußere Deckschicht 2a des Sandwichstrukturelements eine Abstufung auf, wodurch ein an die Durchgangsöffnung an grenzender Randbereich 2.1 der äußeren Deckschicht 2a einen geringeren Abstand zur ge genüberliegenden inneren Deckschicht 2b aufweist als die übrigen Bereiche der äußeren Deckschicht 2a. Vorzugsweise besitzt die eingebrachte Absetzkante dabei einen Abstand (Absetztiefe) von zumindest 20 mm, vorzugsweise zumindest 40 mm, vom Karosserieteil rand. Weiterhin soll die Absetzhöhe h a , d. h. die Höhe der Abstufung, bevorzugt im Wesentli chen der Dicke eines zum Verschließen der Durchgangsöffnung an der äußere Deck schicht 2a angebrachten Austauschteils 3 entsprechen. Dieses Austauschteil 3 weist vorlie gend ebenfalls einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken auf und ist von sei nen Abmessungen so dimensioniert, dass das Austauschteil 3 vollständig in den durch die Absetzung bzw. Abstufung begrenzten Bereich einlegbar ist, um die Durchgangsöffnung nach außen möglichst plan zu verschließen.

Neben dem Austauschteils 3, welches nachfolgend zur besseren Unterscheidung als äuße res Deckschicht-Austauschteil 3 bezeichnet werden soll, wurde zum Verschießen des zuvor entfernten Bereichs 4 zusätzlich noch ein Kernschicht-Austauschteil 5 (z. B. ein Schaum stoff-Formteil) sowie ein inneres Deckschicht-Austauschteil 6 (z. B. ein Aluminium-Blechteil) am Sandwichstrukturelement angebracht. Das Kernschicht-Austauschteil 5 sowie das innere Deckschicht-Austauschteil 6 weisen dabei beide einen Querschnitt auf, der dem des Aus tauschteils 3 entspricht. Da das Kernschicht-Austauschteil 5 somit insgesamt eine größere laterale Ausdehnung als die Durchgangsöffnung in der äußeren bzw. inneren Deckschicht 2a, 2b besitzt (um auch die zuvor abgetragenen bzw. herausgefrästen Bereiche unterhalb des abgesetzten Randbereichs 2.1 zu verschließen), ist zur Erleichterung des Anbringens bzw. Einsetzens des Kernschicht-Austauschteils 5 vorgesehen, dass dieses mehrere Form teilsegmente 5i, 5 2 , ... 5 7 umfasst, aus welchen das Kernschicht-Austauschteil 5 puzzleartig zusammensetzbar ist. Dazu umfasst das Kernschicht-Austauschteil 5 vorliegend sieben Formteilsegmente 5i, 5 2 , ... 5g, die nacheinander am Sandwichstrukturelement angebracht werden können. Das innere Deckschicht-Austauschteil 6 ist vorliegend identisch zum äuße ren Deckschicht-Austauschteil 3 ausgebildet, wobei das innere Deckschicht-Austauschteil 6 an der inneren Deckschicht 2b angebracht (z. B. angeklebt) wird, ohne dass im Verbin dungsbereich ebenfalls eine entsprechende Abstufung an der inneren Deckschicht 2b ange bracht ist, was im Folgenden unter Bezugnahme auf Figur 4A nochmals verdeutlicht wird. Figur 4A zeigt eine schematische Schnitt-Darstellung des in Figur 3 gezeigten Karosserie teils 2 bzw. Sandwichstrukturelements entlang der in Figur 3 gestrichelt dargestellten Linie. Im Detail zeigt Figur 4A hierbei den - nach erfolgter Reparatur - wieder verschlossenen Be reich des Karosserieteils 2, der zuvor eine Beschädigung 1 aufgewiesen hat. Dargestellt ist hierbei insbesondere ein äußeres Deckschicht-Austauschteil 3, das überlappend an einem abgesetzten Randbereich 2.1 (vgl. Figur 4B) der äußeren Deckschicht 2a angebracht wurde. Da hierbei das Absetzen der äußeren Deckschicht 2a mit einer Absetzhöhe h a erfolgte, die im Wesentlichen der Dicke des äußeren Deckschicht-Austauschteils 3 entspricht, wird vor liegend auf vorteilhafte Weise ein nach außen planes bzw. flächenbündiges Anbringen des äußeren Deckschicht-Austauschteils 3 ermöglicht, ohne dass auf der Außenseite der Ver bindungsstelle ein Stoß hervortritt. Weiterhin zeigt die Schnittdarstellung der Figur 4A die Formteilsegmente 5 2 , 5s und 5g des Kernschicht-Austauschteils 5, welches die zuvor entfern ten Bereiche der, zwischen der äußeren und inneren Deckschicht 2a, 2b angeordneten, Kernschicht 2c ersetzt. Die Schnittdarstellung verdeutlicht hierbei nochmals, dass sich das Kernschicht-Austauschteil 5 in lateraler Richtung auch unterhalb des abgesetzten Randbe reichs 2.1 erstreckt. Das Verschließen des aus der inneren Deckschicht 2b entfernten Be reichs erfolgte vorliegend durch ein Anbringen eines inneren Deckschicht-Austauschteils 6, wobei dies vorliegend lediglich auf die innere Deckschicht 2b aufgelegt bzw. aufgeklebt wur de, ohne dass hier, wie bei der äußeren Deckschicht 2b, ein entsprechendes Absetzen vor genommen wurde. Um jedoch auf beiden Seiten des Sandwichstrukturelements ein mög lichst planes Reparaturergebnis zu erzielen, kann bei Bedarf, und ohne den Bereich der Er findung zu verlassen, auch ein entsprechendes Absetzen der inneren Deckschicht 2b erfol gen. Im vorliegend lediglich exemplarisch dargestellten Fall erfolgte das Anbringen aller Aus tauschteile 3, 5 und 6 hierbei durch ein entsprechendes Verkleben, was in Figur 4A durch die schwarz hervorgehobenen Klebestellen illustriert werden soll.

Figur 4B zeigt eine schematische Detailansicht der äußeren Deckschicht 2a in dem in Fi gur 4A gestrichelt markierten Bereich. Die äußere Deckschicht 2a weist hier eine Umformung in Form einer Abstufung bzw. Absetzkante auf, wobei ein an die Durchgangsöffnung angren zender Randbereich 2.1 der äußeren Deckschicht 2a um die Höhe h a in Richtung der (nicht dargestellten) inneren Deckschicht 2b abgesetzt wurde.

Figur 5A zeigt eine schematische Darstellung des Vorgangs des Absetzens eines Randbe reichs eines Karosserieteils 2 mithilfe eines Absetzwerkszeugs 10 gemäß einer ersten Aus führungsform der Erfindung. Vorliegend handelt es sich bei dem hierbei verwendeten Ab- setzwerkszeug 10 um ein tragbares Absetzwerkzeug 10, das bevorzugt zum Absetzen gera der Kanten ausgebildet ist und im Folgenden auch als Seiten-Absetzwerkzeug bezeichnet werden soll. Wie in Figur 5B nochmals verdeutlicht wird, umfasst das Absetzwerkzeug 10 einen Spindeltrieb 10a und zwei über den Spindeltrieb 10a gegeneinander bewegbare Ar beitsbacken 10b und 10c, zwischen welchen das Karosserieteil 2 positionierbar ist (vgl. Figur 5A). Die Arbeitsbacken 10b und 10c umfassen weiterhin jeweils zueinander korrespondie rende Pressflächen 10bi, 10ci mit einem Absatz 10b 2 , 10c 2 , wobei die korrespondierenden Pressflächen 10bi und 10ci ausgebildet sind, dass bei einem Schließen der Arbeitsbacken 10b, 10c eine, vorzugsweise stufenförmige, Kante in ein eingelegtes Karosserieteil 2 einge prägt wird. Gemäß der vorliegenden Ausführungsform sollen die Pressflächen 10bi, 10ci der Arbeitsbacken 10b, 10c des Seiten-Absetzwerkzeugs 10 dabei eine im Wesentlichen recht eckige Form aufweisen, wodurch sich das Seiten-Absetzwerkzeug 10 insbesondere zum Absetzen der geraden Abschnitte 4a des Rands der Durchgangsöffnung eignet.

Figur 6A zeigt eine schematische Darstellung des Vorgangs des Absetzens eines Randbe reichs eines Karosserieteils 2 mithilfe eines Absetzwerkszeugs 20 gemäß einer zweiten Aus führungsform der Erfindung. Auch hier handelt es sich bei dem verwendeten Absetzwerks zeug 20 um ein tragbares Absetzwerkzeug 20, d. h. um ein Absetzwerkzeug 20, das von einer Person - ohne große Belastung - herumgetragen werden kann. Das vorliegende Ab setzwerkszeug 20 ist dabei bevorzugt zum Absetzen gekrümmter, insbesondere kreisbogen förmiger, Kanten ausgebildet und soll daher im Folgenden auch als Ecken-Absetzwerkzeug 20 bezeichnet werden. Wie auch in Figur 6B nochmals verdeutlicht wird, umfasst das Ab setzwerkzeug 20 dazu drei Spindeltriebe 20a und zwei über die drei Spindeltriebe 20a ge geneinander bewegbare Arbeitsbacken 20b und 20c, zwischen welchen das Karosserieteil 2 positionierbar ist (vgl. Figur 6A). Auch die Arbeitsbacken 20b und 20c des Ecken- Absetzwerkzeugs 20 weisen jeweils zueinander korrespondierende Pressflächen mit je ei nem Absatz auf, wobei in der vorliegenden Darstellung lediglich die Pressfläche 20ci der Arbeitsbacken 20c erkennbar ist. Wiederum auch hier sind die korrespondierenden Pressflä chen ausgebildet, dass bei einem Schließen der Arbeitsbacken 20b, 20c eine, vorzugsweise stufenförmige, Kante in ein eingelegtes Karosserieteil 2 eingeprägt wird. Im Gegensatz zu dem in Figur 5A und 5B gezeigten Seiten-Absetzwerkzeug 10 weisen bei dem vorliegenden Ecken-Absetzwerkzeug 20 die Pressflächen der Arbeitsbacken 20b, 20c eine im Wesentli chen kreissektor- und/oder kreisringsektorflächige Form auf. Insbesondere soll dabei auch der jeweilige Absatz der Pressflächen einen gekrümmten und/oder kreisbogenförmigen Ver lauf aufweisen. Auf vorteilhafte Weise wird dadurch ein (Ecken-)Absetzwerkzeug 20 geschaf- fen, das besonders zum Absetzen gekrümmter und/oder kreisbogenförmiger Kanten ausge bildet ist und sich dadurch besonders zum Absetzen der kreisbogenförmigen Abschnitte 4b des Rands der Durchgangsöffnung eignet.

Durch die kombinierte Verwendung beider vorgenannten Absetzwerkzeuge 10, 20 kann auf vorteilhafte Weise eine gleichtiefe Absetzung um die gesamte Durchgangsöffnung geschaf fen werden, wobei aufgrund des erfindungsgemäßen Verwendens eines Spindeltriebs 10a, 20a zum Gegeneinanderpressen der Arbeitsbacken 10b, 10c; 20b, 20c, im Vergleich zu handelsüblichen, handbetriebenen Absetzzangen, höhere Presskräfte erreicht werden kön nen, wodurch auch tiefe Randbereiche von über 50 mm abgesetzt werden können. Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen ausgeführt werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Folglich soll die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbei spiele begrenzt sein, sondern soll alle Ausführungsbeispiele umfassen, die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen.

Bezugszeichenliste

1 Beschädigung

2 Karosserieteil

2a Äußere Deckschicht 2b Innere Deckschicht 2c Kernschicht 2.1 Randbereich

3 Austauschteil

4 Entfernter bzw. zu entfernender Bereich 5 Kernschicht-Austauschteils

6 Inneres Deckschicht-Austauschteil 10 Absetzwerkzeug 10a Spindeltrieb

10b, 10c Arbeitsbacke 10b ! , 10ci Pressfläche

10b2, 10c2 Absatz 20 Absetzwerkzeug 20a Spindeltrieb

20b, 20c Arbeitsbacke 20bi, 20ci Pressfläche

20b2, 20C2 Absatz