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Title:
METHOD FOR REPRESENTING RELEASE FORCES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/082776
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method in which a second planar measurement substrate (1) is arranged on an essentially planar first carrier substrate (3) for components relative to the carrier substrate (3) in such a manner that the planar measurement substrate (1) adheres to the surface of the carrier substrate, using adhesion forces, by means of a liquid (2), which is introduced between the carrier substrate (3) and the measurement substrate (1), in order to detect mechanical force effects on the carrier substrate (3).

Inventors:
DINGELDEIN WILLI (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/000549
Publication Date:
July 26, 2007
Filing Date:
January 23, 2007
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
DINGELDEIN WILLI (DE)
International Classes:
B28D5/04; B23D59/00; H05K3/00
Foreign References:
DE19930639A12001-01-11
DE1665214A11971-01-07
DD135932A11979-06-06
Attorney, Agent or Firm:
BOSCH REXROTH AG (Zum Eisengiesser 1, Lohr am Main, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren, bei dem auf ein im wesentlichen ebenes erstes Trägersubstrat (3) für Bauelemente ein zweites ebenes Messsubstrat (1 ) relativ zum Trägersubstrat (3) derart angeordnet wird, dass das ebene Messsubstrat (1) mittels einer zwischen dem Trägersubstrat (3) und dem Messsubstrat (1) einbringbaren Flüssigkeit (2) unter Ausnutzung von Adhäsionskräften (Kapillareffekt) an der Trägersubstratoberfläche haftet.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei dieses zur Festlegung von Mindestabständen der Bauteile relativ zum Randbereich des Trägersubstrates (3) dient.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei dieses zur Festlegung der erforderlichen Mindestabstände von auf dem Trägersubstrat (3) entlang einer Trennlinie angeordneten Perforationsauεnehmungen dient.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Messsubstrat (1) mittels einer transparenten Platte (1) , insbesondere einer Glasplatte (1), realisiert ist.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Platte (1) eine Skalierung umfasst.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Flüssigkeit (2) einen Farbstoff umfasst.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei bei einer mechanischen Belastung des Trägersubstrates (3) die Flüssigkeit zwischen Trägersubstrat (3) und Messsubstrat (1) aufgrund einer mechanischen Verformung des Trägersubstrates (3) zumindest teilweise verdrängt (5) wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die mechanische Belastung durch Beaufschlagung des Trägersubstrates (3) mittels einer Trägersubstrattrennvorrichtung (4), insbesondere eines Rollmessers (4), verursacht ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Vorschubkraft der Trennvorrichtung mittels einer Kraftmessvorrichtung ermittelt wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei den Bauelementen um elektrisch aktive und/oder passive und auf an dem Trägersubstrat (3) mittels Verlötung angeordnete Bauteile handelt, insbesondere um SMD - Bauteile und/oder diskrete Bauteile, wie beispielsweise Keramikkondensatoren.

Description:

Verfahren zur Darstellung von Trennkräften

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Visualisierung von Trennkräften in Verbindung mit Leiterplatten, welche mittels einer Trennvorrichtung bearbeitet werden.

Die Trennung von bereits mit Bauteilen bestückten Leiterplatten kann zur Beschädigung der in unmittelbarer nähe der Trennlinie angebrachten Bauteile führen, da innerhalb der Leiterplatte beim Trennvorgang mechanische Spannungen auftreten, welche zu einer Auswölbung der Leiterplatte im Eingriffbereich der Trennvorrichtung führen.

Die Offenlegungsschrift DE 1665 214 zeigt beispielsweise eine Leiterplatte, welche entlang einer festgelegten Trennlinie (Vorritzung) teilbar ist. Diese Trennlinie wird entweder mittels einer Trennvorrichtung mechanisch nachbearbeitet, z.B. gesägt, oder sie wirkt als Sollbruchstelle. Dabei treten mechanische Verformungen an der Leiterplatte auf.

Es ist bekannt derartige mechanische Verformungen mittels Dehnungsmessstreifen zu erfassen. Dies bedeutet jedoch einen relativ hohen technischen Aufwand und Zeitaufwand sowie hohe Kosten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zu entwickeln, mittels dessen Bauteilfehlern, verursacht durch die mechanische Bearbeitung von bestückten Leitenplatten, vorgebeugt werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß des unabhängigen Anspruches, indem auf ein im wesentlichen ebenes erstes Trägersubstrat für Bauelemente ein zweites ebenes Messsubstrat relativ zum Trägersubstrat derart angeordnet wird, dass das ebene Messsubstrat mittels einer zwischen dem Trägersubstrat und dem Messsubstrat einbringbaren Flüssigkeit unter Ausnutzung des Kapillareffektes (Adhäsionskräfte) an Trägersubstratoberfläche haftet.

Mittels einer Vorrichtung zur Anbringung der Flüssigkeit wird in einem ersten Verfahrensschritt diese Flüssigkeit auf dem ebenen und horizontal ausgerichteten Trägersubstrat, beispielsweise einer Leiterplatte, aufgebracht. Das vorzugsweise transparente und ebene Messsubstrat wird anschließend auf die mit Flüssigkeit benetzte Leiterplatte aufgelegt. Das Messsubstrat ist im Gegensatz zum eher nachgiebigen Trägersubstrat mechanisch kaum verformbar. In jedem Falle ist die Steifigkeit des Messsubstratmaterials um ein Vielfaches höher als die des Trägersubstratmaterials. Die hohe Steifigkeit hat zur Folge, dass zur Erzielung einer mechanischen Verformung ein erheblich höherer Kraftaufwand erforderlich ist, als bei der mechanischen Verformung der weicheren Trägerkonstruktion. Die Menge der Flüssigkeit muss so bemessen sein, dass das Messsubstrat aufgrund der Adhäsionskraft an der Leiterplattenoberfläche haftet. Verformt sich nun die Trägerkonstruktion relativ zum Messsubstrat, wird die zwischen beiden Substraten vorhandene Flüssigkeit verdrängt. Die Intensität dieser Verdrängung ist direkt proportional zur Intensität der Verformung des Trägersubstrates. Wird diese Intensität nun visuell oder messtechnisch erfasst, so sind Rückschlüsse auf die mechanische Verformung möglich. Anhand dieser Rückschlüsse kann die mechanische Belastung des Trägersubstrates gezielt beeinflusst werden. Damit kann aktiv der mechanischen Belastung (Spannungen) bezüglich der am Trägersubstrat fest angeordneten Bauteile vorgebeugt werden, womit die Aufgabe gelöst ist.

Bevorzugt wird das Verfahren zur Festlegung von Mindestabständen der im Randbereich des Trägersubstrates angeordneten Bauteile verwendet. Speziell die im Randbereich angeordneten Bauteile erfahren eine höhere mechanische Belastung als die weiter vom Randbereich beabstandeten Bauteile. Damit ist es möglich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und abhängig von der Trennmethode den geringst möglichen Abstand zwischen Bauteil und Trägersubstratrand zu ermitteln.

Alternativ wird das Verfahren zur Festlegung der erforderlichen Mindestabstände von auf dem Trägersubstrat entlang einer Trennlinie angeordneten Perforationsausnehmungen verwendet. Untersuchungen haben gezeigt, dass abhängig vom Querschnitt und dem Abstand der Perforationsausnehmungen, vorzugsweise Bohrungen, eine mehr oder weniger ausgeprägte mechanische Belastung in Form einer Auswölbung beim Trennen des Trägersubstrates bzw. der Leiterplatte auftritt. Bei einem Perforationsbohrungsdurchmesser von etwa 0,65 mm bis

0,75 mm, speziell 0,7 mm und einem Perforationsbohrungsabstand, gemessen von Bohrlochmitte zu Bohrlochmitte, von etwa 0,8 mm wurde beispielsweise eine sehr geringe Auswölbung mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens festgestellt. Trennliniennah montierte Bauelemente auf zu trennenden Leiterplatten erfahren dadurch nur eine sehr geringe mechanische Belastung. Weitere sinnvolle Bohrungsdurchmesser liegen bei 0,5 mm und Bohrungsmittelpunktabstände bei 1 ,0 mm; 1 ,3 mm; 1 ,5 mm; 1 ,8 mm und 2,0 mm.

Bevorzugt wird das Messsubstrat mittels einer transparenten Platte, beispielsweise einer Glasplatte realisiert. Hierbei ist sichergestellt, dass die Steifigkeit wesentlich höher gegenüber dem Leiterplattenmaterial ist. Aufgrund der Transparenz lässt sich die Verdrängung der Flüssigkeit bei äußerer Krafteinwirkung visuell verfolgen.

Besonders bevorzugt umfasst die Platte eine Skalierung. Die Skalierung dient zum Ablesen der Verformungsintensität und kann durch entsprechende Versuche abhängig von den verwendeten Materialien oder Abständen der Substrate oder der verwendeten Flüssigkeitsmenge einen wiederholbaren und vergleichbaren Messvorgang ermöglichen.

Ganz besonders bevorzugt umfasst die Flüssigkeit einen Farbstoff, welcher die Verdrängung der Flüssigkeit für das Auge leicht erfassbar macht, wenn bei einer mechanischen Belastung des Trägersubstrates die Flüssigkeit zwischen Trägersubstrat und Messsubstrat aufgrund der mechanischen Verformung des Trägersubstrates zumindest teilweise verdrängt wird.

üblicherweise wird die mechanische Belastung durch Beaufschlagung des Trägersubstrates mittels einer speziellen Trägersubstrattrennvorrichtung insbesondere eines Rollmessers, verursacht. Das Rollmesser bewirkt eine schnelle und effektive Trennung der Leiterplatten.

Vorteilhafterweise wird die Vorschubkraft der Trennvorrichtung mittels einer Kraftmessvorrichtung ermittelt. Hierdurch sind weitere Optimierungen in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bezüglich der Kraftwirkung auf die Leiterplatte möglich. Es kann dann die optimale Vorschubkraft ermittelt werden, bei der die Verformungen minimal ausfallen.

Speziell handelt es sich bei den Bauelementen um elektrisch aktive und/oder passive und auf an dem Trägersubstrat mittels Verlötung angeordnete Bauteile, insbesondere um SMD - Bauteile und/oder diskrete Bauteile wie Keramikkondensatoren. Diese Bauelemente sind gegenüber mechanischer Spannungen besonders empfindlich, so dass die Vorteile des Verfahrens hier ganz besonders zum Tragen kommen.

Nachfolgend wird die Wirkung der Erfindung anhand der Figuren 1 und 2 erläutert. Es zeigen:

Figur 1: Schematisch den Querschnitt durch die erfindungsgemäße Anordnung ohne mechanische Belastung.

Figur 2: Schematisch den Querschnitt durch die erfindungsgemäße Anordnung mit mechanischer Belastung.

In den Figuren 1 und 2 ist eine Glasplatte 1, eine Flüssigkeitsschicht 2 und eine Leiterplatte 3 sowie eine Führungsschiene 6 für eine Trennscheibe 4 gezeigt, die als Unterlage dient. Figur 2 zeigt zusätzlich die Trennscheibe 4, sowie einen Raum 5, aus dem die Flüssigkeit 2 zwischen Glasplatte 1 und Leiterplatte 3 verdrängt wurde.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf eine im wesentlichen ebene erste Leiterplatte 3 für elektrische Bauelemente eine ebene Glasplatte 1 mit im wesentlich glatter Oberfläche relativ zur Leiterplatte 3 derart angeordnet, dass die Glasplatte 1 mittels einer zwischen der Leiterplatte 3 und der Glasplatte 1 eingebrachten Flüssigkeit 2 unter Ausnutzung des Kapillareffektes (Adhäsionskräfte) an der Leiterplattenoberfläche haftet. Die Flüssigkeit, beispielsweise eine ölige Flüssigkeit oder Wasser (Bei den Versuchen wurde Wasser mit schwarzer Tinte eingefärbt), enthält einen Farbstoff, um die in Figur 2 gezeigte Verdrängung 5 durch Verformung der Leiterplatte 3 bei Krafteinwirkung durch die Trennscheibe 4 auf die Leiterplatte 3 deutlich zu machen. An der Trennvorrichtung kann eine Kraftmessvorrichtung (nicht gezeigt) angeordnet sein, welche die Vorschubkraft der Trennscheibe messtechnisch erfasst. An der Leiterplatte 3 sind üblicherweise SMD - Bauteile (nicht gezeigt) und/oder diskrete Bauteile (nicht gezeigt) wie Keramikkondensatoren angelötet.

Bezugszeichenliste:

Glasplatte

Flüssigkeit

Leiterplatte

Trennscheibe

Leerraum

Unterlage/Führungsschiene