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Title:
METHOD FOR REPROCESSING BIODIESEL SLUDGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/113401
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for reprocessing a phase substantially comprising steryl glycoside/fatty acid alkyl ester/water agglomerates, said phase arising when fatty acid alkyl ester produced by transesterification of plant oils or animal fats is washed with water, wherein the water fraction is evaporated off by heating the phase and then the steryl glycosides are split into the sterol and sugar parts thereof in the presence of an acidic catalyst.

Inventors:
SEIDEL ECKHARD (DE)
BOENSCH RUDOLF (DE)
RAAB-BRILL UTE (DE)
Application Number:
PCT/DE2010/001302
Publication Date:
September 22, 2011
Filing Date:
November 06, 2010
Export Citation:
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Assignee:
LURGI GMBH (DE)
SEIDEL ECKHARD (DE)
BOENSCH RUDOLF (DE)
RAAB-BRILL UTE (DE)
International Classes:
C11C1/08; C10L1/02; C11C1/10; C11C3/00; C11C3/04
Domestic Patent References:
WO2010107446A12010-09-23
WO2009132670A12009-11-05
WO2009132670A12009-11-05
WO2009106360A22009-09-03
Foreign References:
EP2071014A12009-06-17
US20060121174A12006-06-08
DE102006044467B42008-07-17
Other References:
DUNN ET AL: "Effects of minor constituents on cold flow properties and performance of biodiesel", PROGRESS IN ENERGY AND COMBUSTION SCIENCE, ELSEVIER SCIENCE PUBLISHERS, AMSTERDAM, NL, vol. 35, no. 6, 1 December 2009 (2009-12-01), pages 481 - 489, XP026733243, ISSN: 0360-1285, [retrieved on 20090819], DOI: DOI:10.1016/J.PECS.2009.07.002
INMOK LEE: "The Role of Sterol Glucosides on Filter Plugging", BIODIESEL MAGZINE, April 2007 (2007-04-01)
P.S. SASTRY; M. KATES: "Lipid Components of Leaves", LIPIDS, vol. 3, no. 9, September 1964 (1964-09-01), pages 1272
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zur Aufarbeitung einer im Wesentlichen aus

Sterylglycosid/Fettsäurealkylester/Wasser-Agglomeraten bestehenden Phase, die bei der Wäsche mit Wasser von durch Umesterung von pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten erzeugtem Fettsäurealkylester entstanden ist,

gekennzeichnet, durch die Abfolge folgender Verfahrensschritte: a) Verdampfung des Wasseranteils. b) Spalten der Sterylglycoside in Anwesenheit eines sauren Katalysators in deren Sterol- und Zuckeranteil entweder durch Zugabe einer wasserfreien, starken Säure oder durch in Kontakt bringen mit einem sauer wirkenden, festen

Ionenaustauscher.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an Verfahrensschritt 1. b), bei Verwendung von flüssiger oder gelöster Säuren, eine Neutralisation der im vorherigen Schritt zugegebenen Säure durch Zugabe einer äquivalenten Menge einer Base erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verdampfen des Wassers bei 120 bis 180Ό, bevorzugt bei 140 bi s 160Ό und bei atmosphärischem Druck, oder bei Unterdruck, vorzugsweise von 500 bis 800 mbar erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt mit einem sauer wirkenden, festen Ionenaustauscher bei einer Temperatur von 100 bis 200Ό erfolgt.

5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gemisch, zur Spaltung der Sterolglycoside, als Katalysator eine wasserfreie, flüssige Säure, bevorzugt methanolische Säure, besonders bevorzugt methanolische Schwefelsäure, zugegeben wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Säuremenge im Methanol bevorzugt 4 bis 50 Gew-% beträgt, die Säure (ohne Methanol- Anteil) in einem Massenverhältnis zu den Sterylglycosiden von 0,2 bis 3 zu 1 zugegeben wird, dass die Zugabe der Säure und die Spaltung der

Sterolglycoside bei einer Temperatur von 30 bis 150 , bevorzugt bei 40 bis 80Ό erfolgt, und dass dies unter einem solchen Übe rdruck erfolgt, dass der methanolische Anteil der Säure im wesentlichen nicht verdampft.

7. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Ionenaustauscher ein organisches lonenaustauscherharz auf Sulfonsäurebasis oder ein anorganischer Ionenaustauscher auf Zeolithbasis eingesetzt wird.

8. Fettsäurealkylester, erhalten nach einem Verfahren nach einem der vorigen Ansprüche.

9. Verwendung des Fettsäurealkylesters nach Anspruch 8 als Roh-Biodiesel.

Description:
Verfahren zur Aufarbeitung von Biodieselschlamm

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung einer im Wesentlichen aus Sterylglycosid/Fettsäurealkylester/Wasser-Agglomeraten bestehenden Phase, sogenanntem Biodieselschlamm, der bei der Wäsche mit Wasser von durch Umesterung von pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten erzeugtem

Fettsäurealkylester entstanden ist.

Aus, zum Beispiel dem Fachartikel„The Role of Sterol Glucosides on Filter Plugging", Inmok Lee u.a., Biodiesel Magzine, April 2007, ist bekannt, dass bei der Umesterung von natürlichen Fetten oder Ölen mit Alkylalkohol, die in den Fetten oder Ölen natürlicherweise vorhandenen Sterylglycoside ihre Löslichkeit sowohl im Öl bzw. Fett, als auch im, durch die Umesterung gewonnenen, Fettsäurealkylester, größtenteils verlieren, sodass sie als feine Schwebeteilchen ausfallen und beim Einsatz des Fettsäurealkylesters als Biodiesel, zu

Verstopfungen der Dieselfilter und Ablagerungen im Motor führen.

In natürlichen Fetten und Ölen liegen die Sterylglycoside größtenteils in der sogenannten acylierten Form vor, d.h. an deren Zuckeranteil ist, über eine Esterbindung, ein Fettsäurerest gekoppelt, der die Lösung in Fett, Öl und Fettsäurealkylester ermöglicht. Bei der Umesterung, in Anwesenheit des Alkylalkohols und Umesterungskatalysators, wird aber der Fettsäurerest vom Sterolglycosidmolekül getrennt, sodass die Löslichkeit verloren geht und die besagten, störenden Ausfällungen entstehen. Um Sterylglycoside aus dem durch Umesterung entstandenen Fettsäurealkylester, dem sogenannten Roh-Biodiesel, zu entfernen, wurden mehrere Verfahren vorgeschlagen. So existiert, wie in WO 2009/132670 berichtet wird, ein Verfahren, bei dem der Roh-Biodiesel abgekühlt wird und dann die ausgefallenen Teilchen abgefiltert werden. Dieses Verfahren sei jedoch in seiner Ausführung äußerst aufwändig. Die WO 2009/132670 selbst schlägt die

Verwendung eines Adsorbens, bestehend aus einer Smektit-Kieselgel- Mischphase, vor.

In dem oben erwähnten Fachartikel von Lee, Inmok u.a., wird eine Filtirierung des Biodiesels durch Kieseiguhr vorgeschlagen.

WO 2009/106360 schlägt vor, die Sterylglycosidmoleküle mittels eines Enzyms in den Sterol- und den Zuckeranteil zu spalten.

Nachteilig an diesen Verfahren ist, dass jeweils sehr spezielle Mittel, das

Adsorbens, Filtermaterial oder das Enzym, für die Durchführung des Verfahrens erworben werden müssen, und dass gegebenenfalls, nach der Durchführung des Verfahrens, diese Hilfsstoffe kostenaufwändig entsorgt werden müssen.

Die, noch nicht offengelegte, deutsche Patentanmeldung 10 2008 050935.3-44 schlägt vor, die aus DE 10 2006 044467 B4 bekannte saure Wäsche des Roh- Fettsäurealkylesters so zu verändern, dass sie in der Lage ist, neben den sonstigen Verunreinigungen, auch Sterylglycoside aus der

Fettsäurealkylesterphase, dem sogenannten Roh-Biodiesel, auszuwaschen. Bei der Wäsche werden die Sterylglycoside aus der Esterphase herausgelöst und bilden eine neue, im wesentlichen aus

Sterylglycosid/Fettsäurealkylester/Wasser-Agglomeraten bestehende Phase. Dieser Vorgang ist dadurch erklärlich, dass das Sterylglycosid-Molekül aus einem hydrophilen Teil, dem Zuckerteil, und einem hydrophoben Teil, dem Sterolteil, besteht.

Durch intensive Bearbeitung der Agglomerat-Phase mit mechanischen Rührern, wird deren Dichte soweit erhöht, dass sie mechanisch, z.B. durch Zentrifugieren, aus der Esterphase, als sogenannter Biodieselschlamm, abtrennbar ist. Nach bisherigem Stand der Technik existiert kein Verfahren zur Aufarbeitung dieses Schlamms, sodass dieser ein beträchtliches Entsorgungsproblem darstellt und die darin enthaltenen Wertstoffe verlorengehen.

Es bestand daher die Aufgabe, ein einfaches und möglichst wenig Reststoffe erzeugendes Verfahren zur Aufarbeitung eines im wesentlichen aus

Sterylglycosid/Fettsäurealkylester/Wasser-Agglomeraten bestehenden

Biodieselschlamms zur Verfügung zu stellen.

Die Aufgabe wird im Wesentlichen gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , bei dem in einem ersten Schritt das Wasser durch Verdampfen aus dem Schlamm entfernt wird, wodurch ein, stark mit Sterolglycosiden angereicherter, Roh-Biodiesel erhalten wird, und anschließender Spaltung der Sterylglycoside, in Anwesenheit eines sauren Katalysators, in deren Sterol- und Zuckeranteil entweder durch Zugabe einer wasserfreien, starken Säure, die nach erfolgter Spaltung der Sterylglycoside durch Zugabe einer äquivalenten Menge einer Base neutralisiert wird, oder durch in Kontakt bringen mit einem sauer wirkenden, festen Ionenaustauscher.

In dem Fachartikel„Lipid Components of Leaves", P.S. Sastry/M. Kates, LIPIDS, Vol. 3, No. 9, S. 1272, September, 1964, wird die Hydrolyse von Lecithin in methanolischer Salzsäure beschrieben. Dieser Grundgedanke, der durch Wasserstoffprotonen in Gang gesetzten Spaltung eines Moleküls, wurde für die Entwicklung des erfindungsgemäßen Verfahrens herangezogen.

Diesem Schritt stand zunächst die Erfahrung entgegen, dass die saure Wäsche des Roh-Fettsäurealkylesters, wie sie seit langem gemäß DE 10 2006 044 467 B4 mit 3%-iger Salzsäure zur Entfernung von Verunreinigungen, wie Seifen und zur Neutralisation des basischen Umesterungskatalysators durchgeführt wird, offensichtlich keine Spaltung der Sterylglycoside bewirkt. Denn auch wenn der größte Teil der Salzsäure durch den basischen Umesterungskatalysator neutralisiert wird, so ist das Waschwasser doch leicht sauer. Trotzdem wird bei Anwendung dieser sauren Wäsche keine Spaltung der Sterylglycoside, sondern, besonders wenn zur Umesterung Öle mit hohem Sterylglycosid-Gehalt verwendet werden, die Bildung einer

Sterylglycosid/Fettsäurealkylester Wasser-Agglomerat-Phase beobachtet. Das führte zu der Vermutung, dass die stark hydrophile Wirkung des Zuckeranteils des Sterylglycosid-Moleküls zur Bildung einer Schutzschicht aus Wasser- Molekülen führt, die den Angriff des Katalysators an die Esterbindung zwischen Zucker- und Sterolanteil, und damit die Spaltung des Moleküls, verhindert.

Eigene Versuche haben bestätigt, dass die Wasserfreiheit des Roh- Fettsäurealkylesters die entscheidende Voraussetzung für die sauer katalysierte Spaltung der Sterylglycosid-Moleküle ist.

In einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung wird das Wasser aus dem Roh- Biodiesel bei einer Temperatur zwischen 120 und 180Ό, vorzugsweise zwischen 140 und 160Ό abgedampft, wobei das Abdampfen unter atmosphärischem Druck oder bei Unterdruck, vorzugsweise zwischen 500 und 800 mbar ablaufen soll.

In einer weiteren speziellen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Spaltung der Sterylglycoside, indem der Roh-Biodiesel mit einem sauer wirkenden, festen Ionenaustauscher in Kontakt gebracht wird. Als Ionenaustauscher kann dabei beispielsweise ein organisches lonenaustauscherharz auf Sulfonsäurebasis, aber auch ein anorganischer lonentauscher auf Zeolithbasis eingesetzt werden. Dieser Verfahrenschritte wird besonders vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, am geeignetsten ist eine Temperatur zwischen 100 und 200 * 0, durchgeführt. Diese Variante des Verfahrens hat den Vorteil, dass keine Säure in den Roh-Biodiesel eingemischt wird, die anschließend wieder zu neutralisieren bzw. zu entfernen ist. In einer weiteren speziellen Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Spaltung der Sterylglycoside, indem der Roh-Biodiesel mit methanolischer Schwefelsäure versetzt wird.

Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Säuremenge im Methanol zwischen 4 und 50 Gew-% beträgt, die Säure (ohne Methanol-Anteil) in einem Massenverhältnis zu den Sterylglycosiden von 0,2 bis 3 zu 1 zugegeben wird, die Zugabe der Säure und die Spaltung der Sterolglycoside bei einer Temperatur von 30 bis 150"C, bevorzugt bei 40 bis 80^ erfolgt, und wenn dies un ter einem solchen Überdruck erfolgt, dass der methanolische Anteil der Säure im Wesentlichen nicht verdampft.

Das Produkt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Roh-Biodiesel mit einem erhöhten Gehalt an gelösten Sterolen und Zuckern. Vor einer Verwendung des Biodiesel als Treibstoff, muss der Zuckergehalt entfernt werden. Das kann durch eine Wäsche des Roh-Biodiesels mit Wasser erfolgen, wobei der Zucker-Anteil in die Waschwasserphase übergeht.

Der erhöhte Sterol-Gehalt dagegen mindert die Gebrauchsfähigkeit des

Biodiesels nicht. Optional, wenn es ökonomisch sinnvoll ist, können die Sterole aber aus dem Roh-Biodiesel isoliert werden, um als Wertstoff genutzt zu werden. Im Anschluss an die Entfernung des Zucker-Anteils, können deshalb die Sterole durch Strippen mit Wasserdampf abgetrennt werden.

Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Anwendungsbeispielen. Dabei bilden alle beschriebenen Merkmale für sich oder in beliebiger

Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer

Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

Bei der Durchführung der Beispiele wurden folgende Mess- und

Analysenmethoden angewandt: - Bestimmung von Phosphatiden, DIN EN 14107

- Bestimmung von Schwefel, DIN EN ISO 20884

- Bestimmung von Fettsäuremethylester, DIN EN 14103

- Bestimmung von Sterylglycosiden, Sterole, DIN EN 14105

- Bestimmung von Methanol, DIN EN 14110

- Bestimmung von Zucker, mittels High Pressure Liquid Chromatography mit Brechungsindexdetektor

- Bestimmung von Wasser, DIN EN ISO 12937

- Bestimmung von Freien Fettsäuren, DIN EN 14104

- Bestimmung von Schwefelsäure, lonenchromatographische Bestimmung von Sulfationen oder durch Fällung als Bariumsulfat

Beispiel 1:

Aus Palmöl wurde in einer gemäß dem in DE 10 2006 044 467 B4 patentierten Verfahren arbeitenden Pilotanlage durch basisch katalysierte Umesterung mit Methanol Roh-Biodiesel erzeugt. Die Produktionskapazität der Pilotanlage betrug 100 kg Roh-Biodiesel pro 24 Stunden.

Das eingesetzte Palmöl hatte folgende Zusammensetzung:

Freie Fettsäure: 0,02 Gew-%

Feuchte: 0,02 Gew-%

Phosphor: 6 ppm

Schwefel: < 1 ppm

Sterylglycoside: 1015 ppm

Der erhaltene Roh-Fettsäuremethylester hatte, nach der verfahrensgemäßen Neutralisation mit 3 %-iger Salzsäure, folgende Zusammensetzung:

Freie Fettsäure: 0,03 Gew-%

Feuchte: 0,47 Gew-%

Phosphor: 3 ppm Schwefel: < 1 ppm

Sterylglycoside: 970 ppm

Der Roh-Fettsäuremethylester wurde in einem kontinuierlichen Prozess in einer Waschkolonne einer Wäsche mit Wasser unterzogen, wobei sich in der Kolonne, an der Grenze zwischen Wasser- und Esterphase, eine im wesentlichen aus Sterylglycosid/Fettsäurealkylester/Wasser-Agglomeraten bestehenden Phase bildete, die durch Rühren ständig aufgelockert wurde, sodass die Agglomerate in die Esterphase übertraten und darin suspendiert vorlagen. Die Esterphase wurde aus der Waschkolonne kontinuierlich in einen Rührbehälter abgezogen und darin mit einem Intensivmischer unter Zugabe von Wasser behandelt. Dabei bildete sich ein Gemisch aus Roh-Biodiesel und Biodieselschlamm, der durch die Intensivmischung aus den Agglomeraten gebildet worden war. Das Gemisch wurde kontinuierlich aus dem Intensivmisch-Behälter in eine Zentrifuge überführt, mittels der der Schlamm aus dem Roh-Biodiesel abgetrennt wurde.

Dieser Waschvorgang entsprach dem in der noch nicht veröffentlichten deutschen Patentanmeldung 10 2008 050935.3-44 beschriebenen Verfahren.

Aus der mit Wasser durchgeführten Wäsche von 100 kg Roh-Biodiesel wurde eine Biodieselschlamm-Menge von 8100 g erhalten. Dieser Schlamm hatte folgende Zusammensetzung:

Sterylglycoside: 1 ,0 Gew-%

Fettsäuremethylester: 49,0 Gew-%

Wasser: 50,0 Gew-%

Nach einer Standzeit von 24 h hatten sich aus der Schlammschicht

Fettsäuremethylester als obere Schicht und Wasser als untere Schicht abgesetzt. Nach dem getrennten Absaugen der beiden Schichten verblieb eine Schlamm-Menge von 7240 g mit folgender Zusammensetzung: Sterylglycoside: 1 ,1 Gew-%

Fettsäuremethylester: 48,3 Gew-%

Wasser: 50,6 Gew-%

Dieser Schlamm wurde unter atmosphärischem Druck und unter Rühren auf 150 "C erhitzt und weitere 3 h bei 150 "C gerührt bis d as Wasser aus der Lösung fast vollständig abgedampft war und eine Lösungsmenge von 3.584 g mit folgender Zusammensetzung erhalten wurde:

Sterylglycoside: 2,2 Gew-%

Fettsäuremethylester: 97,5 Gew-%

Wasser: 0,3 Gew-%

Die Lösung wurde unter atmosphärischem Druck und unter Rühren auf 50 Ό abgekühlt und es wurde langsam eine Menge von 200g einer 30 Gew-% methanolischen Schwefelsäure zugesetzt. Die Lösung wurde bei 50 * C 2 h gerührt.

Dabei wurde eine Lösungsmenge von 3776 g erhalten mit folgender

Zusammensetzung:

Sterole: 1.5 Gew-%

Fettsäuremethylester: 92,4 Gew-%

Zucker: 0,7 Gew-%

Wasser: 0,1 Gew-%

Schwefelsäure: 1.6 Gew-%

Methanol: 3.7 Gew-%

Sterylglycoside: konnten nicht nachgewiesen werden

Anschließend wurde die Lösung viermal mit jeweils 150 g 40 %iger Natronlauge und mit 3 Liter 50 Ό warmen Wasser in einem Rührbe hälter mit einem

Intensivmischer behandelt, wobei der Zucker- und der Methanolgehalt in die Wasserphase überging. Anschließend wurde das Wasser durch Dekantieren abgetrennt. Nach dem vierten Durchgang betrug die Menge der

Fettsäuremethylesterphase 3564 g und hatte folgende Zusammensetzung:

Sterole: 1 ,6 Gew-%

Fettsäuremethylester: 97,9 Gew-%

Wasser: 0,5 Gew-%

Säurekonzentration: < 0,1 Gew-%

Beispiel 2:

Aus der mit Wasser durchgeführten Wäsche von 100 kg Roh-Biodiesel der gleichen Spezifikation wie in Beispiel 1 , wurde nach dem in Beispiel 1

beschriebenem Waschverfahren eine Biodieselschlamm-Menge von 8000 g erhalten. Dieser Schlamm hatte folgende Zusammensetzung:

Sterylglycoside: 1 ,1 Gew-%

Fettsäuremethylester: 47,7 Gew-%

Wasser: 51 ,2 Gew-%

Nach einer Standzeit von 24 h hatten sich aus der Schlammschicht

Fettsäuremethylester als obere Schicht und Wasser als untere Schicht abgesetzt. Nach dem getrennten Absaugen der beiden Schichten verblieb eine Schlamm-Menge von 7097 g mit folgender Zusammensetzung:

Sterylglycoside: 1 ,2 Gew-%

Fettsäuremethylester: 48,4 Gew-%

Wasser: 50,4 Gew-%

Dieser Schlamm wurde unter atmospärischem Druck und unter Rühren auf 150 C erhitzt und weitere 3 h bei 150 gerührt bis d as Wasser aus der Lösung fast vollständig abgedampft war und eine Lösungsmenge von 3530 g mit folgender Zusammensetzung erhalten wurde:

Sterylglycoside: 2,4 Gew-%

Fettsäuremethylester: 97,3 Gew-%

Wasser: 0,3 Gew-%

Diese Roh-Fettsäuremeth lesterphase wurde auf 140 °C abgekühlt und kontinuierlich durch eine Behandlungskolonne mit festem Ionenaustauscher geleitet.

Für den Versuchsaufbau wurde ein ca. 80 cm langer Doppelmantelstahizylinder mit 5 cm Innendurchmesser, der mit Glaskugeln mit 3 mm Durchmesser, Glaswolle und 200 g des stark sauren Ionenaustauschers R CT269DR (Purolite) gefüllt war, verwendet. Die Ionenaustauscher- Bettlänge betrug 300 mm; die Granulatdurchmesser des Ionenaustauschers 0,7-0,8 mm.

Der Ester wurde aus einer beheizten Vorlage mittels Pumpe von unten in die Kolonne gefördert und über den oberen Kolonnenablauf in ein Auffangbehälter abgeleitet. Die Heizung des Kolonnenmantels erfolgte über einen

thermostatierten Ölbadkreislauf.

Der Durchsatz betrug 200 ml / h. Nach ca. 12 h wurde der Prozess abgebrochen.

Dabei wurde eine Lösungsmenge von 1914 g erhalten mit folgender

Zusammensetzung:

Sterole: 1 ,7 Gew-%

Fettsäuremethylester: 96,9 Gew-%

Zucker: 0,7 Gew-%

Wasser: 0,1 Gew-%

Freie Fettsäure: 0,7 Gew-%

Sterylglycoside: konnten nicht nachgewiesen werden