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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR RINSING A DIALYZER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/050353
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for rinsing a dialyzer by means of a rinsing liquid, wherein the dialyzer is arranged in a dialysate-side circuit of a blood treatment device and wherein the dialyzer has at least one dialysate-side chamber, which has at least one inlet and at least one outlet for the rinsing liquid and through which the rinsing liquid flows, wherein at least one property of the rinsing liquid is measured at the outlet of the dialyzer or downstream of the dialyzer in the dialysate-side circuit in order to obtain one or more outlet-side measured values, wherein the property depends on the amount of air in the rinsing liquid.

Inventors:
KOPPERSCHMIDT PASCAL (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/001925
Publication Date:
April 07, 2016
Filing Date:
September 29, 2015
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/36
Foreign References:
US20140217027A12014-08-07
DE102008005516A12009-02-05
DE102010032980A12012-02-02
US20040079688A12004-04-29
DE10128278C12002-09-05
Attorney, Agent or Firm:
Lorenz Seidler Gossel Rechtsanwälte Patentanwälte Partnerschaft mbB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Spülen eines Dialysators mit einer Spülflüssigkeit, wobei der Dialysator in einem dialysatseitigen Kreislauf eines Blutbehandlungsgerätes angeordnet ist und wobei der Dialysator wenigstens eine dialysatseitige Kammer aufweist, die zumindest einen Einlass und zumindest einen Auslass für die Spülflüssigkeit aufweist und die von der Spülflüssigkeit durchströmt wird, dadurch gekennzeichnet, dass am Auslass des Dialysators oder stromabwärts des Dialysators in dem dialysatseitigen Kreislauf wenigstens eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit gemessen wird, um einen oder mehrere auslassseitige Messwerte zu erhalten, wobei die gemessene Eigenschaft von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitfähigkeit der Spülflüssigkeit oder die Schallgeschwindigkeit, mit der sich Schall in der Spülflüssigkeit ausbreitet oder eine optische Eigenschaft der Spülflüssigkeit gemessen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Einlass des Dialysators oder stromaufwärts des Dialysators ebenfalls wenigstens eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit gemessen wird, um einen oder mehrere ein- lassseitige Messwerte zu erhalten, wobei die gemessene Eigenschaft von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt und wobei der oder die einlassseitigen Messwerte mit dem oder den auslassseitigen Messwerten verglichen werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert oder auf diese geschlossen wird, wenn die auslassseitigen Messwerte konstant sind oder in einem bestimmten Toleranzbereich liegen.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert oder auf diese geschlossen wird, wenn die Standardabweichung der auslassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet oder innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert oder auf diese geschlossen wird, wenn der Erwartungswert der auslassseitigen Messwerte innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt und/oder wenn die Differenz der Erwartungswerte der auslassseitigen und der einlassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Quotient aus der Differenz der gemessenen Eigenschaft und dieser Eigenschaft bei vollständig belüfteter dialysatseitiger Kammer und der Differenz aus der Eigenschaft bei vollständig entlüfteter und vollständig belüfteter Kammer bestimmt wird und auf der Grundlage des Wertes dieses Quotienten der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert oder auf diese geschlossen wird.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Volumenrate, mit der die Spülflüssigkeit durch die dialysat- seitige Kammer strömt, zeitlich konstant oder zeitlich variabel ist.

9. Vorrichtung zum Spülen eines Dialysators mit einer Spülflüssigkeit, mit einem Dialysator und mit einem dialysatseitigen Kreislauf eines Blutbehandlungsgerätes, in dem der Dialysator angeordnet ist, wobei der Dialysator wenigstens eine dialysatseitige Kammer aufweist, die zumindest einen Einlass und zumindest einen Auslass für die Spülflüssigkeit aufweist und die von der Spülflüssigkeit durchströmt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass am Auslass des Dialysators oder stromabwärts des Dialysators in dem dialysatseitigen Kreislauf wenigstens ein Sensor angeordnet ist, der ausgeführt ist, um wenigstens eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit zu messen, um einen o- der mehrere auslassseitige Messwerte zu erhalten, wobei die gemessene Eigenschaft von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor derart ausgeführt ist, dass dieser die Leitfähigkeit der Spülflüssigkeit oder die Schallgeschwindigkeit, mit der sich Schall in der Spülflüssigkeit fortsetzt oder eine optische Eigenschaft der Spülflüssigkeit misst.

11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Einlass des Dialysators oder stromaufwärts des Dialysators wenigstens ein weiterer Sensor angeordnet ist, der ausgeführt ist, um wenigstens eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit zu messen, um einen oder mehrere einlassseitige Messwerte zu erhalten, wobei die Eigenschaft von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt und dass wenigstens eine Auswerteeinheit vorgese- hen ist, die ausgeführt ist, um den oder die einlassseitigen Messwerte mit dem oder den auslassseitigen Messwerten zu vergleichen.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die derart ausgeführt ist, dass diese den Spülvorgang beendet oder eine ausreichende Spülung signalisiert, wenn die auslassseitigen Messwerte konstant sind oder in einem bestimmten Toleranzbereich liegen.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die derart ausgeführt ist, dass Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird, wenn die Standardabweichung der auslassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet oder innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die derart ausgeführt ist, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird, wenn der Erwartungswert der auslassseitigen Messwerte innerhalb eines bestimmten Toleranzbereichs liegt und/oder wenn die Differenz der Erwartungswerte der auslassseitigen und der einlassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die derart ausgeführt ist, dass der Quotient aus der Differenz der gemessenen Eigenschaft und dieser Eigenschaft bei vollständig belüfteter dialysatseitiger Kammer und der Differenz aus der Eigenschaft bei vollständig entlüfteter und vollständig belüfteter Kammer bestimmt wird und auf der Grundlage des Wertes dieses Quotienten der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Pumpe vorgesehen ist, die derart ausgebildet, dass diese die Spülflüssigkeit durch die dialysatseitige Kammer fördert, wobei die Pumpe derart ausgebildet ist, dass diese die Spülflüssigkeit mit einer zeitlich konstanten oder zeitlich variablen Förderrate durch die dialysatseitige Kammer fördert.

17. Blutbehandlungsgerät, insbesondere Dialysegerät mit wenigstens einer Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 9 bis 16.

Description:
Verfahren zum Spülen eines Dialysators

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Spülen eines Dialysators. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Blutbehandlungsgerät mit einer derartigen Vorrichtung.

Aus dem Stand der Technik bekannte Dialysatoren zur Durchführung einer Blutbehandlung weisen im Allgemeinen eine dialysatseitige Kammer und eine blutseitige Kammer auf, die durch eine Vielzahl von Hohlfasermembranen voneinander getrennt sind. Dabei durchströmt das Blut im Rahmen der Blutbehandlung das Innere der Hohlfasern, während der diese umgebende Bereich des Dialysators von einer Dialyselösung umströmt wird.

Üblicherweise weisen die Dialysatoren sowohl für die dialysatseitige Kammer als auch für die blutseitige Kammer jeweils einen Einlass und einen Auslass auf. Durch diese Ein- bzw. Auslässe wird Blut bzw. eine Dialyselösung dem Dialysator zugeführt bzw. aus diesem abgeführt.

Einmal-Dialysatoren sind in der Regel steril und trocken verpackt. Vor Beginn einer Dialysebehandlung müssen diese sowohl auf der Blutseite als auch dialysatseitig gespült werden, um Luft aus den blutseitigen und dialysatseitigen Kammern zu entfernen. Während des Spülens des extrakorporalen Kreislaufes, d.h. des Blutkreislaufes vor Beginn einer Dialysebehandlung wird das noch trockene Schlauchsystem mit Dialyselösung oder Kochsalz über das arterielle Schlauchsegment gefüllt und gespült. Die dabei entweichende Luft aus dem Schlauchsystem bzw. aus der blutseitigen Kammer des Dialysators wird in einen Leerspülbeutel oder über einen entsprechenden Port des Dialysesystems bzw. des Blutbehandlungsgerätes über das venöse Schlauchsystem abgeführt. Die blutseitige Kammer des Dialysators wird somit über das konnektierte extrakorporale Schlauchsystem entlüftet, das während der Behandlung mit dem Patienten in Verbindung steht und durch das Blut vom Patienten zum Dialysator und zurück vom Dialysator zum Patienten geleitet wird.

Die dialysatseitige Kammer des Dialysators wird über die konnektierte Hydraulik, d.h. über den dialysatseitigen Kreislauf bzw. dessen Komponenten entlüftet. Dieser dialysatseitige Kreislauf weist zumindest eine Leitung auf, die mit dem Einlass der dialysatseitigen Kammer in Verbindung steht sowie wenigstens eine Leitung, die mit dem Auslass der dialysatseitigen Kammer des Dialysators in Verbindung steht. Durch diese Leitungen wird im Betrieb des Blutbehandlungsgerätes die Dialyselösung zu dem Dialysator und von dem Dialysator transportiert.

Möglich ist es auch, die Luft in der dialysatseitigen Kammer über die Membran zu transportieren, sofern die Membran noch nicht benetzt ist.

Zur Entlüftung des Dialysators kann die dialysatseitige Kammer des Dialysators vor der blutseitigen Kammer entlüftet werden oder umgekehrt.

Während der Spülung des Dialysators ist es nicht immer möglich, die Zufuhr der Spülflüssigkeit entsprechend dem Auftrieb der Luft an dem tiefergelegenen Konnektor des Dialysators durchzuführen. Die Spülung erfolgt somit in der Dialysa- torkammer entgegen der Gravitation von oben nach unten. Hierbei wird das verdrängte Volumen mit dem geförderten Volumen mitgerissen. Die Dauer der Spülung und die Menge des Spülvolumens hängen von zahlreichen Parametern ab. Ein größeres Kammervolumen des Dialysators und ein geringerer Volumenstrom der Spülflüssigkeit erhöhen die zur Entlüftung nötige Spüldauer. Bei derzeit bekannten Verfahren zur Entlüftung wird ein fest vorgegebenes Spülvolumen verwendet und es wird davon ausgegangen, dass die Entlüftung des Dialysators vollzogen ist, wenn dieses Spülvolumen durch den Dialysator hindurchgeleitet wurde. Auch ist es bekannt, eine vorgegebene Zeit, z.B. fünf Minuten zu spülen und dann davon auszugehen, dass eine Entlüftung nach Ablauf dieser Zeitspanne erfolgt ist.

Ein Nachteil bei den bekannten Vorgehensweisen besteht darin, dass mitunter eine vollständige Entleerung des Dialysators von Luft nicht immer gegeben ist. Eine Prüfung der verbleibenden Luftmenge in der dialysatseitigen Kammer des Dialysators erfolgt bei aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren nicht. Andererseits kann der Fall eintreten, dass bei bekannten Verfahren länger gespült wird oder ein größeres Spülvolumen verwendet wird, als dies zur Entlüftung des Dialysators an sich notwendig wäre.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art weiterzubilden, dass der Spülvorgang hinsichtlich der Menge der Spülflüssigkeit und/oder hinsichtlich der Dauer des Spülvorgangs gegenüber bekannten Vorgehensweisen optimiert wird.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Einspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass am Auslass des Dialysators oder stromabwärts des Dialysators in dem dialysatseitigen Kreislauf wenigstens eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit gemessen wird, um einen oder mehrere auslassseitige Messwerte zu erhalten, wobei die gemessene Eigenschaft von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt. Bei dieser gemessenen Eigenschaft kann es sich beispielsweise um die Leitfähigkeit der Spülflüssigkeit, insbesondere um die elektrische Leitfähgkeit der Spülflüssigkeit, um die Schallgeschwindigkeit, mit der sich Schall in der Spülflüssigkeit ausbreitet oder auch um eine optische Eigenschaft der Spülflüssigkeit handeln. Auch andere Eigenschaften bzw. Parameter, die von der Luftmenge der Spülflüssigkeit abhängen, sind für das Verfahren geeignet.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die gemessene Eigenschaft die Leitfähigkeit der Spülflüssigkeit darstellt. Im hydraulischen System von Blutbehandlungsgeräten, d.h. im Dialysekreislauf befinden sich üblicherweise ohnehin Leitfähigkeitssensoren, die für das vorliegende Verfahren genutzt werden können.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht somit darin, dass über das hydraulische System eines Blutbehandlungsgerätes, d.h. über den dialysatseitigen Kreislauf Luft aus der dialysatseitigen Kammer des Dialysators entleert wird und diese über das hydraulische System mit der Spülflüssigkeit abtransportiert wird. Im dialysatseitigen Kreislauf befinden sich üblicherweise Leitfähigkeitssensoren bzw. - zellen, die im Behandlungsbetrieb der Dialyse die Leitfähigkeit der Dialyselösung überwachen. Die an den Leitfähigkeitszellen vorbeiströmende Luft führt zu einer deutlichen Reduktion der in der Spülflüssigkeit bestimmten Leitfähigkeit des Luft- Flüssigkeit-Gemisches. Mittels der Leitfähigkeitszellen bzw. anderer Sensoren, mittels derer eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit, die von der Luftmenge abhängt, gemessen werden kann, lässt sich die Leitfähigkeit bzw. die Eigenschaft des Luft- Flüssigkeit-Gemisches während des Spülprozesses des Dialysators bestimmen und es lässt sich prüfen, ob der Luftanteil in der Spülflüssigkeit bzw. in dem Gemisch aus Luft und der Spülflüssigkeit reduziert wird, woraus auf eine ausweichende Luftentleerung der dialysatseitigen Kammer des Dialysators geschlossen werden kann.

Auf der Grundlage des oder der auslassseitigen Messwerte kann dann der Spülvorgang selbsttätig durch das Gerät oder manuell beendet werden und/oder es kann signalisiert werden, dass der Spülvorgang beendet ist. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass am Einlass des Dialysators oder stromaufwärts des Dialysators in dem dialysatseitigen Kreislauf ebenfalls wenigstens eine Eigenschaft der Spülflüssigkeit gemessen wird, um einen oder mehrere einlassseitige Messwerte zu erhalten, wobei die Eigenschaft von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt und wobei der oder die einlassseiti- gen Messwerte mit dem oder den auslassseitigen Messwerten verglichen werden.

Es handelt sich bei der auslassseitig gemessenen Eigenschaft um dieselbe Eigenschaft wie bei der einlassseitig gemessenen Eigenschaft, d.h. beispielsweise um die Leitfähigkeit der Spülflüssigkeit etc.

Liegen die einlassseitigen und auslassseitigen Messwerte nahe beieinander bzw. stimmen diese überein, kann darauf rückgeschlossen werden, dass sich keine Luft mehr in der dialysatseitigen Kammer befindet und der Spülvorgang daher beendet wird oder zumindest entsprechend signalisiert wird, dass dieser beendet werden kann.

Denkbar ist es, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird oder auf eine solche ausreichende Spülung geschlossen wird, wenn die auslassseitigen Messwerte konstant sind oder in einem bestimmten Toleranzbereich liegen. Zu Beginn des Spülvorganges zeigen die auslassseitigen Messwerte starke Schwankungen. So ist die Leitfähigkeit des Luft-Flüssigkeit- Gemisches, das zu Beginn des Spülvorgangs aus der dialysatseitigen Kammer strömt nahe Null oder bei null und stabilisiert sich erst nach einer bestimmten Spüldauer. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt, bis die Luft aus der dialysatseitigen Kammer vollständig verdrängt ist, sodass auslassseitig schließlich die Leitfähigkeit oder eine sonstige Eigenschaft der weitgehend oder vollständig luftfreien Spülflüssigkeit gemessen wird.

Denkbar ist es weiterhin, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert oder auf diese geschlossen wird, wenn die Stan- T EP2015/001925

- 6 - dardabweichung der auslassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet oder innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches liegt. Ist die Standardabweichung der gemessenen Werte gering, kann darauf rückgeschlossen werden, dass die auslassseitigen Messwerte eine hinreichende Stabilität haben und dass eine weitgehende oder vollständige Entlüftung der dialysatseitigen Kammer stattgefunden hat.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung oder auf eine solche geschlossen wird, wenn der Erwartungswert der auslassseitigen Messwerte innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches liegt und/oder wenn die Differenz der Erwartungswerte der auslassseitigen und der einlassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegen oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Der Begriff „Erwartungswert" ist vorzugsweise als Mittelwert über eine Mehrzahl von Messwerten zu verstehen, die vorzugsweise in einem zeitlich gleitenden Fenster erfasst werden.

Denkbar ist es, dass der Erwartungswert der auslassseitigen Messwerte innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches liegt - bei der Messung der Leitfähigkeit z.B. in einem Toleranzbereich der Breite von 0,1 mS/cm. Denkbar ist es auch, dass die Differenz der Erwartungswerte einlassseitig und auslassseitig bestimmt wird und überprüft wird, ob diese in einem bestimmten Toleranzbereich liegt.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Quotient aus der Differenz der gemessenen Eigenschaft und derselben Eigenschaft bei vollständig belüfteter dialysatseitiger Kammer und der Differenz aus dieser Eigenschaft bei vollständig entlüfteter und vollständig belüfteter Eigenschaft bestimmt wird. Auf der Grundlage dieses Wertes kann der Spülvorgang dann beendet werden oder eine ausreichende Spülung signalisiert oder auf diese geschlossen werden, je nachdem welchen Wert der Quotient annimmt. ln weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Volumenstrom, mit der die Spülflüssigkeit durch die dialysatseitige Kammer strömt, zeitlich konstant oder auch zeitlich variabel ist. Eine zeitlich variable Förderrate ist vorteilhaft, um mit Hilfe auftretender Turbulenzen in der Dialysatorkammer das Mitreißen von Luftblasen zu erleichtern.

Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Darin ist vorgesehen, dass am Auslass des Dialysators oder stromabwärts des Dialysators in dem dialysatseitigen Kreislauf wenigstens ein Sensor angeordnet ist, der die genannte Eigenschaft der Spülflüssigkeit misst, wie beispielsweise eine Leitfähigkeit oder eine sonstige Eigenschaft, die von der Menge der Luft in der Spülflüssigkeit abhängt.

Bei der Eigenschaft kann es sich wie ausgeführt um die Schallgeschwindigkeit, die Leitfähigkeit oder auch um eine optische Eigenschaft der Spülflüssigkeit handeln.

Die Vorrichtung weist vorzugsweise eine Auswerteeinheit auf, die derart ausgebildet ist, dass diese auf der Grundlage des oder der gemessenen Werte den Spülvorgang beendet und/oder signalisiert, dass dieser beendet werden kann.

Zusätzlich kann auch am Einlass des Dialysators oder stromaufwärts des Dialysators wenigstens ein weiterer Sensor angeordnet sein, der dieselbe Eigenschaft der Spülflüssigkeit einlassseitig misst. Des Weiteren kann wenigsten eine Auswerteeinheit vorgesehen sein, die einen Vergleich zwischen dem oder den einlassseitigen Messwerten und dem oder den auslassseitigen Messwerten vornimmt.

Diese Auswerteeinheit kann derart ausgebildet sein, dass diese den Spülvorgang beendet oder dessen Beendigung veranlasst oder eine ausreichende Spülung signalisiert, wenn die auslassseitigen Messwerte konstant sind oder in einem bestimmten Toleranzbereich liegen. Die Auswerteeinheit kann derart ausgebildet sein, dass der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird, wenn die Standardabweichung der auslassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet oder innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches liegt.

Die Auswerteeinheit kann des Weiteren derart ausgebildet sein, dass der Spülvorgang beendet wird bzw. deren Beendigung veranlasst wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird, wenn der Erwartungswert der auslassseitigen Messwerte innerhalb eines bestimmten Toleranzbereiches liegt und/oder wenn die Differenz der Erwartungswerte der auslassseitigen und der einlassseitigen Messwerte unterhalb eines bestimmten Grenzwertes liegt oder einen bestimmten Grenzwert nicht überschreitet.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass wenigstens eine Auswerteeinheit vorgesehen ist, die so ausgeführt ist, dass der Quotient aus der Differenz der gemessenen Eigenschaften und dieser Eigenschaft bei vollständig belüfteter dialysatseitiger Kammer und der Differenz aus der Eigenschaft bei vollständig entlüfteter und vollständig belüfteter Kammer bestimmt wird und auf der Grundlage des Wertes dieses Quotienten der Spülvorgang beendet wird oder eine ausreichende Spülung signalisiert wird.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung zumindest eine Pumpe aufweist, die so ausgebildet ist, dass diese die Spülflüssigkeit durch die dialysatseitige Kammer fördert, wobei diese Pumpe so ausgebildet sein kann oder betrieben wird, dass die Förderrate der Spülflüssigkeit zeitlich konstant oder zeitlich variabel ist.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Blutbehandlungsgerät insbesondere ein Dialysegerät mit wenigstens einer Vorrichtung gemäß einen der Ansprüche 9-16.

Es wird darauf hingewiesen, dass der Begriff„Dialysator" nicht zwingend auf einen Dialysator beschränkt ist, der im Rahmen einer Hämodialysebehandlung eingesetzt wird. Der Begriff umfasst auch Filter, die bei anderen Blutbehandlungsverfahren, wie beispielsweise bei der Hämodiafiltration zum Einsatz kommen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 : Eine schematische Ansicht eines Dialysators mit dem dialysatseitigen

Kreislauf sowie Leitfähigkeitssensoren in der dialysatseitigen Zuleitung sowie in der dialysatseitigen Ableitung,

Figur 2: Der zeitliche Verlauf der Leitfähigkeit, gemessen mittels der Sensoren gemäß Figur 1 während des Spülvorgangs und

Figur 3: Der zeitliche Verlauf der Leitfähigkeiten gemessen mit den Sensoren gemäß Figur 1 während des Spülvorgangs bei ausreichender Entlüftung.

Figur 1 zeigt einen Dialysator 10 sowie einen Teil des hydraulischen Systems bzw. des dialysatseitigen Kreislaufes in Form der Zuleitung 12 und der Ableitung 14. Durch diese Leitungen wird gemäß der dargestellten Pfeilrichtung Spülflüssigkeit in die dialysatseitige Kammer eingeleitet bzw. aus dieser abgeleitet. Während des Betriebes eines Blutbehandlungsgerätes, wird durch diese Leitungen Dialyselösung zu dem Dialysator hin und von dem Dialysator abgeführt.

Die beiden Leitungen 12, 14 stehen mit einer dialysatseitigen Kammer des Dialysator in Fluidverbindung. Diese ist von einer blutseitigen Kammer des Dialysators durch eine oder mehrere Membrane, vorzugsweise durch ein Hohlfaserbündel getrennt. Die blutseitigen Zu- bzw. Abläufe des Dialysators, die mit der blutseitigen Kammer in Verbindung stehen sind in Figur 1 mit dem Bezugszeichen 16 und 18 gekennzeichnet.

Wie dies aus Figur 1 hervorgeht, befindet sich sowohl in der Zuleitung 12 sowie auch in der Ableitung 14 jeweils eine Leitfähigkeitsmesszelle 12', 14', die die Leitfä- higkeit der Spülflüssigkeit vor dem Dialysator 10 und auch nach dem Dialysator 10 messen. Im Behandlungsbetrieb dienen diese Leitfähigkeitssensoren 12', 14' zur Messung der Leitfähigkeit der Dialyselösung.

Mittels der Leitfähigkeitszellen 12', 14' lässt sich die Leitfähigkeit des Luft- Flüssigkeit-Gemisches während des Spülprozesses des Dialysators bestimmen und prüfen, ob sich der Luftanteil im Gemisch reduziert, woraus auf eine ausreichende Luftentleerung der dialysatseitigen Kammer des Dialysators 10 geschlossen werden kann.

Die Messung der Leitfähigkeit bzw. einer sonstigen Eigenschaft, die von der Anwesenheit von Luft in der Dialyselösung bzw. Spülflüssigkeit abhängt wird entweder zeitlich kontinuierlich oder zu mehreren Zeitpunkten ermittelt.

Figur 2 zeigt die Leitfähigkeiten der in die dialysatseitigen Kammer des Dialysators 10 einfließenden Spülflüssigkeit (CD ein) sowie der aus der dialysatseitigen Kammer der Dialysators 10 ausfließenden Spülflüssigkeit (CD aus) während des Spülvorganges.

Wie dies aus Figur 2 hervorgeht, zeigt die Leitfähigkeit der in die Dialysatorkammer hineinfließenden Spülflüssigkeit einen konstanten Wert von 14,6 mS/cm, während die Leitfähigkeit des aus dem Dialysator fließenden Luft-Flüssigkeit-Gemisches zuerst keine Leitfähigkeit und dann deutliche Schwankungen aufweist. Erst nach einer bestimmten Spüldauer stabilisiert sich die Leitfähigkeit der aus dem Dialysator abfließenden Spülflüssigkeit, da die Menge der Luft, die mit der Spülflüssigkeit mitgerissen wird im Laufe des Spülvorgangs abnimmt.

Vorzugsweise in Verbindung mit einer variablen Volumenrate zur effizienten Spülung der Dialysatorkammer lässt sich anhand der Analyse der Leitfähigkeiten oder eines sonstigen geeigneten Parameters der ein- bzw. ausfließenden Spülflüssigkeit der Status des Dialysatorfüllens bzw. der Luftentfernung prüfen. Wie dies aus Figur 2 hervorgeht, gleichen sich gegen Ende des Spülvorgangs die Leitfähigkeiten einströmseitig und ausströmseitig an.

Figur 3 zeigt den Verlauf der Leitfähigkeiten wie in Figur 2 ab einem Zeitpunkt, in dem die Füllung erfolgreich geschlossen ist bzw. die Luftentleerung erfolgt ist. Wie dies aus Figur 3 hervorgeht, ergibt sich, dass die Schwankungen auslassseitig gering sind und darüber hinaus, dass die Differenz zwischen den einlassseitigen und den auslassseitigen Messwerten ebenfalls gering ist.

Das Spülverfahren findet vorzugsweise bei variabler Spülvolumenförderung, d.h. bei variabler Förderrate der Spülflüssigkeit zur Generierung von Turbulenzen im Dialysator statt. Von der Erfindung ist jedoch auch eine konstante Förderrate um- fasst.

In einer denkbaren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Spülprozedur beendet wird oder entsprechend signalisiert wird, dass sie beendet werden kann, wenn im ausfließenden Luft-Flüssigkeit-Gemisch bzw. wenn in der ausfließenden Spülflüssigkeit der auslassseitige Messwert weitgehend dem einlassseitigen Messwert entspricht. Bei erfolgreicher Füllprozedur wird keine Luft mehr aus dem Dialysator transportiert, sodass die Leitfähigkeit der aus dem Dialysator strömenden Flüssigkeit stabil ist. Darunter kann verstanden werden, dass eine gegenüber dem statistischen Erwartungswert kleine Standardabweichung vorliegt. Die Standardabweichung eignet sich als Qualitätsparameter für eine Bewertung der erfolgreichen Entlüftung. Die Standardabweichung kann unter Berücksichtigung eines Erwartungswertes Xc bestimmt werden.

Es erweist sich als sinnvoll, den Erwartungswert Xc und eine Standardabweichung σ 0 innerhalb eines gleitenden Fensters mit N Stützelementen bzw. Messpunkten sowohl für die einströmende als auch für die ausströmende Flüssigkeit zu berechnen:

Die Erwartungswerte der Leitfähigkeit der ein- und ausströmenden Spülflüssigkeit sollten innerhalb eines Toleranzbereiches, beispielsweise in der Größe von 0, 1 mS/cm übereinstimmen. Auch die Abweichungen σο, die ein Maß für die Stabilität der Leitfähigkeit über die Zeit sind, sollten im Vergleich der ein- bzw. ausströmenden Flüssigkeit innerhalb eines engen Bereiches (z.B. 0,05 mS/cm) liegen. D.h. die beiden Standardabweichungen der einlassseitigen und auslassseitigen Messwerte sollten ebenfalls übereinstimmen bzw. deren Differenz innerhalb des genannten Toleranzbereiches liegen.

Die Entlüftungsprozedur kann abgebrochen werden, wenn eine bestimmte Güte der Entlüftung erreicht ist. Dies kann dann der Fall sein, wenn sowohl die Erwartungswerte als auch die Abweichungen der Leitfähigkeit der ein- bzw. ausströmenden Spülflüssigkeit innerhalb eines durch die Güte definierten Toleranzbereiches liegen.

Diese Ausführungen gelten selbstverständlich nicht nur für die Leitfähigkeit sondern auch für jeden beliebigen anderen Messparameter, der ein Maß für die Anwesenheit von Luft in der Spülflüssigkeit darstellt.

Wie eingangs ausgeführt, sind neben der Detektion von Luftsegmenten in der leitfähigen Flüssigkeit mittels Leitfähigkeitssensoren auch alternative Methoden zur Detektion einsetzbar. In Betracht kommt beispielsweise die Messung der Schallgeschwindigkeit, die in Luft und Flüssigkeit deutlich unterschiedlich ist. Somit kann als Sensor beispielsweise auch ein Ultraschalldetektor verwendet werden, der alternativ oder zusätzlich zu Leitfähigkeitssensoren eingesetzt wird.

Denkbar ist es, dass beispielsweise innerhalb eines bestimmten, den Schallsensor durchströmenden Volumens die Schalllaufzeit von Schallpulsen analysiert wird und das Verhältnis der ermittelten mittleren Laufzeit v abzüglich der Schalllaufzeit in vollständig belüfteten Laufstrecken v Lu ft zu der Laufzeitdifferenz zwischen vollständig belüfteten und vollständig entlüfteten Laufstrecken VFiüssig gesetzt wird:

Dieses Verhältnis in Prozent ist ein Maß für den Grad der Entlüftung des Dialysators. Beträgt das Verhältnis 100%, entspricht die ermittelte mittlere Laufzeit v der Laufzeit bei vollständig entlüftete Laufstrecke VFiüssig, d.h. es kann darauf rückgeschlossen werden, dass eine vollständige Entlüftung erfolgt ist.

Auch diese Vorgehensweise bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf die Schallgeschwindigkeit als Messgröße, sondern ist auch für jede beliebige andere Messgröße anwendbar.

Neben Schallanalysen sind auch optische Analysen des Grades der Entlüftung denkbar. Da sich die Dielektrizitäten zwischen wässrigen Lösungen und Luft deutlich für viele optische Frequenzen unterscheiden, kann auch mittels optischer Messmethoden der Grad der Entlüftung bestimmt werden und daraus eine Entscheidung gefällt werden, dass der Spülvorgang abgeschlossen werden kann bzw. beendet wird.