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Title:
METHOD FOR RUNNING UP A STATIONARY GAS TURBINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/175270
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for running up a stationary gas turbine (10) having a compressor (18), a turbine unit (24) and a rotor (14) which can be driven by an external rotary drive from a standstill up to a predefined rotor rotational speed, having the following steps: - rotating or driving of the rotor (14) by an external rotary drive with a drive torque, - ignition of fuel within the gas turbine (10) at a first rotor rotational speed and further operation of the combustion of the fuel which is fed continuously to the gas turbine (10) to produce a hot gas (M), wherein, during this, a gas-turbine torque which is dependent on the hot-gas flow in the turbine unit (24) and the air flow in the compressor (18) acts on the rotor (14), and - switching off of the rotary drive at a predefined rotor rotational speed, as a result of which the rotor (14) is still driven only by the hot gas (M) which is produced during the combustion. In order to achieve earlier reaching of the nominal rotational speed of the gas turbine during running up of the gas turbine (10) from a standstill or in order to reduce combustion oscillations and the pressure in the fuel supply system, it is provided according to the invention that the predefined rotor rotational speed is greater than 0.8 times the nominal rotational speed (n0) of the rotor (14).

Inventors:
DEUKER EBERHARD (DE)
ENGLER THORSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/059557
Publication Date:
December 27, 2012
Filing Date:
May 23, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
DEUKER EBERHARD (DE)
ENGLER THORSTEN (DE)
International Classes:
F01D15/10; F01D19/00
Foreign References:
DE69513555T22000-05-18
EP2117108A22009-11-11
US3764815A1973-10-09
DE69513555T22000-05-18
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Anfahren einer stationären Gasturbine (10) mit einem Verdichter (18), einer Turbineneinheit (24) und einem Rotor (14), welcher von einem externen Drehantrieb aus dem Stand bis zu einer vorbestimmten Rotordrehzahl antreibbar ist,

mit den Schritten,

- Drehen des Rotors (14) durch den externen Drehantrieb mit einem Antriebs-Drehmoment,

Zünden von Brennstoff innerhalb der Gasturbine (10) bei einer ersten Rotordrehzahl und Weiterbetrieb der Verbrennung des der Gasturbine (10) kontinuierlich zugeführten Brennstoffs zu einem Heißgas (M) , wobei währenddessen ein von der Heißgas-Strömung in der Turbineneinheit (24) und der Luft-Strömung im Verdichter (18) abhängiges Gasturbinen-Drehmoment auf den Rotor (14) einwirkt sowie

Abschalten des Drehantriebs bei der vorbestimmten Rotor- drehzahl, wonach der Rotor (14) allein durch das bei der

Verbrennung erzeugte Heißgas (M) angetrieben wird,

gekennzeichnet dadurch,

dass die vorbestimmte Rotordrehzahl größer ist als das 0,8-fache der Nenndrehzahl (n0) des Rotors (14) .

2. Verfahren nach Anspruch 1,

bei dem die vorbestimmte Rotordrehzahl der Nenndrehzahl der Gasturbine (10) entspricht. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

bei dem der Rotor (14) durch einen Anfahrmotor angetrieben wird .

4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

bei dem der Rotor (14) durch einen an den Rotor (14) angekoppelten elektrischen Generator (40) angetrieben wird, welcher während des Anfahrens als elektrischer Motor betrieben wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4,

bei dem die Drehzahl des Generators (40) durch einen rumrichter (42) einstellbar ist.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, welches zur Vermeidung von Verbrennungsinstabilitäten durchgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Verfahren zum Anfahren einer stationären Gasturbine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anfahren einer stationären Gasturbine mit einem Verdichter, einer Turbineneinheit und einem Rotor, welcher von einem externen Drehantrieb aus dem Stand bis zu einer vorbestimmten Rotordrehzahl antreibbar ist, mit den Schritten:

Drehen des Rotors durch den externen Drehantrieb mit einem Antriebs-Drehmoment ,

Zünden von Brennstoff innerhalb der Gasturbine bei einer ersten Rotordrehzahl und Weiterbetrieb der Verbrennung des der Gasturbine kontinuierlich zugeführten Brennstoffs zu einem Heißgas, wobei währenddessen ein von der Heißgas-Strömung in der Turbineneinheit und von der Luft-Strömung im Verdichter abhängiges Gasturbinen-Drehmoment zusätzlich auf den Rotor einwirkt sowie

- Abschalten des Drehantriebs bei der vorbestimmten Rotordrehzahl .

Stationäre Gasturbinen und Verfahren zum Betrieb der Gasturbinen sind aus dem verfügbaren Stand der Technik in umfang- reicher Art und Weise bekannt. Gasturbinen moderner Bauart, welche zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt werden, weisen in der Regel einen axial durchströmbaren Verdichter, eine oder mehrere Brennkammern und eine Turbineneinheit auf. Im Betrieb wird ein der Brennkammer zugeführter Brennstoff mit Hilfe der vom Verdichter verdichteten Umgebungsluft zu einem Heißgas verbrannt, welches sich in der Turbineneinheit an dem Rotor der Gasturbine arbeitsleistend entspannt. Der Rotor treibt dann einen Generator an, welcher die mechanische Energie in elektrische Energie verlustarm umwandelt und in ein Stromverteilungsnetz einspeist.

Beim Starten der Gasturbine - dem so genannten Anfahren oder Hochfahren - wird dessen Rotor mit Hilfe einer Antriebsvor- richtung auf eine Zünddrehzahl gebracht, wonach durch Einspeisen eines Pilot-BrennstoffStroms in die Brennkammer die ¬ ser gezündet wird. Anschließend zündet die Pilotflamme einen Haupt-Brennstoffström, welcher über separate Brenner und/oder Brennstoffdüsen auch in die Brennkammer (n) einspritzt wird. Gemäß dem Buch „Stationäre Gasturbinen" von Christoph Lechner und Jörg Seume (Herausgeber) wird die Antriebsvorrichtung bei einer Drehzahl von 50% bis 80% der Nenndrehzahl vom Rotor entkoppelt. Der Rotor wird dann nur noch von dem bei der Verbrennung entstehenden Heißgas beschleunigt. Mit Erreichen der Nenndrehzahl, zumeist 3000 min -1 oder 3600 min -1 , endet der Startvorgang der Gasturbine. Anschließend kann der Generator mit der Netzfrequenz des Stromverteilungsnetzes synchronisiert und diesem aufgeschaltet werden.

Gemäß der DE 69513555 T2 kann für das Hochfahren des Gasturbinen-Rotors als Antriebsvorrichtung auch der Generator verwendet werden. Dazu versorgt während des Anfahrzustands ein statischer Frequenzumwandler den Generator mit elektrischer Energie, so dass dieser als Motor betrieben den Gasturbinen- Rotor beschleunigt. Nach dem Zünden der Verbrennungskammer invertiert sich der statische Frequenzumwandler, um die Übertragung der durch den Generator abgegebenen elektrischen Leistung an das Stromverteilungsnetz sicherzustellen.

Die Zuführung von Pilot-Brennstoff und Haupt-Brennstoff zu den entsprechenden Brennern bzw. Düsen zum Zünden und Betrieben der Gasturbine erfolgt über getrennt arbeitende Leitungssysteme mit darin angeordneten Ventilen, mit denen sich das Volumen des jeweilig zugeführten Brennstoffs und dessen Druck einstellen lässt.

Als Brennstoff werden dabei sowohl flüssige als auch gasförmige Brennstoffe verwendet. Zur Erzeugung einer besonders ef- fizienten und emissionsarmen Verbrennung in der Brennkammer ist es bekannt, die Verbrennung des Haupt-Brennstoffmassen ¬ stroms durch die Pilotflamme stetig zu unterstützen. Als Pi- lotbrennstoff wird häufig ein Brenngas, beispielsweise Erdgas verwendet .

Aufgrund der zur Erzeugung von großen Mengen an elektrischer Energie erforderlichen großen Mengen an gasförmigem Brennstoff sind die Brennstoffleitungssysteme der Gasturbine häu ¬ fig an ein Brennstoffnetz angeschlossen, aus welchem dauerhaft der Brennstoff in der benötigten Menge über einen längeren Zeitraum entnommen werden kann. Ggf. ist zwischen dem Brennstoffnetz und dem Brennstoffleitungssystem noch ein zusätzlicher Gaskompressor geschaltet, um den Versorgungsdruck des Brennstoffnetzes zuverlässig auf ein höheres Maß anzuheben, mit dem ein sicherer Betrieb der Gasturbine gewährleistet werden kann. Der erforderliche Brennstoffdruck beim Ein- speisen in die Brennkammer liegt dabei oberhalb des vom Verdichter der Gasturbine geleisteten Druckverhältnisses. Folglich wird der Brennstoffdruck so eingestellt, dass Brennstoff in der erforderlichen Menge auch tatsächlich in die Brennkammer einströmt. Der vom Brennstoffnetz bereitzustellenden bzw. vom zusätzlichen Gasverdichter zu liefernde Versorgungsdruck kann sogar weit oberhalb des vom Verdichter geleisteten Druckverhältnisses liegen, da insbesondere beim Beschleunigen des Rotors auf die Nenndrehzahl und bei Lastabwurf sehr große Mengen an Pilotbrennstoff benötigt werden, um die Hauptflamme zu stabilisieren und unerwünschte thermoakustische Schwingungen sowie Flammverlöschen sicher zu vermeiden. Pilotbrenner, welche eine vorgemischte Flamme erzeugen - so genannte Vor- mischpilotbrenner - weisen zudem vergleichsweise kleine Gasaustrittsbohrungen auf, welche eine weitere Erhöhung des oh- nehin schon hohen Gasversorgungsdrucks erforderlich machen, um die geforderten Pilotgasmassenströme zu erreichen. Dies steht im Gegensatz zu dem Bedürfnis nach einer effizienten Betriebsmöglichkeit auch bei reduziertem Versorgungsdruck im Brennstoffnetz .

Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Anfahren einer stationären Gasturbine, welches besonders effizient und schnell durchführbar ist und bei dem die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme verringert oder gar vermieden werden können.

Die auf das Verfahren zum Anfahren einer stationären Gastur- bine gerichtete Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltun ¬ gen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die vorbestimmte Rotor ¬ drehzahl größer ist als das 0,8-fache der Nenndrehzahl n 0 des Rotors .

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Menge an Pilot-Brennstoff während des Anfahrens zur Beschleunigung des Rotors auf Nenndrehzahl verringert werden kann, wenn der Rotor trotz ausreichender Strömungskräfte des Heißgases weiterhin mit Hilfe des Drehantriebs angetrieben wird. Bisher wurde nämlich mit Erreichen diesen Zustande der Hilfsantrieb abgeschaltet, so dass der Rotor schon relativ frühzeitig nur noch aufgrund der Heißgasströmung weiter beschleunigte. Mit anderen Worten: der Rotor wird mit Hilfe des Drehantriebs länger als bisher angetrieben, um während des Anfahrprozesses weniger thermische Energie einsetzen zu müssen als bisher. Dies hat zur Folge, dass einerseits der Versorgungsdruck im Pilotgas-Brennstoff reduziert werden kann und gleichzeitig während des Hochfahrens dadurch Verbrennungsinstabilitäten vermieden werden können. Auch kann erreicht werden, dass sich die Anfahrdauer der stationären Gasturbinen weiter verkürzt. Die Nenndrehzahl des Rotors der Gasturbine kann somit eher erreicht werden, was die Verfügbarkeit der Gasturbine vergrö ¬ ßert und eine schnellere Bereitstellung von elektrischer Energie ermöglicht. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt im Verzicht auf den Einsatz von teuren und aufwändigen Komponenten zur Erhöhung des Versorgungsdrucks des Brenngases für Pilotbrenner, beispielsweise durch einen externen Gasverdichter oder einen Druckspeicher. Zudem können Startabbrüche vermieden werden, welche infolge hoher Beschleunigung der Brennkammer auftreten können und deren Ursache ein Mangel an Pilotgas ist. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist, dass an bestehenden Kraftwerken keine strukturellen Änderungen vorgenommen, sondern lediglich steuerungstechnische Änderungen durchgeführt werden müssen, um ein bestehendes Kraftwerk mit der Erfindung nachträglich auszurüsten. Darüber hinaus können mit dem Verfahren Emissionen während des Startens reduziert werden.

Vorzugsweise wird der Rotor solange vom Drehantrieb angetrieben, bis der Rotor seine Nenndrehzahl erreicht hat. Insbesondere dadurch kann die Startzeit wesentlich verkürzt werden bzw. der Versorgungsdruck im Brenngas weiter reduziert wer- den.

Vorzugsweise wird der Rotor von einem eigens dafür vorgesehenen Anfahrmotor angetrieben. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass der an den Rotor angekoppelte elektrische Genera- tor, welcher im stationären Betrieb die von der Gasturbine bereitgestellte mechanische Energie in elektrische Energie umwandelt, den Gasturbinenrotor antreibt, so dass während des Anfahrens der Generator als elektrischer Motor betrieben wird. Dies hat den Vorteil, dass auf einen separaten Anfahr- motor verzichtet werden kann. Im letztgenannten Fall wird die Drehzahl des Generators durch einen Anfahrumrichter vorgegeben, indem dieser den üblicherweise als Synchronmaschine ausgebildeten Generator mit einer Versorgungsspannung mit einer variablen Frequenz versorgt, welche der gewünschten Dreh- zahl des Gasturbinenrotors dann entspricht.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: FIG 1 eine Gasturbine in einem Längs-Teilquerschnitt,

FIG 2 das erfindungsgemäße Verfahren in einem Blockschaltbild, FIG 3 ein Drehzahl-Drehmoment-Diagramm des Anfahrprozes ¬ ses einer stationären Gasturbine. Figur 1 zeigt eine stationäre Gasturbine 10 in einem Längsteilschnitt. Die Gasturbine 10 weist im Innern einen um eine Rotationsachse 12 drehgelagerten Rotor 14 auf, der auch als Turbinenläufer bezeichnet wird. Entlang des Rotors 14 folgen aufeinander ein Ansauggehäuse 16, ein Axialturboverdichter 18, eine torusartige Ringbrennkammer 20 mit mehreren rotati ¬ onssymmetrisch zueinander angeordneten Brennern 22, eine Turbineneinheit 24 und ein Abgasgehäuse 26.

Der Axialturboverdichter 18 umfasst einen ringförmig ausge- bildeten Verdichterkanal 25 mit darin kaskadisch aufeinanderfolgenden Verdichterstufen aus Laufschaufei- und Leitschaufelkränzen. Die am Rotor 14 angeordneten Laufschaufeln 21 liegen mit ihren frei endenden Schaufelblattspitzen 29 einer äußeren Kanalwand 42 des Verdichterkanals 25 gegenüber. Der Verdichterkanal 25 mündet über einen Verdichterausgangsdiffu- sor 36 in einem Plenum 38. Darin ist die Ringbrennkammer 20 mit ihrem Verbrennungsraum 28 vorgesehen, der mit einem ringförmigen Heißgaskanal 30 der Turbineneinheit 24 kommuniziert. In der Turbineneinheit 24 sind vier hintereinander geschal- tete Turbinenstufen 32 angeordnet. Am Rotor 14 ist ein Generator 40 oder eine Arbeitsmaschine angekoppelt.

Im Betrieb der Gasturbine 10 saugt der Axialturboverdichter 18 durch das Ansauggehäuse 16 als zu verdichtendes Medium Um- gebungsluft 34 an und verdichtet diese. Die verdichtete Luft wird durch den Verdichterausgangsdiffusor 36 in das Plenum 38 geführt, von wo aus es in die Brenner 22 einströmt. Über die Brenner 22 gelangt auch Brennstoff in den Verbrennungsraum 28. Dort wird der Brennstoff unter Zugabe der verdichteten Luft zu einem Heißgas M verbrannt. Das Heißgas M strömt an ¬ schließend in den Heißgaskanal 30, wo es sich arbeitsleistend an den Turbinenschaufeln der Turbineneinheit 24 entspannt. Die währenddessen freigesetzte Energie wird vom Rotor 14 auf- genommen und einerseits zum Antrieb des Axialturboverdichters 18 und andererseits zum Antrieb des elektrischen Generators 40 genutzt. Zum Anfahren der stationären Gasturbine 10 wird gemäß der ersten Ausgestaltung der Erfindung der Generator 40 verwendet. Die Rotoren des Generators 40 und der Gasturbine 10 sind zu einem Strang starr oder über eine Kupplung oder Getriebe miteinander verbunden. Während des Anfahrverfahrens wird der Generator 40 nicht im Generatorbetrieb, sondern im Motorbe ¬ trieb betrieben. Dazu ist ein Anfahrumrichter 42 dem Generator 40 elektrisch zuschaltbar. Der Anfahrumrichter 42 kann eine dreiphasige Wechselspannung mit beliebiger Frequenz dem Generator 40 zuführen, wobei dieser frequenzabhängig dreht. Mit Hilfe des Anfahrumrichters 42 und des Generators 40 wird zum Anfahren der stationären Gasturbine 10 der Rotor 14 aus dem Stand angetrieben. Der Generator 40 dient dann als externer Drehantrieb. Dabei erzeugt der Generator 40 ein Antriebs- Drehmoment, welches auf den Gasturbinenrotor 14 einwirkt und diesen beschleunigt. Dieser Schritt ist als Schritt 50 in FIG 2 dargestellt. Das von der Drehzahl abhängige Drehmoment des Antrieb-Generators 40 ist in FIG 3 in strichpunktierter Linienart gezeigt. Die Kennlinie ist mit dem Bezugszeichen 46 versehen. Die in FIG 3 dargestellt Abszisse zeigt die nor- mierte Drehzahl n/n 0 bezogen auf die Nenndrehzahl n 0 , welche bei einer stationären Gasturbine, die für ein 50 Hz-Netz-Betrieb vorgesehen ist, bei 3000 min -1 liegt.

Der erste Verfahrensschritt 50 endet mit dem Zünden von Brennstoff innerhalb der Gasturbine 10 bei einer ersten Rotordrehzahl. Damit beginnt auch unmittelbar der zweite Verfahrensschritt 52. Dieser beinhaltet den Weiterbetrieb der Verbrennung des der Gasturbine 10 kontinuierlich zugeführten Brennstoffs zu einem Heißgas M, wobei währenddessen ein von der Heißgasströmung in der Turbineneinheit 24 und von der Luftströmung im Verdichter 18 abhängiges Gasturbinen-Dreh ¬ moment zusätzlich auf den Rotor 14 einwirkt. In FIG 3 zeigt die Kennlinie 48 das Gasturbinen-Drehmoment in Abhängigkeit der normierten Drehzahl n/n 0 .

Nach dem Zünden des Brennstoffs wird der Gasturbine 10 stetig eine größere Menge an Brennstoff über die Pilotbrenner und über die Hauptbrenner zugeführt, so dass das von der Heißgas- Strömung an den Rotor 14 in der Turbineneinheit 24 abgegebene Drehmoment stetig zunimmt. Gleichzeitig reduziert jedoch die Luft-Strömung im Verdichter 18 das Drehmoment, so dass auf den Rotor 14 der Gasturbine 10 sich ein resultierendes, von der Heißgasströmung in der Turbineneinheit 24 und von der Luftströmung im Verdichter 18 abhängiges Gasturbinen-Drehmoment einstellt. Dessen Verlauf in Abhängigkeit von der auf die Nenndrehzahl no normierten Drehzahl n/no zeigt in Figur 3 die Kennlinie 48.

Mit zunehmender Brennstoffmenge nimmt auch das resultierende Gasturbinen-Drehmoment prinzipiell zu. Gemäß FIG 3 wird bei einer normierten Drehzahl n/n 0 von etwa 40% ein positives Gasturbinen-Drehmoment erzeugt, was bedeutet, dass das von der Heißgas-Strömung in der Turbineneinheit 24 erzeugte Drehmoment größer ist als das Drehmoment, welches im Verdichter 10 aufgrund der Luftströmung bei der Verdichtung der Luft diesem entgegen wirkt. Ab diesem Zeitpunkt ist die Gasturbine 10 prinzipiell in der Lage, durch kontinuierliche Steigerung des Brennstoffmassenstroms den Rotor 14 weiter zu beschleunigen. Da jedoch das überschüssige Drehmoment anfänglich ver ¬ gleichsweise gering ist, wurde bisher der Rotor 14 der Gasturbine 10 auch über diesen Punkt hinaus weiter vom Generator 40 angetrieben. Bisher war es so, dass mit Erreichen einer vorbestimmten Rotordrehzahl, die in der Regel zwischen 50 % und 80% der Nenndrehzahl n 0 lag, der Drehantrieb abgeschaltet wurde, in dem der Anfahrumrichter 42 vom Generator 40 getrennt wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Rotor 14 der Gas- turbine 10 allein durch das bei der Verbrennung erzeugte

Heißgas M angetrieben. Die Beschleunigung des Rotors 14 auf Nenndrehzahl n 0 erfolgte bisher allein durch die Steigerung des Brennstoffmassenstroms. Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass der Drehantrieb län ¬ ger als bisher die Beschleunigung des Rotors 14 unterstützt, beispielsweise bis 90% der Rotornenndrehzahl n 0 . Vorzugsweise wird der Rotor 14 solange vom Drehantrieb angetrieben, bis der Rotor 14 die Nenndrehzahl no erreicht hat. Dieser Verfahrensschritt ist in FIG 2 mit dem Bezugszeichen 54 versehen. Erst danach wird der Drehantrieb abgeschaltet. Demgemäß stellt im gezeigten Ausführungsbeispiel der Anfahr ¬ umrichter 42 im erfindungsgemäßen Betrieb dem Generator 40 eine Frequenz zur Verfügung, mit der der Generator 40 den Rotor 14 bis auf Nenndrehzahl n 0 beschleunigen kann. Dies kann einerseits dazu genutzt werden, um die Startzeit der stationären Gasturbine 10 signifikant zu verringern. Andererseits kann gemäß einer zweiten Ausführung das Verfahren dazu verwendet werden, die Verbrennungsleistung (thermische Leistung) der Gasturbine 10 so zu reduzieren, dass die Start- zeiten nicht beeinträchtigt werden. Dadurch kann jedoch der zum Start benötigte maximale Brennstoffmassenstrom reduziert werden. Die Reduzierung des Brennstoffmassenstroms ermöglicht den Betrieb der stationären Gasturbine 10 an einem Brenn- stoffversorgungsnetz, welches einen geringeren maximalen Brennstoffversorgungsdruck aufweist als bisher. Zudem werden damit die Anfahremissionen begrenzt. Das Verfahren eignet sich insbesondere für gasförmige Brennstoffe.

Insgesamt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anfahren einer stationären Gasturbine 10 mit einem Verdichter 18, einer Turbineneinheit 24 und einem Rotor 14, welcher von einem externen Drehantrieb aus dem Stand bis zu einer vorbestimmten Rotordrehzahl antreibbar ist, mit den Schritten:

Drehen bzw. Antreiben des Rotors 14 durch einen externen Drehantrieb mit einem Antriebs-Drehmoment,

Zünden von Brennstoff innerhalb der Gasturbine 10 bei ei ¬ ner ersten Rotordrehzahl und Weiterbetrieb der Verbrennung des der Gasturbine 10 kontinuierlich zugeführten Brennstoffs zu einem Heißgas M, wobei währenddessen ein von der Heißgas- Strömung in der Turbineneinheit 24 und der Luft-Strömung im Verdichter 18 abhängiges Gasturbinen-Drehmoment auf den Rotor 14 einwirkt sowie

- Abschalten des Drehantriebs bei einer vorbestimmten Rotordrehzahl, wodurch der Rotor 14 nur noch durch das bei der Verbrennung erzeugte Heißgas M angetrieben wird.

Um ein frühzeitigeres Erreichen der Nenndrehzahl der Gastur- bine beim Anfahren der Gasturbine 10 aus dem Stand zu errei ¬ chen oder um Verbrennungsschwingungen und den Druck im BrennstoffVersorgungssystem zu verringern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die vorbestimmte Rotordrehzahl größer ist als das 0,8-fache der Nenndrehzahl no des Rotors 14.