Verfahren zur Entkeimung einer Tauchbadflüssigkeit und Anlage zur kathodischen

Tauchlackierung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entkeimung einer Tauchbadflüssigkeit, wobei der Tauchbadflüssigkeit ein Entkeimungsmittel zu geführt wird.

Verfahren der gattungsgemäßen Art sind bekannt. Es ist bekannt, dass bei einer Tauchbad- lackierung, beispielsweise einer kathodischen Tauchbadlackierung, sowohl das Tauchbad als auch vorhandene Spülbäder mit Bakterien befallen werden.

Um einen derartigen Bakterienbefall zu unterbinden oder einem Bakterienbefall vorzubeugen, ist bekannt, der Tauchbadflüssigkeit Biozide zuzusetzen. Derartige Biozide töten eventuell vor- handene Bakterien auf chemischem Wege ab.

DE 10 2007 025 438 A1 offenbart ein Verfahren, bei dem auf den Einsatz von Bioziden ver- zichtet wird. Es ist vorgesehen, die Tauchbadflüssigkeit mit Ultraschall zu beaufschlagen und somit durch hochfrequente Druckwellen die Zellstruktur vorhandener Keime zu zerstören.

DE 10 2011 014 329 B3 offenbart ein Verfahren, bei dem die Tauchbadflüssigkeit einer Elektro- poration unterzogen wird. Die Tauchbadflüssigkeit wird hierzu mittels Elektroden mit Hoch- spannungsimpulsen beaufschlagt, um vorhandene Keime abzutöten.

Bei der Elektroporation entsteht als Abfallprodukt ein ozonhaltiges Abgas. DE 10 2011 014 329 B3 schlägt vor, dieses ozonhaltige Abgas zusätzlich in die elektroporierte Tauchbadflüssigkeit einzubringen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mittels denen in einfacher Weise eine Entkeimung einer Tauchbadflüssigkeit erfolgen kann. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass der Tauchbadflüssigkeit direkt Ozon zugeführt wird, kann für eine sichere Entkeimung der Tauchbadflüssigkeit auf zusätzliche Maßnahmen, wie beispiels- weise Elektroporation, Zusetzen von Bioziden oder Behandeln mittels Ultraschall, verzichtet werden.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird insbesondere vorteilhaft möglich, dass die Tauch- badflüssigkeit permanent desinfiziert wird. So wird der Entstehung von Keimen in der Tauch- badflüssigkeit bereits vorgebeugt, so dass diese gar nicht erst entstehen können.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Tauchbadflüssigkeit das Ozon über einen Sekundärkreislauf zugeführt wird. Hierdurch kann die zuzuführende Menge an Ozon sehr genau dosiert werden, da nicht die gesamte Tauchbadflüssigkeit im Tauchbad direkt mit dem Ozon versetzt zu werden braucht.

In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Ozon einer in einem Sekundärkreislauf zirkulierenden Teilmenge einer Filtratflüssigkeit zugeführt wird und diese mit dem Ozon versetzte Teilmenge der Filtratflüssigkeit mit einer in einem Primärkreislauf zirkulierenden Tauchbadflüssigkeit vermischt wird. Hierdurch kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass die Beimischung des Ozons unabhängig von einem Primärkreislauf erfolgen kann, so dass die Funktion des Primärkreislaufes, insbesondere Kühlung und Umwälzung der Tauchbadflüssigkeit, nicht beeinträchtigt ist.

Ferner ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Ozon einer katho- dischen Tauchbadflüssigkeit zugeführt wird. Somit wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine kathodische Tauchlackanlage in einfacher Weise keimfrei erhalten.

Darüber hinaus ist in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Ozon neben der Tauchbadflüssigkeit auch einer Spülbadflüssigkeit zugeführt wird. Vorzugsweise wird das Ozon der kathodischen Tauchbadflüssigkeit und der Spülbadflüssigkeit mittels einer ge- meinsamen Ozonquelle zugeführt. Hierdurch wird insgesamt ein einfach zu beherrschendes Verfahren für eine Entkeimung der gesamten Anlage für eine kathodische Tauchbadlackierung möglich.

Die Aufgabe wird ferner durch eine Anlage mit den in Anspruch 7 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch, dass die Anlage zur kathodischen Tauchbadlackierung einen Ozongenerator umfasst, dessen Ozonauslass mit einer Umwälzleitung zum Umwälzen einer kathodischen Tauchbad- flüssigkeit verbunden ist, wird vorteilhaft möglich, in einfacher Weise eine Anlage bereitzu- stellen, bei der die kathodische Tauchbadflüssigkeit permanent desinfiziert wird, so dass einer Keimbildung sicher entgegengewirkt werden kann.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Ozonauslass mit einem Sekundärkreislauf, der vorzugsweise ein Ultrafiltratkreislauf ist, verbunden ist und der Sekun- därkreislauf in die Umwälzleitung mündet.

Hierdurch kann in einfacher Weise die Zudosierung des Ozons sicher und genau erfolgen, ohne dass die übrigen Funktionen der Anlage zur kathodischen Tauchlackierung beeinträchtigt sind.

Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeich- nung, die schematisch eine Anlage zur kathodischen Tauchbadlackierung zeigt, erläutert.

Die Figur zeigt eine insgesamt mit 10 bezeichnete Anlage zur kathodischen Tauchbadlackie- rung. Mittels derartiger Anlagen 10 werden beispielsweise Karosserieteile von Kraftfahrzeugen lackiert. Aufbau und Funktion derartiger Anlagen zur kathodischen Tauchbadlackierung sind allgemein bekannt, so dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung hierauf nicht eingegan- gen wird.

Die Anlage 10 umfasst ein Elektrotauchbecken 12, ein Tauchspülbecken 14, eine Spritzspül- zone 16 und ein VE(vollentsalzt)-Wasser-Tauchbecken 18.

Eine in dem Elektrotauchbecken 12 vorhandene Tauchbadflüssigkeit (kathodischer Tauchlack) wird über einen Primärkreislauf 20 umgewälzt. In den Primärkreislauf 20 ist eine Temperie- rungseinrichtung 22 zum Kühlen und/oder Erwärmen der Tauchbadflüssigkeit eingebunden. Eine Umwälzung in dem Primärkreislauf 20 erfolgt mittels einer hier angedeuteten Förderein- richtung 24.

Die Anlage 10 umfasst ferner eine Ultrafiltration 26. Die Ultrafiltration stellt aus der Tauchbad- flüssigkeit ein Filtrat (Ultrafiltrat) zur Verfügung, das den Spülstufen zur Verfügung gestellt wird. Mittels der Ultrafiltration wird aus der Tauchbadflüssigkeit, die den kathodischen Tauchlack ent- hält, Wasser entzogen, das dann für die Spülvorgänge zur Verfügung steht. Aufbau und Wir- kungsweise der Ultrafiltration 26 sind allgemein bekannt, so dass im Rahmen der vorliegenden Beschreibung hierauf nicht näher eingegangen wird. Die Anlage 10 umfasst erfindungsgemäß ferner einen Ozongenerator 28. Der Ozongenerator 28 besitzt einen ersten Eingang 30, der über einen Abzweig 32 mit dem Primärkreislauf 20 des Elektrotauchbeckens 12 verbunden ist.

Während des Umwälzens der Tauchbadflüssigkeit im Primärkreislauf 20 durch die Förderein- richtung 24 wird somit eine Teilmenge der Tauchbadflüssigkeit über den Abzweig 32 dem Ozongenerator 28 zugeführt.

Der Ozongenerator 28 besitzt einen zweiten Eingang 34, der über einen Abzweig 36 mit einer Filtratleitung 38 verbunden ist.

Der Ozongenerator 28 besitzt ferner einen Ausgang 40, der über eine Leitung 42 in einer Überlauftasche 44 des Elektrotauchbeckens 12 mündet.

Das über den Abzweig 36 dem Ozongenerator 28 zugeführte Filtrat wird im Ozongenerator 28 mit Ozon angereichert. Hierzu wird das erzeugte Ozon mittels Düsen oder dergleichen dem abgezweigten Ultrafiltrat zugegeben, beispielsweise injiziert. Dieses dann ozonisierte Ultrafiltrat wird unmittelbar nach dem Ozoninjektor der über den Abzweig 32 dem Ozongenerator 28 zu- geführten Teilmenge der Tauchbadflüssigkeit zugegeben.

Der sich hieraus ergebende Volumenstrom aus der Tauchbadflüssigkeit und dem ozonisierten Ultrafiltrat wird mittels der Leitung 42 der Überlauftasche 44 zugeführt.

Die Überlauftasche 44 ist an den Primärkreislauf 20 angebunden, so dass über den Primär- kreislauf 20 das ozonisierte Ultrafiltrat im Elektrotauchbecken 12 verteilt wird.

In einfacher Weise wird somit in dem Elektrotauchbecken 12 eine Entkeimung der Tauchbad- flüssigkeit mittels Ozon möglich.

Über in der Figur nicht dargestellte Verbindungen kann auch mittels des Ozongenerators 28 direkt Ozon in das Tauchspülbecken 14, die Spritzspülzone 16 und/oder das VE-Wasser- Tauchbecken 18 eingespeist werden.

Somit ist es möglich, mit einem Ozongenerator 28 sowohl die Tauchbadflüssigkeit (kathodischer Tauchlack) als auch die weiteren Behandlungsbäder zu ozonisieren und somit zu entkeimen. Bezugszeichenliste

10 Anlage

12 Elektrotauchbecken

14 Tauchspülbecken

16 Spritzspülzone

18 Wasseraufbereitungsanlage

20 Primärkreislauf

22 Temperierungseinrichtung

24 Fördereinrichtung

26 Ultrafiltration

28 Ozongenerator

30 erster Eingang

32 Abzweig

34 zweiter Eingang

36 Abzweig

38 Filtratleitung

40 Ausgang

42 Leitung

44 Überlauftasche