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Title:
METHOD FOR SENSING EVENTS WHICH OCCUR IN AN ELECTRONICALLY CONTROLLED PRODUCTION MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/101053
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for sensing events which occur in an electronically controlled production machine, wherein the respective event is sensed by recording data which indicate said event, wherein the data from each event to be sensed are each recorded together with a statement relating to the time at which the relevant event arises, wherein the statement relating to the time at which the respective event arises takes a respective time signal as a reference, wherein the time signal taken as a reference in order to indicate the time at which the respective event arises is conveyed in a first communication network arranged in the production machine, wherein at least one time response from at least one drive associated with the production machine is controlled on the basis of the time signal conveyed in the first communication network.

Inventors:
MUELLER MICHAEL HELMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/068381
Publication Date:
August 25, 2011
Filing Date:
November 29, 2010
Export Citation:
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Assignee:
KOENIG & BAUER AG (DE)
MUELLER MICHAEL HELMAR (DE)
International Classes:
G05B19/18; G05B23/02; H04L12/40
Foreign References:
DE10113260A12002-09-26
DE102004050386A12006-05-04
DE102005027064A12006-12-21
DE10243454A12004-04-01
DE19617620A11997-11-13
Attorney, Agent or Firm:
KOENIG & BAUER AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Verfahren zur Erfassung von in einer elektronisch gesteuerten Produktionsmaschine auftretenden Ereignissen, wobei das jeweilige Ereignis durch eine Registrierung von es anzeigenden Daten erfasst wird, wobei die Daten jedes zu erfassenden

Ereignisses jeweils zusammen mit einer Angabe zum Zeitpunkt des Eintritts des betreffenden Ereignisses registriert werden, wobei die Angabe zum Zeitpunkt des Eintritts des jeweiligen Ereignisses jeweils auf ein Zeitsignal bezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Angabe des Zeitpunktes des Eintritts des jeweiligen Ereignisses in Bezug genommene Zeitsignal in einem ersten in der

Produktionsmaschine angeordneten Kommunikationsnetzwerk (12) geführt wird, wobei zumindest ein Zeitverhalten von mindestens einem zu der

Produktionsmaschine gehörenden Antrieb (09) in Abhängigkeit von dem in dem ersten Kommunikationsnetzwerk (12) geführten Zeitsignal gesteuert wird.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ereignisse jeweils in einer als eine Druckmaschine ausgebildeten Produktionsmaschine auftreten.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ereignisse jeweils in einer Maschineneinheit der mehrere Maschineneinheiten aufweisenden

Produktionsmaschine auftreten.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das von mindestens einem zu der Produktionsmaschine gehörenden Antrieb (09) in Abhängigkeit von dem auf dem ersten Kommunikationsnetzwerk (12) geführten Zeitsignal zu steuernde Zeitverhalten einen Verlauf einer von dem betreffenden Antrieb (09) ausgeübten Bewegung beschreibt. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu registrierenden, jeweils ein Ereignis anzeigenden Daten zusammen mit den jeweils zugehörigen Angaben zu dem jeweiligen Zeitpunkt des Eintritts des jeweiligen Ereignisses in einer Speichereinrichtung (32) gespeichert werden.

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die zu registrierenden, jeweils ein Ereignis anzeigenden Daten zusammen mit den jeweils zugehörigen Angaben zu dem jeweiligen Zeitpunkt des Eintritts des jeweiligen Ereignisses über ein von dem ersten Kommunikationsnetzwerk (12) verschiedenes zweites

Kommunikationsnetzwerk (16) an einen der Produktionsmaschine zugeordneten Leitrechner (18) übertragen werden.

Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einer der Maschineneinheiten der Produktionsmaschine ein Prüfprogramm abläuft, wobei dieses Prüfprogramm einen in der betreffenden Maschineneinheit durchgeführten Prozessschritt und/oder Verarbeitungsschritt überwacht.

Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfprogramm mindestens ein in der betreffenden Maschineneinheit zumindest in Verbindung mit der Durchführung des Prozessschrittes und/oder Verarbeitungsschrittes

auftretendes Ereignis, welches von einem erwarteten Normalfall in unzulässiger Weise abweicht, als eine Störung wertet.

Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Prüfprogramm die Daten zumindest des als eine Störung gewerteten Ereignisses mit einem die Angabe zu dem Zeitpunkt des Eintritts des betreffenden Ereignisses bildenden, in seinem Zeitbezug auf das in dem ersten Kommunikationsnetzwerk (12) geführte Zeitsignal bezogenen Zeitstempel versieht.

10. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die ein in einer

Maschineneinheit aufgetretenes Ereignis anzeigenden Daten zusammen mit den jeweils zugehörigen Angaben zu dem jeweiligen Zeitpunkt des Eintritts dieses Ereignisses jeweils in einer zu dieser Maschineneinheit gehörenden

Speichereinrichtung (32) registriert werden.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere

Maschineneinheiten der Produktionsmaschine jeweils mindestens einen Antrieb (09) und jeweils mindestens eine zumindest das Zeitverhalten von dem jeweiligen mindestens einen Antrieb (09) steuernde oder regelnde Steuereinrichtung (1 1 ) aufweisen, wobei das erste Kommunikationsnetzwerk (12) die jeweils mindestens eine Steuereinrichtung (1 1 ) dieser Maschineneinheiten jeweils mit einer diesen Maschineneinheiten übergeordneten Steuereinrichtung (13) verbindet.

12. Verfahren nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die übergeordnete Steuereinrichtung (13) zusätzlich zu ihrer Anbindung an das erste

Kommunikationsnetzwerk (12) mittels eines zweiten Kommunikationsnetzwerkes (16) mit einem dieser Produktionsmaschine zugeordneten Leitrechner (18) in einer datentechnischen Verbindung steht.

13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das dem jeweiligen Ereignis den Zeitstempel aufprägende Prüfprogramm in einer der mindestens einen Maschineneinheit zugeordneten übergeordneten Steuereinrichtung (13) oder in einer der mindestens einen Maschineneinheit zugeordneten, von ihrer

übergeordneten Steuereinrichtung (13) getrennten, gleichfalls mit dem zweiten Kommunikationsnetzwerk (16) verbundenen weiteren Steuereinrichtung (33) abläuft.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die übergeordnete Steuereinrichtung (13) oder die zu der Maschineneinheit gehörende weitere Steuereinrichtung (33) an ihren Dateneingängen (34) von zumindest einem in der betreffenden Maschineneinheit angeordneten Aggregat und/oder einem Sensor und/oder einer anderen zu überwachenden Einrichtung in einem von dem

Prüfprogramm vorgegebenen zeitlichen Zyklus einen Datenzustand abfragt oder eine Information von dem betreffenden Aggregat oder dem Sensor oder der Einrichtung empfängt.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das in der betreffenden Maschineneinheit angeordnete Aggregat und/oder der Sensor und/oder die andere zu überwachenden Einrichtung der übergeordneten Steuereinrichtung (13) oder der zu der Maschineneinheit gehörenden weiteren Steuereinrichtung (33) eine

Betriebsmittelkennung übermittelt.

16. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten eines

erfassten Ereignisses eine Kennung oder eine Codierung aufweisen, wobei das Prüfprogramm dieses Ereignis anhand seiner Kennung oder Codierung als einen Fehler, eine Warnung oder als eine Meldung klassifiziert.

17. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die das Ereignis speichernde Speichereinrichtung (32) zu der der Maschineneinheit zugeordneten übergeordneten Steuereinrichtung (13) oder zu der in der betreffenden Maschineneinheit angeordneten weiteren Steuereinrichtung (33) gehört.

18. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere in derselben Maschineneinheit angeordnete Antriebe (09) jeweils zumindest in ihrem jeweiligen Zeitverhalten von einer dem jeweiligen Antrieb (09) zugeordneten Steuereinrichtung (1 1 ) gesteuert oder geregelt werden, wobei das erste Kommunikationsnetzwerk (12) jede dieser Steuereinrichtungen (1 1 ) mit derselben dieser Maschineneinheit zugeordneten übergeordneten Steuereinrichtung (13) verbindet.

19. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste

Kommunikationsnetzwerk (12) mehrere zu der Produktionsmaschine gehörende übergeordnete Steuereinrichtungen (13) miteinander verbindet.

20. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das

Zeitverhalten des mindestens einen Antriebs (09) der jeweiligen Maschineneinheit jeweils von einer dem jeweiligen Antrieb (09) zugeordneten Steuereinrichtung (1 1 ) gesteuert oder geregelt wird, wobei das erste Kommunikationsnetzwerk (12) in der mehrere derartige Maschineneinheiten aufweisenden Produktionsmaschine jede dieser Steuereinrichtungen (1 1 ) mit einer von mehreren zu der

Produktionsmaschine gehörenden übergeordneten Steuereinrichtungen (13) verbindet.

21 . Verfahren nach Anspruch 6 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste

Kommunikationsnetzwerk (12) und das zweite Kommunikationsnetzwerk (16) datentechnisch voneinander getrennt sind.

22. Verfahren nach Anspruch 6 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kommunikationsnetzwerk (16) die zu registrierenden, jeweils ein Ereignis anzeigenden Daten zusammen mit den jeweils zugehörigen Angaben zu dem jeweiligen Zeitpunkt des Eintritts des jeweiligen Ereignisses an den von der mindestens einen Maschineneinheit dieser Produktionsmaschine räumlich getrennt angeordneten Leitrechner (18) überträgt.

23. Verfahren nach Anspruch 6 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kommunikationsnetzwerk (16) eine in einer der Maschineneinheiten angeordnete, der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine dienende Kommunikationseinrichtung (26) mit dem Leitrechner (18) verbindet.

24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass dem erfassten Ereignis anhand seiner Kennung oder Codierung eine Klartextaussage oder ein Piktogramm zugeordnet wird, wobei die Klartextaussage oder das Piktogramm an der

Kommunikationseinrichtung (26) der betreffenden Maschineneinheit und/oder an einem Monitor eines zu der Produktionsmaschine gehörenden, über das zweite Kommunikationsnetzwerk (16) mit dem Leitrechner (18) verbundenen Leitstandes (19) angezeigt wird.

25. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Zeitsignal ein Signal verwendet wird, welches durch das erste Kommunikationsnetzwerk (12) entweder unmittelbar oder aus diesem Signal ableitbar zur Verfügung gestellt wird.

26. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als erstes

Kommunikationsnetzwerk (12) ein in der Produktionsmaschine angeordneter Antriebsbus verwendet wird.

27. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als erstes

Kommunikationsnetzwerk (12) ein Netzwerk nach dem Industriestandard Sercos III verwendet wird.

28. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Zeitsignal ein

absolutes Zeitsignal oder ein relatives Zeitsignal verwendet wird.

29. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste

Kommunikationsnetzwerk (12) Signale einer virtuellen Leitachse kommuniziert, wobei mehrere Antriebe (09) mit dieser virtuellen Leitachse in Verbindung stehen. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Zeitsignal ein verwendet wird, welches aus einer im ersten Kommunikationsnetzwerk (12) geführten Leitachsposition abgeleitet wird.

Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zu erfassenden Ereignisse jeweils in einer entweder als ein Einzugswerk (01 ) oder als ein

Rollenwechsler (02) oder als eine Druckeinheit (03) oder als ein Kühlwalzenständer (04) oder als eine in einem Oberbau der Druckmaschine angeordnete Anordnung (06) mit mehreren positionsvariablen Walzen oder als eine quer zur

Transportrichtung der Materialbahn variabel positionierbare Falztrichtereinheit (07) oder als ein Falzapparat (08) ausgebildeten Maschineneinheit der Druckmaschine auftreten.

Description:
Beschreibung

Verfahren zur Erfassung von in einer elektronisch gesteuerten Produktionsmaschine auftretenden Ereignissen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von in einer elektronisch gesteuerten Produktionsmaschine auftretenden Ereignissen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Durch die DE 102 43 454 A1 ist eine Druckmaschine mit mindestens einer

Maschineneinheit und mit mehreren Antrieben und mit mehreren jeweils zumindest ein Zeitverhalten von einem dieser Antriebe steuernden oder regelnden Steuereinrichtungen bekannt, wobei mehrere dieser Antriebe mechanisch voneinander unabhängig

angetrieben und Signale einer Leitachsposition einer virtuellen Leitachse in mindestens einer diese Antriebe verbindenden Signalleitung geführt sind.

Durch die DE 196 17 620 A1 ist eine Diagnoseeinrichtung für wenigstens eine

elektronisch gesteuerte Maschine, insbesondere eine CNC-Werkzeugmaschine, bekannt, wobei diese Diagnoseeinrichtung eine Rechnereinheit, eine Speichereinheit, eine

Eingabeeinheit und eine Ausgabeeinheit aufweist, wobei die Eingabeeinheit mit

Aufnehmern verbunden ist, wobei die Aufnehmer analoge und/oder digitale

Betriebszustände der Maschine erfassen, in diesen entsprechende Signale umsetzen und der Rechnereinheit zuführen, wobei die Rechnereinheit ihr zugefügte Signale mit vorgegebenen Schlüsseln verknüpft und die Verknüpfungsergebnisse der Speichereinheit und/oder der Ausgabeeinheit zuführt, und wobei die Betriebszustände in Zeitabständen erfassbar sind, durch die sichergestellt ist, dass für den Betrieb der Maschine relevante Ereignisse und/oder Störungen in entsprechende Signale umgesetzt und der

Rechnereinheit zugeführt werden, wobei für den Betrieb der Maschine fehlerrelevante Ereignisse und/oder Störungen vorzugsweise zeitgleich erfasst werden und mit einer Zeitmarke versehen werden. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erfassung von in einer elektronisch gesteuerten Produktionsmaschine auftretenden Ereignissen zu schaffen, wobei in dieser Produktionsmaschine auftretende Ereignisse, insbesondere als eine Störung gewertete Ereignisse, auch dann in einer chronologisch und/oder kausal richtigen Reihenfolge registriert werden, wenn Daten von in verschiedenen Maschineneinheiten dieser Produktionsmaschine auftretenden Ereignissen an eine zentrale von diesen Maschineneinheiten räumlich getrennte Speicherstelle oder Datenverarbeitungseinheit übertragen werden.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass in der Produktionsmaschine in verschiedenen Maschineneinheiten dieser Produktionsmaschine insbesondere in einer raschen zeitlichen Folge, d. h. nahezu zeitgleich auftretende, jeweils z. B. als eine Störung gewertete Ereignisse in einer zu dieser

Produktionsmaschine gehörenden, von der betreffenden Maschineneinheit i. d. R.

räumlich getrennt angeordneten Speicherstelle unabhängig von einer zu der

Speicherstelle führenden Ü bertrag ungsstrecke und einhergehender Signallaufzeiten in einer chronologisch richtigen Reihenfolge registriert werden. Die chronologisch richtige Registrierung ergibt sich daraus, dass erfasste Ereignisse nicht erst mit ihrer Speicherung in der den jeweiligen Maschineneinheiten dieser Produktionsmaschine übergeordneten Speicherstelle, sondern bereits in der die jeweilige Störung meldenden Maschineneinheit jeweils mit einer als Zeitstempel bezeichneten Zeitinformation versehen wird, wobei alle in dieses Störungsmeldesystem eingebundene Maschineneinheiten der

Produktionsmaschine ihren jeweiligen Zeitstempel mit Bezug auf ein selbes Zeitsignal, d. h. eine selbe Uhr, generieren. In der bevorzugten Ausführung wird als das für alle diese Maschineneinheiten geltende Zeitsignal ein Signal verwendet, welches diesen

Maschineneinheiten durch einen in der Produktionsmaschine angeordneten Antriebsbus entweder unmittelbar oder aus diesem Signal ableitbar zur Verfügung gestellt wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 Steuerungskonzept einer als Druckmaschine ausgebildeten

Produktionsmaschine;

Fig. 2 Erfassung und Weiterverarbeitung von in einer Maschineneinheit der in der Fig. 1 dargestellten Druckmaschine erfolgten Ereignissen.

Eine in der Fig. 1 hinsichtlich ihres Steuerungskonzeptes beispielhaft dargestellte

Produktionsmaschine, insbesondere eine Druckmaschine, z. B. eine

Rotationsdruckmaschine, vorzugsweise eine eine Materialbahn, insbesondere Papierbahn z. B. in einem Mehrfarbendruck bedruckende Rollenoffset- Rotationsdruckmaschine, weist mehrere in Transportrichtung der Materialbahn aneinandergereiht angeordnete, zum Teil auch im Wesentlichen baugleiche Maschineneinheiten auf, wobei diese

Maschineneinheiten jeweils mindestens einen Prozessschritt und/oder

Verarbeitungsschritt in einem von der Druckmaschine auszuführenden Druckprozess ausführen, wobei zumindest eine der zu dieser Druckmaschine gehörenden

Maschineneinheiten entweder als ein Einzugswerk 01 oder als ein Rollenwechsler 02 oder als eine Druckeinheit 03 oder als ein Kühlwalzenständer 04 oder als eine in einem Oberbau der Druckmaschine angeordnete Anordnung 06 mit mehreren positionsvariablen Walzen oder als eine quer zur Transportrichtung der Materialbahn variabel positionierbare Falztrichtereinheit 07 oder als ein Falzapparat 08 ausgebildet ist. In dem in der Fig. 1 dargestellten Beispiel verläuft die Transportrichtung der in der Druckmaschine zu bedruckenden Materialbahn von links nach rechts im Wesentlichen horizontal durch diese Druckmaschine.

Mehrere der zu dieser Druckmaschine gehörenden Maschineneinheiten weisen jeweils mindestens einen Antrieb 09, z. B. einen vorzugsweise elektrischen Motor, zur

Ausführung einer Bewegung, z. B. einer Rotationsbewegung, oder einer

Positionsveränderung jeweils mindestens einer in der betreffenden Maschineneinheit angeordneten Einrichtung, z. B. eines Zylinders, insbesondere eines Formzylinders oder eines Übertragungszylinders, oder einer Walze oder eines Farbwerks oder eines

Feuchtwerks oder eines anderen bewegbaren, positionsvariablen Aggregates, auf. Der jeweilige Antrieb 09 ist zumindest einer vorzugsweise elektronischen Steuereinrichtung 1 1 zugeordnet, wobei die betreffende Steuereinrichtung 1 1 auch als eine Regeleinrichtung ausgebildet sein kann. Die betreffende Steuereinrichtung 1 1 steuert oder regelt den jeweiligen Antrieb 09 zumindest in dessen jeweiligem Zeitverhalten. In der bevorzugten Ausführung steuert oder regelt jede Steuereinrichtung 1 1 jeweils genau einen Antrieb 09 in seinem jeweiligen Bewegungsverhalten. Die einen der Antriebe 09 steuernde

Steuereinrichtung 1 1 wird auch als dessen Antriebsregler bezeichnet. Die jeweils paarweise Zuordnung von einem Antrieb 09 zu einer bestimmten Steuereinrichtung 1 1 ist in der Fig. 1 durch eine dünne Verbindungslinie angedeutet, wobei entlang der jeweiligen gezeigten Verbindungslinie jeweils Steuersignale transportiert werden.

Damit gehören zur Druckmaschine entsprechend der Anzahl der zu den jeweiligen Maschineneinheiten dieser Druckmaschine gehörenden Antriebe 09 eine Vielzahl von diese Antriebe 09 steuernden oder regelnden Steuereinrichtungen 1 1 . Diese in einer jeweiligen Zuordnung zu einem der Antriebe 09 stehenden Steuereinrichtungen 1 1 sind in einem ersten in der Druckmaschine angeordneten Kommunikationsnetzwerk 12 miteinander verbunden, wobei dieses erste Kommunikationsnetzwerk 12 einen so genannten Antriebsbus bildet, auf welchem insbesondere digitale Daten zum

Zeitverhalten der jeweiligen Antriebe 09, d. h. insbesondere zum Verlauf einer von dem jeweiligen Antrieb 09 ausgeübten Bewegung, zwischen mindestens einer den jeweiligen jeweils einem Antrieb 09 zugeordneten Steuereinrichtungen 1 1 übergeordneten

Steuereinrichtung 13 und den betreffenden einzelnen jeweils einem Antrieb 09 zugeordneten Steuereinrichtungen 1 1 kommuniziert werden. Dieses erste

Kommunikationsnetzwerk 12 ist vorzugsweise leitungsgebunden ausgebildet und z. B. ein Netzwerk nach dem Industriestandard Sercos III.

Zu der Druckmaschine gehören i. d. R. mehrere übergeordnete Steuereinrichtungen 13, wobei jeweils eine dieser übergeordneten Steuereinrichtungen 13 z. B. genau oder mindestens einer der zu der Druckmaschine gehörenden Maschineneinheiten zugeordnet ist, wobei dieses vorzugsweise als ein Ringnetzwerk ausgebildete erste

Kommunikationsnetzwerk 12 dann zudem diese mehreren übergeordneten

Steuereinrichtungen 13 miteinander verbindet. Ein Datenfluss auf dem mehrere übergeordnete Steuereinrichtungen 13 miteinander verbindenden Teil des ersten

Kommunikationsnetzwerkes 12 bildet eine elektronische Signale kommunizierende, vorzugsweise virtuelle Leitachse für zumindest einige, vorzugsweise alle mit diesem ersten Kommunikationsnetzwerk 12 in Verbindung stehenden Antriebe 09. Die Signale der Leitachse betreffen zumindest eine Leitachsposition. In dem ersten

Kommunikationsnetzwerk 12 ist aber auch ein absolutes oder relatives Zeitsignal entweder direkt abgreifbar oder z. B. aus der Leitachsposition zumindest ableitbar vorhanden, auf welches Zeitsignal zumindest das jeweilige Zeitverhalten eines jeden mit dem ersten Kommunikationsnetzwerk 12 in Verbindung stehenden Antriebs 09 bezogen ist. Damit weisen vorzugsweise alle Maschineneinheiten derselben Druckmaschine eine selbe Zeitbasis auf, welche durch das auf dem Antriebsbus transportierte Zeitsignal gegeben ist. Das absolute Zeitsignal ist z. B. eine Angabe zum aktuellen Datum und/oder der aktuellen Uhrzeit. Das relative Zeitsignal definiert z. B. einen zeitlichen Abstand des Ereigniseintritts zu einem zumindest für die betreffende Druckmaschine zuvor

festgelegten zeitlichen Bezugspunkt. Die übergeordneten Steuereinrichtungen 13 sind jeweils vorzugsweise als eine speicherprogrammierbare Steuereinrichtung, kurz SPS genannt, ausgebildet. Das erste Kommunikationsnetzwerk 12 und die mit ihm verbundenen die jeweiligen Antriebe 09 steuernden Steuereinrichtungen 1 1 und die übergeordneten Steuereinrichtungen 13 bilden in der betreffenden Druckmaschine deren Maschinenebene 14.

Die vorzugsweise mehreren übergeordneten Steuereinrichtungen 13 der Druckmaschine sind zusätzlich zu ihrer Anbindung an das erste Kommunikationsnetzwerk 12 mittels eines vorzugsweise vom ersten Kommunikationsnetzwerk 12 verschiedenen zweiten

Kommunikationsnetzwerkes 16 mit einem einer Leitebene 17 dieser Druckmaschine zugeordneten Rechner, dem so genannten Leitrechner 18, verbunden, wobei der Leitrechner 18 mehrere verschiedene Rechnereinheiten aufweisen und als ein in einem zu der Druckmaschine gehörenden Leitstand 19 integrierter Bestandteil oder zumindest in datentechnischer Verbindung mit diesem Leitstand 19 ausgebildet sein kann. Wenn der Leitrechner 18 und der zu der Druckmaschine gehörende Leitstand 19 als jeweils eigenständige Komponenten ausgebildet sind, können auch diese beiden Komponenten der Druckmaschine mittels des zweiten Kommunikationsnetzwerkes 16 miteinander kommunizieren. Die zu dem Leitrechner 18 gehörenden Rechnereinheiten sind funktional z. B. ein Prozessleitrechner 21 und/oder ein Prozessmelderechner 22 und/oder ein Prozessservicerechner 23. Eine der mehreren übergeordneten Steuereinrichtungen 13 der Druckmaschine kann allein der Einspeisung der Signale der Leitachse vom zweiten Kommunikationsnetzwerk 16 in das erste Kommunikationsnetzwerk 12 dienen. Das erste Kommunikationsnetzwerk 12 und das zweite Kommunikationsnetzwerk 16 haben vorzugsweise keine unmittelbare direkte signaltechnische Verbindung miteinander, sondern sind durch die jeweilige übergeordnete Steuereinrichtung 13 voneinander entkoppelt. In der Fig. 1 sind die Maschinenebene 14 und die Leitebene 17 der betreffenden Druckmaschine durch eine strichpunktierte Linie getrennt dargestellt, wobei die Maschinenebene 14 und die Leitebene 17 auch räumlich getrennt voneinander ausgebildet sein können. Der Leitrechner 18, der in dem zweiten

Kommunikationsnetzwerk 16 eine Daten speichernde Speicherstelle bildet, ist somit i. d. R. von den betreffenden Maschineneinheiten der Druckmaschine räumlich getrennt angeordnet.

Das zweite Kommunikationsnetzwerk 16 dient gleichfalls dem insbesondere

bidirektionalen Transport digitaler Daten und ist z. B. als ein leitungsgebundenes oder drahtloses, vorzugsweise Ethernet-basiertes Netzwerk ausgebildet. Die Leitebene 17 ist der Maschinenebene 14 dieser Druckmaschine steuerungstechnisch hierarchisch übergeordnet. Eine in einer der zu der Druckmaschine gehörenden Maschineneinheiten angeordnete, der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine dienende

Kommunikationseinrichtung 26, z. B. eine Anzeigeeinrichtung und/oder eine

Eingabeeinrichtung, kann vorzugsweise direkt und unmittelbar mittels des zweiten Kommunikationsnetzwerkes 16 mit dem Leitrechner 18 verbunden sein. Ebenso können auch diverse andere, in einer der Maschineneinheiten angeordnete Aggregate, z. B. eine Farbversorgungseinrichtung 27 oder eine Gummituchwascheinrichtung 28 oder eine Farbdichteregeleinrichtung 29 oder ein auf den Bedruckstoff gerichtetes, z. B.

optoelektronisches, vorzugsweise kamerabasiertes Inspektionssystem 31 , direkt und unmittelbar mit dem zur Leitebene 17 führenden zweiten Kommunikationsnetzwerk 16 verbunden sein. Auch mindestens eine Steuereinrichtung und/oder mindestens ein Sensor eines in Transportrichtung der Materialbahn hinter der mindestens einen oder hinter der letzten Druckeinheit 03 angeordneten Trockners 24 kann vorzugsweise direkt und unmittelbar an das zweite Kommunikationsnetzwerk 16 angeschlossen sein.

Ein von der Druckmaschine mithilfe ihrer Maschineneinheiten ausgeführter Druckprozess wird überwacht, wobei vorzugsweise mehrere, insbesondere alle an diesem Druckprozess beteiligten Maschineneinheiten den jeweiligen mindestens einen von ihnen ausgeführten Prozessschritt und/oder Verarbeitungsschritt mittels eines Prüfprogramms jeweils auf Störungsfreiheit prüfen, wobei z. B. in jeder dieser einer bestimmten Maschineneinheit zugeordneten übergeordneten Steuereinrichtungen 13 ein für die betreffende

Maschineneinheit geltendes, ihren jeweiligen Prozessschritt und/oder Verarbeitungsschritt überwachendes Prüfprogramm abläuft. Eine alternative Ausführung sieht vor, dass in zumindest einer der Maschineneinheiten der Druckmaschine, z. B. in einer Druckeinheit 03, eine von der zu der betreffenden Maschineneinheit gehörenden übergeordneten Steuereinrichtung 13 getrennte weitere Steuereinrichtung 33 (Fig. 2) vorgesehen ist, welche das für die betreffende Maschineneinheit geltende Prüfprogramm abarbeitet. In Verbindung mit dem Ablauf des jeweiligen Prüfprogramms wird von diesem ein während des in der Druckmaschine ablaufenden Druckprozesses, d. h. insbesondere ein in Verbindung mit der Durchführung des Prozessschrittes und/oder Verarbeitungsschrittes in der betreffenden Maschineneinheit auftretendes Ereignis, welches von einem erwarteten Normalfall in unzulässiger Weise abweicht und z. B. sensorisch erfassbar ist, registriert und als eine Störung gewertet, wobei als Normalfall gilt, was hinsichtlich des jeweiligen Prozessschrittes und/oder Verarbeitungsschrittes bezüglich zuvor festgelegter

Betriebsparameter den Erwartungen entspricht und ergebnismäßig innerhalb zu den jeweiligen Betriebsparametern definierten Toleranzgrenzen liegt. Als eine Störung wird jede in der jeweiligen Maschineneinheit erfasste Information gewertet, deren Auswertung dazu führen kann, dass ein laufender Produktionsprozess angehalten oder unterbrochen werden muss.

Im Fall einer z. B. sensorisch erkannten Störung wird ihr Auftreten und vorzugsweise zusätzlich mindestens eine weitere Information über das sie verursachende Ereignis in einer Speichereinrichtung 32, die z. B. zu der betreffenden, einer bestimmten

Maschineneinheit zugeordneten übergeordneten Steuereinrichtung 13 oder zu der in der betreffenden Maschineneinheit angeordneten weiteren Steuereinrichtung 33 gehört, zumindest zwischengespeichert, bevor vorzugsweise in der Leitebene 17 eine weitere Auswertung dieser erkannten Störung erfolgt. Vorzugsweise wird auf diese Weise jede in einer der Maschineneinheiten auftretende Störung erfasst und registriert, zumindest solche Störungen, die während eines laufenden Druckprozesses auftreten. Eine Störung kann dazu führen, dass der von der betreffenden Maschineneinheit ausgeführte

Prozessschritt und/oder Verarbeitungsschritt angehalten oder ausgesetzt werden muss. Je nach einem Schweregrad der Störung muss die von der Störung akut betroffene Maschineneinheit und/oder es müssen alle an dem aktuellen Druckprozess beteiligten Maschineneinheiten der Druckmaschine sogar stillgesetzt werden, gegebenenfalls auch durch einen Notstopp. Ein derartiger entweder eine oder mehrere Maschineneinheiten betreffender Eingriff in den von der Druckmaschine ausgeführten Druckprozess wird jeweils vorzugsweise vom zugehörigen Leitrechner 18 aus gesteuert.

Das jeweilige mit Bezug auf eine der Maschineneinheiten ablaufende, einen

Prozessschritt und/oder Verarbeitungsschritt der betreffenden Maschineneinheit überwachende Prüfprogramm erfasst ein Ereignis, indem es in einem vorzugsweise festen Zyklus von z. B. 10 ms bis 50 ms von zumindest einem in der betreffenden

Maschineneinheit angeordneten Aggregat und/oder einem Sensor und/oder einer anderen zu überwachenden Einrichtung einen Datenzustand abfragt oder eine Information von dem betreffenden Aggregat oder dem Sensor oder der Einrichtung empfängt. Zur

Identifizierung des Erzeugers und/oder Absenders der vom Prüfprogramm erfassten Information und/oder zur Interpretation dieser Information wird diese Information vorzugsweise vom Prüfprogramm mit einer Kennung oder Codierung, z. B. mit einem Nummerncode, versehen. Das Prüfprogramm kann die erfasste Information z. B. in Abhängigkeit von der ihr zugewiesenen Codierung auch sofort klassifizieren, indem es die jeweilige Information z. B. als einen Fehler, eine Warnung oder als eine allein

Informationszwecken dienende Meldung einstuft. Vor allem wird aber eine vom

Prüfprogramm erfasste Information, insbesondere ein als eine Störung gewertetes Ereignis, von diesem Prüfprogramm mit einem Zeitstempel versehen, wobei anhand des Zeitstempels im Rahmen der Genauigkeit des gewählten Erfassungszyklus feststellbar ist, zu welchem Zeitpunkt das erfasste Ereignis aufgetreten ist. Anhand des vorzugsweise jedem Ereignis aufgeprägten Zeitstempels ist eine eindeutige chronologische und/oder kausale Ordnung der z. B. von mehreren Maschineneinheiten erfassten Ereignisse möglich, und zwar auch dann, wenn mehrere der zu derselben Druckmaschine

gehörenden Maschineneinheiten in einer raschen zeitlichen Folge, d. h. also nahezu zeitgleich, jeweils eine oder sogar mehrere Störungen an die übergeordnete Speicherstelle, insbesondere den Leitrechner 18 melden, wobei gerade der Leitrechner 18 auf diese gemeldeten Störungen durch die Wahl einer geeigneten Abhilfestrategie angemessen reagieren soll. Unterschiedlich lange Übertragungsstrecken zwischen der das Ereignis meldenden Maschineneinheit und dem Leitrechner 18 sowie zugehörige unterschiedliche Signallaufzeiten haben erfindungsgemäß keine negative Wirkung auf eine in dem Leitrechner 18 vorzunehmende chronologisch richtige Anordnung und entsprechende Auswertung der erfassten Ereignisse, weil die zeitliche Rangfolge erfasster Ereignisse jeweils anhand des jeweiligen Zeitstempels eindeutig ermittelbar und nicht von einer Eingangsregistrierung des jeweiligen Ereignisses im Leitrechner 18 abhängig ist.

Allgemein ist ein Zeitstempel ein z. B. numerischer oder alphanumerischer Wert in einem definierten Datenformat, der ein Ereignis anzeigenden Daten, beispielsweise beim Senden oder Empfangen einer Nachricht oder bei einer Modifikation von vorliegenden Daten, einen Zeitpunkt zuordnet. Der Zweck eines Zeitstempels ist es, für Menschen und/oder Computer fälschungssicher deutlich zu machen, wann eine Information vorgelegen hat oder ein Ereignis protokolliert wurde. Zeitstempel enthalten in der Regel eine Zeitinformation und eine Abweichung dieser Zeitangabe z. B. zur koordinierten Weltzeit UTC oder zu einer anderen gültigen gesetzlichen Zeit. Zeitstempel können je nach in Bezug genommenem Zeitsystem als der Wert einer Echtzeituhr oder als der Wert einer logischen Uhr ausgebildet sein. Logische Uhren erlauben es, die Kausalordnung mehrerer Ereignisse zu bestimmen, ohne dass die an den voneinander verschiedenen (Ereignis-)Orten jeweils in Bezug genommenen, d. h. die jeweiligen lokalen (Echtzeit- )Uhren exakt synchronisiert sein müssen, wobei dennoch das Berechnen einer

Zeitdifferenz zwischen zwei an unterschiedlichen Orten ausgeführten Zeitstempeln möglich ist. Die Zeitauflösung des Zeitstempels liegt z. B. im Bereich von weniger als einer Sekunde, insbesondere im Bereich von Millisekunden oder sogar Mikrosekunden. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zur Ausbildung des in der Produktionsmaschine bzw. Druckmaschine verwendeten Zeitstempels ein Zeitsignal ihres Antriebsbusses in Bezug zu nehmen, welches Zeitsignal seinerseits einem beliebigen Zeitsystem

zugeordnet sein kann.

Am Beispiel einer Druckeinheit 03 werden in Verbindung mit der Fig. 2 nun weitere Einzelheiten hinsichtlich der Erfassung und Weiterverarbeitung von in dieser Druckeinheit 03 erfolgten Ereignissen erläutert. Die beispielhaft angedeutete Druckeinheit 03 weist eine Steuereinrichtung 33 auf, welche ein für diese Druckeinheit 03 geltendes Prüfprogramm abarbeitet. Diese Steuereinrichtung 33 steht mit einer insbesondere als eine

Anzeigeeinrichtung ausgebildeten Kommunikationseinrichtung 26 sowie mit einer vorzugsweise als ein Halbleiterspeicher ausgebildeten Speichereinrichtung 32 jeweils in datentechnischer Verbindung, wobei die Kommunikationseinrichtung 26 dieser

Druckeinheit 03 vornehmlich der Anzeige mit Bezug auf diese Druckeinheit 03 lokaler Ereignisse dient. Die Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 ist auch sowohl mit dem ersten Kommunikationsnetzwerk 12 als auch mit dem zweiten Kommunikationsnetzwerk 16 verbunden, wobei beide Kommunikationsnetzwerke 12; 16 vorzugsweise

datentechnisch voneinander getrennt sind. Mit dem ersten Kommunikationsnetzwerk 12 ist auch eine vorzugsweise dieser Druckeinheit 03 zugeordnete übergeordnete

Steuereinrichtung 13 verbunden. Das zweite Kommunikationsnetzwerk 16 verbindet die der Maschinenebene 14 zuzurechnende Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 mit dem in der Leitebene 17 angeordneten Leitrechner 18, wobei der Leitrechner 18 mittels des zweiten Kommunikationsnetzwerks 16 mit einem zu der Druckmaschine gehörenden Leitstand 19 in datentechnischer Verbindung steht. Es ist z. B. vorgesehen, dass der Leitstand 19 auch direkt ohne Einbeziehung des Leitrechners 18 über das zweite

Kommunikationsnetzwerk 16 mit der in der Druckeinheit 03 vorgesehenen

Kommunikationseinrichtung 26 kommunizieren und dort Informationen insbesondere zur Anzeige bringen kann. Das erste Kommunikationsnetzwerk 12 stellt der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 ein absolutes oder ein relatives Zeitsignal zur Verfügung.

Die Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 greift an ihren Dateneingängen 34 in einem vom Prüfprogramm vorgegebenen Zyklus von z. B. 20 ms von zumindest einem in der Druckeinheit 03 angeordneten Aggregat und/oder einem Sensor und/oder einer anderen zu überwachenden Einrichtung einen Datenzustand ab oder empfängt eine von dem betreffenden Aggregat oder dem Sensor oder der Einrichtung gesendete Information. Mit dieser Information wird an die Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 vorzugsweise auch eine Betriebsmittelkennung übermittelt, anhand welcher die Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 den Erzeuger und/oder Absender der an den Dateneingängen 34 abgegriffenen Information identifizieren kann. Das in der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 ablaufende Prüfprogramm versieht die eingegangene Information zunächst mit einem aus dem Zeitsignal des ersten Kommunikationsnetzwerkes 12 generierten oder zumindest auf das von dem ersten Kommunikationsnetzwerk 12 abgegriffenen Zeitsignal bezogenen Zeitstempel, um den Zeitpunkt der Erfassung dieser Information zu dokumentieren. Der Zeitstempel ist demnach in seinem Zeitbezug auf das Zeitsignal des ersten Kommunikationsnetzwerkes 12 bezogen. Danach versieht das Prüfprogramm die an der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 z. B. mit einer

Betriebsmittelkennung eingegangene und hinsichtlich ihres Eingangszeitpunktes bereits dokumentierte Information vorzugsweise mit einer Codierung, um dieser Information mithilfe einer in der Speichereinrichtung 32 gespeicherten Zuordnung, z. B. einer Look-up- Tabelle, insbesondere eine Klartextaussage oder ein Piktogramm zuordenbar zu machen, wobei diese mit dem betreffenden Ereignis in Verbindung stehende Klartextaussage oder das entsprechende Piktogramm z. B. von der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 ausgehend an der Kommunikationseinrichtung 26 der Druckeinheit 03 und/oder an einem Monitor des Leitstandes 19 anzeigbar ist und auch angezeigt wird. Das in der

Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 ablaufende Prüfprogramm kann eingehende Informationen auch einer Plausibilitätsprüfung unterziehen, wobei unplausible

Informationen von einer Weiterverarbeitung ausgenommen werden können.

Eingegangene Informationen können von dem Prüfprogramm der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 ferner auch in ihrer Wertigkeit beurteilt werden, wobei ein

höherwertiges Ereignis die Weiterverarbeitung eines geringwertigen Ereignisses hemmt oder unterbindet.

Von der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 erfasste und zumindest mit dem

Zeitstempel versehene Ereignisse werden in der zu der Druckeinheit 03 gehörenden Speichereinrichtung 32 zumindest zwischengespeichert. Zumindest eines dieser als eine Störung zu wertenden oder gewerteten Ereignisse überträgt die Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 mitsamt dem diesem Ereignis aufgeprägten Zeitstempel über das zweite Kommunikationsnetzwerk 16 an den Leitrechner 18, wobei zumindest der Leitrechner 18 in dem zweiten Kommunikationsnetzwerk 16 eine von der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 wählbare IP-Adresse aufweist. Der Leitrechner 18 speichert als eine Störung zu wertende oder bereits gewertete Ereignisse z. B. in seinem

Prozessservicerechner 23. Im Leitrechner 18 kann eine mit dem Ereignis zusammen übertragene Codierung gleichfalls anhand einer dort gespeicherten Zuordnung, z. B. einer Look-up-Tabelle, insbesondere in eine Klartextaussage oder in ein Piktogramm übersetzt werden, wonach die zu dem betreffenden Ereignis gehörende Klartextaussage oder das zugehörige Piktogramm vom Leitrechner 18 oder vom Leitstand 19 ausgehend

insbesondere an einem Monitor des Leitstandes 19 und/oder an der

Kommunikationseinrichtung 26 der Druckeinheit 03 angezeigt wird. Zum Beispiel in gleicher Weise kann auch eine von der Steuereinrichtung 33 der Druckeinheit 03 mit dem Ereignis an den Leitrechner 18 übertragene Betriebsmittelkennung im Leitrechner 18 dekodiert und ausgewertet werden, um z. B. eine Angabe zum Hersteller oder Zulieferer des Aggregats und/oder des Sensors und/oder der anderen zu überwachenden

Einrichtung anzuzeigen und damit eindeutig kenntlich zu machen, welches Aggregat und/oder welcher Sensor und/oder welche andere zu überwachende Einrichtung, die jeweils in der Druckeinheit 03 angeordnet sind, die Information bezüglich des

eingetretenen Ereignisses erzeugt und/oder abgesendet hat.

In der zuvor beschriebenen Produktionsmaschine ist demnach ein Verfahren zur

Erfassung von in dieser elektronisch gesteuerten Produktionsmaschine auftretenden Ereignissen ausführbar, bei dem das jeweilige Ereignis durch eine Registrierung von es anzeigenden Daten erfasst wird, wobei die Daten jedes zu erfassenden Ereignisses jeweils zusammen mit einer Angabe zum Zeitpunkt des Eintritts des betreffenden Ereignisses registriert werden, wobei die Angabe zum Zeitpunkt des Eintritts des jeweiligen Ereignisses jeweils auf ein Zeitsignal bezogen wird, wobei das zur Angabe des Zeitpunktes des Eintritts des jeweiligen Ereignisses in Bezug genommene Zeitsignal in einem ersten in der Produktionsmaschine angeordneten Kommunikationsnetzwerk 12 geführt wird, wobei zumindest ein Zeitverhalten von mindestens einem zu der

Produktionsmaschine gehörenden Antrieb 09 in Abhängigkeit von dem in dem ersten Kommunikationsnetzwerk 12 geführten Zeitsignal gesteuert wird.

Bezugszeichenliste

01 Einzugswerk

02 Rollenwechsler

03 Druckeinheit

04 Kühlwalzenständer

05 -

06 Anordnung mit mehreren Walzen

07 Falztrichtereinheit

08 Falzapparat

09 Antrieb

10 -

1 1 Steuereinrichtung

12 erstes Kommunikationsnetzwerk

13 übergeordnete Steuereinrichtung

14 Maschinenebene

15 -

16 zweites Kommunikationsnetzwerk

17 Leitebene

18 Leitrechner

19 Leitstand

20 -

21 Prozessleitrechner

22 Prozessmelderechner

23 Prozessservicerechner

24 Trockner

25 -

26 Kommunikationseinrichtung

27 Farbversorgungseinrichtung Gummituchwascheinrichtung Farbdichteregeleinrichtung - Inspektionssystem

Speichereinrichtung

Steuereinrichtung

Dateneingang