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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR SEPARATING A PROFILED MULTI-CHAMBER SECTION, AND PROFILED MULTI-CHAMBER SECTION SEPARATING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/135681
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for separating a profiled multi-chamber section (2). The profiled multi-chamber section (2) is separated using at least one cutting blade (6) which is moved in two movements which overlap with each other in two movement directions (A, B). The cutting blade (6) is moved through the profiled multi-chamber section (2) in at least two movement phases, wherein during a first movement phase, the profiled multi-chamber section (2) is separated by a predominant movement in a first movement direction (A) along a cutting edge (12) of the cutting blade (6), and during a second movement phase, the profiled multi-chamber section is separated by a predominant movement in a second movement direction (B) transversely to the cutting edge (12). The invention also relates to a profiled multi-chamber section separating device for carrying out such a method.

Inventors:
OLSSON LENNART (DE)
BÖKENKAMP MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/087535
Publication Date:
June 30, 2022
Filing Date:
December 21, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SCHOELER GMBH (DE)
International Classes:
B26D1/04; B21D1/00; B26D3/16; B26D5/08; B26D5/18; B26D7/00; F28D1/03; F28F1/02; F28F1/40
Foreign References:
DE69423457T22000-10-26
DE102005043093A12007-03-15
Attorney, Agent or Firm:
VOLLMANN HEMMER LINDFELD (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Trennen eines Rohres (2) in Form eines Mehrkammerprofiles (2), bei welchem das Rohr (2) mit zumindest einer Schneidklinge (6) durchtrennt wird, welche in zwei einander überlagerten in zwei Bewegungsrichtungen (A, B) verlaufenden Bewegungen bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidklinge (6) in zumindest zwei Bewegungsphasen durch das Rohr (2) bewegt wird, von denen in einer ersten Bewegungsphase das Rohr (2) durch eine überwiegende Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung (A) entlang einer Schneidkante (12) der Schneidklinge (6) und in einerzweiten Bewegungsphase durch eine überwiegende Bewegung in einer zweiten Bewegungsrichtung (B) quer zu der Schneidkante (12) getrennt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (2) mit zwei einander gegenüberliegenden Schneidklingen (6) getrennt wird, welche in der ersten Bewegungsphase relativ zueinander überwiegend in der ersten Bewegungsrichtung (A) und in der zweiten Bewegungsphase relativ zueinander überwiegend in der zweiten Bewegungsrichtung (B) bewegt werden, wobei vorzugsweise beide Schneidklingen (6) bewegt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (2) eine äußere Rohrwandung (66) und eine im Inneren ausgebildete Lamellenstruktur (68) aufweist und die äußere Rohrwandung (66) überwiegend in der ersten Bewegungsphase und die Lamellen (68) in der zweiten Bewegungsphase getrennt werden. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bewegung der zumindest einen Schneidklinge (6) in der zweiten Bewegungsrichtung (B) in der zweiten Bewegungsphase mit einer höheren Geschwindigkeit als in der ersten Bewegungsphase erfolgt. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Schneidklinge (6) in der zweiten Bewegungsrichtung (B) in der zweiten Bewegungsphase um ein größeres Maß als in der ersten Bewegungsphase bewegt wird. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennen des Rohres (2) während eines Vorschubs des Rohres (2) in seiner Längsrichtung erfolgt, wobei die zumindest eine Schneidklinge (6) während des Trennens mit dem Vorschub des Rohres (2) mitbewegt wird. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung mit zumindest einer Schneidklinge (6) sowie einem Schneidklingenantrieb, welcher die Schneidklinge (6) bewegt und derart ausgebildet ist, dass die Schneidklinge (6) eine erste Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung (A) entlang ihrer Schneidkante (12) und eine überlagerte zweite Bewegung in einer zweiten Bewegungsrichtung (B) quer zu den Schneidkante (12) ausführt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb in einer Weise ausgebildet ist, dass in einer zweiten Bewegungsphase eines Trennvorganges die zweite Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit als in einer ersten Bewegungsphase des Trennvorganges erfolgt. . Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch zwei einander gegenüberliegender Schneidklingen (6) sowie einen Schneidklingenantrieb, welcher die Schneidklingen (6) relativ zueinander bewegt und derart ausgebildet ist, dass die Schneidklingen (6) relativ zueinander eine erste Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung (A) entlang ihrer Schneidkanten (12) und eine überlagerte zweite Bewegung in einer zweiten Bewegungsrichtung (B) quer zu den Schneidkanten (12) ausführen, und die erste und die zweite Bewegung einander derart überlagert sind, dass in einer zweiten Bewegungsphase eines Trennvorganges die zweite Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit als in einer ersten Bewegungsphase des Trennvorganges erfolgt. . Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb derart ausgebildet ist, dass in der ersten Bewegungsphase im Wesentlichen nur eine Bewegung der zumindest einen Schneidklinge (6) in der ersten Bewegungsrichtung (A) oder eine relative Bewegung der zwei Schneidklingen (6) in der ersten Bewegungsrichtung (A) erfolgt. . Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb derart ausgebildet ist, dass in der ersten Bewegungsphase die erste Bewegung mit höherer Geschwindigkeit als die zweite Bewegung ausgeführt wird und dass bevorzugt in der zweiten Bewegungsphase die zweite Bewegung mit höherer Geschwindigkeit als die erste Bewegung ausgeführt wird. 1. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb derart mit beiden Schneidklingen (6) gekoppelt ist, dass in der ersten und/oder der zweiten Bewegungsphase beide Schneidklingen (6) durch den Schneidklingenantrieb bewegt werden. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb derart ausgebildet ist, dass die zumindest eine Schneidklinge (6) oder die zwei Schneidklingen (6) relativ zueinander in der zweiten Bewegungsphase in der zweiten Bewegungsrichtung (B) um einen größeren Weg, vorzugsweise um einen mehr als doppelt so langen Weg, als in der ersten Bewegungsphase bewegt werden. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidklingen (6) derart angeordnet und der Schneidklingenantrieb derart ausgebildet sind, dass die Schneidklingen (6) am Ende der zweiten Bewegungsphase einen minimalen Abstand zueinander haben, welcher vorzugsweise kleiner als ein Zehntel-Millimeter ist. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Schneidklinge (6), vorzugsweise zwei Schneidklingen (6) an einer Führungseinrichtung (10, 16) beweglich geführt sind. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung für die Schneidklinge (6) eine erste Linearführung (10) in der ersten Bewegungsrichtung (A) und/oder eine zweite Linearführung (16) in der zweiten Bewegungsrichtung (B) aufweist. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einer Führungseinrichtung für eine Schneidklinge (6) in der zweiten Linearführung (16) ein Schlitten (14) geführt ist, an welchem die erste Linearführung (10) angeordnet ist, in welcher ein die Schneidklinge (6) tragender Schneidenhalter (8) beweglich geführt ist. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Bewegungsrichtung (A) und die die zweite Bewegungsrichtung (B) normal zueinander gerichtet sind. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb zumindest einen elektrischen Antriebsmotor aufweist. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb zumindest ein Schwenkgelenk mit zumindest einem um eine Drehachse (22) schwenkbaren Hebelarm (20) aufweist, welcher über ein Pleuel (18) mit der zumindest einen Schneidklinge (6) oder mit zumindest einer der zwei Schneidklingen (6) zu deren erster Bewegung gekoppelt ist. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb zumindest ein Schwenkgelenk mit zwei zueinander drehfesten um eine gemeinsame Drehachse (22) schwenkbaren Hebelarmen (20) aufweist, welche jeweils über ein Pleuel (18) mit einer der Schneidklingen (6) zu deren erster Bewegung gekoppelt sind. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidklingenantrieb zumindest eine Kulissenführung (34, 46) aufweist, welche die zweite Bewegung der zumindest einen Schneidklinge (6) oder zumindest einer der zwei Schneidklingen (6) bewirkt. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach Anspruch 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (54, 56) in einem schwenkbaren Hebel (46, 48) ausgebildet ist, welcher zur Bewegung mit der zumindest einen Schneidklinge (6) oder einer der Schneidklingen (6) gekoppelt ist, in der Kulissenführung (54, 56) ein Führungskörper (44) verschiebbar ist, welcher zugleich in einer Linearführung (40) linear beweglich geführt und durch einen gekoppelten Antriebsmotor verschiebbar ist. Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung nach Anspruch 22 sowie 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (44) über zumindest einen Hebel (30) mit dem oder den Hebelarmen (20) des Schwenkgelenks bewegungsgekoppelt ist.

Description:
Titel: Verfahren zum Trennen eines Mehrkammerprofils sowie Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung

Beschreibung

[01 ] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen eines Mehrkammerprofils, insbesondere eines Mehrkammerprofils zur Verwendung als Rohr in einem Wärmetauscher, sowie eine Mehrkammerprofil- Trenneinrichtung.

[02] In der Fertigung von Mehrkammerprofilen, insbesondere zur Verwendung in Wärmetauschern für Kfz, ist es erforderlich, aus Blech, insbesondere Aluminiumblech gefaltete Rohre bzw. Profile in kurze Abschnitte zu trennen, welche dann später zu einem Wärmetauscher zusammengefügt werden. Die gefalteten Profile bzw. Rohre sind dabei häufig so ausgebildet, dass sie eine Umfangswandung mit einer im Inneren gelegenen, unter Umständen mit anderer Wandstärke ausgeführten, Lamellenstruktur aufweisen.

[03] Zum Trennen ist es bekannt, zwei aufeinander zu bewegbare Schneidklingen einzusetzen, welche das Rohr durchtrennen. Dabei besteht die Schwierigkeit, die Außenwandung des Rohres zuverlässig zu durchtrennen, ohne die Lamellen im Inneren zu verformen.

[04] Vor dem Hintergrund dieser Problematik ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Trennen eines Mehrkammerprofils sowie eine Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung dahingehend zu verbessern, dass ein solches Mehrkammerprofil bzw. Rohr mit einer Lamellenstruktur im Inneren sauber und zuverlässig getrennt werden kann. [05] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie durch eine Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung mit den in Anspruch 7 angegebenen Merkmalen. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den zugehörigen Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.

[06] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Rohr in Form eines Mehrkammerprofils, wie es beispielsweise in einem Wärmetauscher zum Einsatz kommt, mit zumindest einer beweglichen Schneidklinge durchtrennt. Dabei führt die Schneidklinge zwei einander überlagerte Bewegungen aus, welche in unterschiedlichen Bewegungsrichtungen verlaufen. Das heißt die beiden überlagerten Bewegungen bewirken gemeinsam eine resultierende Bewegung in einer resultierenden Bewegungsrichtung.

[07] Die beiden Bewegungen verlaufen nicht mit konstanter Geschwindigkeit, sondern in verschiedenen Bewegungsphasen. So wird die Schneidklinge in zumindest zwei Bewegungsphasen durch das Rohr bzw. Profil bewegt. Dabei überwiegt in einer ersten Bewegungsphase eine Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung, während in einer zweiten Bewegungsphase eine überwiegende Bewegung in einer zweiten Bewegungsrichtung erfolgt. Die erste Bewegungsrichtung verläuft dabei entlang einer Schneidkante der Schneidklinge, das heißt die Schneidklinge wird in der ersten Bewegungsrichtung parallel zur Schneidkante bewegt bzw. verschoben. Die zweite Bewegungsrichtung verläuft quer, besonders bevorzugt senkrecht zu der Schneidkante. Dadurch, dass in der ersten Bewegungsphase die Bewegung in der ersten Richtung überwiegt, wird in dieser Bewegungsphase das Rohr überwiegend schneidend nach Art eines Messers durch Verschieben der Schneidklinge durchtrennt, während in der zweiten Bewegungsphase, in welcher die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung, das heißt quer zu der Schneidkante, überwiegt, im Wesentlichen ein Abknipsen oder Abscheren des Rohres erfolgt. Dadurch, dass in den zumindest zwei Bewegungsphasen die Bewegungen in den beiden überlagerten Bewegungsrichtungen unterschiedlich dominieren, ergibt sich ein resultierender Bewegungsverlauf der Schneidklinge, welcher einen zweidimensionalen Verlauf hat, das heißt nicht den Verlauf einer Geraden, sondern den Verlauf einer Kurve hat.

[08] Besonders bevorzugt wird das Profil mit zwei einander gegenüberliegenden Schneidklingen geschnitten bzw. getrennt, welche während des Schneidvorgangs einander angenähert werden. Die Schneidklingen können identisch oder unterschiedlich ausgebildet bzw. geformt sein. Die Schneidklingen werden in der ersten Bewegungsphase relativ zueinander überwiegend in der ersten Bewegungsrichtung und in der zweiten Bewegungsphase relativ zueinander überwiegend in der zweiten Bewegungsrichtung bewegt. Diese Relativbewegung kann durch Bewegung allein einer der beiden Schneidklingen erfolgen. Bevorzugt werden jedoch beide Schneidklingen bewegt, besonders bevorzugt gleichzeitig bewegt. In der ersten Bewegungsphase werden die beiden Schneidklingen überwiegend parallel zueinander entlang ihrer Schneidklingen verschoben, wobei dabei auch eine geringfügige Bewegung aufeinander zu erfolgen kann. So können die Schneidklingen schneidend von außen in das Rohr hinein bewegt werden. In der zweiten Bewegungsphase werden die Schneidklingen dann überwiegend in der zweiten Bewegungsrichtung quer zu den Schneidkanten aufeinander zubewegt, so dass sie die Struktur bzw. Lamellen im Inneren des Mehrkammerprofiles abscheren bzw. abknipsen. Dieser Bewegungsablauf hat den Vorteil, dass im Inneren des Rohres die Bewegung der Schneidklingen zueinander im Wesentlichen in der Erstreckungsrichtung der Lamellen erfolgt, so dass diese beim Durchtrennen wenig verformt werden. Das heißt die zweite Bewegungsrichtung verläuft vorzugsweise in der Haupterstreckungsrichtung der Lamellen im Rohrquerschnitt des Mehrkammerprofiles.

[09] Bevorzugt weist, wie bereits beschrieben, das Mehrkammerprofil eine äußere Rohrwandung und eine im Inneren ausgebildete Lamellenstruktur auf und die äußere Rohrwandung wird überwiegend in der ersten Bewegungsphase und die Lamellen werden in der zweiten Bewegungsphase getrennt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Lamellen bevorzugt in ihrer Erstreckungsrichtung abgeknipst werden und sich beim Trennvorgang möglichst wenig verformen können. Gleichzeitig kann die Rohrwandung bei geringer Rohrverformung sicher und zügig durchtrennt werden.

[10] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt eine Bewegung der zumindest einen Schneidklinge, vorzugsweise der beiden Schneidklingen, in der zweiten Bewegungsrichtung in der zweiten Bewegungsphase mit einer höheren Geschwindigkeit als in der ersten Bewegungsphase. Das heißt in der ersten Bewegungsphase wird die Schneidklinge bzw. werden die Schneidklingen in der zweiten Bewegungsrichtung gar nicht oder langsamer bewegt. In der anschließenden zweiten Bewegungsphase erfolgt die Bewegung der Schneidklinge oder Schneidklingen in der zweiten Bewegungsrichtung dann schneller, so dass im Ergebnis in der zweiten Bewegungsphase eine überwiegende Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung resultiert, wenn die beiden Bewegungen einander überlagert werden.

[1 1 ] Alternativ oder zusätzlich wird die zumindest eine Schneidklinge bzw. werden die beiden Schneidklingen in der zweiten Bewegungsphase in der zweiten Bewegungsrichtung um ein größeres Maß als in der ersten Bewegungsphase bewegt. Das heißt in der zweiten Bewegungsrichtung werden die Schneidklingen bzw. wird die Schneidklinge in der ersten Bewegungsphase gar nicht oder nur um ein geringes Maß be- wegt, während der größte Teil der Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung dann in der sich anschließenden zweiten Bewegungsphase erfolgt.

[12] Bevorzugt erfolgt das Trennen des Rohres bzw. Mehrkammerprofiles während einer gleichzeitigen Bewegung des Rohres, das heißt eines gleichzeitigen Vorschubs des Rohres in dessen Längsrichtung. Das Trennen erfolgt somit fliegend (on the fly). Dabei wird die zumindest eine Schneidklinge bzw. werden die zwei Schneidklingen während des Trennvorganges gleichzeitig mit dem Vorschub des Profils bzw. Rohres mitbewegt, so dass es während des Trennvorganges in Längsrichtung des Rohres vorzugsweise im Wesentlichen nicht zu einer Relativbewegung zwischen Rohr und Schneidklingen kommt. Der Vorschub des Rohres relativ zu den Schneidklingen erfolgt nach Abschluss des Trennvorgangs.

[13] Neben dem beschriebenen Verfahren zum Trennen bzw. Abtrennen eines Rohres bzw. Mehrkammerprofiles ist Gegenstand der Erfindung eine Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung mit den nachfolgend beschriebenen Merkmalen. Dabei ist zu verstehen, dass sich die aus der nachfolgenden Beschreibung ergebende Verfahrensmerkmale gleichzeitig bevorzugte Ausgestaltungen des vorangehend beschriebenen Verfahrens darstellen, während die Vorrichtung betreffende Aspekte, welche sich aus der vorangehenden Beschreibung des Verfahrens ergeben, gleichzeitig bevorzugte Ausgestaltungen der nachfolgend beschriebenen Schneideinrichtung darstellen.

[14] Die Mehrkammerprofil-Schneideinrichtung ist bevorzugt zur Ausführung des vorangehend beschriebenen Verfahrens ausgebildet. Die Mehrkammerprofil-Schneideinrichtung weist zumindest eine Schneidklinge sowie einen Schneidklingenantrieb auf, welcher die Schneidklinge zum Durchführen des Schneidvorganges relativ zu einem Rohr bzw. Mehrkammerprofil bewegt, um dieses zu durchtrennen. Der Schneidklingenantrieb ist dabei derart ausgestaltet, dass er einen speziellen Bewegungsablauf durchführt, wie er nachfolgend beschrieben wird. Die Schneidklinge führt eine erste Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung entlang ihrer Schneidkante, das heißt parallel zu ihrer Schneidkante aus und eine zweite Bewegung, welche der ersten Bewegung überlagert ist, in einer zweiten Bewegungsrichtung, welche quer, besonders bevorzugt normal zu der Schneidkante verläuft. Die Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung bewirkt eine überwiegend schneidende Bewegung, während die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung eine überwiegend scherende bzw. abknipsende Bewegung bewirkt. Darüber hinaus ist der Schneidklingenantrieb in einer Weise ausgebildet, dass die beiden Bewegungen die resultierende Bewegung unterschiedlich stark dominieren, das heißt die Bewegungen in den beiden Bewegungsrichtungen erfolgen nicht konstant. So ist der Schneidklingenantrieb in einer Weise ausgebildet, dass in einer zweiten Bewegungsphase des Schneidvorganges die zweite Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit als in einer ersten Bewegungsphase des Schneidvorganges erfolgt. So wird erreicht, dass in der ersten Bewegungsphase die Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung den Schneidvorgang dominiert, während in der zweiten Bewegungsphase die Bewegung der Schneidklinge in der zweiten Bewegungsrichtung den Schneidvorgang dominiert. So wird in der ersten Bewegungsphase das Rohr im Wesentlichen schneidend und in der zweiten Bewegungsphase im Wesentlichen scherend durchtrennt. Dies hat die oben anhand des Verfahrens beschriebenen Vorteile.

[15] Bevorzugt ist die Mehrkammerprofil-Schneideinrichtung so ausgebildet, dass sie zwei einander gegenüberliegende Schneidklingen hat sowie einen Schneidklingenantrieb aufweist, welcher die Schneidklingen relativ zueinander bewegt, insbesondere aufeinander zubewegt. Die Relativbewegung kann durch eine Bewegung nur einer der Schneidklingen vorzugsweise aber durch Bewegung beider Schneidklingen, besonders bevorzugt durch gleichzeitige Bewegung beider Schneidklingen, erreicht werden. Die Schneidklingen können identisch ausgebildet, aber auch unterschiedlich geformt sein. Der Schneidklingenantrieb ist in der vorangehend beschriebenen Weise ausgestaltet, so dass er die Schneidklingen relativ zueinander in zwei einander überlagerten Bewegungen bewegt, wobei eine erste Bewegung in einer ersten Bewegungsrichtung entlang der Schneidkanten der Schneidklingen und eine zweite überlagerte Bewegung in einer zweiten Bewegungsrichtung quer, besonders bevorzugt normal zu den Schneidkanten verläuft. Dabei sind, wie vorangehend beschrieben, die erste und zweite Bewegung einander so überlagert, dass in einer zweiten Bewegungsphase die zweite Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit als in der ersten Bewegungsphase erfolgt.

[16] Weiter bevorzugt ist der Schneidklingenantrieb derart ausgebildet, dass in der ersten Bewegungsphase im Wesentlichen nur eine Bewegung der zumindest einen Schneidklinge bzw. der beiden Schneidklingen in der ersten Bewegungsrichtung erfolgt. Das heißt der Schneidklingenantrieb ist so ausgebildet, dass in der ersten Bewegungsphase die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung nur sehr gering ist, vorzugsweise um ein Maß, welches geringer ist als die Wandstärke des zu durchtrennenden Profils bzw. Rohres. So wird erreicht, dass die Rohrwandung im Wesentlichen schneidend nach Art einer Messerklinge durchtrennt wird.

[17] Alternativ oder zusätzlich kann der Schneidklingenantrieb so ausgebildet sein, dass in der ersten Bewegungsphase die erste Bewegung mit einer höheren Geschwindigkeit als die zweite Bewegung ausgeführt wird und bevorzugt in der zweiten Bewegungsphase die zweite Bewegung mit höherer Geschwindigkeit als die erste Bewegung ausgeführt wird. Auch dies führt zu einem Bewegungsverlauf, in welchem in der ersten Bewegungsphase die erste Bewegung und in der zweiten Bewegungsphase die zweite Bewegung dominiert, so dass insgesamt eine zweidimensionale Bewegungskurve der Schneidklingen erreicht wird.

[18] Der Schneidklingenantrieb ist gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform derart mit den beiden Schneidklingen gekoppelt, dass in der ersten und/oder der zweiten Bewegungsphase beide Schneidklingen durch den Schneidklingenantrieb bewegt werden. Bevorzugt ist die Ausgestaltung so, dass in beiden Bewegungsphasen beide Schneidklingen synchron bewegt werden, so dass beide Schneidklingen in der ersten Bewegungsphase hauptsächlich in der ersten Bewegungsrichtung und in der zweiten Bewegungsphase hauptsächlich in der zweiten Bewegungsrichtung aufeinander zubewegt werden.

[19] Der Schneidklingenantrieb ist ferner bevorzugt so ausgebildet, dass die zumindest eine Schneidklinge oder die zwei Schneidklingen relativ zueinander in der zweiten Bewegungsphase in der zweiten Bewegungsrichtung um einen größeren Weg, vorzugsweise um einen mehr als doppelt so langen Weg, als in der ersten Bewegungsphase, bewegt werden. In der ersten Bewegungsphase ist der Weg in der ersten Bewegungsrichtung vorzugsweise kürzer als die Wandstärke der Rohrwandung, während der Weg in der zweiten Bewegungsrichtung in der zweiten Bewegungsphase dem verbleibenden Teil des Profil- bzw. Rohrdurchmessers entspricht. Wenn zwei Klingen aufeinander zubewegt werden, wird somit jede der Klingen in der ersten Bewegungsphase in der zweiten Bewegungsrichtung vorzugsweise um einen Weg, welcher maximal im Wesentlichen der Wandstärke des Rohres entspricht bewegt, und in der zweiten Bewegungsphase in derselben Bewegungsrichtung um ein Maß bewegt, welches dem halben Profil- bzw. Rohrdurchmesser abzüglich der Wandstärke der Außenwandung entspricht. Bei einem ovalen bzw. flachen Profil bzw. Rohr erstreckt sich die zweite Bewegungsrichtung relativ zu dem Rohr vorzugsweise in Richtung des kleinsten Rohrdurchmessers.

[20] Vorzugsweise sind die Schneidklingen derart angeordnet und ist der Schneidklingenantrieb derart ausgebildet, dass die Schneidklingen am Ende der zweiten Bewegungsphase einen minimalen Abstand zueinander haben, welcher vorzugsweise kleiner als ein Zehntel-Millimeter ist. Es wäre auch möglich, dass die Schneidklingen einander berühren oder um ein gewisses Maß nach Art einer Schere aneinander entlang gleiten.

[21 ] Die zumindest eine Schneidklinge ist vorzugsweise an einer Führungseinrichtung beweglich geführt. Im Falle, dass zwei Schneidklingen vorgesehen sind, sind vorzugsweise beide Schneidklingen an einer Führungseinrichtung bzw. jeweils einer Führungseinrichtung beweglich geführt. Die Führungseinrichtung kann zumindest eine der Bewegungsrichtungen definieren.

[22] Die erste und die zweite Bewegungsrichtung sind für sich vorzugsweise linear, der resultierende zweidimensionale Bewegungsverlauf ergibt sich durch die Überlagerung, insbesondere mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, wie es vorangehend beschrieben wurde.

[23] Die Führungseinrichtung für die Schneidklinge weist vorzugsweise eine erste Linearführung in der ersten Bewegungsrichtung und/oder eine zweite Linearführung in der zweiten Bewegungsrichtung auf. Bevorzugt werden beide Bewegungsrichtungen durch jeweils eine Linearführung definiert.

[24] Gemäß einer speziellen Ausführungsform ist in zumindest einer Führungseinrichtung für eine Schneidklinge in einer zweiten Linearfüh- rung ein Schlitten geführt, in welchem wiederrum die erste Linearführung angeordnet bzw. ausgebildet ist. In dieser ersten Linearführung kann dann wiederrum ein Schneidenhalter beweglich geführt sein, welcher die Schneidklinge trägt. So kann die Schneidklinge in Richtung beider Linearführungen in überlagerter Weise bewegt werden, um die vorangehend beschriebene resultierende Bewegung zu erreichen. Die erste und die zweite Bewegungsrichtung sind vorzugsweise normal bzw. rechtwinklig zueinander gerichtet.

[25] Zweckmäßigerweise weist der Schneidklingenantrieb zumindest einen elektrischen Antriebsmotor auf, welcher die Bewegung der Schneidklinge bzw. der Schneidklingen in der beschriebenen Weise bewirkt. Vorzugsweise weist der Schneidklingenantrieb darüber hinaus Getriebemittel auf, welche ausgebildet sind, eine Drehbewegung des Antriebsmotors in die gewünschten Linearbewegungen in den beiden beschriebenen Bewegungsrichtungen umzusetzen.

[26] Vorzugsweise weist der Schneidklingenantrieb zumindest ein Schwenkgelenk auf, welches mit zumindest einem um eine Drehachse schwenkbaren Hebelarm versehen ist, wobei dieser Hebelarm über ein Pleuel mit der zumindest einen Schneidklinge oder mit zumindest einer der beiden Schneidklingen zu deren ersten Bewegung gekoppelt ist. Über eine solche Getriebeanordnung kann somit die Schwenkbewegung des Hebelarmes um die Drehachse in eine Linearbewegung der Schneidklinge in der ersten Bewegungsrichtung umgesetzt werden. An dem Schwenkgelenk selber kann ein Drehantrieb angeordnet sein oder der Hebelarm kann über einen weiteren mit dem Schwenkgelenk verbundenen Hebel geschwenkt bzw. gedreht werden.

[27] Für den Fall, dass zwei Schneidklingen vorgesehen sind, weist der Schneidklingenantrieb bevorzugt ein Schwenkgelenk und zwei zueinander drehfeste, um eine gemeinsame Drehachse schwenkbare He- beiarme auf. Die Hebelarme können bevorzugt einstückig oder einteilig ausgebildet sein. Die Hebelarme sind dabei jeweils über ein Pleuel mit einer der Schneidklingen zu deren ersten Bewegung entlang der ersten Bewegungsrichtung gekoppelt. So kann durch eine einzige Schwenkbewegung, welche beide Hebelarme gemeinsam verschwenkt, eine synchrone Linearbewegung der Schneidklingen in der ersten Bewegungsrichtung realisiert werden.

[28] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Schneidklingenantrieb zumindest eine Kulissenführung auf, welche die zweite Bewegung der zumindest einen Schneidklinge oder zumindest einer der zwei Schneidklingen bewirkt. Besonders bevorzugt ist eine Kulissenführung oder es sind zwei Kulissenführungen vorgesehen, welche die zweite Bewegung der Schneidklingen relativ zueinander bewirken. Die Kulissenführung ermöglicht es eine Linearbewegung in einer ersten Verschieberichtung in eine Linearbewegung in der zweiten Bewegungsrichtung umzusetzen, wobei der Verlauf der zweiten Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung durch die Gestalt der Kulissenführung definiert wird. Durch die Gestalt der Kulissenführung kann insbesondere die langsamere Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung während der ersten Bewegungsphase und die schnellere Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung in der zweiten Bewegungsphase definiert werden.

[29] Gemäß einerweiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung ist die Kulissenführung in einem schwenkbaren Hebel ausgebildet, welcher zur Bewegung mit der zumindest einen Schneidklinge oder einer der beiden Schneidklingen gekoppelt ist. Für den Fall, dass zwei Schneidklingen vorhanden sind, sind vorzugsweise zwei schwenkbare Hebel mit jeweils einer Kulissenführung in entsprechender Ausgestaltung vorgesehen. In der Kulissenführung ist ein Führungskörper verschiebbar, vorzugsweise in einer linearen Verschieberichtung. Für den Fall, dass zwei Hebel mit zwei Kulissenführungen vorgesehen sind, greift vorzugsweise ein einziger Führungskörper in beide Kulissenführungen ein, so dass durch Verschiebung des Führungskörpers eine synchrone Bewegung der Hebel und damit der Schneidklingen in der zweiten Bewegungsrichtung realisiert wird. Die Verschiebung des Führungskörpers wird bevorzugt durch einen gekoppelten Antriebsmotor realisiert, wobei der Führungskörper vorzugsweise durch eine Hebel- bzw. Getriebeanordnung mit einem drehenden Antriebsmotor so gekoppelt ist, dass die Drehbewegung des Antriebsmotors in eine Linearbewegung des Führungskörpers umgesetzt wird.

[30] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Führungskörper über zumindest einen Hebel mit dem oder den Hebelarmen des zuvor beschriebenen Schwenkgelenks bewegungsgekoppelt. So kann durch die Linearbewegung des Führungskörpers gleichzeitig der Hebel des Schwenkgelenkes um seine Drehachse synchron gedreht werden und der Schneidantrieb kann über einen einzigen Antriebsmotor alle vorangehend beschriebenen Bewegungen der zumindest einen Schneidklinge oder bevorzugt der zwei Schneidklingen synchron zueinander bewirken.

[31 ] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben. In diesen zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung,

Fig. 2 eine rückseitige Ansicht der Trenneinrichtung gemäß Fig. 1 ,

Fig. 3 eine Frontansicht der Trenneinrichtung gemäß Fig. 1 und 2 zu Beginn des Trennvorganges, Fig. 4 eine Frontansicht gemäß Fig. 3 in der Mitte des Trennvorganges,

Fig. 5 eine Ansicht gemäß Fig. 3 und 4 zum Ende des Trennvorganges,

Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer teilweise demontierten Schneidklingenführung gemäß Fig. 1 bis 5,

Fig. 7 in einem Diagramm den Bewegungsablauf der Schneidklingen, und

Fig. 8 einen Querschnitt des zu trennenden Mehrkammerprofiles.

[32] Fig. 1 und 2 zeigen perspektivische Gesamtansichten einer Mehrkammerprofil-Trenneinrichtung zum Trennen eines Profils bzw. Rohres 2 in Form eines Mehrkammerprofiles, wie es in Fig. 8 gezeigt ist. Ein solches Mehrkammerprofil kann beispielsweise als Wärmetauscherrohr z.B. in einem Kfz-Wärmeta uscher zum Einsatz kommen. Das Rohr 2 wird in einer Schneidanlage vorgeschoben und durch die Trenneinrichtung in Abschnitte getrennt bzw. zerteilt. Das Rohr 2 wird durch eine Rohrführung 4 in die Trenneinrichtung geführt. Beim kontinuierlichen Vorschub des Rohres wird die Trenneinrichtung, welche in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, als Ganzes während des Trennvorganges mit dem Rohr 2 mitbewegt, so dass während des Trennvorganges keine Relativbewegung zwischen Rohr 2 und der Trenneinrichtung in der Vorschubrichtung des Rohres 2 besteht.

[33] Die Trenneinrichtung weist als wesentliche Komponenten zwei Schneidklingen 6 auf, welche zum Durchtrennen des Mehrkammerprofiles 2 aufeinander zubewegt werden. Die Schneidklingen 6 sind jeweils an einem Schneidenhalter 8 austauschbar befestigt. Die Schneidenhalter 8 sind jeweils auf einer Linearführung 10 (siehe Fig. 6) linearbeweglich geführt, wobei die Linearführungen 10 eine erste Bewegungsrichtung parallel zu den Schneidkanten 12 der Schneidklingen definieren. Die Linearführungen 10, auf welchen die Schneidenhalter 8 linearbeweglich geführt sind, bilden eine erste Linearführung, welche ihrerseits an einem Schlitten 14 angebracht bzw. befestigt ist. Für jede Schneidklinge 6 gibt es einen Schlitten 14, welcher wiederrum in einer zweiten Linearführung 16 linearbeweglich geführt ist, welche eine zweite Bewegungsrichtung definiert. Dabei erstreckt sich die Richtung der zweiten Linearführung 16 senkrecht zu den Führungsrichtungen der ersten Linearführungen 10. Die erste Linearführungen 10 und die zweiten Linearführungen 16 ermöglichen für die beiden Schneidklingen 6 jeweils zwei einander überlagerte Bewegungen in zwei zueinander normalen Bewegungsrichtungen, woraus eine resultierende zweidimensionale Bewegung entlang einer Bewegungskurve für jede der Schneidklingen 6 resultiert. Die beschriebenen Linearführungen 10 und 16 bilden mit der nachfolgend beschriebenen Antriebsmechanik einen Schneidklingenantrieb, welcher einen speziellen Bewegungsablauf für die beiden Schneidklingen 6 realisiert.

[34] Die beiden Schneidenhalter 8 sind jeweils über eine Schubstange bzw. ein Pleuel 18 mit einem Hebel 20 in Form eines Doppelhebels verbunden. Der Hebel 20 definiert zwei Hebelarme zwischen den Anlenkungspunkten der Pleuel 18 und einer Drehachse 22, um welche der Hebel 20 schwenkbar ist. Der Hebel 20 ist an einer Schwenkwelle 24 befestigt, welche in einem Schwenkgelenk um die Drehachse 22 drehbar bzw. schwenkbar ist. Die Schwenkachse 24 ist mit einem Antriebshebel 26 drehtest verbunden, über welchen der Hebel 20 verschwenkt wird. Bei Drehung bzw. Schwenken des Hebels 20 um die Drehachse 22 werden über die Pleuel 18 die beiden Schneidenhalter 8 in den ersten Linearführungen 10 linear parallel zu ihren Schneidkanten 12 verschoben, wobei sich eine der Schneidklingen 6 zu der Drehachse 12 hin und gleichzeitig die andere Schneidklinge 6 von der Drehachse 22 weg verlagert. Das heißt die beiden Schneidklingen 6 werden parallel zu ihren Schneidkanten 12 synchron in entgegengesetzte Richtungen entlang den ersten Linearführungen 10 verschoben.

[35] Der Hebel 26, welcher mit der Schwenkwelle 24 verbunden ist, ist an seinem der Schwenkachse 22 entgegengesetzten freien Ende mit einer Schubstange bzw. einem Pleuel 28 schwenkbeweglich verbunden. Das Pleuel 28 ist an seinem dem Antriebshebel 26 entgegengesetzten Ende mit einem weiteren Hebel 30 schwenkbeweglich verbunden. Der Hebel 30 ist um eine Schwenkachse 32 schwenkbar, welche sich parallel zu der Drehachse 22 erstreckt. An dem der Anlenkung des Pleuels 28 bezüglich der Schwenkachse 32 diametral entgegengesetzten Ende des Hebels 30 ist eine Ausnehmung 34 ausgebildet, in welche ein Zapfen 36 eingreift. Die Ausnehmung 34 ist in ihrer Breite so definiert, dass der Zapfen 36 im Wesentlichen spielfrei in der Ausnehmung 34 geführt ist, sich aber in einer Richtung normal zu der Schwenkachse 32 um ein gewisses Maß bewegen kann.

[36] Der Zapfen 36 ist an einem Schieber 38 befestigt, welcher wie- derrum in einer Linearführung 40 linear beweglich geführt ist. Die Linearführung 40 definiert eine Bewegungsrichtung, welche im Wesentlichen parallel zu der von der ersten Linearführung 10 definierten Bewegungsrichtung verläuft. Der Schieber 38 weist an seinem äußeren Ende einen Gelenkaufnahme 42 auf, an welcher eine Schubstange bzw. ein Pleuel zum linearen Bewegen des Schiebers 38 in der Linearführung 40 angreifen kann. Dieses hier nicht gezeigte Pleuel wiederrum kann über einen Antriebsmotor bewegt werden, beispielsweise über einen Exzenter.

[37] Der Zapfen 36 erstreckt sich von der Rückseite des Schiebers 38. An der Position des Zapfens 36 erstreckt sich von der Vorderseite des Schiebers 38 in entgegengesetzter Richtung ein zweiter Zapfen bzw. Führungskörper 44, welcher in eine Kulissenführung zum Bewegen Schneidklingen 6 in Richtung der zweiten Linearführungen 16 eingreift.

[38] Zum Bewegen der Schneidklingen 6 in Richtung der zweiten Linearführungen 16 sind zwei schwenkbare Hebel 46, 48 vorgesehen, von welchen jeweils einer eine der Schneidklingen in der zweiten Bewegungsrichtung bewegt. Die Hebel 46, 48 sind gewinkelt ausgebildet und um eine gemeinsame Schwenkachse 50 schwenkbar. Ausgehend von der Schwenkachse 50 erstreckt sich bei den Hebeln 46, 48 jeweils ein Hebelarm zu den Schlitten 14, welche in den zweiten Linearführungen 16 geführt sind. An ihren Enden weisen die Hebel 46, 48 jeweils einen Zapfen 52 auf, welcher in eine Ausnehmung in dem Schlitten 14 eingreift. Beim Verschwenken der Hebel 46, 48 um die Schwenkachse 50 verlagern sich die Zapfen 52 in Längsrichtung der zweiten Linearführungen 16 und bewegen die Schlitten 14 in den Linearführungen 16. An dem der Schwenkachse 50 entgegengesetztem Hebelarm weisen die Hebel 46, 48 jeweils eine Kulissenführung 54 auf, in welcher der Zapfen 44 bzw. der Führungskörper 44, welcher an dem Schieber 38 befestigt ist, linear verschiebbar ist. Die Kulissenführungen 54, 56 verlaufen im Wesentlichen linear, weisen jedoch in ihrem Mittelbereich eine Auslenkung auf. So weist die Kulissenführung 54 in dem Hebelarm 46 in den Figuren an ihrer Unterseite im Mittelbereich eine Erhebung 58 und die Kulissenführung 56 in dem Hebel 48 in ihrem Mittelbereich eine in den Figuren nach unten gerichtete Erhebung 60 auf. Wenn der Führungskörper 44 die Erhebungen 58, 60 passiert, wird somit der Hebel 46 im Bereich der Kulissenführung 54 nach unten und der Hebel 48 im Bereich der Kulissenführung 56 um die Schwenkachse 50 nach oben verschwenkt. Dies führt dazu, dass der Zapfen 52 an dem Hebel 46 nach oben und der Zapfen 52 an dem Hebel 48 nach unten bewegt wird, so dass die Schlitten 14 in den zweiten Linearführungen 46 und damit die beiden Schneidklingen 6 in der zweiten Bewegungsrichtung B aufeinander zubewegt werden, bis sie im Wesentlichen in Anlage kommen oder nahezu in Anlage kommen. So wird die zweite Bewegung, welche ein Abknipsen des Rohres 2 bewirkt, realisiert.

[39] Der Bewegungsablauf ist besonders gut in den Fig. 3 bis 4 zu erkennen. In Fig. 3 befindet sich die obere Schneidklinge 6 in einer linken Position und die untere Schneidklinge 6 in einer rechten Position. Der Führungskörper 44 befinden sich in den Kulissenführungen 54 und 56 in einer rechten Position. Ausgehend von dieser Position wird der Schieber 38 durch den hier nicht gezeigten Antrieb zunächst nach links verschoben. Dies führt dazu, dass der Hebel 30 um die Schwenkachse 32 ver- schwenkt und dass das Pleuel 18 in Fig. 3 nach rechts bewegt, wodurch der Hebel 26 um die Schwenkachse 22 und aufgrund der Verbindung über die Schwenkwelle 24 somit auch der Hebel 20 verschwenkt. Der Hebel 20 dreht sich dabei in Fig. 3 im Uhrzeigersinn, so dass über die Pleuel 18 die obere Schneidklinge 6 nach rechts und die untere Schneidklinge 6 synchron nach links bewegt wird, wodurch eine schneidende Bewegung in die Umfangswandung des Profils bzw. Rohres 2 erreicht wird. Der Führungskörper 44 bewegt sich in den Kulissenführungen 54 und 56 dabei nach links. Die Kulissenführungen 54 und 56 sind in einem ersten Abschnitt, welcher die erste Bewegungsphase definiert, weitgehend linear ausgebildet, so dass sich die Hebel 46 und 48 nur sehr gering um ihre Schwenkachse 50 bewegen, so dass die Schneidklingen 6 über die Schlitten 14 in der zweiten Bewegungsrichtung B nur um ein geringes Maß bewegt werden. Das heißt in dieser ersten Bewegungsphase dominiert die Bewegung der Schneidklingen 6 parallel zu ihren Schneidkanten in der ersten Bewegungsrichtung A, welche durch die ersten Linearführungen 10 definiert wird.

[40] Wenn der Führungskörper 44 den Mittelbereich der Kulissenführungen 54, 56 erreicht, wie es in Fig. 4 gezeigt ist, passiert der Führungskörper 44 die Erhebung 58 und 60 und es kommt zu einer stärkeren Aus- lenkung der Hebel 46 und 48, so dass über die Zapfen 52 die Schlitten 14 in der zweiten Bewegungsrichtung B aufeinander zubewegt werden. Damit werden auch die Schneidklingen 6 aufeinander zubewegt, so dass sie den weiteren Trennvorgang des Rohres 2 im Wesentlichen nach Art eines Abknipsens bewerkstelligen. In Fig. 4 ist die Endlage der Schneidklingen 6 gezeigt, in welcher diese mit nur noch sehr geringem Abstand nahezu aneinander anliegen. Die Bewegungsphase, in welcher der Führungskörper 44 die Erhebungen 58, 60 in den Kulissenführungen 54, 56 passiert, ist die zweite Bewegungsphase, in welcher die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung B dominiert. Im Anschluss wird der Schieber 38 weiterbewegt, so dass der Führungskörper 44 sich in den Kulissenführungen 54, 56 weiter zur linken Seite bewegt, wie es in Fig. 5 gezeigt ist. Durch diese Bewegung wird der Hebel 20 weiter ver- schwenkt, so dass die Schneidklingen 6 sich wieder weiter in der ersten Bewegungsrichtung A parallel zueinander verschieben. Gleichzeitig schwenken die Hebel 46 und 48 zurück, so dass die Schlitten 14 und damit die Schneidklingen 6 wieder auseinander bewegt werden und, wie in Fig. 5 gezeigt, am Ende dieser Schneid- bzw. Trennbewegung wieder einen maximalen Abstand erreichen, welcher eine Ausgangslage für einen erneuten Trennvorgang darstellt. Für den nächsten Trennvorgang wird der Schieber 38 in umgekehrter Richtung, das heißt in den Fig. 3 bis 5 nach rechts bewegt, wodurch sich die Schneidklingen 6 durch Verschwenken des Hebels 20 in umgekehrter Richtung in der ersten Bewegungsrichtung A umgekehrt zu dem ersten Schneidvorgang parallel verschieben. Beim Passieren der Erhebungen 58, 60 durch den Führungskörper 44 werden die Schneidklingen 6 wiederrum, wie beschrieben, aufeinander zu bewegt.

[41 ] Wie beschrieben, erfolgen die Bewegungen entlang der ersten Bewegungsrichtung A und der zweiten Bewegungsrichtung B nicht kontinuierlich mit konstanter Geschwindigkeit, so dass sich ein Bewegungsablauf ergibt, wie er in Fig. 7 schematisch gezeigt ist. Die Kurve 62 zeigt die Bewegung bzw. Geschwindigkeit in der ersten Bewegungsrichtung A über der Zeit t, während die Kurve 64 die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung B bzw. die Geschwindigkeit in der zweiten Bewegungsrichtung B über der Zeit t zeigt. Es ist zu erkennen, dass beim Trennvorgang die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung B später einsetzt als in der ersten Bewegungsrichtung A, so gibt es eine erste Bewegungsphase, in welcher die Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung A dominiert und eine zweite Bewegungsphase, in welcher die Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung B kurzzeitig überwiegt, so dass es zu einem Abknipsen des Mehrkammerprofiles 2 in dieser zweiten Bewegungsphase kommt.

[42] Wie in Fig. 8 gezeigt, weist das Rohr 2 in Form eines Mehrkammerprofils eine Umfangswand 66 auf und eine im Inneren angeordnete Lamellenstruktur 68. Die beschriebenen Bewegungsphasen in Richtung der ersten Bewegungsrichtung A und der zweiten Bewegungsrichtung B sind so eingestellt, dass die Umfangswandung 66 im Wesentlichen in der ersten Bewegungsphase schneidend durch eine Bewegung der Schneidklingen 6 in der ersten Bewegungsrichtung A getrennt werden. Das heißt in der ersten Bewegungsphase bewegen sich die Schneidklingen 6 nur um ein geringes Maß in der zweiten Bewegungsrichtung B aufeinander zu, welches im Wesentlichen der Wandstärke der Umfangswandung 66 entspricht. Die Lamellenstruktur 68 wird dann in der zweiten Bewegungsphase getrennt, in welcher die Schneidklinge 6 im Wesentlichen in der zweiten Bewegungsrichtung B aufeinander zubewegt werden. Die zweite Bewegungsrichtung B entspricht dabei im Wesentlichen der Erstreckungsrichtung der Lamellen 68 quer zu der Umfangswandung 66, so dass Verformungen der Lamellenstruktur 68 beim Durchtrennen minimiert werden. Bezugszeichenliste

2 Rohr bzw. Mehrkammerprofil

4 Rohrführung

6 Schneidklingen

8 Schneidenhalter

10 erste Linearführung

12 Schneidkante

14 Schlitten

16 zweite Linearführung

18 Pleuel

20 Hebel

22 Drehachse

24 Schwenkwelle

26 Antriebshebel

28 Pleuel

30 Hebel

32 Schwenkachse

34 Ausnehmung

36 Zapfen

38 Schieber

40 Linearführung

42 Gelenkaufnahme

44 Zapfen, Führungskörper

46, 48 Hebel

50 Schwenkachse

52 Zapfen

54, 56 Kulissenführungen

58, 60 Erhebung

62 Kurve der Bewegung in der ersten Bewegungsrichtung

64 Kurve der Bewegung in der zweiten Bewegungsrichtung

66 Umfangswandung

68 Lamellenstruktur, Lamellen A erste Bewegungsrichtung B zweite Bewegungsrichtung