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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR SETTING A JOINTED CONNECTION BY SHAPING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/178186
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a jointed connection by shaping of at least two components (2, 24, 25, 31, 32) or of a component with an auxiliary joining part (1, 33) or a functional element, wherein an auxiliary joining part (1, 33) and/or a component material of one or more of the components (2, 24, 25, 31, 32) is shaped by means of a constant action of force of a setting device (10, 26, 29, 34, 37), wherein the exerted force and the setting path are detected during the setting operation. The method is characterized in that repeatedly differential quotients are formed from a difference of successively applied forces F and a difference of traveled setting paths and are compared with at least one reference value, and that the setting operation is terminated in the region of an increase of the process force as soon as the differential quotient reaches or exceeds a predetermined reference value.

Inventors:
FUCHS NORMEN (DE)
NEHLS THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/057988
Publication Date:
October 04, 2018
Filing Date:
March 28, 2018
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
International Classes:
B23P19/00; B21J15/28; B25B27/00
Foreign References:
DE102007059422A12009-06-18
DE602004000246T22006-09-07
DE3306827A11984-08-30
DE102007059422A12009-06-18
DE102013112363A12015-05-13
DE202016103269U12016-08-02
Attorney, Agent or Firm:
PFENNING, MEINIG UND PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Erzeugen einer umformtechnisch gefügten Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen (2, 24, 25, 31, 32) oder von einem Bauteil mit einem Hilfsfügeteil (1, 33) oder Funktionselement, bei dem durch eine stetige Krafteinwirkung eines Setzgerätes (10, 26, 29, 34 , 37) ein Hilfsfügeteil (1, 33) und/oder ein Bauteilwerkstoff eines oder mehrerer der Bauteile (2, 24, 25, 31, 32) umgeformt wird, wobei beim Setzvorgang die ausgeübte Kraft sowie der Setzweg erfasst werden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t,

dass wiederholt Differenzenquotienten aus einer Differenz von nacheinander ausgeübten Kräften F und einer Differenz von zurückgelegten Setzwegen S gebildet und mit wenigstens einem Referenzwert verglichen werden und dass der Setzvorgang im Bereich eines Anstiegs der Prozesskraft abgebrochen wird, sobald der Differenzenquotient einen vorgegebenen Referenzwert erreicht oder überschreitet.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umformtechnisch gefügte Verbindung ohne die Verwendung eines Hilfs- fügeteils (1, 33) durch Clinchen/Durchsetzfügen geschieht.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die umformtechnisch gefügte Verbindung unter Verwendung eines Hilfsfüge- teils (1, 33; xl, x2) geschieht.

Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Hilfsfügeteil (1, 33, xl, x2) ein Halbhohlstanzniet (33), ein Vollstanzniet (xl), ein Schließringbolzen ohne Abrissteil (x2) oder eine Blindnietmutter (1) verwendet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Setzvorganges laufend der zurückgelegte Setzweg erfasst wird und dass in bestimmten Weginte rwallen des zurückgelegten Setzweges oder an festgelegten Wegpunkten die ausgeübte Kraft sowie der zurückgelegte Setzweg gemessen, Differenzen der Kraft und des Setzweges zur jeweils letzten zurückliegenden Messung ermittelt und ein Quotient aus der Differenz der aufgewandten Kräfte und der Differenz der zurückgelegten Setzwege ermittelt und mit einem Referenzwert verglichen wird.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft und der Setzweg in Intervallen des Setzweges von höchstens 0,1 mm oder on Zeitintervallen, die kleiner oder gleich 2 Millisekunden sind, erfasst werden.

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Setzvorganges laufend die ausgeübte Kraft erfasst und nach bestimmten Setzkrafterhöhungen oder zu bestimmten erreichten Kraftwerten die ausgeübte Kraft sowie der zurückgelegte Setzweg gemessen, Differenzen der Kraft und des Setzweges zur jeweils letzten zurückliegenden Messung ermittelt und ein Quotient aus der Differenz der aufgewandten Kräfte und der Differenz der zurückgelegten Setzwege ermittelt und mit einem Referenzwert verglichen wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass während des Setzvorganges zu vorbestimmten Zeiten oder in vorbestimmten Zeitintervallen die ausgeübte Kraft sowie der zurückgelegte Setzweg gemessen, Differenzen der Kraft und des Setzweges zur jeweils letzten zurückliegenden Messung ermittelt und ein Quotient aus der Differenz der aufgewandten Kräfte und der Differenz der zurückgelegten Setzwege ermittelt und mit einem Referenzwert verglichen wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein Kraftübertragungselement, insbesondere eine Klemmvorrichtung , ein Stempel oder eine Schraube (11) mit der Setzseite eines Hilfsfügeteils, insbesondere Niets (1, 33) verbunden und darauf mittels des Kraftübertragungselements eine Kraft auf das Hilfs- fügeteil ausgeübt wird, die ausreichend ist, um das Hilfsfügeteil umzuformen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein Kraftübertragungselement, insbesondere ein Stempel (28), Kontakt mit der Bauteiloberfläche aufnimmt, insbesondere beim Clinchen/Durchsetzfügen, und darauf mittels des Kraftübertragungselements eine Kraft auf den Bauteilwerkstoff ausgeübt wird, die ausreichend ist, um in den Bauteilen ein Verbindungselement, insbesondere in Form einer formschlüssigen Verbindung, zu formen.

Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass nach einer Verformung des Hilfsfügeteils, insbesondere Niets (1, 33) die Klemmvorrichtung, der Stempel oder die Schraube (11) von der Setzseite des Hilfsfügeteils, insbesondere Niets rückstandsfrei und zerstörungsfrei entfernt wird.

Setzgerät (10) zum Erzeugen einer umformtechnisch gefügten Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen oder von einem Bauteil mit einem Hilfsfügeteil oder Funktionselement, bei dem durch eine stetige Krafteinwirkung eines Setzgeräts ein Hilfsfügeteil (1, 33) und/oder ein Bauteilwerkstoff eines oder mehrerer der Bauteile umgeformt wird, mit einer ersten Erfassungseinrichtung (19), die beim Setzvorgang den Setzweg erfasst sowie mit einer zweiten Erfassungseinrichtung (20), die beim Setzvorgang die ausgeübte Kraft erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verarbeitungseinrichtung (21) vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, Differenzen von nacheinander erfassten Werten der ausgeübten Kraft F und Differenzen der jeweils erfassten zurückgelegten Setzwege zu ermitteln, aus diesen Differenzen einen Differenzenquotient Delta F/Delta S zu ermitteln und diesen mit wenigstens einem gespeicherten Referenzwert zu vergleichen, wobei im Bereich eines Anstiegs der Prozesskraft die Verarbeitungseinrichtung (21) dazu eingerichtet ist, den Setzvorgang abzubrechen, sobald der Differenzenquotient einen vorgegebenen Referenzwert erreicht oder überschreitet. Setzgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (11, 13) zum Verbinden des Setzgerätes mit einem Teil eines Hilfsfügeteils in Form einer Blindnietmutter (1) vorgesehen ist, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Hilfsfügeteils wieder lösbar ist.

Setzgerät nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (11, 13) zum Verbinden des Setzgerätes mit einem Teil eines Hilfsfügeteils, insbesondere einer Blindnietmutter (1) ein Schraubgewinde (12) aufweist, dass in ein Gewinde des Hilfsfügeteils einschraubbar und aus diesem ausschraubbar ist.

Setzgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (11, 13,) zum Verbinden des Setzgerätes mit einem Teil des Hilfsfügeteils in Form eines Schließringbolzens eine Klemmvorrichtung aufweist, das den Schließringbolzen während des Setzprozesses bis zum vollständigen Umformen des Schließringes greift, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Hilfsfügeteils wieder lösbar ist.

Setzgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (11, 13) zum Kontakt des Setzgerätes mit einem Teil eines Hilfsfügeteils in Form eines Halbhohlstanznietes (33) oder Vollstanznietes vorgesehen ist, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Hilfsfügeteils wieder lösbar ist.

Setzgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung (11, 13) zum Konta kt des Setzgerätes mit einem Teil eines Bauteils zum Clinchen/Durchsetzfügen (26) vorgesehen ist, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Bauteils wieder lösbar ist.

Description:
Verfahren zum Setzen einer umformtechnisch

gefügten Verbindung

Die Erfindung liegt auf dem Gebiet des Maschinenbaus und speziell auf dem Gebiet der Fügetechnik. Sie ist mit besonderem Vorteil bei Nietverbindungen einsetzbar.

Umformtechnisch zu fügende mechanische Hilfsfügeteile sind im Stand der Technik seit langem bekannt. So ist das Fügen von Metallteilen, insbesondere Blechen, vor der Einführung der Schweißtechnik überwiegend mit Schraub- und Niettechnik durchgeführt worden. Bei einer Nietverbindung ist in vielen Fällen ein Niet vorgesehen mit einem Nietschaft, der eine Öffnung durchsetzt und auf einer Seite einen Setzkopf sowie auf der gegenüberliegenden Seite einen Schließkopf aufweist. Die Verbindung wird durch Bearbeiten des Schließkopfes und seine Verformung hergestellt und ist üblicherweise nicht zerstörungsfrei zu lösen. Sonderformen von Nieten sind beispielsweise durch genannte

Blindnietmuttern gebildet, die die Bearbeitung und das Setzen von nur einer Arbeitsseite erlauben. Eine Blindnietmutter wird üblicherweise durch eine Öffnung der zu fügenden Bauteile gesteckt und darauf wird das

durchgesteckte Ende durch Aufbringen einer Zugkraft gestaucht und unter Ausbildung eines Schließkopfes verformt.

Zu den betrachteten umformtechnischen Fügeverfahren gehört auch das sogenannte Clinchen/Durchsetzfügen, der Schließringbolzen und das

Stanznieten (Halbhohlstanznieten, Vollstanznieten).

Es sind aus dem Stand der Technik verschiedene Arten der Blindniettechnik bekannt, wobei beispielsweise aus der DE 602004 000 246 T2 die Anwendung von Blindnietmuttern hervorgeht, bei denen die Zugkraft mittels eines Gewindebolzens aufgebracht wird, der in den Schließkopf eingeschraubt und nach der Stauch bewegung üblicherweise wieder entfernt wird.

Für die Durchführung eines Setzvorgangs sind grundsätzlich Setzgeräte, beispielsweise aus der DE 33 06 827 AI bekannt, die durch mechanische Anschläge sowie unter Überwachung der Setzkraft und des Setzweges den Fügeprozess steuern. Es kann dabei ein bestimmter Setzweg oder eine Setzkraft vorgegeben werden, bei deren Erreichen der Setzvorgang beendet wird und bei der auf Grund von Erfahrungswerten davon auszugegangen wird, dass eine zuverlässige Verbindung zustande gekommen ist.

Aus der DE 10 2007 059 422 AI ist ein Verfahren zum Setzen von

Nietelementen bekannt, wobei ein von einem Motor angetriebenes Nietgerät verwendet wird, mit einem Elektromotor, dessen Strom zur Überwachung der Setzkraft erfasst wird. Zudem wird der Weg, den das Nietelement während des Setzvorgangs zurücklegt, anhand der Bewegung der Setzeinrichtung wiederholt gemessen. Es werden verschiedene Messpunkte bezüglich des Weges und der bei jedem Messpunkt aufgebrachten Setzkraft überprüft und mit Referenzwerten verglichen, wobei der Setzvorgang des Nietelementes qualitativ nicht akzeptiert wird, wenn an einem Messpunkt die dort aufgebrachte Setzkraft außerhalb des Referenzkraftwertebereiches für diesen Messpunkt liegt. Aus der DE 10 2013 112 363 AI ist ein Verfahren zur Erzeugung einer umformtechnisch gefügten Verbindung bekannt, bei dem der Setzweg zusammen mit der ausgeübten Kraft gemessen wird und Differenzen- quotienten gebildet werden. Hierdurch wird das Abreißen eines Abreißabschnitts eines Niets identifiziert. Ziel ist hierbei nicht der Abbruch des Setzvorganges, sondern das frühzeitige Zurückfahren des Setzkolbens, um Produktionszeit zu sparen. Der Setzvorgang wird beim Verfahren nach DE 10 2013 112 363 AI durch eine Sollbruchstelle am Nietelement

vordefiniert.

Aus der DE 10 2007 059 422 AI ist ein Setzverfahren bekannt, bei dem Kraft- und Wegmessungen durchgeführt werden, wobei die Messwerte zur

Beurteilung der Fügequalität entlang des Setzweges mit Referenzwert- bereichen verglichen werden. Die Erfassung des Differenzenquotienten erfolgt nach Abschluss des Setzvorganges zu Zwecken der Qualitätssicherung. Im Ergebnis können so Unregelmäßigkeiten des Setzvorganges nachträglich erkannt werden, ein aktiver Eingriff und damit eine Vermeidung von

Unregelmäßigkeiten ist somit nicht möglich.

Aus der DE 20 2016 103 269 Ul ist ein Setzverfahren bekannt, bei dem Weg- und Kraftmessungen durchgeführt und Differenzenquotienten aus diesen Größen zur Qualifizierung des Setzprozesses (d.h. nach Abschluss des

Setzvorganges) verwendet werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Setzen einer umformtechnisch gefügten Verbindung mit oder ohne ein Hilfsfügeteil sowie ein Setzgerät zum Setzen einer solchen Verbindung zu schaffen, die das Zustandekommen einer tragfähigen Verbindung auch bei Schwankungen von Eingangsgrößen wie beispielsweise Fertigungstoleranzen der Hilfsfügeteile oder Bauteile gewährleisten.

Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Erfindung durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die Patentansprüche 2 bis 11 beziehen sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens. Der Patentanspruch 12 bezieht sich auf ein Setzgerät zum Setzen eines Hilfsfügeteiles und die Patentansprüche 13 bis 18 beziehen sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen eines solchen Setzgerätes.

Die Erfindung bezieht sich demgemäß auf ein Verfahren zum Erzeugen einer umformtechnisch gefügten Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen oder von einem Bauteil mit einem Hilfsfügeteil, bei dem durch eine stetige

Krafteinwirkung eines Setzgerätes ein Hilfsfügeteil und/oder ein

Bauteilwerkstoff eines oder mehrerer der Bauteile umgeformt wird, wobei beim Setzvorgang die ausgeübte Kraft sowie der Setzweg erfasst werden.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass wiederholt Differenzenquotienten aus einer Differenz von nacheinander ausgeübten Kräften F und einer Differenz des zurückgelegten Setzweges S gebildet und mit wenigstens einem

Referenzwert verglichen werden und dass der Setzvorgang im Bereich eines Anstiegs der Prozesskraft abgebrochen wird, sobald der Differenzenquotient einen vorgegebenen Referenzwert erreicht oder überschreitet.

Der auf diese Weise laufend oder regelmäßig ermittelte Differenzenquotient setzt die Prozessgrößen Setzweg und Setzkraft während des Setzprozesses in Verbindung und ermöglicht die individuelle Bewertung des Fügeprozesses und die Einschätzung der Zuverlässigkeit der Fügeverbindung unter

Berücksichtigung von Schwankungen der Eingangsgrößen wie beispielsweise in Fertigungstoleranzen der Niete, Toleranzen von Bohrungen in den zu fügenden Bauteilen und Toleranzen des Setzgerätes. Die Prozesskurve, die die Änderung der Setzkraft mit dem Setzweg beschreibt, zeigt, dass die Setzkraft zunächst ansteigt bis eine plastische Verformung des Hilfsfügeteils/Niets oder der zu fügenden Bauteile beginnt, dass danach die Setzkraft nur wenig weiter ansteigt und teilweise sogar geringfügig sinkt und dass zum Ende des

Fügeprozesses ein starker und deutlicher Anstieg der Setzkraft erfolgt. Der Bereich einer relativ gleichbleibenden Setzkraft beim Setzen eines Blindniets kennzeichnet den Abschnitt des Installationsprozesses, auf dem der

Umformbereich am Schaft des Hilfsfügeteils (Blindnietmutter) einknickt und verformt wird, bis die Stauchung beendet ist. Eine weitergehende Verformung ist durch eine Stauchung des Niets nicht mehr möglich. An diesem Punkt des steilen Anstieges der Prozesskraft kann üblicherweise der Setzvorgang abgebrochen werden. So ist auch das Merkmal "im Bereich des Anstiegs der Prozesskraft" in den Ansprüchen zu verstehen. Ein Abbruch des Setzvorgangs erfolgt in dem Bereich der Setzbewegung / des Setzvorgangs, in dem die plastische Verformung eines Hilfsfügeteils oder des Bauteilwerkstoffs beendet ist und ein deutlicher Anstieg der Setzkraft erfolgt. Der Abbruch erfolgt hierbei regelungstechnisch, d.h. unabhängig von einem Absinken der Kraft beispielsweise infolge des Abreißens eines konstruktiv vorgesehenen

Abreißabschnitts.

Da nach dem Beginn der plastischen Verformung zunächst ein Plateau der Setzkraft durchlaufen wird, kann als Abbruchkriterium auch das Ansteigen der Setzkraft / das Überschreiten eines Referenzwerts des Differenzenquotienten nach Durchlaufen eines Plateaus / eines Bereiches mit einem Differenzenquotienten nahe null dienen.

Es ist auch denkbar, den Setzvorgang abzubrechen, sobald wenigstens eine der folgenden Bedingungen oder Kombinationen von Bedingungen erfüllt ist:

1. Zwei unmittelbar nacheinander ermittelte Werte des

Differenzenquotienten sind beide größer als oder gleich einem

Referenzwert.

2. Wenigstens ein Differenzenquotient ist größer als oder gleich einem

Referenzwert, und gleichzeitig ist der Wert der Setzkraft an diesem Punkt des Setzvorgangs größer als oder gleich einem weiteren Referenzwert. Auch hierdurch wird die Fehlerquote durch Fehlmessungen reduziert.

3. Es werden auch Differenzen zwischen unmittelbar nacheinander

ermittelten Differenzenquotienten ermittelt, und sobald eine solche Differenz einen Referenzwert erreicht oder überschreitet, wird der Setzvorgang abgebrochen.

4. Der Differenzenquotient und die Differenz aufeinander folgender

Differenzenquotienten erreichen oder überschreiten je einen

vorgegebenen Differenzwert. 5. In den Fällen 3 und 4 tritt als zusätzliche Bedingung das Erreichen oder Überschreiten einer vorgegebenen Setzkraft hinzu.

Analoges gilt für das Clinchen, den Schließringbolzen und das Stanznieten (Halbhohlstanznieten, Vollstanznieten).

Eine optimierte Überwachung des Setzvorgangs ist mittels der genannten Differenzenquotienten und gegebenenfalls der übrigen erwähnten Größen möglich, die über bestimmte Intervalle die Unterschiede der Setzkraft und des Setzweges in Beziehung zueinander setzen. Weiter unten werden die

Prozesskurve und der Verlauf des Differenzen- bzw. Differentialquotienten noch gezeigt und näher erläutert.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind lediglich die Erfassung von Prozessgrößen mittels zweier Sensoreinrichtungen sowie die laufende Bildung von Differenzenquotienten notwendig. Der

Differenzenquotient muss mit einem einzigen hinterlegten Referenzwert verglichen werden, um das Eintreten des Abbruchskriteriums zu prüfen. Es ist damit auch keine aufwendige Ermittlung von Referenzwerten entlang der Prozesskurve zur Vorbereitung des Setzweges oder zur Referenzmessung für einzelne Typen von Nieten notwendig. Es muss für jede Art der

Fügeverbindung nur eine einzige Referenzgröße als Abbruchkriterium in Form eines vorgegebenen Differenzenquotienten ermittelt werden.

Die Anforderungen an gespeicherte Referenzwerte und an die Qualität und den Aufwand des Bewertungsvorganges sind damit niedrig gehalten.

Die umformtechnisch gefügte Verbindung kann mit oder auch ohne

Verwendung eines Hilfsfügeteils wie beispielsweise eines Niets, einer

Blindnietmutter, eines Schließringbolzens oder Stanzniets (Halbhohlstanzniet, Vollstanzniet) erhalten werden.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass während des Setzvorganges laufend der zurückgelegte Setzweg erfasst wird und dass in bestimmten Weginterwallen des zurückgelegten Setzweges oder an festgelegten Wegpunkten die ausgeübte Kraft sowie der zurückgelegte Setzweg gemessen, Differenzen der Kraft und des Setzweges zur jeweils letzten zurückliegenden Messung ermittelt und ein Quotient aus der Differenz der aufgewandten Kräfte und der Differenz der zurückgelegten Setzwege ermittelt und mit einem Referenzwert verglichen wird.

Die Zwischenräume/Intervalle, in denen die Differenzenquotienten gebildet werden, orientieren sich in diesem Fall an dem zurückgelegten Setzweg. Dabei können die Punkte äquidistant sein oder sie können zu Beginn des

Setzvorgangs weitere Abstände voneinander aufweisen, als zum Ende des Setzvorganges, wenn der Abbruch zu erwarten ist. Die Dichte der Wegpunkte, an denen der Differenzenquotient gebildet wird, kann auch über den Setzweg gleichmäßig zunehmen.

Es kann dabei vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Kraft und der Setzweg in Intervallen des Setzweges von höchstens 0,1 mm oder in Zeitintervallen, die kleiner oder gleich 2 Millisekunden sind, erfasst werden.

Es kann auch vorteilhaft vorgesehen sein, dass während des Setzvorganges laufend die ausgeübte Kraft erfasst und nach bestimmten

Setzkrafterhöhungen oder zu bestimmten erreichten Kraftwerten die ausgeübte Kraft sowie der zurückgelegte Setzweg gemessen, Differenzen der Kraft und des Setzweges zur jeweils letzten zurückliegenden Messung ermittelt und ein Quotient aus der Differenz der aufgewandten Kräfte und der Differenz der zurückgelegten Setzwege ermittelt und mit einem Referenzwert verglichen wird.

In diesem Fall orientieren sich die Intervalle in denen die

Differenzenquotienten gebildet werden an der sich fortschreitend

verändernden Setzkraft. Dies ist insbesondere in solchen Fällen sinnvoll, in denen die Setzkraft sich mit der Umformung stetig ändert, insbesondere sich stetig und monoton vergrößert.

Letztlich kann es auch vorgesehen sein, dass während des Setzvorganges zu vorbestimmten Zeiten oder in vorbestimmten Zeitintervallen die ausgeübte Kraft sowie der zurückgelegte Setzweg gemessen, Differenzen der Kraft und des Setzweges zur jeweils letzten zurückliegenden Messung ermittelt und ein Quotient aus der Differenz der aufgewandten Kräfte und der Differenz der zurückgelegten Setzwege ermittelt und mit einem Referenzwert verglichen wird. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass ein Setzgerät den Setzprozess kontinuierlich durch Erhöhung der Setzkraft und Zurücklegen des Setzweges durchführt, wobei dann in zeitlich gleichbleibenden oder sich verdichtenden Abständen des Setzvorgangs die Differenzenquotienten gebildet und mit dem Referenzwert verglichen werden können.

In einer weiteren Ausführungsform kann zudem vorgesehen sein, dass zunächst ein Kraftübertragungselement, insbesondere eine

Klemmvorrichtung, ein Stempel oder eine Schraube mit der Setzseite eines Hilfsfügeteils, insbesondere Niets verbunden und darauf mittels des

Kraftübertragungselements eine Kraft auf das Hilfsfügeteil ausgeübt wird, die ausreichend ist, um das Hilfsfügeteil umzuformen.

Es ist sinnvoll, mittels eines Stifts oder einer Schraube die Setzkraft auf der Setzseite des Hilfsfügeteils auf den Schließkopf des Niets auszuüben und den Stift oder die Schraube vorteilhaft nach dem Setzvorgang auch zu entfernen.

Hierzu ist es grundsätzlich bekannt, an dem Ende eines Niets, insbesondere einer Blindnietmutter, an dem der Schließkopf ausgebildet wird, ein

Innengewinde zur Verbindung mit einem Gewindestift vorzusehen. Dieser wird vor dem Setzvorgang eingeschraubt, danach wird mittels des

Gewindestifts die notwendige Kraft auf den Niet ausgeübt und nach dem

Herstellen der Verbindung kann der Gewindestift wieder ausgeschraubt werden. Andere Ausführungsformen sehen vor, dass mit dem Ende des Niets, an dem der Setzkopf ausgebildet wird, ein Stift dauerhaft verbunden ist, der nach dem Aufbringen der Kraft abgetrennt wird. Es kann, wie oben beispielhaft erwähnt, auch vorgesehen sein, dass nach einer Verformung des

Hilfsfügeteiles, insbesondere Niets der Stift oder die Schraube von der Setzseite des Hilfsfügeteiles, insbesondere Niets rückstandsfrei und zerstörungsfrei entfernt wird, insbesondere durch Ausschrauben.

In diesem Fall wird an dem Stift oder der Schraube von der Setzseite des Hilfsfügeteiles hergezogen, um die Schließseite zu stauchen und darauf kann auf der Setzseite der Stift oder die Schraube entweder abgeschnitten oder anderweitig abgetrennt oder ausgeschraubt werden.

Es kann auch eine Implementierung vorgesehen sein, bei der zunächst ein Kraftübertragungselement, insbesondere ein Stempel, Kontakt mit der

Bauteiloberfläche aufnimmt, insbesondere beim Clinchen/Durchsetzfügen, und darauf mittels des Kraftübertragungselements eine Kraft auf den

Bauteilwerkstoff ausgeübt wird, die ausreichend ist, um in den Bauteilen ein Verbindungselement, insbesondere in Form einer formschlüssigen

Verbindung, zu formen.

Die Erfindung bezieht sich außer auf ein Verfahren der oben erläuterten Art auch auf ein Setzgerät zum Erzeugen einer umformtechnisch gefügten Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen, bei dem durch eine stetige Krafteinwirkung eines Setzgeräts ein Hilfsfügeteil und/oder ein

Bauteilwerkstoff eines oder mehrerer der Bauteile umgeformt wird, mit einer ersten Erfassungseinrichtung, die beim Setzvorgang den Setzweg erfasst sowie mit einer zweiten Erfassungseinrichtung, die beim Setzvorgang die ausgeübte Kraft erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine

Verarbeitungseinrichtung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist,

Differenzen von nacheinander erfassten Werten der ausgeübten Kraft F und Differenzen der jeweils erfassten zurückgelegten Setzwege S zu ermitteln, aus diesen Differenzen einen Differenzenquotient Delta F/Delta S zu ermitteln und diesen mit wenigstens einem gespeicherten Referenzwert zu vergleichen. Die Aufgabe wird hierbei dadurch gelöst, dass eine Verarbeitungseinrichtung vorgesehen ist, die dazu eingerichtet ist, Differenzen von nacheinander erfassten Werten der ausgeübten Kraft F und Differenzen der jeweils erfassten zurückgelegten Setzwege S zu ermitteln, aus diesen Differenzen einen Differenzenquotient Delta F/Delta S zu ermitteln und diesen mit wenigstens einem gespeicherten Referenzwert zu vergleichen.

Die Verarbeitungseinrichtung kann beispielsweise als Mikrocontroller ausgebildet sein, in dem Messwerte des Setzweges und der Setzkraft verarbeitet werden. Differenzen zu zurückliegenden Messungen können durch den Mikrocontroller ebenfalls ermittelt und in Form eines

Differenzenquotienten zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Es ist in dem Mikrocontroller eine Speichereinrichtung vorgesehen, in der ein oder mehrere Referenzwerte gespeichert werden, wobei zu einem festgelegten Niet oder einer bestimmten Art der umformenden Fügeverbindung die

Differenzenquotienten mit einem entsprechend diesem zugeordneten Referenzwert als Abbruchkriterium verglichen werden.

Zudem ist vorgesehen, dass die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist, den Setzvorgang im Bereich des Anstiegs der Prozesskraft abzubrechen, sobald der Differenzenquotient einen vorgegebenen Referenzwert erreicht oder überschreitet.

Es ist vorteilhaft weiter vorgesehen, dass eine Vorrichtung zum Verbinden des Setzgerätes mit einem Teil eines Hilfsfügeteils in Form einer Blindnietmutter oder eines Schließringbolzens vorgesehen ist, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Hilfsfügeteiles wieder lösbar ist.

Diese Vorrichtung kann beispielsweise durch ein Setzgerät mit eigenem Schraubantrieb verwirklicht sein, der eine Schraube mit der Blindnietmutter verbindet und diese Verbindung durch Ausschrauben nach dem Setzvorgang wieder löst.

Es kann im Rahmen der Erfindung auch ein Setzgerät vorgesehen sein, bei dem die Vorrichtung zum Verbinden des Setzgerätes mit einem Teil des Hilfsfügeteils, insbesondere Schließringbolzen, eine Klemmvorrichtung aufweist, das den Schließringbolzen während des Setzprozesses bis zum vollständigen Umformen des Schließringes greift, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Hilfsfügeteils wieder lösbar ist.

Weiter kann ein Setzgerät vorgesehen sein, bei dem eine Vorrichtung zum Kontakt des Setzgerätes mit einem Teil eines Hilfsfügeteils in Form eines

Halbhohlstanznietes oder Vollstanznietes vorgesehen ist, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Hilfsfügeteils wieder lösbar ist.

Schließlich kann auch ein Setzgerät vorgesehen sein, bei dem eine Vorrichtung zum Kontakt des Setzgerätes mit einem Teil eines Bauteils zum Clinchen/Durchsetzfügen vorgesehen ist, wobei insbesondere das Setzgerät von dem Teil des Bauteils wieder lösbar ist.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Figuren einer Zeichnung gezeigt und nachfolgend erläutert.

Dabei zeigt

Fig. 1 schematisch einer Blindnietmutter vor dem Setzvorgang,

Fig. 2 die Blindnietmutter aus Figur 1 nach dem Setzvorgang,

Fig. 3 schematische Elemente eines Setzgerätes sowie

Fig. 4 den Verlauf von Prozessgrößen während des Setzvorganges.

Fig. 5 schematisch eine Darstellung eines Clinch-Vorganges, sowie

Fign. 6 und 7 in schematischer Form des Prozesses des Halbhohlstanznietes.

Die Fig. 1 zeigt eine Blindnietmutter als Beispiel eines umformtechnisch gefügten Hilfsfügeteiles 1, die beispielhaft an ein Blech 2 oder mittels der einen Schichtung aus mehreren Blechen gefügt wird. Dazu ist in dem Blech 2 eine Öffnung 3 vorgesehen, in die die Blindnietmutter 1 eingeschoben ist. Die Blindnietmutter 1 weist einen Setzkopf 4 in Form eines radial nach außen ragenden Flansches auf und im Bereich des Schließkopfes, der bei der gezeigten Blindnietmutter erst im Zuge des Setzprozesses gebildet wird, ein Innengewinde 5.

Von der Seite des Setzkopfes 4 her wird zur Einleitung des Setzvorgangs ein Gewindestift 11 (vgl. Fig. 3) eingeführt und in dem Gewinde 5 verschraubt und darauf in die Richtung des Pfeils 6 gezogen.

Die Fig. 2 zeigt den verformten Zustand des Niets 1 nachdem das Setzende 7 des Niets nach oben in Richtung des Pfeils 6 gezogen worden ist. Der Schaft 8 des Niets weist einen Längenabschnitt mit dem Gewinde 5, sowie einen glatten, üblicherweise dünnwandigeren Abschnitt 9 (Umformbereich) auf, der im Rahmen der Zugbewegung einknickt, so dass der Niet 1 sich in Richtung der Zugbewegung 6 verkürzt. Dabei formt sich der Bereich 9 des Schaftes 8 zu einer radial nach außen ragenden Wulst 9a aus, die sich an das Blech 2 anlegt. Der Niet 1 ist damit mit dem Flansch 4 einerseits und dem Wulst 9a andererseits am Rand der Öffnung 3 in dem Blech oder dem Blechstapel 2 festgelegt.

Allgemein besitzt jedes Setzgerät für das umformtechnische Fügen eine Vorrichtung, um eine translatorische Bewegung auf das Hilfsfügeteil und/oder den Bauteilwerkstoff aufzuprägen. Dies können Zug- oder Druckkräfte sein. Dabei werden sowohl die übertragene Kraft als auch der zurückgelegte translatorische Weg der Vorrichtung getrennt erfasst. Die Fig. 3 zeigt beispielhaft schematisch Teile eines Setzgerätes 10 für eine

Blindnietmutter. In der Figur ist zunächst der Gewindestift 11 mit dem

Außengewinde 12 dargestellt, das in das Innengewinde 5 der Blindnietmutter 1 eingreift. Hierzu ist ein Antriebselement 13 in Form eines Antriebsstiftes gezeigt, der in den Gewindestift 11 an seinem oberen Ende zur Übertragung einer Drehbewegung eingreift. Das Antriebselement 13 ist somit in beiden

Drehrichtungen um seine Längsachse 14 drehbar.

Zu Beginn eines Setzvorganges wird der Gewindestift 11 durch den Antrieb des Antriebselementes 13 in das Gewinde 5 eingeschraubt. Der Gewindestift 11 durchsetzt dabei die Längsöffnung des Niets 1. An dem Setzgerät ist eine

Auflageplatte 15 vorgesehen, die auf den Niet 1 oder auf das zu nietende Material 2 aufgesetzt wird. Diese Auflageplatte 15 dient als Widerlager für das Setzgerät während des Setzvorgangs, wenn mittels eines Zugrohres 16 der Gewindestift 11 an seinem Kopf 17 in Richtung des Pfeils 18 gezogen wird, um den Niet 1 zu stauchen. Hierzu ist ein Zugantrieb vorgesehen, der in der Figur

3 nicht näher dargestellt ist und der das Zugrohr 16 in Richtung des Pfeils 18 zieht. Das Zugrohr weist an seinem dem Niet zugewandten Ende einen Innenflansch 16a auf, der sich an den Kopf 17 des Gewindestifts 11 anlegt. Die Zugkraft, die in Richtung des Pfeils 18 auf das Zugrohr und auf den

Gewindestift 11 und somit auf das Schließende des Niets wirkt, wird mittels eines Kraftsensors 19 erfasst. Der Weg, den das Zugrohr 16 während des Setzvorganges zurücklegt, wird laufend durch den Wegsensor 20 erfasst. Die Information über die

augenblicklich ausgeübte Kraft wird vom Sensor 19 zu der

Verarbeitungseinrichtung 21 geleitet, ebenso wie durch den Sensor 20 der Wert des jeweils momentan zurückgelegten Wegs des Gewindestifts 11. In festgelegten Zeitabständen, Kraftintervallen oder Setzwegintervallen bildet die Verarbeitungseinrichtung 21 eine Differenz der jeweils erfassten Setzkraft zu der bei der vorangegangenen Messung erfassten Setzkraft und eine Differenz des erfassten Setzweges zu dem bei der vorangegangenen Messung erfassten Setzweg und bildet aus diesen Differenzen einen

Differenzenquotienten. Dieser jeweils aktualisierte Differenzenquotient wird laufend mit einem Referenzwert verglichen und bei Erreichen oder

Überschreiten eines vorgegebenen Referenzwertes durch den

Differenzenquotienten wird der Setzvorgang abgebrochen bzw. beendet.

Die Fig. 4 zeigt ein Diagramm, bei dem auf der horizontalen Achse der zurücklegte Setzweg S und auf der vertikalen Achse die Setzkraft F dargestellt ist. Die entsprechende Prozesskurve 22 zeigt den Verlauf der Setzkraft F über den fortschreitenden Setzweg S. Es zeigt sich, dass zunächst bei einem

Komprimieren des Niets von einem Weg 0 bis zu einem Weg Sl keine Kraft aufzuwenden ist, da hier lediglich das mechanische Spiel überwunden wird. Daraufhin steigt die für einen Setzweg erforderliche Kraft F stark an, um dann auf einem Plateau bis zu einem Punkt S2 relativ konstant zu bleiben. Am Punkt S2 verändert sich die Steigung der Prozesskurve deutlich.

Die Kurve 23 zeigt für jeden Punkt des Setzweges S die Steigung der

Prozesskurve 22 als Grenzwert des Differenzenquotienten

AF

~ÄS an. Am Punkt Sl zeigt sich ein Maximum der Steigung, die zum Punkt S3 bis fast auf 0 absinkt. Danach ergeben sich gewisse Schwankungen in der

Steigung, jedoch steigt die Steigung erst ab dem Punkt S2 stark und deutlich an. Es kann ein Grenzwert = Referenzwert

festgelegt sein, mit dem die jeweils gemessenen Differenzenquotienten verglichen werden. Bei Erreichen des Wertes am Punkt S4 wird dann der Setzvorgang abgebrochen. Der Graph, der in der Darstellung den Verlauf der Differenzenquotienten angibt, bildet somit ein sehr viel deutlicheres Differenzierungskriterium für den Abbruch des

Setzvorgangs als beispielsweise der reine Kraftverlauf über den Setzweg.

Somit ist durch die laufende Übermittlung und Überwachung der

Differenzenquotienten aus Setzkraft und Setzweg eine zuverlässige Methode gegeben, in einfacher und reproduzierbarer Weise eine zuverlässige und dauerhafte Verbindung mit einem umformtechnisch gefügten

Verbindungselement zu schaffen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf zwei zu verbindende Bleche sowie ein Hilfsfügeteil in Form eines Schließringbolzens ohne Abrissteil, bestehend aus Bolzen und Schließring. Der Schließringbolzen wird durch eine Klemmvorrichtung gefasst und in Bolzenlängsachse gezogen. Das Mundstück des Setzgerätes stützt sich an der Oberseite des Schließringes ab. Dadurch werden die zu verbindenden Bauteile zusammengepresst, mit zunehmender Setzkraft beginnt das Mundstück des Setzgerätes mit der Umformung des Schließringes, indem es über die Außenseite des Schließringes gleitet. Zum Abschluss des Setzprozesses ist der Schließring so umgeformt, dass sich das Material des Schließringes in die Rillengeometrie des Bolzens eingeformt hat und ein Formschluss entstanden ist.

Der Setzweg ist der Weg, den die an einem Zugdorn befestigte

Klemmvorrichtung während des Setzprozesses zurücklegt. Die Setzkraft ist die durch den Zugdorn ausgeübte Kraft. Die Fig. 5 zeigt zwei gefügte Bleche 24, 25, die mittels Clinchen, auch

Durchsetzfügen, also durch Umformung ohne Verwendung eines

Hilfsfügeteils, zusammengefügt sind. Dies geschieht durch Druckausübung mittels eines Pressstempels 26, der in Richtung des Pfeils 27 gegen die Bleche gedrückt wird, so dass diese sich in die gegenüberliegende und mit einer topfartigen Ausnehmung 28 versehene Matrize 29 hinein verformen.

Die Matrize 29 kann bewegliche Teile 29a, 29b aufweisen, die durch

Nachgeben während der Verformung eine Verbreitung der Ausformung des ausgestülpten Teils 30 der Bleche ermöglichen. Hierdurch kann in einem Ausführungsfall eine Hinterschneidung des Bleches 25 entstehen, in die das Blech 24 hineingedrückt wird, so dass die Bleche 24, 25 kraft- und

formschlüssig gefügt sind.

Als Setzweg wird während des Setzvorgangs der Weg erfasst, den der Pressstempel 26 zurücklegt. Die Setzkraft ist die durch den Pressstempel ausgeübte Kraft. Fig. 6 zeigt zwei zu verbindende Bleche 31, 32 sowie ein Hilfsfügeteil in Form eines Halbhohlstanzniets 33 und eine unter den Blechen angeordnete

Matrizen 34 mit einer topfartigen Ausnehmung 35. Der Halbhohlstanzniet wird durch einen Stempel (37) in Richtung des Pfeils 36 in die Bleche 31, 32 hineingedrückt, wobei er das obere Blech 31 durchstößt und sich, wie in Fig. 7 gezeigt, in das Material des unteren Blechs 32 hinein spreizt. Beide Bleche werden dabei in die topfartige Ausnehmung 35 hineingedrückt.

Das untere Blech 32 wird von dem Niet 33 nicht durchstoßen. Der Setzweg ist der Weg, den der Stempel 37 während des Setzprozesses zurücklegt. Die Setzkraft ist die durch den Stempel ausgeübte Kraft.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf zwei zu verbindende Bleche sowie ein Hilfsfügeteil in Form eines Vollstanzniets und eine unter den Blechen angeordnete Matrize, bestehend aus Schneid- und Prägering. Der

Vollstanzniet wird durch einen Stempel in die Bleche hineingedrückt, wobei er das obere und untere Blech durchstößt. Zum Abschluss des Setzprozesses prägt sich der Prägering der Matrize in den Bauteilwerkstoff des unteren Bauteils ein, das Hilfsfügeteil wird höchstens minimal verformt und der durch den Prägering umgeformt Bauteilwerkstoff fließt in die Rillengeometrie des Nietelementes und erzeugt einen Formschluss. Im matrizenseitigen

Bauteilwerkstoff bildet sich ein Prägering aus.

Der Setzweg ist dabei der Weg, den der Stempel während des Setzprozesses zurücklegt. Die Setzkraft ist die durch den Stempel ausgeübte Kraft.