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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND SEWING INSTALLATION FOR SEWING POCKET CUTS ONTO AN ARTICLE OF CLOTHING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/032639
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a sewing installation for sewing pocket cuts onto a base part to form a pocket, wherein, in order to achieve a distance between the base part and the front part, the pocket cut is folded around an accommodating part, which has a shape that corresponds to the desired distance between the base part and the front part while lying on the one pocket contact plate, and is accommodated in such a way in a sewing template (11), which is divided longitudinally in a symmetrical manner, that only the edge areas of the sewing material layers to be connected are located outside of the closed sewing template, wherein the sewing template is positioned in such a way that the edge areas of the sewing material layers are located beneath the sewing slit (19) of the sewing template (11).

Inventors:
ZINSMEISTER AXEL (DE)
MANUEL KARL LUDWIG (DE)
PFLEGER HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/005305
Publication Date:
March 24, 2011
Filing Date:
August 29, 2010
Export Citation:
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Assignee:
PFAFF INDUSTRIESYSTEME UND MASCHINEN AG (DE)
ZINSMEISTER AXEL (DE)
MANUEL KARL LUDWIG (DE)
PFLEGER HERBERT (DE)
International Classes:
D05B35/04
Foreign References:
DE19854688A11999-07-01
DE19807310A11998-08-27
DE10132422A12002-03-28
US6123042A2000-09-26
DE2025312A11970-12-03
US5584258A1996-12-17
Attorney, Agent or Firm:
KLEIN, FRIEDRICH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Aufnähen eines Taschenzuschnittes auf ein Grundteil zur Bildung einer Tasche, aufweisend folgende Verfahrensschritte l

Vorfertigen eines räumlich ausgebildeten Taschenzuschnittes mit einem Vorderteil, an dessen Längsseiten mindestens je ein mit diesem durch jeweils eine Naht verbundenes Seitenteil angeordnet ist, sowie mit einem an einer der Stirnseiten des Vorderteils angeordneten Bodenteil, das mittels einer weiteren Naht mit dem Vorderteil verbunden ist, wobei die Nähte derart ausgebildet sind, dass die Seitenteile und das Bodenteil jeweils im Wesentlichen quer zur Ebene des Vorderteiles gerichtet sind; iL

Bewegen des Taschenauflagebleches einer Nähanlage zum Aufnähen von Taschen auf das Grundteil in die Aufnahmestellung für den Taschenzuschnitt;

Qi

Anordnen eines Aufnahmeteiles für den vorgefertigten Taschenzuschnitt auf dem Taschenauflageblech, wobei die Querschnittsform und Größe des Aufnahmeteiles dem von den beiden Seitenteilen und dem Bodenteil des Taschenzuschnittes umschlossenen Raum entspricht;

Ol

Auflegen und Fixieren des vorgefertigten Taschenzuschnittes auf das Aufnahmeteil;

E:

Umbuggen der Enden der beiden Seitenteile sowie des Bodenteiles unter den Taschenzuschnitt und Andrücken derselben an die Seitenflächen des Taschenauflagebleches;

Absenken des Taschenauflagebleches mit dem darauf fixierten Aufnahmeteil auf das Grundteil und anschließendes Entfernen des Aufnahmeteiles; so dass der Taschenzuschnitt auf dem Taschenauflageblech hängt.

Gl

Nähschablone in noch geöffnetem Zustand auf dem Taschenzuschnitt positionieren und diesen zusammen mit dem Grundteil auf das Taschenauflageblech aufdrücken;

H:

Nähschablone schließen und dabei so positionieren, dass sich die auf das Grundteil aufzunähenden Randbereiche des Taschenzuschnittes unterhalb der Nähschlitze der Nähschablone (11) befinden, und sowohl die beiden Seitenteile als auch das Bodenteil des Taschenzuschnittes eine im Wesentlichen schräg nach aufwärts und zum Tascheninneren gerichtete Schräglage einnehmen;

Taschenauflageblech in Ruhestellung zurück ziehen und Bilden der Befestigungsnähte für die beiden Seitenteile und das Bodenteil am Grundteil.

2. Verfahren zum Aufnähen eines Taschenzuschnittes auf ein Grundteil nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch einen oder mehrere zur Unterstützung der Seiten beweg ung der Seitenteile und / oder des Bodenteils dienenden Luftströme.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 , aufweisend:

A. Eine Nähanlage mit einem Nähgutauflagetisch und einem zwischen einer Ruhe- und einer Wirkstellung bewegbaren Taschenauflageblech;

B. ein auf dem Taschenauflageblech (1) lösbar positionierbares Aufnahmeteil (9) für den vorgefertigten Taschenzuschnitt, dessen Querschnittsform und Größe dem von den beiden Seitentei- len und dem Bodenteil des Taschenzuschnittes umschlossenen Raum entspricht;

C. Mittel zum Umbuggen sowohl der Enden der beiden Seitenteile, als auch des Endes des Bodenteiles des Taschenzuschnittes, sowie Mittel zum zeitweisen Fixieren der Lage der Seitenteile und des Bodenteils in der durch den Umbuggvorgang erreichten Lage;

D. Mittel zum Positionieren einer symmetrisch längsgeteilten Nähschablone (11 ) auf dem Taschenzuschnitt und diese zusammen mit dem Grundteil auf das Taschenauflageblech (1 ) aufdrücken;

E. Mittel zum Schließen und Positionieren der Nähschablone (11 ) derart, dass sich die auf das Grundteil aufzunähenden Randbereiche des Taschenzuschnittes unterhalb der Nähschlitze (19) der Nähschablone (11 ) befinden;

F. Mittel um vor und während des Aufnähens des Taschenzuschnittes auf das Grundteil die dem Vorderteil des Taschenzuschnittes zugewandten Randbereiche sowohl der beiden Seitenteile, als auch des Bodenteils des Taschenzuschnittes in eine im Wesentlichen schräg nach aufwärts und zum Tascheninneren gerichtete Schräglage zu bringen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Nähschablone (11 ) einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist und als Hohlkörper ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4 dadurch gekennzeichnet, dass die Nähschablone (11 ) an ihren beiden Längsseiten jeweils einen sich jeweils horizontal nach außen erstreckenden Bereich (16), sowie einen sich von ihrem stirnseitigen Bereich (17) horizontal nach außen erstreckenden Bereich (18) aufweist, und diese Bereiche während der Bildung der Befestigungsnaht für die miteinander zu verbindenden Randbereiche der Seitenteile und des Bodenteils mit dem Grundteil als Niederhalter für diese dienen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die horizontal gerichteten Bereiche (16) als auch der horizontal gerichtete Bereich (18) der Nähschablone (11 ) jeweils einen Schlitz aufweisen und diese Schlitze im geschlossenen Zustand der Nähschablone (11 ) einen U-förmigen Nähschlitz (19) zum Durchtritt der Nadel bilden.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass die sich jeweils horizontal nach außen erstreckenden Bereiche (16) der Nähschablone (11 ) zum Schließen der Nähschablone (11 ) jeweils mit einem Schiebeglied (21 ) in Antriebsverbindung bringbar sind, das mittels eines Druckluftzylinders (22) antreibbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebeglieder (21 ) und die sich jeweils horizontal nach außen erstreckenden Bereiche (16) der Nähschablone (11 ) jeweils einstückig ausgebildet sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftzylinder (22) zur Erzielung einer zweidimensionalen Bewegung der Schiebeglieder (21) im jeweiligen stirnseitigen Eckbereich der Nähschablone (11 ) an dieser angreifen.

Description:
Verfahren und Nähanlage zum Aufnähen von Taschenzuschnitten auf ein Kleidungsstück

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Nähanlage zum Aufnähen von umzubuggenden Taschenzuschnitten auf ein Grundteil.

Die DE 41 313 131 C1 offenbart eine von einer Nähmaschine und einer Faltvorrichtung gebildete Nähanlage zum Aufnähen von Taschenzuschnitten, die zunächst in ihrem Randbereich umgebuggt und sodann von einem programmgesteuerten Nähguthalter der Nähanlage übernommen und der Nähmaschine zugeführt werden. Derartige Faltvorrichtungen bestehen jeweils aus einer an einer ersten Halterung angeordneten Andruckplatte und mehreren Faltschiebern, die an einem ebenfalls an der ersten Halterung angeordneten Rahmen angebracht sind und über Druckluftzylinder zwischen einer Ruhestellung und einer Faltstellung hin- und herbewegt werden können. Die erste Halterung kann dabei in unterschiedliche Höhenstellungen, nämlich in eine oben befindliche Ruhestellung, eine darunter befindliche Faltstellung und in eine unten liegende Übergabestellung gebracht werden.

An einer zweiten Halterung ist ein Taschenauflageblech angeordnet. Die zweite Halterung ist im Wesentlichen in zwei verschiedene Höhenstellungen bewegbar, nämlich in eine mit der mittleren Stellung der ersten Halterung korrespondierende obere Einlege- und Faltstellung und in eine untere, mit der unteren Stellung der ersten Halterung korrespondierende Andruckstellung für die um- gebuggten Randabschnitte der auf dem Taschenauflageblech befindlichen Taschenzuschnitte. Für das genaue mustergerechte Ausrichten von mit Mustern versehenen Taschenzuschnitten und Nähgutteilen, lässt sich das Taschenauflageblech bedarfsweise noch in eine dritte Höhenstellung bewegen, in der es sich dicht

BESTÄTIGUNGSKOPIE T/EP2010/005305

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oberhalb des Grundteiles befindet.

Mit Nähanlagen dieser Art können somit die Taschenzuschnitte in einem Arbeitszyklus auf dem Taschenauflageblech positioniert, entlang der mit einer Naht zu versehenden Randbereiche umge- buggt und in dieser Lage zur Bildung der Befestigungsnähte zur Nähmaschine verbracht werden.

Die auf diese Weise gefertigten Taschen haben, da das Vorderteil der Tasche flachliegend auf das Grundteil des Bekleidungsstückes aufgenäht wird, ein nur relativ geringes Fassungsvermögen, das dann, wenn es sich bei der zu bildenden Tasche beispielsweise um die Brusttasche eines Hemdes oder die Brusttasche einer Bluse handelt, durchaus ausreichend ist.

Soll die Tasche aber ein demgegenüber größeres Aufnahmevolumen aufweisen, so ist es bei Beibehaltung der Größe der Tasche bzw. des Vorderteiles erforderlich, zwischen diesem und dem Grundteil einen Abstand zu schaffen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass sowohl an den beiden längsseitigen Bereichen des Vorderteiles, als auch an dessen dem Tascheneingriff gegenüber liegenden Stirnseite jeweils ein Seitenteil bzw. ein Bodenteil angeordnet wird. Da sowohl die beiden Seitenteile, als auch das Bodenteil sowohl mit dem Vorderteil, als auch mit dem Grundteil durch entsprechende Nähte verbunden werden müssen, ist das Annähen des Vorderteiles an das Grundteil sehr zeitaufwändig und handhabungstechnisch relativ kompliziert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde sowohl ein Verfahren, als auch eine Vorrichtung zu schaffen, die ein rationelles Herstellen und Annähen einer ein Boden- und zwei Seitenteile aufweisenden Tasche ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser ersten Teilaufgabe ein die Verfahrensschritte A bis I des Patentanspruches 1 aufweisendes Verfahren vorgeschlagen.

Hinsichtlich des Verfahrensschrittes A ist hierbei davon ausgegangen, dass das Vorderteil sowie die beiden Seitenteile von jeweils separaten Zuschnitten gebildet und durch entsprechende Nähte derart miteinander verbunden sind, dass die beiden Seitenteile im Wesentlichen quer zum Vorderteil verlaufen.

Dabei ist es selbstverständlich auch möglich und für das erfindungsgemäße Verfahren unerheblich, ob das Vorderteil sowie die beiden Seitenteile von jeweils separaten Zuschnitten gebildet und durch entsprechende Nähte miteinander verbunden sind, oder ob diese Teile von nur einem einzigen Zuschnitt gebildet sind, an dessen Längsseiten im Abstand der Breite des Vorderteiles je eine„S-förmige" Falte gebildet und durch jeweils eine Längsnaht gesichert wird.

Dementsprechend ist es auch möglich, und für das erfindungsgemäße Verfahren ebenfalls unerheblich, ob auch das Bodenteil als separater Zuschnitt an das Vorderteil angenäht wird, oder ob am dem Tascheneingriff entfernten Ende des Vorderteiles ebenfalls eine entsprechende„S-förmige" Falte gebildet und diese durch eine Quernaht gesichert wird.

In beiden Fällen ist lediglich wichtig, dass sowohl an den beiden Längsseiten, als auch an dem dem Tascheneingriff gegenüber liegenden Ende des Taschenzuschnittes je ein freier und quer zur Ebene des Taschenzuschnittes verlaufender Bereich desselben vorhanden ist, der an der fertig genähten Tasche die Verbindung zwischen dem Taschenzuschnitt und dem Grundteil bildet.

Da der Taschenzuschnitt in vorgegebenem Abstand auf das Grundteil aufgenäht werden soll, ist es erforderlich, vordem Nähvorgang die freien Enden sowohl der beiden Seitenteile als auch des Bodenteils in eine diesem Abstand entsprechende Lage zu bringen. Diese Teilaufgabe wird durch das Merkmal C des Patentanspruches 1 in einfacherWeise dadurch gelöst, dass vordem Einfalten der freien Enden sowohl der Seitenteile, als auch des Bodenteils vorübergehend ein Aufnahmeteil für den vorgefertigten Taschenzuschnitt auf dem Taschenauflageblech positioniert wird, dessen Querschnittsform und Größe dem von den beiden Seitenteilen und dem Bodenteil des Taschenzuschnittes umgrenzten Raum entspricht, sodass die beiden Seitenteile und das Bodenteil um das Aufnahmeteil herum eingefaltet werden können (siehe Figur 2). Das Aufnahmeteil wird nach dem Faltvorgang im Bereich des (späteren) Tascheneingriffes wieder vom Taschenauflageblech entfernt (Fig. 3)

Da die von der Befestigungsnaht für die Seitenteile und das Bodenteil am Taschenzuschnitt umgrenzte Fläche des Taschenzuschnittes der Größe und Form der von der Befestigungsnaht für die Seitenteile und das Bodenteil am Grundteil umgrenzten Fläche entspricht, besteht die Gefahr, dass beim Annähen der Seitenteile und / oder des Bodenteils an das Grundteil der schon mit dem Vorderteil verbundene Bereich eines Seiten- oder Bodenteiles erneut angestochen und festgenäht wird.

Um dies zu vermeiden, ist es daher erforderlich, die Seitenteile und das Bodenteil so zu positionieren, dass nur die zur Bildung der jeweiligen Randnaht notwendigen Randbereiche der Seitenteile und des Bodenteils in die Bewegungsbahn der Nadel ragen.

Erfindungsgemäß ist zur Lösung dieser weiteren Teilaufgabe vorgesehen, während des Schließens einer symmetrisch längsgeteilten und als Hohlkörper ausgebildeten Nähschablone diese so zu positionieren, dass sich die auf das Grundteil aufzunähenden Randbereiche des Taschenzuschnittes unterhalb der Nähschlitze der Nähschablone befinden, und die übrigen Bereiche sowohl der beiden Seitenteile als auch des Bodenteiles eine im Wesentlichen schräg nach aufwärts und zum Tascheninneren gerichtete Schräglage einnehmen und sich überwiegend innerhalb der Nähschablone befinden (Fig. 5 und 6).

Um während der Durchführung des Verfahrens sowohl die Enden der beiden Seitenteile als auch das Ende des Bodenteiles des Taschenzuschnittes in ihrem jeweiligen Randbereich mit in ihrem Aufbau und ihrer Wirkungsweise einfachen Faltschiebern zur Bildung eines einwandfreien Kantenverlaufes umbuggen zu können, ist gemäß Merkmal B des Patentanspruches 3 ein auf dem Ta- schenauflageblech 1 lösbar positionierbares Aufnahmeteil 9 für den vorgefertigten Taschenzuschnitt vorgesehen, wobei die Querschnittsform und Größe des Aufnahmeteiles dem von den beiden Seitenteilen und dem Bodenteil des Taschenzuschnittes umschlossenen Raum entspricht. Das Aufnahmeteil 9 kann dabei entweder von Hand oder mittels einer entsprechenden Vorrichtung auf dem Taschenauflageblech 1 positioniert und nach dem Umbuggen entfernt werden.

Zum Positionieren und Fixieren des Taschenzuschnittes in der Nähposition wird zunächst die symmetrisch längsgeteilte Nähschablone 11 in noch geöffnetem Zustand auf den Taschenzuschnitt aufgesetzt und die Nähschablone 11 dann durch die sich jeweils horizontal von ihren Längsseiten horizontal nach außen erstreckenden Bereiche 16, sowie durch den sich von ihrem stirnseitigen Ende nach außen erstreckenden Bereich 17 im geschlossenen Zustand so positioniert, dass sich die auf das Grundteil aufzunähenden Randbereiche des Taschenzuschnittes unterhalb des in der Nähschablone 1 vorgesehenen U-förmigen Nähschlitzes 19 befinden. Während der Positionierungs- und Schließbewegung der Nähschablone 11 wirken an dieser vorgesehene Flächen oder sonstige Betätigungsmittel auf die Seitenteile und das Bodenteil des jeweiligen Taschenzuschnittes ein, um diese innerhalb der Nähschablone 11 zu deren Mitte und nach oben zu lenken.

Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Vorrichtung weist die im Patentanspruch 3 angegebenen Merkmale A bis F auf.

Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus dessen nachfolgenden Beschreibung sowie der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles einer zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung.

Es zeigen:

Fiq.1 :

Eine Darstellung der Faltstation mit den Faltschiebern, dem Aufnahmeteil, dem Taschenzuschnitt und dem Taschenauflageblech in ihrer jeweiligen Ausgangsstellung in Schnittdarstellung und Draufsicht;

Fig. 2:

Eine Darstellung der Faltstation mit den Faltschiebern, dem Aufnahmeteil, dem Taschenzuschnitt und dem Taschenauflageblech nach dem Umbuggen eines der Seitenteile;

Fig. 3:

Eine Darstellung der Faltstation entsprechend Fig.2 mit den Faltschiebern, dem Aufnahmeteil, dem Taschenzuschnitt und dem Taschenauflageblech nach dem Umbuggen eines der Seitenteile;

Fig. 4:

Eine schaubildliche Darstellung eines Ausschnittes der Nähstation mit der sich in Nähstellung befindlichen Nähschablone und der Nähmaschine;

Fig. 5:

Eine Schnittdarstellung und eine Draufsicht auf die noch geöffnete Nähschablone mit dem Taschenauflageblech und dem an seinen Seitenteilen und dem Bodenteil umgebuggten Taschenzuschnitt bzw. dem Vorderteil der Tasche; T/EP2010/005305

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Fig. 6:

Eine Schnittdarstellung und eine Draufsicht auf die noch geöffnete Nähschablone mit dem Taschenauflageblech und dem an seinen Seitenteilen und dem Bodenteil umgebuggten Taschenzuschnitt bzw. Vorderteil der Tasche beim Aufsetzen der Schablone auf den Taschenzuschnitt bzw. auf das Vorderteil der Tasche;

Fig. 7:

Eine der Fig.6 entsprechende Darstellung mit zurück gezogenem Taschenauflageblech .

Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Nähanlage weist in an sich bekannter Weise eine Falteinrichtung, eine Vorrichtung zum Überführen der gefalteten Teile von der Faltstation zu einer Nähstation, sowie eine in dieser angeordnete Nähgutauflageplatte und eine Nähmaschine auf. Die Nähmaschine ist bekannter Bauart und weist eine auf und ab gehende fadenführende Nadel auf, die zur Bildung von Nähstichen mit einem nicht dargestellten Greifer zusammenwirkt. Ferner ist die Nähmaschine mit einer Antriebs- und einer Führungsvorrichtung zur Herstellung von vorbestimmbaren Nahtformen versehen. Diese Funktionsgruppen sind bekannter Bauart

Die Faltstation weist ein Taschenauflageblech 1 auf, dessen Größe und Form an die Größe und Form der jeweils auf das Grundteil eines Bekleidungsstückes aufzunähenden Tasche angepasst ist. Das Taschenauflageblech 1 dient üblicher Weise sowohl als Auflagefläche für den Taschenzuschnitt 2 als auch als Faltkörper für diesen. Mit dem Taschenauflageblech 1 arbeiten in an sich bekannter Weise insgesamt 3 Faltschieber 3,4,5 zusammen, die von jeweils einem Druckzylinder 6,7,8 in ihre Arbeitsstellung bewegt werden und in dieser zeitweise verharren. Die Faltschieber 3,4,5 sind in U-Form zueinander angeordnet, wobei parallel zu den beiden Längsseiten und parallel zu der dem Tascheneingriff entfernten Stirnseite des Taschenzuschnittes jeweils ein Faltschieber angeordnet ist. Die Faltschieber sind üblicher Bauart und sind als Winkelstücke ausgebildet, wobei der jeweils horizontal gerichtete Bereich der Faltschieber das Taschenauflageblech 1 unterfährt und dabei sowohl den Endbereich des jeweiligen Seitenteiles als auch das Ende des Taschenzuschnittes 2 umbuggt. In der Endstellung der Faltschieber liegt deren vertikal gerichteter Bereich unter Zwischenlage des jeweiligen Seitenteiles bzw. des Bodenteiles Taschenzuschnittes 2 an der entsprechenden Seitenfläche des Taschenauflagebleches 1 an, so dass der Taschenzuschnitt 2 fixiert ist.

Erfindungsgemäß dient das Taschenauflageblech 1 gleichzeitig als Träger für ein auf ihm vorübergehend zu positionierendes Aufnahmeteil 9 für den jeweilig vorgefertigten Taschenzuschnitt 2, wobei die Größe und Querschnittsform des Aufnahmeteiles 9 dem von den beiden Seitenteilen und dem Bodenteil umschlossenen Raum entspricht.

Durch das Aufnahmeteil 9 wird für den Faltvorgang ein der lichten Weite der herzustellenden Tasche entsprechender Abstand zwischen dem Grundteil und dem Taschenzuschnitt 2 geschaffen, sodass durch die Verwendung unterschiedlich hoher Aufnahmeteile 9 die lichte Weite der aufzunähenden Taschen ohne zusätzliche Maßnahmen verändert werden kann.

Zum genauen Positionieren des Aufnahmeteils 9 auf dem Taschenauflageblech 1 kann dieses eine (nicht dargestellte) Führungsnut für eine an der Unterseite des Aufnahmeteiles 9 angeordnete (nicht dargestellte) Führungsleiste aufweisen. Dabei kann die Führungsleiste mit leichtem Press- oder mit Gleitsitz in die Führungsnut eingreifen, sodass das Aufnahmeteil 9 lösbar mit dem Taschenauflageblech 1 verbunden ist.

Zur Bildung der Befestigungsnähte für den Taschenzuschnitt 2 auf dem Grundteil wird dieser in einer Nähschablone 11 aufgenommen, die einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt aufweist. Die Nähschablone 11 ist symmetrisch in zwei Hälften 13, 14 längsgeteilt, die quer zu ihrer Längsachse relativ zueinan- der verschiebbar sind, sodass die Nähschablone 11 in eine das jeweilige Grundteil mit dem jeweiligen Taschenzuschnitt 2 übernehmende offene Form und in eine die Relativlage der aufge- no nen Teile sichernde geschlossene Form gebracht werden kann, in der innerhalb der Nähstation die Befestigungsnähte gebildet werden.

Beide Hälften 12, 13 der Nähschablone 1 weisen hierzu je einen oberen horizontal gerichteten Bereich 14 auf, an den sich jeweils ein schräg nach außen und nach abwärts gerichteter Bereich 15 anschließt. An den nach außen und nach abwärts gerichteten Bereich 15 der Nähschablone 11 schließt sich jeweils ein horizontal und ebenfalls nach außen gerichteter Bereich 16 an.

Im Aufnahmebereich für das Bodenteil des Taschenzuschnittes 2 weist jede Hälfte 12,13 der Nähschablone 11 ebenfalls einen schräg nach außen und nach abwärts gerichteten Bereich 17 auf, der ebenfalls in einen horizontal und nach außen gerichteten Bereich 18 übergeht. In die horizontal verlaufenden Bereiche 16 und 18 der Nähschablone 1 ist jeweils ein Schlitz eingearbeitet, wobei die insgesamt 3 Schlitze im geschlossenen Zustand der Nähschablone 1 einen U-förmigen Nähschlitz 19 zum Durchtritt der Nadel zur Bildung der im Wesentlichen U-förmigen Befestigungsnaht bilden.

Da nach dem Umbuggen des Taschenzuschnittes 2 und dem Wegführen des Aufnahmeteiles 9 der Taschenzuschnitt mehr o- der weniger unkontrolliert auf dem Taschenauflageblech 1 hängt und in dieser Form von der Nähschablone 11 übernommen wird, müssen nach dem Aufsetzen der Nähschablone auf den Taschenzuschnitt 2 die beiden Hälften 12,13 der Nähschablone 1 1 während ihrer Schließbewegung so positioniert werden, dass sich sowohl die auf das Grundteil aufzunähenden Randbereiche der beiden Seitenteile, als auch des Bodenteils des Taschenzuschnittes 2 unterhalb des U-förmigen Nähschlitzes 9 der geschlossenen Nähschablone 1 1 befinden. Hierzu ist jeder der beiden Hälften 12,13 der Nähschablone 11 ein mit einem Schiebeglied 22 versehener Druckzylinder 23 zugeordnet. Die beiden Schiebeglieder 22 greifen über jeweils ein Zwischenstück an dem horizontal gerichteten Bereich der jeweiligen Hälfte 12,13 der Nähschablone 1 an. Da die beiden Druckzylinder 23 und dementsprechend auch die beiden Schiebeglieder 22 in einem spitzen Winkel zur Längsachse der Nähschablone 1 angeordnet sind, wird von der Bewegung der Schiebeglieder jeweils sowohl eine Längs- als auch eine Querbewegung der jeweiligen Hälfte 12, 3 der Nähschablone 11 abgeleitet.

Da die von der Befestigungsnaht für die Seitenteile und das Bodenteil am Taschenzuschnitt umgrenzte Fläche des Taschenzuschnittes der Größe und Form der von der Befestigungsnaht für die Seitenteile und das Bodenteil am Grundteil umgrenzten Fläche entspricht, besteht die Gefahr, dass beim Annähen der Seitenteile und / oder des Bodenteils an das Grundteil der schon mit dem Taschenzuschnitt 2 verbundene Bereich eines Seiten- oder Bodenteiles angestochen und festgenäht wird.

Um dies zu vermeiden, weist die Nähschablone 1 die vorbeschriebene trapezartige Form auf, so dass sich während des eigentlichen Nähvorganges nur die unmittelbaren Randbereiche der Seitenteile und des Bodenteiles außerhalb der Nähschablone 11 befinden.

Um dabei sicher zu stellen, dass die übrigen Bereiche des jeweiligen Taschenzuschnittes 2 die gewünschte (im Wesentlichen schräg nach aufwärts und zum Tascheninnern gerichtete) Schräglage einnehmen, sind in den seitlich und nach außen gerichteten Bereichen 14,15 der Nähschablone 11 Durchtrittsöffnungen 23 für seitlich der Nähschablone 1 aus Blasdüsen 25 austretende Luftströme vorgesehen.

Durch das Umbuggen sowohl der Seitenteile als auch des Boden- teiles des Taschenzuschnittes wor dem Nähvorgang können in den Eckbereichen der U-förmigen Naht Materialanhäufungen entstehen. Zur Vermeidung solcher Materialanhäufungen sind sowohl in den horizontalen Bereichen 14 der Nähschablone 11 , als auch in den nach abwärts und nach außen gerichteten Bereichen 15, 17 der Nähschablone 11 Durchbrechungen 24 vorgesehen, die dem Entstehen eines Luftstaues innerhalb der Nähschablone 11 entgegenwirken.