Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND SHAFT FURNACE FOR FIRING MATERIAL PIECES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/023105
Kind Code:
A1
Abstract:
In the method according to the invention for firing material pieces in a shaft furnace, a material bed forms in the shaft furnace, said bed having a material bed surface, and fuel is fed in a combustion zone by way of at least one burner lance, wherein the exhaust gas stream that results is loaded with pollutants. The shaft furnace is operated such that a material bed surface temperature of 900°C-1100°C is set up and a means for NOx reduction is fed in above the material bed surface.

Inventors:
BEYER CHRISTOPH (DE)
SCHEFER DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/060454
Publication Date:
March 04, 2010
Filing Date:
August 12, 2009
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
POLYSIUS AG (DE)
BEYER CHRISTOPH (DE)
SCHEFER DIRK (DE)
International Classes:
F27B1/00; C04B7/43; F27D17/00
Foreign References:
US20080032247A12008-02-07
KR20030079666A2003-10-10
DE3209836C21988-12-29
AT248941B1966-08-25
KR20030079666A2003-10-10
US20080032247A12008-02-07
EP1930303A12008-06-11
Attorney, Agent or Firm:
TETZNER, Michael et al. (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Brennen von stückigem Material in einem Schachtofen (1), wobei sich im Schachtofen ein Materialbett (12) mit einer Materialbettoberfläche (13) ausbildet und in einer Brennzone (6) über wenigstens eine Brennerlanze Brennstoff (8) zugeführt wird, wobei ein entstehender Abgasstrom schadstoffbelastet ist und ferner ein Mittel zur NOx- Minderung in den Schachtofen eingebracht wird,

dadurch gekennzeichnet, dass der Schachtofen so betrieben wird, dass sich eine Materialbett-Oberflächentemperatur von 9000C-11000C einstellt und das Mittel zur NOx-Minderung oberhalb der Materialbettoberfläche zugegeben wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Mittel zur

NOx-Minderung eine Flüssigkeit zur Anwendung kommt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin ein Austragssystem (4) vorgesehen ist, mit dem das gebrannte Material aus dem Schachtofen (1) ausgetragen wird, wobei der Austrag so gesteuert wird, dass die Materialbettoberfläche (13) immer unterhalb der Zugabestelle des Mittels zur NOx-Minderung liegt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich des Schachtofens (1) Sekundärluft (10) zugegeben wird und im oberen Bereich des Schachtofens ein im Schachtofen entstehendes Abgas (14) abgeführt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Brennzone (6), insbesondere über die Brennerlanze (7) Primärluft (9) zugeführt wird, wobei der Anteil an Sekundärluft (10) größer ist als der der Primär luft (9).

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Zugabestelle des Mittels zur NOx-Minderung ein Kühlmedium (15) zugeführt wird, welches die Abgastemperatur senkt.

7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des in den Schachtofen (1) eingedüsten Mittels zur NOx- Minderung in Abhängigkeit der Schadstoffbelastung eines Abgasstroms aus der Brennzone (6) geregelt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur NOx-Minderung wenigstens Bestandteile von Ammoniak und/oder Harnstoff aufweist.

9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur in der Brennzone (6) zwischen 12000C und 24000C, vorzugsweise zwischen 15000C und 22000C beträgt.

10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialbett- Oberflächentemperatur überwacht wird.

11. Schachtofen (1) zur Durchführung des Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit einer wenigstens eine Brennerlanze (7) aufweisenden Brennzone (6) und eine Einrichtung (11) zur Zugabe eines Mittels zur NOx-Minderung,

dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (11) zur Zugabe des Mittels zur NOx-Minderung ob erhalb einer sich im B etrieb ausbildenden Materialbettoberfläche (13) angeordnet ist.

Description:
Verfahren und Schachtofen zum Brennen von stückigem Material

Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie einen Schachtofen zum Brennen von stückigem Material.

Aus der DE 32 09 836 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung von Sinterdolomit in einem Schachtofen bekannt. Ein aus zwei im Gleich- und Gegenstrom betriebenen Schächten bestehender Schachtofen ist ferner der AT 248 941 B zu entnehmen.

Bei der Zementherstellung wird zur Reduzierung des NO x -Gehaltes in den Abgasen das so genannte SNCR- Verfahren eingesetzt. Dabei wird der NO x - Anteil im Abgas durch Eindüsung von ammoniakhaltiger Flüssigkeit im Drehrohrofen oder im Calcinator gesenkt. Für die SNCR-Reaktion liegt das optimale Temperaturfenster in einem Bereich von 850 0 C-1150 0 C.

In der US 2008/0032247 wird weiterhin die Eindüsung eines Mittels zur Schadstoffminderung in einen Schachtofen beschrieben. Dort wird vorgeschlagen, das ammoniakhaltige Mittel in Form eines trockenen Pulvers in einen Bereich zwischen der Vorwärmzone und der Calcinierzone in das Materialbett einzubringen. In diesem Bereich herrschen zwar die für das SNCR-Verfahren optimalen

Temperaturen, jedoch ist die Verteilung des Schadstoff mindernden Mittels in der Materialschicht relativ schwierig. Aus diesem Grunde ist auch der Wirkungsgrad nicht befriedigend und wird den Anforderungen aktueller und zukünftiger Emissionsgrenzwerte eventuell nicht gerecht.

Aus der EP 1 930 303 Al ist ein Verfahren zur thermischen Behandlung von Rohstoff, insbesondere von Zementrohmehl, Kalkstein, Dolomit oder Magnesit in einem Schachtofen bekannt. Die Reduktion der entstehenden Stickoxide erfolgt insbesondere durch den Ammoniakgehalt des als Brennstoff verwendeten Rohbiogases. Erforderlichenfalls kann weiterer Ammoniak als Reduktionsmittel zugegeben werden, wobei die Stickoxidreduktion in der eigentlichen Reaktionszone oder aber in einer der Reaktions- bzw. Brennzone nachgeschalteten Entstickungszone erfolgen kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die NO x -Minderung in einem Schachtofen zu vereinfachen und den Wirkungsgrad zu verbessern.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 11 gelöst.

Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Brennen von stückigem Material in einem

Schachtofen bildet sich im Schachtofen ein Materialbett mit einer Materialbettoberfläche aus und in einer Brennzone wird über wenigstens eine Brennerlanze Brennstoff zugeführt, wobei der entstehende Abgasstrom schadstoffbelastet ist. Der Schachtofen wird so betrieben, dass sich eine Materialbett- Oberflächentemperatur von 900 0 C-I lOO 0 C einstellt und ein Mittel zur NO x -

Minderung oberhalb der Materialbettoberfläche zugegeben wird.

Der Schachtofen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist eine Brennzone mit wenigstens einer Brennerlanze sowie eine Einrichtung zur Zugabe eines Mittels zur NO x -Minderung auf, wobei die Einrichtung zur Zugabe des Mittels zur NO x -Minderung oberhalb einer sich in Betrieb ausbildenden Materialbettoberfläche angeordnet ist.

Beim üblichen Betrieb eines Schachtofens mit Vorwärmzone, Calcinier- und oder Sinterzone und Kühlzone liegt die Materialbettoberflächentemperatur in einem

Bereich von weniger als 800 0 C, d.h. in einem Temperaturbereich, der für das SNCR- Verfahren als ungünstig angesehen wird.

Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, den Schachtofen so zu betreiben, dass sich eine Materialbett-Oberflächentemperatur von 900 0 C-I lOO 0 C einstellt. Mit anderen Worten: Die Materialbett-Oberflächentemperatur wird bis in den für das SNCR- Verfahren optimalen Temperaturbereich angehoben, sodass das Mittel zur NO x -Minderung oberhalb der Materialbettoberfläche, insbesondere kurz oberhalb der Materialbettoberfläche dazu gegeben werden kann. Dadurch, dass sich in diesem Bereich kein Material befindet, kann eine gute Verteilung des Mittels zur NO x - Minderung erreicht werden. Auch die Einrichtung zum Einbringen des Mittels, wie beispielsweise Düsen oder Lanzen, kann einfacher ausgebildet werden, da sie nicht mit dem zu brennenden Material in Kontakt kommt und somit nicht relevant mechanisch belastet wird.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Als Mittel zur NO x -Minderung kommt vorzugsweise eine Flüssigkeit zur Anwendung, die sich gut verteilen lässt und eine schnelle Reaktion mit dem NO x ermöglicht.

Das zu brennende Material wird von oben in den Schachtofen aufgegeben und im unteren Bereich über ein Austrags System ausgetragen. Der Austrag wird dabei so gesteuert, dass die Materialbettoberfläche immer unterhalb der Zugabestelle des Mittels zur NO x -Minderung liegt.

Die für die Verbrennung erforderliche Verbrennungsluft wird zum einen durch Primärluft gebildet, die in die Brennzone über die Brennerlanze, zugeführt wird und besteht zum anderen aus Sekundärluft, die im unteren Bereich des Schachtofens zugeführt und somit vorgewärmt wird. Vorzugsweise beträgt die Temperatur in der Brennzone zwischen 1500 0 C und 2200 0 C.

Des Weiteren kann vorgesehen werden, dass die Materialbett-Oberflächentemperatur überwacht wird, wobei in Abhängigkeit der Temperatur die Randbedingungen im Schachtofen so geregelt werden, dass sich eine Materialoberflächentemperatur im Bereich von 900 0 C-1100 0 C einstellt. Die Menge des zuzugebenden Mittels zur NO x -Minderung hängt primär von der Schadstoffbelastung des Abgasstromes ab und kann durch einen geeigneten Regelkreis geregelt werden.

Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden im Folgenden anhand der

Beschreibung und der Zeichnung näher erläutert.

In der Zeichnung ist eine schematische Ansicht des Schachtofens dargestellt.

Der dargestellte Schachtofen 1 weist im oberen Bereich eine Aufgabeeinrichtung 2 zum Zuführen von Frischgut 3 des zu brennenden, stückigen Materials und im unteren Bereich ein Austragssystem 4 zum Austragen des gebrannten Materials 5 auf. Weiterhin ist eine Brennzone 6 vorgesehen, in der wenigstens eine, vorzugsweise jedoch mehrere Brenner lanzen 7 vorgesehen, die vorzugsweise in mehreren Ebenen angeordnet sind. Über die Brennerlanzen wird Brennstoff 8 und

Primär luft 9 zugeführt..

Weiterhin wird im unteren Bereich des Schachtofens, vorzugsweise über das Austragssystem 4, Sekundärluft 10 zugeführt, die das Materialbett bis zur Brennzone 6 durchströmt und sich dabei erwärmt.. Durch Einstellen des Verhältnisses von

Sekundärluft zur Primärluft kann die Temperatur in der Brennzone vorzugsweise zwischen 1500 0 C und 2200 0 C eingestellt werden. Um diese Temperaturen zu erreichen, wird vorzugsweise mehr Sekundär luft als Primär luft verwendet.

Im Betrieb bildet sich im Schachtofen ein Materialbett 12 aus, wobei die Höhe der

Materialbettoberfläche 13 durch die Menge des zugeführten Frischgutes 3 und die Menge des abgezogenen gebrannten Materials 5 bestimmt wird. Zwischen der Materialbettoberfläche 13 und der Aufgabeeinrichtung 2 verbleibt ein freier Raum, in dem das Frischgut 3 nach unten fällt und das Abgas 14 aus dem Materialbett nach oben abgeführt wird. In diesem Bereich ist außerdem eine Einrichtung 11 zur Zugabe eines Mittels zur NO x -Minderung vorgesehen. Diese Einrichtung 11 könnte beispielsweise durch Flüssigkeitslanzen gebildet werden. Das Mittel zur NO x -Minderung weist vorzugsweise wenigstens Bestandteile von Ammoniak und/oder Harnstoff auf. Die Einrichtung 11 zur Zugabe des Mittels zur NO x -Minderung ist somit oberhalb der

Materialbettoberfläche, also in dem Bereich zwischen Materialbettoberfläche und Aufgabeeinrichtung 2, angeordnet. Auf diese Weise lässt sich das Mittel zur NO x - Minderung auf einfache Weise relativ gleichmäßig über die Materialbettoberfläche 13 verteilen und in den Abgasstrom einbringen

Die Einrichtung 11 zur Einbringung des Mittels zur NO x -Minderung ist relativ knapp oberhalb der Materialoberfläche, in jedem Fall in der Hälfte, vorzugsweise im ersten Viertel des Bereichs zwischen Materialbettoberfläche und Aufgabeeinrichtung 2, angeordnet.

Während des Betriebes wird die Aufgabeeinrichtung 2 und das Austragssystem 4 so gesteuert, dass die Einrichtung 11 zur Zugabe des Mittels zur NO x - Minderung zu jeder Zeit oberhalb der sich ausbildenden Materialbettoberfläche 13 vorgesehen ist.

Im oberen Bereich des Schachtofens 1 kann weiterhin ein Kühlmedium 15 zugeführt werden, um die Temperatur des Abgases 14 zu senken.

Durch die Erhöhung der Materialbett-Oberflächentemperatur in einen Bereich von 900 0 C-I lOO 0 C und die Zugabe des Mittels zur NO x -Minderung oberhalb der Materialbettoberfläche, d.h. in einem Bereich außerhalb des Materialbettes, kann auf einfache Art und Weise eine gute Verteilung des Mittels und damit ein hoher Wirkungsgrad bei der Schadstoffminderung erreicht werden.