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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR SHAPING A PERIODIC STRUCTURE, IN PARTICULAR A TOOTHING, AND LIFTING CAM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/223513
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for shaping a periodic structure, in particular a toothing on a workpiece, in which a motor-driven lifting mechanism lifts the shaping tool off from the workpiece for the return stroke after processing in the working stroke, characterised by a rotational angle range of the lifting cam, which is associated with a circumferential cam profile range of a lifting cam of the lifting mechanism driven in rotation by the motorised drive and determines the degree of engagement between the shaping tool and the workpiece in a portion of the working stroke of a lifting cycle, said rotational angle range being run through one more time during the same lifting cycle, but in the reverse direction of rotation.

Inventors:
KLEINBACH KURT (DE)
ZAGHBIB AMINE (DE)
KERN SIMON (DE)
MAYER SVEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/060233
Publication Date:
October 27, 2022
Filing Date:
April 19, 2022
Export Citation:
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Assignee:
GLEASON PFAUTER MASCHF GMBH (DE)
International Classes:
B23F1/04; B23F5/12; B23Q1/68; B23Q15/007; B23F23/00
Foreign References:
DE1296485B1969-05-29
DE102019004299A12020-12-17
US9868169B22018-01-16
DE102019004299A12020-12-17
US20050129474A12005-06-16
DE102006052474A12008-05-08
DE102019004429A12020-01-02
Attorney, Agent or Firm:
LEINWEBER & ZIMMERMANN PATENTANWALTS-PARTG MBB (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Wälzstoßen einer periodischen Struktur, insbesondere einer Verzahnung (55) an einem Werkstück (50), bei dem ein Abhebemechanismus (10, 20, 99) das Stoßwerkzeug (40) nach einer Bearbeitung im Arbeitshub (Mxc1 ) für den Rückhub (Mxv1) vom Werkstück abhebt, gekennzeichnet durch einen einem in einem Arbeitshubabschnitt eines Hubzyklus den Eingriffsabstand zwischen Stoßwerkzeug und Werkstück bestimmenden umfänglichen Nockenprofilbereich (DcF; 2) eines motorisch drehend angetriebenen Abhebenockens (10) des Abhebemechanismus zugeordneten, während desselben Hubzyklus ein weiteres Mal, jedoch mit umgekehrtem Drehsinn durchlaufenen Drehwinkelbereich ([a2B;a2C]) des Abhebenockens.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Drehwinkelbereich in dem Arbeitshubabschnitt wenigstens bereichsweise als azimutale Beschleunigungsstrecke eingesetzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Bewegungsumkehrpunkt (D) im Bereich des Rückhubs und/oder einem Bewegungsumkehrpunkt (B) im Bereich des Arbeitshubs.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Azimutallage eines rückhubseitigen Bewegungsumkehrpunkts an der Abhebenocke veränderbar einstellbar Ist und insbesondere in einem späteren Hubzyklus der Bearbeitung eines Werkstückes auf eine einen geringeren Abhebebetrag bewirkende Lage eingestellt wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Azimutallage des rückhubseitigen Bewegungsumkehrpunkts gegenüber der axialen Mitte des Rückhubs phasenverschoben ist, bevorzugt um wenigstens p/18, insbesondere wenigstens p/12 und bevorzugt in Richtung auf das Rückhubende.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein dem Rückhub zugeordneter und die Abhebung bestimmende umfängliche Nockenprofilbereich des Abhebenockens zusammen mit dem dem Arbeitshub zugeordneten Nockenprofilbereich eine azimutale Gesamtausdehnung um weniger als 360°, insbesondere weniger als 240° aufweist und somit ein dritter Azimutalbereich durch diese nicht belegt ist. 7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem der dritte Azimutalbereich jedenfalls bereichsweise ebenfalls für einen Abhebevorgang profiliert ist, jedoch mit einer unterschiedlichen Profilierung und insbesondere für einen Abhebevorgang eines anderen Werkstücktyps, anderen Werkstücks oder eines früheren oder späteren Hubzyklus des gleichen Werkstücks und/oder für einen Arbeitshub mit wenigstens zum Teil über diese Profilierung modifizierten Flankenmodifikation der gestoßenen periodischen Struktur

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der in einem Hubzyklus durchlaufende Winkelbereich des Abhebenockens als Funktion der Zeit eine mit der Frequenz des Hubzyklus korrelierende periodische Funktion ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, bei dem die zeitliche Ableitung der periodischen Funktion uns insbesondere diese selbst sinusoidal oder eine modulierte Sinusoidale ist.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Quotient aus maximaler Amplitude der Winkelgeschwindigkeit und der Zykluszeit, bemessen in U/min/s, geringer ist als 24, bevorzugt als 16, insbesondere als 8.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Hubzahl, in Hübe/min, größer ist als 50, bevorzugt als 150, insbesondere als 200.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die periodische Funktion des Winkels des Abhebenockens als Funktion der Zeit vier Krümmungsrichtungswechsel in einer Periode beinhaltet.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Stoßkopf um eine Achse schwenkbar gelagert ist und die Abhebebewegung durch ein Verschwenken des Stoßkopfes erfolgt.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Abhebemechanismus eine zwischen Abhebenocken und Stoßkopf angeordnete und vorgespannte Andrückrolle aufweist.

15. Steuerprogramm mit Steueranweisungen, die, wenn auf einer Steuereinrichtung (99) einer Wälzstoßmaschine ausgeführt, die Wälzstoßmaschine zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche steuert. 16. Abhebedrehnocken (10) eines Abhebemechanismus einer Wälzstoßmaschine, mit einem ersten umfänglichen Nockenprofilbereich (1 , 2) zur Einstellung des Relativabstands zwischen Stoßrad und gestoßenem Werkstück in einer ersten Betriebsart und einem zweiten umfänglichen Nockenprofilbereich (2, 3; 1, 6) zur Einstellung einer solchen Relativlage in einer zweiten Betriebsart unterschiedlicher Bahnkurve der Relativbewegung gegenüber der der ersten Betriebsart.

17. Abhebedrehnocken nach Anspruch 16, mit wenigstens einem zur Erzeugung einer Flankenlinienmodifikation modifizierten Nockenprofilbereich (5) mit nicht-konstantem Radius.

18. Wälzstoßmaschine mit einer Steuerung, die ein Steuerprogramm nach Anspruch 15 aufweist und zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgelegt ist und insbesondere einen Abhebedrehnocken nach Anspruch 16 oder 17 aufweist.

Description:
VERFAHREN ZUM WALZSTOßEN EINER PERIODISCHEN STRUKTUR, INSBESONDERE EINER VERZAHNUNG, UND ABHEBENOCKEN

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wälzstoßen einer periodischen Struktur, insbesondere einer Verzahnung an einem Werkstück, bei dem ein Abhebemechanismus das Stoßwerkzeug nach einer Bearbeitung im Arbeitshub für den Rückhub vom Werkstück abhebt, sowie auch einen Abhebemechanismus einer Wälzstoßmaschine.

Derartige Verfahren zum Wälzstoßen, insbesondere von Verzahnungen sind in der Technik bestens bekannt und beispielsweise in Thomas Bausch „Innovative Zahnradfertigung“, 3. Auflage, S. 281 ff. in ihren Grundzügen beschrieben. Die Schnittgeschwindigkeit beim Wälzstoßen wird über eine im Wesentlichen Vertikalbewegung eines Stoßrads im Arbeitshub eines Hubzyklus erzeugt, welches mit der zu stoßenden Verzahnung in synchronisiertem Wälzeingriff steht. Zur Vermeidung eines Rückhubstreifens ist das Stoßrad jedoch im Rückhub (radial) von der Werkstückverzahnung abzuheben.

Das mit den Verfahren des Wälzfräsens und Wälzschälens konkurrierenden Wälzstoßen behauptet sich trotz höherer Bearbeitungszeiten gegenüber diesen Verfahren primär auf Gebieten, in denen sich das Wälzfräsen wenig eignet, beispielsweise für Innenverzahnungen, aber auch für Bereiche mit Störkonturen, für die sowohl das Wälzfräsen, als auch das Wälzschälen aufgrund des dort eingestellten Achskreuzwinkels weniger gut geeignet sind. Dennoch sind nicht zu geringe Hubzahlen erwünscht, um die Bearbeitungszeiten nicht zu lang zu halten.

Hinsichtlich des Abhebemechanismus hat sich am Markt die Technik des rotierenden Abhebenockens durchgesetzt. Ein gewünschtes Profil der Bahn aus Hub und Rückhub wird über die Profilierung des Abhebenockens erzeugt, welcher sich fortlaufend mit einer Drehzahl dreht, die der Hubzahl entspricht. Bei typischen Gestaltungen, wie etwa der in DE 10 2019 004299 A1 beschriebenen, ist für den Arbeitshub eine Nockenprofilierung mit im Wesentlichen konstantem Durchmesser vorgesehen, und für den Rückhub ein Bereich sinkenden Durchmessers, gefolgt von einem Bereich ansteigenden Durchmessers zum Erreichen des Durchmessers des Arbeitshubs.

Zudem sind noch andere Abhebemechanismen bekannt geworden, die auf Linearmotoren basieren und durch eine komplexe Anordnung von biegbaren Platten eine Abhebung bewirken, wie etwa in US 2005/0129474 A1 beschrieben. Diese Variante hat sich jedoch, jedenfalls soweit erkennbar, am Markt nicht etablieren können. Bei dem in DE 10 2006 052474 A1 offenbarten Abhebemechanismus wird eine Realisierung über Abhebenocken als nachteilig angesehen und stattdessen eine motorisch angetriebene Kurbelwelle gelehrt, die über einen Zwischenhebe! mit dem Stoßkopf gekoppelt ist. Ausgehend von einer dem Arbeitshub entsprechenden Drehwinkelreferenzlage erfolgt die Steuerung der Abhebung direkt NC-gesteuert über den NC-Drehmotor. Auch diese Variante hat sich am Markt nicht in besonderem Maße durchsetzen können, jedenfalls nach Kenntnisstand der Anmelderin.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art insbesondere im Hinblick auf eine Kombination aus zufriedenstellender Bearbeitungsgeschwindigkeit und zufriedenstellender Bearbeitungsgenauigkeit zu verbessern. Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch ein Wälzstoßverfahren gemäß der eingangs genannten Art gelöst, das im Wesentlichen durch einen einem in einem Arbeitshubabschnitt eines Hubzyklus den Eingriffsabstand zwischen Stoßwerkzeug und Werkstück bestimmenden umfänglichen Nockenprofilbereich eines motorisch drehend angetriebenen Abhebenockens des Abhebemechanismus zugeordneten, während desselben Hubzyklus ein weiteres Mal, jedoch mit umgekehrtem Drehsinn durchlaufenen Drehwinkelbereich des Abhebenockens, gekennzeichnet ist.

Dabei beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, dass trotz der Steuerung des Eingriffsabstands zwischen Stoßwerkzeug und Werkstück im Arbeitshub sowie der Abhebung des Stoßwerkzeugs vom Werkstück in der Abhebung durch das Profil des Abhebenockens (Abhebedrehnockens) eine Beeinflussung der Abhebebewegung erreicht werden kann, indem der Abhebenocken nicht wie üblich fortlaufend mit gleichen Drehsinn angetrieben wird, sondern die Drehrichtung wenigstens zweimal, insbesondere genau zweimal in einem Hubzyklus (also zweimal pro Doppelhub) wechselt. Dabei wird der Drehwinkelbereich, der dem Nockenprofilbereich im Arbeitshubabschnitt entspricht, wenigstens zweimal durchlaufen, also wenigstens ein zweites Mal mit umgekehrtem Drehsinn gegenüber einem ersten Mal. Bevorzugt ist dem Arbeitshubabschnitt ein Drehwinkelbereich der Abhebenocke zugeordnet, der bevorzugt wenigstens 5°, weiter bevorzugt wenigstens 10°, insbesondere wenigstens 20° beträgt und eine Abhebebewegung ausgehend von einem bereits auf eine bestimmte Winkelgeschwindigkeit beschleunigten Abhebenocken ermöglicht. Auch zugeordnete Drehwinkelbereiche von 25° oder mehr, sogar als 30° oder mehr sind möglich.

So kann der Drehwinkelbereich in dem Arbeitshubabschnitt (wenigstens bereichsweise) als azimutale Beschleunigungsstrecke eingesetzt werden. Die Winkelgeschwindigkeit des Abhebenockens beim Abheben soll dabei bevorzugt wenigstens 5 U/min betragen, weiter bevorzugt wenigstens 20 U/min, insbesondere wenigstens 35 U/min. Der Ausdruck „azimutal“ bezieht sich hier und im Folgenden auf die Winkeldrehung (winkelbemessene Umfangsrichtung) des Drehnockens, es handelt sich somit um eine Winkelbeschleunigungsstrecke.

Es versteht sich, dass auch im Bereich des Rückhubs ein diesem zugeordneter Winkelbereich des Abhebenockens zweimal durchlaufen wird. Insoweit ist bevorzugt vorgesehen, dass es einen Bewegungsumkehrpunkt im Bereich des Rückhubs und einen Bewegungsumkehrpunkt im Bereich des Arbeitshubs gibt. Dies begünstigt eine hohe Ausnutzung der Hublänge für den Verzahnungseingriff. Grundsätzlich ist es kinematisch ansonsten auch denkbar, beide Umkehrpunkte in die Aufwärts- oder die Abwärtsbewegung des Stoßkopfes zu legen.

In einer Ausgestaltung kann der Nockenprofilbereich, dem der zweifach durchlaufende Drehwinkelbereich zugeordnet ist und der den Eingriffsabstand zwischen Stoßwerkzeug und Werkstück bestimmt, von konstantem Durchmesser sein. Doch auch Varianten, in denen auch dieser eingriffsbestimmende Nockenprofilbereich einen modulierten Durchmesser haben kann, beispielsweise für Flankenlinienmodifikationen der gestoßenen Verzahnung.

Bei der Verzahnung kann es sich bevorzugt um eine Innenverzahnung handeln, das Verfahren ist jedoch auch für Außenverzahnungen geeignet. Wie später noch detaillierter erläutert wird, kann mittels eines einzigen Nockens sogar eine Abhebebewegung für das Wälzstoßen von Innenverzahnungen wie auch eine Abhebebewegung für das Wälzstoßen von Außenverzahnungen realisiert werden.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Azimutallage des rückhubseitigen Bewegungsumkehrpunkts (Winkellage des Umkehrpunkts) an der Abhebenocke veränderbar einstellbar und insbesondere in einem späteren Hubzyklus der Bearbeitung des Werkstückes auf eine einen geringeren Abhebebetrag bewirkende Lage eingestellt. Bei dieser Verfahrensgestaltung zeigt sich ein Vorteil der erfindungsgemäßen Gestaltung in der einfachen Erreichbarkeit unterschiedlicher Abhebebeträge, die nämlich dadurch erreichbar sind, dass der dem Rückhub zugeordnete Nockenprofilbereich wenigstens bereichsweise einen beim Durchlaufen in einer Drehrichtung ansteigenden und entsprechend beim Durchlaufen in der anderen Drehrichtung abfallenden Durchmesser (bzw. Radius) hat, in einer möglichen Ausführungsform somit einer insbesondere linearen Rampe darstellt, und der Bewegungsumkehrpunkt durch NC-Steuerung der Nockendrehung auf dieser Rampe weiter nach oben oder nach unten verlagert wird. Auf diese Weise kann beispielsweise eine Verzahnung, die in mehreren Umläufen (egal welcher Zustellstrategie) wälzgestoßen wird, in einer ersten Anzahl von Schrupphüben bei einem größeren Abhebebetrag im Rückhub gefahren und in einem Schlichthub oder einer zweiten Anzahl von Schlichthüben mit einer geringeren Abhebung im Rückhub, wodurch sich eine höhere Bearbeitungsgenauigkeit erzielen lässt. Es ist sogar denkbar, den Abhebebetrag im Rückhub eines jeden Hubzyklus (Doppelhubs) individuell und unterschiedlich einzustellen, z.B. in Abhängigkeit der im jeweiligen Arbeitshub gewählten Zustellung. In einer einfachen Phasenbeziehung könnten die Umkehrpunkte der Hubbewegung zu den Umkehrpunkten der Nockendrehung um p/2 verschoben sein. Dann entspräche der arbeitshubseitige Bewegungsumkehrpunkt der Drehbewegung im Wesentlichen der mittigen Hublage und der rückhubseitige Umkehrpunkt der Nockendrehung der Mitte des Rückhubs. Es wird bevorzugt, dass man von dieser Phasenbeziehung um nicht mehr als 5TT/12, bevorzugt nicht mehr als TT/3, insbesondere nicht mehr als p/4 abweicht. In einer zusätzlichen oder alternativen Gestaltung ist jedoch gegenüber einer solchen Grundkonstellation mit TT/2 Versatz eine zusätzliche Phasenverschiebung der Nockendrehung um bevorzugt wenigstens TT/18, insbesondere TT/9, insbesondere wenigstens p/6 oder sogar wenigstens p/4 in Richtung auf eine Verlagerung des rückhubseitigen Umkehrpunkts der Nockendrehung in Richtung auf das Ende der Rückhubbewegung einstellbar. Dies sorgt für eine Verlagerung der maximalen Abhebung hin auf das Höhenniveau der oberen Stirnseite der gestoßenen Verzahnung, wo Kollisionsgefahren besonders zu beachten sind.

In einer weiteren Gestaltungsmöglichkeit könnte der arbeitshubseitige Umkehrpunkt der Nockendrehung bezüglich des Hubs ebenfalls in Richtung auf die untere Stirnseite der gestoßenen Verzahnung verschoben werden, um eine azimutale Beschleunigungsstrecke zu vergrößern. Je nach Breite der gestoßenen Verzahnung (d.h. Verzahungsausdehnung in Hubachsrichtung) und insbesondere bei vergleichsweise breiteren Verzahnungen kann der bewegungsumkehrseitige Umkehrpunkt der Nockendrehung jedoch auch gleichphasig mit einem in Richtung auf die obere Stirnseite verschobenen rückhubseitigen Umkehrpunkt verschoben werden, um von einem symmetrischen Winkelabstand von p um möglichst nicht mehr als TT/2, bevorzugt nicht mehr als TT/3, weiter bevorzugt nicht mehr als TT/4, insbesondere nicht mehr als TT/6 abzuweichen. Dies erhöht die Laufruhe der Nockenbewegung.

Grundsätzlich ist es denkbar, den gesamten Drehwinkelbereich von 360° (2TT) des Nockens mit einem Nockenprofilbereich für den Arbeitshub und einen Nockenprofilbereich für den Rückhub zu belegen, die je nach Ansteuerung nur zu einem Anteil genutzt werden, je nach gewünschter Abhebung. In einer weiteren bevorzugten Gestaltung ist jedoch vorgesehen, dass neben diesen Nockenprofilbereichen mit zugehörigem Drehwinkelbereich noch ein freier Drehwinkelbereich verbleibt, der für eine oder mehrere andersartige Nockenprofilierung genutzt werden und entsprechend eingesetzt werden kann. Beispielsweise könnten drei Drehwinkelbereiche mit zugehörigen Nockenprofilbereichen vorgesehen sein, in einer einfachen Gestaltung ein Bereich mit konstantem Radius für einen Arbeitshub eines Wälzstoßens einer Außenverzahnung oder Innenverzahnung, einem Bereich für den Rückhub bei Wälzstoßen einer Außenverzahnung und einen Bereich für den Rückhub beim Wälzstoßen einer Innenverzahnung. Auf diese Weise müsste bei einem Bearbeitungswechsel von zu stoßenden Außenverzahnungen zu stoßenden Innenverzahnungen der Nocken nicht gewechselt werden. Die Möglichkeit, sowohl beim Wälzstoßen der Innenverzahnung als auch beim Wälzstoßen der Außenverzahnung den Abhebebetrag einstellen zu können, insbesondere stufenlos einstellen zu können, bleibt gemäß obiger Erläuterung erhalten. Es versteht sich, dass für dieses Beispiel auch jeweils ein getrennter Winkelbereich für den Arbeitshub für die Innenverzahnungsbearbeitung wie auch für die Außenverzahnungsbearbeitung vorgesehen werden könnte, eine gemeinschaftliche Nutzung beider Verfahren hinsichtlich des Arbeitshubs ist jedoch möglich.

Staucht man für dieses obige Beispiel die drei beschriebenen Segmente weiter, z.B. auf eine Gesamtausdehnung von 180° (TT), ist es auch denkbar, auf dem gleichen Nocken noch eine Nockenprofilierung aufzubringen, mit der eine Radiusvariation auch im Arbeitshub realisierbar ist, für Flankenlinienmodifikationen der gestoßenen Verzahnung wie etwa einer Breitenballigkeit oder Konizität. Diese Gestaltungen können auch kombiniert werden, indem z.B. der zur Erzeugung einer Breitenballigkeit modifizierte Nockenprofilbereich wiederum für sowohl die Bearbeitung bei Innenverzahnungen wie auch bei Außenverzahnungen einsetzbar ist, indem zur einen bzw. anderen Seite entsprechende Profilierungen für den Rückhub vorgesehen sind.

Insoweit kann also vorgesehen werden, dass dieser dritte Azimutalbereich (Winkelbereich) jedenfalls bereichsweise ebenfalls für einen Abhebevorgang profiliert ist, jedoch mit einer unterschiedlichen Profilierung und insbesondere für einen Abhebevorgang eines anderen Werkstücktyps, anderen Werkstückes oder eines früheren oder späteren Hubzyklus des gleichen Werkstücks und/oder für einen Arbeitshub mit wenigstens zum Teil über diese Profilierung modifizierten Flankenmodifikationen der gestoßenen Verzahnung.

Betrachtet man den in einem Hubzyklus durchlaufenen Winkelbereich des Abhebenockens als Funktion der Zeit, so ist eine mit der Frequenz des Hubzyklus korrelierende periodische Funktion vorgesehen. Besonders bevorzugt ist die zeitliche Ableitung dieser periodischen Funktion und insbesondere diese selbst sinusoidal oder eine modulierte Sinusoidale. Das heißt, eine sinusoidale 1. Ordnung ist dominant, bzw. innerhalb einer Periode sind wenigstens zwei Änderungen von einer Krümmungsrichtung auf die andere Krümmungsrichtung vorgesehen, es sind wenigstens zwei zusammenhängende Bereiche vorgesehen, in deren einem man oberhalb und in deren anderem unterhalb einer Mittenlinie liegt, und eine solche Mittenlinie wird wenigstens zweimal innerhalb einer Periode gequert. Ohne mögliche Zahnflankenmodifikationen könnte eine solche Funktion insbesondere auch einer exakten Sinusoidalen entsprechen, wobei wie oben bereits erläutert mit Amplitude, Phasenverschiebung und Nullpunktverschiebung für die Amplitude ohnehin noch drei Parameter für die Ansteuerung der Nockendrehung zur Verfügung stehen, um die Umkehrpunkte der Nockendrehung bezüglich der Phasenlage der Hubbewegung einzustellen. Im Übrigen ist auch vorgesehen, dass die Abhebebewegung wie auch der Nockendrehrichtungswechsel mit möglichst begrenztem/minimalem Ruck erfolgt. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass die periodische Funktion und insbesondere auch ihre Ableitung insbesondere zweimal stetig differenzierbar sind.

In einer weiteren bevorzugten Gestaltung ist vorgesehen, dass der Quotient aus maximaler Amplitude der Winkelgeschwindigkeit (zeitliche Ableitung der Funktion des Drehwinkels des Abhebenockens) und der Zykluszeit geringer ist als 24 U/min/s, bevorzugt als 16 U/min/s, insbesondere als 8 U/min/s. Auf diese Weise entstehen keine zu starken Beschleunigungen, die sich negativ auf die Bearbeitungsqualität auswirken könnten.

In einer weiteren bevorzugten Verfahrensgestaltung ist vorgesehen, dass die Hubzahi der Bearbeitung in Hübe pro Minute größer ist als 50, bevorzugt als 150, weiter bevorzugt als 200, insbesondere als 250. Aufgrund der oben erläuterten verfügbaren azimutalen Beschleunigungsstrecke kann trotz der Bewegungsrichtungsumkehr der Nockendrehung auch bei hohen Hubzahlen eine zuverlässige Abhebung bewerkstelligt und ein Rückhubstreifen verhindert werden. Es versteht sich, dass auch deutlich höhere Werte von 400 oder höher, 800 oder höher, sogar 1200 oder höher herangezogen werden können.

In einer weiteren bevorzugten Gestaltung beinhaltet die periodische Funktion des Winkels des Abhebenockens als Funktion der Zeit Modifikationen, die der Schaffung von Flankenlinienmodifikationen der gestoßenen Verzahnung dienen, auch in Form von z.B. (wenigstens) vier Krümmungswechsel innerhalb einer Periode. Auf diese Weise lässt sich eine Modulierung beispielsweise einer sinusoidalen Funktion bereitstellen, welche bei der Erzeugung einer nur in Verzahnungsmitte gewünschten Breitenballigkeit eine während des Arbeitshubs nicht konstante Hubgeschwindigkeit ausgleichen kann.

In einer bevorzugten konstruktiven Gestaltung zur Ausführung des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Stoßkopf um eine Achse schwenkbar gelagert ist und die Abhebebewegung durch ein Verschwenken des Stoßkopfs erfolgt. Des Weiteren kann der Abhebemechanismus eine zwischen Abhebenocken und verschwenkbarem Stoßkopfbereich angeordnete und vorgespannte Andrückrolle aufweisen.

Die Erfindung betrifft auch ein Steuerprogramm mit Steueranweisungen, die, wenn auf einer Steuereinrichtung einer Wälzstoßmaschine ausgeführt, die Wälzstoßmaschine zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorgenannten Aspekte steuert. Des Weiteren stellt die Erfindung auch einen Abhebedrehnocken eines Abhebemechanismus einer Wälzstoßmaschine bereit, mit einem ersten umfänglichen Nockenprofilbereich zur Einstellung des Relativabstands zwischen Stoßrad und gestoßenem Werkstück in einer ersten Betriebsart und einem zweiten umfänglichen Nockenprofilbereich zur Einstellung einer solchen Relativlage in einer zweiten Betriebsart mit unterschiedlicher Bahnkurve der Relativbewegung gegenüber der der ersten Betriebsart. Wie weiter oben bereits erläutert, können diese unterschiedlichen, auf einem einzigen Abhebenocken realisierten Nockenprofilbereiche beispielsweise die Abhebebewegung beim Wälzstoßen einer Innenverzahnung gegenüber der einer Außenverzahnung beinhalten, einen modifizierten Arbeitshub beispielsweise für Modifikationen der gestoßenen Verzahnung, insbesondere Flankenlinienmodifikationen wie Balligkeit, Endrücknahme oder Konizität, oder auch Kombinationen hiervon.

Schließlich stellt die Erfindung auch bereit eine Wälzstoßmaschine mit einem Steuerprogramm zur Ausführung eines derartigen Verfahrens und/oder einem solchen Abhebenocken. Ein NC-gesteuerter Drehmotor zur Drehung des Drehnockens ist bevorzugt ein Synchronmotor, etwa einer mit Kupplung oder etwa ein Einbausynchronmotor, wie sie von einschlägigen Herstellern kommerziell erhältlich sind.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Figuren, von denen

Fig. 1 eine erläuternde Darstellung von Nockenbewegungskurven ist,

Fig 2 eine erläuternde Darstellung des Nockenwinkels als Funktion der Zeit ist, Fig. 3 eine erläuternde Darstellung zweier Abhebebewegungen ist,

Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Stoßkopfes mit Nocken ist,

Fig. 5 eine schematische Darstellung eines Nockens mit unterschiedlichen Nockensegmenten ist,

Fig. 6 eine erläuternde Darstellung einer Abhebebewegung der Nockenbereiche VI von Fig. 5 ist,

Fig. 7 eine erläuternde Darstellung einer Abhebebewegung zu dem Bereich VII von Fig. 5 ist,

Fig. 8 eine erläuternde Darstellung einer Abhebebewegung für den Bereich VIII von Fig. 5 ist, und

Fig. 9 eine erläuternde Darstellung einer Abhebebewegung für den Bereich IX von Fig. 5 ist.

In Fig. 4 ist schematisch ein Stoßkopf 100 dargestellt, der ein Stoßrad 40 trägt, um eine Verzahnungsstoßbearbeitung zur Erzeugung einer Verzahnung 55 an einem Werkstück 50 vorzunehmen. Der Stoßkopf führt hierzu eine Hubbewegung entlang der durch den mit Bezugszeichen Z versehenen Doppelpfeil dargestellten Hubachse aus. Diese ist (nicht dargestellt) in einer bekannten Weise durch einen Kurbeltrieb bewirkt, dessen Stoßspindelachse (A-Achse) eine sich fortlaufend drehende rotatorische Achse ist. Eine beispielhafte Darstellung der Hubbewegung ist in Fig. 12 als a-Z Diagramm dargestellt.

Ebenfalls nicht dargestellt in Fig. 4 ist eine Aufhängung des Stoßkopfes, aufgrund der eine Abhebebewegung, dargestellt durch den Doppelpfeil mit Bezugszeichen xn zur Vermeidung von Rückhub-Kollisionen ermöglicht ist. Der Abhebebetrag richtet sich nach dem Durchmesser (bzw. Radius) des profilierten Nockens 10, der sich in Fig. 4 in der 3 Uhr-Winkelposition in Anlage mit einer vorgespannten Andrückrolle 20 befindet, von der in Fig. 4 nur ein nockennaher Bereich dargestellt ist. Der Aufbau des Stoßkopfes könnte so wie in Fig. 3 der DE 10 2019 004429 gestaltet sein, die hinsichtlich dieses Grundaufbaus durch Referenz einbezogen ist. Als gepunkteter Pfeil 11 ist in Fig. 4 der Drehsinn der im Stand der Technik herangezogenen fortlaufenden Drehung des Nockens eingezeichnet, der synchronisiert mit der Hubbewegung die Abhebebewegung steuert. Die Steuerung der Nockendrehung wie auch der anderen Maschinenachsen erfolgt CNC-gesteuert, eine Steuerung hierzu ist in Fig. 4 mit dem Bezugszeichen 99 versehen angedeutet

Im Gegensatz hierzu ist die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren herangezogene Nockendrehbewegung durch Drehdoppelpfeil 12 dargestellt. Die Nockendrehung erfolgt somit nicht fortlaufend mit gleichbleibender Drehrichtung, vielmehr wird die Drehrichtung während eines (Doppel-)Hubes geändert und ein Winkelbereich in einem (Doppel-)Hub mehr als einmal durchlaufen, im vorliegenden Ausführungsbeispiel genau zweimal, und zwar mit jedenfalls unterschiedlichen Drehrichtungen des Drehnockens. ln einer zeitlichen Darstellung wie der von Fig. 2, die sich über etwas mehr als drei vollständige Doppelhübe erstreckt, ist dies am Beispiel der fettgedruckten durchgezogenen Kurve Mt1 im Vergleich zur dünnen gestrichelten Kurve MtO des Standes der Technik gut zu erkennen. Die sägezahnartige Darstellung der Kurve MtO aus dem Stand der Technik ist dabei dem Umstand geschuldet, dass nach einer vollen Drehung des Nockens 10 die Winkelzählung wieder bei der mit der 360°-Position übereinstimmenden Nullposition beginnt. Für die Kurve Mt1 einer ersten Ansteuerung wird dagegen für das gezeigte Beispiel nur ein Winkelbereich von hier ca. 100° überstrichen, als periodische Funktion der Zeit mit einer der Periode des Doppelhubs entsprechenden Periodendauer, und in diesem Ausführungsbeispiel in Gestalt einer sinusoidalen Kurve.

In Fig. 1 ist die Bewegung entsprechend Kurve Mt1 aus Fig. 2 in einer Darstellung wiedergegeben, in der der Nockenradius als Funktion des Nockenwinkels os2 aufgetragen ist. Die gepunktete Kurve Da2 gibt das Profil des Nockens in dem betrachteten Drehwinkelbereich wieder. Es hat einen Bereich konstanten Radius De sowie einen Bereich Dv, in welchem sich der Radius in Abhängigkeit des Nockenwinkels a2 verringert. Zu Darstellungszwecken und Kenntlichmachung der unterschiedlichen Drehrichtungen ist die Kurve Ma21 entsprechend der Bewegung Mt1 in Fig. 2 für die eine Drehrichtung unterhalb und die andere Drehrichtung oberhalb der Nockenkurve Da2 dargestellt, tatsächlich liegt die Kurve Ma21 selbstverständlich auf der Nockenkurve Da2. Die Auswirkungen der Bahnen Mt1 und Ma21 aus den Figuren 2 und 1 auf die Abhebebewegung lassen sich am besten anhand der Darstellung von Fig. 3 über die auch in Fig. 1 und 2 eingezeichneten Momentsituationen A, B, G und D erkennen. Momentsituation A beschreibt den Beginn der Bewegung ohne Abhebung als Arbeitshub, der bei C endet. Während des Arbeitshubs soll (bei angenommener nicht vorgesehener Breitenballigkeit oder konischer oder anderer Flankenlinienmodifikation) der Radialabstand von Stoßrad 40 zu Werkstück 50 im Bearbeitungseingriff konstant sein, entsprechend wird die Kurve Ma21 aus Fig. 2 im Bereich De des konstanten Nockenradius durchlaufen, und zwar vom Übergang des variierenden Radiusbereichs Dv zum konstanten Radiusbereich De über Momentsituation B, in welchem die Drehgeschwindigkeit des Nockens nach Abbremsen auf Null verringert wird und dann bei umgekehrter Drehrichtung wieder steigt. Dabei spielt es im Arbeitshub (ohne Modifikationen) positionsmäßig eine untergeordnete Rolle, an welchem Punkt der Kurve Ma21 man sich befindet. Die Ansteuerung der Winkelgeschwindigkeit w2 (= da2/dt) ist daher durchaus variabel, und der „Umkehrpunkt“ B mit w2=0 im Bereich De muss nicht wie in Fig. 3 dargestellt in der Hubmitte liegen, sondern kann, in Entsprechung einer Phasenverschiebung bezüglich Fig. 2, auf einer anderen als der mittigen Lage in Hubachsrichtung Z liegen.

Der Winkelbereich [a2B; a2C] aus Fig. 1 zwischen den Momentsituationen B und C kann als Beschleunigungsstrecke herangezogen werden, so dass die beginnende Abhebebewegung ausgehend von Momentsituation C erfolgt, wenn die Winkelgeschwindigkeit des Nockens bereits einen vergleichsweise hohen Wert, insbesondere nahe seines Maximalwerts haben kann. Es versteht sich jedoch auch hier, dass durch NC-Ansteuerung der Achse a2 die Maximalgeschwindigkeit des Nockens bezüglich der Abhebebewegung aus Fig. 3 auch verschoben werden kann, beispielsweise müsste die Winkelgeschwindigkeit w2 nicht bereits ab dem Moment der beginnenden Abhebung zu sinken beginnen, sondern könnte auch noch kurz ansteigen, um dann zu sinken, und ab Momentsituation D, dem anderen „Umkehrpunkt“ hinsichtlich der Drehrichtung der Winkelgeschwindigkeit, wieder zu steigen. In Fig. 3 ist der Umkehrpunkt D, der gemäß Fig. 1 bei dem gewählten Nockenprofil Dcs2 der maximalen Abhebung entspricht, auch in der Mitte der axialen Bewegung Z eingezeichnet, dieser könnte jedoch ebenso gut in Richtung auf z.B. das Ende der Rückhubbewegung Mxv1 verlagert werden. Mit Nockendrehung vom Umkehrpunkt D zum Übergang des Bereichs Dv in De bei Momentsituation A in Fig. 1 endet die Abhebung, und man gelangt wieder zum Ausgangspunkt der Betrachtung.

In Fig. 3 ist noch eine weitere Abhebebewegung Mx2 dargestellt, die im Arbeitshub (Mxc2) mit der Bewegung Mxd der soeben diskutierten Abhebebewegung Mx1 (mit Rückhub Mxv1 ) übereinstimmt, im Rückhub jedoch, wie durch die gestrichelte Bahnbewegung erkennbar um einen vergleichsweise größeren Abhebebetrag abgehoben wird. Dies wird erreicht, indem mittels der NC-Steuerung 99 der Nocken (Nockenwinkel a2) über den Bereich des „Umkehrpunkts“ D der zuvor beschriebenen Bewegung Ma21 in Fig 1 hinaus gedreht wird, und somit zwischen den Momentsituationen C und A (über D) ein größerer Winkelbereich im Bereich Dv mit variablem Nockenradius zunächst in der einen und dann in der anderen Drehrichtung durchlaufen wird. Demnach erlaubt, wie aus Fig. 2 erkennbar, die Einstellung einer größeren Amplitude für Kurve Mt2 bezüglich der Kurve Mt1 eine größere Abhebung. Bei der Bahnkurve Ma22 in Fig. 1 wird auch im Bereich De des konstanten Nockenradius ein größerer Winkelbereich durchlaufen. Hier versteht es sich jedoch wieder, dass die Positionierung des „Umkehrpunkts“ B entlang des Bereichs De keinen Einfluss auf den Radialabstand zwischen Stoßrad 40 und Werkstück 50 hat und somit grundsätzlich auch veränderbar ist (entsprechend einer Verschiebung nebst Streckung/Stauchung der Kurven aus Fig. 2 in Richtung der Vertikalachse).

Demnach können mit dem gleichen Nocken, d.h ohne Nockenwechsel, unterschiedliche Abhebebahnen realisiert werden und zudem die Abhebebewegung nach Durchlaufen einer Beschleunigungswinkelstrecke realisiert werden.

Zur Ausführung der Abhebebewegung bedarf es zudem nicht des vollen Umfangbereichs des Abhebenockens, so lässt sich der in den Figuren 1 und 2 zu Erläuterungszwecken dargestellte Winkelbereich von etwa 100° für die Kurven/Bahnen Mt1/Ma21 und etwa 200° für Mt2/Ma22 durchaus noch verringern. Damit sind in einem weiterführenden Aspekt der Erfindung auch Abhebenocken realisierbar, die unterschiedliche Profilierbereiche zur Durchführung von (über die oben erläuterte Amplitudeneinstellung hinausgehende) unterschiedliche Abhebebewegungen und/oder Modulierungen des Arbeitshubs aufweisen.

Dies wird nachfolgend ausgehend von Fig. 5 erläutert, die in einer sehr stark übertriebenen Darstellung die Profilierung eines Nockens in unterschiedlichen Segmenten 1 bis 6 zeigt. Betrachtet werden, unter Rückgriff auf Darstellung von Winkelpositionen als Uhrzeiten, ein erstes Segment 1 zwischen O-Uhr-Position und 2-Uhr-Position, ein zweites Segment 2 zwischen 2-Uhr-Position und 4-Uhr-Position, ein drittes Segment 3 zwischen 4- Uhr-Position und 6-Uhr-Position, ein viertes Segment 4 zwischen 6-Uhr-Position und 8-Uhr- Position, ein fünftes Segment 5 zwischen 8-Uhr-Position und 10-Uhr-Position und ein sechstes Segment 6 zwischen 10-Uhr-Position und 12-(=0)Uhr-Position. Das Segment 2 hat konstanten Radius und entspricht dem Bereich De von Fig. 1 Segment 1 hat einen im Gegenuhrzeigersinn abnehmenden Radius und entspricht dem Bereich Dv aus Fig. 1. Die beiden Segmente 1 und 2, in Fig. 5 zusammengefasst als Bereich VI, können für das Wälzstoßen von Außenverzahnungen wie in Fig. 6 gezeigt, herangezogen werden, es ergibt sich eine Abhebebewegung vom Typ der Abhebebewegung Mx1 oder Mx2 gemäß Fig. 3, wobei wiederum über NC-Ansteuerung (z.B. Amplitudeneinstellung gemäß Fig. 2) unterschiedliche Abhebebeträge einstellbar sind, die wie oben anhand von Fig. 3 erläutert, zudem über die Positionierung des Umkehrpunkts D kontinuierlich einstellbar sind.

Das Segment 2 kann jedoch auch für Wälzstoßen von Innenverzahnungen herangezogen werden, bei dem die Abhebebewegung in Radialrichtung gegenüber der bei Wälzstoßen einer Außenverzahnung in entgegengesetzter Richtung zu erfolgen hat. Hierzu ist Segment 3 vorgesehen, das zur anderen Seite als Segment 1 an Segment 2 anschließt und einen Bereich von im Uhrzeigersinn ansteigenden Nockenradius aufweist. Der Bereich von Segment 2 und Segment 3, in Fig. 5 mit VSI bezeichnet, kann somit für das Wälzstoßen von Innenverzahnungen herangezogen werden, die entsprechende Abhebebewegung ist in Fig. 7 dargestellt. Auch hier lassen sich die anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterten Variationen der Abhebebewegung insbesondere hinsichtlich des Abhebebetrags einstellen, da neben der Festlegung des doppelt (mit unterschiedlichen Drehrichtungen) durchlaufenen Winkelbereichs des Nockens durch NC-gesteuerte Einstellung der Winkelgeschwindigkeit weitere Freiheiten darin bestehen, mit welchen Geschwindigkeiten diese Bahnen durchlaufen werden (Variation der Form der Kurve Mt1 in Fig. 2).

Der verbleibende Winkelbereich des Nockens mit den Segmenten 4, 5 und 6 kann dazu herangezogen werden, wie in Fig. 5 dargestellt, topologische Modifikationen der Verzahnungsgeometrie des Werkstücks 50 zu realisieren. Dies wird zunächst am Beispiel einer Flankenlinienballigkeit oder Breitenballigkeit erläutert. Mit Segment 6 ist ein zu Segment 1 spiegelbildliches Nockenprofil geschaffen, d.h. ein Bereich mit bei Drehung im Gegenuhrzeigersinn steigenden Nockenradius. Dieses schließt an Segment 5 an, welches jedoch keinen konstanten Radius mehr aufweist, sondern so gestaltet ist, dass zunächst von Segment 6 kommend bei weiterer Drehung der Radius zunächst verringert wird und dann etwa ab Hälfte des dem Segments 5 zugeordneten Winkelbereichs wieder zunimmt. Auch hier ist die Darstellung der Abweichung von konstantem Durchmesser (symbolisiert durch die doppelt gestrichelte Linie) zu Erläuterungszwecken völlig übertrieben dargestellt. Die Segmente 5 und 6, in Fig. 5 mit IX zusammengefasst, werden gemeinsam für das Wälzstoßen einer Außenverzahnung mit breitenballiger Verzahnungsmodifikation eingesetzt. Die hierzu gehörige Abhebebewegung ist in Fig. 9 dargestellt. Im Vergleich zu Fig. 6 erkennt man die vergleichsweise geringe ballige Abhebung auch im Arbeitshub.

Schließlich ist das spiegelbildlich zu Segment 3 gestaltete Segment 4 gemeinsam mit Segment 5, wie in Fig. 5 mit VIII dargestellt, zum Wälzstoßen einer breitenballigen Innenverzahnung nutzbar. Die zugehörige Abhebebewegung ist in Fig. 8 dargestellt.

Für dieses Ausführungsbeispiel einer Balligkeit kann weiterhin der Abhebebetrag der Abhebung im Rückhub über den überstrichenen Winkelbereich in den Segmenten 4 (Fig. 8), 6 (Fig. 9), 3 (Fig. 7) und 1 (Fig. 6) eingestellt werden.

Die anhand der Figuren 1 bis 3 dargestellten unterschiedlichen Abhebebewegungen mit unterschiedlichen Abhebebeträgen können nicht nur bei dem Verzahnungsstoßen unterschiedlicher Werkstücke eingesetzt werden, sondern auch für ein Verzahnungsstoßen ein und desselben Werkstücks, indem beispielsweise die Abhebebahn im Rückhub Mxv2 aus Fig. 3 für die Rückhübe bei Schupp-Bearbeitungshüben herangezogen werden, und für einen oder mehrere Schlicht-Bearbeitungshübe durch Verschiebung des Umkehrpunkts bzw. der Momentsituation D in Richtung auf den Bereich De konstanten Nockenradius eine geringere Abhebung im Rückhub nach dem ein oder mehreren Schlicht-Bearbeitungsdurchgängen eingestellt wird. Es versteht sich, dass sich alternativ oder zusätzlich zu einer Balligkeit auch andere, nicht explizit dargestellte Flankenlinienmodifikationen wie Konizitäten oder Endrücknahmen durch eine Modifizierung eines Umfangsbereichs des Drehnockens realisieren lassen.

Wie aus der obigen detaillierten Beschreibung der Erfindung erkennbar, wird eine Flexibilität beim Wälzstoßen nochmals erhöht, und auch Nebenzeiten können verringert werden, die andernfalls durch Ausbau und Einbau eines anderen Nockens anfallen würden.

Im Übrigen ist die Erfindung nicht auf die in der obigen Beschreibung dargestellten Einzelheiten eingeschränkt. Vielmehr können die einzelnen Merkmale der obigen Beschreibung sowie der nachstehenden Ansprüche einzeln oder in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.