WADEHN WOLF (DE)
WO2006075209A2 | 2006-07-20 |
DE19851781A1 | 2000-05-11 | |||
DE2936251A1 | 1980-04-10 | |||
EP2008753A1 | 2008-12-31 | |||
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EP2008753A1 | 2008-12-31 | |||
EP1688807A1 | 2006-08-09 |
Patentansprüche 1. Verfahren zur Verlagerung der Bearbeitungsstelle (112) eines Werkstücks, an der das Werkstück mittels eines Werkzeugs (108) einer Werkzeugmaschine (100, 300) bearbeitet wird, wobei a. das Werkzeug (108) mittels zumindest einer Werkzeugachse bewegt wird; b. das Werkstück mittels einer Werkstückachse während der Werkstückbearbeitung derart bewegt wird, dass die Bearbeitungsstelle (112) in einen Arbeitsraum (yeff • xeff) des Werkzeugs (108) gelangt oder in diesem verbleibt und/oder die Bearbeitungsstelle (112) in einen maschi- nenkörpernahen Bereich gelangt; wobei c. durch die Werkzeugachse(n) eine höherdynamische Bewegung durchgeführt wird als durch die Werkstückachse. 2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug (108) aufgeteilt wird auf einen durch die zumindest eine Werkzeugachse durchzuführenden Verfahrweg und einen durch die Werkstückachse durchzuführenden Verfahrweg, wobei die im Vergleich zur Werkstückachse höher dynamische Werkzeugachse(n) den größeren Verfahrweg durchführen. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass, die Aufteilung der Dynamik der Relativbewegung auf Werkzeugachsen und Werkstückachse in Abhängigkeit der Arbeitsraumposition oder der Bearbeitungsaufgabe variiert wird. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufteilung der Relativbewegung auf Werkzeugachsen und Werkstückachse nach einem vorgegebenen, insbesondere konstanten, Verhältnis erfolgt. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine interpolierende Arbeitspunkteinstellung erfolgt durch Ü- berlagerung der Werkzeugachsbewegung(en) und der Werkstückachsbewegung. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück auf einer rotierenden Werkstückauflage (110) angeordnet wird und über die rotierende Werkstückauflage (110) die Verlagerung der Bearbeitungsstelle (112) erfolgt. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück auf einer linear parallel zu einem Ausleger (101) einer Werkzeugmaschine (100) verfahrbaren Werkstückauflage (200) angeordnet wird und über die linear verfahrbare Werkstückauflage (200) die Verlagerung der Bearbeitungsstelle erfolgt. 8. Werkzeugmaschine, insbesondere Laserbearbeitungsmaschine, mit einem Werkzeug (108), das über zumindest eine Werkzeugachse bewegbar ist, und mit einer Werkstückauflage (110, 200), die durch eine Werkstückachse bewegbar ist, wobei durch die Werkstückachse eine Bearbeitungsstelle (112) in den oder im Arbeitsraum bewegbar ist. 9. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückachse eine Rotationsachse ist. 10. Werkzeugmaschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückachse parallel zur Richtung eines Auslegers (101) oder einer Brücke (205) verläuft. 11. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückachse nachrüstbar ist. 12. Werkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass eine fliegende Optik vorgesehen ist. |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verlagerung der Bearbeitungsstelle eines Werkstücks, an der das Werkstück mittels eines Werkzeugs einer Werkzeugmaschine bearbeitet wird, sowie eine Werkzeugmaschine, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Es ist bekannt, bei Werkzeugmaschinen ein Werkzeug über eine oder mehrere Werkzeugachsen zu bewegen. Unter einer Werkzeugachse wird eine Anordnung einschließlich eines Antriebs verstanden, die ein Werkzeug in einer Achsrichtung bewegt. Achsrichtungen können translatorische Achsrichtungen oder auch Rotationsachsrichtungen sein. Zur Bewegung des Werkzeugs in Bezug zum Werkstück können mehrere Bewegungen in unterschiedlichen Ausrichtungen überlagert werden, das heißt das Werkzeug wird durch mehrere Achsen bewegt.
Die Bearbeitung eines Werkstücks, welches aufgrund einer vereinfachten Spanntechnik oftmals ortsfest angeordnet ist, kann in einem Arbeitsraum erfolgen, der durch die Werkzeugsachsen festgelegt wird. Der Arbeitsraum umfasst dabei alle Punkte, die durch ein Werkzeug, welches durch die Werkzeugachsen angetrieben ist, erreichbar ist. Als Werkzeug im Sinne der Erfindung wird auch ein Laserbearbeitungskopf verstanden.
Anhand der Figur 1 soll das Vorstehende näher erläutert werden. Gezeigt ist eine Werkzeugmaschine 10, die einen Maschinenkörper 11 aufweist, an dem ein Ausleger 12 befestigt ist. Der Ausleger 12 ist senkrecht zur Zeichenebene relativ zum Maschinenkörper 11 entlang einer Achsrichtung verfahrbar. An dem Ausleger 12 ist ein Schlitten 13 angeordnet, der in Achsrichtung 14 entlang des Auslegers 12 bewegbar ist. Eine maschinenkörpemahe Endstellung ist durch die Bezugsziffer 13 markiert und eine maschinenkörperfeme Stellung ist durch die Bezugsziffer 13' dargestellt. An dem Schlitten 13 befindet sich ein Werkzeug 15 in Form eines Laserbearbeitungskopfes, der wiederum rotierbar angeordnet ist. In dem Bereich 20 kann das Werkzeug 15 an jedem Raumpunkt jede beliebige Orientierung einnehmen. In den Randbereichen 21 , 22 sind jedoch nur bestimmte Orientierungen einstellbar. Der vollständig nutzbare beziehungsweise voll orientierbare Arbeitsraum ist somit nur der Bereich 20. Dieser Bereich ist somit deutlich kleiner als der Bereich maximaler Verfahr- barkeit (y in y-Richtung) der translatorischen Werkzeugachsen. Der Grund hierfür liegt in der Geometrie des Werkzeugs 15. Der tatsächliche Arbeitsraum in y-Richtung ist somit y Θff = y - 2 • V z .
Der Arbeitsraum ist ein wesentliches Merkmal einer Werkzeugmaschine. Eine Vergrößerung des Arbeitsraums über eine Verlängerung der Achsen, beispielsweise durch eine Verlängerung des Auslegers 12, hat jedoch viele Nachteile, wie zum Beispiel höhere zu bewegende Massen, niedrigere Steifigkeiten und geringere Dynamik.
Weiterhin ist zu beachten, dass je weiter der Schlitten 13 in Richtung der Position 13' bewegt wird, desto größer sind die Schwingungen, die auftreten, da sich das Werkzeug 15 in einer maschinenkörperfernen Position befindet. Außerdem wirken am freien Ende des Auslegers 12 größere Hebelkräfte. Bessere Bearbeitungsergebnisse, insbesondere mit höherer Genauigkeit, werden bei einem Werkzeugeingriffspunkt in der Nähe des Maschinenkörpers 11 erreicht.
Es sind im Stand der Technik Systeme bekannt, bei denen das Werkstück mit konstanter Bewegung in/durch den Arbeitsraum geführt wird (z.B. Coilbearbeitung) und die Werkzeugachsen eine überlagerte Bewegung ausführen, um diese zeitparallel zur Zuführbewegung überlagert zu bearbeiten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Werkzeugmaschine bereitzustellen, die einen größeren bearbeitbaren Bereich eines Werkstücks und/oder eine präzisere Bearbeitung eines Werkstücks erlauben.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Verlagerung der Bearbeitungsstelle eines Werkstücks, an der das Werkstück mittels eines Werkzeugs einer Werkzeugsmaschine bearbeitet wird, wobei
a) das Werkzeug mittels zumindest einer Werkzeugachse bewegt wird; b) das Werkstück mittels einer insbesondere redundanten Werkstückachse während der Werkstückbearbeitung derart bewegt wird, dass die Bearbeitungsstelle in einen, insbesondere voll orientierbaren, Arbeitsraum der Werkzeugmaschine gelangt oder in diesem verbleibt und/oder die Bearbeitungsstelle in einen maschinenkörpemahen Bereich gelangt; wobei c) durch die Werkzeugachse(n) eine höherdynamische Bewegung durchführt wird als durch die insbesondere redundante Werkstückachse.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die dynamische Bearbeitung des Werkstücks weiterhin über die Werkzeugachsen durchgeführt. Zusätzlich wird jedoch der Werkzeugachse beziehungsweise den Werkzeugachsen und/oder einer eventuellen Werkstückachse eine Zusatzbewegung durch eine (redundante) Werkstückachse überlagert, um den tatsächlichen Arbeitsraum zu vergrößern, also einen Arbeitsbereich zu schaffen, der nicht allein durch die Werkzeugachsen bestimmt wird, und/oder die Bearbeitungsstelle in einen dynamisch günstigeren Punkt des Arbeitsraumes zu führen. Somit ist es zum einen möglich, Stellen des Werkstücks zu bearbeiten, die vorher außerhalb des (voll orientierbaren) Arbeitsraumes lagen. Außerdem ist es möglich, die Bearbeitungsstelle in einen maschinenkörpemahen Bereich zu verlagern, wo weniger Schwingungen auftreten, sodass ein dynamisch günstigerer Arbeitspunkt erreicht wird und eine präzisere Werkstückbearbeitung durchgeführt werden kann. Insbesondere kann der Arbeitsraum der Maschine vergrößert werden, ohne dass die Bearbeitung des Werkstücks unterbrochen werden muss. Die Zuordnung zwischen Werkstück und Werkzeug kann in der Art geändert werden, dass die Bearbeitungsstelle durch die Redundanz der Achsen stets so gelegt wird, dass sich diese in einem Bereich mit möglichst hoher Maschinendynamik befindet. Die erfindungsgemäße Lösung unterscheidet sich von Anwendungen, wie z.B. der Coilbear- beitung, dadurch, dass die Werkstückachse keine von den Werkzeugachsen unabhängige konstante (Zuführ-)Bewegung ausführt, sondern vollinterpolierend in die Bewegungserzeugung der Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug eingebunden ist. Die redundante Werkstückachse ist eine Achse, die für die Werkstückbearbeitung im herkömmlichen Arbeitsraum nicht benötigt wird bzw. vorhanden ist. Die redundante Werkstückachse oder eine zusätzliche Werkstückachse kann zur Bewegung des Werkstücks außerhalb der Werkstückbearbeitung eingesetzt werden. Eine Werkstückbearbeitung findet im Sinne der Erfindung nur statt, wenn ein Laserstrahl auf das Werkstück trifft. Wird das Werkstück nachgesetzt, um es an einer weiteren Stelle zu bearbeiten, so stellt dieses Nachsetzen keine Werkstückbearbeitung dar. Im Normalbetrieb, d.h., wenn keine Arbeitsbereichserweiterung erfolgt oder die Bearbeitungsstelle nicht zum Maschinenkörper verlagert werden soll, wird die redundante Werkstückachse nicht bewegt. Zur Verlagerung der Bearbeitungsstelle mit dem Ziel einer effektiven Erweiterung des Arbeitsraums oder einer Verlagerung zum Maschinenkörper hin, wird die redundante Werkstückachse nur gleichzeitig mit den Werkzeugachsen bewegt. Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der frei wählbaren Lage des Bearbeitungspunktes im Arbeitsraum liegt in der Möglichkeit die Absaugung der Bearbeitunsverschmutzungen zu optimieren. Um Verschmutzungen einer Fabrikhalle zu reduzieren, weisen Werkzeugmaschinen häufig Kabinen mit einer Tür zum Be- und Entladen von Werkstücken auf. Schmutz wird aus der Kabine abgesaugt. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Bearbeitungsstelle in einen Bereich verlegt werden kann, wo eine hohe Absaugleistung vorhanden ist. Dadurch kann die Luftverunreinigung in einem Beladebereich der Werkzeugmaschine gering gehalten werden. Bearbeitungsstellen nahe der Beladetür können vermieden werden. Daraus resultiert ein geringerer Schmutzaustritt aus der Kabine bei geöffneter Tür.
Gemäß einer Verfahrensvariante kann vorgesehen sein, dass eine Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug aufgeteilt wird auf einen durch die zumindest eine Werkzeugachse durchzuführenden Verfahrweg und einen durch den Werkstückachse durchzuführenden Verfahrweg, wobei die im Vergleich zur Werkstückachse höherdynamische Werkzeugachsen den größeren Verfahrweg durchführen. Dadurch kann die Bewegung der Werkstückauflage sehr niederdynamisch gehalten werden, sodass sich das Werkstück auf der Werkstückauflage nicht verschiebt. Es handelt sich erfindungsgemäß also um eine andere Achsaufteilung als bei redundanten Zusatzachsen, die verwendet werden, um eine Dynamik einer Achse zu erhöhen. Bei diesen aus dem Stand der Technik bekannten Konzepten werden hochfrequente Bewegungsanteile auf die hochdynamische Zusatzachse gelegt. Bei der erfindungsgemäßen Lösung handelt es sich jedoch nicht primär um eine Bewegungsaufteilung sondern um ein Verfahren, bei dem die dynamische Bearbeitung weiterhin über die Hauptachsen durchgeführt wird, die höherdynamisch sind als die niederdynamische redundante Werkstückzusatzachse.
Dabei kann die Aufteilung der Dynamik der Relativbewegung auf Werkzeugachsen und Werkstückachse in Abhängigkeit der Arbeitsraumposition oder der Bearbeitungsaufgabe variiert werden.
Die einfachste Variante dieser Aufteilung der Relativbewegung auf Werkzeugachsen und Werkstückachse erfolgt nach einem vorgegebenen, insbesondere konstanten Verhältnis. Im Verhältnis der Aufteilung der Relativbewegung wird auch das Verhält- nis der Dynamiken der Werkzeugachsen und der Werkstückzusatzachse gewählt. Wenn beispielsweise ein Drittel der Bewegung durch die Werkstückachse und zwei Drittel einer Bewegung durch die Werkzeugachsen durchgeführt werden, weist auch die Werkstückachse nur ein Drittel der Dynamik der Werkzeugachsen auf. Kompliziertere Verfahren teilen die Bewegungen entsprechen ihrer Frequenzanteile auf Werkstück und Werkeugachse auf.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn eine interpolierende Arbeitspunkteinstellung beziehungsweise Verlagerung der Bearbeitungsstelle durch Überlagerung der Werkzeugachsbewegungen und der Werkstückachsbewegung erfolgt. Bei großen Werkstücken, welche den translatorischen Achsverfahrbereich der Maschine überschreiten, wird die redundante Werkstückachse mit sehr niederfrequenten Bewegungen beaufschlagt, um einen unterbrechungsfreien Beschnitt zu gewährleisten. Dabei wird das Werkstück nur mit minimaler Schwingungsanregung bewegt. Während es im Stand der Technik bekannt ist, zur Vergrößerung des Arbeitsbereichs die Bearbeitung zu unterbrechen und das Werkstück zu verlagern und dann erneut mit der Bearbeitung zu beginnen, kann erfindungsgemäß die Werkstückbearbeitung auch bei Vergrößerung des Arbeitsbereichs kontinuierlich erfolgen. Somit können Unstetigkeiten, die entstehen, wenn die Werkstückbearbeitung unterbrochen und dann fortgesetzt wird, vermieden werden. Die gleichen Vorteile ergeben sich, wenn die Bearbeitungsstelle während der Bearbeitung in einen maschinenkörpernahen Bereich gebracht wird oder dahin verlagert wird. Ein maschinenkörpernaher Bereich ist beispielsweise ein Bereich, der in der ersten Hälfte der Erstreckung eines Auslegers liegt.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn das Werkstück nicht linear verfahren wird, sondern auf einer rotierenden Werkstückauflage angeordnet wird und über die rotierende Werkstückauflage die Verlagerung der Bearbeitungsstelle erfolgt. Dadurch kann die Bearbeitungsstelle stets in Richtung Maschinenkörper gedreht werden und es entstehen geringere Beschleunigungskräfte auf das Werkstück.
Eine Arbeitsbereichserweiterung ergibt sich außerdem, wenn das Werkstück auf einer linear parallel zu einem Ausleger einer Werkzeugmaschine bewegbaren Werk- Stückauflage angeordnet wird und über die linear verfahrbare Werkstückauflage die Verlagerung der Bearbeitungsstelle erfolgt.
In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem eine Werkzeugmaschine, insbesondere eine Laserbearbeitungsmaschine, mit einem Werkzeug, das über zumindest eine Werkzeugachse bewegbar ist, und mit einer Werkstückauflage, die durch eine Werkstückachse bewegbar ist, wobei durch die Werkzeugachsen ein (voll orientierbarer) Arbeitsraum festgelegt wird, und durch die insbesondere redundante Werkstückachse eine Bearbeitungsstelle in den oder im Arbeitsraum bewegbar ist. Der tatsächliche Arbeitsraum beziehungsweise Arbeitsbereich kann dadurch erweitert werden, da auch Bereiche des Werkstücks bearbeitet werden können, die außerhalb des durch die Werkzeugachsen festgelegten Arbeitsraumes gelegen sind. Das Werkstück kann über die Werkstückachse in den durch die Werkzeugachsen festgelegten Arbeitsraum bewegt werden. Hierbei führt die Werkstückachse keine konstante Zuführbewegung durch. Die Bewegung der Werkstückachse ist von der Geometrie (der Bearbeitungsaufgabe) abhängig.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Werkstückachse eine Rotationsachse ist. Dadurch kann zum einen eine Bearbeitungsstelle eines Werkstücks besonders einfach in den durch die Werkstückachsen festgelegten Arbeitsraum bewegt werden. Außerdem kann die Bearbeitungsstelle besonders einfach in einen maschinenkör- pernahen Bereich bewegt werden. Vorzugsweise kann die Rotationsachse als frei orientierbare, durchdrehende niederdynamische Werkstückachse ausgebildet sein. Für eine rotierende Werkzeugachse besteht die Möglichkeit, diese mit erheblichem konstruktivem Aufwand durchdrehend auszugestalten. Alternativ kann die Werkzeugachse nicht durchdrehend ausgestaltet werden, mit dem Nachteil, dass die Posi- tionierbarkeit des Werkstücks eingeschränkt ist. Dieser Nachteil kann mit einer Rotationsachse als Werkstückachse vermieden werden. Um die Genauigkeit zu erhöhen kann vorgesehen sein, dass am Umfang der Werkstückauflage ein Messsystem vorgesehen ist.
Durch die Möglichkeit der freien Orientierungswahl mit Hilfe der redundanten Werkstückachse können auch Effekte wie eine gezielte Lenkung beziehungsweise Orientierung der Streustrahlung eines Lasers angewendet werden. Somit kann beispiels- weise erreicht werden, dass Schnitte gegen die Scheibe einer Kabine vermieden werden beziehungsweise in Richtung einer Absaugung geschnitten wird.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Werkstückachse parallel zur Richtung eines Auslegers oder einer Brücke der Werkzeugmaschine verläuft. Dadurch können auch Randbereiche eines Werkstücks bearbeitet werden, die mit herkömmlichen Maschinen nicht bearbeitet werden konnten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Werkstückachse nachrüstbar ist. Dadurch können auch bestehende Maschinen mit einer zusätzlichen Funktionalität ausgestattet werden.
Besondere Vorteile ergeben sich, wenn eine fliegende Optik vorgesehen ist. Dadurch sind hochdynamische Werkzeugbewegungen möglich.
Ein weiterer Vorteil der Anordnung ist, dass der interpolierende Betrieb der Werkstückachse nur dann genutzt werden muss, wenn es die Werkstückabmessungen erfordern. Bei Werkstücken, welche dem normalen Arbeitsraum der Werkzeugachsen entsprechen (in diesem bearbeitet werden können), kann die Originaldynamik (Nachsetzbetrieb) der Hauptachsen der Verfahrbewegungen genutzt werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den Figuren der Zeichnung. Ebenso können die vorstehenden und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die in den Figuren gezeigten Merkmale sind rein schematisch und nicht maßstäblich zu verstehen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Werkzeugmaschine zur Verdeutlichung des Problems eines reduzierten Arbeitsraumes;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Werkzeugmaschine mit rotierbarer Werkstückauflage; Fig. 3 eine Seitenansicht einer Werkzeugmaschine mit drehbarer Werkstückauflage;
Fig.4 eine Draufsicht auf die Werkstückauflage einer Werkzeugmaschine mit drehbarer Werkstückauflage;
Fig.5 eine perspektivische Ansicht einer Werkzeugmaschine mit in Richtung eines Auslegers bewegbarer Werkstückauflage;
Fig.6 eine Werkzeugmaschine mit einer Brücke und in Brückenrichtung verstellbarer Werkstückauflage.
In der Figur 2 ist eine Werkzeugmaschine 100 gezeigt, bei der ein Ausleger 101 entlang der Achsrichtung 102 bewegbar ist. Entlang dem Ausleger 101 ist eine Einrichtung 103 in Achsrichtung 104 bewegbar. Die Einrichtung 103 ist zusätzlich in Achsrichtung 105 bewegbar. Durch die Achsrichtungen 102, 104, 105 werden die x-, y-, z- Richtung eines kartesischen Koordinatensystems festgelegt. Ein Teil 106 ist in Achsrichtung 107 rotierbar. An dem Teil 106 ist ein als Laserschneidkopf ausgebildetes Werkzeug 108 angeordnet, welches wiederum in Achsrichtung 109 rotierbar ist. Anordnungen, die eine Bewegung in eine der Achsrichtungen 102, 104, 105, 107 oder 109 bewirken, stellen die Werkzeugachsen dar und sorgen für eine Bewegung des Werkzeugs 108 in Bezug zur Werkstückauflage 110. Die Werkstückauflage 110 ist um eine Rotationsachse 1 11 drehbar angeordnet. Insbesondere kann die Werkstückauflage 110 durchdrehend angeordnet sein. Die Anordnung, die eine Drehung der Werkstückauflage 1 10 um die Rotationsachse 111 bewirkt, wird als Werkstückachse bezeichnet. Durch eine Drehung der Werkstückauflage 110 kann eine Bearbeitungsstelle 112 in den durch die Werkzeugachsen definierten Arbeitsraum bewegt werden. Außerdem kann eine Bearbeitungsstelle 1 12 in der Nähe des Maschinenkörpers 113 angeordnet werden und/oder dort gehalten werden, so dass bei geringen Hebelwirkungen und Vibrationen eine Werkstückbearbeitung stattfinden kann.
Aus der Darstellung der Figur 3 ist ersichtlich, dass die Rotationsachse 111 im Bereich der vorderen Achsgrenze y max , also der Stelle, bis zu der die Einrichtung 103 maximal Verfahren werden kann, angeordnet ist. Dies bedeutet, dass zumindest die Hälfte der Werkstückauflage 110 im durch die Werkzeugachsen festgelegten Arbeitsraum angeordnet ist. Dies kann beispielsweise dazu verwendet werden, dass das Werkstück, welches in einem Bereich der Werkstückauflage aufliegt, und das im Arbeitsraum angeordnet ist, bearbeitet wird und auf den anderen Bereich der Werkstückauflage 110 bereits das nächste Werkstück aufgebracht werden kann.
Der konventionell erreichbare, voll orientierbare Arbeitsraum y e n • Xe ff (siehe Fig. 4) ist durch die Werkzeugstellung des Werkzeugs 108 und durch die Werkzeugsachsen gegeben. Dieser ist kleiner als der nur durch die Werkzeugachsen definierte Arbeitsraum, der durch die Maße x • y angegeben ist. Wird eine Bearbeitung an der Stelle 132 notwenig, wird das Werkstück um die Rotationsachse 111 bis in die Position 133 gedreht, welche im voll orientierbaren beziehungsweise konventionell erreichbaren Arbeitsraum y e tf • x ef t liegt. Der Arbeitsbereich, das heißt der Bereich, in dem eine Werkstückbearbeitung mit voll orientierbarem Werkzeug durchgeführt werden kann, ist somit nur durch die doppelte Länge des Achsverfahrbereichs in x-Richtung und durch den Abstand der vorderen Achslage y ma χ= y + y m j n zum Maschinenkörper begrenzt. Bei günstiger Wahl der geometrischen Abmaße (Drehpunkt der Werkstückachse wird auf Ymax gelegt) entsteht nun überproportionaler Arbeitsraumzugewinn, da der nicht vollorientierbare Bereich durch eine Drehung der Werkstückachse stets so positioniert werden kann, dass dieser mit jeder beliebigen Orientierung bearbeitet werden kann. Es versteht sich, dass für eine Bearbeitung an der Stelle 133 auch das Werkzeug 108 an diese Stelle nachgeführt werden muss. Dabei erfolgen Werkstück- und Werkzeugbewegung gleichzeitig.
Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5 ist die Werkstückauflage 200 in Achsrichtung 201 bewegbar, also parallel zur Achsrichtung 104 beziehungsweise parallel zur Ausrichtung des Auslegers 101. Die Anordnung, die eine Bewegung in Achsrichtung 201 bewirkt, wird als Werkstückachse bezeichnet. Dadurch ist es möglich, Randbereiche eines Werkstücks, das auf der Werkstückauflage 200 aufliegt, die bei einer herkömmlichen Maschine in Bereich V z liegen (siehe Fig. 1 ), in den Bereich y e tf • x Θf t zu verfahren, sodass sie voll orientiert bearbeitet werden können. Durch die redundante Zusatzachse, nämlich die Werkstückachse, wird somit ein Stück des konventionell nicht voll orientierbaren Arbeitsraums, der also bisher bei herkömmlicher Aus- führung von Werkszeugmaschinen nicht voll nutzbar war, da nicht jegliche Orientierung des Werkzeugs einstellbar war, voll nutzbar gemacht. Der Arbeitsbereich wird somit vergrößert.
Der Unterschied der Werkzeugmaschine 300 gemäß Figur 6 zur Werkzeugmaschine der Figur 5 besteht im Wesentlichen darin, dass anstatt eines Auslegers 101 eine Brücke 205 beziehungsweise ein Portal verwendet wird.